Hectar-Bote Seckenheim, 8. Mai 1913. Die Löſung der Frage. . Durch den Entſchluß des Königs von Montenegro, Skutari zu räumen, hat ſich die Lage gewiſſermaßen mit einem Schlage geklärt. Schwer genug mag Nikita ia der Entſchluß geworden ſein, auf die Stadt zu ber⸗ zdicchten, die ſein Aelteſter kurz zuvor noch als Haupt⸗ 14 ſtadt Montenegros proklamiert hatte. Schließlich gab er aber doch der vernünftigen Ueberlegung nach, die es 1 als gefährlich und unklug erſcheinen laſſen mußte, Oeſter⸗ keiich und Italien zu einem Kriege herauszufordern. Ein polcher Krieg hätte unter Umſtänden unglücklich für das kleine Ländchen, das durch den Krieg gegen die Türkei ſchon an den Rand ſeiner finanziellen und militäriſchen Mittel gebracht wurde, auslaufen müſſen. f Ob es allein dieſe Ueberlegung war, die die Sin⸗ nesänderung bewirkte, ob nicht auch von Italien und Rußland her ein verwandtſchaftlicher Rat gegeben wurde, iſt nicht ſicher, aber ſehr wahrſcheinlich. Rußland dürfte insbeſondere durch die Erklärung Eindruck gemacht haben, daß Unterſtützung von ſeiner Seite kaum zu erwarten ſei. Die Zukunft wäre alſo im Falle eines Krieges wohl etwas trübe geworden, während nun, nachdem ſich der König gegen den Willen ſeiner Miniſter, ſich der harten Notwendigkeit fügte und die Stadt aufgab, wenigſtens die Ausſicht auf finanzielle und vielleicht auch territoriale. Entſchädigungen beſteht. Dieſe Aus icht hat dem greiſen König den Verzicht wahrſcheinlich auch leichter gemacht. Die Votſchafterkonferenz. Bei Beginn der Montagſitzung der Botſchafterkon⸗ ferenz trug Grey die Depeſche vor, durch die König Nikita Skutari den Mächten ausliefert. Es wurde darauf beſchloſſen, daß die Flotte eine internatio⸗ nale Truppenabteilung landen ſoll, welche die Stadt Skutari zu beſetzen hat. Dann be⸗ gann man mit der Regelung der albaniſchen Frage. Grey ſetzte in feierlicher Rede auseinander, daß von Anfang an die Autonomie Albaniens beſchloſſen worden ſei, die auch aufrecht erhalten werden muß. Die Reunion beſchäftigte ſich dann mit der Zukunft des Status von Albanien und einigte ſich darüber, daß die⸗ ſer Status gleichfalls internationaler Natur ſein ſolle. Die Sitzung wurde dann auf Donnerstag vertagt. Die Landung einer internationalen e Truppenabteilung. 79 * dieſer Truppenmacht wird Skutart ſein, um dort die montenegriniſchen Truppen abzulöſen. Aus einer in wird Skutari ſein, um dort dit Paris vorliegenden Meldung geht nicht hervor, ob ſich die Uebergabe auch auf den die Stadt beherrſchenden Taraboſch bezieht. Die internationale Truppenmacht wird in Skutari weitere Befehle abzuwarten haben. Die Auffaſſung der politiſchen Lage in Pariſer Regierungskreiſen iſt eine ſehr günſtige. Man hofft, daß Oeſterreich und Italien ihre Sonderanſprüche aufgeben und daß die anderen Mächte an der Neuordnung Alba⸗ niens mitarbeiten werden. Man plant jedenfalls die Schaffung einer internatihnalen Gendarmerie in Albanien. Die Haltung Eſſad Paſchas. Der Newyorker Herald meldet aus Rom: Die öſter⸗ reichiſch⸗ungariſche Expedition nach Montenegro wird nun nicht mehr ſtattfinden, da durch das Nachgeben König Nikitas jeder Grund hierzu aus der Welt geſchaft iſt. Eſſad Paſchas Verhandlungen mit der proviſpriſchen Regierung von Albanien haben ein gutes Reſultat gebracht. Er wird ſich mit ſeinen Truppen nach Durazzo begeben. Dſchawid Paſcha wird ſich mit ſeinen Truppen in Val⸗ lona nach der Türkei einſchiffen. Hierdurch iſt der Haupt⸗ grund einer Expedition Oeſter reichs und Italiens hin⸗ fällig. Italien habe übrigens niemals Eroberungsge⸗ lüſte in Albanien gehabt und hätte die Expedition nur unternommen, um Oeſterreich nicht im Stich zu laſſen. Die allgemeine Lage. Nach der Botſchafterkonferenz bezeichnete ein Diplo⸗ mat die poli iſche Lage folgendermaßen: Die Kriſe i ſt ſo gut wie vorüber und das europäiſche Konzert iſt wieder hergeſtellt. Wir haben wohl noch einige ſehr ſchwierige Fragen zu löſen, u. a. die Frage der 91 5 ſeln im ägäiſchen Meere, die größere Diskuſſio⸗ nen herbeiführen kann. Die Hauptgefahr iſt aber erledigt. Mit einer öſterreichiſch⸗italieniſchen Expe⸗ dition hat ſich die Konferenz nicht beſchäftigt, da eine jolche im Augenblick kein Intereſſe mehr hat. jon des Kabinetts Martinowilſch angenommen. Neues aus aller Welt. * Stürme an der Oſtſee. Ein ſeit Montag herr⸗ ſchender ſtarker Nordoſtſturm brachte an der Oſtſeeküſte ein Hochwaſſer, wie es ſeit langer Zeit nicht mehr auf⸗ getreten iſt. Die niedrigen Stadtteile von Flensburg hofes iſt überflutet. Das Waſſer iſt noch im Steigen begriffen. Der angerichtete Schaden iſt ſehr g 1 o ß. — Von dem Leuchtſchiff bei Dragö wird gemeldet, daß zwei Dampfer und ein großer Schocher bei dem in der Dienstagnacht herrſchenden furchtbaren Sturm mit ſamt der 200 Meter langen Brücke ſind fortgeriſſen und * Cetinje, 6. Mai. König Nikita hat die Demiſ⸗ ſtehen unter Waſſer. Auch das ganze Terrain des Bahn⸗ Mann und Maus untergegangen ſind. Es war unmöglich, Hilfe zu leiſten. Die Badeanſtalt in Drago aen i ie alt iſt die Idee vom 1 5 nal? Der Gedanke, den Iſthmus von Paname zu dürchſtechen und dadurch eine kürzere Verbindung zwiſchen Atlantis und Stillem Ozean zu ſchaffen, iſt durchaus nicht erſt in der allerneueſten Zeit aufgetaucht, wenn auch die Ausführung erſt jetzt in Angriff genommen wurde. Der eigentliche Vater des Gedankens iſt ja doch Kolumbus; denn er wollte den Seeweg nach Indien finden; dieſe urſprüngliche Idee, deren vorläufiges Ergebnis die Entdeckung Amerikas war, ließ die Spanier nicht ſchlafen. Mit 190 Landsleuten über⸗ querte als erſter im Jahre 1513 Balboa den Iſthmus und ſah als erſter Europäer am 25. September vor 400 Jahren den Stillen Ozean, Er ergriff alsbald Beſitz von dem Lande im Namen der Krone von Kaſtilien. Und nach⸗ dem der kühne Seefahrer Magelhaens anno 1520, um den immer noch erſehnten Seeweg nach Indien zu finden, Südamerika umfahren hatte, ohne eine unmittelbare Fahr⸗ che zu finden, dachte man daran, den Iſthmus zu durch⸗ a den Seeweg nach Indien abzukürzen; der Gedanke gelangte nicht zur Ausführung; aber er erbte ſich von Geſchlecht zu Geſchlecht und jetzt iſt er endlich Aber dieſer Leben zu Am Hamstag, den 17. Mai 1913, van nach- mittags 5 Uhr bis nachmittags 7 Ahr, Rathauſe dahier Zimmer 6 die Wahl eines Mitglieds in die Landwirtſchafts kammer ſtatt. Als Mitglieder der Landwirtſchaftskammer ſind mählbar: 9035 7 1. die Eigentümer, Nutznießer und Pächter land⸗ 1 oder forſtwirtſchaftlich genutzter, im Großherzog⸗ 9 7 tum gelegener Grundſtücke, ſofern für ſie der ſelb⸗ ſtändige Betrieb der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder beider Wirtſchaftsarten zuſammen ſich als die weſentliche Grundlage der Lebenshaltung darſtellt; die Eigentümer. Nutznießer und Pächter land⸗ oder forſtwirtſchaftlich genutzter, im Großherzog⸗ tum gelegener Grundſtücke, deren Grundſteuer⸗ kapital zuſammen mindeſtens 5000 Mk. beträgt; „die geſetzlichen Vertreter und die Bevollmächtigten, welche mit der Leitung der in Ziffer 1 und 2 be⸗ zeichneten Betriebe betraut ſind; 1 Perſonen, bei welchen die in Ziffer 1, 2 oder 3 bezeichneten Vorausſetzungen mindeſtens 10 Jahre lang vorhanden geweſen ſind, oder welche minde⸗ ſtens zehn Jahre lang als Vorſtandsmitglieder oder Beamte landwirtſchaftlicher, erſtmals durch die Zentralbehoͤrde, für die folgenden Wahlen durch die Landwirtſchaftskammer zu bezeichnender Vereinigungen tätig waren, oder denen die Land⸗ wirtſchaftskammer wegen ihrer Verdienſte um die Land⸗ oder Forſtwirtſchaft die Wählbarkeit beige⸗ findet im 72 müſſen von Kenntzeichen ver⸗ 5 und von mittel⸗ 8 2 2 2 — 7 — S2 2 —.— 2 2 2 . = S 8 — — 2 9 8 2 S — * — 2 3 2 — — 2 55 1 5 — 5 2 5 8 . 2 1 . — 2 8 8 2 4 8 1 — Raſſchreiber: Sauer Seckenheim, den 5. Mai 1913. Der Gemeinderat: Volz. Dekanntm achung. betr. Nachſtehend bringen wir die mit Zustimmung des Gemeinderats erlaſſene, und durch Erlaß Gr. Landes⸗ kommiſſärs vom 18. März 1913 No. 1601 für vollziehbar öffentlichen Kenntnis. N Seckenheim, den 2. Mai 1913. gürgermeiſteramt: Volz Schmitt. Ortspolizeiliche Vorschrift. Auf Grund des§ 136 des Polizei⸗Strafgeſetzbuches wird angeordnet was folgt: 1 „ Wer ſich mit dem Vermieten von Schlafſtellen an. Arbeitsgehilfen, Dienſtboten und Lehrlinge befaßt, hat vorher hiervon bei der Ortspolizeibehörde Anzeige zu erſtatten. (S 14 Gew.⸗Ord.). f 5 i„ Bürgermeiſteramt anzumelden. f 3 Reinlichkeit, Sitte und Ordnung in den Schlafſtellen Sorge 0 e Ausweispapier auszuweiſen vermögen, N 0 n 8 Der Vermieter von Schlafſtellen hat jeden Einzug und jeden Auszug der in§ 1 genannten Perſonen(Schlaf⸗ ſtellenmieter) ſpäteſtens nach 3 Das Vermieten von Se g dürfen in einem und dena für männliche oder nur für werden. f 1 0 15 Beherbergung aufgenommen werden, als nach et herbergt werden können. 125 dom Beekzant feigen N 5 werden. 30 den Schläfern muß Keſlattet ſein, ſich auch nach den Ae amen en ae aufzuellen Das Vermieten von Schlafſtellen in Seckenheim 15 ger an erklärte oltspolizeiliche Vorſchrift obigen Betreffs zur 8 Gärtnerei-Betrieb F. Tagen ſchriftlich bei dem Der Vermieter von Schlafſtellen iſt verpflichtet, für zu tragen. der Tag des Eintritts und Abgangs derſelben genau einzu. 1 8 4. 4 Die Vermieter von Schlafſtellen ſind verpflichtet ein Namensverzeichnis über ihre Schläfer zu führen, in welchem tragen und welches jederzeit dem Bürgermeiſteramt auf onen beiderlei Geſchl 7 88 f Es darf keine größere Zahl von Perſonen zur 1 ndenen Betten be⸗ enfalls wird dieſe Zahl Ein Bett darf ſtets nür van einer Perſon benutzt tuis des Raumes und den Naeh g e dn Fi. 5 e 20 Seckenhe Schling- und Busohrosen, schöne gesunde Pflanzen. g 215 Geranium, Fuchsjen, Pelargonien, Knollęn- begonien usw.— Tomatenpilanze in Töpfen. Erbsen, Bohnen ae nötigen Gartensamen N dex. M. Schröde Seckenheim Gegr. 1898. ling bfahrt in Eriedrichafeld gab. gahn 120 zu Fuß über die ies Hoohstämmige, Turn-Verein E. B.) amilienausf Verlangen zur Einſicht vorzulegen iſt. b 5 f Perſonen, welche ſich nacht durch ein von einer B dürfen cht beherbergt werden. länger als eine N chörde 14 Der Turnrat. N „ Napie gesehheh ges Aach dem Rauchen hinker⸗ bleibt ſtets ein kratzendes Gefühl im Halſe und ein unangenehmer Geſchmach im Munde. Beides wird erfolg⸗ reich bekämpft durch regel⸗ mäßigen Gebrauch von f Wybert⸗Labletten gleich nah f dem Rauchen. Maucher führen daher ſtets Wybert⸗Tabletten bei ſich. Vorrätig in allen Apotheken und Drogerien a Mark 1.— l 9 n J et ein zartes, reines Geſicht, roſig. jugendfriſches Ausſehen un blendend ſchönen Teint, der gebrauche Steckenpferd⸗Feife (die beſte Lilienmilch⸗Seife) à Stück 50 Pfg. Die Wirkung erhöht macht mein Geschäft, denn in Bezug auf Preiswürdigkeit und Güte der Waren stehe ich gross da. Durch vorteil- hafte Kassen-Einkäufe in erstklassigen Fabriken, biete ich jetzt zu Pfingsten 5 Dada⸗Cream welcher rote und riſſige Haut weiß und fammetwelg macht. 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