1 ĩ ˙ A r Se genbeimer Anzeiger, Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. eck: Noes heimer Anzeiger, t ner Schreckensbilder aus Vallona. nur einen weniger grauf 8 ir. haupt mit langen Haaren und Räuberbärten und dabei Der„Corriere della Sera“, der unſtreitig für ſich i das Verdienſt in Auſpruch nehmen darf, im Balkankrieg den beſten und größten Stab von Kriegskorreſpondenten unter allen europäiſchen Zeitungen ausgeſandt zu haben, erhält jetzt von ſeinem nach Vallona, der proviſoriſchen Hauptſtadt von Albanien, entſandten Spezialberichter⸗ ſtatters Arnold Fraccaroli einen ausführlichen Bericht Ueber den Hergang der Dinge in Vallona zugeſandt, dem wir die folgenden bemerkenswerteſten Details ent⸗ nehmen wollen 5 4. Mai 1913. Das Leben in Vallona. Alles, was logiſch, natürlich, folgerichtig erſcheint, ſelbſt in Kriegszeiten, ſcheint hier auf den Kopf geſtellt. Man lebt im Unwahrſcheinlichen, in einer grauenhaften und widerſinnigen Ungewißheit, die ſich über ganz Al⸗ banien erſtreckt. Man wartet, ohne überhaupt zu wiſſen, worauf; man fürchtet einen Angriff, ohne überhaupt zu wiſſen, woher er erfolgen ſollte. Vallona iſt zur Stunde ſo ziemlich die Hauptſtadt von Albanien; hier flattert wenigſtens, zum erſten Male ſeit 400 Jahren, die albani⸗ ſche Flagge, der Wimpel mit dem ſchwarzen Adler; hier haben vor ſechs Monaten die Delegierten des Nordens, ie„Gegen“ im Verein mit den Delegierten des Südens, den„Tosken“, die albaniſche Unabhängigkeit proklamiert; und hier ſitzt und ſinnt einſtweilen die proviſoriſche Ren gierung mit ihren Miniſtern. Aber draußen, an den Grenzpfählen dieſer Larve der Unabhängigkeit, dräut das Geſpenſt der Angſt. Im Süden ſtehen die Griechen, in Tepeleni, in Kudſchi, in Kimara und langſam rücken ſie Schritt für Schritt vor; die Serben ziehen ab und nehmen mit, ſoviel ſie können und die Türken ſtehen ſechs Wegeſtunden von Vallona. Ja, ſogar das Meer iſt ſeit Wochen nun blockiert. So blüht die albaniſche Frei⸗ 1 heit gleichſam im Gefängnis; ſeit fünf Monaten wird hier ein Leben wie zur Zeit der Belagerung geführt; im letzten Monat war es geradezu unerträglich; der Mangen an Lebensmitteln macht ſich immer unangenehmer fühlbar; für das Pfund Kaffee 6 Mark und für das Pfund Zucker gar 7 Mark, iſt doch ein bißchen viel. Der Geſundheits⸗uſtand iſt ſehr ſchlecht. Vallona hatte früher 6000 Einwohner; jetzt hat es an 10000! Leute der Um⸗ gegend, Flüchtlinge, Deſerteure der türkiſchen Armee, s alles ſtrömt hierher, ohne Hoffnung auf Rettung, ſigen Tod ſuchend, zerlumpt, bar⸗ trotz ihres wilden Ausſehens mit Blicken voll namenloſen Schmerzes,— ein herzzerreißendes Bild. Manche, die noch nicht ganz von Kräften gekommen ſind, tun ſich um dürbeit für ein Stück Brot um; die meiſten bleiben auf er Straße, im Staub und im Schmutz liegen, unempfind⸗ ich gegen alles, mit einer dumpfen unbeſchreiblichen rl Seckenh eim, Dienstag, den 13. Hmtsblaft der Birgermeisterämter Seckenheim, Hueskeim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. N—.— 5 5 a Reſignation, die nur noch eines erwartet, um endlich Ruhe zu bekommen. Was bedeuten da die Franken, die die Regierung alltäglich auswirft? Sie ſind ein Tropfen auf einen heißen Stein. Und trotzdem! Wie ſchwer ſind die 200 Franken jetzt aufzubringen! Dſchavid Paſcha amte Portas! Am meiſten Angſt hat man ja vor Dſchavid Paſcha mit ſeinen 25000 Türken; er lagert nur 27 Kilometer von Vallona entfernt. Die Truppen ſtehen unter dem Oberbefehl Ali Riza Beys; bis jetzt fürchtete man ſie noch nicht in dem Maße, wie ſeit den letzten Tagen; man glaubte nämlich, ſie ſeien ſchlecht verproviantiert und litten ſelber Not. Aber vor ein paar Tagen haben die Türken reichliche Zufuhren bekommen, ſodaß die lokale türkiſche Gefahr wie eine drohende Gewitterwolke am Himmel ſteht. Ungeniert haben ſich die Türken im Hafen von Vallona verproviantiert; ſie kümmerten ſich herzlich wenig um albaniſche Freiheit und Unabhängigkeit. 11 000 Sack Mehl hat der öſterreichiſche Dampfer„Erna“ für ſie gelandet und unter der Aufſicht türkiſcher Offiziere zogen Manleſel, Karren, Pferde und Fracht landeinwärts. Hätte die albaniſche Regierung mit ihren 400 Mann ſie aufhalten ſollen? Gemütlich zogen die Türken durch Vallona und an den albaniſchen Patrouillen vorbei, die krampfhaft beide Augen ·udrückten. Wie Niaſſi Bey ermordet wurde. Niaſſi Bey, der Vorkämpfer der türkiſchen Verfaſſung, derſelbe, der den alten Sultan Abdul Hamid entthront hatte, einer der Führer der jungtürkiſchen Bewegung, war inkognito vom Lager Dſchavids nach Vallona gekommen und im einzigen Gaſthof abgeſtiegen. Er trug Zivil⸗ kleider. Zwei Tage blieb er in Vallona und am Sonn⸗ tag abend wollte er ſich im Hafen mit Sabri Effendi und vier anderen Offizieren auf dem Poſtdampfer„Adria⸗ tioo“ nach Brindiſi(oſtitalieniſcher Hafen) einſchiffen, als ein Albaneſe auf ihn zutrat und ihn mit einem Revolver⸗ ſchuß niederſtreckte. Sabri Effendi, der zu Hilfe eilen wollte, erlitt das gleiche Schickſal. Die beiden Leichen wurden in eine Moſchee getragen, die anderen Offiziere reiſten ab. Der Mörder entkam: die Tat entbehrt jeden politiſchen Motivs; es handelt ſich um eine jener furcht⸗ baren Blutrachen, die im albaniſchen Kodex als vor⸗ nehmſtes Mittel der Selbſthilfe gelten. In Albanien ver⸗ aißt und vergibt man nicht! Niaſſi Bey war nicht nur als Teilnehmer an der Militärrevolution von 1908 be⸗ kannt; er hatte ſich auch den Ruhm eines grauſamen Un⸗ terdrückens der menſchlichen Freiheit bei Gelegenheit der Niederwerfung des Maliſſorenaufſtandes 1910 erworben; damals ließ er einen Oheim von Iſſa Boletinatz, Schemſi Paſcha in Mitrowitza hinrichten. Dafür wurde jetzt an ihm eine grauſame Vendetta geübt.— Im Lager von Daſchwid Paſcha löſte die Nachricht von dem Doppelmord einen einzigen Schrei nach Rache aus. Daraufhin ließ Ali Riza Bei der proviſoriſchen Regierung von Vallona ein Ultimatum zuſtellen: Entweder ſollte der Mörder Deckarhauser Zeitung. Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. EEE ²˙ AA F ͤ˙ÄĩjTren! ²˙²u 55 1515 — den Tod, 13. Jahrgang. verhaftet und beſtraft werden oder man möge ſich auf die Ankunft der fanatiſchen Türken gefaßt machen. In⸗ zwiſchen war natürlich der Mörder längſt geflohen und die Regierung hatte gar nicht mehr die Möglichkeit, ihn zu verhaften und zu beſtrafen. Außerdem war es recht zweifelhaft, wie eine ſolche Verhaftung von der Mehr⸗ heit des Volks aufgenommen worden wäre, da die Ven⸗ detta doch für eine Ehrenſache gilt. Man ließ deshalb den türkiſchen Generaliſſimus wiſſen. daß die Ermordung keinen politiſchen Hintergrund gehabt babe, ſondern nur Blutrache geweſen ſei: man werde auf den Schuldigen fahnden und, ſelbſtverſtändlich wenn man ihn habe, ihm den Prozeß machen. 5 Die Stimmung in Albanien. An der Spitze der proviſoriſchen Regierung ſteht in Abweſenheit Ismail Kemal Bey Mufit Bey. Groß⸗ artige Dinge kann die Regierung nicht leiſten; ſie reprä⸗ ſentiert eben den Nationalſtolz und die Nationalhoffnung. Die Nachricht vom Fall Skutaris hat die Gemüter ſehr erregt; 3000 Männer, eine Rieſenzahl für das Städtchen hielten eine Proteſtverſammlung in natisonaliſtiſch⸗alba⸗ niſchem Stil ab. Der italieniſche wie der öſterreichiſche Konſul wurden gebeten, eine Petition an die Mächte zu richten.— Die Nachricht, daß Eſſad Paſcha ſich in eigenem Namen zum Herrſcher proklamiert habe, findet wenig Glauben; man nimmt alloeemein an, daß dies im Einverſtändnis mit der Türkei geſchah, um den Thron für Abdul Meaid, den Sohn Abdul Uais, frei⸗ zuhalten und auf dieſe Weite das künftide Albanien noch an die Türkei zu ketten. Daß man dieſen Wunſch hier nicht gerne erfüllen möchte. liegt auf der Hand. Man wünſcht weder einen albaniſchen noch einen ↄttomaniſchen Herrſcher, ſondern, um alle Raſſeneiferſüch'eleien zu ver⸗ meiden, einen europäiſchen Prinzen, der das ganze Land von Grund aus nach eurggäiſchem Muſter umkrempelt. Aber das ſind alles Zukunftsſorgen! Die Gegen⸗ wartsſorgen drücken uns mehr. Von allen Seiten be⸗ droht, in der Ferne das Myſterium Eſdad Paſchas fürch⸗ tend, von dem bis jetzt jede Nachricht fehlt, abgeſchnitten von der Außenwelt, da die Griechen vor vier Monaten die Telegraphenleitung zerſtörten, lediglich zweimal in der Woche von zwei Schiffen angelaufen, ſo erwartet Val⸗ lona nun ſein Heil vom Meere. Geſtern irrte ein Ge⸗ rücht durch die Stadt, in der Ferne ſeien zehn Schiffe auf⸗ getaucht; ganz Vallona atmete befreit auf: ein Begeiſte⸗ rungsſturm tobte durch die Stadt: viele rannten auf die Hügel, um zu ſehen und die Freiheit zu grüßen. Die erſten haben die Schiffe angeblich noch am Horizont geſehen. Sollte die Sehnſucht dieſe Illuſion erzeugt haben? Ich ſtieg auch hinauf und hielt Ausguck. Ich ſah nichts. Aber mehr noch wie vordem richtet Vallong die Augen aufs Meer und.... wartet, wartet voll Anaſt. 0 Barfühele. N 8 * faſſend. Eine Dorfgeſchichte von Berthold Auerbach. e(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „das iſt ein Staatsmenſch,“ ſagte eine der alten Frauen. „Und was hat der für himmelblaue Augen!“ er⸗ 1 änzte eine andere,„die ſind ſo ſchelmiſch und ſo gut⸗ rzig zugleich.“ „Woher der nur ſein mag? Aus der hieſigen Gegend 25 er nicht, ſprach eine dritte, und eine vierte fügte Rau: „Das iſt gewiß wieder ein Freier für die Amrei.“ 1 Barfüßele zuckte zuſammen. Was ſoll das ſein? Was Nr das heißen? Sie wird bald belehrt, was damit ge⸗ eint iſt, denn die erſte ſagte wieder: a M„Da dauert er mich, die Schmalzgräfin führt alle Kannsleut' am Narrenſeil herum.“ Ja, auch die Schmalzgräfin heißt Amrei. und Der Burſche war mehrmals durch den Saal gegangen bleib ließ die Augen um und um ſchweifen, da plötzlich es 1 50 ſtehen, nicht weit von Barfüßele, er winkt ihr, 50 überläuft ſie ſiedend heiß, aber ſie iſt wie feſtgebannt, 4 55 regt ſich nicht. Und nein, er hat gewiß jemand hinter e dich meint er gewiß nicht. Er drängt vor, e de det a gewiß eine andere. 5 „ di ich,“ ſagte der Burſche, ihre Han gu due, F mrei kann nicht reden, aber was braucht's deſſen n, 1 Sie wirft ſchnell alles, was ſie in der Hand hat, f pfeifen 5 dt Jacken, Halstücher, Hauben, Tabaks⸗ Bursche 0 Hausſchlüſſel. Sie ſteht flügge da, und der und k irft einen Taler zu den Muſikanten hinauf, aum ſieht der Krappenzacher Amrei an der Hand des fremden Tänzer. in die Tr. 3 zers, als er in die Trompete ſtößt, daß die Wünde zittern, und fröhlicher kann es den 0 f 1 Vächt erklingen beim jüngſten Gerichte als jetzt Amrei; noch? aus, aber wie's einem ſchmeckt.“ 1 ſie drehte ſich, ſie wußte nicht wie, ſie war wie getragen von der Berührung des Fremden und ſchwebte von ſelbſt, und es war ja gar niemand ſonſt da. Freilich, die beiden tanzten ſo ſchön, daß alle unwillkürlich anhielten und ihnen zuſchauten. b „Wir ſind allein,“ ſagte Amrei während des Tanzes, und gleich darauf ſpürte ſie den heißen Atem des Tänzers, der ihr erwiderte: 5 „O, wären wir allein, allein auf der Welt! Warum kann man nicht ſo forttanzen bis in den Tod hinein?“ „Es iſt mir jetzt grad,“ ſagte Amrei,„wie wenn wir zwei Tauben wären, die in der Luft fliegen. Juhu! fort, in den Himmel hinein!“ und„Juhu!“ jauchzteſder Burſche laut, daß es aufſchoß, wie eine feurige Rakete, die zum Himmel aufſpringt, und, Juhn!“ jauchzte Amrei mit, und immer ſeliger ſchwangen ſie ſich, und Amrei fragte:„Sag, iſt denn auch noch Muſik? Spielen denn die Muſikanten Ich höre ſie gar nicht mehr.“ „Freilich ſpielen ſie noch, hörſt du denn nichts?“ „Ja, jetzt, ja,“ ſagte Amrei, und ſie hielten inne, ihr Tänzer mochte fühlen, daß es ihr vor Glückſeligkeit faſt ſchwindelig zu Mute werden wollte. Der Fremde führte Amrei an den Tiſch und gab ihr zu trinken, er ließ dabei ihre Hand nicht los. Er faßte den Schwedendukaten an ihrem Halsgeſchmeide und ſagte:„Der hat einen guten Platz.“ „Er iſt auch von guter Hand,“ erwiderte Barfüßele, „ich hab' den Anhenker geſchenkt gekriegt als kleines Kind.“ „Von einem Verwandten?“ „Nein, die Bäuerin iſt nicht mit mir verwandt.“ „Das Tanzen tut dir wohl, wie es ſcheint?“ „O, wie wohl! Denk nur, man muß das ganze Jahr ſo viel ſpringen, und es ſpielt einem niemand dazu. Jetzt tut das doppelt wohl.“ „Du ſiehſt kugelig rund aus,“ ſagte der Fremde ſcherzend,„du mußt gut im Futter ſtehen.“ Raſch erwiderte Amrei:„Das Futter macht's nicht Der Fremde nickte, und nach einer Weile ſagte er wiedee halb fragend:„Du biſt des Bauern Tochter don;. 1 „Nein, ich dien',“ ſagte Amrei und ſchaute ihm feſt ins Auge, er aber wollte das ſeine niederſchlagen, die Wimper zuckte, und er hielt das Auge gewaltſam auf, und dieſer Sieg des leiblichen Auges ſchien das Abbild deſſen, was in ihm vorging; er wollte faſt das Mädchen ſtehen laſſen, doch wie im Selbſttrotze ſich zwingend, ſagte er: f 7 8 „Komm, wir wollen noch einen tanzen.“ 9 Er hielt ihre Hand feſt, und nun begann von nezſem Jubel und Luſt, aber diesmal ruhiger und ſtetiger. Die beiden fühlten, daß die Gehobenheit in den Himmel nun wohl zu Ende ſei, und wie aus dieſem Gedanken herons ſagte Amrei: ˖ „Wir ſind doch glückſelig miteinander geweſen, wenn wir uns auch unſer Lebtag nimmer wieder ſehen und keines weiß, wie das andere heißt.“ 5 Der Burſche ninte und ſagte:„Jawohl.“ 0 Amrei nahm in Verlegenheit ihren linken Zopf in den Mund und ſagte wieder nach einer Weile: „Was man einmal gehabt hat, das kann man einem nicht wieder nehmen, und ſei du auch, ker du biſt, laß dich's nicht gereuen, du haſt einem armen Mädchen für ſein Leben lang ein Gutes geſchenkt.“ „Es reut mich nicht,“ ſagte der Burſche,„aber dich hast. gereut, wie du mich heute morgen ſo abgetrumpft haſt.“ f „O ja, da haſt du Gottes Recht!“ ſagte Amrei, und; der Burſche fragte: f. N „Getrauſt du dir, mit mir ins Feld zu gehen?“ 180 e 5 „Und trauſt du mir?“„%% „Ja.“. 5 „Was werden aber die Deinigen dazu ſagen?“ „Ich hab' mich vor niemand zu verantworten als vor mir ſelber, ich bin Waiſenkind.“(Fortſ. folgt.) 5— Zum Verſchwinden des ſedomer Bürgermeiſters. 5 Der ſeit dem 28. März ſpurlos verſchwundene Uſe⸗ domer Bürgermeiſter Troemel hat jetzt ein Lebenszeichen an ſeine Verwandten gelangen laſſen, und zwar in einem Briefe, der aus Saida in Algier abgeſandt iſt und worin der Verſchwundene mitteilt, daß er ſich auf fünf Jahre J 5 5 .* 2 N N 1 dur germeister ſroemel von Usedom. Dienſt in der franzöſiſchen Fremdenlegion anwerben ließ. Von ſeiten der Verwandten ſind bereits Schritte einge⸗ leitet worden, um den unglücklichen Mann, der im Däm⸗ merzuſtande gehandelt hat, freizubekommen. Dieſe Schritte dürften auch durch das Auswärtige Amt unterſtützt werden. Militäriſche Luftſchiffahrt, Das preußiſche Kriegsminiſterium hatte einen Wett⸗ bewerb über zweckmäßige Luftſchiffhallen ausgeſchrieben. Es hat die eingegangenen Entwürfe und Vorſchläge der Bauabteilung überwieſen. Nach wie vor ſteht feſt, daß die drehbare Doppelhalle allen übrigen Konſtruktionen gegenüber bevorzugt wird, während die einfache drehbare 8 Halle ſozuſagen als„Nothalle“ in Betracht kommen ſoll. Dementſprechend wird auch alsbald nach der Prüfung der eingegangenen Entwürfe mit dem Bau von drehbaren Doppelhallen vorgegangen werden. Solche Hallen ſollen außer in Berlin für Militärluftſchiffe in Graudenz, Schneidemühl, Königsberg, Friedrichshafen, Lahr, Metz, Mannheim, Darmſtadt, Tüſſeldorf, Köln, Dresden und in Hannover errichtet werden, und zwar iſt beabſichtigt, den Bau dieſer drehbaren Doppelhallen möglichſt zu be⸗ ſchleunigen, ſo daß ſie etwa im Juni nächſten Jahres ſpäteſtens den Luftſchiffen zur Verfügung ſtehen können. Jeder Kompagnie der neu zu formierenden Luftſchiffer⸗ ruppen— es ſind 5 neue Luftſchifferbataillone mit im zanzen 10 Kompaanien zu formieren— würde eine dreh⸗ are Doppelhalle zuzuteilen ſein, und. jede Kompagnie ud etwa 1—2 Luftſchiffe zu rechnen, woraus hervorgeht, aß wir zunächſt die Zahl unſerer lenkbaren Luftſchiffe uf 15 bringen werden. Die Lu ftſchifferkompagnien wer⸗ en einer verhiltnismäßig hohen Mannſchaftsetat er⸗ lten, der etwa 160 Mann pro Kompagnie betragen oll. Für jedes lenkbare Luftſchiff iſt eine Beſatzung on etwa 10 Mann zu rechnen, und da doppelte Be⸗ atzungen bereitgeſtellt werden müſſen, ſo wären etwa 0 Mann Beſatzung für jedes Luftſchiff nötig. Eine veitere Vermehrung unſerer lenkbaren Luftſchiffe ſteht etzt unmittelbar bevor. Abgeſehen von dem„3 4“, der ich im Probefahrtsverhältnis befindet, wird demnächſt er Exſatz für das bei Karlsruhe verunglückte„Z⸗Schiff“ ertiggeſtellt werden, und ferner ſteht im Frühſommer ne Abnahme eines„Z 5“ bevor. Weiter iſt ein zweites Luftſchiff vom Typ Schütte— Lanz beſtellt, das weſent⸗ iche Verbeſſerungen nach den vorliegenden Erfahrungen Amfweiſer ſoll. und ein„P 4“ iſt gleichfalls in Auftrag gegeben, un im Sommer abgeliefert zu werden. Weiter wird demnächſt der„Mü 4“ abdenommen verden. Vor dem Frieden. Die türkiſchen Truppen werden jetzt aus Albanien in die Heimat zurückbefördert. Auch Nikita zieht ſeine Beſatzung aus Skutari zurück, wann die Truppenabtei⸗ lungen der Mächte dort eintreffen wird, iſt noch unbe⸗ ſtimmt. Man läßt ſich eben jetzt, nachdem die Entſpannung eingetreten iſt, mit allen Maßnahmen Zeit. Auch mit dem endgültigen Abſchluß des Friedens. Die Konferenz in London hat ſich auf längere Zeit vertagt, man hat den Endruck, als ob nach den Aufregungen der letzten Wochen, ſich bei den Teilnehmern ein ſtarkes Bedürfnis nach Er holung geltend mache 5 Was die albaniſche Frage anbetrifft, ſo dürfte in dieſer Hinſicht die Hauptarbeit ge⸗ leiſtet ſein, wenn auch die Grenze noch nicht an allen Punkten, beſonders im Süden, genau feſtgelegt iſt. Die Türken haber ſich endgültig mit der albaniſchen Frage abgefunden, wie aus folgender Meldung des Pa⸗ riſer„Temps“ hervorgeht. Es heißt da, daß ſich die Meinung in der türkiſchen Hauptſtadt entſchieden gegen jede weitere Gemeinſchaft mit Albanien ausſpreche. Man will nichts davon wiſſen, daß Albanien unter türkiſcher Oberhoheit bleibt. Die türkiſche Regie⸗ rung fährt vielmehr fort, Albaneſen auszuweiſen und aus den Staatsämtern zu entlaſſen. 0* Wien, 10. Mai. Ein Vertreter der montenegrini⸗ ſchen Regierung hat geſtern nachmittag in San Giovanni di Meduc mit dem Befehlshaber der internationalen Flotte, dem engliſchen Admiral Burneh, die näheren Um ſtände vereinbart, unter denen die Ablöſung der Montenegriner durch eine internationale Matroſen⸗ abteilung in Skutari erfolgen ſolle. Die montenegriniſche Regierung verlangt noch eine kurze Friſt, um alle von den Türken erbeuteten Geſchütze nach Montenegro ab— t zu können. twa 500 en, dere dem letz 1 um Skutari gefallen waren, erſch ihre Kinder an der Hand, im Trauergewand vor dem Schloß. Trotz des ſtrömenden Regens blieben ſie ſtun⸗ denlang ohne ein Wort zu ſprechen vor dem Schboß ſtehen. Der König, auf den dieſe Kundgebung ſichtlich tiefen Eindruck machte, ließ durch ſeinen Hofmarſchall Geld unter die Frauen verteilen. Schließlich entfernten ſie ſich ſchweigend, wie ſie gekommen waren. Politiſche Rundſchau. . 0 Deutſches Reich. * Beſuch des Kaiſers in Kopenhagen. Kaiſer Wilhelm wird am 16. Juni an Bord der Hohenzollern in Kopenhagen zum Beſuch des däniſchen Königspaares eintreffen. Der Aufenthalt in Kopenhagen iſt auf 3 Tage berechnet. Im Anſchluß daran wird der Kaiſer ſeine ge⸗ wohnte Nordlandsreiſe antreten. * Der zukünftige Statthalter der Re ichslande. Es darf, wie bekannt wird, als ſicher gelten, daß der Albrecht von Mecklenburg, nach der Thronubeſtei⸗ gung des Prinzen Ernſt Auguſt von Braunſchweig und Lüneburg, Statthalter der Reichslande wird. Die Führung der Regentſchaft in Braunſchweig empfiehlt nach der Anſicht maßgebender Kreiſe den Herzog für den Poſten. Ausland. * Ueber die Berner Zuſammenkunft franzöſi⸗ ſcher und deutſcher Parlamentarier wird gemeldet, daß die franzöſiſchen Teilnehmer es als Hauptaufgabe der Konferenz anſehen, einen aus Mitgliedern beider Parla⸗ mente zuſammengeſetzten Ständigen Ausf chuß zu bilden, der das Werk der Konferenz fortzuſetzen hätte. Es heißt, daß die bereits in Bern eingetroffenen Franzoſen jetzige Regent von Braunſchweig, Herzog Joh. eine Sitzung abhalten werden, um die Frage zu erörtern, ob ſie in ihrer Geſamtheicht der Konferenz beiwohnen ſollen. Es wurde nämlich mehrfach der Gedanke geäußert, 71 daß die Franzoſen, um ein Mißverhältnis in der Zahl der deutſchen und franzöſiſchen Teilnehmer nicht allzu⸗ ſehr in die Erſcheinung treten zu laſſen, ſich nur durch eine Abordnung vertreten laſſen ſollen, die der Zahl der deutſchen Teilnehmer ungefähr gleichkäme.— Die radikale„Aktion“ ſpricht zu dem Plan, einen ſtändigen interparlame: ariſchen deutſch⸗franzöſiſchen Ausſchuß zu biloen, ihre lebhafte Zuſtimmung aus. Es wäre dies eine Tat, die in der Geſchichte eine größere Wichtigkeit haben würde, als ſelbſt die ſenſationellſten Redeleiſtungen.— Sehr ſkeptiſch und ironiſch äußert ſich der ehemalige Mi⸗ niſterpräſident Clemenceau, der in ſeinem Blatt 18 Homme Libre“ unter anderem ſchreibt: Ich weiß nacht, ob die Mitglieder des deutſchen Reichstags, die die eiſe nach Bern unternehmen werden, einen großen Einfluß auf ihre Kollegen beſitzen, aber es ſcheint, daß ſelbſt der Einflußreichſte unter ihnen ein etwa folgendermaßen lau⸗ tendes Argument kaum entkräftigen kann:„Wir können erſt dann über die Verringerung der Rüſtungen ſprechen, ſobald wir ſie vermehrt haben!“ Unter ſolchen Umſtänden wird dem Senator Deſtournelles de Conſtant nichts anderes übrig bleiben, als die Verhandlungen noch vor der Eröffnung mit jener hochherzigen Formel zu ſchließen, die allem Genüge tut, die aber niemand zufriedenſtellt. König Alfons Abſchied aus Paris. Der Matin ſchreibt, daß der König von Spanien auf dem Flugplatze von Buc folgende Bemerkungen machte: Ich finde ſchwer Worte um der Dankbarkeit Aus⸗ druck zu geben für den aufrichtigen und herzlichen Em⸗ pfang, der mir ſeitens der franzöſiſchen Regierung und des franzöſiſchen Volkes zuteil wurde. Ich nehme un⸗ auslöſchliche Erinnerungen an meinen jüngſten Aufenthalt in Frankreich mit. Was die franzöſiſchen Aviatiker leiſten, das überſteigt alle Begriffe. E 15 Chinas Finanzierung. f 0 Wie das Reuterſche Bureau erfährt, haben die Ver⸗ treter der Banken der 5 Mächtegruppe den Finanzminiſter beſucht und ihm von der endgültigen Anna hme des Anleihekontrakts ae e Sie verſtän⸗ a digten den Miniſter davon, die erſte Rate am Samstag ausbezahlt werden würde. Lokales. Seckenheim, den 13. Mai 1913. Verein Hundeſport geckenheim Am Samstag den 10. Mai hielt obengenannter Verein in der Garten⸗ wirtſchaft zum Schloß ſeine außerordentliche Mitglieder⸗ verſammlung ab. Der 1. Vorſitzende des Vereins Herr Ph. Erny eröffnete um 9 Uhr die ſehr ſtark beſuchte Verſammlung und gab folgende Tagesordnung bekannt: 1. Abhaltung der Rattenfängerprüfung am Sonntag, den 25. Mai ds. Js., bei dieſem Punkte ergriff Herr Erny das Wort und brachte zum Ausdruck, daß ſich die Mitglieder mit großem Fleiß an der Ausarbeitung betei⸗ ligen wollten, daß das zuſehende Publikum mit voller Zu⸗ friedenheit von der Veranſtaltung ſcheiden wird, worauf, die Mitglieder mit vollem Intereſſe einſtimmten. 2. Abhaltung einer Polizeihundprüfung im Laufe des nächſten Halbjahrs, daß in dieſer Beziehung auch der Einwohnerſchaft in Seckenheim und Umgebung Rechnung getragen iſt, was der Verein für einen Zweck verfolgt, ſpeziell in Vorführung erſtklaſſiger Polizeihunden, man 1 wollte den Fall ſetzen in Seckenheim oder Umgebung könne ein Einbruch oder ſogar Mord vor, ohne weiteres könnte man ſich an die betr. Mitglieder wenden und die Aus⸗ arbeitung der vorhandenen Spuren würden tadellos er⸗ ledigt und die Verhaftung des betr. Täters wäre durch die Gendarmerie unabwendbar. Herr Erny bittet die Mitglieder für dieſe Sache mit regem Intereſſe beizuſtehen da in dieſem Falle unſerm Verein, wie der Gemeinde, ſei es für den Verein oder auch für die Gemeinde, in jeder Beziehung Rechnung getragen iſt. a i Wir bitten die verehrl. Emwohnerſchaft Seckenheims bei der am 25. Mai mittags 12 Uhr ſtattfindenden Preis⸗ rattenfänger⸗Prüfung ſich zahlreich einzufinden und die Prüfung zu beſichtigen, was für einen großen Wert es hat einen guten Rättenfänger für die ſehr ſchädliche Nage⸗ 1 b rs wird darauf aufmerkſam ge- itzen, beſo dem er auf der großen kerſchar ſoll Bür hr bekannten Firr t wurden z. B. g 2 fei Weickum ausgeſtellt und können vom werden. Eineu großen Erfolg hat unſer Verein zu verzeichnen, indem 2 Mitglieder unſeres Vereins einen erſtklaſſigen mit den höchſten Staats⸗, Stadt⸗ und Ehrenpreiſen prämiierten Polizei- und Ausſtellungshund erworben haben, auch unſet ſehr geehrtes Ehrenmitglied Herrn Fried. Stenz aus Laden“ burg hat wieder einen ſchönen Erfolg zu verzeichnen, in- Ausſtellung in Ludwigsburg den Ehrenpreis im Werte von 200 Mk. für beſte ſelbſtgezuͤchtet! Gordon⸗Setter⸗Gruppe erhielt, wir wünſchen den 3 eifrigen Mitgliedern viel Gewinn auf ihren ferneren Lebens wegen. — nuſer Garten im Mai. Der Froſt im Abril ino die erſten kalten Tobe des Monats Mai haben viele rohe Hoffnungen auf Frühbobſt vernichtet, denn Pfirſiche und Aprikoſen, teilweise auch die Kirſchen und das Beeren obſt ſind erfroren. Jetzt hoffen wir, daß nicht in dieſen Tagen der Eismänner ein zweiter Froſt noch weiteren Schaden bringt.— Auf den Gemüſebeeten des Garten ſind bereits die Kohlarten ausgepflanzt, Erbſen geſät, und die Bohnen werden nach Mitte Mai gelegt. Wir ſäen verſchiedene Kohlgewächſe, Sommerrettich, Küchen kräuter, Kopfſalat, Gurken und Kürbiſſe. Es iſt ratſam, um die Erdflöhe von den Kohloflanzen abzuhalten, die Saatbeete mit kaltem Waſſer fleißig abzuſpritzen. den Obſtbäumen müſſen wir vor allem den Schädlingen entgegentreten; Raupen aller Art werden den Blätee 1 gefährlich, der Blütenſtecher zerſtört die Zlüten. Da, beſte Mittel bleibt das Aböſchütteln der Schädlinge ag ausgebreitete Tücher am frühen Morgen. So laſſen ſich vie von der Nachtkühle noch unbeweglichen Inſekten a. s iſt notwendig, Blatt- eheſten ſammeln und vernichten. 5 läuſen und Blutläuſen die Ausbreitung eu hindern, dem anfangs gelingt das leicht durch wiederholte Beſpritzunf f der befollenen Pflanzen mit Tabakbrühe oder auch e rrinem Waſſer. Den Mehltau, der an Kernobſtbäumen N Schwefelkal 7 und Roſen auftritt, bekämpfen wir dur Ta brühe, desgleichen auch die Kräukelkrankheit der Pfirſiche 9 — Die Zimmerpflanzen ſind. ſoweit nötig, in friſche Erde umgeſetzt. Die empfindlichen Blatt⸗ und' Blüten dilanzen ſind der Froſtgefahr wegen noch in geſchätzten a Räumen, denn vor Ende Mai iſt nicht daran zu denken, die Sommerbeſetzung der Blumenbeete im Garten det die Schmückung der Fenſter und Balkons auszuführen. — Schnell uoszuſchlagskarten.* einer genaueren Berechnung der Einnahmen an Schnell zugszuſchlägen werden in der Zeit vom 1. Juli bis 3 4 Dezember dieſes Jahres für den Verbandsverkehr beſor? dere Schnellzuaszuſchlagskarten 1, 2. und 3. Zone aufe, gegeben. Hierfür werden in erſter Linie Blankozuſchlagk karten nach beſonderem Muſter verwendet, in die u. die wirkliche Zielſtation handſchriftliche eingetragen wird. — Ueberſeetelegramme zu halber Gepüht, Werden Ueberſeetelegramme zu halber Gebühr durch Fern ſprechanſchlüſſe aufgegeben, ſo iſt die Erklärung des ſenders, daß das Telegramm ganz in offener Sprache 2 222 abgefaßt iſt uſw. in einfacher Weiſe am Apparat ein zi. holen und auf dem Aufnahmeblatt ein kurzer Verme darüber niederzuſchreiben. Für die Aufnahme der Te gramme wird die gleiche Gebühr erhoben, wie für 9 wöhnliche Telegramme: für die erwähnte Erklärung deß Abſenders wird eine beſondere Gebühr nicht berechnel Bei Ueberſeetelegrammen zu halber Gebühr, die Schalter oder durch den Briefkaſten aufgeliefert werdel kann auf die eigenhändige Unterſchrift des Absenders 3 verzichtet werden, wenn die vorgeſchriebene Erklär mit deſſen Namen- oder Firmenſtempel oder mit in ſeinem Auftrag abgegebenen Unterſchrift des Tele arammüberbringers verſehen iſt. e Baden. Neue Verhandlungen der drei Parteien der 2 8 Linken. 75* Am Donnerstag abend fanden in Karlsruhe ernen Verhondlungen zwiſchen den Bevollmächtigten der Parteien der Linken ſtatt. Es gelang dabei, wie in der Mannheimer Volksſtimme leſen, feſtzuſtellen, es nur aue ein Mißverſtändnis zurückzuführen ſein konnt wenn die bürgerlich-liberalen Parteien annahmen, Möglichkeit einer gemeinſamen Aktion der Linken geg die 1 ſei ausgeſchloſſen. Wenn auch einem Großblock im erſten Wahlgang in dem fr erörterten Sinne nicht mehr die Rede ſein ke ſo zeigte ſich doch allerſeits die Geneigtheit, das 900 ſammenwirken der Linksparteien im zweiten Wahlgee nach dem Vorbild von 1905 und 1909 zu ermöglichen. e Leitungen der beiden liberalen Parteien werden in einn auf den 19. Mai nach Karlsruhe anberaumten gene ſamen Sitzung über die neue Lage nochmals zu berg und dabei ihre Stellung zu den erwähnten Vorſchl 90 zu präziſieren haben. Einer Tagung der Vorſtände 1 ſämtlichen drei Linksparteien werden dann die endgültig Abmachungen vorbehalten ſein, die den Landesverſam lungen unterbreitet werden ſollen. Soviel ſteht jeden heute ſchon feſt, daß der Kleinblockentwurf ſo, wie end letzten Tage in der liberalen Preſſe angekündigt wur nicht zum definitiven Abkommen erhoben werden wi 00 Karlsruhe, 10. Mal(Der Großherzoch di, der in Straßburg i. E. vom 5. bis 10. Juni ſig 0 findenden Deutſchen Landwirtſchaftsausſtellung einen ſuch abſtatten. Der Großherzog wird dabei von e Abteilung Hanauer Reiter am Bahnhof empfange ge zur Ausſtellung geleitet werden. Die Führung germeiſter Baumert aus Heſſel n f 8 8 Zur Erzielung 2%(0 ͤ TT. ͤ 0 ö „ tete 0 N 08 ſerſchrift und Siegel über den Inhalt des Grundbuchs ſogen. Grundbuchnotizen) zu erteilen. 0 Karlsruhe, 10. Mai. Die Königin⸗Mutter der 5 erlande ſtattete geſtern der großherzoglichen Familie zen Beſuch ab und reiſte ſpäter nach Wildbad zum Kur⸗ aufenthalt weiter. (Karlsruhe, 10. Mai.(Amtliches.) Verwal⸗ 5 mdsgftuar Schweizer beim Bezirksamt Karlsruhe wurde ae Amtsaktuar ernannt. Verſetzt wurden Eiſenbahn⸗ Fenjeur Kraus in Raſtatt nach Karlsruhe und Bau⸗ ektetär Wild in Baſel zur Zentralverwaltung. — Karlsruhe, 10. Mai.(Zu der Umwandlung on Weinbergen in Acker⸗ und Wieſenland) wird der „Straßb. Poſt geſchrieben: Man hat in Baden denſelben Fehler gemacht, wie in der Pfalz. Nach einigen guten ahren legten viele Landwirte Rebenpflanzungen auf einem ö Felände an, das ſich dazu nicht ei nete. Hand in Hand amit ging ein Zurückgehen der Viehzucht, weil die Aecker, e vorher das Futter lieferten, in Rebengelände umge⸗ wandelt waren. Fallierte in dieſen Gegenden der Herbſt, ſo war alles verloren. Wenn neuerdings die Erkenntnis ſic durchgerungen hat, daß der gemiſchte landwirtſchaft⸗ liche Betrieb unter allen Umſtänden vorzuziehen iſt, und aß Weinberge an die Hänge gehören, ſo darf man das vom volkswirtſchaftlichen Standpunkt aus nur begrüßen, und die nationalliberale Landtagsfraktion erwirbt ſich ein ſpezielles Verdienſt, wenn ſie dafür Sorge trägt, daß auch die Regierung tatkräftig die Umwandlung von land⸗ ſeirtſchaftlichen Sonderbetrieben in gemiſchte Betriebe roert. () Karlsruhe, 10. Mai.(Erteilung ſchriftlicher Auskunft über den Inhalt des Grundbuchs.) Bei einigen Grundbuchämtern iſt es üblich, auf ſchriftlichen, mündlichen 4 25 telephoniſchen Antrag ſchriftliche Auskunft ohne Un⸗ Dies iſt unzu⸗ läſſig. Auf Antrag ſind aus dem Grundbuch nur Ab⸗ ſchriften, Zeugniſſe und Auszüge zu erteilen. Im übrigen iſt auf die Möglichkeit der Grundbucheinſicht zu ver⸗ weiſen. Zeigt ſich jemand bei der Einſicht des Grundbuchs mit deſſen Einrichtung nicht genügend vertraut, ſo iſt ihm auf ſein Verlangen mündlich die erforderliche Belehrung zu erteilen. Wenn Behörden Grundbucheinſicht nehmen aſſen, kann erwartet werden, daß ſie nur ſolche Beamte eauftragen, welche die erforderlichen Kenntniſſe beſitzen. erden vom Grundbuchamt zur Fertigung von Notizen aus dem Grundbuch Vordrucke zur Verfügung geſtellt, ſo dürfen dieſe jedenfalls keinerlei Angaben enthalten, welche ſie als amtliche Vordrucke erſcheinen laſſen können. or allem iſt daher, wie eine neuerliche Verordnung des uſtizminiſteriums betont, der Aufdruck des Grundbuch⸗ amts ſelbſt zu unterlaſſen. i (Karlsruhe, 10. Mai.(Genoſſenſchafts⸗Ver⸗ band.) Wie ſchon kurz mitgeteilt, findet am Donnerstag, den 15. Mai, die diesjährige Tagung des Genoſſenſchafts⸗ verbandes badiſcher landwirtſchaftlicher Vereinigungen ſtatt, der eine Generalverſammlung der Zentralkaſſe vor⸗ ausgeht. Neben der Erſtattung des Tätigkeitsberichts und des Rechnungsabſchluſſes enthält die Tagesordnung des erbandstages einen Vortrag von Prof. Dr. Mach in Auguſtenberg über„Die Kontrolle der landwirtſchaft⸗ lichen Bedarfsſtoffe“ und ein Referat von Verbandsdirek⸗ tor Riehm über die Errichtung ſtädtiſcher Schweinezucht⸗ und Maſtanſtalten. Tags zuvor, am 14. Mai, findet nach⸗ mittags im kleinen Feſthalleſaal der Verbandstag des badiſchen Molkereiverbandes ſtatt, wobei über die wichtige Frage„Die Ausführung des Reichsviehſeuchengeſetzes in Baden“ Bericht erſtattet werden wird und eine„Milch⸗ lieferungsordnung für Molkerei⸗ und Milchabſatzgenoſ⸗ ſenſchaften“ eingeführt werden ſoll. Zu dem Verbands⸗ tag— der Verband umfaßt 890 Genoſſenſchaften— werden gegen 1300 Teilnehmer aus allen Teilen des Landes erwartet. f 5 0 Nannheim, 10. Mai.(Revolverattentat.) Ir vorvergangenen Nacht kam es im Vorort Neckarar zu einem Revolverattentat aus Eiferſucht. Der 17jährige Fabrikarbeiter Joh. Jaroſch von Neckarau ſchoß auf die dortſelbſt wohnende Fabrikarbeiterin Philippine Heck eine kugel ab, die dem Mädchen ins Gehirn drang. In hoff⸗ zungsloſem Zuſtand wurde die Verletzte ins Krankenhaus gebracht. Der Täter ſtellte ſich ſofort der Polizei; er gibt an, aus Unvorſichtigkeit auf das Mädchen geſchoſſen zu gaben, als er ihm die Konſtruktion des erſt gekauften Revolvers erklären wollte.— In Ludwigshafen kam 8 zu einer blutigen Eiferzuchtsſzene. In einer Wirtſchaft brachte der 24jährige Schreiner J. Welti aus Fürich ſeiner 22jährigen Geliebten Luiſe Brunn von Neckarau eine ganze Anzahl lebensgefährlicher Stiche bei. as Mädchen wurde in ſehr bedenklichem Zuſtand ins Trankenhaus verbracht. Das Motiv der Tat iſt Eifer⸗ 5 5— Der verheiratete Maurerpolier Martin Schmidt gerie ſtarb an den erlittenen ſchweren Verletzungen. f(Wei heim, 10. Mai.(Wurſtvergiftung.) Nach dem Genuß verdorbener Leberwurſt ſind hier mehrere egeſh 9 Perſonen zum Teil ſchwer erkrankt. Eine Unterſuchung 1 b w ü* aun 3 ird eingeleitet. (Vom Feldberg, 10. Mai. Für die Einweihung * 8 Feldbergturmes iſt vom Hauptvorſtand des badiſchen 300 SWwarzwaldvereins folgendes Programm feſtgeſetzt: Imi ſabnntag, den 22. Juni, 10 Uhr vormittags, Hauptver⸗ 4 5 0 ibn des badiſchen Schwarzwaldvereins, 12 Uhr Ein⸗ 1 eng des Turmes, 2 Uhr Mittageſſen im Feldberger 10 liche Für Samstag, den 21. Juni, iſt abends eine gemüt⸗ 1 8 uſammenkunft der Teilnehmer und für Montag, ier 58 23. Juni, ſind Ausflüge in die Umgebung des Feld⸗ 1 1 erg vorgeſehen. i ic ban,(J. Sasbach, Amt Bühl, 10. Mai.(Die Ameri⸗ all ſautr⸗Reben.) Zu der in den Blättern erſchienenen Ver⸗ 155 1 daß auf höhere Anordnung alle bis jetzt rde darf anzten Amerikaner⸗Reben ausgerodet werden müß⸗ 10 5 ſchreibt man dem Acher⸗ und Bühlerboten:„Sollten 1 wol tige Maßnahmen wirklich geplant ſein, ſo dürfte man per a fen die Regierung ſcheint von allen guten Geiſtern vird 5 glückliche 5 ein. Welche Unzufriedenheit durch das un⸗ att“ er iche Geſetz betr. die Amerikaner⸗Reben in das Volk „getragen wurden, iſt gar nicht zu ermeſſen.“ a e Raſtati, 10 Mai f 5 in. An erſter Stell 10. Mai.(Handwerker⸗Selbſthilfe.) 5 een e ee emen Rei“ den deutſche 8 ſozialen Einrichtungen dürfte unter ber⸗ en Bundesſtaaten das Handwerk im Großher⸗ zogtum Baden ſtehen. Wie aus den Geſchäftsberichten zwiſchen die Puffer zweier Eiſenbahnwagen und 3 Zimmer u. Küch hervorgeht, hat die am 1. Januar 1912 ins Leben ge⸗ rufene Fahrnis⸗Feuerverſicherung im erſten Berichtsjahr für insgeſamt 2,590,766 Mark Erſparniſſe der Verbands⸗ mitglieder in Deckung genommen. Der ſchriftliche Verkehr der Verbandsgeſchäftsſtelle betrug im Jahre 1912 an Eingängen 41,708, an Ausgängen 100,357 Stück und hat gegen das Vorjahr um 73,594 Schriftſtücke zugenommen. Das Erholungsheim im badiſchen Schwarzwald, Bad Friedrichshort in Sulzbach, hat trotz ſtarker Inanſpruch⸗ nahme einen Betriebsgewinn von rund 300,000 Mark zu verzeichnen. Die Krankenkaſſe, wie die Sterbe- und Verſicherungskaſſe des badiſchen Verbandes erfreuen ſich zunehmenden Intereſſes und eines gußen Fortſchritts. Man erſieht aus den Geſchäftsberichten, daß auch die handwerkerlichen Selbſthilfebeſtrebungen bei richtiger Sachleitung ſehr gute Erfolge zeitigen können. Auch auf dem Gebiet der Jugendfürſorge iſt der badiſche Verband mit Erfolg tätig. Durch die Schaffung von Spargenoſ⸗ ſenſchaften iſt der Verein gleichfalls vorbildlich vorange⸗ gangen. () Raſtatt, 10. Mai.(Bürgermeiſter⸗Kandidaten.) Um die hieſige Bürgermeiſterſtelle haben ſich 16 Kan⸗ didaten beworben, darunter ſind 10 Nichtbadner. Einer der Kandidaten hat inzwiſchen ſeine Bewerbung wieder zu⸗ rückgezogen. Nach Lage der Verhältniſſe wurde laut Bad. Beobachter auf ein Zuſammengehen von Nationalliberale und Zentrum in dieſer Frage hingearbeitet und es kam eine Einigung zuſtande. Oberamtsrichter Renner, hier, der zwar keine Bewerbung eingereicht hatte, wurde von der nationalliberalen Partei auf den Schild erhoben und findet auch die Unterſtützung des Zentrums. Seine Wahl zum Bürgermeiſter iſt geſichert. (0% Lörrach, 10. Mai.(Bismarckverein.) Der vor 13 Jahren ohne parteipolitiſche Tendenz gegründete Bis⸗ marckverein Lörrach, der ſich die Errichtung einer Dankes⸗ ſäule für Bismarck auf der Tüllinger Höhe zum Ziele geſetzt hat, hielt kürzlich eine Verſammlung ab. Das Vereinsvermögen iſt nun auf etwa 6500 Mark angewach⸗ ſen und der Verein hält die Zeit für gekommen um wo⸗ möglich die Säule zum 100jährigen Geburtstag Bis⸗ marcks, am 1. April 1915, fertigzuſtellen. Es ſoll des⸗ halb ein entſprechender Aufruf an die geſamte nationale Bevölkerung gerichtet werden. ( Waldshut, 10. Mai.(Rückgang des Lebend⸗ gewichts von Schweinen.) Aus verſchiedenen Gegenden des ſüdlichen Schwarzwalds kommt die Nachricht von einem ziemlich bedeutenden Rückgang des Lebendgewichts bei Schweinen; auch die Preiſe bei Großvieh ſind ſtark im Sinken begriffen. Auf den Viehmärkten ſieht man allenthalben eine ſtarke Zufuhr, während die Käufer eine guffallende Zurückhaltung üben.— a Berantwortlſch für die Redaktion Gg. Zimmermann Seckenheim —— C AadGGGGbCbbdcCcCbſßbTbGbGbPbGbGbPbTPTGbGTPbGTGTbTPTbPbTbTcTbbcbcccccccc Hypotheken- u. Immobilenvermittlung, Grundstücken. Georg Röser. An- und Verkauf von lupus und Flechten. Herr Hauptlehrer R. W., Lampertheim, schreibt u. a.: Ich litt an einer stark juckenden, nassen Flechte. Nach kurzer Zeit war ich geheilt usw. Frau H. G., Ludwigshafen schteibt: Schon 7 Jahre lift ich an einer hartnäckigen Hautkrankheit. Ich war schon in Behandlung meſneter Aerzte, konnte aber nicht geheilt werden. leli wendete mich an die Lielit- A heil-Anstalt Königs und wurde nach kurzer Zeit vollständig geheilt usw. Herr K. Nl. aus Waldsee b. Speyer schreibt: Seit 5 Jahren litt ich an einer Schuppenſſechte mit stackem Haarausfall. Innerhalb 4 Wochen wurde ich bei Herrn Königs geheilt usw. Wenden Sie sich daher in ähnlichen Fällen vertrauensvoll an die fenkhoshg ge: mi J Lick Bent Angint Königs, Hunnneim 2, 1(Strussembabn- Haltestelle Kaufhaus). — Broschüre kostenlos.— Schön möbliertes Zimmer zu vermieten. Zu 1 297 Schlofkraße 2 12-2 mittags od. 7-8 abends. f 2 bis 3. Jimmer und Küche per ſofort zu verm.(524 Näh. Hildaſtraße 83. 4 Zimmer 1 Küche 2 Zimmer 1 Küche 1 Zimmer 1 Küche zu vermieten.(534 Näh. Th. Her dt. 4 Zinmer u. Küche mit allem Zubehör in der Hildaſtraße zu vermieten. Näheres Baugeſchäft Volz. 2 Zimmer und Küche zu vermieten, ebendaſelbſt eine noch gut erhaltene Nähmaſchine zu verk. Eriedrichſtr. 80. Schön möbliertes Zimmer 2. Stock, 15. Mai oder 1. Juni zu verm. Frei Lage, ſchöne Ausſicht.(587 Schloſſtraße 68. 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Juni ds. s., die Anmeldung der Hunde und die Entrichtung der Hundetaxe für das Taxtjahr 1. Juni 1913 bis 31. Mai 1914 zu erfolgen hat. Anzumelden iſt jeder bis zu dieſem Zeitpunkt über 6 Wochen alte Hund. Ueber 6 Wochen alte Hunde, welche nach dieſem Termine bis zum 31. Mai des nächſten Jahres in Beſitz genommen oder in die Gemeinde eingebracht werden, ſind innerhalb 4 Wochen nach der Beſitzerlangung beziehungs⸗ weiſe der Einbringung, Hunde, welche erſt nach dem An⸗ meldetermin das Alter von 6 Wochen erreichen, innerhalb 4 Wochen nach dieſem Zeitpunkt anzumelden. Eine Anmeldung iſt jedoch nicht erforderlich, wenn der Beſitz des Hundes in der erſten Hälfte des Monats Juni, beziehungsweiſe vor Ablauf der vierwöchigen Friſt des zweiten Abſatzes wieder aufgegeben wurde. Das Gleiche gilt, wenn der Hund an die Stelle eines anderen von demſelben Beſitzer in der gleichen Gemeinde im laufenden Taxtjahr ſchon vertaxten Hundes tritt. Bei der Anmeldung iſt zugleich die Taxe zu ent⸗ richten. Das Mitbringen der Hunde hierzu iſt nicht forderlich. Die Taxe, welche von dem Beſitzer zu bezahlen iſt, beträgt für das vom 1. Juni bis 31. Mai laufende Jahr(Taxtjahr): a) In den Gemeinden Mannheim, Ladenburg, und Seckenheim 16 Mark b) In den übrigen Gemeinden des Amtsbezirks 8 Mk. Hat der Beſitzer in keiner Gemeinde des Großherzog⸗ tums einen dauernden Aufenthalt, ſo beträgt die Taxe 8 Mark. Für Hunde, die im Beſitze des Deutſchen Reiches oder eines Bundesſtaates ſtehen, iſt eine Taxe nicht zu entrichten. Der Beſitzer hat hinſichtlich der Taxe den Rückgriff auf den Eigentümer. Die Anmeldung des Hundes und die Bezahlung der Taxe hat durch den Beſitzer ſelbſt oder einen Stellver⸗ treter desſelben perſönlich und mündlich bei der Steuer⸗ einnehmerei am Orte des Wohnſitzes oder des dauernden Aufenthalts des Beſitzers, durch die Hundebeſitzer, ohne dauernden Aufenthaltsort am Ort des vorübergehenden Aufenthalts zu erfolgen. a Hunde, die auf abgeſonderten Gemarkungen gehalten werden, ſind in derjenigen Gemeinde anzumelden, zu welcher die abgeſonderte Gemarkung in ſteuerlicher Be⸗ ziehung zugeteilt iſt. Die Steuereinnehmerei erteilt für jeden vertaxten Hund eine beſondere Quittung und führt über die An⸗ meldungen ein Verzeichnis, welches am 16. Juni abge⸗ ſchloſſen wird. Wer die rechtzeitige Anmeldung eines Hundes unter⸗ läßt, hat neben der Taxe den doppelten Betrag derſelben als Strafe zu entrichten. i 8 N Vermag der Angezeigte jedoch nachzuweiſen, daß die rechtzeitige Anmeldung nur aus Verſehen und nicht in der Abſicht einer Taxhinterziehung unterblieb, ſo kann auf eine Strafe bis zum einfachen Betrag der Taxe erkannt werden. Hunde, für welche die Taxe nicht rechtzeitig bezahlt wird, können eingezogen werden. Die Bürgermeiſterämter und Stabhaltereien werden beauftragt, dieſe Verfügung am Rathauſe anzuſchlagen und in ortsüblicher Weiſe wiederholt bekannt machen zu laſſen. Auf Grund der gemäߧ 1 der Vollzugsverordnung vom 4. Mai 1896 aufzuſtellenden Liſte und des von der Steuereinnehmerei über die Anmeldung und Taxbezahlung zu führenden Verzeichniſſes, ſowie ihrer etwaigen ſonſtigen Kenninis haben die Bürgermeiſterämter ſpäteſtens bis zum 1. Juli ds. Is. hierher anzuzeigen, welche Hunde nicht angemeldet wurden. N Mannheim, den 1. Mai 1913. Gr. gezirksamt Abt. VId— Polizeidirektion. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 10. Mai 1913. gürgermeiſteramt: Volz Sauer. * Wekanmntmachung. Die Herſtellung der Karlſtraße betreffend Die Karlſtraße ſoll als Ortsſtraße hergeſtellt werden. Auf Antrag des Gemeinderats hat der Bürgerausſchuß in der Sitzung vo n 29. v. Mts. beſchloſſen die Angrenzer dieſer Straße nach Maßgabe des aufgeſtellten Verzeich⸗ niſſes in der Art zur Rückerſtattung der Herſtellungskoſten beizuziehen, daß ſie abweichend von den allgemeinen Grund⸗ ſätzen über den Beizug der Angrenzer zu den Koſten der Straßenanlagen gemäߧ 22 Ortsſtr.-Geſ. vom 15. Ok⸗ tober 1908, ſofort 2/ der Herſtellungskoſten— ſobald die Straße benutzbar hergeſtellt iſt— zu zahlen haben. Die vorgeſchriebenen Vorarbeiten nämlich: a. Die Einzelberechnungen des Aufwands zu deſſen Be⸗ ſtreitung die Grundbeſitzer beigezogen werden ſollen, ſo⸗ wie die Liſte der beitragspflichtigen Grundbeſitzer. b. Der Straßenplan, aus welchem die Lage der anſtoßen⸗ den Grundſtücke zu erſehen iſt, liegen während 14 Tagen d. i vom 14. bis einſchl. 28. Mai im Rathaus, Zimmer Nr. 6 zur Einſicht der Beteiligten offen. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß etwaige Einwendungen während der 14tägigen Friſt bei Ausſchlußvermeiden bei dem Gemeindergt geltend zu machen ſind. i Seckenheim, den 13. Mai 1913. Der Gemeinderat: Volz. ers Sauer 8 Einladung. Am Samstag, den 17. Mai 1913, von nach mittags 5 Uhr bis nachmittags 7 Ahr, findet im Rathauſe dahier Zimmer 6 die Wahl eines Mitglieds in die Landwirtſchafts kammer ſtatt. 5 Als Mitglieder der Landwirtſchaftskammer ſind wählbar: 1. die Eigentümer, Nutznießer und Pächter land⸗ oder forſtwirtſchaftlich genutzter, im Großherzog⸗ tum gelegener Grundſtücke, ſofern für ſie der ſelb⸗ ſtändige Betrieb der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder beider Wirtſchaftsarten zuſammen ſich als die weſentliche Grundlage der Lebenshaltung darſtellt; 2. die Eigentümer, Nutznießer und Pächter land⸗ oder forſtwirtſchaftlich genutzter, im Großherzog⸗ tum gelegener Grundſtücke, deren Grundſteuer⸗ kapital zuſammen mindeſtens 5000 Mk. beträgt; 3. die geſetzlichen Vertreter und die Bevollmächtigten, welche mit der Leitung der in Ziffer 1 und 2 be⸗ zeichneten Betriebe betraut ſind; 4. Perſonen, bei welchen die in Ziffer 1, 2 oder 3 bezeichneten Vorausſetzungen mindeſtens 10 Jahre lang vorhanden geweſen ſind, oder welche minde⸗ ſtens zehn Jahre lang als Vorſtands mitglieder oder Beamte landwirtſchaftlicher, erſtmals durch die Zentralbehörde, für die folgenden Wahlen durch die Landwirtſchaftskammer zu bezeichnender Vereinigungen tätig waren, oder denen die Land⸗ wirtſchaftskammer wegen ihrer Verdienſte um die Land⸗ oder Forſtwirtſchaft die Wählbarkeit beige⸗ legt hat. Außerdem iſt Vorausſetzung für die Wählbarkeit: a) männliches Geſchlecht, b) das zurückgelegte fünfundzwanzigſte Lebensjahr, c) Reichsangehörigkeit, d) Wohnſitz im Großherzogtum. Ausgeſchloſſen von der Wählbarkeit ſind Perſonen, welche entmündigt, welche nicht im Beſitze der bürgerlichen Ehrenrechte ſind, über deren Vermögen der Konkurs er⸗ öffnet iſt oder deren Grundſtücke der Zwangsverſteigerung oder Zwangsverwaltung unterliegen. Wahlberechtigt ſind beim Vorhandenſein der für die Wählbarkeit verlangten Vorausſetzungen die vorſtehend in Ziffer 1 bis 3 bezeichneten Perſonen, ſofern ſie tat⸗ ſächlich als Unternehmer oder Betriebsleiter die Land⸗ oder Forſtwirtſchaft im Großherzogtum betreiben. a Die Wahl erfolgt in geheimer Abſtimmung mit ein⸗ lacher Stimmenmehrheit der Wählenden. Das Wahlrecht wird in demjenigen Wahlbezirk aus⸗ geübt, in welchem die von den Wahlberechtigten land⸗ oder forſtwirtſchaftlich betriebenen Grundſtücke gelegen ſind. Wenn dieſe Grundſtücke in mehreren Wahlbezirken liegen, ſo erfolgt die Abgabe der Stimme in demjenigen Wahl⸗ bezirk, in welchem ſich der Wohnſitz des Wählers und, in Ermangelung eines ſolchen, die Mehrzahl der betreffenden Grundſtücke, nach dem Steuerkapital berechnet, befindet. Das Wahlrecht wird in Perſon durch Stimmzettel ohne Unterſchrift ausgeübt. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem Kenntzeichen ver⸗ ſehen ſein; ſie ſollen 9 zu 12 om groß und von mittel⸗ ſtarkem Schreibpapier ſein und ſind außerhalb des Wahl⸗ lokals mit dem Namen Desjenigen, welchem der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchriftlich oder im Weg der Vervielfältigung zu verſehen. Die Wahl geſchieht mittelſt geheimer Stimmgebung in der Weiſe, daß jeder Wähler den Stimmzettel unbe⸗ obachtet in einen Umſchlag, welcher ihm von der Wahl⸗ kommiſſion verabfolgt wird, ſteckt, und alsdann dem Wahlvorſteher perſönlich übergibt. Seckenheim, den 5. Mai 1913. Der Gemeinderat: Ratſchreiber: Volz. Sauer. Welianntmachung. Das Vermieten von e in Seckenheim etr. Nachſtehend bringen wir die mit Zuſtimmung des Gemeinderats erlaſſene, und durch Erlaß Gr. Landes⸗ kommiſſärs vom 18. März 1913 No. 1601 für vollziehbar erklärte ortspolizeiliche Vorſchrif öffentlichen Kenntnis. a Seckenheim, den 2. Mai 1913. gürgermeiſteramt: Volz. Ortspolizeiliche Vorschrift. Auf Grund des 8 136 des Polizei⸗Strafgeſetzbuches wird angeordnet was 9855 *. Wer ſich mit dem Vermieten von Schlafſtellen an Arbeitsgehilfen, Dienſtboten und Leh' linge befaßt, hat vorher hiervon bei der Ortspolizeibehörde Anzeige zu erſtatten. obigen Betreffs zur Schmitt. 14 Gew. ⸗Ord.). f 985 Der Vermieter von Schlafſtellen hat jeden Einzug und jeden Auszug der in§ 1 genannten Perſonen(Schlaf⸗ ſtellenmieter) ſpäteſtens nach 3 Tagen ſchriftlich bei dem Bürgermeiſteramt anzumelden. f 8 3. Der Vermieter von Sggiafßelen iſt verpflichtet, für Reinlichkeit, Sitte und Ordnung in den Schlafſtellen Sorge zu tragen. i 8 4 Die Vermieter von Schlafſtellen ſind verpflichtet ein Namensverzeick nis über ihre Schläfer zu führen, in welchem der Tag des Eintritts und Abgangs derſelben genau einzu⸗ tragen und welches jederzeit dem Bürgermeiſteramt auf Verlangen zur Einſicht beiden iſt. Perſonen, welche ſich nicht durch ein von einer Behörde ausgeſtelltes Ausweispapier auszuweiſen vermögen, dürfen nicht länger als eine Nacht beherbergt werden. 8 6. f 5 l Das Vermieten von Schlafſtellen in einer Wohnung an Perſonen beiderlei Geſchlechts iſt unterſagt, desgleichen dürfen in einem und denſſelben Stockwerk Schlafſtellen nur für männliche oder nur für weibliche Perſonen eingerichtet werden. 85 Es darf keine größere Zahl von Perſonen zur gleichzeitigen Beherbergung aufgenommen werden, als nach Verhältnis des Raumes und den vorhandenen Betten be⸗ herbergt werden können. Nötigenfalls wird dieſe Zahl vom Bezirksamt feſtgeſetzt. Ein Bett darf ſtets nur von einer Perſon benutzt werden. e 5 9 2 8 5 Den Schläfern muß geſtattet ſein, ſich auch nach den Arbeitsſtunden in den Schlafſtellen aufzuhalten. f 10 Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften werden gemäß 8 136 des Polizei⸗Strafgeſetzbuches an Geld bis zu 50 Mark oder mit Haft bis zu 8 Tagen beſtraft. Seckenheim, den 26. Februar 1913. Der gürgermeiſter: Volz. fire„daf Heben. Sonntag, den 18. Mai, nachmittags ½3 Uhr auf unſerm Spielplatz in den Wörtelwieſen unterhalb der Gänſeweide Gro ße 4 Schauturnen verbunden mit 2 Woett-Spielen. Programm: Eröffnungsmarſch. Berüßung. Allgemeine Keulenübungen. Stabübungen der Knabenabteilung Turnen am Reck: a. Turner, b. Vorturner, Flaggenſchwingen der Jugendturner. Freiübungen der Turner. Gemeinübungen an 3 Barren. 9. Pferdübungen der Knabenabteilung. 10. Jokeyſprünge am hohen Pferd mit Federbrett, (Vorturner). f 11. Turnen am Barren: a. Turner, b. Vorturner(mit Federbreti). 12. Geſellſchaftsſprünge am Sprungtiſch. 13. Schluß⸗Pyramiden. Die Muſik ſtellt die Alvesheimer Kapelle. Zu recht zahlreichem Beſuche ladet freundl. ein Der Turnrat. B. Wirtschaftsbeirſeb auf eigener Regie, daher gute Bedienung bel den billigsten Preisen. . Se e D Hansa Br eben mimonenfach bewährt! 5 i Bluse kostet 10pf IRKleid kostel 75 Pf. vis A bar gardinen kosten v pt. Wie el aufzüfärb enn. 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