Se enheimer Anxeiger, Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. i Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 18 Serbien und Bulgarien: beide Tanzen auf des Meſſers Schneide, Witzen ſchon die blutigen Degen enn Kanonen ſich erſt regen, 0 Iſt der Balkankrieg in zweiter Auflage erſchienen leider! i ann wird man erſt was erleben: Greuel wird's in Maſſe geben, Und das arme Balkanland Kommt noch ganz aus Rand und Band! Deutſchlands Reichstag tagt noch immer: Jegliches Beratungszimmer Iſt gefüllt, die Heervorlage Wird erledigt dieſer Tage, Selbſt die Deckung kommt hernach Glatt noch unter Fach und Dach! Unſre„guten Freunde“ blicken Auf uns nicht grad mit Entzücken, Denn ſie dachten: Deutſchland kommt Damit nicht zu Ende plompt, id man wird dann mit Ergötzen Hören wie laut die Parteien Auf einander ſchimpfen, ſchreien, Läſtern, fluchen, ſchelten, hetzen, Doch von allem dieſem Nichts An dem Tage des Gerichts: a Deutſchland ſteht ein Volk, ein Mann, ie man ſich's nur wünſchen kann! In Marokko ſuchen Roſen Sich inzwiſchen die Franzoſen Aber in des Landes Gründen Sind nur Dornen jetzt zu finden, Und das Zeug iſt ſtachlig⸗ſpiz Und für Freude nicht grad nützt Wo man Dornen nur entdeckt, Wird der Frohſinn nicht geweckt, Und ſo muß denn Frankreich warten, Bis im marokkaniſchen Garten Sich die erſte Roſe findet, Die die Hoffnung nen entzündet! Vieles Intreſſante bringt Uns die Zukunft unbedingt! Lieber Lefer, abonniere Deine Zeitung zeitig drum! 8 Quartales Schluß jetzt vor der Türe, 57 Denk daran, teures Publikum! . In dem„Neckar⸗Boten“ ſteht 5 Stets, was in der Welt vorgeht! . Gruß Aus der Zeit für die Zeit. Karlchen Luſtig. Jlvesbeſmer Anzeiger, Seckenh eim, Dien Hmisblaff der Bürgermeisferämter Seckenheim, Ilvesheim, Nekarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. stag, den 8. Der Balkankrieg. Die Lage auf dem Kriegsſchauplatz iſt noch nicht ganz geklärt. Von Serben und Bulgaren laufen immer aoch widerſprechende Nachrichten ein, die bei der unge⸗ heuren Ausdehnung der Kampflinien verſtändlich ſind, immerhin aber ſoviel erkennen laſſen, daß die Bulgaren auf der Nordſeite glücklich gekämpft haben. Sie ſcheinen auf eine Umklammerung der ſerbiſchen Armee hinzuar⸗ beiten, was nicht ganz ausſichtslos iſt, da die Serben ihre Hauptmacht bei Kotſchana konzentriert haben und kaum in der Lage ſein dürften, den gegen das ſerbiſch— Wremja vordringenden Bulgaren ſo ſchnell eine nume, riſch gleich ſtarke Truppenmacht entgegenzuſtellen. Auf dem ſüdlichen Kriegsſchauplatz iſt es vorläufig zu der erwarteten Entſcheidungsſchlacht noch nicht gekommen. Die Griechen rücken, den Berichten aus Athen zufolge, weiter vor, um womöglich eine Vereinigung mit den Serben herbeizuführen. Eine bulgariſche Richtigſtellung. Alle Verſuche des Belgrader Preßbureaus, ſchreibt die Agence Bulgare, zu behaupten, daß der Beginn der militäriſchen Operationen von Bulgarien vorbedacht und ſeit langem vorbereitet geweſen ſeien, entbeh⸗ ren jeder Grundlage, desgleichen die Ge⸗ rüchte von einem großen Erfolg der ſerbi⸗ ſchen Armee. Die bulgariſchen Truppen mußten be⸗ reit ſein, einen böswilligen Angriff der ſerbiſch-griechiſchen Truppen zurückzuweiſen. Dies wurde nötig durch die Herausforderungen, die ſeit Beginn des Juni ſehr häufi! ſtattfanden und auch den Umſtand, daß vom 10.— 23. Juni die Generalſtabschefs der Serben und der Griechen ſich in Uesküb zuſammengefunden hatten, um einen ge⸗ meinſamen Operationsplan gegen Bulgarien feſtzuſtel⸗ len, eine Zuſammenkunft, über die der bulgariſche Ge— neralsſtabschef authentiſche Nachrichten beſaß. Wir be⸗ ſtreiten die vom Preßbureau gemeldete Nie⸗ derlage des rechten bulgariſchen Flügels und die der 7. bulgariſchen Diviſion. Die Wahrheit iſt, daß die Serben am Sonntag die mazedoniſch-adrianopo⸗ liſche Legion heftig angriffen, von ihr aber, ohne daß ſie erſchüttert worden wäre, zurückgewieſen wurden und dabei erhebliche Verluſte erlitten. Während dieſer Zeit griff die 7. bulgariſche Diviſion die Serben in der Flanke an und warf ſie auf ihre früheren Stel⸗ lungen zurück. Was die Nachricht von der Gefangen⸗ nahme bulgariſcher Generale und von der Erbeutung zahlreicher Trophäen betrifft, ſo iſt deren Zweck offenſicht⸗ lich der, den niederdrückenden Eindruck der Niederlagen der Serben bei Krivolak und Sankt Nicolas abzuſchwächen. Die ſerbiſche Darſtellung. Entaegen bulaariſchen Meldungen. die in einigen neckarbauser Zeitung, Juli 1913. 'ote Edinger Zeitung. Jnuſertiounspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 13. Jahrgang. Fällen augenſcheinliche Unwahrheiten enthalten, iſt das ſerbiſche Preßbureau ermächtigt, zu erklären, daß die ſer⸗ biſche Regierung beſtrebt ſei, von Anfang der neueſten kriegeriſchen Entwicklung an eine wahre Darſtellung der Lage auf dem Kriegsſchauplatze zu geben und daß man von dieſem Grundſatz ſelbſt in den Fällen nicht abge⸗ wichen iſt, die für Serbien weniger günſtig ſind, wie die namentlich in den letzten Tagen veröffentlichten Bulle⸗ tins beweiſen. Daß die ſerbiſche Preſſe niemand zu⸗ liebe tatſächliche Fortſchritte der ſerbiſchen Armee ver⸗ ſchweigt, ſowie daß das Preßbureau nicht willens iſt, bulgariſche Siegesnachrichten, die im allgemeinen bulga⸗ riſche Operationen beſprechen, ohne Namen zu nennen, ohne weiteres unwiderlegt zu laſſen, iſt begreiflich, wenn man berückſichtigt, wie rückſichtslos die Agence Bulgare die öffentliche Meinung Europas ſelbſt in jenen Fällen irreführen will, in denen die ſerbiſchen Erfolge durch die Gefangennahme ganzer Bataillone und die Beſetzung wich⸗ tiger durch die Bulgaren gehaltener Punkte, wie beiſpiels⸗ weiſe Retke Bukwi, Baieinrid und Kotſchana beſtätigt werden. 5 2 88 Das Vorgehen der Serben. Die ſerbiſchen Truppen haben, wie das ſerbiſche Preßbureau vom Montag meldet, ſoeben die Stadt Kot⸗ ſchana und das ganze Gebiet bis zum Bre⸗ galnizafluß beſetzt, wo ſie einen Kampf zu be⸗ ſtehen halten mit den Kräften des rechten bulgariſchen Flügels, der aus ſtark befeſtigten Stellungen vor der Stadt den Rückzug der vorher geſchlagenen 7.(Rilo⸗ und der 4.(Preslaw⸗) Diviſion deckte. Nach erbittertem Kampfe wurde der Feind unter Zurücklaſſung von Geweh⸗ ren und Munition in die Flucht geſchlagen. Er zog ſich, von ſerbiſchen Truppen verfolgt, in der Rich⸗ tung auf Zarevo-Selo zurück. a * Belgrad, 7. Juli.(Serbiſches Preßbureau.) Alle bulgariſchen Meldungen über angebliche Grenz⸗ verletzungen unſerer Truppen werden in der augen⸗ ſcheinlichen Abſicht in die Welt geſetzt, ihre Angriffe auf unſer Gebiet zu verſchleiern. Die Bulgaren haben unſere Grenze an zwei Punkten angegrif⸗ fen, bei Sankt Nicolas mit 3 Regimentern und Artil⸗ lerie und bei Kadi Bogas mit 2 Regimentern und 6 Batterien. Beide Angriffe haben wir zurückgeſchlagen. Die Behauptung unſere Truppen hätten bei Egripalanka bulgariſches Gebiet überſchritten, iſt unbegründet. Un⸗ ſere Truppen ſind an dieſer Stelle von den bulgariſchen angegriffen worden und haben ſie zurückgeworfen. Vom griechiſchen Kriegsſchauplatz wird aus Sofia gemeldet: General Iwanoff hat ſich, da ſeine Diviſion in den letzten Kämpfen ſehr geſchwächt worden iſt, vor den Griechen zurückgezogen. Die Griechen haben Kilkiſch beſetzt und die Stadt nieder⸗ gebrannt. Sie rücken gegen Serres vor. Infolgedeſſen —— Barfußele. F N(Fortſetzung.) geſagt habe, gilt alles nichts.“ — bei D on, wie der Dami mehrmals die Hand auf⸗ 5 iſps ra- Dube henng! Das haſt du gut gemacht, jetzt 84 i Jo hanami entlarvte ſich wieder und ſagte nur 1 Frau (Jute, ſetzte er u m. E Eine Dorfgeſchichte von B erthold Auerbach. (Nachdruck verboten.) Bl„Wie ſelig ſprang Dami in die Höhe und in die ockhütte hinein, mit ſeiner ſilberbeſchlagenen Pfeife, 5 er einen ſo r war; er konnte allerlei Albernheiten vorbringen 5 den Scherz in ſein Gegenteil verkehren Sie ſah und zu⸗ imhend nach dem Uhrgehänge des Johannes griff und 5 5 wieder, bevor er es gefaßt, zurückzog; ſie ſagte iſther ſtreng, wie man einem tollen Kinde wehrt:„Jetzt laß es noch zu mes:„So iſt's recht! Tu haſt eine ſtahlbeſchlagene und ich eine ſilberbeſchlagene Pfeife.“ Als niemand icht hinzu:„Gelt, Schwager, das hätteſt hast? Ja anbötz daß du einen ſo geſcheiten Schwager — 0 Ou, 7 1 1 1 1 1 Nd 7 040. 8 5 Sh 5 55 allein, wir 55 in M Topf E. a rr * 5 n ö Es ſchien, als wollte er die Freude: Schwager ſagen zu können, völlig auskoſten. Man ſtieg endlich wieder auf, denn das Brautpaar wollte noch nach der Stadt, und ſchon als ſie ein Stück weg waren, ſchrie Dami in den Wald:„Schwager! ver⸗ giß meine ledernen Hoſen nicht!“ Helles Lachen ant⸗ wortete, und wiederum tönte Geſang und die Brautleute ritten fort und fort in die Mondnacht hinein. 8 XVII. 5 Es läßt ſich nicht ſo fortleben in gleichem Atem, es wechſeln Nacht und Tag, lautloſe Ruhe und wildes Rau⸗ ſchen und Brauſen und die Jahreszeiten alle. So im Leben der Natur, ſo im Menſchenherzeu, und wohl dem Menſchen herzen, das auch in aller Bewegung ſich nicht aus ſeiner Bahn verirrt. Es war Tag geworden, als die beiden Liebenden vor der Stadt ankamen, und ſchon eine weite Strecke vor⸗ her, als ihnen der erſte Menſch begegnete, waren ſie ab⸗ geſtiegen. Sie fühlten, daß ihre Auffahrt gar ſeltſam erſcheinen mußte, und der erſte Menſch war ihnen wie ein Bote der Erinnerung, daß ſie ſich wieder einfinden müßten in die gewohnte Ordnung der Menſchen und ihre Herkömmlichkeiten. Johannes führte das Pferd an der einen Hand, mit der andern hielt er Amrei; ſie gingen lautlos dahin, und ſo oft ſie einander anſahen, erglänzten ihre Geſichter wie die von Kindern, die aus dem Schlafe erwachen. So oft ſie aber wieder vor ſich niederſchauten, waren ſie gedankenvoll und bekümmert um das, was nun werden ſollte. 5. Als ob ſie mit Johannes ſchon darüber geſprochen hätte, und in der unmittelbaren Zuverſicht, daß er das Gleiche gedacht haben müſſe, wie ſie, ſagte jetzt Amrei: „Freilich wohl wär's geſcheiter geweſen, wir hätten die Sache ruhiger gemacht; du wärſt zuerſt heim und ich wär' derweil wo geblieben, meinetwegen, wenn nicht anders, beim Kohlenmathes im Wald, und du hätteſt mich dann abgeholt mit deiner Mutter oder mir ge⸗ 1 5 e —— ſchrieben, und ich wäre nachgekommen mit meinem Dami. Aber weißt du, was ich denk'?“ 5 8 „Juſt alles weiß ich noch nicht.“ N „Ich denke, daß Reue das Dümmſte iſt, was man in ſich aufkommen laſſen kann. Wenn man ſich den Kopf Wann du es errateſt, ſo heirat ich dich herunterreißt, man kann Geſtern nicht mehr zu Heute machen. Was wir getan haben, ſo mitten drinn in dem Jubel, das iſt recht geweſen und muß recht bleiben. Da kann man jetzt, wenn man ein bißchen nüchtern iſt, nicht darüber ſchimpfen. Jetzt müſſen wir nur daran denken, wie wir weiter alles gut machen, und du biſt ja ſo ein richtiger Menſch, du wirſt ſehen, kannſt alles mit mir überlegen, ſag' mir nur alles frei heraus. Kannſt mir ſagen, was du willſt, du tuſt mir nicht weh damit, aber wenn du mir etwas nicht ſagſt, da tuſt du mir weh damit. Gelt, du haſt auch keine Reue?“ f 3 „Kannſt du ein Rätſel löſen?“ fragte Johannes. „Ja, das habe ich als Kind gut können“. „Nun, ſo ſag mir: was iſt das? Es iſt ein ein⸗ faches Wort, tut man den erſten Buchſtaben vorn'runter, da möcht' man ſich den Kopf runterreißen, und tut man ihn wieder auf, da iſt alles feſt.“ 0 9 i „Das iſt leicht,“ ſagte Barfüßele,„kinderleicht, das iſt Reu' und Treu.“ Und wie die Lerchen über ihnen zu ſingen begannen, ſo ſangen ſie jetzt auch das Rätſellied, und Johannes begann: eee „Ei, Jungfrau, ich will dir was aufzuraten gehen 3— Was iſt weißer als der Schnee Was iſt grüner als der Klee? 25 Willſt du mein Weibchen. ſein, A 2 Erraten wirſt du's wohl.“. Was iſt ſchwärzer als die Kohl 2 .* 5— —— Fortſetzung folgt.) 5 8. 8 haben die Bulgaren Verſtärkungen nach dem Süden ent⸗ ſandt. f Das Vordringen der Bulgaren im Norden. Wie die Wiener„Militäriſche Rundſchau“ meldet, ſoll es einer 14000 Mann ſtarken, vermutlich von Agri Palanka vorgerückten bulgariſchen Kolonne gelungen ſein, bis Wran ja vorzudringen. Sie ſoll jetzt die ſer⸗ biſche Rückzugslinie bedrohen.— Der Spezial⸗ korreſpondent der„Reichspoſt“ in Sofia meldet: In der Schlacht an der Bregalnitza wurde bei dem ſieg⸗ reichen Gegenangriff der bulgariſchen Armee ſüdöſtlich von Deslinici das 3., 4. und 11. ſerbiſche Regi⸗ ment vollſtändig aufgerieben.„ f Die Türkei und Bulgarien. Der Kriegsminiſter Izzed Paſcha iſt nach einer längerer Unterredung mit dem Großweſir nach der Tſcha⸗ taldſcha⸗Linie abgereiſt und der rumäniſche Militärattachs Oberſt Razu iſt nach Bukareſt zurückgekehrt. Großes Aufſehen erregt die Unterredung, die der rumäniſche Ge⸗ ſandte am Sonntag mit dem Großweſir hatte. Nach der Unterredung fand ein Miniſterrat ſtatt. Alle be⸗ urlaubten Offiziere der türkiſchen Armeen in Gallipoli, an der Tſchataldſcha⸗Linie und der Weſtarmee er⸗ hielten Befehl, bis zum Dienstag zu ihren Druppen zurückzukehren. Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen. Aus Belgrad wird gemeldet: Dem hieſigen bul⸗ gariſchen Geſandten Tuſchew wurden am Sonntag von der ſerbiſchen Regierung die Päſſe zugeſtellt. Dadurch find die diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen beiden Staa⸗ ten abgebrochen. Nachdem die Bulgaren altes ſerbiſches Gebiet betreten haben, wird in aller kürzeſter 05 die ſerbiſche Regierung den Krieg er⸗ Wen ö A g 1 1 e e eee Deutſches Reich. 3 * Endergebnis der Nationalflugſvende. Die evangeliſche Sammlung für die Nationalſpende zum Kaiſerjubiläum hat in Württemberg nach Abzug ſämt⸗ licher bei den Landes⸗ und Bezirkskomitees entſtandenen Unkoſten die Summe von 240 000 Mark ertragen, die der Hauptſammelſtelle des Berliner Zentralkomitees für die Spende übermittelt wurden, ein Ergebnis, das um ſo erfreulicher iſt, als die Sammlung in mehrfacher Hin⸗ ſicht unter der Ungunſt äußerer Verhältniſſe zu leiden hatte. Der Arbeitsausſchuß, an deſſen Spitze Dr. P. v. Lechler ſtand, läßt ein in warmen Worten gehaltenes Dankſchreiben an alle die ergehen, die durch ihre Mit⸗ hilfe und Opferwilligkeit zu dieſem würdigen Geſamt⸗ ergebnis beigetragen haben, das Württemberg in die erſte Reihe der deutſchen Bundesſtaaten ſtellt. 5 5 12 5 0 755 . eee eee Ausland. Die franzöſiſche Heeresverſtärkung. Wie der Miniſterpräſident im Heeresausſchuß der Kammer mitteilte, hat die militäriſche Abteilung im 8 Kriegsminiſterium erklärt, daß die Einberufung der zwanzigjährigen Geſtellungspflichtigen nur dann möglich ſei, wenn das Dreijahresgeſetz ſpäteſtens bis zum 15. Auguſt bewilligt und für die Rekrutierung dieſer Jahresklaſſe mindeſtens ein Zeitraum von 6 Wochen zur Verfügung ſtehe.„ n Der Streik in Südafrika. Streikende und Rowdies brannten in Benoni eine Anzahlkleiner Läden und Wohn häuſer nie⸗ der, die Freunden von Streikbrechern auf der Klein⸗ fonteingrube gehörten, und ſprengten dann die Fi⸗ liale der Zeitung„Star“ in die Luft. Schließ⸗ lich wurde die Ordnung wieder hergeſtellt. Der Weſtrand iſt ruhig. 1500 Eingeborene, die im Randfontein mit Knüppeln bewaffnet aus ihrem Comound aufbrachen, wurden von den Huſaren zurückgetrieben.— Weiter wird gemeldet: Die Streikführer haben am Sonntag erklärt, daß auf dem ganzen Rif die Bedingungen zur Be⸗ . des Streiks angenommen worden ind. a 2 . Die Kämpfe in Tibet. Die Chineſen ſchloſſen kürzlich Hſiang Tſchen ein, aber die Munition ging ihnen aus und wurden überall von den Tibetanern zurückgeſchlagen. Hunderte von Chineſen erlitten bei dem Verſuch, den Fluß Lamaye zu überſchreiten, den Tod. Nach einem weiteren Bericht haben die Tibetaner, als ſie ſich von den Chineſen einge⸗ ſchloſſen ſahen, ihre Häuſer verbrannt und ihre Frauen und Kinder getötet, ehe ſie in den Kampf zogen, damit ſie dem Feind nicht in die Hände fielen. Die Chineſen zogen ſich auf Tatſienlu zurück. N ä Zum 75. Geburtstag des Grafen Zeppelin. AUnſer ſkeptiſches Zeitalter iſt für das Emporkommen großer Männer und ſtarker Perſönlichkeiten vielleicht un⸗ günſtiger als irgend eine Periode zuvor, ſo viel auch in der Gegenwart von Perſönlichkeit und Perſönlichkeits⸗ kultur geredet und geſchrieben wird. Das Heroiſche früherer Zeiten iſt aus unſeren Tagen der ſozialen Kämpfe geſchwunden, die Begeiſterungsfähigkeit früherer Ge⸗ ſchlechter iſt beim modernen Menſchen mit ſeinen kühl⸗ver⸗ ſtandesmäßigen Ueberlegungen eingefroren und wo ſie hin und wieder emporflammt, da wird ſie oft nur geweckt durch die Tromßetenſtöße einer gewiſſen Reklame und beweihräuchert allzu oft nur falſche Götter, deren Ruhm den augenblicklichen Geiſt der Zeit nicht zu überdauern vermag.. 3 Wenn in einer ſolchen Zeit ein Mann ſich ſo durch⸗ zuſetzen vermag, daß vor ſeiner Perſon alle politiſchen, ſozialen und konfeſſionellen Gegenſätze verſchwinden, daß wecken können. alle Volkskreiſe ſich zuſammenfinden in einer rückhalt⸗ N loſen Bewunderung, aller Augen in einer Begeiſterung, zu ihm aufblicken, ſo muß das einer von den Großen der Menſchheit ſein, deren Walten und Wirken weit hinaus⸗ reicht über alle Vergänglichkeit des Augenblicks, die ihren Namen mit ehernem Griffel in das Buch der Geſchichte eingegraben haben. Graf Zeppelin, der heute 75 Jahre alt wird, iſt gegenwärtig vielleicht der populärſte Mann im Deutſchen Reich, weit darüber hinaus aber wird ſein Name ruhmvoll genannt, man darf wohl ſagen, in der ganzen Welt überall wo Menſchen ſich mühen Kultur⸗ arbeit zu leiſten. Liegt dieſer Ruf wirklich allein in dem gewaltigen Werk begründet, das der Mann, den man mit Recht den„Zauberer des Bodenſees“ genannt hat, in den letzten 13 Jahren ſeines Lebens geſchaffen hat und an deſſen weiterer Vollendung er, der immer noch junge, auch heute noch unermüdlich tätig iſt? Doch wohl nicht. Wir leben im Zeitalter der drahtloſen Telegraphie, ihr Erfinder, Marconi, hat ſtets unter den günſtigſten Um⸗ ſtänden arbeiten können, und auch einſt freimütig bekannt, daß ihm nur dadurch ſeine Erfindung möglich geworden ſei. Anders Graf Zeppelin. Er hat ſeine geniale Idee verwirklicht, trotz des Spottes der Welt, trotz aller Gering⸗ ſchätzung, mit der man von ſeinen Verſuchen ſprach, die niemand ernſt nehmen wollte. Still und raſtlos hat er geſtrebt und gewirkt, es war nie ſeine Sache, ein großes Weſen von ſeiner Erfindung zu machen und ſeine Pläne in die Welt hinauszupoſaunen. Heute ſteht er vor uns als ein Sieger und als ein Held im Carlyleſchen Sinn, der in der Stille ſchafft und ſich, wie er nach ſeinem erſten glücklichen Aufſtieg ſelbſt ſagte, als Werkzeug fühlt in der Hand eines höheren Künſtlers. Die Perſön⸗ lichkeit dieſes Mannes iſt es, die zur Bewunderung und Begeiſterung hinreißt. Der tollkühne Kämpfer aus dem amerikaniſchen Sezeſſionskrieg, der Führer jener berühm⸗ ten Patrouille aus dem deutſch-⸗franzöſiſchen Krieg, der Beherrſcher der Lüfte, das ſind die Kulminationspunkte aus dieſem Heldenleben, das Mühe und Arbeit geweſen, das köſtlich geweſen iſt nach dem Wort des Pſalmiſten. Es hat ihm wahrlich an böſen Schickſalsſchlägen nicht gefehlt. Wir erinnern an die langen Jahre des Kampfes, an den Tag von Echterdingen, da die Gewalt der Elemente ſein großes Werk vernichtete. Aber wie hat ſie dieſer Mann getragen! Er war ſtets beſeelt von dem hohen Optimismus des Genies und des wahren Helden, deſſen innere Stärke wächſt mit den Widerſtänden, die ſich ihr entgegenſetzen und der zuletzt, trotz aller äußeren Nieder⸗ lagen, der wahre Sieger und Ueberwinder bleibt. In unſerer materiell gerichteten Zeit hat uns Graf Zeppelin ein Beiſpiel gegeben von der inneren Kraft einer ſtarken Perſönlichkeit und von der ſieghaften Macht des Ideals. Nicht durch Worte. Er verſteht ſich, wie er ſagt, nicht ſonderlich darauf, Worte zu machen, reiten und fliegen gelang ihm immer beſſer. Mit dem Ernſt, den„keine Mühe bleichet“, hat er gearbeitet, pflichtgetreu und ſelbſt⸗ los und fern von dem lärmenden Getriebe des Tages nicht nach Augenblickserfolgen geſtrebt. Man wird in Zukunft, nachdem der Weg einmal gewieſen iſt, Luftſchiffe bauen auch anderswo, ſo wie man nach Stephenſon bald auch in der ganzen Welt Lo⸗ motiven baute. Man wird die Luftſchiffe vervollkomm⸗ nen, vielleicht werden ſie einmal unſeren Kindern und Enkeln zu einem ebenſo ſelbſtverſtändlichen Verkehrsmittel, wie es uns heute die Eiſenbahn iſt. Die Perſönlichkeit dieſes jugendfriſchen Greiſes, der mit ſeinen hellen Augen und elaſtiſchen Bewegungen nichts ahnen läßt von der Laſt der Jahre, die er trägt, wird auch bei den ſpäteren Geſchlechtern immer nur ungeteilte Bewunderung er— Mit beſonderem Stolz blicken wir Schwaben zu dieſem Manne auf. Er iſt einer der Unſrigen und mit beſondere Herzlichkeit bringt ihm das Schwabenland ſeine Glück wünſche zum 75. Geburtstag dar. Möge er noch viele Jahre in unſerer Mitte weilen, möge ihm beſchieden ſein, in derſelben Friſche und Geſundheit noch recht lange die Früchte ſeines reichgeſegneten Lebens zu genießen! ** 2 Die Huldigungsfeier für Graf Zeppelin N in Stuttgart. 5 Die Stadt Stuttgart brachte ihrem großen Ehren⸗ bürger ihre Glückwünſche in einer höchſt eindrucksvollen Huldigung zum Ausdruck. Das Rathaus, die alten Pri⸗ vatgebäude am Markt, die großen Geſchäftshäuſer von Breuninger und Schaarſchmidt in den Nebenſtraßen, er⸗ ſtrahlten in märchenhaftem Glanze. Hinauf bis zu der höchſten Spitze des Rathausturmes zogen ſich die leuch⸗ tenden Linien unzähliger Flammen, die eindrucksvollen Konturen der alten Patrizierhäuſer traten lichtſprühend hervor— es war ein überwältigender Anblick! Be⸗ geiſterte Hochrufe der Zehntauſend, die auf dem Markt⸗ platz verſammelt waren, ertönten, als Graf Zeppelin auf dem Balkon erſchien. In einer kurzen markigen An⸗ ſprach⸗ brachte Oberbürgermeiſter Lautenſchlager dem Grafen die Glückwünſche der Stadt Stuttgart zum Aus⸗ druck, dann trat Graf Zeppelin ſelbſt vor an die Rampe und ergriff, tief bewegt, und unter lautloſer Stille der Menge das Wort, um ſeinen Stuttgarter Mitbürgern und Mitbürgerinnen Dank zu ſagen, für dieſe überwäl⸗ tigende Kundgebung der Liebe und Verehrung. Ein Be⸗ geiſterungsſturm erbrauſte, als der Graf geendet hatte, der allen unvergeßlich ſein wird. Immer wieder ertönten die Hochrufe. Ein Maſſenchor von 2600 Sängern aus 52 Vereinen Stuttgarts trug einige Lieder vor, von 1 15 8 Beethovens„die Himmel rühmen“ ge⸗ altia mirkte⸗ HWeſang in einer nochmaligen kurzen Anſprache, die Graf Zennelin dankte für den erhebenden 5 derum begeiſterte Kundgebungen entfeſſelte. 3 An die Feier auf dem Marktplatz ſchloß ſich f Feſteſſen im Rathausſaal, bei dem Oberbürgermeiſ Lautenſchlager das Hoch auf Graf Zeppelin ausbrach, Hierauf erhob ſich Graf Zeppelin, um in einer län Ausſprache zu danken. Wir entnehmen ſeinen Aus rungen folgende denwürdigen Sätze:„ Was iſt aus Stuttgart in den beinahe 70 Jahre worden, ſeit ich zum erſtenmal in der Poſtkutſche di Weinſteige herunter hier einzog! Alle Hinderniſſe ihrer Verkehrsentwiklung entge ꝛenſtanden, hat die ſchi f Stadt überwunden. Auch hier hat man gelernt, daß N Geld iſt. Vielleicht wird die Luftſchiffahrt, die fich wenig um Berg und Tal kümmert, dereinſt noch Stu als den Mittelpunkt ihres Verkehrs in Europa zur 00 tung bringen. Denn innerhalb der in einer Tages leicht und ſicher zu erreichenden Entfernung liegen Städte wie Bertin, Amſterdam, Hamburg, Wien, Genua, Lyon und, etwas weiter, doch auch erreichbar 10 don, Kopenhagen, Warſchau, Budapeſt, Rom Bordg Ich bin ſtolz darauf, Ehrenbürger di'ſer durch ihre a und Bebauung ſo ſchönen Stadt zu ſein, und danke ganzem Herzen allen, die mich dieſer hohen Ehre würdigt haben. Ich leere mein Glas auf die wei glückliche Entwicklung dieſer herrlichen Stadt und meiner Mitbürger und Mitbürgerinnen. Lokales. 2 2 8 56. Geburtstag Sr. Königlichen Hoh Großherzog Friedrich ll. Seinen 56. Geburtstag begeht morgen am 9.90 Seine Königliche Hoheit Großherzog Friedrich II 15 Baden, der Soha der Schweſter Kaſſers Wilheln“ Unter den deutſchen Fürſten erfreut ſich Großhei Friedrich nicht nur bei ſeinem badiſchen Volke, ſom beim ganzen deutſchen Volke einer beſonders hohen 11 N ehrung, denn gleich ſeinem heimgegangenen, unvergeßlh 8 hohen Vater, dem es ja mit in erſter Linie zu danken daß die deutſchen Stämme ein einiges Volk geworden 1 ift er unermüdlich beſtrebt, das neue deutſche Reich im mehr und mehr in ſich zu kräftigen und zu 1 Mögen Großherzog Friedrich II. von Baden noch 10 5 viele Jahre beſchieden ſein, daß iſt heut der Wunſch ganzen deutſchen Volkes, das iſt auch unſer Wunſch⸗ Medizinal-Verband. Das Waldfeſt des Men nalverbandes, welches trotz guter Vorbereitung, am 1 Sonntag wiederum nicht ſtattfinden konnte, findet (wir wollens noch einmal probieren) am Sonntag 13. Juli ſtatt. Der Vorſtandſchaft, wird es ſehr m 1 jede Woche die Einwohnerſchaft auf dieſes Feſt aufg ſam zu machen, und wenn der Tag kommt, dann eſch uns der Wettergott mit einem„Naßen“. Hoffe wird es das drittemal beſſer. Auch an die Geſangver gg die bereits ihr Erſcheinen zugeſagt haben, und am nuch N Sonntag nach Friedrichsfeld gehen, richten wir die 1 Bitte ſich nicht ſo lange da draußen aufzuhalten, ug. noch gegen Abend, bei der Heimkehr mit einem Bei beehren, damit unſere Waldfeſtkaſſe, die nur zu 100 tätigkeitszwecken verwendet wird auf ihre Rechnung 1% Sollte jedoch wiederum ſchlechte Witterung eintreten, witd das Feſt auf unbeſtimmte Zeit verſchoben. — 2 0 Sängerbund. Am letzten Sonntag, den 6. 90 5 beteiligte ſich der Geſangverein Sängerbund be% Konzert⸗Wettſingen in Feudenheim. Obwohl der e meiſtenteils aus jungen Sängern beſteht, hatte er troh del einen ſchönen Erfolg zu verzeichnen. Er errang 1 3. Landklaſſe einen 14a Preis, was der Hingabe der 9 glieder der unermüdlichen Tätigkeit und Tüchtigkeit uf Dirigenten Herrn Peter Lenz zu verdanken iſt. ſieht hieraus, daß der Geſangverein Sängerbun eine hohere Stufe angekommen iſt, daß er beſtreh ſich neue Achtung und Ehre zu erwerben. Möge 110% Erfolg ein Anſporn bilden mit Hilfe dieſes duch Dirigenten zu neuem Schaffen und Wirken für das des Geſangverein Sängerbund. gei der großen Polizeihundeausſtellung 19 4 Vorführung von ausgebildeten Polizeihunden 10 N Sonntag, den 6. Juli in Barmen⸗Elberfeldh l unſere beiden Mitgliedern Herrn Auguſt Pfeiffet Martin Hinſch ſehr ſchöne Erfolge zu verzeichnen, indem mit dem vortrefflichen Dobermannpolizeihundrüde von Wartenberg⸗Neckar 2005 P. H. unter 87 renten der 1. Preis u. Ehrenpreis der Siegerllaſſe i f und Ehrenpreis der Offeneklaſſe, 1. Preis und Ehren g der Polizeihundeklaſſe nebſt Zuchtbewertung Vor z uͤ 7500 4 für beſten Dobermannrüde der Aus ſtell 1. wünſcht. beiden Mitgliedern, beſonders dem Führer des Hume 10 0 5 zufinden, damit wir bei der nächſten Gelegenheit der wohnerſchaft was bieten können, betr. Vorführung, 1 ausgebildeten Polizeihunden die die Mitglieder im haben, darum haltet feſt und tatkräftig zuſammengt Erfolg bleibt nicht aus. Der Verwaltungs! ö Aus Nah und Fern.—* Ein H d () Karlsruhe, /. Julf.(Im Wahn.) a 44 Jahre alter Hausburſche aus Bern brachte ſich 1 geſtern vormittag in der Werkſtätte ſeines Arbeitg hier, wo er ſchon ſeit 23 Jahren in Arbeit 1% Maſſerſtiche in die Herzgegend bei and verletzte ſich been e gene e er S 25 aunaswahn. Brühl, Amt Schwetzingen, 7. Juli.(Luftſchiffer⸗ Abteilung.) Wie die Schwetzinger Zeitung hört, wird die Luftſchifferbompagnie, für welche Mannheim als! Standort beſtimmt war, vom 1. Oktober ab auf 1 Jahr hier Garniſon beziehen. Es ſind bereits Fabrik- und andere Räumlichkeiten zu dieſem Zwecke von der Mili⸗ tärbehörde gemietet worden. 5 () Villingen, 7. Juli.(Freifahrt für Sanitäts⸗ kolonnen.) Gemäß einer Entſchließung der Großh. Ge⸗ neraldirektion der badiſchen Staatseiſenbahnen iſt den Sanitätskolonnen bei Feuer⸗ und Waſſernot die Bewil⸗ ligung freier Fahrt in gleicher Weiſe zugeſtanden worden, wie dies bisher für andere Hilfsmannſchaften(Feuerwehr uſw.) der Fall war. Die Bewilligung der freien Fahrt ſoll am Tage des Neuerſcheinens der hierfür zur An⸗ wendung kommenden Beſtimmungen, ſpäteſtens am 1. Auauſt dieſes Jahres in Kraft treten. werden raſch und Viſſt- und Perlobungskarten aug angefertigt Georg Zimmermann. d Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann Seckenheim Bekanntmachung. Zur Fortführung des Vermeſſungswerks und Lager⸗ buchs der Gemarkung Avesheim iſt Tagfahrt auf Mitt⸗ woch, den 16. Juli ds. As., vormittags 9 Uhr in das Rathaus zu Ilvesheim anberaumt. Die Grundeigentümer werden hiervon mit dem An⸗ fügen in Kenntnis geſetzt, daß das Verzeichnis der ſeit der letzten Fortführungstagfahrt, alſo ſeit dem 3. Juli 1912 eingetretenen, dem Grundbuchamte bekannt gewordenen Veränderungen im Grundeigentum während 1 Woche vor der Tagfahrt zur Einſicht der Beteiligten in den Räumen des Grundbuchamts aufliegt und etwaige Einwendungen gegen die Eintragung dieſer Veränderungen im Vermeſſungs⸗ werk und Lagerbuch in der Tagfahrt vorzutragen ſind. Die Grundeigentümer werden gleichzeitig aufgefordert die aus dem Grundbuch nicht erſichtlichen und nicht zur Anzeige gebrachten Veränderungen im Grundeigentum, ins⸗ beſondere auch bleibende Kulturveränderungen anzumelden und die Meßbriefe(Handriſſe und Meßurkunden) über Aenderungen in der Form der Grundſtücke vor der Tag⸗ fahrt dem Grundbuchamte oder in der Tagfahrt dem Fort⸗ führungsbeamten vorzulegen, widrigenfalls die Fortführungs⸗ unterlagen auf Koſten der Beteiligen von Amtswegen be⸗ ſchafft werden. Auch werden in der Tagfahrt Ant ⸗äge der Grund⸗ eigentümer auf Anfertigung von Meßurkunden, Teilung von Grundſtücken, Grenzfeſtſtellungen und Wiederherſtellung ſchadhafter oder abhanden gekommener Grenzmarken ent⸗ gegen genommen. Ilvesheim, den 4. Juli 1918. Bürgermeiſteramt: gez.: Bühler. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 7. Juli 19138. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber: Volz. b Schmitt. das neuzeitliche. Kuffe. Bekanntmachung. 5 Das diesjährige Ab⸗ und Zuſchreiben der Einkommen⸗ und der Vermögensſteuer wird am Donnerstag, den 10. bis Samstag, den 12. Juli 1913, jeweils vormittags von 9—12 Uhr und nachmittags von 2-5 Uhr im Rathaus hier voegenommen werden. In dieſer Friſt müſſen die Einkommen- und die Ver⸗ mögensſteuererklärungen abgegeben werden. Wer Hilfs⸗ perſonen in anderer Weiſe als lediglich in ſeinem Haus⸗ halt oder beim Betrieb der Landwirtſchaft gegen Entgelt beſchäftigt, hat das hierfür vorgeſchriebene Verzeichnis aus⸗ zufüllen und bis zum Beginn obiger Friſt beim Schatzungs⸗ rat einzureichen. f Die hierzu erforderlichen Vordrucke ſind, ſofern ſte nicht zugeſtellt werden, beim Schatzungsrat abzuholen. Wer die ihm obliegenden Steuererklärungen und Anmel⸗ dungen der Hilfsperſonen nicht rechtzeitig oder wahrheits⸗ widrig erſtattet, macht ſich ſtrafbar. Zur näheren Belehrung werden die Steuerpflichtigen auf die an der Ortsverkündigungstafel angeſchlagene Be⸗ kanntmachung verwieſen. Seckenheim, den 23. Juni 1913. Der Lorsitzende des Schatzungsrats: J. V. Hörner. Bekanntmachung. Anläßlich des Allerhöchſten Geburtstages Sr. K. H. des Großherzogs am Mittwoch, den 9. Juli, wird die titl. Gin⸗ wohnerſchaft gebeten, ihre Häuſer zu beflaggen. Seckenheim, den 7. Juli 1918. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz. Sauer. Sammel⸗Anzeiger für Mitglieder der Landw. Ein⸗ und Nerkaufsgenoſſenſchaſt. Stroh zu verkaufen. Hermann gühler, Neckarauerſtr. Stroh zu verkaufen. Jak. Tudw. Arnold, Dammſtr. Gefunden eine Weſte in der Reithalle. Abzuholen bei e Ludwig Metz. 12 ar Korn am Halm zu verk. Pet. Schmich, Hildaſtr. Ring- und Stemmklub Seckenheim. N Heute Abend Debungs-Stunde Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Uebungsleiter. Nach derſelben Verſammlung wegen Sportsfeſt. Um vollzähliges Erſcheinen bittet. i . Der Vorſtand. 8 2 15 727 25 8 1 1 in if N gelränk(Kein Bohnenkaffee) 2 bvent. 1 Jimmer u. Küche nebſt Zubehör an ruhige Leute bis 1. Juli oder ſpäter zu vermieten. Dammſtraße 8. Eekhaus Schöne 3 Zimmer-Wohnung elektr. Licht, Waſſerleitung, Gartenanteil u. ſämtl. Zu⸗ behör per 1. Auguſt zu ver⸗ mieten. Näh. Gg. Jof. Volz, Hauptſtr. 178.(736,2 3 Zimmer u. Küche mit allem Zubehör in der Hildaſtraße zu vermieten. Näheres Baugeſchäft Volz. Schön möbliertes! Zimmer zu vermieten. 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Nachdem in zwei Hausſtände beim Saatsbähnhof u. in einem Hausſtande Hildaſtraße dahier Scharlach ausge⸗ brochen iſt, bringen wir nachſtehend die zur Verhütung der Verbreitung von Diphterie und Scharlach vorgeſchriebenen Maßregeln zur öffentlichen Kenntnis: Verordnun: Das Familienhaupt, in deſſen Wohnung eine Er⸗ rankung an Diphterie oder Scharlach vorkommt, iſt ber⸗ pflichtet; a. für tunlichſte Abſonderung des Erkrankten zu ſorgen; b. die zu ſeinem Hausſtand gehörende Kinder im Alter bis zu 14 Jahren— diejenigen, welche die Volksſchule beſuchen ohne Unterſchied des Alters — vom Beſuche der Schule und der Kirche abzu⸗ halten und darauf hinzuwirken, daß der Verkehr dieſer Kinder mit andern Kindern, insbeſondere auf öffentlichen Straßen und Plätzen tunlichſt beſchränkt werden; c. die erforderlichen Desinfektionsmaßnahmen gemäß der beigedrukten Anweiſung(Anlage J) zu be⸗ wirken. f Die Maßregeln unter a und b ſind zu beobachten, bis 4 Wochen ſeid Beginn der Eckrankung abgelaufen ſind und eine ſorgfältige Reinigung des Kranken entſprechend der Anweiſung über das Desinfektionsverfahren ſtattge⸗ funden hat. Wird der Kranke oder werden die zum Hausſtand gehörenden geſunden Kinder aus der Wohnung entfernt, ſo hat die Maßregel unter b auf die letzteren bis zum Ablauf von 8 Tagen ſeit dieſer Entfernung Anwendung zu finden. 5 Wenn mehrere Erkrankungen im gleichen Hausſtande erfolgen, iſt die Maßregel unter b bis zum Ablauf von 4 Wochen ſeit Beginn der letzten Erkrankung zu beachten, ſofern nicht entſprechend der Beſtimmung in Abſatz 3 die Abkürzung dieſer Dauer ſtatthaft iſt. Bei ſtattgehabter Erkrankung an Diphterie kann auf Grund einer ärztlichen Beſch inigung, daß die vollſtändige Geneſung des Erkrankten eingetreten, die vorſchrifts mäß gie Reinigung und Desinfektion vorgenommen und kein neuer Elkrankungsfall im Hausſtande vorgekommen iſt, die Be⸗ obachtung der Maßregel unter a und b durch den Bezirks⸗ arzt ſchon nach 14 Tagen ſeid Beginn der Erkrankung nachgelaſſen werden. Der Zutritt zu Leichen der an Diphterie oder Schar⸗ lach Geſtorbenen iſt tunlich zu beſchränken, insbeſondere Kindern nicht zu geſtatten. Auch zu den Leichenbegängniſſen dürfen in ſolchen Fäll en Kinder nicht beigezogen werden Seckenheim, den 19. Juni 1913. gürgermeiſteramt: J. V. Hoerner. Au- u. Verkauf von Liegenschaften Sauer. Vermittelung von Hypolheken dure Carl Arnold, Sedgenheim, Naunfr.1. 10015 LI NI ieee 01.1 Breitestralle Bekanntmachung. Die Bekämpfung der Schnakenplage betr. Wir geben hiermit eine mit Crlaß Gr. Herrn Landes⸗ kommiſärs vom 1. Mai 1912 Nr. 2868 für vollziehbar erklärte Aenderung der bezirkspol. Vorſchrift obigen Be⸗ treffs bekannt:. § 1 die bezirkspol. Vorſchrift vom 15. April 1911 betr. die Bekämpfung der Schnakenplage im Sommer er⸗ hält als lit. e folgenden Zuſatz: „In nerſchloſſenen Gärten befindliche und Jauchebehälter nach Gebrauch mit dichtem Stoff (Sackleinen) zu bedecken und die Bedeckung ſo zu be⸗ A daß ſie vom Wind nicht abgeweht werden ann“. Mannheim, den 6. Mai 1912. Gr. Sezirksamt III. Vorſtehendes bringen wir mit dem Anfügen wieder⸗ holt zur öffentlichen Kenntnis, daß demnächſt eine Nach⸗ ſchau über die Einhaltung obiger Vorſchrift vorgenommen wird. Seckenheim, den 17. Juni 1913. gürgermeiſteramt: J. V.: Hörner. Sauer Zzellanntmachung. Die Anmeldungen der Tabakpflauzungen betr. Die mit Tabak bepflanzten Grundſtücke ſind ſpäteſtens bis 15. Juli l. Js. der Steuerbehörde anzumelden. Bis 6. Juli hal die Anmeldung bei Gr. Steuereinnehmerei Seckenheim zu erfolgen, vom 7. bis 15. Juli ſind die An⸗ meldungen auf dem Rathauſe zu Seckenheim, wo zur Ent⸗ gegennahme ein Beamter des Hauptſteueramts Mannheim jeweils Werktags von 7 bis 12 Uhr vormittags und 2 bis 6 Uhr nachmittags anweſend ſein wird. zu erſtatten. Fluranmeldungsvordrucke können bei der Steuerein⸗ nehmerei und vom 7. Juli ab auch auf dem Rathauſe Seckenheint, Zimmer Nr. 9, 3. Stock, in Empfang ge⸗ nommen werden. Bei dieſem Anlaſſe wird auch nötigen⸗ falls die zur Ausführung der Fluranmeldung erforderliche Belehrung durch die Beamten erterlt. Pflanzer, die ihre Grundſtücke nicht bis zum 15. Juli ſteueramtlich anmelden ſind ſtrafbar. Sollten Landwirte nach dem 15. Juli noch Felber mit Tabak beſtellen, ſo ſind ſie verpflichtet, ſpäteſtens am 3. Tage nach der Anpflanzung die Fluranmeldung bei der Steuereinnehmerei einzureichen. Mannheim, den 23. Juni 1913. Gr. Hauptſteueramt: gez. Mallebrein. Beſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. 8 Seckenheim, den 30. Juni 1913. gürgermeiſteramt: Volz. Waſſern ſind zu haben bei Sauer. Stunlverstopfung Herr Diplom-Ingenieur A. O., Mannheim, schreibt: Hiermit bestätige jeh gerne, dass mir die von Herrn Königs verordneten Anwendungen gegen meine hartnäckige Stuhlyetstopfung, welche mit den ver- schied. Mitteln bekämpft wurde, ausserordentliche Dienste geleistet haben usw. Wenden Sie sich daher in ähnlichen Fällen an die elektrophys. Lichtheil-Anstalt Königs, Hunnheim C 2, 1(Strassenbahn-Haltestelle Kaufhaus). Ae aaddaadaaaanananaganaunanaaanaanaaaadannaanaonnanaandannnae aan 2— Lehrreiche Broschüre kostenfrei.— erhält jeder Käufer von mindestens M. 8.50 1 Gutschein(2 Mon gültig) —— — Gratis für ½ Dutz. Photographien(Visit). Durch Ersparnis der Ladenmiete verkaufe zu staunend billigen Preisen, 2. B. Elegante Rindbox-Siieiel 27-80 4.50 31-85 500 36-42 7.50 43-46 8.50 Chevr.- u. Boxcalf-Damen u. Herrenstlefel 10.50 Schuhbäörse Wilhelm Schäfer J„. Etage. U 1, 8. Anselzbrannt und alle dazu gehörigen Gewürze. Pergamentpapier:-: Salicylsäure, Einmadiehilfe:: Mst- Substanzen. Urdszer Jucker- Abschlag. 2 Kaffee 8 friſch gebrannten Sorten. empfehlen billigſt Greulich& Herſchler Filiale Friedrichſtraße. — —p sowie Spritzen (620 Georg Zwingenberger, Luisenstrasse 49. weine Pfima ummi-Schläuche, 9 9 1 1