und Se kenbeimer Anzeiger, Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. ee Nr. 106 Die Konferenz von Konſtantinopel] Es hat in den Kreiſen der Pforte unangenehm be⸗ rührt, daß General Sawow zum Friedens unterhändler ernannt worden iſt. Man erinnerte ſich an die Tage von Tſchataldſcha und die Waffenſtillſtandsverhandlungen mit Sawow. Damals, als der Kriegs miniſter Naſim noch lebte, war aus dem General, der ſich durchaus als Sieger fühlte, nicht viel herauszubekommen! Nun aber haben ſich ja die Zeiten geändert, böſe Stürme ſind über Bulgarien hinweggegangen und nun fühlt ſich die Türkei in der beſſeren Stellung. Bulgarien hat das Bedürfnis, raſch mit der Türkei einig zu werden und wird deshalb kaum ernſtliche Einwände gegen die Abtretung von Adria⸗ nopel erheben. In dieſem Fall würde die Türkei in die Arme Griechenlands, mit dem bekanntlich in London nicht Frieden geſchloſſen worden iſt, getrieben werden. Der Haß der Bulgaren gegen die Griechen, der übrigens von ganzem Herzen erwidert wird angeſichts der unerhörten bulgariſchen Greuel in Mazedonien, bildet für die Türkei ein recht vorteilhaftes Moment bei den kommenden Un⸗ terhandlungen, das von Talaat auch nach Kräften aus⸗ genützt werden dürfte. 5 Ueber den Stand der verſchiedenen Friedensverhand⸗ lungen und ihre Ausſichten wird der„Frkf. Ztg.“ aus Konſtantinopel geſchrieben: Die türkiſch⸗griechi⸗ ſchen Friedensberatungen, die ſo hoffnungsvoll einge⸗ leitet waren, ſtocken faſt vollſtändig. Griechenland ver⸗ langt nicht bloß die Gewährung der Kapitulationen für ſeine alten Untertanen in der Türkei, es will dieſe auch auf die neuerworbenen Gebietsteile ausgedehnt wiſſen. In dieſem weſentlichen Punkte ſowie in der Behandlung der In ſelfrage gegen die beiderſeitigen Anſchauungen dia⸗ metral auseinander. Je länger ſich die Verhandlungen in Athen hinziehen, deſto ſchwerer wird es ſein, eine mittlere Linie behufs einer Verſtändigung zu erzielen. Das ſchnellere oder langſamere Tempo der Beratungen mit den bulgariſchen Delegierten wird den beſten Stiometer liefern. Jedenfalls hat ſich jetzt ſchon die 95 immung der Regierungskreiſe gegen Griechenland zu 1 rſchlechtern begonnen. Im Gegenſatz hierzu iſt feſtzuſtel⸗ en, daß bei den Türken wie bei den Bulgaren, trotzdem ie erſte Sitzung kaum ſtattfand, die Auffaſſung für eine grundlegende Verſtändigung weiteren Boden gewinnt.— Das türkiſche Bewußtſein iſt im fortwährenden Steigen begriffen. Man iſt mehr denn je entfernt, ſich von Athen unannehmbare Bedingungen aufzwingen zu laſſen, die der Zukunft der Türkei gefahrdrohend werden können. Den jetzt hier herrſchenden Geiſt, der ſich auf 300 000 kampfbe⸗ reite Bajonette in Thrazien ſtützt, wird man nicht un⸗ terſchätzen dürfen. Es gibt ſich aus ihm eine gewiſſe Entſchloſſenheit kund, auch nicht viel nach den europäiſchen Einwendungen zu fragen. Bulgarien hat für ſeine Frie⸗ densberatungen vielleicht den richtigen pſychologiſchen Au⸗ genblick bei den Türken gewählt. Man kann ſich des Ein⸗ drucks nicht erwehren, daß da wie dort nicht kleinlich ver⸗ Jpvesbeimer Anzeig e Ert eee, Ein ruſſiſches Idyll von Karl Detlef. J 15 Fortſetzung. Nachdruck verboten. Wie er mit erhitzten Wangen und zerzauſten Locken vor der Terraſſe hielt und zu ihr aufblickend fragte, ob ſie zu einem Verſuch geneigt wäre? da meinte ſie doch, daß blaue Augen eine merkwürdig dunkle Färbung an⸗ nehmen können und dann viel ausdrucksvoller erſchienen. Während ſie über das Geländer gebeugt mit ihm verhandelte, bemerkte die alte Dame verdrießlich zu dem Hausherrn, er verwöhne die Kleine in un verantwortlicher Weiſe, was es mit dem Reiten bedeuten ſolle? Sie hätte immer nur erlebt, daß ſich die Amazonen ſchließlich irgend ein Glied ausrenkten. Puſtaff hatte darauf leiſe geantwortet, und weil ihm das nicht zu bändigende Or⸗ gan der Alten bekannt war, ergriff er mit ſanfter Gewalt ihren Arm und führte ſie, unter dem Vorwande, ihr einen neuen Spieltiſch zu zeigen, ins Haus hinein. Trotz dieſer Vorſichtsmaßregel drangen ein'elne Ausrufe, wie: „das Kind! Was fällt Ihnen ein, Alexander Michailo⸗ witſch! Schon heiraten!“ bis auf die Terraſſe, wo ſie glücklicherweiſe niemand beachtete. „Der Major hatte ſich mit brennender Pfeife breit⸗ beinig auf einen Stuhl niedergelaſſen und verfolgte, beide 1 auf die Baluſtrade geſtützt, jede Bewegung ſeines indes. Nina hatte das Reitkleid übergeſtreift, das eng anſchließend die weichen Formen der graziöſen Geſtalt abzeichnete. Unter dem tief in die Stirn gedrückten Hüt⸗ 3 5 drängte ſich das volle Haar hervor, die Augen blitz⸗ Gert ſie warf das Köpfchen in den Nacken und ließ die acer durch die Luft ſauſen. Conſtant ſchnallte den Steig⸗ bügel kürzer und prüfte die Feſtigkeit des Sattelzeuges; er nahm die ganze Angelegenheit ſehr wichtig und ihr war es ein mindeſtens eben ſo bedeutungsvoller Moment, wie das M ˖ uſi im Inſtitut i 5 Kaiſerin. ſiteramen im Inst in Gegenwart der Es verſtand ſich von ſelber, daß ſie ſich der Hmtsdlaft der Zürgermelsierämter Seckenheim, oesheim, Nekarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Seckenh eim, Dienstag, den 9. September 1913. —. ä—————.— fahren werden wird, um ein Ergebnis zu Tage zu fördern. ſein wird, falls die türkiſchen Beſetzungen am rechten Maritzaufer ſich nicht ausgleichen laſſen, Bulgarien eine Kompenſation in Thrazien anzubieten. Als ein ſolches Objekt ſoll den Bulgaren ein vom Hafenort San Stefano am Schwarzen Meer nach Tirmowo bis Kai⸗ bikari gehender Gebietsſtreifen angeboten werden.— Die jetzigen Vorgänge müſſen jedenfalls mit Aufmerkſamkeit verfolgt werden, da die Epoche der Ueberraſch⸗ ungen noch nicht überwunden iſt. Friedensſtimmung in Bulgarien. Die bulgariſchen Blätter fordern die Regierung auf, die Unterhandlungen mit der Türkei zu be⸗ ſchleunigen und die Einigung mit ihr her⸗ beizuführen. Die„Wetſchera Poſta“ ſchreibt: Bul⸗ garien und die Türkei müſſen ſich gegenüber den gemein⸗ ſamen Feinden zuſammenſchließen. Bulgarien könne die politiſche und wirtſchaftliche Entwicklung der Türkei nur förderlich ſein. 0 Politiſche Rundſchau. . Deutſches Reich. f * Die Kelheimer Rede. Vor einiger Zeit wußte die ſozialdemokratiſche Münchener Poſt eine eigenartige Ge⸗ ſchichte zu erzählen, die mit dem Manuuſkript der Rede des Prinzregenten paſſiert ſein ſoll. Sie erzählte, daß der Entwurf ſich in einer Brieftaſche befunden habe, die auf der Reiſe von Paſſau nach München mit noch anderen Manufkripten verloren ging. Da alles Inſerieren erfolg⸗ los geblieben ſei, habe es das Miniſterium mit der Augſt bekommen,„ein günſtiger Wind wehe die königlichen Manuſfkripte auf den Tiſch einer ſozialdemokratiſchen Re⸗ daktion“ und wandte ſich telephoniſch und brieflich an das Münchner und Nürnberger ſozialiſtiſche Organ mit der Bitte, doch um Gottes willen die Rede nicht vorzeitig zu veröffentlichen. Auch noch weitere Gefälligkeiten ſeien vom Miniſterium in dieſer Sache von den Redaktionen der beiden Blätter erbeten und bewilligt worden. Die Redaktionen des„Bayer. Kurier“ und der„Donauzei⸗ tung“ ſtürzten ſich blindwütig auf die„Münchner Poſt“ und hieben mit Keulen darauf los. Aus dem Verluſt der Brieftaſche wurde ein Diebſtahl des Manufkripts, die mut⸗ maßliche Befürchtung des Miniſteriums, die Dokumente könnten auf den Tiſch einer ſozialdemokratiſchen Redaktion geweht werden, wurde zur feſtſtehenden Tatſache und die „Münchner Poſt“ eine Hehlerin. Der Schlußſatz der„Do⸗ nauzeitung“(Nr. 442 vom 5. Sept. 1913) lautete:„Es iſt bezeichnend für ſozialdemokratiſche Anſchauungen über Anſtandspflichten, daß man ſich in dieſen Kreiſen eines Diebſtahls noch rühmt.“ Was nun kommen mußte, wa klar. Die„Münchner Poſt“ ſtellte gegen das Pichlerſch Organ Beleidiaunasklage und die ganze Geſchichte wirf höheren Einſicht hierbei zu fügen hatte, und als er ihr das Aufſteigen, die Zügelführung, Sitz und Schluß er⸗ klärte, hörte ſie andächtig zu und über die halb geöff⸗ neten Lippen glitt zeitweiſe ein gedämpftes, gehorſames Ia. a 5 5 ö Das Amt eines Lehrmeiſters einer ſolchen Schülerin gegenüber hatte durchaus nichts Trockenes und Lang⸗ weiliges. Wie ſie den kleinen Fuß in die dargebotene Hand ſtemmte und ſich leicht auf's Pferd ſchwang, ſagte der junge Mann anerkennend: Mademoiſelle verriete Talent! Auch die beſte Zenſur unter einem franzöſiſchen Aufſatz hatte ihr nicht ſo viel Vergnügen gemacht, wie diefes Loh; ſie bereute, in ihrem Urteil über Conſtant voreilig geweſen zu ſein, er hatte doch etwas von der Liebenswürdigkeit ſeines Onkels geerbt. Er dagegen fand Zeit, trotz ſeines Lehramts Betrachtungen über die an⸗ mutige Amazone anzuſtellen. Sie ritten im ruhigen Schritt nebeneinander und plauderten wie zwei Spiel⸗ kemeraden. Nina ließ ſich in unbefangener Fröhlichkeit gehen, die Liebe— die erſte und ewige Liebe, denn das Leben hatte bekanntlich nur einmal für dieſes Gefühl Raum— gab ihr das Bewußtſein unantaſtbarer Sicher⸗ heit. Wer hätte ihr gefährlich werden können, da ihr Herz nicht mehr frei war? Sie provozierte keine Huldi⸗ gungen, denn ihre kleinen, unſchuldigen Koketterien ſparte ſie für den auf, den ſie liebte. Er hatte ſeinem Onkel ſo oft wiederholt, daß er nur für Frauen d'un certain age, wie Balzac es bezeichnet, d. h. zwiſchen fünfunddreißig und vierzig Jahren, ſchwärmen könnte, daßſ er es ſchließ⸗ lich ſelber glaubte; die junge Schönheit an ſeiner Seite konnte ihm wol“ gefallen, aber ihn nicht ernſtlich beun⸗ ruhigen. Beide waren innerlich überzeugt, daß ihr Ver⸗ hältnis ein rein geſchwiſterliches bleiben würde. Uebrigens unterhielten ſie ſich prächtig. Conſtant erzählte von einer Quadrille die von Gardeoffizieeren und Hofdamen in altfranzöſiſchem Koſtüm vergangenen er, Neckarhauser Zeitung, Seckenheimer Zeitung. Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. D 13. Jahrgang. nun auch vor dem Gericht mit allen peinlichen Einzel⸗ heiten aufgerollt. * Die Kaiſermanöver. Aus Freiburg(Schleſien) wird gemeldet: Die allgemeine Kriegslage iſt folgende: Eine rote Armee bricht aus Oberſchleſien vor und hatte am 6. abends die Linie Sehlen—Patſchkau erreicht. Die rote Kavallerie gelangte am 7. bis Koberwitz— Schwei⸗ nitz— Friedland, nachdem ſie im Gebirge und bei Schwei⸗ nitz blaue Grenztruppen zurückgeworfen hatte, die hinter die Striegauer Waſſer und bis Ganth zurückgingen. Hinter ihnen iſt die blaue Armee zwiſchen dem Rieſengebirge und der Oder in Verſammlung begriffen. Das 5. Armee⸗ korps kämpft im Verbande der blauen, das 6. Armeekorps im Verbande der roten Armee.— Die Manöverleitung teilt eine Reihe von Geſichtspunkten für die Beobachtung des Manövers mit, aus denen folgende Punkte hervorge⸗ hoben ſeien: Zum Ausdruck kommen wird die Kunſt des Führers, in engbegrenztem Raume ſeine Truppen in rückſichtsloſeſter Offenſive reſtlos an den Feind zubringen und in frontalem Kampfe den Sieg zu erzwingen. Oberſter Schiedsrichter iſt der Kaiſer, Oberſchiedsrichter Freiherr v. d. Goltz. Die Anlage des Manövers läßt erkennen, daß es ſich nicht an kriegs⸗ geſchichtliche Vorgänge anlehnen wird, wenn es auch auf dem Boden glorreicher Taten der preußiſchen Waffen ſich abſpielt. * Der Beſuch des Königs von Griechenland. Daily Graphic ſchreibt: Wir werden nicht im Unrecht ſein, wenn wir in dem Beſuch des Königs von Griechen⸗ and in Deutſchland ein ferneres Zeichen der Ge⸗ ſchicklichkeit erblicken, mit der die deutſche Diplomatie bei der Kriſis im nahen Oſten ihre Pflicht getan hat. Der Beſuch iſt eine Au⸗ erkennung der den Griechen geleiſteten wertvollen Dienſte. Er wird zuſammen mit den nahen Beziehungen der beiden Herrſcher unzweifellaft den deutſchen Einfluß in Athen und im öſtlichen Mittelmeer ſtärken. 5 Ausland. Schwere Unfälle bei frauzöſiſchen Militär⸗ trausporten. Den Militärzügen, die die Truppen'u den großen Manövern in Südweſtfrankreich beförderten, ſind ſchwere Unglücksfälle zugeſtoßen. Am Samstag abend entgleiſte infolge Weichenbruchs im Bahnhof Be⸗ darieux der Zug, der durch das 96. Linienregiment be⸗ ſetzt war, wobei ein Korvoral getötet und einem Militärarzt beide Beine abgefahren wur⸗ den. Außerdem wurden noch 6 Reſerviſten verwundet. Dieſem Unfall hat ſich am Sonntag ein zweiter ange⸗ ſchloſſen. Infolge der Beſchädigung der Strecke traf ein Zug, der die Hälfte des 81. Linienregiments von Mont⸗ pellier nach Saint Sulpice im Departement Tarn be— förderte, im Bahnhof von Saint Amans-Soult mit zwei⸗ Winter in der kaiſerlichen Mansge geritten worden wäre. ſtündiger Verſpätung ein. Der Stationschef ließ die Tele— ſeufzend, daß dergleichen Dinge zu erleben ſchön ſein müſſe. Ob er ſich hier nicht ſehr langweile?— Nein, es wäre gar nicht der Fall, es wäre ſehr angenehm, den Sommer auf dem Lande zu verbringen.— Ja, den Sommer! ſagte ſie bopfſchüttelnd; wenn er jedoch, wie ſie, den langen, einſamen Winter als Perſpektive hätte! O, wie er ſie bedauerte! Er hatte inniges Mitleid mit ihr. Dieſes ſchöne, intereſſante Mädchen würde die Zierde eines jeden Salons ſein. Er ſprach ſich entſchie⸗ den dahin aus, daß es die Pflicht ihres Vaters wäre, ihretwegen nach der Stadt zu ziehen. Vielleicht würde es der Zufall fügen, oder vielmehr es wäre wahrſchein⸗ lich, daß er im Herbſt in dieſe Gegend zurückkehrte. Auf Wunſch des Onkels ginge er zur Armee über, und bei den einflußreichen Protektionen, deren er ſich erfreue, würde er ſich die künftige Garniſon nach Belieben wäh⸗ len dürfen, z. B. die hieſige Gouvernementsſtadt. Der Plan wurde von ihr beifällig aufgenommen. Mit ihrer lebhaften Phantaſie malte ſie ſich aus, wie ſie dann be⸗ reits Puſtoff's Gattin und ihr Haus das gaſtfreieſte und eleganteſte der Stadt ſein würde. Der junge Offizier war gewiß ein ausgezeichneter Tänzer, ein Ball würde dem andern folgen... Plötzlich lachte ſie hell auf— wie komiſch es klingen würde, wenn er ſie ehrerbietig mit ma tante, oder chore tante anredete! Im Uebermut gab ſie dabei dem Pferd einen tüchtigen Schlag mit der Reit⸗ gerte, welche unverdiente Züchtigung einen heftigen Sei⸗ tenſprung nach ſich zog, der die unerfahrene Reiterin bei⸗ nahe abgeworfen hätte. Conſtant griff haſtig nach den Zügeln und ſein hübſches Geſicht ward blaß vor Schreck. „Wie unbeſonnen!“ rief er vorwurfsvoll. „Fürchten Sie für mich?“ „Sie können noch fragen!“ erwiderte er erregt,„Sie ſind meinem Schutze befohlen, ich wäre in Verzweiflung, wenn Ihnen ein Unfall zuſtieße.“ a 1.(Fortſetzung ſolg.) 2 8 2 8—. 1 Ihre Augen glänzten bei der Beſchreibung und ſie meinte gramme, die ihn baten, die Weiterexpedierung zu ver⸗ ſchieben, unberückſichtigt. Kaum war der Zug abgelaſſen, ſtieß er etwa 300 Meter vom Bahnhof entfernt, mit einem von Mazamet kommenden Zug zuſammen, der Arbeiter zur Weinleſe in Südfrankreich transportierte. Der Militärzug wurde ſchwer beſchidigt. Eine Marke⸗ tenderin, zwei Soldaten und zwei Pferde wurden gelötet. Die Zahl der Verwunde⸗ len, die bedeutend zu ſein ſcheint, iſt noch unbe⸗ kannt. Infolge des Unfalls wurde das 81. Regiment gezwungen, ohne Obdach auf freiem Felde in ſtrömendem Regen zu übernachten. Der Stationschef von Saint Amans⸗Soult wurde verhaftet. ö N Japan und China. Der japaniſche Botſchafter in Peking warket auf In⸗ ſtruktionen ſeiner Regierung, umenergiſche Vorſtel⸗ lungen beiderchineſiſchen Regierung wegen der Ermordung von 2 Japanern zu machen. Die chineſiſche Regierung zeigt ſich nicht ſehr beſorgt und weiſt auf die Tatſache hin, daß Japan nur allgemeine Kom⸗ penſationen fordern könne und daß ſie bereits den frem⸗ den Mächten mitgeteilt habe, daß es ſich um undiſzipli⸗ nierte und meuternde Soldaten gehandelt habe. * London, 8. Sept. Dem Londoner„News“ wird gekabelt, daß der Mikado die Mobiliſierung der japaniſchen Kriegsflotte und zweier Reſervejahr⸗ gänge des Heeres angeordnet hat. 5 Die Beiſetzung der Mühlhauſener Opfer. Am Sonntag ſind in Mühlhauſen die 9 Opfer beigeſetzt worden, die in jener Schreckensnacht durch die Kugeln des Lehrers Wagner ihr Leben laſſen mußten. Eine große Menge von Menſchen, die zum Teil von fernher gekommen waren, gaben ihnen das letzte Geleite. Um 2 Uhr ſetzte ſich der lange Leichenzug in Bewegung, voran die 10 Krieger⸗ vereine des Verbands Vaihingen, die vier Kameraden das Ehrengeleite zu geben hatten. Sie gruppierten ſich um das Grab und zu ihnen ſtell⸗ ten ſich die Anverwandten in großer Zahl, die her z⸗ zerreißend weinten. Dann kamen die Särge, einer nach dem anderen wurde langſam zur Erde gelaſſen und man meinte, ihre Zahl wolle nimmer enden. Nach einem von der Muſik geſpielten Choral: Wer weiß, wie nahe mir mein Ende, und nachdem die Schulkinder ebenfalls ein geiſtliches Lied geſungen hatten, begann der Pfarrer Reichardt die f Grabrede. Ach, daß ich Waſſer genug hätte in meinem Haupte und meine Augen Tränenquellen wären, daß ich Tag und Nacht beweinen möchte, die Erſchlagenen in meinem Volke. Ach, daß wir verſtehen könnten, warum Gottes ewige Weisheit und Macht nicht das Unheil gehindert hat, das unſere Gemeinde in den letzten Tagen heimgeſucht hat, daß wir nicht hinein ſehen konnten in die dunklen Gründe dieſes Menſchenherzens, in dem ſolange die fin⸗ ſteren Gedanken gewohnt haben. Daß Gott dieſe Stützen, die ſo unentbehrlich für die Ihrigen waren und noch lange hätten bei ihnen weilen können, hat dahinraffen laſſen durch die Hand des Mörders. Dieſe und ähnliche Fragen und Wünſche haben in den letzten Tagen unſere Herzen erfüllt und es wird zeitlebens nicht aufhören, daß wir uns fragen und immer wieder fragen: Herr, warum haſt du's alſo geſchehen laſſen! Wir fragen uns angeſichts dieſes Grabes, wie es noch geſtern morgen einer der Getöteten getan hat: Iſt noch ein Schmerz, wie der Schmerz, der mich ge⸗ troffen hat, auf der Welt! In der Tat, wir ſtehen hier vor einem Ereignis, das allein ſteht in der ganzen Welt, ſowohl in der Perſon des Täters als derer, die das Un⸗ glück getroffen. Ungeahnt iſt es über uns hereingebrochen wie ein verderbenſpendender Quell aus der Tiefe eines Menſchenherzens, wie glühendes Geſtein, das aus dem Innern eines Vulkans hervorbricht, und die ganze Um⸗ gegend verwüſtet. An Stelle des ſonſt üblichen Lebenslaufes begnüge ich mich mit der Angabe der Namen der hier Beerdigten, ſowie deren Geburtsdaten. In dieſem Grabe liegen: 1. Chriſtian Wiedmaier, geb 9. 1. 45, Veteran; 2. Chri⸗ ſtian Vogel, geb. 22. 3. 48, Veteran; 3. Friedrich Bauer, geb. 20. 6. 49, Veſeran; 4. Friedrich Beißinger, geb. 22. 2.53; 5. Georg Müller, geb. 17. 11. 59; 6. Heinrich Knötzele, geb. 11. 12. 60; 7. Jakob Knötzele, geb. 26. 4. 63; 8. Jak. Schmierer, geb. 23. 1. 81; 9. Marie Bader, geb. 24. 11. 1902. Herr Gott, du biſt unſere Zuflucht für und für, ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geſchaffen, warſt du Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit, ſo leſen wir in den erſten Verſen des 90. Pſal⸗ mes. Es redet dies Lied, das Moſes geſungen bei einem großen Sterben, das ſein Volk getroffen hat auf der Wanderung, von der Menſchenvergänglichkeit, Schuld und von Gottes Gnade und von ſeiner großen Macht. Der Glaube an Ewigkeit und Wiederleben ſcheint in dieſen Tagen manchmal herausgeriſſen zu werden drohen. Das iſt aber eine wohlfeile Kunſt, zu ſagen: Es gibt keine Ewigkeit, um ungeſtört zu morden und zu brennen. Der Herr hat uns ſchauen laſſen, den Glauben neu zu errichten: drum hinein in alle Herzen mit dieſem Glauben an Gott und Ewigkeit. Es iſt ja ſeit Jahren von dieſem böſen Feind geſagt worden: Es gibt keinen Gott und keine Ewigkeit. Aber wie unbefriedigt und arm iſt jeder, der ſo denkt: Drum weg, weg mit allen Zweifeln an Gottes Macht. Je größer das Kreuz, je näher der Himmel. Wir müſſen unſeren Glauben erkämpfen und ihn verteidigen gegen die Glaubensfeinde, wir müſſen feſt hintreten gegen Fleiſch⸗ und Sinnenluſt und in unſer Herz einziehen laſſen den Frieden Gottes und den Glauben an eine Ewigkeit. Wir wollen der Worte gedenken, die hier der Gemeinde zu ſagen mich die Witwe eines er⸗ ſchoſſenen Veteranen gebeten hat:„Wir gehen dahin durch Kreuz und großen Schrecken, aber gelobt ſei des Herrn Treue, die alle Morgen neu iſt!“ a Nach der Rede, die häufig vom Weinen und Weh⸗ klagen der Hinterbliebenen übertönt wurde, ſangen die Anweſenden gemeinſam das Lied:„Himmelan, nur him⸗ melan ſoll der Wandel gehen“. Vor Abſchluß der kirch⸗ lichen Feier teilte Pfarrer Reichardt die 5 Teilnahme des Konigspaares mit, das an das Pfarrhaus Mühlhauſen folgendes Tele⸗ gramm gerichtet hatte: „S. M. der König und J. M. die Königin wünſchen, daß bei der heutigen Trauerfeier der Ge⸗ meinde und allen Beteiligten auch durch ihren Mund die herzlichſte und aufrichtigſte Teilnahme bekundet werde, von welcher ihre Majeſtäten erfüllt ſind angeſichts des erſchütternden und ſchwe⸗ ren, ungrucksfalles, der die Gemeinde betroffen Hierauf legte Graf Leutrum namens des württ. Kriegerbundes und namens des Bezirkskriegerverbandes Vaihingen je einen Kranz am Grabe nieder und Oberamtmann Pflüger legte einen ſolchen im Namen des Vaihinger Oberamts nieder. Während der Trauer⸗ feierlichkeiten kamen verſchiedene Ohnmachtsanfälle vor. 8 1 1 1 0 lie Die zweite Beerdigung. e Mühlhauſen a. E., 9. Sept. Das Rieſengrab von geſtern war gegen Norden noch erweitert worden. Pünktlich um 2 Uhr ſetzte ſich am Adler, dem mütterlichen Hauſe der verſtorbenen Frau, der Leichenzug in Bewegung. Voraus gingen die Schul⸗ kinder, geführt von ihrem Lehrer, die den verſtorbenen Kindern einen letzten Gruß durch ihren Geſang bringen wollten. Die Leichen ſelbſt waren auf einem Laſtauto auf⸗ gebahrt, das reich mit Blumen geſchmückt war. Dem Wagen folgte ein großer Zug Leidtragender. Nach dem Geſang der Kinder:„Wo findet die Seele die Heimat die Ruh“ nahm Pfarrer Reichardt das Wort. Er führte u. a. aus: Schon wieder ſtehen wir vor einem großen Grabe, das zwar nicht ſo groß iſt, wie das geſtrige. Aber es iſt umſo ſchmerzlicher, daran ſtehen zu müſſen, denn es ſind die Leichen der Gattin und der vier Kinder deſſen, der zuerſt ſeine eigene Familie und hernach ſo viele hieſige Einwohner um Leben und Gut gebracht hat. Die Familie ſelbſt hat nicht nur den herben Ver⸗ luſt zu beklagen, ſondern auch, daß ſie einen Mann zu den Ihrigen zählen mußte, der eine große Gemeinde in Elend und Jammer gezogen hat. Es iſt ihr wahrlich ſchon ein roßer Schmerz geweſen, als auch noch die Schreckens⸗ unde der Lieben in Degerloch nach hier gelangte, die man in ſicherer Ruhe wähnte. Es waren lauter liebliche blühende Kinder, an denen jedermann große Freude hatte. Die Schweſter der Ermordeten hat ſich vor wenigen Wochen noch in Degerloch beſuchsweiſe aufgehalten, wobei der Gatte ſie mit Liebenswürdigkeit auszeichnete. Die Kinder waren noch vor kurzer Zeit hier zu Beſuch und er hat ſie mit dringender Bitte in die Heimat zurückge⸗ rufen, um ſie dort zu töten. Der Pſalmſpruch:„Ich bin dein Herr, hilf mir“, war der tiefgebeugten Familie ſchon zweimal Troſt. Es war ihr Troſt am Grabe des eigenen Vaters, aber es wurde der Spruch auch geſagt in der Hochzeitsſtunde der Schweſter, die wir heute be⸗ graben. Aber, daß ja niemand unter uns ſei, der den anderen einen Vorwurf machen will, denn wir wollen es lernen, Gottes Kinder zu werden. Nach der Rede des Pfarrers ſangen die Kinder das Lied:„Auferſteh'n, ja auferſteh'n“, womit die Feier ihren Abſchluß nahm. Die Vernehmung des Mörders. Eine weitere Vernehmung des Hauptlehrers Wagner fand, wie aus Vaihingen gemeldet wird, am Montag ſtatt. Auf die Mitteilung, daß nun ſeine armen Opfer beerdigt werden, zuckte Wagner mit keiner Wimper. Er äußert aber jetzt, was bisher erſtaunlicher Weiſe noch nie geſchah, Schmerzgefühl durch Klagen, beſonders als heute ſein Armſtumpf einen neuen Verband erhielt und dabei der Eiter ausgedrückt wurde. Ganz unrichtig iſt es, daß ihn die Gerichtskommiſſion für geiſtig zu⸗ rechnungsfähig erklärt habe. Das kann nach, den bisherigen Vernehmungen in der Vorunterſuchung gar nicht feſtgeſtellt werden, ſondern iſt Sache einer ein⸗ gehenden pſychiatriſchen Behandlung, die in einer Klinik erfolgen muß. Falls Wagner nicht vor die Geſchworenen geſtellt werden ſoll, muß dieſe Unterſuchung feſtſtellen, daß die geiſtige Abnormität ſo intenſiv war, daß er in dem zwiſchen den beiden Tagen liegenden Zeitraum unter einem unwiderſtehlichen Zwange gehandelt hat. Es dürfte zweifellos ſehr ſchwer werden, bei einer Perſönlichkeit, wie der des Wagner, dies feſtzuſtellen. Die. daß er ſich ſittliche Verfehlungen habe zu ſchul⸗ den kommen laſſen, iſt durch ein Geſtändnis Wagners noch nicht beſtätigt. Er verharrt auf jede diesbezüg⸗ liche Frage in Stillſchweigen. Das muß ſich aber bald durch eine Vernehmung der dabei Beteiligten heraus⸗ ſtellen. Trifft das umlaufende Gerücht aber die Wahr⸗ heit, ſo muß gegen den, der um die Sache wußte,— und ſolch einer muß doch zweifellos vorhanden ſein,— der ſchwerſte Vorwurf erhoben werden, weil er nicht mit aller Energie gegen Wagner vorgegangen iſt. Wagner iſt von ungeheurer körperlicher und geiſtiger Widerſtands⸗ kraft. Es wurde ihm auch vom Unterſuchungsrichter vor⸗ ehalten, daß es nicht anſtändig von ihm geweſen ſei, aß er ſich den Todesſtoß nicht habe verſetzen laſſen, ſondern ſich feige tot geſtellt habe, um dies zu vermeiden. Darauf rief er klagend, das ſei nicht wahr. Uebrigens ſagte auch ein alter Hauptlehrer, unter dem Wagner als junger Mann gearbeitet hat, daß Wagner zu jener Zeit nicht habe eine Taube töten können, daß er ihn für einen gemütslauteren Menſchen gehalten habe. e Lokales. Seckenheim, den 9. September 1913. Der heutige Ichweinemarkt war mit 112 Stück Milchſchweinen befahren, von denen 80 zum Preiſe von 22 bis 34 Mark pro Paar verkauft wurden. Baden. Karlsruhe, 8. Sept.(Amtliches) Der Groß⸗ herzog hat dem Steueraufſeher Wurzel in Schliengen die kleine goldene Verdienſtmedaille verliehen. Profeſſor Karl Specht an der Realſchule in Kehl wurde an die Real⸗ ſchule in Tauberbiſchofsheim verſetzt. Die Steuerkontrol⸗ leure Bande in Pforzheim wurden nach Karlsruhe und Rauch in Tauberbiſchofsheim nach Pforzheim verſetzt.— Zu der Eröffnunades neuen Karlsruher Per⸗ onenbahnhofs Donnerskag, den 16. Oktober d. J.), erfolgte am Samstag folgende amtliche Bekanntmachung: Mit Eröffnung des neuen Perſonenbahnhofs Karlsruhe verden die Stationen Karlsruhe⸗Mühlbergertor, Karls⸗ cuhe⸗Mühlburg, ſowie die Perſonenhalteſtelle Karlsruhe⸗ KTarlſtraße geſchloſſen. Mit dem gleichen Zeitpunkt wird der auf der verlegten Strecke Karlsruhe⸗Maxau errichtete neue Haltepunkt Karlsruhe⸗Mühlburg eröffnet, der für den Perſonen⸗, Gepäck⸗, Expreßgut⸗, Milch-, Kleinvieh⸗ und Eilſtückgutverkehr eingerichtet wird. Der Haltepunkt Beiertheim wird auf 15. September geſchloſſen. (J Karlsruhe, 8. Sept St. Bureaukratius recht feſt zu ſitzen. Der Badiſche Beo⸗ bachter berichtet über folgende„Vereinfachung in der Kaſ⸗ ſenverwaltung“: In einer Empfangsbeſcheinigung über 16 Mk. hatte ein Empfangsberechtigter der Eiſenbahnkaſſe gegenüber beſcheinigt, 16 Mk., in Worten Sechszehn Mark erhalten zu haben. Wer nach einem halben Jahr die Beſcheinigung durch einen Beamten zurückgeſchickt mit einem neuen Quittungsentwurf mit dem Verlangen über„Zehnſechs“ Mark und nicht über„Sechszehn Mark“ zu quittieren, iſt die Großh. Badiſche Eiſenbahnkaſſe. () Baden⸗Baden, 8. Sept.(Unter dem Stichwort „Der Herr Stadtrat und der Bürgermeiſter“) wird der „Straßburger Poſt“ von hier geſchrieben: In den 90er Jahren gab es einmal eine große Auseinanderſetzung in der Preſſe, als das Reichsgericht in der Klageſache eines früher reichsunmittelbaren Standesherrn gegen einen weniger hochgeborenen Zeitgenoſſen in dem Urteil ſtets von dem„Herrn Kläger“, aber nur von dem Beklagten ſprach. Die wichtige Frage fand ihre Erledigung da 0 durch, daß aus alten Akten nachgewieſen wurde, den* hohen Adel ſtehe nach den Verträgen ein gewiſſes„Kanz“ leizeremoniell“ zu, das auch von den Gerichten beachtet werden müſſe. Eine ähnliche Einrichtung ſcheint auch in Baden zu beſtehen, auch wenn nicht gerade ein früherer Reichsunmittelbarer in Frage kommt. Anläßlich der be- vorſtehenden Erſatzwahl zum Reichstage anſtelle des ver⸗ ſtorbenen Prälaten Lender gibt das amtliche Verkün⸗ digungsblatt für den Amtsbezirk Baden die Abgrenzung der Wahlbezirke und die Ernennung der Wahlvorſteher bekannt. Die Vorſteher und deren Stellvertreter für die 7 Wahlbezirke der Stadt Baden⸗Baden ergänzen ſich faſt ausſchließlich aus Stadträten und Stadtverordneten— ihnen allen iſt das Ehrenwort„Herr“ gewiſſenhaft bei⸗ gelegt. Anders ſteht es aber in den 10 ländlichen Wahl⸗ bezirken, deren Vorſteher und ſtellvertretende Vorſteher ſich aus Bürgermeiſtern, Gemeinderäten, Stabhaltern, Land⸗ und Gaſtwirten ergänzen. Dieſe müſſen ſich damit begnügen, lediglich mit dem Vor⸗ und Zunamen, ſowie der Standesbezeichnung genannt zu werden. Auch das Lan⸗ desgewerbeamt in Karlsruhe legt in einem Wahlausſchrei⸗ ben einer Reihe von Handwerksmeiſtern das Prädikat „Herr“ nicht bei, es ſind jedenfalls keine Stadträte und Stadtverordnete unter ihnen. (Mosbach, 8. Sept.(Blutvergiftung.) In Dalla zog ſich der Gemeinderechner Walter bei der Hilfeleiſtung beim Kalben einer Kuh eine Blutvergiftung zu, welche den Tod des 538jährigen Mannes zur Folge hatte. g ( Breiſach, 8 Sept.(Vom Pferde geſchlagen.) Bei Oberrimſingen wurde ein Kanonier des Feldartillerie⸗ regiments Nr. 30 aus Raſtatt von einem Pferde derart ins Geſicht geſchlagen, daß er eine ſchwere Verletzung davontrug. () Meßkirch, 8. Sept. Am 6. September waren 40 Jahre verfloſſen ſeit der Inbetriebnahme der Eiſen⸗ bahnlinie Meßkirch⸗Sigmaringen und der Seitenlinie Krauchenwies⸗Mengen. ( Aus dem Odenwald, 8. Sept.(Die Brombeer; ernte) fällt in dieſem Jahr reichlich aus. An Wald⸗ und Wegrändern, wo immer nur Brombeerſträucher anzutref⸗ ſen ſind, hängen ſie derart voll Beeren, wie ſeit Jahren nicht mehr. () Bühl, 8. Sept.(Der Sturm auf die Kaſſe⸗ Zu dem kürzlichen Sturm auf den hieſigen Vorſchußverein G. m. b. H. wird der„Frankfurter Zeitung“ noch ge⸗ meldet: Durch umfangreiche Spekulationen des verſtht⸗ benen Vorſtandsmitglieds und Kaſſierers E. Hug, iſt dieſe erheblich geſchädigt worden. Der Verluſte betragen mehrere 100000 Mark, ſo daß nicht nur die ganzen 330000 Mark betragende Reſerve, ſondern auch ein an⸗ ſehnlicher Teil des Stammkapitals, das ſich Ende 1912 auf 226 000 Mark ſtellte, verloren ſind. Auf den 17. d. Monats iſt eine Generalverſammlung der Mitglieder ein⸗ berufen, in der über die Erhöhung der Stammanteile be⸗ ſchloſſen werden ſoll. Das Bekanntwerden des Vorkomm⸗ niſſes hatte in die Reihen der Spareinleger, die dem In⸗ ſtitut Einlagen in der relativ ſtattlichen Höhe von 5 Millionen Mark anvertraut haben, Beunruhigung hin⸗ eingetragen, die in einer vermehrten Abhebung von Depo-⸗ ſiten zum Ausdruck kam; doch ſoll inzwiſchen wieder Ruhe urückgekehrt ſein, da nach dem Urteil der mit der Prüfung der Verhältniſſe betrauten Perſonen angeblich eine Ge fahr für die Einleger nicht vorhanden ſei. Jedenfalls bedeutet es für die Mitglieder der Genoſſenſchaft eine erhebliche Einbuße, daß nicht allein die ganze Reſerve verloren iſt, ſondern daß ſie auch für die Ergänzung der Stammanteile Nachſchüſſe leiſten müſſen. Die Genoſſen⸗ ſchaft iſt eine der größten Badens. Sie zählte Ende 1912 1222 Mitalieder mit 226 000 Mark Stammanteile Neben den ſchon erwähnten 5 Millionen Mark Sparguthaben waren an ſonſtigen Verbindlichkeiten 500 000 Mark und an Akzeptſchulden 183 000 Mark ausgewieſen. Demgegen⸗ über waren an Effekten 720 000 Mk. vorhanden, nicht we⸗ niger als 2 560 000 Mk. ſtanden bei Debitoren, alſo in einer für Spareinlagen im allgemeinen nicht ſehr geeigneten Anlage aus, außerdem 694 000 Mark in Vorſchüſſen; da⸗ neben waren 730 000 Mark in Güterzielern und 1 200 000 Mark in Hypotheken angelegt. Es iſt zu wünſchen, daß die Verwaltung alsbald mit einer authentiſchen Klar⸗ legung der Verhältniſſe an die Oeffentlichkeit tritt. 0) Dinglingen(Amt Lahr), 8. Sept.(Submiſ) ſionsblüte.) Bei der Vergebung der Schmiedearbeiten zum Neubau der Kaſernen der Luftſchifferkompagnie er ark, alſo 1330 Mark Unterſchied. Wo bleibt da die aediegene Berechnung? 8 a (Der alte Heilige.) 800 N den Räumen der Generaldirektion der Staatsbahn ſcheint gab ſich eine hübſche Submiſſionsblüte. Das niederſte Ann ſebot betrug nämlich 1650 Mark, das Höchſtgebot 2980 „ D SCD ee en e. „„% 9—2 Aer J „ 718 e) Waldshut, 8. Sept.(Ausbrecher.) Am Sams⸗ zag früh iſt der letzter Tage zu 3 Jahren Zuchthaus ver⸗ urteilte ſchwere Verbrecher Hermann Jung aus Grieß⸗ heim beim Morgenſpaziergang aus dem Amtsgefängnis ausgebrochen. Jung, der im Alter von 25 Jahren ſteht, ein ziemlich großer, ſtarker Mann, vermochte die Mauer zu überklettern und fand ſo die Freiheit. . Freiburg, 8. Sept.(Beſoldungsfragen.) Wie ſchon berichtet, wird der Bürgerausſchuß ſich in ſeiner nächſten Sitzung mit den künftigen Beſoldungsverhält⸗ niſſen des erſten und zweiten Bürgermeiſters zu befaſſen haben. Es wird vorgeſchlagen, den Jahresgehalt des Bür⸗ germeiſters Riedel auf 10 000 Mark für die erſten 4 Jahre bis 1917 und auf 11000 Mark für die folgenden 5 Jahre ſeſtzuſetzen. Die Jahresbeſoldung des Bürgermeiſters Dr. Hofner(bisher in Ettlingen) ſoll in den erſten 4 Jahren 8000 Mark, dann 9000 Mark betragen. Beiden Bürger⸗ meiſtern ſteht der Anſpruch auf Ruhegehalt und Hinter⸗ liebenenverſorgung zu. f Freiburg, 8. Sept.(Anleihe.) Der vom Stadt⸗ rat ausgearbeiteten Vorlage über die Aufnahme eines An⸗ lehens von 2,16 Millionen Mar k„, die, wie kurz gemeldet, den Bürgerausſchuß demnächſt beſchäftigen wird, iſt zu entnehmen, daß auf Anfrage des K. Direktoriums der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte in Berlin⸗ Wilmersdorf ſich zur Leiſtung eines Anlehens in ge⸗ nannter Höhe, verzinslich zu 4½ Prozent, und zum Kurſe von 95,7 bereit erklärt hat. Mit der Summe von 2,16 Millionen Mark, die zur Deckung der für die Erweite⸗ rung des Elektrizitätswerkes vom Bürgerausſchuß bereits genehmigten Kredite verwandt werden ſoll, wird jetzt uur ein kleiner Teil des in der nächſten Zeit erforderlichen 100 9 Anlehensbedarfes, der ſich im ganzen auf rund 14,8 Mil⸗ lionen Mark beläuft, flüſſig gemacht. Sobald der Geld⸗ markt ſich einigermaßen günſtig geſtaltet, ſoll ein feſtes Anlehen auf Schuldverſchreibungen(In haberpapiere) be⸗ antragt werden. (Lörrach, 8. Sept.(Zur Steuervereinbarung.) 55 der Meldung über die Steuervereinbarung zwiſchen dem Kanton Baſel⸗Stadt und der Großh. Badiſchen Staatseiſenbahn wird uns noch z. T. zur Richtigſtellung unſerer kürzlichen Notiz aus zuverläſſiger Quelle mit⸗ geteilt, daß die Ablöſung der Steuerfreiheit gegen eine einmalige Kapitalabfindung von 700000 Mark erfolgt und nicht gegen eine jährliche Vergütung in dieſem Be⸗ trage. Die Steuerfreiheit galt bisher für Bahnangeſtellte, ie in Baſel wohnen; dieſe dürfen künftig beſteuert wer⸗ en, nicht aber Beamte, die in Baden wohnen. 9( Vom Bodenſee, 8. Sept.(Das neue Marine⸗ uftſchiff L. 2) unternahm am Samstag von der Zeppelin⸗ Verft in Friedrichshafen aus ſeinen erſten Aufſtieg, an dem auch die Marine Abnahme⸗Kommiſſion und Graf Zep⸗ pelin ſich beteiligten. Der Aufſtieg verlief vollkommen zufriedenſtellend. f Die Schwarzwaldbahn⸗ Jubiläumsfeier in N Triberg. Eri Die für den letzten Sonntag geplante Feier zur bahnnerung an das 40jährige Beſtehen der Schwarzwald⸗ euhnſtrecke Hauſach— Villingen ging unter Teilnahme Zu de größeren Anzahl Schwarzwaldgemeinden vor ſich. Mitarb Feier waren erſchienen: Verwandte und ehemalige Eiſenbaßkter des Baudirektors Gerwig, Vertreter der amtma hnabteilung des Gr. Finanzminiſteriums, Ober⸗ Kräut un Dr. Fecht(Karlsruhe), Oberbaurat Edwin ſtr 5 er, der Stationsämter an der Schwarzwaldbahn⸗ trecke, ferner waren vertreten die Handelskammer Vil⸗ lingen und Lahr, der Verband ſüdweſtdeutſcher Indu⸗ ſtrieller, der badiſche Landesverband zur Hebung des Fremdenverkehrs, der Verband Schwarzwälder Gaſtwirte, verſchiedene Landtagsabgeordnete, Vertreter der Städte Konſtanz, Offenburg und der an der Schwarzwaldlinie Villingen—Hauſach liegenden Städte und Gemeinden. Um ½12 Uhr verſammelten ſich die Teilnehmer an dem Denkmal des Erbauers der Schwarzwaldbahn, Bau⸗ trektor Gerwig, wobei Bürgermeiſter Johann de Pelle⸗ grini einen Kranz niederlegte mit ehrenden Worten über 3 Erbauer der Schwarzwaldbahn. Die Feier war um⸗ debt von Vorträgen des Geſangvereins Triberg und r Kurkapelle. ü Beim Feſteſſen, welches um 12½ Uhr im Hotel Engel attfand, hielt Handelskammerpräſident Haas(Villingen) e Begrüßungsanſprache. Sodann ſprachen u. a. Bürger⸗ (chider Lohmann(Villingen), Oberamtmann Dr. Fecht 0 arlsruhe), Oberbaurat Kräuter(Karlsruhe) und Ober⸗ Butmann Dr. Cadenbach(Triberg), ein Verwandter von audirektor Gerwig.— Nachmittags 3 Uhr zogen die e ber und Vereine zum Gerwig⸗Denkaml und um 4 Uhr 5 ar Volksfeſt im Kurpark mit Turnvorführungen, Lieder⸗ orträgen, Kinderſpiele uſw. Für den Abend war eine leuchtung des Kurparkes und der Waſſerfälle vorge⸗ 8 8 i 3 1. . Letzte Nachrichten. Berlin, 8. Sept. Wie die„Norddeutſche Allge⸗ neine Zeitung“ meldet, richtete der Kaiſer bei Ueber⸗ beichung des Feldmarſchallſtabs an den Kö⸗ wig der Hellenen folgende Anſprache: Ew. Ma⸗ jeſtät heiße ich von Herzen hier willkommen. Zugleich gebe meiner Freude Ausdruck, daß ſich Ew. Majeſtät in degenwart meiner Generale als Vertreter meines Heeres en auf dem Schlachtfelde erworbenen Stab der Feld⸗ marſchälle nunmehr perſönlich übergeben darf. Ew. Ma⸗ ſeſtät haben die Gnade gehabt, während und nach dem iege wiederholt öffentlich zu begründen, daß die großen folge, die Ew. Majeſtät zu erringen mit Gottes Hilfe ergönnt war, neben der heroiſchen Tapferkeit und opfer⸗ lerudigen Hingabe aller griechiſchen Truppen den bewähr⸗ 5 preußiſchen Grundſätzen über die Kriegführung zu Offranken ſei. Dieſe ſeien von Ew. Mäjeſtät und den Iffizieren Allerhöchſt Ihres Stabes in Berlin beim 2. 1 N 0 N laden en, zu Fuß und auf der preußiſchen Kriegs⸗ Mkademie erworben worden. Sie hätten ſich, in die Praxis umgeſetzt, glänzend bewährt. Mein Heer iſt ſtolz auf dieſes Urteil Ew. Majeſtät, das eine Aner⸗ ennung unſerer militäriſchen Geiſtesarbeit enthält, und Möleich den ſchlagenden Beweis erbringt, daß die von Ew. Kajeſtät Generalſtab und unſeren Truppen aepfleaten Prinzipien bei richtiger Anwendung ſtets den Sieg ver⸗ bürgen. Wollen Ew. Majeſtät nunmehr aus meinen Händen den Feldmarſchallſtab entgegennehmen.— Der König der Hellenen erwiderte wie folgt: Ew. Majeſtät ſpreche ich aus bewegten Herzen meinen Dank aus für die große Ehre, die mir zuteil wird durch die Verleihung des Feldmarſchallſtabs.(Zu den Generalen gewendet:) Ich ſtehe nicht an, noch einmal laut und öffentlich aus⸗ zuſprechen, daß unſere Siege nebſt der unüberwindlichen Tapferkeit meiner Griechen den Grundſätzen über Krieg und Kriegführung zu danken ſind, die ich und meine Herren hier in Berlin beim 2. Garderegiment zu Fuß, in der Kriegsakademie und im Verkehr mit dem preußiſchen Generalſtab uns angeeignet haben. Ich danke Seiner Majeſtät dem hochſeligen großen Kaiſer Wilhelm I., daß er die Gnade hatte, mir zu geſtatten, koſtbare Monate hindurch hier in der Truppe und auf der Akademie die militäriſchen Kenntniſſe mir aneignen zu dürfen, die mir im Kriege nachher ſo glänzende Erfolge gebracht haben. * Bern, 8. Sept. Ein kürzlich enklafſener Fremden⸗ legionär hat den erſchoſſenen Legionär Müller gekannt und mit ihm im gleichen Regiment gedient. üller habe wiederholt geſagt, er ſei unter falſchem Namen einge⸗ tragen. Er habe ſeine Jugend zum großen Teil in Süddeutſchland verbracht und gut deutſch, aber nur Hochdeutſch geſprochen. Wie faſt alle Legionäre, ſei Müller ein Tunichtgut geweſen und wenn er Geld gehabt habe, habe er ſich betrunken. a *Konſtantinopel, 8. Sept. Die Verhandlungen zwiſchen der Türkei und Bulgarien ſind eröffnet worden. *Tetuan, 8. Sept. Amtlich wird gemeldet: Die Kolonne Arraz hat ſechs Stunden lang gekämpft und eine neue Stellung eingenommen. Die Feinde erlitten ſtarke Verluſte, die Verluſte der Spanier ſind unbekannt. Die Zahl der Feinde iſt beträchtlich angewachſen. * Larraſch, 8. Sept. Während der Aufklärung wurde eine Patrouille von den Rebellen überraſcht, wo⸗ bei ein Sergeant und 2 Mann fiele nnn. 55 e 1 Wetterbericht. 1 Der Hochdruck iſt ſüdlich vorwärts gewandert und be⸗ herrſcht zunächſt die Wetterlage, indeſſen kündigen ſich bereits neue Störungen an, ſodaß für Mittwoch und Donnerstag zwar noch vorwiegend trockenes und warmes, aber zu gewittrigen Störungen geneigtes Wetter zu erwarten iſt. a V 3 g 1 1—— 1— 75 Geſchäftliches. Unſere Zeit gleicht dem Wucherer, denn jeder⸗ mann zahlt ihr höchſten Zins. Die Anſprüche an die geiſtigen und körperlichen Kräfte des Einzelnen ſteigen, die Steuern wachſen und die Lebensmittelpreiſe gehen immer höher. In dieſem Kampf ums Daſein kann ſich dem Familienvater die Lebensgefährtin als beſter Beiſtand erweiſen. Sie ſucht unnötige Ausgaben zu vermeiden und beſonders im Haushalt am richtigen Orte zu ſparen Durch entſprechende Verwendung der ausgezeichneten Maggi's Würze, Suppen und Bouillonwürfel vermag ſie z. B. den teuren Fleiſchkonſum einzuſchränken, ohne daß die Familie dadurch eine weniger nahrhafte und wohlſchmeckende Koſt erhielte. Lotterie. Die nächſte Bad. Invaliden⸗Geld⸗Lot⸗ terie zur Unterſtützung bad. Invaliden, Witwen u. Waiſen findet ſchon am 7. Okt. ds. Js. ſtatt. Bei dieſer Lotterie kommen trotz geringer Loszahl, 3328 Geldgewinne und 1 Prämie im Bekrage von 37 000 Mk. bar ohne Abzug zur Verloſung. Der günſtige Gewinnplann, ſo der edle Zweck der Lotterie haben derſelbe während ihres lang⸗ jährigen Beſtehens immer mehr Beliebheit erworben, ſo daß auch bei derſelben 20 000 Loſe weniger ausgegeben werden, als bei den früheren Lotterien und dennoch 400 Gewinne mehr zur Verloſung kommen. Loſe à 1 Mk. 11 Loſe 10 Mk. ſind bei Lotterie Unternehmer J. Stümer Straßburg i. E., Langſtr. 107, Filiale Kehl a. Rh., Hauptſtr. 47 und allen Losverkaufsſtellen zu haben. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann Seckenheim 1 a Ein ohnungen 2 2 Jimmer und Küche Mädchen and tür Dtuckerei gecucht. 1 iumer und Büche Gg. Zimmermann. ſofort oder auf 1. Oktober ermieten. 856 5 imme Bieenrete,„ innernohuung zu vermieten.(863 1 großes Zu erfragen in der Exp. 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September 1913. Bürgermeiſteramt: J. V. Hörner. Sauer. Sekanntmachung. Straßenſperre betr. Wegen Vornahme von Dampfwalzarbeiten muß die Tandſtraßßſe Nr. 8 zwiſchen Mannheim und Heidel- berg in der Zeit von 8. bis 16. September an drei verſchiedenen Stellen, jeweils von 6 Uhr vorm. bis 7 Uhr abends für den geſamten Fuhrwerks⸗ und Kraftwagenverkehr wie folgt geſperrt werden: 1. Km. 17,0— 17, 900 beim Heidelberger Abfuhrhof von 8. bis 10. September. Der Weg iſt während dieſer Zeit über Kreisweg Nr. 3 Abgang bei der Kirche in Wieblingen und die Eppelheimerſtraße zu nehmen. 2. Km. 14,600 14,826 durch den Ort Wieblingen vom 10. bis 12. Sept. Der Verkehr kann die anſtoßen⸗ den Ortsſtraßen benützen. 3. Km. 6.617- 7,050 durch den Ort Hecken heim vom 12. September bis 16. September. Der Ver⸗ kehr kann auf einer Straßenhälfte aufrecht erhalten werden. Die geſperrten Straßenſtrecken ſind abgeſchrankt und durch aufgeſtellte Verbotstafeln kenntlich gemacht. Außer⸗ dem ſind an den Abgangswegen Wegweiſertafeln aufge⸗ ſtellt. Zuwiederhandlungen werden gemäߧ 366 10 P. St. G. B. mit Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, den 3. September 1913. Großh. gezirksamt: gez. Stehle. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 6. September 1913. gürgermeiſteramt: J. V. Hörner. Sauer. Vollisbad. Das Volksbad bleibt wegen Neparaturarheiten auf weiteres geſchloſſen. Seckenheim, den 9. September 1913. gürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. Sauer. Sammel-Anzeigef für Mitglieder der Jandw. Ein- und Rerkaufsgeuoſſenſchaſt. Eine Joppe gefunden Gg. Schmich, Feldhüter. SZeſtellung Winter Saal- Geireide Most und Trauben⸗Maische können nur gegen ſofortige Anmeldungen bezogen werden. Restauraſſon„Zur Rapelle“. Morgen Vormittag N Urbsses Schlachttest wozu freundlichſt einladet.(866 Daniel Kern. Fleſw. Fenerwehr Seckenbeſm. 1 Einladung. 7 Mitwoch, den 10. September, abends ½89 Uhr findet im Hirſch bei 5 Kamerad Zwingenberger eine Verwaltungsrat-Sitzung ſtatt, wozu auch ſämtliche Obleute dazu eingeladen ſind. Wegen wichtiger Beſprechung iſt vollzähliges Erſcheinen erforderlich. Das Komando: L. Rudolph. Einmache-Essig, Essig⸗Essenz, Ansetz-Branntweine, Liköre, vor- zügl. Weine, Pergamentpapier, Salicyl eto. Greulich& Herrschler, Friedriehstrasse 59. Jußball⸗Geſellſchaft geckenheim 1898(E. B.) 1 95 Mittwach abend ½8 Uhr finden im Lokal zur„Pfalz“ leichtathletische Uebungen ſtatt. Um vollzähliches Erſcheinen bittet. Der Vorſtand. Gäſte Willkommen. die ſich ſeit Jahren bewährt haben. Nachahmungen, tan verlange wenn man die beſten Fabrikate haben will, ſtets ſolche, bei ſonders in ähnlichen Packungen, weiſe man im eigenſten Intereſſe zurück. 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