21 N 0 Jeckenbeimer Anzeiger Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. EEC ²˙¹b1 ̃.. Nr. 108 I. Biaſi. Die heutige nummer umfasst 8 Seiten. Politiſche Wochenſchau. Eine Unglückswoche liegt hinter uns. Das alte Wort, daß ein Unglück ſelten allein komme, hat ſich wieder ein. mal ſchrecklich bewahrheitet. Die Tat des Lehrers Wagner hat mit der Politik an ſich eigentlich nichts zu tun, wenn ſie, wie es verſchiedentlich geſchah, von den Parteien ir die politiſchen Kämpfe des Tages hereingezogen wurde, ſc bleibt das bedauerlich. Gewiß, Wagner war kein Chriſt, er hat ſogar mit einer Eitelkeit, die für dieſen Charakter, der alle Maße menſchlicher Moral verloren hat, bezeich⸗ nend iſt, ſich als Atheiſt bekannt. Diejenigen aber, die den allgemein in dem Unglauben unſerer Zeit eine Er⸗ klärung für das Unfaßliche dieſer Schreckenstaten finden wollen, ſcheinen uns zu weit zu gehen. Auch unſere Zeil iſt nicht ſo irreligibs, wie ſie manchmal hingeſtellt wird. Immer fühlen die Gemüter die innere Sehnſucht nach jenen ewigen Wahrheiten, die über den Streit des Tages hinaus ihre Geltung behalten. Gerade in unſeren Tagen macht ſich die Macht der Reaktion geltend gegen die ma⸗ terialiſtiſche Weltanſchauung, wie ſie vielfach durch die naturwiſſenſchaftlichen Erkenntniſſe des vergangenen Jahrhunderts erzeugt worden iſt. So verdammenswer! die Taten des Mühlhauſener Mordbrenners ſind, darin ein Zeichen des allgemeinen Unglaubens der Zeit zu ſehen, das dürfte allzu peſſimiſtiſch ſein. Beſtien in Men⸗ ſchengeſtalt hat es leider zu allen Zeiten gegeben. Es iſt immer noch eine offene Frage, ob Wagner wirklich geiſtesgeſtört geweſen iſt, vielleicht wird ſie auch von den Pſychiatern nie vollſtändig geklärt werden können, wir möchten uns aber dem Urteil des Hamburger Fremden⸗ blattes anſchließen, wenn da geſagt wird, daß es beſſer ſei, dieſen Menſchen auszurotten, als ihn in einer Irren⸗ bauszelle zu einem beleibten Alter heranzufüktern. Eine ſchlimme Hiobsbotſchaft kam von der Nordſee. Zweiundzwanzig waren ausgezogen in der Nacht zu den Manövern der Flotte. Hoch über den dräuenden Wogen chwebte in ruhiger Sicherheit, wie man meinte, der ge⸗ waltige Rieſenvogel, der berufen war, die Küſte unſeres deutſchen Meeres zu ſchützen. Da brauſte der Nordſturm daher und ſtürzte das ſtolze Schiff in die Fluten. Sieben nur kehrten wieder, fünfzehn hoffnungsvolle Männer fan⸗ den als Opfer treuer Pflichterfüllung ein vorzeitiges Grab. Kein ſträflicher Leichtſinn hat das Unglück verur⸗ ſacht, es iſt, wie auch der amtliche Bericht betonte, durch höhere Gewalt verurſacht worden, ein Unfall, wie er bei einer ſo jungen Technik, wie der Marineluftſchiffahrt, begreiflich iſt. Man bedenke, was für Opfer es gekoſtet hat, bis ſich die Schiffahrt auf dem Meere zu dem heu⸗ tigen Stand der Vollkommenheit entwickelte, dann wird man begreifen, daß auch für die Schiffahrt über dem Meere noch mancher Tribut an Gut und Blut zu bringen ſein wird.— Tie Unglückschronik der vergangenen Woche iſt mit dem Untergang des„L. 1“ bei Helgoland leider, nach nicht abgeichleiſen. Bei Büchen beurenin der Die Schillingshöhle. Zur Zeit der ſchwächlichen Regierung Ludwigs IV. von Wittelsbach, die für das Deutſche Reich böſe Zeiten und fortgeſetzte Erniedrigungen ſeitens der gewalttätigen Päpſte brachte, lebte der letzte Sproß eines alten edlen Geſchlechtes, welches bis zu dem Majordomus Pipin ſeinen Urſprung nachwies, auf der Burg ſeiner Väter, deren Grundmauern noch heute ein romantiſcher Fels im Urgch⸗ tale der ſchönen Schwabenalb z. 5 Berchthold v. Baldeck. Er war nach dem Tode ſeiner Gattin Adelgunde v. See⸗ burg unvermählt geblieben und lebte nur der Verwaltung ſeiner ziemlich beträchtlichen Güter, neben der Erziehung ſeiner zweier Kinder, Mechthild und Georg, die freudig heranwuchſen. Die reiche Jagd ſeiner Wälder im Erms⸗ tale und auf der Hochfläche der Alb bot nicht bloß, wie ſpäter, Hirſche und Sauen in zahlreichen Rudeln, ſondern zuweilen fand ſich noch ein gewaltiger Ur oder ein ſtarker Wieſent an den warmen Quellen, mächtige Bären ſuchten in den vielen Höhlen noch einſame Lager, und es war faſt Pflicht gegen die von ihnen bedrohten Bauern, dem Raubgezücht der Wölfe entgegenzutreten. So war es beſonders der Herbſt, der den benachbarten Adel oft ver⸗ einte, um das Waidwerk gemeinſchaftlich zu betreiben und dem Raubzeuge das Flüchten von einer Grenze über die andere unmöglich zu machen. Auch die nahegelegenen Reichsſtädte Ulm, Reutlingen und Eßlingen ſandten die schungen Söhne ihrer edeln Geſchlechter zu ſolchen gemein⸗ b Saftlichen Wolfshatzen, und gab es auch ſonſt manchen gedachte wiſchen Städten und Adel, bei ſolchen Anläſſen achte man ihrer nicht, ja meiſtens gaben ſie Gelegen⸗ 7 ſich freundlich zu vergleichen. Auch am St. Martins⸗ des Jahres 1330 hatte ich, i 3 atte zu gleichem Zweck eine ſtatt⸗ 5 n ſchaft ſich auf Burg Baldeck zuſammengefun⸗ 7555 und ſchonte des guten neuen Weins, den der Burg⸗ rr im Uebermaße freigebia bot. keineswegs. Beareiflich zweifelhaft. geſſen, wie ſich Herr Danew und die Seinen in vondon Griechen omyfinden Hmfsblaft der Bürgermeisterämter Seckenheim, Apesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Seckenh eim, Samstag, den 13. September 1913. Hunsrück, dem diesjährigen Manovergelände des 16, Armeekorps, hat ſich ein folgenſchwerer Fliegerunfall er⸗ eignet, bei dem vier Menſchen ums Leben kamen. Der Unfall dort ſcheint ſich in ähnlicher Weiſe zugetragen zu haben, wie der, dem vor einigen Jahren auf dem Pariſer Flugplatz der damalige franzöſiſche Kriegsminiſter zum Opfer fiel. Aus den bisherigen Nachrichten über das Unglück geht hervor, daß dem Fliegeroffizier keine Schuld daran zuzumeſſen iſt. Dagegen ſcheint es, als ob nicht für genügend weite Abſperrung geſorgt geweſen wäre. In der hohen Politik, die in der vergangenen Woche gemacht wurde, iſt für uns am bemerkenswerteſten, die Rede, die der König der Hellenen bei ſeinem Berliner Beſuch von dem Generalſtab hielt. Vielleicht weniger wegen der Anerkennung der Leiſtungen, die König Kon⸗ ſtantin dem preußiſchen Generalſtab zollte, als wegen des Echos, das die Rede bei unſern weſtlichen Nachbarn gefunden hat. In Frankreich glaubte man nämlich die Worte des griechiſchen Königs als eine bewußte Herab⸗ ſetzung der Tätigkeit des franzöſiſchen Generals Eydour auffaſſen zu müſſen. Eydoux iſt in Griechenland als Militärinſtrukteur tätig, da mußte es natürlich die Blätter vom Schlage des„Matin“ und des„Echo de Paris“ ſehr ſchmerzlich berühren, von dem König ge⸗ rade das Lob des deutſchen Heerweſens ſingen zu hören. Alle Beſchwichtigungen der offiziöſen griechiſchen Preſſe verfangen nicht mehr. Echo de Paris freut ſich, daß der Kontrakt der franzöſiſchen Mili ärmiſſion im Jahre 1915 ablaufe und fordert energiſch die Abberufung des Generals. Im übrigen aber tue der König gut daran, in Frankreich inkognito zu reiſen.. Man geht wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß der franzöſiſche Aerger nicht allein in der Berliner Rede des königlichen Schwagers unſeres Kaiſers ſeinen Grund hat. Man hat es drüben ſehr un⸗ gerne geſehen, daß Deutſchland zu einem erträglichen Ver⸗ hältnis mit Griechenland gekommen iſt und nimmt nun den Anlaß wahr, dieſem Aerger Luft zu machen, indem man in Griechenland ſelbſt eine Hetze gegen den König ins Werk zu ſetzen ſucht. Ob ſie den gewünſchten Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten; bezeichnend für die mi⸗ moſenhafte Empfindlichkeit der Leute, die in Paris die Politik machen, iſt der ganze Fall. ö Im übrigen ſieht es auf dem Balkan noch immer nicht zum beſten aus. Albanien, das unglückliche Pro⸗ dukt des Eingreifens der Mächte in die wirren Verhält⸗ niſſe dort unten, hat noch immer keine Südgrenze und die Herrſcherfrage macht, je länger ſie ſich hinzieht, deſto größere Schwierigkeiten. Griechenland und Italien ſind ſich immer noch nicht einig über die Frage der Inſeln und in Konſtantinopel feilſcht Herr Natſchewitſch mit Talaat Bey um Thrazien und Adrianopel. Die Bul⸗ garen werden nicht viel erreichen. Sie ſind ganz und gar von der Gnade der Türken abhängig in der thrazi⸗ ſchen Frage und ob die ſehr groß ſein wird, das iſt Man hot eben in Konſtantinopel nicht ver auf das hohe Pferd geſetzt haben und nicht ein Titelchen von ihren Forderungen abließen. Als günſtiges Moment für die Türkei darf der Haß, den die Bulgaren gegen die in Rechnung geſtellt werden. ä— 5 beſprachen die Männer vorzügsweiſe die Lage des gemein⸗ ſamen Vaterlandes, die frömmelnde Schlaffheit des Kai⸗ ſers und die trotzige, unerſättliche Ungerechtigkeit des Papſtes. a „Der Wittelsbacher iſt ein altes Weib,“ ſchalt der heißblütige Konrad v. Teck,„ſonſt würde er den Glatz⸗ köpfen anders einheizen.“. 5 „Wir alle zuſammen,“ riet Bernd v. Uhenfels,„ſoll⸗ ten den ſchlauen Burſchen ernſt die Zähne zeigen; was gilt es, ſie würden weniger frech auftreten!“ „Was ihr Herren kaum zu denken wagt,“ rief Brand v. Möttlingen, der zu Eßlingen wohnte,„das hat unſre Stadt ſchon mutig getan. Als die Pfaffen die gottes⸗ dienſtlichen Handlungen zu tun verweigerten, weil der Kaiſer im Bann ſei, haben wir ſie aus der Stadt ver⸗ jagt. Und die von Rottweil und Zürich haben es gerade ſo gemacht. Hat der Papſt etwas am Kaiſer auszuſetzen, ſo ſoll er es mit ihm ſelbſt ausmachen; was geht das uns an.“ „Wir haben genug an den Fehlern zu tragen,“ meinte Gottfried v. Neuffen, die kaiſerliche Majeſtät begeht. Ihre Sünden mag ſie höchſtſelbſt abbüßen.“ „Geht nicht zu weit, ihr Herren,“ mahnte Kraft Beger von Reutlingen.„Was die Fürſten gefehlt, das büßen von jeher die Völker; ſo iſt es, und ſo wird es bleiben.“ „Ach, ihr Reutlinger baut an eurer großen, neuen Kirche,“ höhnte Udo v. Wittlingen,„und glaubt, der Papſt werde ſie euch nicht kräftig genug ſegnen, wenn ihr nicht hübſch artig ſeid.“) Wegen der vielen frommen Bauten und Stiftungen haben wir kein Geld im Lande und keinen Mut in der Bruſt.“ Der Wirt, Berthold v. Baldeck, hörte mit ſteigendem Unwillen die wechſelnden Rügen und Scheltworte. Auch er betrieb ein Bauwerk zu Ehren und Frommen der Seele ſeiner Gemahlin Adelgunde. Seitwärts von ſeinem reichen Dorfe Böringen hatte er an paſſender Stelle ein Haus zur VCTCCCTCCC 9 9 g Jwesbeimer Anzeiger, heckarhauser Zeitung, Seckenheimer Zeitung. Die 5 „„———T—T—.., lege Don fun frommen Witwen errichtet und erwarkere WAA— 9 e 2 2 F C TTT Inſertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. .. p ̃] pP ˙—. 13. Jahrgang. heiden haben ſich ja noch nie geliebt, auch nicht in den Tagen, da man zum gemeinſamen Kreuzzug gegen den Halbmond aufrief. Zu bald hatte es ſich gezeigt, was es mit dieſem Kreuzzug auf ſich hatte. Ein Raubkrieg war es, wie ihn die Geſchichte der neueren Zeit kaum wieder kennt. Alle Freundſchaft ging in die Brüche von dem Tag an, da man ſich offen dazu bekannte. Sogar zwiſchen den Serben und Montenegrinern. Denn auch hier ſind noch lange nicht alle Grenzfragen gelöſt. Als gräßliches Andenken an die nun überſtandenen Kämpfe iſt allen Be⸗ teiligten eines geblieben— die Cholera, die täglich mehr Opfer fordert und ſogar ſchon in Budapeſt ihren Ein⸗ zug gehalten hat. Wahrlich, der Gebietszuwachs iſt teuer erkauft. 5 Reibereien hat es in der letzten Woche auch zwiſchen China und Japan gegeben. Auch ſie ſind noch nicht überwunden. Japan war der eigentliche Herd der chine⸗ ſiſchen Revolution und Japan ſucht nun, nachdem Man wieder Herr im Hauſe geworden iſt, mit Eifer, und leider auch nicht ganz ohne Erfolg, die neue Ordnung zu ſtören, um nach Möäalichfeit im Früben fiſchen zu können. Politiſche Rundſchau. Deutſches Reich. 1505 * Das Vereinsgeſetz in den Reichslanden. Tie Aſaß⸗lothringiſche Regierung ſoll eine neue Vorlage nuf Verſchärfung des Preß⸗ und Vereins⸗ geſetzes der Reichslande vorbereiten. Wahrſchein⸗ lich wird dieſer Entwurf gegen den früheren eine abge⸗ änderte Form erhalten, womit der urſprüngliche Zweck aber doch erreicht würde. 0 * Das Erfurter Urteil. Das Militärkabinett hat, wie die Braunſchweigiſche Landeszeitung erfahren haben 5 will, im Auftrag des Kaiſers die Akten über diejenigen Verurteilten des Erfurter Aufruhrpro⸗ zeſſes eingefordert, welche ſich mit dem erſten Urteil des Kriegsgerichts beruhigt haben. Es heißt, daß von den Familien aller Verurteilten Gnadengeſ uche an den Kaiſer eingereicht worden ſind. * Der dritte deutſche Richtertag wurde am Frei⸗ tag im Plenarſitzungsſaale des Deutſchen Reichstags er⸗ öffnet. Landgerichtsrat Dr. Loeb(Augsburg) eröffnete ihn mit Worten der Begrüßung und teilte mit, daß Juſtizminiſter Beſeler telegraphiſch ſein Bedauern aus⸗ geſprochen habe, fernbleiben zu müſſen. Staatsſekretär Dr. Lisco ſprach das Intereſſe der Reichsregierung an den Beratungen und Beſchlüſſen des Deutſchen Rich⸗ tertages aus, die ihr als wertvolles Material bei der künftigen Reform des Zivil⸗ und Strafrechts dienen würden. Es ſei ſehr erfreulich, daß neben dem Deutſchen Juriſtentage und dem Deutſchen Anwaltstage nun auch der Deutſche Richtertag das Recht fördern zu ſuchen helfe.— Geheimer Juſtizrat Dr. Dove ſprach namens der Handelskammer und der Handelswelt, ſo⸗ wie als Vizepräſident des Reichstags und überbrachte als Stadtverordneter die Grüße der Berliner Stadtver⸗ waltung und Einwohnerſchaft. Dr. Goldmann ſprack namens der Berliner Anwaltskammer, Reichsgerichts. „at Dr. Lobe im Auftrag des Reichsgerichts. Sodanr täglich den hochwürdigen Biſchof von Coſtnitz, der ver⸗ ſprochen hatte, Adelgundshart“s) perſönlich zu weihen. Dem Wittlinger, ſeinem nächſten Nachbarn, war dies Unternehmen aus mehreren Gründen zuwider, beſonders aber weil er ſtets gehofft hatte, dies Stück Land, welches von ſeinem Eigentum faſt rings umſchloſſen war, billig zu erwerben. Die Grenze von Jagd und Wald hatte er hier nie genau beachtet, und ſein deutliches Streben war längſt geweſen, dem Baldecker dieſe Beſitzung zu verleiden. Mit wachſendem Groll vernahm er jetzt, wie eine geiſt⸗ liche Kolonie hier ſich anſiedle, und wie der mächtige Graf von Urach und Achalm hier als Pfleger zu walten er⸗ koren ſei. Sein Unwille hatte begreiflich den ſeines Nach⸗ harn, der mit beſonderer Liebe an dieſem Plane hing, erweckt, und ſo war zwiſchen Baldeck und Wittlingen, die ſich von den Fenſtern ihrer Burgen grüßen konnten, eine wachſende Ab. eigung entſtanden, welche indes keiner der beiden offen geſtehen wollte. Als der Wittlinger aber jene beleidigenden Worte ausſtieß, ſprang der Haus⸗ herr zornig vom Seſſel auf und verließ mit drohend er⸗ hobener Fauſt den Saal. Das fröhliche Gelage war geſtört, und mit keineswegs waidmänniſcher Einigkeit fand ſich die ritterliche Jagdgeſellſchaft am andern Morgen zuſammen. Einige davon gaben dem Wittlinger Recht, der die Rede durchaus nicht auf den Baldecker gezielt haben wollte, andere glaubten alle die verletzt, die irgend etwas zu Gottes Ehre bauten, oder auch gebaut hatten. Vergebens ſuchte Beger von Reutlingen und der heitere Sänger von Neuffen zur Sühne zu reden. Doch ſchon riefen die Hifthörner, und die kundigen Jäger wieſen jeden an ſeine Stelle. eee 5 9 Sie ward 1343 vollendet. J Fezt Aglishart. ee i 5(Fortſetzung folgt.) f 2 elt er ſeinen Vortrag„Wie iſt den hauptſächlichen Klagen des Volkes über den Zivilprozeß abzuhelfen?“. *Der 21. Deutſche Anwalttag begann ſeine Be⸗ catungen am Freitag vormittag im großen Saale des Konzerthauſes in Breslau unter dem Vorſitz des Geh. Juſtizrates Dr. Haber⸗Leipzig. Von den Ehrengäſten begrüßte Geh. Regierungsrat Dr. Lucas die Verſamm⸗ lung namens des Staatsſekretärs des Reichsjuſtizamts, Geh. Oberjuſtizrat Burghardt namens des preußiſchen Juſtizminiſteriums und Exz. Dr. Vierhaus, Präſident des Breslauer Oberlandesgerichtes, im Auftrage des Ober⸗ präſidenten der Provinz Schleſien. Alle wünſchten den Verhandlungen einen befriedigenden Verlauf. Weiter waren anweſend u. a. Oberbürgermeiſter Matting⸗ Breslau und Stadtverordnetenvorſteher Geh. Juſtizrat Dr. Freund, von Parlamentariern Dr. Porſch, Baſ⸗ ſermann, Ablaß und Heine. Dann begannen die Bera⸗ tungen über die Reform der Rechtsanwaltsord⸗ nung mit Ausführungen des Berichterſtatters Rechts- anwalt Dr. Max Friedländer. * Deutſch⸗ öſterreichiſch⸗ ungariſcher Wirt⸗ ſchaftsverband. Die Aktion zur Bildung des Deutſch⸗ öſterreichiſch-ungariſchen Wirtſchaftsverbandes hat in den induſtriellen und Handelskreiſen der beiden Reiche das lebhafteſte Intereſſe gefunden. Wie man hört, ſind ſo⸗ wohl aus Deutſchland wie auch aus Oeſterreich zahlreiche Anmeldungen zur Teilnahme an der für den 12. ds. Mts. im kleinen Kongreßſaal der Internationalen Bau⸗ fachausſtellung in Leipzig geplanten Tagung deutſcher und öſterreichiſcher Induſtrieller eingelaufen. Deutſcherſeits werden auf dieſer Tagung der Vizepräſident des Reichs⸗ tags, Geheimrat Paaſche, und Dr. Streſemann, Präſidialmitglied des Bundes der Induſtriellen, Bericht erſtatten. * Landesverrat. Eine neue Landesverrats⸗Affäre in der Marine wird ſoeben bekannt. Es ſind ſeit dem 7. September die beiden Matroſen Hermann Stammwedel und Bruno Wehner, beide aus Wilhelmshaven gebürtig, flüchtig. Sie ſtehen beide im Verdacht, einen Zünder und andere Geſchützteile geſtohlen zu haben. Hinter den Flüchtigen iſt bereits ein Steckbrief erlaſſen worden. l i Ausland. Die Verſtärkung der franzöſiſchen Oſtgrenze. Wie aus Luxemburg gemeldet wird, haben kürzlich eine Reihe höherer franzöſiſcher Offiziere, darunter di— merale Ppicquart uno Kremar, vous bcrgiſuah deutſche Grenzgebiet zur Unterſuchung ſeiner ſtrategi⸗ ſchen Lage bereiſt. Sie wollen zum beſſeren Schutze des Maasdepartements gegen Deutſchland die Anlage eines ſtark befeſtigten Lagers, wie das bei Mecieres und die Verſtärkung der Garniſon im Maas⸗ departement befürworten. i 3 Griechenland und Frankreich. Miniſterpräſident Venizelos begab ſich am Donners⸗ tag früh auf die franzöſiſche Geſandtſchaft und erklärte dem franzöſiſchen Geſchäftsträger, wie ſehr er das Miß⸗ verſtändnis bedaure, das durch die Rede des Königs Konſtantin in Berlin hervorgerufen worden ſei. Er ſagte, daß ſich der König keineswegs gegen das ſegens⸗ reiche Werk der franzöſiſchen Militärmiſſion gewendet habe, das vor dem zweiten Krieg und während desſelben Griechenland wirkliche Dienſte geleiſtet habe. Andererſeits erklärte Venizelos der Preſſe: Wenn wir nur im geringſten mit General Eydoux und den anderen Mitgliedern der franzöſiſchen Militärmiſſion unzufrieden geweſen wären, ſo würden wir ſicher nicht ihren Vertrag und die Bitte um Vermehrung der Zahl der franzöſiſchen Offiziere erneuert haben. Alle diejenigen, die Griechenland be⸗ ſuchen, wiſſen, wie ſehr das Werk der franzöſiſchen Offi⸗ ziere von der griechiſchen Bevölkerung geſchätzt wird, die jedesmal, wenn ſie General Eydoux begegnete, ihm begeiſterte Huldigungen darbrachte. Griechenland werde niemals die großen und hervorragenden Dienſte vergeſſen, die ihm Frankreich nicht nur in der letzten Zeit, ſondern immer erwieſen habe. Im übrigen habe die Rede des Königs keinen politiſchen Sinn gehabt, da er ohne einen verantwortlichen Miniſter reiſte. Der König wollte nur ſeine perſönliche Dankbarkeit für die militäriſche Erziehung, die er in Deutſchland genoß, zum Ausdruck bringen und nichts weiter. Venizelos hofft, daß das Mißverſtändnis in Frankreich voll beſeitigt wer⸗ den möge.— Excelſior will wiſſen, daß Miniſterpräſident Venizelos den König Konſtantin von Griechenland viel⸗ leicht bei ſeinem Beſuche in Paris begleiten werde. Vom Balkan. a Ein leitendes Mitglied des türkiſchen Kabinetts äußerte in einer Unterredung über die weſtthraziſche Frage, wenn wir auch nicht unempfindlich ſind für die Klagen, die aus jener Gegend zu uns gelangen, ſo wollen wir doch keine neue Frage ſchaffen und die dor⸗ tige Bevölkerung nicht ermutigen, auf dem betretenen Wege zu verharren. Wir werden dieſe Frage bei den Friedensverhandlungen ernſtlich erörtern und entſchiedene Bürgſchaften für den Schutz des Lebens und der Ehre der Muſelmanen verlangen. Nach Informationen aus guter Quelle befinden ſich die Vorbeſprechungen über den Frieden zwiſchen Griechenland und der Türkei auf gutem Wege. Amtliche türkiſche Kreiſe erklären offen, daß die griechiſchen Vorſchläge allgemein annehmbar ſeien und als Grundlage für den Frieden dienen würden. Der Großweſir habe dem Vertreter Griechenlands erklärt, der 1 werde in einigen Tagen unterzeichnet merden. 5 u Lokales. Seckenheim, den 9, September 1913. Mitteilungen aus der Gemeinderatsſitzung vom 9. und 12. September 1913. ö Von der Einladung des hieſigen Ziegenzuchtvereins zu der Prämiierung am 14. ds. Mts. wird dankend Kenntnis genommen. Die Farrenverſteigerung vom 5. ds. Mts. wird ge ⸗ nehmigt. 5 Dem Vorſchlag des kath. Pfarramts wegen Ver⸗ teilung des Erträgniſſes aus der Körner'ſchen Stiftung — für 1913 wird beigetreten. Fünf Grundſtücke werden geſchätzt. Der Krankenhauskaſſe ſoll außer der Gemeindekaſſe ein Vorſchuß von 800 Mk. bewilligt werden. Zur ent⸗ gültigen Zuwendung dieſer 800 Mk. iſt Beſchluß des Bürgerausſchuſſes einzuholen. Ueber die am 1. ds. Mts. vorgenommenen Kaſſen⸗ ſtürze werden die Protokolle verleſen. Ebenſo wurden die Kaſſenſtandsdarſtellungen des Gemeinderechners auf 31. v. Mts, zur Kenntnis gebracht; Einwendungen wurden keine erhoben. Als Ortsbürger werden aufgenommen: 1. Jakob Frey 2. Ferdinand Schläfer 3. Michael Erny und 4. Albert Schmitt. Verſchiedene Rechnungen wurden zur Auszahlung ge⸗ nehmigt. Zur Ergänzung der Abſchätzungskommiſſion der „ Unfallverſicherung werden in Vorſchlag gebracht: a 1. Johann Gg. Bühler, Gemeinderat 2. Philipp Karl, Landwirt 3. Karl Konrad Volz, Gemeinderat. Der vom Gr. Forſtamt vorgelegte Kultur⸗ und Wirt⸗ ſchaftsplan wird gutgeheißen und unterzeichnet. Ziegenzuchtverein. Am Sonntag, den 14. ds. Mts. hält der hieſige Ziegenzuchtverein ſeine diesjährige Ausſtellung, verbunden mit Prämiierung ab. Wie wir hören ſollen diesjahr nur erſtklaſſige Tiere ausgeſtellt wer⸗ den, ein Beweiß, daß man von Seiten der Mitglieder des Ziegenzuchtvereins eben doch mehr Intereſſe an der Zucht hat, und man eben auch da eingeſehen, daß man nur mit Fleiß und zäher Ausdauer etwas ausrichten kann. Es iſt aber vom geſundheitlichen Standpunkte aus betrachtet, daß die Ziege nicht nur die Kuh des kleinen Mannes iſt, nein die Ziege iſt auch das beſte Milchtier, da dieſelbe das Futter am Beſten verwertet, und wenn man in Betracht zieht, daß die Ziegenmilch noch ziemlich frei von krank⸗ keit erzeugenden Backterien iſt und durchweg von allen Ziegen in ungekochtem Zuſtand genoſſen werden kann, ſo ift das ſehr beachtenswert. Auch zur Ernährung von Säuglingen iſt dieſelbe un⸗ eiitbehrlich, da die Ziegenmilch der Muttermilch faſt eben⸗ bürtig iſt, was man immer mehr beherzigen ſollte, da dieſelbe alle zum Knochenbau ſo wichtige chemiſche Be⸗ ſtandteile enthält, was bei der Kuhmilch niemals der Fall iſt. Wir wünſchen dem hieſigen Ziegenzuchtverein, daß man von Seiten der hieſigen Einwohnerſchaft der Sache ein reges Intereſſe entgegen bringt und die Ausſtellung recht zahlreich beſucht, da ja der Eintrittspreis wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, ein ſehr minimaler iſt, alſo darum auf am Sonntag, den 14. ds. Mts. in die Reit⸗ halle zu den Ziegen. Wahlverſammlung. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich findet morgen Sonntag, nachmittags 3 Uhr im „Zähringer Hof“ eine Wahlverſammlung der bürgerlichen Wähler von hier zur bevorſtehenden Landtags⸗ wahl ſtatt, wobei Herr Pfarrer Kar l⸗Tauberbiſchofsheim ſein Programm entwickeln wird. 5 2 aden. 9 .) Karlsruhe, 12. Sept.(Amtliches) Der Groß⸗ 00 hat dem Zugmeiſter Schimmel in Heidelberg das Verdienſtkrenz vom Zähringer Löwen verliehen. O Karlsruhe, 12. Sept.(Das Städtiſche Kranken⸗ haus) hat ſoeben ſeinen Jahresbericht für 1912 heraus⸗ gegeben. Der Krankenſtand iſt im letzten Jahr ſtark an⸗ gewachſen; z. Z. des höchſten Standes war es nicht immer möglich, die um Aufnahme Nachſuchenden unterzubringen. In den Monaten März und April war der Krankenſtand täglich 490 bezw. 484 Kranke; im September, in welchem Monat der Krankenſtand allgemein am niederſten zu ſein pflegt, immer noch täglich durchſchnittlich 398 Kranke. Insgeſamt waren 6611(1911:6032) Kranke im Hauſe, alſo 579(8,7%) Kranke mit 17311 Krankentagen mehr als im Jahre 1911. Die durchſchnittliche tägliche Be⸗ legung iſt von 401 auf 447 geſtiegen. Dieſe ſtärkere Be⸗ legung hatte natürlich auch einen günſtigen Einfluß auf das finanzielle Ergebnis. Der Zuſchuß der Stadthaupt⸗ kaſſe zu den Betriebskoſten betrug rund 125 689 Mark gegen 144502 Mark im Jahre 1911. Zur Verfügung ſtehen jetzt der mediziniſchen Abteilung 404, der chirurgi⸗ ſchen Abteilung 278, zuſammen 682 Krankenbetten. Das im Krankenhaus tätige Perſonal zählt insgeſamt 183 Perſonen. Der außerordentliche Aufwand des Kranken hauſes geht allein ſchon aus den Ausgaben für Lebens⸗ mittel hervor, die 1912 rund 220 704 Mark betrugen. Der Aufwand für Fleisch iſt allein um über 5000 Marl geſtiegen, obgleich 2280 Kilogramm Fleiſch weniger als in den Jahren zuvor verbraucht wurden. Die Mehraus⸗ gabe rührt größtenteils von den höheren Fleiſchpreiſen her. () Karlsruhe, 12. Sept.(Von der Weinernte.) Da die Ausſichten in unſeren badiſchen Weinbaugebieten durch die frühere ungünſtige Witterung, Rebkrankheiten uſw. in dieſem Jahre keine guten ſind, ſo daß wohl der Neue als ſüß im Naturzuſtand wenig Anklang finden wird, hat ſich die ſüddeutſche Naturweinzentrale deutſcher Gaſtwirte(Sitz Freiburg i. Br. und Stuttgart) nach einem paſſenden Erſatz umgeſehen. Eine Zuckerung iſt nicht ratſam, da das Publikum immer mehr und mehr einen Naturwein verlangt. Die genannte, vom badiſchen und württembergiſchen Gaſtwirteverband gegründete Genoſ⸗ ſenſchaft, wird aus Südfrankreich, Italien und Tirol friſche ausgereifte weiße und rote Trauben beziehen, die dann in der Genoſſenſchaftskellerei ſelbſt gekeltert werden. W wird ein wirklich vorzüglicher echter Neuer er⸗ zielt. Karlsruhe, 12. Sept.(Lotterie.) Dem Vor⸗ ſtand des Karlsruher Luftfahrtvereins E. V. in Karls ruhe wurde die Erlaubnis zur Veranſtaltung einer Lot⸗ terie zum Zwecke der Förderung des Luftfahrtweſens, bei der 2565 Geldgewinne und eine Prämie im Ge⸗ ſamtwert von 28 000 Mark ausgeſpielt und 70 000 Loſe, das Stück zu 1 Mk., ausgegeben werden, erteilt. ( Durlach. 12. Sept.(Neuer Güterbahnhof.) Am 8 N — n e 7 v . . adontag den 22. September wird die Inbetriebnahme des neuen Durlacher Ortsgüterbahnhofs erfolgen. Der neue Güterbahnhof iſt ein ſog. Kopfbahnhof und dient ledig⸗ lich dem Güterverkehr der Stadt Durlach. Er iſt von dem weitausgedehnten Karlsruher Rangierbahnhof, 2,5 Kilometer und von dem Perſonenbahnhof Durlach nahe⸗ zu 2 Kilometer entfernt. Güterabfertigung und amt⸗ liche Güterbeſtätterei ſind in dem Verwaltungsgebäude untergebracht, an welches ſich die 60 Meter lange Güter⸗ halle anſchließt. Der neue Güterbahnhof iſt mit elektri⸗ ſcher Beleuchtung verſehen. 1 (0 Pforzheim, 12. Sept.(Unglücksfälle.) Der be⸗ tagte und nahezu erblindete Alteiſenhändler Wolbert in Brötzingen ſtürzte in ſeiner Wohnung die Treppe herab und war ſofort tot.— Ein Hausdiener, der auf einer ſteilen Straße die Herrſchaft über ſein Rad verloren hatte, überfuhr einen 12jährigen Knaben, welcher be⸗ wußtlos liegen blieb und ſtarke Quetſchungen davontrug. (9), Bretten, 12. Sept.(Unter dem Verdacht der Brandſtiftung) iſt der 18jährige Sohn des Landwirts Jakob Freund verhaftet worden. Vor 4 Wochen waren Scheuer und Wohnhaus des Landwirts Freund nieder⸗ gebrannt. In der vergangenen Woche brach in dem Wohnhaus des Brandgeſchädigten, in welchem zugleich Schuhmachermeiſter Maier wohnte, abermals ein Brand aus, der aber im Entſtehen gelöſcht werden konnte. e Sandhauſen bei Heidelberg, 12. Sept.(Brand.) Durch Feuer wurden Wohnhaus ſamt Schopf und Stall des Taglöhners Johannes Burkhardt 5, eingeäſchert. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. Der Geſamtſchaden beläuft ſich auf etwa 5000 Mk. ( Schwetzingen, 12. Sept.(Landtagskandidat.) Die konſervative Partei, der Bund der Landwirte und diejenigen Bürger, die 1909 für die Kandidatur Karl eintraten, haben Bürgermeiſter Stephan von Altluß⸗ heim im Schwetzinger Wahlkreis als Landtagskandidaten aufgeſtellt. () Nußbach im Renchtal, 12. Sept.(Eine ſchwere Meſſeraffäre) mit tödlichem Ausgang ereignete ſich hier in einem Wirtshaus. Der Gipſer Gg. Blankenhorn aus Knittlingen kam mit dem hieſigen ledigen Maurer Karl Freudenmann in Streit, in deſſen Verlauf Freudemann niedergeſtochen wurde. Der Tod trat ſofort ein. Der Täter wurde verhaftet. () Walldürn, 12. Sept.(Manöverunfall.) Bei den Kavallerieübungen zwiſchen Walldürn und Höpfingen ereignete ſich ein tödlicher Manöverunfall. Ein Ser⸗ ſeant ſtürzte vom Pferde und zog ſich dabei ſchwere erletzungen zu, die ſeine Ueberführung in das Kranken⸗ haus in Walldürn nötig machten. Der Verunglückte iſt, lt. Heidelb. Tagbl., bald nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus geſtorben. () Fricbenmweiſer(Amt Neuſtadt i. Schw.), 12. Sept.(Autou e Wert: ln es en ier Automobil fuhr das Auto vom Kurhaus in den Straßengraben und dann gegen eine Telegraphenſtange. Ein Sohn des Hoteliers Baer erlitt ziemlich ſtarke Verletzungen, wäh⸗ rend die anderen Inſaſſen mit dem Schrecken davon⸗ kamen. Das Auto wurde erheblich beſchädigt. Meersburg, 12. Sept.(Ein ſonderbares Fahr⸗ zeug), eine große eiſerne Kugel, 6 Meter Umfang, von einem jungen Paar begleitet, bewegte ſich kürzlich durch unſere Stadt. Der Zweck der Reiſe beſteht in dem Aus- trag einer Wette, deren Preis 10 000 Mark beträgt und die vorſchreibt, daß die Kugel in zwei Jahren das Deutſche Reich umrollt haben muß Vom Feldberg, 12. Sept.(Vom Flug auf den Feldberg.) Der Mülhauſener Flieger Faller, bekanntlich ein geborener Wieſentäler, hat vorgeſtern abend, wie ge⸗ meldet, ſeinen ſchon lange geplanten Flug auf den Feld⸗ berg ausgeführt. Er überflog in einer Höhe von 2200 Metern den Feldberg, vermied aber infolge des ſtarken Windes eine Landung und flog über das Höllental nach Freiburg, woſelbſt er um ½8 Uhr abends die Landung unternahm. Am Donnerstag früh 6.30 Uhr ſtieg Faller wieder auf und landete glücklich 15 Minuten ſpäter auf dem Feldberg, wo ihm ein begeiſterter Empfang bereitet wurde. Faller hat damit einen neuen Weltrekord aufge⸗ ſtellt, da bisher noch kein Flieger in einer Höhe von 1500 Metern gelandet iſt. () Freiburg, 12. Sept.(Stadtpfarrer Dr. Hein⸗ rich Hansjakob), der bekanntlich demnächſt Freiburg ver⸗ laſſen und in ſeinem Landhaus in Haslach i. K. Wohn⸗ ſitz nehmen wird, hat den Städtiſchen Sammlungen eine Anzahl Gemälde zum Geſchenk gemacht. (Stockach, 12. Sept.(Elektrizität.) Eine von ſämtlichen Bürgermeiſtern, zahlreichen Gemeinderäten und Intereſſenten des Bezirks Stockach beſuchte Verſammlung beſchäftigte ſich mit der Einführung von Elektrizität in dem Bezirk Stockach. Es wurde beſchloſſen, mit einem Kraftwerk einen Vertrag abzuſchließen und hierbei dürfte Laufenburg in Betracht kommen. f () Lahr, 12. Sept.(Vom Manöver.) Durch die Zeitungen ging in den letzten Tagen das Gerücht, einer oder mehrere Soldaten des Infanterieregiments Nr. 169 ſeien infolge der Manöverſtrapazen geſtorben. Daran iſt kein wahres Wort. Wohl ſind eine Anzahl Mannſchaf⸗ ten, wie die Lahrer Zeitung hört, 15, aus dem Manöver⸗ gelände zurückgekehrt und haben im Garniſonlazarett Auf⸗ nahme gefunden. Es handelt ſich jedoch bei dieſen Leuten um ſolche, die ſchon vor dem Ausmarſch nicht völlig geſund waren. Drei im Emmendinger Krankenhaus un⸗ tergebrachte Soldaten des Regiments 169, die während des Marſches nach dieſer Stadt„ſchlapp“ geworden waren, befinden ſich auf dem Wege der Beſſerung. — Hopfenanbau und Ernte in Baden. Während in den letzten Jahren die Hopfenanbaufläche Badens ſtändig zurückging, zeigt das Jahr 1913 wiederum eine kleine Zunahme. Das badiſche Hopfenland hat gegen⸗ wärtig eine Ausdehnung von 1006 Hektar gegen 997 Hektar im Jahre 1912. Die Hopfenernte iſt bereits ſeit einiger Zeit im Gange. Die Ernte zeigt jedoch allgemein einen geringeren Ausfall als die vorhergehenden Schätzun⸗ gen. Auch in den außerbadiſchen Hopfengebieten dürfte dies zutreffen. i l Landtagskandidaten. Eine Vertrauensmännerverſammlung der vereinigten liberalen Parteien von Achern hat den Landwirt Jo⸗ . = ee —— AN 9 . günſtigen meteorologiſchen Verhältniſſen. Nun hatte dannes Hermverger in Ottersweier zum Landtagskandi⸗ daten im 33. Wahlkreis aufgeſtellt.— Im 55. Land⸗ tagswahlkreis iſt von der nationalliberalen Partei Gla⸗ ſermeiſter Brixner in Brühl als Landtagskandidat auf⸗ geſtellt worden.— Die nationalliberale Partei wird, laut Badiſcher Preſſe, am kommenden Sonntag Prof. Dr. Reinhard Fiſcher aus Karlsruhe als Landtagskandi⸗ daten für Neuſtadt im Schw. proklamieren. Die Fort⸗ ſchrittliche Volkspartei unterſtützt dieſe Kandidalur. Ein Eiſenbahnerprozeß vor der Karlsruher 1 Strafkammer. 1§ Karlsruhe, 12. Sept Vor der 1. Ferienſtraf⸗ kammer hatten ſich geſtern Stellwerkswärter Gregor Braunagel von Oos, Reſerveführer Wieland van Nei⸗ denſtein und Hilfsweichenwärter Friedrich Häfner von oßbottwar wegen Vergehens gegen§ 316 Ziffer 2, 222, 230 Ziffer 1 und 2, und§ 73 des Strafgeſetzbuchs. Es handelte ſich um den Eiſenbahnunfall am 23. Februar eſes Jahres beim hieſigen Rüppurrer Uebergang, wo⸗ ei 2 Maſchinen ineinander fuhren und den Tod des Rangierers Buchhalter herbeiführten. Den Angeklagten war zur Laſt gelegt, daß ſie durch ihr Verhalten den ſchweren Unfall verurſacht haben. Zu der Verhandlung triebsinſpektor Bertram von der Generaldirektion und als mediziniſcher Gutachter Bezirksarzt Kayſer geladen. in der Hauptverhandlung korrigierte der Sachverſtän⸗ dige ſein ſchriftlich abgegebenes Gutachten in weſentlichen Punkten, ſo daß der Staatsanwalt die Anklage gegen Wieland ſofort zurückzog. Die weitere Verhandlung achte auch für die anderen zwei Angeklagten günſtige Komente und der Sachverſtändige gab zu, daß eine flichtverletzung bei keinem Angeklagten vorliege. Der nfall ſei veranlaßt durch das Zuſammentreffen ver⸗ ſchiedener Umſtände, durch Unvollkommenheit der in Be⸗ tracht kommenden Dienſtvorſchriften, durch Verſagen der Jremſe bei einer der Maſchinen, durch die gefährliche Stelle, an welcher ſich das Unglück ereignete, ſowie durch 805 ganz ungenügenden Platzverhältniſſe des hieſigen pronbofs. Das Gericht erkannte hierauf auf Frei⸗ kſchung aller Angeklagten. Die Koſten trägt die Staats⸗ e. f 1 S Neues aus aller Welt. * Das Luftſchiff Viktoria Luiſe ſtieg am Freitag norgen zu einer Fahrt auf. In der Gondel befanden ach als Fahrgäſte das Großherzogspaar von 0 ie n, Prinz Ludwig von Battenberg, Prinzeſſin Luiſe on Battenberg und die Prinzen Andreas und Alexander zon Griechenland. Die Fahrt ging über Offenbach⸗Darm⸗ ſtadt⸗Worms⸗Mainz nach Frankfurt und zurück. * Wieder ein Fliegerabſturz. Der Flieger Hans Lorenz ſtieg am Freitag früh 6.40 Uhr auf dem Flug⸗ ſelde von Bork auf zu einem Flug von zwei Stunden um die Dauerprämie der Nationalflugſpende. Als ihm nach zwei Stunden das Zeichen zum Abſtieg gegeben wurde, ſetzte er den Gleitflug zu ſteil an, ſodaß die Maſchine überſteuert wurde und nicht wieder aufgerichtet 2 n. konnte. Der Flieger ſtürzte mit der Maſchine pralk ner Höhe von 300—400 Metern ab. Bei dem An⸗ auf der Erde fing die Maſchine Feuer und ver⸗ ellweiſe. Der Flieger war ſofort tot. Ein neuer drahtloſer Fernſprecher. Für eben, wi en drahtloſen Fernſprecher wird ſo⸗ n, wie die Frkf. Ztg. aus Berlin erfährt, das deutſche atent nachgeſucht. Er iſt von einem Japaner er⸗ 1 und ſoll alle bisher erprobten Syſteme übertreffen. ach der„Zeitung des Vereins deutſcher Eiſenbahnver— waltungen“ hat die japaniſche Regierung die Erfindung angekauft und allen von ihr unterſtützten Schiffahrts⸗ geſellſchaften befohlen, die größeren Schiffe ohne Aus⸗ nahme mit den neuen Apparaten auszustatten. Auf den 3 größeren Poſtdampferlinien iſt dieſe Anordnung be⸗ its durchgeführt, und die mit der Erfindung gemachten Irfahrungen ſollen ausgezeichnet ſein. Die Reichweite 85 Apparate wird auf vorläufig 100 Kilometer 0 Iegeben. Der hauptſächlichſte Vorteil ſoll in der außer⸗ utlichen Einfachheit des Apparates beſtehen. N Wegen Unterſchlagung in Höhe von 800 000 1 iſt nach einem Telegramm aus Malmö der Buch⸗ be ter Ekelung von der Staffenberger Zuckerſabrik, dort der haftet worden. Er ſtand ſeit 22 Jahren im Dienſte der Fabrik. Das Geld hat er in Börſenſpekulgtionen loren. g 5 Mar Ueber die Urſache des Unglücks, das da rineluftſchiff„Lu“ betroffen hat, gehen ben W. T. B. folgende amtliche Ausführungen zu: In Oeffentlichkeit iſt von ſachverſtändiger Seite unter Be⸗ nu ung von nichtamtlichen Zahlen entwickelt worden, da die Kataſtrophe des„L 1“ in erſter Linie durch eine angenommene Ueberlaſtung und erſt in ter Linie durch vertikale Luftbewegung verurſacht orden ſei. 12001500 Kilogramm Ballaſt werden da⸗ A als reichlich bezeichnet, bei nicht gerade abnormen, 80 1.1860 Kilogramm Ballaſt an Bord, außerdem 2300 f 15 Benzin und 200 Kilo Oel, das bei dem Unfall eben⸗ Eüls als Ballaſt verwendet wurde, ſoweit die techniſchen m mrichtungen es zuließen. Der durch Strahlenerwär⸗ ung verurſachte Auftriebsverluſt war geringer als in Die öffentlichen Berechnungen angenommen worden iſt. 5 Uebertemperatur des Gaſes war nicht bedeutend, vedegen war die Höhe, bis zu der das Luftſchiff durch ertikale Böen geriſſen wurde, nämlich 1500 Meter, und abckentſprechend die geſamte Ueberlaſt, die durch Ballaſt⸗ 0. oder dynamiſch auszugleichen war, ſehr viel grö⸗ 5 8 öffentlich angenommen worden iſt. Somit iſt lichter Belaſtungserteilung äußerſt vor⸗ ſehene verfahren worden, aber die unvorherge⸗ Gewalt des Wetters hat jede Vorſicht zu ſchanden ber ana Unfall iſt ſomit durch vertikale Böen Erteilun bei und nicht durch Fehler in der Belaſtungs⸗ A* 3 der Abfahrt. (haleinski, der Gatti: a Wurz). 8 in eines Arztes in Bratſchenitza, Kreis et don ge, Cholera feſtgeſtellt worden. Sie ihrer R em Y. ds Mts. iſoliert. Bereits vor Antritt ſcheinne en brkarienbab war ſie unter verdächtigen 55 4 925 Ar 1 ſind 2 etralken wor 5 15 1 5 3 Maßregeln ren zahlreiche Zeugen, als Sachverſtändiger Oberbe⸗ a ie Cholera. In Marienbad iſt bei Frau RRR Jerſey City⸗Savannah wurde in der Nacht von Montag auf Dienstag aus dem Geldſchrank eines Zuges die Summe von 70 000 Dollars geſtohlen. Das Geld be zand ſich in 2 verſiegelten Paketen. die bei der Ankun! des Zuges in Savannah auch anſcheinend intakt waren. Erſt ſpäter wurde der Raub entdeckt. * Vom Zug erfaßt. Auf dem Bahnhof Egeſtorff bei Hannover wurde am Donnerstag ein Fuhrwerk von einem Eiſenbahnzug erfaßt. Der Lenker des Fuhrwerks erlitt einen Oberſchenkelbruch. Ein Bäckermeiſter und ein Schutzmann aus Linden, die mit ihren Familien von einem Ausflug zurückkehrten, wurden getötet. Die übrigen Inſaſſen blieben unverletzt. * Das geſtohlene Perlenhalsband. Am Mitt⸗ woch nachmittag wurden in London die fünf Perſonen, die beſchuldigt werden, das berühmt gewordene Perlen⸗ halsband gestohlen zu haben, dem Polizeirichter vorgeführt. Der Staatsanwalt wußte nichts darüber mit⸗ zuteilen, wie der Diebſtahl ausgeführt worden iſt. Der Hauptangeklagte Gutmirt, ein Oeſterreicher, hatte bald nach Bekanntwerden des Diebſtahls einen Vetter namens Brandſtetter in Amſterdam getroffen, dieſem ange⸗ deutet, daß er das koſtbare Halsband zu verkaufen habe, und Brandſtetter, der in Paris anſäſſig iſt, gebeten, einen Käufer zu finden. Brandſtetter ſprach mit ſeinem Freunde Quadratſtein, der gleich ihm ein Juwelen⸗ geſchäft in Paris betreibt, und beide beſchloſſen, angeblich nur ſcheinbar, auf das Geſchäft einzugehen. In Wirk⸗ lichkeit ſei es ihnen um den ausgeſetzten Preis von 200 000 Mark zu tun geweſen. Sie verſtändigten ſich mit dem Lloydagenten Price, der von da ab, ohne in den Vor⸗ dergrund zu treten, die weiteren Verhandlungen leitete. Auf Prices Veranlaſſung trat ein bekannter Pariſer Ju⸗ welier namens Spanier als Geldgeber auf, und ihm zeigten die fünf Verhafteten einen Teil der Perlen, die angeblich zu dem Halsband gehörten. Spanier kaufte zwei Perlen und gab ihnen acht Tauſendfrankennoten, die zum Teil bei den Angeklagten vorgefunden wurden. Der Juwelier Max Meyer identifizierte die Perlen als in der Tat zu dem Halsband gehörig. Nun wurde die Polizei eingeweiht, aber ſie benahm ſich ſo ungeſchickt, daß die nunmehr Angeklagten Verdacht ſchöpften und bei ihrer Verhaftung nicht eine der Perlen gefunden werden konnte. 14 3 1717 Vermiſchtes. Wenn man etwas Geſchriebenes beſitzt. Einem däniſchen Volksſchullehrer, der ſich Studien halber in Ber⸗ lin aufhielt, wurde geſagt, daß er auf keinen Fall die Parade auf dem Tempelhofer Felde verſäsmen dürfe, deren Beginn auf vormittags 8 Uhr angeſetzt war. Um ſich einen guten Platz zu ſichern, müſſe man aber mindeſtens früh um 5 Uhr an Ort und Stelle ſein. Unſer Freund hatte aber keine Luſt, ſeine gewohnte Nachtruhe um nur eine Minute zu kürzen. Er traf deshalb auch erſt kurz vor Beginn des militäriſchen Schauſpiels ein, um ſich noch ein beſcheidenes Plätzchen zu ſichern.„Zurück, mein Herr, es iſt alles beſetzt!“ empfing ihn der Wächter der Ordnung. Nach kurzer Ueberlegung griff der Abgewieſene in ſeine Rocktaſche und brachte ein umfangreiches Emp⸗ fehlungsſchreiben der däniſchen Regierung zum Vorſchein, das ihm ausgehändigt worden war, um ihm für ſeine Studien in Deutſchland die Wege zu ebnen. Dieſes Schrei⸗ ben war in franzöſiſcher Sprache abgefaßt und mit einer Anzahl ſchöner Siegel und Wappen bedeckt. Der Mann des Geſetzes warf nur einen flüchtigen Blick in das Akten⸗ ſtück und in gleichem Augenblick erſtarrte er in Ehrfurcht. Zwar von dem Inhalte verſtand er kein Wort, aber die amtlichen Siegel flößten ihm einen gewaltigen Reſpekt ein; er glaubte es mit einer hochgeſtellten Perſönlichkeit zu tun zu haben. Mit einem energiſchen„Platz machen, meine Herrſchaften!“ bahnte er unſerem Volksſchullehren einen Weg und wies ihm einen vorzüglich Platz an. Gerichtsſaal. 8 Stuttgart, 12. Sept.(Jugendlicher Miſſetäter.) Der noch nicht ganz 18 Jahre alte Taglöhner Wilhelm Geiß von Kerkingen, OA. Neresheim, hat wenige Tage nach ſeiner Entlaſſung aus der Strafanſtalt mit einem Komplizen, den er auf der Herberge kennen lernte, auf Zuffenhauſener Markung mehrere Gartenhausdiebſtähle ausgeführt. In einem Fall fiel ihnen ein Terzerol in die Hände, das Geiß mit Pulver und Schrot lud. In —— der Frühe zog Geiß auf einem Kleeacker eine geſtohlene Hoſe an und wurde dabei von einem Feldwächter be⸗ obachtet, der bereits entdeckt hatte, daß in ein Gartenhaus eingebrochen worden war. Der Feldwächter vermutete in ihm folgerichtig den Täter und forderte ihn auf, mit⸗ zugehen. Unterwegs gab Geiß plötzlich aus dem Ter⸗ zerol einen Schuß auf den neben ihm gehenden Feldwäch⸗ ter ab und nur einem Zufall iſt es zu danken, daß die⸗ ſer nicht getroffen wurde. Wegen ſchweren Diebſtahls in 5 Fällen und wegen verſuchten Totſchlags hatte ſich Geiß nun vor der Strafkammer zu verantworten. Das Gericht konnte das Schutzvorbringen des Angeklagten, daß er den Feldwächter nicht habe totſchießen, ſondern nur abſchrecken wollen, um die Flucht ergreifen zu können, nicht widerlegen und nahm anſtatt verſuchten Totſchlags nur Widerſtand an. Das Urteil lautete auf 1 Jahr 8 Monate Gefängnis, abzüglich 1 Monat Unterſuchungs⸗ haft. Wegen falſcher Namensangabe bei ſeiner Feſt⸗ nahme in Stuttgart erhielt er 3 Tage Haft. Letzte Nachrichten. Berlin, 12. Sept. Das vom Kaiſer aus Anlaß der Zerſtörung des Marineluftſchiffes an den Chef der Hochſeeflotte gerichtete Telegramm hat folgenden Wort⸗ laut: Ich bin über den Verluſt des Luftſchiffes tief er⸗ ſchüttert und ſpreche dem Flottenkommando meine auf⸗ richtigſte Teilnahme aus. Die braven Kameraden, die in treuer Pflichterfüllung ihr Leben verloren haben, ver⸗ dienen, daß ihre Namen für alle Zeiten auf der Ruhmes⸗ tafel der Marine verzeichnet werden. Ehre ihrem An⸗ denken! Gez. Wilhelm J. R. * Berlin, 12. Sept. Nach ſehr eingehender Erör⸗ terung über das Zivilprozeßverfahren beim Deutſchen Richtertag iſt folgender Antrag angenommen worden: Der Deutſche Richtertag erkennt die Klagen des Vol⸗ kes über das Zivilvrozeß verfahren als he- 6 0. 40 000 Dollar geſtohlen. Auf der Strege r 677777 K 4 rechtigt an. Als Abhilfe iſt die umgeſtarrung des Zion⸗ prozeß verfahrens anzuſehen. Ferner gelangten noch fol⸗ gende Leitſätze zur Annahme: 1. Es iſt von vorn herein auf eine beſſere Scheidung zwiſchen ſtreitigen und nicht ſtreitigen Rech'sanſprüchen Bedacht zu nehmen und für letztere ein einfaches, ſchnelles und billiges Mahnverfah⸗ ren obligatoriſch zu machen. 2. Die vorbeugenden Mittel zur Verhütung von Prozeſſen ſind auszubauen. 3. Beim landgerichtlichen Prozeßverfahren iſt ein Vorverfahren in geeigneten Fällen vor dem Einzelrichter zur beſſeren Vorbereitung der Hauplrerhandlung vor dem Kollegium einzuführen. 4. Der geformelte Eid iſt durch Vereidigung der Parteien zu erſetzen. Darauf wurde die Verhandlung auf morgen vertagt. 6 * Rom, 12. Sept. Die Agencia Stefanie veröffent⸗ licht folgende Note: Die Agence Ottomane hat eine aus Rom datierte Depeſche verbreitet, worin behauptet wird, daß man in ganz Italien große Volksverſammlungen vorbereite, welche die Annektion von Rhodus fordern. ſollten. Dieſe Nachricht entbehrt jeder Begründung. Ita⸗ lien hält an dem Grundſatz feſt, daß keine Großmacht aus der gegenwärtigen Orientkriſis territoriale Vorteile ziehen wird. f * Rom, 12. Sept. Wie die Tribuna aus Paris meldet, hat die franzöſiſche Regierung den Oberſten Aller⸗ nand und den Konſul in Volo, Graillet, zu ihren Dele⸗ gierten für die internationale Kommiſſion zur Feſtſetzung der ſüdlichen Grenze Albaniens ernannt. * Belgrad, 12. Sept. Die Gerüchte über eine ſchon abgeſchloſſene ſerbiſche Anleihe bei franzöſiſchen Banken, werden an maßgebender Stelle für unrichtig erklärt. Die Verhandlungen verlaufen jedoch günſtig, ſodaß die end⸗ gültige Regelung in einigen Tagen zu erwarten iſt. * Mancheſter, 12. Sept. Den Hafenarbeitern, die bor kurzem in den Werften von Salford die Arbeit nieder⸗ legten, haben ſich 400 Leute der Pomonawerften ange⸗ ſchloſſen. Der Ausſtand breitet ſich aus. Das Geſchäft auf den Werften ſtockt und große Stapel von Waren warten auf ihre Verſchiffung. 5 a Wetterbericht. Der Hochdruck befindet ſich nun mit ſeinem Kern über Mitteleuropa, während die Depreſſion im Nord⸗ weſten mit 735 Millimeter bei Schottland angekommen iſt. Dieſe Depreſſion dürfte auch die Wetterlage in Süd⸗ deutſchland beeinfluſſen, ſo daß für Sonntag und Montag bedecktes und zu Niederſchlägen geneigtes Wetter zu erwarten iſt. Gottesdienst⸗Ordnung. der kath. Kirchengemeinde. der evang. Kirchengemeinde. Sonntag, 14. September. Sonntag, 14. September. 18. Sonntag nach Pfingſten. 17. Sonntag u. Trinitatis: %s Uhr: Frühme 7/10 Uhr: Hauptgottesdienſt „e ne den eff ½1 Uhr: Jugendgottesdienſt ½10 Ubr: Haurtgottesdienſt.[ 1 Uh: Coriſtenlebre(Mädch. 85 6 f ang b l f 9 kaufen Sie bei Eouis Landauer n OJ. I Mannheim O J. I Meiderstoſfo, Namen- und Minder honfoblion aumollibuten ¶eisstoaren und H dsche, Gardinen, Lepiehe und Metten. r F Berantwortlich für die Redattion Wa. Zimmermann Secken term Diejenige Wirte welche noch Bier- Gläser zum Umaiehen im Beſitz haben, werden gebeten, die Stückzahl in der Wirtſchaft„zur Pfalz“ anzugeben. Am 22. Sept werden die Gläſer bei den betr. Wirten umgeaicht. Die Gläſer ſind bereit zu halten. Koſten 100 Stück Mk. 2.50. J. A. Zahn. Bflaschön macht ein zartes, reines Geſicht, roſiges, jugendfriſches Ausſehen und weißer, ſchöner Teint. Alles dies erzeugt a Steckenpferd⸗Seife (die beſte Lilienmilch⸗Seife) à St. 50 Pf. Die Wirkung erhöht Dada⸗Cream welcher rote und riſſige Haut weiß und ſammetweich macht. Tube 50 Pfg. in der Apotheke. 882) 1 großes Zimmer und Küche nebſt Zubehör ſofort oder ſpäter zu verm b. 2,3] Roſenſtraße 15 2 Zimmer ſofort zu vermieten.(865 Kapellenſtr. 24. Schlatstelle zu vermieten.(879 Schloßſtraße 56. 3 Haben Sie leere Säcke? Zahle dafür höchste Preise. Fordern Sie bitte Preis- 814) liste von V. H. Rau, Dortmund, Saarbrückerstrasse 58. n Aus iner. 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September 1913. g Bürgermeiſteramt: Volz. Sammel- Anzeiger für Mitglieder der Laudw. Ein- und Rerkaufsgenoſſenſchaſt. Koks ſoll jetzt beſtellt werden. 5 1 Achtung! Wädler-Verzanmlung! Sonntag, den 14. ds. Mts., nachm. 3 Ahr“ findet im Zähringer Hof hier eine Wablverſammlung zur bevorſtehenden Landtagswahl ſtatt, in welcher Herr Pfarrer Karl aus Tauber biſchofsheim ſein Programm entwickeln wird. Zur Verſammlung ladet die hieſige Einwohnerſchaft freundlichſt ein. 853) Wähler Seckenheims. Freiw. Sanftätskolonne Seckenheim. Am Fonntag, den 14. Heptember, findet in Hchriesheim ein a Bergfest Sauer. Sauer. ſtatt, wobei die Kolonne von unſerm Ehrenmitglied Herr Direktor Anton Peter eingeladen worden ſind. Zuſammenkunft um 11 Uhr am Bahnhof. Ab⸗ fahr 1115 Uhr mit der Nebenbahn, wozu die Mitglieder freundlich eingeladen iſt. Es iſt dringend notwendig, daß ſämtliche erſcheinen. Taſchen und Armbinden ſind anzulegen. i Der Kolaunenführer. Der Wahlausſchuß bürgerlicher 0 el 6 G90 sChäffs-Epfenlung. Verkaufsniederlage errichtet habe und bitte um geneigten Zuſpruch.(873 Schloffgarten das berühmte N J 8 N Einer verehrl. Kundſchaft von Fechenheim und der Firma RIbert Imhofi, g Frau Frida Feuerſtein. Kasperl und N oed e Umgebung. die höfl. Mitteilung, daß ich im Hauſe Erſte Mannheimer Wurſtfabrik fung. Marionetten-Thealer. N N Gundſtraße 1 in Heckenheim, eine G. m. b. 9. Maunheim Am Sountag, den 14. ds. Mts., ſpielt im Es ladet höfl. ein Die Direktion. Jussbaſigeseſischaft„Uiktorla“ Seckenheim gegr. 1913. Morgen nachmittag 3 Uhr Aebungs⸗Spiel fämtlicher Spieler. Heute Abend gemütliche SZuſammenkumft im Lokal. Der 1. Spielführer. ö Zu verpachten 8 3 Grundstücke je 16 ar (880 (874 (881 Sehon ein ganz kleiner Zusatz von 7 N ö 5 gibt augenblicklich 1 A801 8 Würze schwachen Suppen, kräftigen Wohlgeschmack. Bestens empfohlen von Saucen, Gemüse uswW. Joh. G. Erny, Ecke Rosen- und Dammstrasse-. Türnefbünd„Jahn“ Sectenheſm. 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