Neger Bole Seckenheim, den 20. Sept. 1913. Neues aus aller Welt. Das neue Marineluftſchiff L 2, das nach ſeinen 1 ſten Probefahrten auf der Zeppelinwerft in Friedrichs⸗ lafen, noch einigen Abänderungen unterzogen wird, wird den nächſten Tagen weitere Probefahrten unternehmen, Ns ſodann nach Norddeutſchland überführt werden. Ueber 5 . 1 nalonſtruiert Dadurch neue Luftſchiff ſelbſt, werden uns noch von unter⸗ richteter Seite folgende intereſſante Angaben gemacht: Lerechnet man den Koſtenpreis für einen Kubikmeter Waſſerſtoff auf 55 Pfg., ſo koſtet eine Neufüllung des 2 mehr denn 14000 Mk. Die Zunahme des Volumens hat auch noch ſonſtige Abänderungen im Gefolge gehabt. De Gueder der Horizontalſteuerung ſind von 6 auf 152 erhöht worden. der Laufgang führt nicht mehr, wie bei dem erſten Marineluftſchiff, unter dem Schiffkörper hin, ſondern er iſt in breiter Anlage im Fahrzeug ſelbſt f iſt das Eigengewicht vermindert aud der Luftwiderſtand verringert worden. Die 4 May⸗ achmotore von je 200 Pferdekräfte haben gegenüber den rüheren 170 Pferdekräften eine Gewichtsdifferenz von je 3 Kilogramm. Dem Luftſchiff ſtehen 800 Pferdekräfte zur Verfügung. In einer Gondel ſind 2 Motore unter⸗ 3 ſein. Im Hauſe Lloyds wurde anläßlich der Brrocht die 4 je vierflügelige Propeller treiben. Der 60 Kilogramm ſchwere Scheinwerfer iſt mit ſeinem be⸗ 0 E Motor in der vorderen Führergondel aufmon⸗ 0 Eine Bluttat im Kaſino. In der Mittwochnacht Sun ein kürzlich entlaſſener Beamter des Kaſinos von an Sebastian während eines Feſtes in den Spielſaal ein und feuerte auf den Kaſinodirektor Bourelle fünf Re⸗ volverſchüſſe ab. Bourelle ſtürzte ſchwer ver⸗ etzt zuſammen. Des Publikums bemächtigte ſich eine furchtbare Panik. Der Täter wurde widerſtandslos feſt⸗ nommen. ö 75„Zur Auffindung des Perlenhalsbandes wird dem Pariſer Daily Mail berichtet: Der Arbeiter Horne, ber das Paket mit den Perlen in der Goſſe von Saint Pauls Road gefunden haben will, erzählte, er habe ge⸗ glaubt, daß es Kugeln ſeien, wie ſie als Kinderſpiel⸗ 5 5 ug dienen, und habe ſie in einer Bar verkaufen wollen, 115 habe er keine Käufer gefunden und das Paket des⸗ 3 zur Polizei getragen. Nach der Erklärung eines zetektivs des Lloyds ſoll jedoch die Behauptung, daß die Perlen in einer Goſſe gefunden worden ſind, unrichtig Auffindung des Perlenhalsbands die den Namen Lutrine führende Glocke geläutet, was nur bei außerordentlichen Anläſſen geſchieht, zum Beiſpiel beim Eintreffen eines verloren geglaubten Schiffes. Die von Lloyds in der Angelegenheit des Perlenhalsbandes gemachten Ausgaben mit Einſchluß der Prämie von 10000 Pfund werden auf etwa 16 00⁰0 Pfund veranſchlagt. Lloyds beſchloß, von nun an Ver⸗ Ancherun a D 1 0 e N 7 5 50000 gen von Schmuckſachen nur bis zum Betrage von und einzugeh ud die Verſicherungsprämie 9 zugehen und die Verſicherungsprämie uf 1 Prozent zu erhöhen. N 5 des Eilbotenläuſe der Turner zur Einweihung n Völkerſchlacht⸗ Denkmals. Die Einweihung des Völkerſchlachtdenkmals am 18. Oktober wird auch eine e Der Neffe hat das Bild der 8 hängt im Kabinett turneriſche Veranſtaltung bringen, wie ſie in ihrer Art in dieſer Großartigkeit in Deutſchland noch nicht geſehen worden iſt. Es ſollen aus dieſem feſtlichen Aulaſſe Eil⸗ botenläufe aus allen Teilen des deutſchen Reiches von vaterländiſch denkwürdigen Plätzen aus nach Leipzig vor⸗ genommen werden. Durch insgeſamt 37755 Läufer ſoll durch die von Hand zu Hand weitergegebenen Urkunden bezeugt werden, wie ganz Deutſchland an dem feſtlichen Exeigniſſe freudigen Anteil nimmt. Ja, nicht bloß das engere Deutſck and wird an dieſer patriotiſchen Bekun⸗ dung teilnehmen, auch aus dem verbündeten und befreun⸗ deten Oeſterreich werden Turner ihre Botſchaft nach der Feſtſtadt bringen. Ja, ſelbſt die Deutſchen Amerikas werden bei dieſer Gelegenheit dem Mutterlande ihre Amtsbezirk nach der Höhe einem dritten Schema die Beſtimmungsorte befördert werden. ſprungen einer Anregung des Kreisturnwartes des Miktel⸗ rheinkreiſes, Oberlehrer Volze⸗Frankfurt a. M., ſind durch Beſchluß der deutſchen Turnerſchaft vom 27. März 9 8 als amtliches Unternehmen dieſer Körperſchaft erklärt wor⸗ den und finden alſo auch dementſprechend deren volle Un⸗ terſtützung. Es werden in den Tagen vom 16. bis 18. Oktober demnach die folgenden Läufe ſtattſinden: Lauf 1: Dieſer Lauf übernimmt die Urkunden aus Nordamerika und Braſilien und beginnt an der Landeſtelle des Poſt⸗ dampfers in Lehe⸗Bremerhaven. Es nehmen daran in Deutſchland 2330 Läufer teil, die 468 Kilometer zurück⸗ legen. Lauf 2: Der Lauf beginnt in Knivsberg bei Flens⸗ burg, 3660 Läufer, 731 Kilometer. Lauf 3: Anfang: Das Ernſt Moritz Arndt⸗Denkmal auf Rügen, 2780 Läu⸗ fer, 535 Kilometer. Lauf 4: Anfang in Tauroggen, 5109 Läufer, 1021 Kilometer. Lauf 5: Anfang auf den Schlachtfeldern von Kulm⸗Nollend Kilometer. Lauf 6: Anfang a: heim, 2518 Läufer, 502 Kil an der Zeppelinwerft in Fr yshafen, vom Hohen⸗ zollern, Hohenſtaufen und von Stuttgart, 4390 Läufer, 877 Kilometer. Lauf 8: Anfang auf dem Schlachtſelde zu Gravelotte, Nebenläufe von Ems, vom Niederwald⸗ denkmal und von Straßburg, 6249 Läufer, 1236 Kilo⸗ meter. Lauf 9: Anfang auf dem Schlachtfelde zu Wa⸗ terloo, in Weſel, auf dem Hermaunsdenkmal und auf dem Kyffhäuſerdenkmal, 5514 Läufer, 1240 Kilometer. Faſt alle denkwürdigen Plätze Deutſchlands werden von dieſen uhmeshalle in Kel⸗ Lauf 7: Abläufe Läufern berührt. In Deutſchland werden insgeſamt 7145 Kilometer von 37755 Läufern durcheilt werden. Da keine der durchlaufenen Strecken über 500 und nicht unter 200 Metern betragen wird, werden auch ältere Turner ſich an dieſer patriotiſchen Verauſtaltung beteiligen kön⸗ nen. Da alle Turnvereine Deutſchlands die Veranſtaltung dieſer Eilbotenläufe, die ja außer ihrer patriotiſchen Be⸗ deutung gleichzeitig auch einen rein patriotiſchen Wert haben, in ihren Orten feiern werden, ſo wird damit der Tag der Denkmalseinweihung in Leipzig, auch zu einem allgemeinen deutſchen Feſttag werden. An vielen Orten Deutſchlands werden an dem Tage auch, wie es ſchon vor 10 und 20 Jahren bei feſtlichen Gelegenheiten allgemein üblich war, Freudenfeuer von den Höhen herab die Kunde von dem Feſttage weit in die Lande hinein verkünden. Geſchaftliches. In dem im Verlage von Moritz Schauenburg in Lahr(Baden) erſcheinenden badischen Kartenwerk, eine auf wirtſchaftlicher und politiſcher Grundlage aufge⸗ baute graphiſche Darſtellung des Großherzogtums Baden enthaltend, iſt nun die 5. Karte erſcheinen. Sie ſtellt das Religlonsbekenntnis der Bevölkerung im Grossher⸗ zogtum Baden nach der Volkszählung im Jahte 1910 dar. Aus der farbigen Wiedergabe läßt ſich auf den erſten Blick erkennen, ob in dem betreffenden Amtsbezirk die Bekenner der katholiſchen oder diejenigen der evangel. Kirche überwiegen und in welcher Stärke die Juden ver⸗ treten ſind. Aus einer weiteren farbigen Skala erſteht man die Stärke der einzelnen Konfeſſoinen in jedem des Prozentſatzes und aus Verteilung der Religionsbe⸗ kenntniſſe der Geſamtbevölkerung. Noch ausführlicher iſt das auf der Rückſeite der Karte befindliche ſtatiſtiſche Zahlenmaterial. Hier findet man die hauptſächlichſten konfeſſionellen Angaben für jeden Amtsbezirk und die 15 größten Städte des Landes in nicht weniger als 23 Rubriken zerlegt, ſo daß alſo im Bedarfsfalle die amt⸗ lichen Zahlen in allen Einzelheiten verfolgt werden können. Das mit dieſer Karte gebotene Material wird neben den Behörden namentlich für Geiſtliche und Lehrer von großem Intereſſe ſein. Die Käufer der Otiginalausgabe des Badiſchen Geſchäftskalenders können daher ihre Sammel⸗ mappe wiederum ein weiteres wertvolles Blatt hinzufügen. Einzeln käuflich ſind dieſe Karten nicht. die Familen⸗ bine ge i e hat Freud zielſeitige Unterhaltung und praktiſche ung. i jedes Heft der beliebten„Modenzeitung fürs Deutſche Haus“ bietet. Der Hausfrau ermöglichſt dieſes Blatt zahlreiche Erſparniſſe Ratſchläge, ſowie durch Anleitung zur der Garderobe und Wäſche für ſich und ihre Kinder. Die Hefte bringen wöchentlich abwechſelnd: 1) Moden für Erwachſene und Handarbeitsvorlagen, 2) Moden für Kinder und Wäſche für Erwachſene und Kinder mit gebrauchsfertigem Schnittmuſterbogen in jedem Heft. 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Wenn wir heutzutage im Blätterwald der deutſchen Frauen⸗ und Familienzeitungen Umſchau halten, ſo ſtehen wir vor einer verwirrenden Fülle von Neu⸗Eiſcheinungen, die nur zu oft einen„Eintagsfliegen⸗Charakter“ tragen. Es iſt keine unwichtige Frage, welchem Blatt eine Familie ihre geſam⸗ 9 ten häuslichen und geiſtigen Fntereſſen⸗Fragen unterordnet. Da heißt es: Augen auf! Prüfet alles und das Beſte behaltet. Auf den Grundmauern einer feſtgefügten Soli⸗ dität aufgebaut, ſeit 27 Jahren ſozuſagen der getreue Eckart unzähliger Familien, liegt heute die illuſtrierte Familien- und Modenzeitung„Häuslicher Ratgeber“, Her⸗ mann Hillger Verlag, Berlin W. 9 und Leipzig im neuen ſchmucken Gewande vor uns. In bedeutend vergrößertem Format, mit einer Fülle künſtleriſcher Illuſtrationen und unter Beifügung einer großen ganzſeitigen Modentafel bringt uns der Häusliche Ratgeber auf jedem Gebiet das Neueſte und Beſte. 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Die Firma Knorr berdankt ihren Weltruf der anerkannten Güte und Preiswürdigkeir ihrer ſeid über 40 Jahren bewährten Fabrikate. 8 Gutundbillig kaufen Sie bei nouis Landauer Mleiderstoſfſo, Mamen- und Minder Honfeltion aumtoollioaren Neisstoaren und Vãsehe, Y 1. I mannheim O J. 1 6 Gardinen, Hepiehe und ellen. Erſte Liebe. Ein ruſſiſches Idyll von War Detlef Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) f„Ja, mein Herzchen, es iſt richtig, was ich neulich gehört hatte und was Sie dummes Zeug zu nennen be⸗ liebten. In einem Moment reiſt Alexander Michailo⸗ witſch nach Petersburg, um ſich dort mit der Dame trauen zu laſſen, und kehrt dann mit ihr hieher zurück.“ „Unmöglich!“ ſtieß Nina hervor,„einen ſo wichtigen Schritt würde er uns nicht verſchweigen!“ „Vielleicht hat er es der gnädigen Großmama an⸗ vertraut. Es iſt kein Zweifel, 0 in 20 die Wirtſchafterin Nagorni hat es unſerem Diener Waſſili zugeſchworen. Dame in einem prächligen Goldrahmen, mit bunten Farben gemalt, mitgebracht; es ee des Herrn, gerade über dem Schreib⸗ liſch, und eine grüne Gardine iſt vorgerogen, damit es miemand ſieht. Aber die Wirtſchafterin iſt vor Neugier einah geſtorben, und da hat ſie heimlich, als der Herr noch ſchlief, den Vorhang zurückgeſchoben und das Por⸗ trät betrachtet. Es ſoll eine wunderſchäne Dame mit blonden Haaren in einem ſchwarzen Samtkleide ſein, in der erſten Jugend ſchiene ſie nicht mehr zu ſtehen und das Geſicht hätte einen recht traurigen Ausdruck.“ Das Mädchen hatte atemlos zugehört. 5 5 a 0 9 1 5 1 „Ter Name! Der Name— wie heißt ſie?“ rief leidenſchaft'icher Ungeduld und ſchüttelte die Amme arten Sie ein bißchen, ich werde mich gleich be⸗ 5 ist eine ſehr hohe Dame, eine Gräfin.. ng.. den Familiennamen habe ich auſtarrten, beſtärkten dieſe Vermutung. ein Ihr ganzer Körper zuckte und bebte in gewaltſamen Schluchzen. „Die Heiligen ſchützen mich!“ rief die Amme er⸗ ſchrocken, ſich zu ihr niederbeugend,„ſie bekommt Krämpfe!“ Sie wollte davoneilen, um Hilfe zu holen. Nina hielt ſie am Rock feſt und zwang ſie, ſich auf den Rand des Bettes zu ſetzen. i 1 „Wenn du einer Scele etwas ſagſt, ſo ſtürze ich mich ins Waſſer! Schwöre mir bei deiner Seligkeit, daß du niemand zu mir ins Zimmer laſſen wirſt... Keiner darf mich ſo ſehen— ſchwöre, oder ich töte mich!“ Die Amme war in Verzweiflung, ſie glaubte, daß ihr Herzenskind plötzlich wahnſinnig geworden, und die ſchwarzen wildblickenden Augen, die ſie ſo fürchterlich Und ſie kannte den Eigenſinn dieſes überſpannten Köpfchens, das fähig war, ein raſch geſprochenes Wort zur Tat zu machen. Sie war in ſchrecklicher Lage— wenn ſie ſich ins Waſſer ſtürzte! Nataſcha ſtöhnte, ſie ſah im Geiſte, wie man die blaſſe Leiche an den langen Haaren herauszog. „Ich werde ſchweigen,“ heulte ſie,„doch nur unter Bedingung, daß Sie heilig verſprechen, ſich nicht Leid anzutun. Denken Sie an die Sünde, Sie wären ewig verdammt!“ 1 „Die Hölle iſt ſchon hier auf Erden,“ ſchluchzte Nina, „ich kann nicht elender werden, wie ich bin Ach, Nataſcha— mir bricht das Herz!“ Und ſie ſchlug beide Arme um die Alte und drückte das von einer Tränenflut überſtrömte Geſicht an die treue Bruſt. b a Die Amme glättete zärtlich das verworrene Haar und berührte es mit dem Heiligenbildchen, das ſie am Halſe lte dabei Gebete, um den böſen Geiſt, der auf Eine Stunde ſetzen. gehorchend, antwortete die Alte, Nina Fedorowna wünſche noch zu ſchlafen, ſie ſei von geſtern ſehr ermüdet. Dann hatte ſie ſich wieder ans Bekt zurückgeſchlichen und das Kind in die Arme genommen. Allmählig floſſen die Tränen ſanfter, Nina löſte die Hände vom Nacken der Wärterin und ließ ſich ermattet auf die Kiſſen fallen; ihr rundes, voſiges Antlitz war bleich, die Augen rot und verſchwollen, manchmal lief ein Zittern über ihren Körper. Sie ſah Nataſcha mit einem ſo kummervollen Blick an, daß dieſer betrübt zu Mute wurde. 8 „Mein Glück iſt dahin— ich möchte ſterben!“ flü⸗ ſterte ſie leiſe. i „Sterben, gottlos!“ a a 8 „Niemand außer dir wird je erfahren, was die Ur⸗ ſache meines frühen Todes iſt.“ f „Todes!“ Die Alte ſchlug die Schürze über den Kopf und fing zu ſchluchzen an. N „Du wirſt das Geheimnis treu bewahren, mein Mütterchen.. ich“— das Geſtändnis fand nur müh⸗ ſam den Weg über die Lippen— ich liebe Alexander Michailowitſch.“ 5 i „Ich weiß. Ihr Herzchen iſt von Gold, Sie lieben alle Menſchen.“ i Trotz ihres tiefen Schmerzes war Nina nahe daran, das ſchwerfällige Begriffsvermögen zu belächeln. „Du nerſtehſt mich falſch,“ ſagte ſie matt,„ich hatte geglaubt, er erwidere meine Liebe, und würde um meine mein Seelchen! Reden Sie nicht ſo Hand bitten.“ „O,“ fiel die Amme entrüſtet ein,„das wäre ſchön! So ein alter Hahn wird ſich ein zartes Täubchen aus⸗ ſuchen, das möchte ihm freilich gefallen, dem grauhaari⸗ gen Narren! Ich hätte Alexander Michailowitſch für klüger gehalten.“ i 5 Nataſcha war eine einfältige Bäuerin und man durfte bei ihr kein Verſtändnis für erhabene Gefühle voraus⸗ (Fortfetzung folat.) ö durch erprobte Kochrezepte, durch praktiſche hauswirtſchaftliche nur Moden, Wäſche, und Handarbeiten wün⸗ der Verlag(Berlin W. 9) koſtenlos 55 Geld-Lotterie Ziehung schon 7. Oktob. 5 O Seelig, o Seelig ſingt mein Papa immer, ſeit Mutter den echten Seeligs kandierten Kornkaffee kauft. Papa ſagt, er iſt geſund und ſchmeckt ihm gut und dabei iſt er ſo billig. Nuß. Hal 8 0 5 3328 Geldgew. u. 1 Präm. b. Geld g 32000 MRKk. Mög Höchstgewinn, bar Geld 9 5000 ak. 10006 MR. 3327 Geldgew. u 1 Präm. b. Geldg 10000 MK. Lose à 1 Mark, 5 11 Lose 10 M., Porto und Liste 30 Pf. empfiehlt. j trassburg 1 E. J 5 Stürmer Fang ae 1077 Eiliale Kehl a. Rh. 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Wer die Liſte für unrichtig oder unvollſtändig hält, kann dies während der Zeit der Auslegung beim Ge⸗ meinderat ſchriftlich anzeigen, oder zu Protokoll geben unter Bezeichnung der Beweismittel, falls ſolche nicht auf Offenkundigkeit beruhen. Wahlberechtigt ſind die männlichen Perſonen über 25 Jahre, welche im Zeitpunkt der Wahl im Groß⸗ herzogtum einen Wohnſitz haben und ſeit mindeſtens 2 Jahren die badiſche Staatsangehörigkeit beſitzen. Jedoch genügt einjähriger Beſitz der badiſchen Staatsangehörig⸗ keit, falls der Wohnſitz im Großherzogtum unmittelbar vor der Wahl mindeſtens ein Jahr gedauert hat. Nicht wahlberichtigt iſt: 1. wenn der Wahlberechtigte unter Vormundſchaft oder wenn geiſtiger Gebrechen unter Pflegſchaft ſteht; 2. wenn über das Vermögen eines Wahlberechtigten der Konkurs eröffnet iſt, während der Dauer des Konkursverfahrens; 3. wenn der Wahlberechtigte, den Fall eines vorüber⸗ gehenden Unglücks ausgenommen, eine Armenunter⸗ ſtützung aus öffentlichen Mitteln bezieht, oder im letzten der Wahl vorausgegangenen Jahr bezogen hat; die Befreiung von der Entrichtung des für den Beſuch öffentlicher Unterrichtsanſtalten ſchuldigen Entgelts und die unentgeltliche Beſchaffung der für die Beſucher ſolcher Anſtalten erforderlichen Unter⸗ richtsmittel gilt nicht als Armenunterſtützung; 4. wenn der Wahlberechtigte trotz rechtzeitiger Mahnung und ohne Stundung erhalten zu haben, bei Ab⸗ ſchluß der Wählerliſte mit der Entrichtung einer ihm für das vorausgegangene Steuerjahr gegenüber dem Staat oder der Gemeinde obliegenden direkten Steuer im Rückſtande iſt. Seckenheim, den 20. September 1913. Der Gemeinderat: Volz. DN DDD 75 8 8 Bekanntmachung. Die Ortsbereiſung in Seckenheim betr. Nr. 3418. Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß am Dienstag, den 23. Sept. 1913 der Groß⸗ herzogliche Amtsvorſtand von Mannheim, Herr Geheimer Regierungsrat Dr. Clemm, ſich daher auf dem Rat- hauſe einfinden wird. Jedem Einwohner iſt geſtattet, in der Zeit von 11½ bis 12½ Uhr mittags etwaige Wünſche und Be⸗ ſchwerden dem Genannten perſönlich vorzutragen. Seckenheim, den 19. September 1913. Gomeinderat: Volz. Sauer. Welianntmachung. Die Gemeindekaſſe iſt am Mautag, den 22. und Dienstag, den 23. September ds. Js. geſchloſſen. Seckenheim, den 19. September 1913. gürgermeiſteramt: Volz. Gefunden und auf dem Rathaus— Zimmer 7— abzuholen, ſind ein Schlüſſelring mit Schlüſfeln und eine wollene Pferdedecke. Seckenheim, den 18. September 1913. eie 8 olz. Sauer. —— Herr Diplom-Ingenieur A. O., Mannheim, schreibt: Hiermit bestätige ich gerne, dass mir die von Herrn Königs verordneten Anwendungen gegen meine hartnäckige Stuhlvetstopfung, welche mit den ver- schied. Mitteln bekämpft wurde, ausserordentliche Dienste geleistet haben usw. Wenden Sie sich daher in ähnlichen Fällen an die elektrophys. chtheil-Anstalt Königs, Hunnhelm C 2, 1(Strassenbahn-Haltestelle Kaufhaus). 2— Lehrreiche Broschüre kostenfrei. Haben Sie leere Sacke? Zahle dafür höchste Preise. Fordern Sie bitte Preis- 81 liste von V. H. Rau, Dortmund, Saarbrückerstrasse 58. CTCCCCCVVCCVCTPCCVVFVCVCCCVCPCTTCTCCCCTCCTCCCTCTCTCCTCVTCTCTTTTTTTTTTTT e chen, ohne zu lesen! Was wissen Sie von der neuen Waschmethode? Versuchen Sie Persil und Sie brauchen nie mehr ein anderes Waschmittel, denn Sie stehen sich besser mit Persil und sparen viel Herger, Zeit, Arbeit und Geld! Ueberall erhältlich, nie lose, nur in Original-Paketen. HENREL.& Co., DUSSEL DORF. Ruch Fabrikanten der allbeliebten Sod 9 edi ape Hierdurch beehre ich mich, dem geehrten Publikul von hier und Umgebung, die ergebene Anzeige zu machel daß ich durch Verheiratung mit Frl. Auna Illi das von ihr betriebene Colonial, Manufaktur, Weiss Wo und Kurzwarren-Geschäft in gleicher Weiſe weiterführe unter der Firma Wieser-IIli. Ich bitte das meiner Frau geſchenkte Vertrauen alf auf mich übertragen zu wollen. Indem wir der verehrl Einwohnerſchaft von hier und Umgebung prompteſte und reelle Bedienung weiter zl ſichern, empfehlen wir uns mit vorzügl. Hochachtung Wieser-Illi. A dee, Ua * Alleiniger Fabrikant auch der so beliebten Schuhcrème, Nigrin“: Carl Gentner, Cöppingen. ppb cogr; beige. l geg a Bechtsbureau G. Hfistere ö „F, Il. Mannheim. Hel AO Auftrage oon lagen, Gesuchen. eitreibung aus gelklagter forderungen. Hypotheken, Liegenschafts- Verdufe. + 8 r Bevor Sie Ihren Bedarf in Schuhwaren decken, überzeugen Sie ſich von der Leiſtungsfähigkeit meiner Firma. Da ich mein Geſchäft bedeutend vergrößert habe, bin ich in der Lage jeden meiner Kunden mit Aufmerkſamkeit zu bedienen. Von den einfachſten bis zu den feinſten Schuhwaren führe ich ab heute großes Lager in Damen-, Herren- und Ninder-Sfieiel Auch mache ich das kaufende Publikum darauf aufmerkſam, daß ich den habe. Um geneigten Zuſpruch bittet Eigene Reparatur⸗Werkſtäte. S SNN Nd Alleinverkauf der Themeleo-Gesundheits-Stiefel Iach Dr. Brezowsky Gesetzlieh gesehützt unter No. 156 610 und 555828 D. R. G. M. Heinrich Weickum, Schuhwarenhaus, Seckenheim. Grüne Rabattmarken. Darlehol