a E Äñ l 0 8 4 N Se kenbeimer Anzeiger, Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg⸗ bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Nr. 140 Der Reichshaushalt. Am Dienstag iſt der Reichstag nach den Sommer⸗ ferien wieder zuſammengetreten. Da ſich das hohe Haus im Sommer nach der Verabſchiedung der Wehr⸗ und Deckungsvorlagen nur vertagt hatte, geſchah die Er⸗ öffnung ohne die Feierlichkeit, mit der eine neue Sitzungs⸗ periode eingeleitet worden wäre. Der Präſident hat auch dieſes Mal den alten Brauch, am erſten Tag nach den Ferien minder wichtige Gegenſtände auf die Tagesordnung zu ſetzen, nicht gebrochen. Zwar entfeſſelte die Petition betreffend Maßnahmen gegen das Ueberhandnehmen der Warenhäuſer einen ſtarken Redeſtrom, die großen un blieben aber aus und das Haus ſchloß ſich Ma, Kommiſſionsantrag, die Petition der Regierung als aterial zu überweiſen, mit großer Mehrheit an. Schon am zweiten Sitzungstage freilich ſtanden Gebenſtände von aktuellerem Intereſſe zur Debatte, zur ˖ eineralabrechnung zwiſchen der Regierung und den Par⸗ 0 8 wird es aber erſt bei der Beratung des Etats für das deröf 1914 kommen, der in dieſen Tagen auszugsweiſe diese fentlicht worden iſt. Es iſt nicht leicht, ſich aus 11 1 Auszug ein Bild von den Reichsfinanzen zu gehe en, nur ſoviel ſcheint auch ſchon daraus hervorzu⸗ ſich 10 daß die Reichsſchulden auch im nächſten Jahre 0 aum vermindern und wahrſcheinlich die fünfte Milli⸗ rde erreichen werden. Zwar ſind aus den fetten Jahren, 755 der Zeit der Wermuthſchen Finanzpolitik noch einige eberſchüſſe da, ein weiteres Anwachſen der Reichsſchald wird aber durch ſie kaum verhindert werden können. Die Laſten der vermehrten Rüſtung machen ſich im nächſten Jahre zum erſten Male bemerkbar, die großen Ausgaben dürften aber gedeckt ſein durch den Wehrbeitrag, deſſer erſtes Drittel im kommenden Jahr bekanntlich fällig iſt. Die allgemeinen Etatsdebatten im Reichstag werden un freilich mit dem Haushaltsplan ſelbſt nur in loſer Lerbindung ſtehen. Wie gewöhnlich werden ſie den Par⸗ men Gelegenheit geben, Kritik zu üben an den allge⸗ Bethme Richtlinien, denen die Politik des Herrn von Kritik wn Hollweg in der letzten Zeit gefolgt iſt. Die itik wird kaum immer ſehr freundlich ſein. Trotzdem unſere augenblicklichen auswärtigen Beziehungen beſſer zu ſein ſcheinen als ſeit langer Zeit, empfindet man es in manchen Kreiſen ſchmerzlich, daß, während die anderen Staaten, insbeſondere England und Frankreich, unab⸗ läſſig ihre Intereſſenſphären erweitert haben, Deutſch⸗ land trotz ſeiner ausgedehnten weltwirtſchaftlichen Be⸗ ziehungen ſich mit der bekannten beſcheidenen Poetenrolle auf dem Welttheater begnügt hat. Im Anſchluß daran wird die alte Klage von der Unzulänglichkeit unſerer diplomatiſchen und konſulariſchen Auslandsvertretung er⸗ neut ertönen, zugleich aber werden die bürgerlichen Par⸗ ien der Regierung die Anerkennung dafür nicht ver⸗ gen, daß der erſte Schritt zur Reform unſerer diplo⸗ matiſchen Dienſtes getan worden iſt. Die diplomatiſche anfhabhn war bisher eine Domäne des Adels und der SS S O, könnt ich einmal los von all' dem Menſcheutreiben, Natur, in deinem Schoß ein herzlich Kind verbleiben! Juſtinus Kerner. 0 . 525 e Von Otto Ruppius. 17 0 N Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) 4 Nur wenn aus ihrer Erinnerung des Hausherrn kräftiger, ſonorer Ton in ihre Ohren klang, wurde es ihr, als ſolle ſie nicht ſelbſt grübeln, wo ſie doch zu keinem Ende gelange, und alles ihm überlaſſen, der am beſten wiſſen werde, wie das ihr gegebene Verſprechen einer ldigen Aenderung zu löſen. 3 Lu Der nächſte Morgen ſchien ſo hell und ſonnig in den Id immer, als er ſei er nur gekommen, um den Seele eſt der gedrückten Stimmung in des Mädchens zu zerſtreuen; Flora trat wieder mit einem ſo ewöhnli l Vetrag Geſichte ein, daß jene unwillkürlich eine bigen ihre 4 9 5 die Leichtigkeit, mit welcher die Far⸗ merzlichen Eindrücke zu überkommen ſcheinen, Aue dien Frühſtück ließ Lucy die kurzen Gange durch bhut der Mulattin, um in einem wieder völlig klar und frei zu ſchaffen. Sie hatte den Weg nach der großen Straße, auf welcher ſie früher angekommen war, genommen, hatte dieſe ein Stück ver⸗ ſolgt und ſich eben wieder dt 55 den Rückweg anzutreten, als ſie unweit von ſich, auf einer einmünden⸗ den Seitenſtraße, einen mit Gemüſe beladenen Wagen heranrollen ſah, auf deſſen Vorderſitze ſie ihren Lands⸗ mann und kürzlichen Beſucher erkannte. Lächelnd blieb ſie ſtehen, um ſein Herankommen zu erwarten; der Ge⸗ müſehändler aber ſchien ſie kaum bemerkt zu haben, als er plötzlich ſein Pferd zu langſamem Schritte anhielt, ſich mit der Hand unter die Kopfbedeckung fuhr 125 ohne Jvesbeimer Anzeiger, Seckenheim, Donnerstag, den 27. die friſche Morgenluft ſich den Geiſt N Hmisblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, Ivesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Klaſſen, bei denen das Geld keine Rolle ſpielt. Nun ſollen dem auswärtigen Amt Mittel zur Verfügung geſtellt werden zur Erhöhung der Gehälter der Legationsſekre⸗ täre und diplomatiſchen Beamten, damit künftighin auch wirtſchaftlich weniger kräftigen Intelligenzen die diplo⸗ matiſche Laufbahn ermöglicht wird. Weiter iſt es zu begrüßen, daß die Regierung die Abſicht hat, das Kon⸗ ſulat in Jeruſalem zu einem Generalkonſulat auszu⸗ geſtalten, die Vizekonſulate in Haiffa und Jaffa zu Kon⸗ ſulaten umzuwandeln und neue Berufskonſulate in Er⸗ zerum, Moſſul und Täbris einzurichten. Das bedeutet nichts anderes, als daß man in der Wilhelmsſtraße in Berlin nicht im entfernteſten daran denkt, die Bahnen der bisherigen Orientpolitik zu verlaſſen, um irgendwelcher zweifelhafter Zugeſtändniſſe willen, die uns in Afrika gemacht werden ſollten. Auch die Erhöhung des Fonds für die deutſchen Auslandsſchulen um 400 000 Mark auf 1 500 000 Mark iſt ein Poſten, der von den Par⸗ teien im Reichstag gutgetheißen werden wird. Unſere Auslandsſchulen ſind nicht nur für die draußen leben⸗ den Volksgenoſſen von Bedeutung, ſie tragen auch in erſter Linie dazu bei, Vorurteile zu beſeitigen, die draußen noch vielfach gegen Deutſchland beſtehen. Es iſt von weitſchauenden Politikern ſchon oft darauf hin⸗ zewieſen worden, welche Gefahr die ſtiefmütterliche Be⸗ handlung unſerer Auslandsdeutſchen für das Deutſchtum in ſich ſchließt, nicht allein deshalb, weil der Deutſche infolge ſeines großen Anpaſſungsvermögens leichter in einem anderen Volke aufgeht als der Franzoſe oder Eug⸗ länder, ſondern aus dem Grund, weil durch die Schulen oft genug auch der politiſche Einfluß gefördert wird. Das haben die Engländer ſchon längſt erkannt und haben erſt in dieſem Jahr wieder die Konſequenzen daraus ge⸗ zogen, als ſie z. B. in China dem Schulweſen erhöhte Aufmerkſamkeit ſchenkten und ſeine Organiſation nach engliſchem Muſter und durch engliſche Lehrer bewirkten. 443 i e Politiſche Rundſchau. I Deutſches Reich. Der Seniorenkouvent des Reichstages trat am Dienstag vor Beginn der Plenarſitzung zuſammen und einigte ſich dahin, am Sonnabend, den 13. Dezember, die Weihnachtsferien beginnen zu laſſen, die bis zum 13. Januar 1914 dauern ſollen. Auf die Tagesordnung für Donnerstag ſollen geſetzt werden die Vorlagen betreffend die Hilfskräfte beim Reichsgericht, den Kolonialgerichtshof und wenn möglich betreffend die Wanderlager. Am Freitag und Sonnabend ſollen Wahlprüfungen ſtattfinden. Die Abſtim⸗ mungen über dieſe Wahlen ſollen jedoch mit Rückſicht auf die badiſche Landtagseröffnung erſt am Dienstag, den 2. Dezember, ſtattfinden. An demſelben Tage ſoll die Etatsberatung beginnen. Nach der Beendigung der erſten Leſung des Etats ſollen die Beſprechungen einen Blick nach dem Mädchen zu werfen, ſichtlich mit einem Entſchluſſe zu kämpfen ſchien— dann aber ebenſo plötzlich die Peitſche brauchte, als wollte er die kurze Zögerung wieder einbringen, und bald neben der Warten⸗ den anhielt. 1 „Sie ſcheinen ſchon früh auf den Füßen geweſen zu ſein!“ rief Lucy, welche ſich über die eigentümlichen Bewegungen des Mannes kaum einen Gedanken gemacht, und mit einem:„Man muß es ja wohl!“ ſprang dieſer vom Wagen. N „s iſt mir eigentlich ganz lieb, daß ich Sie treffe, Miß,“ fuhr er fort, während ſein Blick, dem Auge des Mädchens ausweichend, irgend einen Gegenſtand in der Entfernung zu betrachten ſchien.„Sie ſind eine Deutſche, auf der ein Landsmann nichts ſitzen laſſen ſollte, und meine Frau hat ſie viel zu lieb, als daß ich nicht gegen Sie gerade heraus reden müßte!“ Er machte eine Pauſe, als wiſſe er nicht ſogleich, wie fortzufahren; Luch aber hatte bei der ſonderbaren Begrüßung zuerſt in leichter Verwunderung den Kopf gehoben, dann indeſſen, wie in einer plötzlich erwachten Ahnung, groß und erwartend die Augen geöffnet. „Sie haben mir etwas zu ſagen, Herr Reinert!“ ſprach ſie, ſich energiſch zu einem ruhigen Tone 1„bitte, ſprechen Sie ohne jeden Umſchweif, was iſt es?“ a 1 ö „Nun ja, ich muß es auch,“ erwiderte er, Lucys Blick von neuem vermeidend,„ich glaube nicht dran, aber es iſt Ihret⸗ und unſertwegen, wir ſind doch alle Deutſche, die ſich ſchon ſtraff genug gegen die Amerikaner halten müſſen. Alſo ich war ſoeben auf der Farm, gerade hier hinüber, um Kraut zu holen, und der Amerikaner, Brown heißt er, hatte, während ich auflud, ein Geſpräch mit ſeiner Frau, in das ich gern ſelber ein gehöriges Wort gegeben hätte, wenn ich nur gleich gewußt hätte, wie. Es war die Rede von Ihnen, ich konnt“ es mit den Händen greifen. Der Major in dem Hauſe, wo Sie jetzt November 5 * Seckenheimer Zeitung. Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. .. ⅛ ri;]¾cwm˖̃—. 5 13. Jahrgang. den Fall eines Krieges mit der Türkei in enn offen⸗ ſives umgewandelt. König Ferdinand tritt Der Berichterſtatter des New am Mittwoch in Wien von König Ferdinan d von nicht zurück. Bulgarien empfangen. Der König äußerte ſich, daß die Gerüchte über ſeine bevorſtehende Demiſſion bei ihm die größte Verwunderung verurſacht hätten. Während der 30 Jahre ſeiner Regierung habe er wohl ſchon einigemale daran gedacht, die ſchwere Laſt der Re⸗ gierungsgeſchäfte niederzulegen. Es ſei ihm aber ſtets durch ſeine Energie gelungen, alles zum Beſten zu kehren. Im gegenwärtigen Augenblick, wo das bulgariſche Volk ſeine Erfahrungen und Kenntniſſe ſo nötig habe, werde er es nicht im Stich laſſen. Er habe ſeinem Sohn, dem Kronprinzen Boris, die Gerüchte, die über ihn im Um⸗ auf ſeien, telegraphiſch mitgeteilt und die Antwort er⸗ halten, daß er ſich nicht denken könne, aus welcher Quelle hieſe Gerüchte ſtammen. Meine einzige Sorge, uhr der König fort, iſt, die Freiheit meines Volkes zu erhalten undes ſtetem Fortſchritt intgegenzuführen. Gewiß gibt es Leute, denen das nicht recht iſt, aber jeder Menſch habe ſeine Feinde. Die Inder in Südafrika. Wie das Reuterſche Bureau erfährt, findet zwiſchen dem indiſchen und dem Kolonialamt ein Meinungs- austauſch über die Lage in Südafrika ſtatt. Die Lage wird als ſehr ſchwierig bezeichnet, doch glaubt man nicht, daß ſie eine Einmiſchung des Reiches in die Angelegenheiten der autonomen Kolonie verlangt.— Wegen verſchiedener Vergehen im Zuſammenhang mit dem Streik im Rand im letzten Juli wurden zehn Per⸗ ſonen zu Gefängnisſtrafen von 4 Jahren York Herald wurde. ſind, habe Sie nur kommen lafſen, hieß es, um— nun bissherab zu 9 Monaten verurteilt. Eine Niederlage der mexikaniſchen Regierungstruppen. mit einem Sieg der Aufſtändiſchen geendigt hat. Entſcheidung iſt damit freilich noch nicht erzielt. hat immer noch die Hauptmacht in Händen. Kämpfe wird berichtet: naliſten beſtätigt worden, der von einem pen beobachten konnte. rio in Texas iſt ein Gefecht im Gange. ſich gegenüberſtehenden Truppen beiden Seiten. gerade heraus, um eine neue Liebſte zu haben, er wolle durchaus nicht mehr heiraten und Sie ſtünden ſchon ſo gut mit ihm, daß ſeine Schweſter dort kein Wort mehr im Hauſe zu ſagen habe.— Nun, ich mußte an die ſon⸗ derbaren Augen der alten Lady denken, als ich Sie vor⸗ geſtern beſuchte,“ fuhr er mit einem halb ſcheuen Blick in Lucy's Geſicht fort,„ſonſt wäre ich doch richtig deutſch losgefahren, und dann ſagte auch der Amerikaner noch, der Major wäre wegen dergleichen Geſchichten bekannt, und die Frau tue am beſten, nicht wieder nach ſeinem Hauſe zu gehen—“ er hielt inne, wie erſchrocken vor der Totenbleiche, welche ſich über des Mädchens Züge er⸗ goſſen.„Ich wußte ja wohl, daß ſo etwas nicht ſein könne,“ fuhr er raſch fort,„aber ich konnte doch eben nichts anderes tun, als es Ihnen ſagen, da ich Sie ge⸗ rade traf—“ 5 8 „Warten Sie,“ unterbrach ihn Luch, als bb die in⸗ nere Aufregung ihre Stimme lähme, und legte mit einem eigentümlich ſtarren Blick ihre Hand an ſeinen Arm, „wo iſt der Mann, der Worte in dem Sinne, welchen Sie eben angedeutet, ausgeſprochen?“ „Ich ſage Ihnen ja, gleich hier drüben auf der Farm, nicht eine Viertelmeile weit; aber,“ ſatzte er eifrig hinzu, „ich glaube kein Wort davon, verlaſſen Sie ſich darauf!“ „Und wollen Sie mit mir gehen,“ fuhr das Mäd⸗ chen fort,„und vor demſelben Manne bezeugen, was Sie gehört?“ Eine gänzliche Veränderung fand plötzlich in Rei⸗ nert's Haltung ſtatt. Sein Kopf hob ſich, ſeine Augen blitzten auf und wandten ſich feſt der vor ihm Stehenden zu, eine Art freudiger Genugtuung ſchien in ſeinem Ge⸗ ſichte aufzuſteigen.„Sie— Sie wollen ihm ſelbſt auf den Leib rücken? Hier bin ich, Miß!“ rief er,„jedes Wort bis aufs Pünktchen will ich ihm unter die Naſe halten; das iſt der Weg— ich wußte ja wohl, wie es tand!“ „So kommen Sie!“ entgegnete ſie energiſch und bog raſch in die Straße ein, auf welcher der Gemüſehändler herangekommen.(Fortſetzung folgt.) Bei Juarez entbrannte eine heftige Schlacht, die Eine Huerta Ueber die Weiter wird bekannt: Nach einem Bericht des Gene⸗ rals Villa ziehen ſich die Bundestruppen gegen Süden zurück. Die Aufſtändiſchen ſollen alles Artillerie⸗ material aus drei von ſieben Zügen, die die Bundes⸗ ruppen in das Schlachtfeld brachten, erbeutet haben. car. Bofe Deckarhauser Zeitung, Nach einem Telegramm aus El Paſo iſt die Mel⸗ dung, daß die Regierungstruppen in dem Ge⸗ fecht bei Juarez zurückzogen, von einem Jour⸗ 300 Fuß hohen Funkentelegraphenturm die Bewegung der Trup⸗ Bei Las Vegas gegenüber Dia⸗ Die Zahl der beträgt etwa 400 auf Tie verwundeten Offiziere der Bundestruppen ſind nach El Paſo gebracht worden. Es wird gemeldet, daß 30 bis 40 gefangene Freiwillige von den Bundes⸗ truppen ſummariſch auf Befehl Villas hingerichtet worden ſind. Mexiko, 26. Nov. Die Aufſtändiſchen haben auf der National⸗Railway of Mexiko zwiſchen San Luis Potoſi und Saltillb einen Militärzug in die Luft geſprengt, wobei 50 Mann Bundestruppen den Tod fanden. ö f Deutſcher Reichstag. 7 ö i Berlin, 26. Nov. Am Bundesratstiſch ſind erſchienen: die Staats⸗ ſekretäre Lisco und v. Tirpitz, ſowie Kriegsminiſter v. Falkenhayn. Präſident Dr. Kämpf eröffnet die Sitzung um 1.18 Uhr. Das Andenken des verſtorbenen Abg. Zürn (Reisp.) wird in üblicher Weiſe geehrt.— Auf der Tagesordnung ſtehen die Interpellationen betreffend die Arbeitsloſigkeit und die Zaberner Vorgänge, die von der Regierung in der nächſten Woche beantwortet werden. Es folgt die 1. Leſung des Geſetzentwurfs betreffend den 1 55 Verrat militäriſcher Geheimniſſe. Staatsſekretär Dr. Lisco: Das Geſetz zum Schutze militäriſcher Geheimniſſe bedarf dringend einer Reviſion. Namentlich hinſichtlich der Spionage durch Inländer ge⸗ nügen die Beſtimmungen nicht. Das Recht beſchränkt ſich auf Schriften, Zeichnungen und andere körperliche Gegenſtände, nicht aber werden getroffen der Verrat und das Ausſpähen von Dingen, die unter den Begriff der Gegenſtände nicht gebracht werden können. Kriegsminiſter v. Falken hayn: Eine lange Pro⸗ r will ich nicht halten. Mein Programm eſteht vollſtändig in der Aufgabe, die mächtige Waffe, die die Armee in der Hand des oberſten Kriegsherrn darſtellt, ſcharf, blank und ſchlagbereit zu halten gegen jeden Feind.(Beifall bei der Mehrheit.— Widerſpruch bei den Sozialdemokraten.) Wer innerhalb und außer⸗ halb des Hauſes Anregungen, Vorſchläge, Forderungen oder Wünſche zur modernen Umgeſtaltung der Armee machen will, wird mich ſtets auf ſeiner Seite finden. Dank⸗ bar gehe ich darauf ein.(Bravo bei der Mehrheit.— Zu⸗ rufe bei den Sozialdemokraten.) Das vorliegende Ge⸗ ſetz ſteht in enger Beziehung mit der Wahrung der Schlagbereitſchaft der deutſchen Wehrmacht. Der Publi⸗ ziſtik vermag ich da eine Ausnahmeſtellung nicht ein⸗ zuräumen. Ein Vorrecht zu Gunſten der unbeſchränkten freien Meinunasäußerung muß die Heeresverwaltung ablehnen. Ueber die Bedeutung der verantwortungsvollen Aufgabe, die hierbei den Organen der öffentlichen Mei⸗ nung zufällt, beſteht bei der Heeresverwaltung kein Zweifel. Ein Volksheer kann nur gedeihen, wenn der vaterländiſche Teil des Volkes hinter ihm ſteht.(Leb⸗ hafter Beifall.— Vereinzeltes Ziſchen.) Staatsſekretär v. Tirpitz: Die Marine und die Meeresküſtengebiete ſind in den letzten Jahren einer ausgiebigen Spionagetätigkeit ausgeſetzt geweſen. Im Intereſſe der Landes verteidigung muß der Spionage vorgebeugt werden.(Bravo.) a Abg. Stadthagen(Soz.): Schuld an der Spio⸗ nage iſt das herrſchende Wehrſyſtem. Wird der Ent⸗ wurf Geſetz, ſo iſt es verboten, überhaupt über mili⸗ täriſche Dinge zu ſprechen. Mit ſolchen Strafbeſtim⸗ mungen kann man die Waffe nicht ſcharf halten; damit beſchmutzt man ſie.(Sehr richtig links.) Auch das De⸗ nunziantentum wird durch das Geſetz groß gezogen. Das einfachſte wäre, den Entwurf nicht einmal in der Kom⸗ miſſion zu beraten. 1. Abg. Gröber(3.): Zu dieſem Geſetz liegt kein Bedürfnis vor. Die Ausführungen der Miniſter haben das Geheimnis nicht gelüftet, was ein militäriſches Ge⸗ heimnis iſt.(Heiterkeit.) Die Preſſe het ſich einmütig gegen die Vorſchriften dieſes Geſetzes ausgeſprochen. Ich beantrage Verweiſung an eine Kommiſſion von 21 Mit⸗ gliedern. Abg. van Calker(natl.): Die Vorlage entſpricht nach der Anſchauung meiner Freunde einem Bedürfnis. Wir werden in der Kommiſſionsberatung den Verſuch machen, die Bedenken gegen den Entwurf zu beſeitigen. Abg. Holtſchke(konſ.): Wir haben alle Veran⸗ laſſung, dem Geſetzentwurf im großen und ganzen zu folgen. Den Preſſeparagraphen halten auch meine Freunde für unannehmbar. i Abg. Dr. v. Liſzt(F. Vp.): Scharfe Strafen ver⸗ mindern die Straftaten nicht. Trotz aller Bedenken werden wir doch an die Beratung in der Kommiſſion ohne Ver⸗ eingenommenheit herangehen. Cohen(Soz.): Das ganze Geſetz iſt nur dazu da, den Militarismus zu fördern. Wie ſteht es mit der Geheimhaltung militäriſcher Dinge gegenüber den Rüſtungsfirmen? Bei der Entwickelung des Spionage⸗ ſyſtems ſpielt der Staat ſelber die allerübelſte Rolle. Ein Beweis der Zerſetzung iſt es, daß man dem öſter⸗ reichiſchen Generalſtabsoffizier Redl, als ſeine Verfeh⸗ ice aufgedeckt waren, Gelegenheit gab, ſich zu er⸗ ſchießen. Kriegsminiſter von Falkenhayn: Ich kaun berſichern, daß das deutſche Offizierskorps ſtets ſo handeln wird, wie es ihm die Ehre und die Pflicht befehlen. Nach einer kurzen Erwiderung Cohens geht die Vorlage an eine Kommiſſion. Donnerstag 1 Uhr: Gebührenordnung für Zeugen und Sachverſtändige, Hilfsrichterweſen beim Reichsgericht, Kolonialgerichtshof. Schluß 6 Uhr. 5 i 2 Lokales. Seckenheim, den 27. November 1913. Mitteilungen aus der Gemeinderatsſitzung vom 25. Nov. 1913. Vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes erklärt der Gemeinderat ſeine Zuſtimmung zu einem vor⸗ gelegten Projekt der Großh. Waſſer⸗ und Straßenbau⸗ inſpektion Heidelberg über gemeinſchaftliche Kanaliſations⸗ ausführung mit der Gemeinde Edingen, Main⸗Neckar⸗ Eiſenbahn und der Gemeinde hier, aus Grundſtocks⸗ mittel und zum Wiedererſatz durch die Wirtſchaft in 20 Jahren. i Einem Geſuch um Ueberlaſſung eines 8— 12 ha großen Geländes zu einer Baumanpflanzung kann Mangels geeignetem Gelände nicht entſprochen werden. Der z. Zt. geforderte Betrag für Entgegennahme der An⸗ und Abmeldungen der Ortskrankenkaſſe Seckenheim wird aufrecht erhalten. Ein Stundungsgeſuch über Kanalkoſten wurde ge⸗ nehmigt. 8 Ueber das an die Stadtgemeinde Ladenburg gegebene Darlehen in Höhe von 70 000 Mk. wurde ein Vertrag aufgeſtellt. Von einem Erlaß Großh. Miniſterum des Innern vom 25. Oktober ds. Is. über den Ablauf der Amts⸗ dauer der Bürgermeiſter im Großherzogtum Baden wird Kenntnis genommen. Von einer Einladung des Vereins ehemaliger 111er zu der am 7. Dezember, abends 7 Uhr in der Wirtſchaft „zur Kapelle“ ſtattfindenden Weihnachtsfeier wird Kennt⸗ nis genommen. Zur Viehzählung am 1. Dezember ds. Js. wird der Ort in 16 Zählbezirke eingeteilt und die erforderliche Anzahl von Zähler beſtimmt. Für die Zählung wird den Zählern eine Vergütung von 3 Mk. aus der Ge⸗ meindekaſſe bewilligt. a Die Abhörbemerkungen zur Gemeinderechnung, Kran⸗ kenhaus rechnung, Ortsviehverſicherungsrechnung, Waſſer⸗ werksrechnung, und Gemeindekrankenverſicherungsrechnung werden beantwortet.. Joſef Spies, Bahnarbeiter, wird zum Antritt ſeines angeborenen Bürgerrechts zugelaſſen. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. Geſaugverein Liedertafel. Wie dem hieſigen muſikliebenden Publikum das von der Liedertafel im März ds. Js. gut durchgearbeitete Konzert noch in leb⸗ hafter Erinnerung ſtehen wird, ſo hat ſich der Verein nunmehr eniſchloſſen auch im kommenden Jahre und zwar am Sonntag, den 15. Februar 1914 ein Konzert größeren Stils zu veranſtalten, um hierin reichlich Probe ſeines Könnens abzulegen. Der Liedertafel mit ſeinem umſichtigen und rührigen in Muſikkreiſen hochgeſchätzten Dirigenten, Herrn Hauptlehrer Felix Schloer, aus Mann⸗ heim iſt es wieder gelungen, jetzt ſchon für das nöchſt⸗ jährige Konzert erſtklaſſige für Seckenheim neue Soliſten zu gewinnen. Im übrigen darf ſich der Geſangverein Liedertafel in aller Ruhe an ein Konzert größeren Rahmens wagen, zumal ihm gerade im letzten halben Jahre zur Genüge Gelegenheit geboten war, ſeine nicht zu unterſchätzende geſangliche Leiſtungsfähigkeit, bei dem Geſangswettſtreit Käfertal, ſowohl auch auf den Konzerten des„Badiſchen Pfalzgau⸗Sängerbundes“ prüfen zu laſſen, wobei der Verein zeigen konnte, daß er durch die aner⸗ kennungswerte Tüchtigkeit ſeines Dirigenten, ſowohl der Opferwilligkeit der Sänger ein für Landvereine hohes, muſtkaliſches Niveau erreicht hat, was ja auch durch ein⸗ wandsfreie Sachverſtändige in beachtungswerten Kritiken niedergelegt wurde. Die Vorbereitungen zum genannten Konzert ſind ſchon ziemlich im Gange und wird die Liedertafel keine Mühe und Koſten ſcheuen, den hieſigen Muſikfreunden einige genußreiche Stunden zu bieten. Ueber den Inhalt dieſes Konzerts werden wir noch berichten, ebenſo werden wir mit dem Vorverkauf der Eintrittskarten kurz vor Weihnachten beginnen Tabak- und Zigarrenarbeiterverſammlung. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich finder hier am kom⸗ menden Samstagabend im Gaſthaus zum Adler eine öffentliche Tabak⸗ und Zigarrenarbeiterverſammlung ſtatt, welche zur Tabakarbeiterbewegung im allgemeinen wie auch zu der bevorſtehenden Tarifbewegung der Mannheimer Rohtabakarbeiter und der Lohnbewegung der unterbadiſchen Zigarrenarbeiter Stellung nimmt. Die Verſammlung iſt von dem Zentralverband chriſtlicher Tabakarbeiter einge⸗ laden, als Referent wird der Bezirksleiter des chriſtlichen Tabakarbeiterverbandes Herr Gewerkſchaftsſekretär Eichen⸗ laub Heidelberg erſcheinen. Neben den Tabak⸗ u. Zigar⸗ renarbeiter Seckenheims und Umgebung ſind auch alle übrige Intereſſierten eingeladen. Baden. 0 ( Karlsruhe, 26. Nov.(Aus dem Staatsanzei⸗ ger.) Lehramtspraktikant Dr. Kühn aus Oetigheim wurde zum Profeſſor an der Oberrealſchule in Mannheim ernannt. Gerichtsaſſeſſor Burger aus Bretten wurde zum Notar im Amtsgericht Lörrach ernannt und ihm das Notariat Kirchen zugewieſen. () Karlsruhe, 26. Nov.(Ausſtellung für Siede⸗ lungsweſen.) Die augenblicklich in der Feſthalle hier arrangierte Ausſtellung für Siedelungsweſen, Städtebau und Wohnungsweſen, war am letzten Sonntag von mehr als 200 Perſonen beſucht und erweckt allgemeines großes Intereſſe. Die Ausſtellungsleitung veranſtaltete vormit⸗ tags und nachmittags erläuternde Führungen. Wir machen darauf aufmerkſam, daß von nun an kläglich von 5—6 Uhr und von ½7—½8 Uhr ſolche Führungen teils durch Leiter der Ausſtellung, Regierungsbaumeiſter a. D. Langen ſelbſt, teils durch Mitglieder des Badiſchen Architekten⸗ und Ingenieurvereins ſtattfinden werden. Dieſe Führungen ſollen den Beſuchern die Ueberſicht über ſehr reichhaltiges und teilweiſe nach neuen Geſichts⸗ punkten zuſammengeſtelltes Planmaterial erleichtern und damit den Zweck und die Bedeutung der Ausſtellung klarlegen. Regierungsbaumeiſter a. D. Langen wird bei ſeinen Führungen einige Sondergebiete der Ausſtellung eingehender in zuſammenhängender Art behandeln. Hier⸗ über gibt jeweils das ſchwarze Brett am Eingang der Ausſtellung Auskunft. Für Fachleute iſt Regierungs⸗ baumeiſter Lange täglich in der Ausſtellung von 5—6 Uhr bezw. vor oder nach den Führungen zu ſprechen. () Karlsruhe, 26. Nov.(Neubauten.) Unter der modernen Neubauten der badiſchen Reſidenz, die augen blicklich im Entſtehen begriffen ſind, wird das Monu⸗ mentalgebäude der Firma Hermann Tietz beſonders ins Auge fallen. Der Neubau erhebt ſich an Stelle des alten Hotels Erbprinz, das vollſtändig abgeriſſen wurde. Innerhalb der kurzen Friſt von/ Jayren iſt an emer der verkehrsreichſten Stellen in der badiſchen Reſidenz ein vollſtändig neuer Gebäudekomplex entſtanden, welcher geſtern nachmittag dem Verkehr übergeben wurde. Die moderne Bautechnik hat ſich mit dem Abbruch der„alten“ vor kaum einem Jahrzehnt entſtandenen und mit dem Neubau des jetzigen Geſchäftshauſes Tietz das glän⸗ zendſte Zeugnis ausgeſtellt. Nachdem ſchon vor wenigen Monaten ein Teil des neuen Warenhauſes eröffnet wer⸗ den konnte, war es dank einer raſtloſen Tätigkeit mög⸗ lich, am geſtrigen Nachmittag den geſamten Gebäude⸗ komplex der Oeffentlichkeit zu übergeben. Der neue Tietzſche Bau iſt nicht allein in ſeiner äußeren Architektur eine Zierde des Stadtbildes, er iſt auch in ſeinem Innern geradezu geſchmackvoll und vornehm ausgeſtattet. (J Karlsruhe, 26. Nov.(Arbeitsloſigkeit.) Die Ortsgruppe Karlsruhe des Reichsvereins Liberaler Ar⸗ beiter und Angeſtellten hat an den Stadtrat eine Eingabe gerichtet, in welcher praktiſche Vorſchläge zur Bekämp⸗ fung der Arbeitsloſigkeit gemacht werden und um deren Durchführung gebeten wird. In der Eingabe wird be⸗ tont: Wir empfehlen neben Notſtandsarbeiten gemeindliche Arbeitsloſenhilfskaſſen, möglichſt in Verbindung mit pari⸗ tätiſchen Arbeitsnachweiſen, aber zunächſt ohne Beiträge der Arbeitnehmer, da wir uns bereits mitten in der Ar⸗ beitsloſigkeit befinden und für eine ſchnelle Hilfe weder Beiträge noch Karenzzeiten in Betracht gezogen werden können... Das ſogenannte Genterſyſtem wird un⸗ ſererſeits nicht befürwortet, da ſich die unſererſeits er⸗ betene Fürſorge für alle Arbeitsloſen erſtrecken ſoll. Eben⸗ ſo treten wir für eine möglichſt gleichmäßige Höhe und gleiche Maximaldauer der Unterſtützung ein. Eine Aus⸗ nahme dürften dagegen durch Zuſchläge für Kinder unten Weil die Arbeitsloſen au 16 Jahren angebracht ſein. wirtſchaftlichen Kriſen abſolut unſchuldig ſind, verlangt es die ſoziale Gerechtigkeit, nicht nur eine öffentliche Für⸗ ſorge eintreten zu laſſen, ſondern dieſe auch ſo auszuge⸗ ſtalten, daß ſie nicht mit dem Odium der Armenunterſtütz⸗ ung behaftet wird. n ( Mannheim, 26. Nov.(Ueberfahren.) Der 22⸗ jährige Taglöhner Gg. Müller aus Rheinzabern fiel auf dem hieſigen Rangierbahnhof zwiſchen die Gleiſe und wurde von einer Lokomotive überfahren und getötet. () Maunheim, 26. Nov.(Familienſzene.) In Neckarau kam es zu einer gefährlichen Familienſzene. Ein Vater machte ſeiner Tochter Vorhaltungen weil ſie zu ſpät nach Hauſe kam. Das Mädchen rief ihren vor dem Hauſe wartenden Liebhaber, der in die Wohnung eindrang und auf den Vater des Mädchens einen Schuß abgab, der dieſen an der Stirn ſchwer verletzte. Der gewalttätige Schütze wurde verhaftet. ( Heidelberg, 26. Nov.((Arbeitsloſenfürſorge.) Auch die hieſige Handelskammer hat ſich mit der hier akuten Frage der Arbeitsloſenfürſorge beſchäftigt und ſick in einer Entſchließung gegen eine Arbeitsloſenfürſorge ausgeſprochen. f (Pforzheim, 26. Nov.(Der Revolver.) In einer Wirtſchaft kam es zwiſchen dem Hilfsarbeiter Kunz⸗ mann und dem Mechaniker Steudle zu einem Wort⸗ wechſel, welcher auf der Straße zum Austrag kam. Als einige Burſchen für Steudle Partei ergriffen und auf Kunzmann einſchlugen, griff dieſer zu feinem geladenen Revolver und gab einen Schuß ab, welcher ſeinen Kame⸗ raden, der an der Sache gar nicht beteiligt war, den 16⸗ jährigen Rudolf Kunzmann, ſchwer verletzte. Der Täter wurde verhaftet. ) Pforzheim, 26. Nov.(Brand.) In Würm brach geſtern früh im Wohnhaus der Witwe Marie Stie⸗ gele Feuer aus, welches auch die Scheuer vollſtändig ver⸗ nichtete. Der Schaden betrögt ungefähr 18000 Mark. Es wird Brandſtiftung vermutet.„„ N (Gutach, 26. Nod.(Verunglückt.) In der Gutach wurde der 40jährige Bierbrauer Andreas Jung aus Grünmettingen tot aufgefunden. Es dürfte ein Unglücks⸗ fall vorliegen. 1 5 () Bühl, 26. Nov.(Die Obſternte.) Trotz der ſtarken Froſtnächte, welche im Frühjahr dieſes Jahres ſo großen Schaden anrichteten, ſind in der Bühler Ge⸗ gend über eine Million Mark für Frühzwetſchgen ver⸗ einnahmt worden. Nach der vorläufigen Zu ammen⸗ ſtellung der in Frage kommenden Verſandſtationen ſind 60 000 Zentner Zwetſchgen und Frühobſt verfrachtet wor⸗ den, was bei einem Grundpreis von 20 Mk. pro Zentner über eine Million Mark ausmacht. f 25 () Freiburg, 26. Nov.(Luſtbarkeitsſteuer.) Wie man hört, hat der Stadtrat eine Vorlage über die Ein⸗ führung der Luſtbarkeitsſteuer ausgearbeitet, welche den Bürgerausſchuß in ſeiner nächſten Sitzung beſchäftigen ſoll. dDonaueſchingen, 26. Nov.(Der Beſuch des Kaiſers.) Nach neueren Meldungen iſt der Beſuch des deutſchen Kaiſers in Donaueſchingen nicht abgeſagt. Der agen des Kaiſer wird vielmehr in den allerletzten Monats November hier eintreffen. (0) Stockach, 26. Nov.(Brand.) In dem Oeko⸗. nomiegebäude des Fettingarbeiters Moll brach Feuer aus, das das Gebäude vollſtändig einäſcherte. Das Wohngebäude konnte gerettet werden. 8 60 St. Leon, Amt Wiesloch, 26. Nov.(Die Frem⸗ denlegion.) leber das Schickſal des höchſtwahrſcheinlich für die Fremdenlegion angeworbenen Bankſchülers Tropf iſt man hier noch ſehr im Ungewiſſen. Man weiß immer noch nicht, wo er ſich befindet, aber man erwartet baldige Auskunft, da ſich auf Veranlaſſung der Regierung das Auswärtige Amt der Sache angenommen hat. T. ſoll an hochgradiger Nervoſität gelitten haben. Man erwartet hier, daß ſich die Angelegenheit recht bald aufklärt, und Tropf in ſeine Heimat zurückkehren kann. Gutundhillig 1 kaufen Sie g Damen- und Kinderkonfektion . so wee Pelze, Kleiderstoffe u. flussteuerartikel g bei Louis Landauer, . Mannheim Breitestr. 1 — 1 72 8 S 8 D J F. * Wie ſind die Mondkrater entſtanden? Die Gelehrten ſind darüber noch nicht einig, darum ſeien einige der wichtigſten Erklärungsverſuche mitgeteilt, die wir im Kosmos⸗Handweiſer(Stuttgart) leſen. Da iſt einmal die Aufſturzhypotheſe, die z. N. der be⸗ kannte Urania⸗Meyer vertrat. Darnach un. ärmten die Erde neben dem Mond früher eine Menge kleiner Himmelskörper, bis herab zu kleinſten Meteoriten. Dieſe ſchlugen in die noch zähe Mondoberfläche beim Einſturz Löcher, die ſich wieder füllten, wobei als Spuren die Ringgebirge zurückblieben.— Ganz anders geht Hörbiger in ſeiner Glazialkosmogonie zu Werke. Er nimmt an, daß die Mondoberfläche ganz aus Eis beſteht. Die frühere Mondflut ließ die Oberfläche nicht zur Ruhe kommen, und durch Lücken drang Waſſer hervor. Bei eintretender Ebbe ließ es einen Ring von Neueis zurück und tiefte das Innere durch Abſchmelzen etwas aus. Das wiederholte ſich oft, und ſo entſtand ein Ringwall von Neueis und eine vertiefte Fläche im Ureis, wohl auch ein Zentralberg aus den Trümmern des Neueiſes beim Zurückfluten.— Die Vulkantheorie vertreten Nas⸗ Imyth und Carpenter. Hiernach warf das Mondinnere Aſche und Schlacken aus, die ſich ringförmig anſetzten; beim Nachlaſſen der Vulkantätigkeit bildete ſich der Zen⸗ tralberg. Dieſen durchbrach ſpäter Lava, die den Explo⸗ ſionstrichter teilweiſe anfüllte und ſo das bekannte flache Innere der Krater ſchuf.— Eine verbeſſerte Vul⸗ kantheorie hat neuerdings Dr. Dahmer in Höchſt a. M. durch ſinnreiche Experimente begründet. Er nimmt an, daß die größten Wallebenen zu einer Zeit entſtanden, als die Mondoberfläche noch dickflüſſig war. Lokale Er⸗ hitzung rief dann eine Eruption hervor, die ſich ring⸗ förmig ziemlich weit fortpflanzte, wie ein Stein, ins Waſſer geworfen, Ringwellen erzeugt. Schließlich blieb ein weiter niedriger Ringwall ſtehen. Kleiner und aus⸗ geprägter wurden durch dieſelbe Urſache die Ringgebirge, als die Oberfläche des Mondes etwas mehr erkaltet war, auch blieb dann in der Regel als Spur des Aus⸗ bruchs ſelbſt ein Zentralberg ſtehen. Seine Verſuche machte Dr. Dahmer mit einem Gemenge aus flüſſigem Paraffin und Gips in einem Blech, das er von unten durch eine Stichflamme da und dort erhitzte. So ent⸗ tanden künſtliche Wallebenen und Ringgebirge. Neues aus aller Welt. * Naubmord. Aus Lhyorn wird gemeldet: In der Mittwochnacht wurde im Walde bei Waldow der Kutſcher Scumotolſki, der ſich mit ſeinem Fuhrwerk unter⸗ wegs befand, erſchlagen aufgefunden. Da der Betrag von 170 Mark, den der Kutſcher bei ſich hatte, fehlte, nimmt man an, daß es ſich um einen Raubmord handelt. Brillantendiebſtahl. Der Brillanten händler Jakob Pinheiro aus Amſterdam, der mit dem Abend⸗ ſchnellzug am Mittwoch in Wien eingetroffen war, er⸗ ſchien auf der Polizei und gab an, daß ihm auf der Fahrt nach Wien ſein wohlverwahrtes Portefeuille mit — 2 2— Erklärung. Die Metzger, H. Neudeck, W. Hartmann, P. Gropp, H. Engelhart u. L. Neuthinger konnten es in der letzten Nummer des Neckar⸗ boten am Samstag nicht unterlaſſen, ihren Konknrenzneid gegen mich in einem Artikel über Fleiſch⸗Abſchlag loszulaſſen. Jeder anſtändige Menſch kann erſehen, wo⸗ hin dieſer Artikel zieht und wird der Herr Staatsanwalt jedenfalls das letzte Wort darin zu ſprechen haben.(1129 Karl, Gruber, Metzgermeister. Geſchäfts empfehlung Unterzeichneter führt den von ſeinem Vater betriebenen Handel in Wagen-, Leder- u. Huffelt wei a i Abnah nd bitte die werte Kundſchaft um weitere Hochachtungsvoll(1128 Pbinpp Gärtner, Neckarſtraße 5. — Huietamafzſ 6 kräftigt Kranke verjüngt Gesunde gibt Jugendkrat und Frische. 5 wlrtdier dabraugeeht N Dosen Mik. l.— und Ik. 1.80. N Verlangen Sie Qufefamalz N in Apotheken und Drogerien. 10 N. * nicht erhaſtllch, schrelben n Sle an 2 2520 3 Bad Dürkheim. f * Brillanten im Werte von ungefähr 270000 eee C ͤ ͤ TT I Kronen geſtohlen worden ſet. 8 * Ein Selbſtmörder⸗Klub. Auf Beſchluß des „Klubs der Selbſtmörder“ erſchoſſen ſich in Peters⸗ burg der Techniker Nikolski und der Militär⸗Feldſcher Schmidt, beides junge Leute von 19 Jahren. Die Poli⸗ zei fahndet eifrig nach dem Selbſtmörderklub. * Freche Eiſenbahnräuber. Am Mittwoch abend wurde in dem gegen 11 Uhr in Brieg abgehenden Perſonenzug Brieg—Neiſſe zwiſchen Bösdorf und Neiſſe die Notbremſe gezogen. Während das Zugper⸗ ſonal den Zug abſuchte, wurde der Packwagen be⸗ raubt. 5 Poſtbeutel mit über 500 Mark In⸗ halt wurden geſtohlen. Die Täter entkamen.— Amtlich wird zu dem Zugdiebſtahl noch gemeldet, daß der Zug durch Ziehen der Notbremſe in einem Frauen⸗ abteil 4. Klaſſe zum Stehen gebracht wurde. Während des Aufenthalts auf der Strecke wurden aus dem Pack⸗ wagen 5 Geldtaſchen mit 525 Mk. 20 Pfg. ent⸗ wendet. Die leeren Taſchen wurden am Mittwoch früh von einem Weichenſteller auf der Strecke gefunden. Ein Polizeihund aus Neiſſe befindet ſich an Ort und Stelle. Die Ermittelungen werden fortgeſetzt. * Mord und Selbſtmord. Am Mittwoch nach⸗ mittag wurde in der Friedrichſtraße 131 A in Berlin der Beſitzer einer ruſſiſchen Buchhandlung, namens Gold⸗ ſtein, von ſeinem erſt kürzlich eingetretenen Buchhalter Sourkoff, ebenfalls ein Ruſſe, aus noch nicht bekannter Urſache mit einem Hammer in dem hinter dem Geſchäfts⸗ lokal gelegenen Zimmer niedergeſchlagen und durch einen Revolverſchuß verletzt, ſodaß der Mann beſinnungslos und ſchwer darniederliegend nach der Kgl. Klinik geſchafft werden mußte. Sourkoff machte zei Eintreffen der Polizei von ſeiner Waffe Gebrauch und intleibte ſich durch einen Schuß in den Kopf. — Mißbräuchliche Benützung von Freifahr ſcheinen. In letzter Zeit kam wiederholt zur Kennt— nis der Generaldirektion, daß Freiſcheine, die für die Kinder von Beamten ausgeſtellt worden waren, miß— bräuchlich über die Dauer des Unterrichts oder Lehrver— hältniſſes hinaus weiter benützt wurden. So hat z. B der Sohn eines Unterbeamten einen Freiſchein, der ihm zur Erlernung eines Handwerks ausgeſtellt worden war, weiterbenützt, als er ſchon längſt aus der Lehre aus⸗ getreten war und in einer Fabrik Arbeit genommen hatte; die Tochter eines Unterbeamten, die einen Kurs in einer Handelsſchule beſuchte, hat den ihr unrichtiger⸗ weiſe auf ein volles Kalenderjahr ausgeſtellten Frei⸗ ſchein noch eine Reihe von Monaten hindurch als Kon⸗ toriſtin weiterbenützt. Die Beamten, deren Kinder im Beſitze von Freiſcheinen ſtehen, wurden deshalb darauf hingewieſen, daß ſie verpflichtet ſind, über die beſtim⸗ mungsgemäße Benützung des Freiſcheins zu wachen, ihn nach Beendigung des Unterrichts oder der Lehre alsbald dem Kind abzunehmen und der ausſtellenden Dienſtſtelle zurückzugeben oder aber, falls der Freiſchein nicht zu⸗ rückgegeben werden kann, dies zum Zweck ſeiner Ungül⸗ tiakeitserklärung alsbald anzuzeigen. Famstag vormittag 8 Ahr Schweinefleiſ) Pfund 75 Pfg., Wurſt und Fett Pfund 80 Pfg. —— zu haben bei(b Konrad Kleinhans, Hauptſtr. 154. Weber s Mäucherapparate empfiehlt zu Fabrikpreiſen Sigm. Oppenheimer. 1122 Militär- Verein Seckendeſm. Einladung. Nuſere halbfährige General- Versammlung findet nächſten Honntag, nachmittags 3 Uhr im Neichsadler ſtatt. Tagesordnung: Bericht über den Gauverbandstag. Weihnachtsfeier. Kaiſer feier. Sonſtige Vereins angelegenheiten. Die Kameraden werden zu dieſer Verſammlung freundl. eingeladen, in der Erwartung zahlreicher Beteiligung. Der Vorſtaud. FDB Gesucht ordeutl. ſaubere Frauen um ein leicht verkäufliches Nahrungsmittel, welches in jeder Familie, reich und arm, täglich verbraucht wird, in einem kleinen Korb den Fa⸗ milien ins Haus zu bringen. Verdienſt bei 2— 3 Tagen Tätigkeit wöchentlich 20 Mk. oder mehr. Off. aus allen Orten, auch aus Dörfern, unt. G. H. 7224 an die Ann.⸗Expedition Heinrich Eisler, Hamburg. Möbl. 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Vorausſicht⸗ lich werden in den Städten die Poſtämter 14 einen ähnlichen Anſturm zu erleben haben, wie im vorigen Jahr die Aemter 12. Wer es dann noch anzurichten weiß, daß in dem Stempel die Zeit von 9 zis 10 Uhr als Einlieferungszeit erſcheint, der hat den Bipfel der in jenem Datum liegenden Kurioſität er⸗ lommen. Letzte Nachrichten. Metz, 26. Nov. Das Kriegsgericht hat den Leut⸗ nant Tiegs vom lothringiſchen Fußartillerieregiment Nr. 16 in Diedenhofen wegen Totſchlags, begangen an dem Fahnenjunker Förſter, zu 10 Jahren Zucht⸗ haus, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 10 Jahre und Entfernung aus dem Heere verurteilt. Die Begründung des Urteils erfolate öffentlich. 5 Omel verkaud 3 1 Aus ciner Aulssfellung. Ausführung G bloliriſcher Licht und Rraftanſagen G zu billigen Preisen und coulantesten Zahlungsbedingungen. —— Liefeſung don Glüh- u. Metalldrathlampen, Beleuchtungskörper jed. Art, elektr. 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Dezember 1913 wird wie alljählich, eine Reichsviehzählung vorgenommen. Die Einwohnerſchaft wird erſucht, die Herren Zähler bei Vor⸗ nahme dieſes Geſchäfts unterſtützen zu wollen. Wir machen darauf aufmerkſam, daß ſich Viehbe⸗ ſitzer durch unrichtige, insbeſondere zu niedrige Angabe ihres Viehſtandes der Gefahr ſtrafrechtlicher Verfolgung ausſetzen. Seckenheim, den 26. November 1913. Bürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß wegen Abbau der Unterführung von Gerber u. Söhne der neue Weg im unterem Doſſenwald am Freitag und Samstag für den Fuhrwerksverkehr geſperrt iſt. Seckenheim, den 26. November 1913. Bürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. Gefunden und auf dem Rathaus Zimmer 7 abzuholen iſt ein Portemonnaie. Seckenheim, den 25. November 1913. Bürgermeiſteramt: i Volz. Schmitt. Wekarmtmachung. Anweiſung von Rechnungen betr. Diejenigen Geſchäftsleute, welche noch Forderungen an die Gemeinde haben, werden hiermit aufgefordert Rechnungen hierüber in Aktenformat und getrennt nach den einzelnen Lieferungsarten innerhalb S Tagen bei uns einzureichen. So iſt beiſpielsweiſe für die Angelegenheit der Schule, der Straßen, und Wege, des Volkbades, der Feuerwehr, der Landwirtſchaft, des Krankenhauſes, der verſchieden artige Gebäude eic. ete. immer je eine be- ſondere Rechnung einzureichen. Rechnungen, welche nicht vor Ablauf des Monats Dezember eingekommen ſind, werden erſt im Juni 1914 zur Anweiſung und Auszahlung gebracht. Auch werden die ſäumigen Unternehmer im Jahre 1914 von Lieferungen und Arbeitsleiſtungen für die Gemeinde ausgeſchloſſen. Seckenheim, den 25. November 1913. Gemeinderat: 5 Volz. Schmitt. Bekanntmachung. Die Handhabung der Straßenpolizei betr. Wir bringen hiermit nachſtehende Vorſchriften mit dem Anfügen in Erinnerung, daß Zuwiderhandlungen künftig ſtrenge beſtraft werden. § 13 der Strassenpollzelordnung vom 12. mal 1882. Beleuchtung der während der Dunkelheit fahrenden Fuhrwerke). Fuhrwerke, welche nach eingetretener Dunkel⸗ heit auf öffentlichen Wegen fahren, müſſen mit einer hell⸗ leuchtenden Laterne verſehen ſein, wobei die Führung rot⸗ oder grüngeblendeter Laternen unterſagt iſt. § 2 Zit 3 der Fahrradverordnung vom 7. hob. 1907. 8 2. Jedes Fahrrad muß verſehen ſein: ö Während der Dunkelheit und bei ſtarkem Nebel mit einer hellbrennenden Laterne mit farbloſen Gläſern, welche den Lichtſchein nach vorn auf die Fahrbahn wirft. § 1 Mbs. 1 Zitter s der Verordnung des Bundesrats über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 3. Februar 1910. Jedes Kraftfahrzeug muß verſehen ſein! Nach eingetretener Dunkelheit und bei ſtarkem Nebel mit mindeſtens zwei in gleicher Höhe angebrachten, die ſeitliche Begrenzung des Fahrzeuges anzeigenden, hellbren⸗ nenden Laternen mit farbloſem Glaſe, die den Lichtſchein derart auf die Fahrbahn werfen, daß dieſe auf mindeſtens 20 Meter vor dem Fahrzeug von dem Führer überſehen werden kann) Uebermäßig ſtark wirkenden Scheinwerfer düß fen nicht verwendet werden.. § 1 der Strassenpolizelordnung vom 12. mai 1882. (Lagern von Gegenſtänden auf öffentlichen Wegen und Plätzen). Es iſt unterſagt, ohne Genehmigung der Fisehmarkt werden kann, aufzuſtellen, hinzulegen oder liegen zu laſſen oder den bei der Genehmigung feſtgeſetzten Bedingungen zuwiderhandelt. Ss der gleichen Lerordnung: (Beleuchtung ſolcher Gegenſtände). Wer auf öffent⸗ lichen Wegen und Plätzen, Gegenſtände der in 8 4 be⸗ zeichneten Art aufſtellt, hinlegt oder liegen läßt, hat da⸗ für zu ſorgen, daß dieſelben während der Dunkelheit ge⸗ nügend beleuchtet ſind. Dieſe Verpflichtung liegt, wenn Fuhrwerke durchreiſender Perſonen auf öffentlichen Wegen und Plätzen während der Dunkelheit aufgeſtellt ſind, ſo⸗ wohl dem Leiter des Fuhrwerks als dem Wirte ob, bei welchem der Reiſende eingeſtellt hat. § 123 Ziffer 5 P.-Stt.-G.-B. An Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu vier⸗ zehn Tagen wird beſtraft: Wer bei Leitung eines Fuhrwerks ſich durch Schlafen oder ſonſtiges Verſchulden in eine Lage gebracht hat, daß er ſein Geſpann nicht mehr gehörig zu lenken im Stande iſt. 2. An die Bürgermeiſter⸗ und Stabhalterämter des Landbezirks: Wir erwarten, daß bei Zuwiderhandlungen, ſoweit die dortige Zuſtändigkeit gegeben, auch dortſeits mit ſtrengen Strafen eingeſchritten wird. Das Polizeiperſonal iſt mit entſprechender Weiſung zu verſehen. Grossh. Bezirksamt Abt. IV. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 20. November 1913. Bürgermeisteramt: Volz. Zugelaufen und bei Wirt Adam Gropp dahier abzuholen iſt ein Hund(Dobermann). Seckenheim, den 27. November 1913. gürgermeiſteramt: Volz. Filiale Seckenheim. morgen Freitag Schmitt. Schmitt. (1073 f d P ö Ani den Planken. Zum Verkauf gelangen: 2 Holländer Schellfisch, Kablian, See- lachs, Hlerlan, ſowie ſebende Neckar- fische und frisci gewässerie Stockfische. Elisabetha Kleinböck, Neckarhausen. Ranarienzucht⸗ und Vogelschutz⸗ Cerein Seckenheim. Vogelſchutz betreffend. Die uns von der Gemeinde⸗ verwaltung überwieſen und von uns ausgehängten Niſtküſten für die nützliche Vogelſchar, werden diejenigen Grundſtückseigentümer gebeten dieſe Niſtkäſten auch im Winter auf ihren Bäumen in den Gärten hängen zu laſſen, da dieſelben Niſthöhlen auch zugleich im Winter als Unterkunft und Aufenthaltsſtätte von den Vögel bezogen werden. Vogelfreunde und Gönner unſerer Vogel ſchutzbeſtre⸗ bungen, welche uns darin unterſtützen wollen duich Selbſt⸗ anbringung, werden wir dieſen gerne nähere Auskunft über die Beſchaffenheit der Niſthöhlen für unſere Vogel⸗ ſchar erteilen. 1 5 i Der Vorſtand des Kauarienzucht⸗ und Vogelſchutzvereins Feckenheim. 2 99 28 — 0 W. * 9271 9 7 (E. B.) le Gegr. 1898. Die auf Sonntag, den 30. ds. Mts., vorge⸗ ſehen geweſene N Abendunterhaltung für unſere Mitglieder verbunden mit turnerxiſchen, und theatraliſchen Aufführungen, findet sehon Famstag Abena ſtatt. Beginn punkt ½9 Uhr, Saalöffnung 8 Uhr. Zutritt haben nur Mitglieder. Eintritt iſt frei. Wir laden hierzu freundl. ein g Der Tururat: Gg. Volz. Gg. Jakob. Am Sauntag, den 30. ds. Mts., findet eine Wiederholung der Oeranstaltung att. Soweit der Platz reicht hat hierzu Jedermann ſtutritt. Eintritts preis 30 Pfg. Anfang punkt 7 Uhr Saalöffnung ½7 Uhr. a Y. O. Rath. Jünglingsberein Seckenheim. Margen Freitag Abend ½9 Uhr Vrobe Peter Mayr) im Schweſternhaus. Pünkliches und vollzähliges Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich.. 25 Der Vorſtand. Hditung! Hchinng! Tabak- und Zigarrenarbeiter Seckenheims und Umgebung. Am kommenden Samstag, den 29. November abends 8 Uhr, findet im Gaſthaus zum„Adler“ eine öffentliche Tabak- u. Zigarrenarbeiter⸗ Ver ſlammlung ſtatt, wozu ſämtliche in dieſem Berufe beſchäftigten Arbei ⸗ ter und Arbeiterinnen eingeladen ſind. Auch die übrige Bevölkerung Zeckenhelms ist treundlichst eingeladen.(1127 Zentralverb. chriſtl. Tabackarbeiter Deutſchlands. Ortsverwaltung: Seckenheim. Uerein Hundesport Seckenheim. 5 Am Sonntag, den 29. November. findet abends ½9 Uhr bei Mitglied i* Th. Rieſenacker Gaſthaus zum Schwanen 1 gemütliche Zuſammenkunft ſtatt. Um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Fussball-Gesellschaft Seckenheim. Morgen Donners tag, den 27. November, abends ¼88 Uhr, findet im Lokal zur„Pfalz“ eine Monats- Versammlung ſtatt. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung werden die Mitglider gebeten, pünktlich und zahlreich zu erſcheinen. . Der. 1. Vorſitzende. Wasmutns Fenchel⸗Konig das Beſte für Huſten und Heiſerkeit für Jung u. Alt in Flaſchen von 60 Pfg und 1 Ml. zu haben bei 3 Georg Röser.