Aae een nne eee e Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 38 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Die hentige Hummer umiasst 6 Seiten. Deutſcher Reichstag. 8 Berlin, 28. Novbr. Falken⸗ 0 Am Bundesratstiſch: v. Jagow, v. hayn. Präsident Dr. Kämpf eröffnet die Sitzung um Uhr. Auf der Tagesordnung ſtehen zunächſt kurze Aufragen. Auf die Frage der elſäſſiſchen Abgeordneten wegen der Vorgänge in Zabern erwidert Kriegs⸗ miniſter v. Falken hayn: Die Unterſuchung und Nach⸗ prüfung ſteht den höheren Vorgeſetzten zu. Ich als Ver⸗ treter der Heeresverwaltung bin nicht befugt, hier näher darauf einzugehen. Eine Beleidigung oder gar eine Her⸗ ausſorderung iſt nicht vorgekommen.(Widerſpruch und . links und bei den Elfäſſern.) Der, dem die geußerungen zur Laſt gelegt werden, ahnte nicht, daß 81 in die Oeffentlichkeit getragen würden.(Lachen und beten„Ahnungsloſer Engel!“ Große Unruhe.) Ter 85 igende Sinn des Wortes war dem jungen Mann beſ z, fremd.(Heiterkeit und Unruhe.) Ich will nichts Eichenigen. oder entſchuldigen, meine aber, wenn jede ruf im glücklichen Alter von 20 Jahren im Be⸗ S1 oder Tienſt an die große Glocke käme, ſo würde der be andal im Reiche ſo groß, daß niemand unſere Stimme erſtehen würde.(Hört, Hört, große Unruhe.) Auf die Frage des Abg. Bock(Soz.) wegen Ein⸗ ſchränkung des Handels mit Waffen erwi⸗ derte Direktor Dr. Ewald: In Verbindung mit Ver⸗ tretern der Waffeninduſtrie und des Waffen handels ſind Vorbereitungen getroffen worden, dem Mißbrauch mit Revolvern uſw. zu begegnen. Ein Geſetzentwurf wird Abesbelmer Anzeiger, 5 Seckenh eim, Samstag, dem Reichstag noch in dieſer Seſſion zugehen. 5 85 Auf die Frage des Abg. Herzfeld(Soz.) wegen 2 Beziehungen des engliſch⸗amerikaniſchen Tabattruſtes ftaatsſer 9 Zigaretteninduſtrie erwiderte der Unter⸗ bat s 2 An Tr. Richter: Tas Reichsamt des Innern 5 3 190 in die Wege geleitet. Der Reichs⸗ 5 beben alsbald mit dieſer Angelegenheit zu belt Auf die Frage des Abg. Dr. Junck(Natl.) en des Botſchaftsgebäudes 5 1 widerte der Staatsfekretär Jagow Nas swärtige Amt hat einen Auftrag noch nicht erteilt, auch im Etat befindet ſich keine derartige Poſition.(Heiterkeit.) 5 Auf die Anfrage des Abg. Alpers(Welfe) wegen e von Pferden ausländiſcher Herkunft in 15 Armee erwiderte Generalleutnant Wild v. Hohen⸗ f 5 n: Wegen des großen Bedarfs mußte alles vor⸗ 5 ellte Material aufgekauft werden. Eine Benachtei⸗ 8 deutſchen Pferdezucht hat demnach nicht ſtatt⸗ — 5—.— 9 S in der Bruſttaſche. Theodor Fontane. SSS B———— Anter Fremden. Von Otto Ruppius. 5 Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Wollen Sie nicht lieber aufſitzen, Miß?“ rief ihr dieſer nach, aber nur ein kurzes Kopfſchütteln antwortete ihm, und mit einem Ni ken voll ſichtlicher Befriedigung lief er das Pferd den Wagen dretzen und trieb es an ihre Seite. 8 Wortlos, ſtarr vor ſich in's Weite blickend, ſchritt Lucy raſchen Schrittes dahin, bis nach kurzer Zeit das Wohnhaus der angedeuteten Beſitzung vor ihnen auf⸗ 3 In ihr war es ſo klarer, ſo ſchrecklicher Tag worden, daß ſie vor ſeiner blendenen Helle nur das te ei onnte: — erkennen konnte: „ . 5 125 2¹ zwei Daß und die Blicke der f rt vo ch ſich ſelbſt d dein ſtrebte ſie gelungen. Nicht neuen, wie weit der gebe hält ſie deshalb verkehren mögen— fi ie Frauen!“ bönten ihr des Majors fr den Ohren, und faſt war es i jor Klang aus ihrer f von einem die e gen, ihr für die gefallenen W. b Port it der Genn e f e ar ters Stimme, aber als ſie kaum die Nä aber jetzt nur jungen Beſitzer, 2 eſichtigen ſchien, bei dem Geränſch des Amtsblatt der Bürgermeister ämter Sehenheim, IAwesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. un 29. November Auf die Frage des Abg. Göhre(Soz.) wegen der Sachverſtändigenkommiſſion in der Wohnungsre⸗ form erwiderte Dr. Lewald: Der Zuſammentritt die⸗ ſer Kommiſſion iſt für Anfang nächſten Jahres in Aus⸗ ſicht genommen. 8 Zu der ſozialdemokratiſchen Interßpel⸗ lation wegen der Vorgänge in Zabern erklärt Ge⸗ neralleutnant Wild v. Hohenberg: Soweit die Interpel⸗ lation nicht durch die vorherige Antwort erledigt iſt, iſt der Reichskanzler bereit, ſie in der zweiten Hälfte der nächſten Woche zu beantworten. Es folgen Wahlprüfungen. Ueber die Wahl der Abgg. Peus(Soz.)(8. Potsdam. Brandenburg— Veſthavelland] und Dr. Pachnike(F. Vp.)(3. Mecklen⸗ burg⸗Schwerin. Parchim Ludwigslust] wird ohne De⸗ batte Beweiserhebung beſchloſſen. Die endgültige Ab⸗ ſtimmung über dieſe, ſowie die folgenden Wahlprüfungen wird alsdann bis auf Dienstag ausgeſetzt. Bei der Wahl des Abg. Hegenſcheidt(Reichsp.)(10. Liegnitz. Rothen⸗ burg Hoyerswerdaf beantragt die Kommiſſion, die Wahl für gültig zu erklären, während die Sozialdemokraten einen Antrag auf Ungültigkeitserklärung geſtellt haben. Nach längerer Debatte, in der die Abgg. Stadthagen (Soz.), Neumann⸗Hofer(F. Vp.) für Ungültigkeit, die dag Bollert(N.) und Dr. v. Veit(K.) für Gültigkeit plädieren, wird die Abſtimmung auf Dienstag ausge⸗ ſetzt. Die Wahlen der Abgeordneten Graf v. Carmer⸗ Oſten(konſ.)(1. Breslau—Gurau— Steinau— Wohlau], Dr. Burkhardt(W. Vgg.)(5. Wiesbaden— Dillenburg Oberweſterwald] und v. Bornin(konſ.)[5. Köslin—Neu⸗ ſtettin] ſollen für gültig erklärt werden. Die Wahl des Abg. Haupt(Soz.)[Magdeburg.—Jericho] iſt von der Kommiſſion wiederholt für ungültig erklärt worden. Nach unerheblicher Erörterung wird die Abſtimmung ebenfalls auf Dienstag angeſetzt. Die Wahl des Abg. Reck(konſ.), bei der die Kommiſſion Beweiserhebung Wau d paſ⸗ ſiert ohne Debatte. Bei der Wahl des Abg. Kuckhoff (Z.) beantragt die Kommiſſion Beweiserhebung, die So⸗ zaldemokraten Ungültigkeit. Auch darüber wird die Ab⸗ ſtimmung auf Dienstag angeſetzt. Bei der Wahl des Abg. Kopſch(Vp.) bean⸗ tragte die Kommiſſion Gültigkeit; weil die Kon⸗ ſervativen Proteſt gegen dieſe Wahl eingelegt haben, entſpinnt ſich eine längere Debatte, in der hauptſächlich der Umſtand beſprochen und die Meinungen darüber aus⸗ getauſcht werden, daß ein konſervativer Malermeiſter an den Vertreter der Sozialdemokratie herangetreten iſt. Tie Wahl des Abg. Laſer(natl.) wird ohne Debatte . N* neckarbauser Zeitung, Seckenbeimer Zeitung. 1918. eee A Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. FETT ˙· w 13. Jahrgang. 8„* Holiliſche Rundſchau. Deutſches Reich. 3 5 Tie Kandidatur des Prinzen zn Wied. Nach einem Berliner Telegramm der Köln. Ztg. wird Prinz Wilhelm zu Wied demnächſt in Kenntnis geſetzt werden über die amtliche Stellung der Großmächte zu ſeiner Anwartſchaft auf den Fürſten⸗ thron von Albanien. Die amtliche Stellung der Regie⸗ rungen wird dem Prinzen vorausſichtlich von Berlin aus mitgeteilt werden und die deutſche Regierung würde es übernehmen, dem Prinzen Kenntnis zu geben. Dieſer Weg empfiehlt ſich aus Zweckmäßigkeitsgründen, da der Prinz in Potsdam wohnt. Ein politiſches Hervorkreten Deutſchlands wäre damit nicht verbunden. * Immer wieder Zabern. Aus Zabern wird von gutunterrichteter Seite folgendes Vorkommnis vom Mittwoch berichtet: Als dort einige Offiziere, unter ihnen auch Frhr. v. Forſtner, abends gegen 8 Uhr vom Bahn⸗ hof kamen, wurde Frhr. v. Forſtner von vorüber⸗ gehenden jungen Leuten, die alsbald verſchwanden, er⸗ kannt und mit beleidigenden Zurufen be⸗ dacht. Daraufhin requirierte ein anderer Offizier von der Wache 4 Mann, die dann vor dem Reſtaurant zum Karpfen zwei beliebige Leute, die aber an dem voraufge⸗ gangenen Zwiſchenfall in keiner Weiſe beteiligt geweſen waren, feſtnahmen und auf die Polizei brachten, wo ſie nach Feſtſtellung ihrer Perſönlichkeit alsbald entlaſſen wurden. Die zivilgerichtliche Unterſuchung iſt im Gange. Einer vor dem Reſtaurant zum Karpfen entſtehenden An⸗ ſammlung wurde durch das Einſchreiten des alsbald er⸗ ſchienenen Kreisdirektors vorgebeugt, auf deſſen beſchwich⸗ tigende Worte die Leute auseinandergingen. Ju Zabern hat dieſes neue Vorkommnis, wie von dort berichtet wird, bei weitem nicht die Erregung hervorgerufen, von der auswärtige Blätter zu berichten wiſſen. * Warnung vor dem Univerſitätsſtudinm. In der Sitzung der ſächſiſchen Zweiten Kammer am Donners⸗ tag hielt der Kultusminiſter eine bemerkenswerte Rede, in der er eine ſehr nadrückliche Warnung vor dem An⸗ drang zum Univerſitätsſtudium laut werden ließ. Der Miniſter würde es lieber ſehen, wenn dieſer Andrang ſich mehr den gewerblichen Berufen zuwenden würde. „Ein Buch des Fürſten Bülow. Die Nachricht, daß Fürſt Bülow an der Herausgabe eines Werkes politiſchen Inhalts beteiligt iſt, beſtätigt ſich, trotz der Zweifel, mit denen ſie zuerſt aufgenommen wurde. Das Werk trägt den Titel„Deutſchland unter Kaiſer erledigt. Bei der Wahl des Abg. Tr. Cohn(Soz.) be⸗ antragte die Kommiſſion Gültigkeit, während die Fort⸗ ſchrittler Beweiserhebung befürworteten. Ohne Debatte werden darauf die Wahlen der Abg. Soſinsky(Pole) und Herzog(W. Vag.), die für gültig erklärt werden ſollen, erledigt. Darauf vertagt ſich das Haus auf Samstag 12 Uhr. Kleine Vorlagen. Schluß ½% Uhr. Wilhelm II.“ Fürſt Bülow wird darin die deutſche innere und äußere Politik behandeln. Von den ſonſtigen Mitarbeitern ſeien genannt: Staatsſekretär a. D. v. Lindequiſt(Kolonien); Prof. a. D. Dr. Theobald Ziegler (Oeffentliches Leben). Unter den Herausgebern beſindet bah u. a. Oberpräſident Staatsminiſter aben. i 8 Frhr. v. Rhein⸗ 1 * Der Kunſtrichter trägt ſein Programm in der Bruſt,(f der volle Ruin ihrer Ehre geda 9 durch den ihre Gegnerinnen ſie hinwegzutreiben 2 Geſellſchaft, welche ſie ſich e zuvor nicht hatte erklären können, zeigten ſich er einfachſten, fürchterlichſten Deutung; in einer darnach, 5 Plan ihrer Feinde mit einer der Frauen, welche ſie damals ch haſſe früheren Worte in eigenen Seel 5 e Seele; aber der Deut e Manne geſprochen, und dieſer war gezwun⸗ hörte ſie ihres Beglei⸗ reicht hatten, und raſch aufſehend e e 6 welcher einige neu gepflanzte Bäume herankommen⸗ Lucy ließ einen einzigen forſchenden Blick über das Aeußere des Mannes gleiten und ſchritt dann, während der Gemüfehändler die Zügel kurz an den Wagen ſchlang und ihr folgte, hochaufgerichtet dem Daſtehenden ent⸗ gegen „Ich bin die Erzieherin der Kinder des Major Wood, Sir,“ ſagte ſie, den Blick feſt in das überraſchte Auge des Angeredeten heftend,„ein Mädchen, das allein ſteht, das mit dem, was ſie gelernt, beſtrebt iſt, ſich dine ehren⸗ hafte Exiſtenz zu ſchaffen, das niemand hat, um für ihren guten Namen einzuſtehen, als ſich ſelbſt— und ich möchte Sie fragen, Sir, was Sie von einem mich entehrenden Gerüchte wiſſen, das Sie vor kurzem in einem von Ihnen geführten Geſpräche erwähnt, dem es dieſer Mann hier entnommen. Ich bitte Sie von Grund meines Herzens, mir nichts vorzuenthalten, Sir, ſich in die Seele einer Schweſter hineinzudenken, wenn dieſe das Unglück haben ſollte, in meinem Verhältniſſe unter Frem⸗ den zu ſtehen—“ ſie hielt inne, da ſie ihre Stimme brechen fühlte, ſie rang gewaltſam nach Faſſung, aber ſie konnte es nicht verhindern, daß zwei große, ſchwere Tränen aus ihren Augen drangen. ö „Ich bitte Sie doch herzlich, Miß— ich weiß kaum, wovon Sie reden!“ erwiderte der Amerikaner, ſichtlich mit einer ihn überraſchenden Verlegenheit kümpfend und dabei einen unwilligen Blick nach dem herangetretenen Gemüſehändler werfend; dieſer aber ſchien nur hierauf gewartet zu haben. „Aber ich weiß, wovon geſprochen worden iſt, Sir!“ rief er, den Kopf trotzig hebend,„dies hier iſt meine Landsmännin, die ich nicht erſt von heute kenne, und eine ſo achtbare Lady, als es nur eine hier geben mag; wahr⸗ ſcheinlich würden Sie auch nicht geſchwiegen haben, wenn von einer Ihrer Bekannten das geſagt worden wäre, was ich vor kaum einer halben Stunde hier anzuhören hatte. N 5„Nun wohl, Miß,“ entgegnete der erſtere, wie zu 77 weder meine Erfindung, noch etwas anderes, als was ſeit kurzer Zeit in der ganzen Nachbarſchaft kurſiert. Wenn Ihnen Unrecht damit geſchieht, was ich nach der Art Ihres Auftretens faſt vermute, ſo mögen Sie die Quelle in des Majors Wood eigenem Hauſe ſuchen. Aber treten Sie mit in's Zimmer, damit wir nicht unberufene Zuhörer erhalten!“ ſchloß er, ſich beſorgt umblickend. „Es iſt genug, Sir, mehr als genug!“ preßte Luey hervor und wandte ſich ohne Abſchiedsworte wieder der Straße zu, als könne ſie ihre hervorbrechenden Empfindun⸗ gen nicht mehr verbergen; Reinert aber ſah einen Augen⸗ blick wie unſchlüſſig erſt finſter den Amerikaner an, dann dem davongehenden Mädchen nach, ergriff endlich mit einem unverſtändlichen Kraftworte die Zügel und wandte haſtig den Weg, um das Pferd der Voraneilenden nach⸗ zutreiben. „Ich habe mir doch faſt etwas gedacht, als ich hörte, daß Sie unter die Amerikaner gingen!“ ſagte er, als er die letztere eingeholt, augenſcheinlich aber nur um etwas zu ſprechen; Lucy indeſſen hörte nicht einmal die Worke; in ihr klang es:„was in der ganzen Nachbarſchaft kur⸗ ſiert— ſeine Liebſte!“ daß es ihr wurde, als müſſe ſie wahnſinnig davon werden. War es nicht die Wieder⸗ holung derſelben Geſchichte, die Mary zu Grunde ge⸗ richtet? Und dahin alſo deuteten die Worte der Wirt⸗ ſchafterin! Die Bilder ihres letzten Traumes tauchten vor ihr auf— das Gartenhaus ſtand leer, und ihr fehlte nach ihrer jetzigen Stimmung kaum mehr viel, um da⸗ von Beſitz nehmen zu können. Eine peinliche, halb aber⸗ gläubiſche Angſt ergriff ſie; fort, nur fort aus der Nähe dieſes Ortes! rängte es in ihr; ſie fühlte es nicht, daß ſie von dem ſcharfen Schritte, welchen ſie angenommen, faſt außer Atem war, und als ſie an die Hauptſtraße gelangte, wo ſie vorher den Gemüſehändler erwartet, wäre ſie, ohne ſich nur ihrer Umgebungen bewußt zu werden, wohl in der Richtung nach der Stadt weiter ge⸗ eilt, hätte ſie nicht Reinert durch einen lauten Zuruf zum einem u Wagens aber den Kopf nach den Ankomm P ˙ Entſchluſſe kommend,„was ich ausgeſprochen, iſt, Aufſehen gebracht.(Fortſetzung folgt.) —————.. . Ausland. 1 Frankreich und Italien. Das Echo de Paris ſchreibt zu der Thronrede des Königs von Italien: Wir müſſen es nun⸗ mehr für möglich halten, daß die italieniſche Regierung daran denkt, ihr Gebiet auf Koſten franzöſi⸗ ſcher Landesteile zu vergrößern, und daß es durch die mit ſeinen Verbündeten abgeſchloſſenen Ver⸗ träge in dieſer Hoffnung ermutigt wird. Trachten wir, genügend ſtark zu ſein, damit dieſe Hoffnung nicht zur Verſuchung werde.— Der Gaulois meint: Anſtatt uns in eine zweckloſe Polemik einzulaſſen, müſſen wir kalten Blutes die Lage ins Auge faſſen, an der wir teilweiſe ſelbſt ſchuld ſind. Die Lage kann ernſt werden, deshalb müſſen wir, bis die franzöſiſch⸗italieniſchen Mißverſtänd⸗ niſſe zerſtreut ſind, falls es dazu noch nicht zu ſpät iſt, nach dem Beiſpiel Italiens die Vermehrung unſe rer Flotte und die Befeſtigung unſerer Küſten beſchleunigen, ſodaß wir zum mindeſten mit Ruhe allen nurmehr möglichen Eventnalitäten ent⸗ gegengehen können. Hinter den Kuliſſen des Balkanbundes. Ein Mitarbeiter der Wiener Reichspoſt hatte eine Unterredung mit einer autoritativen Perfönlichkeit Bul⸗ gariens über die Veröffentlichung des ſerbiſch— bulgariſchen Geheimvertrags. DTieſe Perſön⸗ lichkeit ſtellte zunächſt feſt, daß in der Audienz des Königs Ferdinand bei Kaiſer Franz Joſef dieſer die düſteren Schatten vor dem Gemüte des bulgariſchen Königs hinweggeſcheucht habe. Zwiſchen den bei⸗ den Herrſchern ſei alles geklärt und mauches Mißver⸗ ſtändnis beſeitigt worden. Die Perſönlichkeit beſprach ſodann die Vorgeſchichte des Geheimvertrages. Aus ihren Worten geht hervor, daß Dauew nach dem Sturz des Kabinetts Malinow mit Spaleikowitſch und dem ruſ⸗ ſiſchen Geſandten Nechliudow täglich Konferenzen über den ſerbiſch⸗bulgariſchen Vertrag hatte. Der König zögerte von Tag zu Tag, den Vertrag zu unterſchreiben. Als er ihn aber unterzeichnete, ſprach er die Worte aus: Gott ſchütze Bulgarien vor den Folgen! Tie Perſönlichkeit bezeichnete den 29. Februar 1912 als einen ſchwarzen Tag in der Geſchichte der Bulgaren und ſtellte ſodann feſt, daß unter dem geheimen Annexe, unter der Militärkonvention, nicht der Namen des Königs Ferdi⸗ nand ſtehe, ſondern der des Generals Fitſchew. Der Ver⸗ trag ſei gegen den Zillen des Königs von der konſtitutionellen Regierung erzwungen worden. Lokales. Seckenheim, den 29. November 1913. — Silberne Hochzeitsfeier. Der Vorſtand vom Militär⸗Verein Herr Ph. Volz nebſt ſeine Gemahlin be⸗ gehen heute am. 29. November das Feſt der ſilbernen Hoch⸗ zeit. Fünfundzwanzig Jahre an der Seite ſeiner Gemahlin und im Kreiſe ſeiner Kinder frohe und ernſte Stunden verleben zu dürfen, es iſt gewiß ein von der Gnade Gottes geſegnetes Familienjublläum. Es iſt unſer innig⸗ ſter und auftichtigſter Wunſch, daß es unſerm Jubelpare beſchieden ſein moge, zu der ſilbernen Hochzeit, die Gol⸗ dene, ſowie die Diamantene in vollſter Geſundheit feiern zu dürfen. Der Geſamtvorſtand, welchem auch der Ju⸗ bilar ſchon fünfundzwanzig Jahren ununterbrochen ange⸗ hört, ſowie ein jeder Kamerad des Vereins, weiß die auf⸗ opfernde Mühe und Arbeit unſeres Vorſtandes wohl zu ſchätzen. Als treuer Kamerad, ſowie als 1. und 2. Vor⸗ ſtano, ſetzte er ſeine ganze Kraft und Geſundheit, zum Wohle und Gedeihen des Vereins ein. Auch ſeiner lieben Gemahlin, ſind wir zu innigſtem Dank verpflichtet für ihr hilfsbereite Mitarbeit bei Ausſchmückungen und Ver⸗ ſchönerungen unſerer Feſte. Unſeren innigſten Gefühlen des Dankes an dieſer Stelle Ausdruck verleihend, wünſchen wir dem hochgeſchätzten Jubelpare im Namen des Militär⸗ Vereins, auf dieſem Wege, viel„Glück und Segen“. Badũen. ) Karlsruhe, 28. Nov. Die Erſte Kammer hielt am Freitag den 28. November vormittags 10 Uhr (zur gleichen Zeit mit der Sitzung der 2. Kammer) ihre 1. Sitzung ab, mit folgender Tagesordnung: 1. Bekannt⸗ gabe der Einläufe; 2. Wahlprüfungen; 3. Wahl der Sekretäre; 4. Mitteilungen der eingekommenen Petitio⸗ nen; 5. Wahl der ſtändigen Kommiſſionen. Mannheim 28. Nov.(Neues Gleispaar.) Bei einer in der Handelskammer Mannheim abgehaltenen Be⸗ ſprechung wurde von dem Vertreter der Großh. Gene⸗ raldirektion auf Anfrage mitgeteilt, daß nach Fertigſtel⸗ lung der Bahnhofbauten in Heidelberg, Friedrichsfeld (Mainneckarbahnhof) und Mannheim für die zwiſchen Mannheim und Friedrichsfeld(Mainneckarbahnhof) und Friedrichsfeld(Mainneckarbahnhof) und Heidelberg ver⸗ kehrenden Perſonenzüge je ein beſonderes Gleispaar zur Verfügung ſtehen wird. Das letztere Gleispaar wird mit der Eröffnung des neuen Güterbahnhofs Heidelberg, die in kurzer Zeit zu erwarten ſteht, in Betrieb genommen werden, ſo daß von dieſem Zeitpunkt an Güterzüge zwi⸗ ſchen Mannheim und Heidelberg nicht mehr die Perſonen⸗ gleiſe mit benützen, ſondern auf beſonderen Gleiſen fah⸗ ren werden. a 5 (J Heidelberg, 23. Nov.(Die Thermalbohrungen) haben bis jetzt 84 Meter Tiefe erreicht und bisher, wie zu erwarten war, nur Neckarkies und Sand angetroffen. Es ſei, um irrigen Anſchauungen entgegenzutreten, her⸗ vorgehoben, daß es ſich bei dieſen Bohrungen lediglich darum handelt, die Beſchaffenheit der Schichten bis zu mäßiger Tiefe zu erforſchen, nicht aber dort Thermal- waſſer zu erſchließen. i (J Heidelberg, 28 Nov.(Der Rücktritt des Ober⸗ bürgermeiſters Dr. Wilckens.) Der Stadtrat hat ſich in ſeiner geſtern mittag abgehaltenen Sitzung mit dem Rück⸗ trittsgeſuch des Oberbürgermeiſters Dr. Wilckens beſchäf⸗ tigt und dem Geſuch einmütig zugeſtimmt. Der Stadtrat hat dabei ſein Bedauern über den Rücktritt des Stadt⸗ oberhauptes ausgeſprochen und ferner beſchloſſen, das Rücktrittsgeſuch auf die Tagesordnung der Bürgeraus⸗ ſchußſitzung am 4. Dezember zu ſetzen und dem Bürger⸗ ausſchuß den Vorſchlaa zu unterbreiten, Oberbürgermeiſter Wilckens in Anerkennung ſeiner langjährigen Tätigkei neben ſeinem vollen Gehalt auch ſeine bisherige Amts⸗ wohnung weiter zu belaſſen. Mit Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens verliert nicht allein Heidelberg eine her⸗ vorragende Arbeitskraft, ſein Ausſcheiden aus ſeiner bis⸗ herigen Amtstätigkeit bedeutet auch für das badiſche Land einen großen Verluſt, denn Dr. Wilckens hat auf weit⸗ umfaſſenden Gebieten Muſtergültiges geleiſtet. In Tau⸗ berbiſchofsheim geboren, ſteht Dr. Wilckens heute im 62. Lebensjahr. Nach ſeiner Schülerzeit in Lahr und Karls⸗ ruhe ſtudierte er Rechtswiſſenſchaft in Heidelberg und Leipzig. Nach den juriſtiſchen Staatsprüfungen wurde er 1878 Amtmann in Mannheim, dann nach Heidelberg verſetzt und 1883 zum Amtsvorſtand in Bonndorf er⸗ nannt. Im Jahre 1885 erfolgte ſeine Wahl zum Nach⸗ folger des erſt kürzlich verſtorbenen Oberbürgermeiſters Bilabelk. Seit dieſem Zeitpunkt wirkt Dr. Wilckens an der Spitze der Heidelberger Stadtverwaltung. Politiſch gehört Dr. Wilckens der Nationalliberalen Partei an; von 1887 bis 1909 vertrat er die Stadt Heidelberg in der Zweiten Kammer und von dieſem Zeitpunkt an war er Vertreter der mittleren und nördlichen Städte Badens in der Erſten Kammer. Von 1901 bis 1905 war er Chef der Nationalliberalen Partei. Ständehaus erwies ſich die hervorragende Tüchtigkeit und das große Wiſſen auf den mannigfachen Gebieten. ( Heidelberg, 28. Nov.(Ungültige Wahl.) Der Bezirksrat hat die Rohrbacher Gemeinderatswahl auf 3 Jahre für ungültig erklärt. Die Einſprache gegen die Wahl auf 6 Jahre wurde zurückgewieſen. () Pforzheim, 28. Nov.(Brand.) In Langenalb brannte die dem Gaſtwirt Kraft gehörige Wirtſchaft zum Lamm bis auf den Grund nieder. Alle Fahrniſſe ſind mit verbrannt. Der Schaden beträgt etwa 40000 Mk. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt nicht bekannt, doch wird Brandſtiftung vermutet. (Mosbach, 28. Nov.(Brand.) In Dallau wur⸗ den Wohnhaus und Scheuer des Maurers Valep vollſtän⸗ dig eingeäſchert. () Offenburg, 28. Nov. Kölſch), der Vertreter des 7. badiſchen Reichstagswahl⸗ kreiſes Kehl⸗Offenburg, deſſen Reich tagsmandat von der Wahlprüfungskommiſſion für ungültig erklärt worden iſt, hat ſein Mandat niedergelegt. 19 Freiburg, 28. Nov.(Der neue Landeskom⸗ miſſär) für den Kreis Freiburg, Geh. Oberregierungsrat Becker, wird ſeinen Dienſt in Freiburg erſt am 2. Jan. 1914 antreten. Bis dahin führt Amtsvorſtand, Geh. Oberregierungsrat Muth, die Dienſtgeſchäfte des Lan⸗ deskommiſſariats. 5 () Donaueſchingen, 28. Nov.(Kaiſerbeſuch.) Nach den neueſten Beſtimmungen wird der Kaiſer am Freitag, den 28. November, abends ½7 Uhr hier eintreffen und bis zum 5. Dezember beim Fürſten zu Fürſtenberg verweilen. (Vom Feldberg, 29. Nov.(Die Feldbergſki⸗ ſprunganlage), die immer noch als die beſte deutſche ilt, iſt wieder bedeutend verbeſſert worden. Vor 15 Jahren wurde der Sprunghügel mit einem Aufwand von 6000 Mark erſtellt. Mit der Zeit ſtellte ſich aber heraus, daß der Auslauf etwas zu klein war und die Sprungläufer oft Gefahr liefen, mit den Tannen zlt⸗ ſammenzuſtoßen. Dieſem Uebelſtaund hat man nun vor einigen Wochen abgeholfen und den Auslauf erweitert und geebnet. Die Verbeſſerungsarbeiten koſteten rund 2500 Mark. Der Sprunghügel hat eine Länge von 200 Metern und ein Geſamtgefäll von 60 Metern. () Lörrach, 28. Nov.(Markgräfler Kunſt⸗ und Gewerbeausſtellung.) Das alte Amtshaus in Lörrach iſt der Schauplatz neuen Lebens geworden. Der Ale⸗ mannen⸗Bund und der Gewerbe- und Kunſtgewerbeverein Lörrach haben gemeinſam eine Ausſtellung Markgräfler Kunſt und Gewerbe unternommen. Hauptſächlich ſind es Werke der jungen alemanniſchen Künſtler, die ſich hier zu vereinter Arbeit zuſammengefunden haben. Die Aus⸗ ſtellung dient nun weſentlich dazu, das Programm des Bundes möglichſt anſchaulich vor Augen zu führen, um den Gedanken praktiſch und wirkſam zu machen. So wird erſtrebt, gediegende, handwerkliche Wertſtücke zur Schau zu bringen. An die künſtleriſche Abteilung glie⸗ dert ſich eine hiſtoriſche Sammlung alter, für die ale⸗ manniſche Heimat beſonders wertvoller und eigentüm⸗ licher Stücke an, die durch das Entgegenkommen von privater Seite überlaſſen wurden. Auch bietet ſich jetzt Gelegenheit, einen Teil der Sammlung des ſtädtiſchen Altertumvereins zu beſehen, worin ſich mancherlei gutes findet. Die Bewegung ſtellt ſich uns als weſentlich jung dar und wird von jungen tatfrohen Elementen vertreten. Aber ſie ſtehen nicht allein. Hinter ihnen ſteht mancher, der freudig mitwandern und mitſchaffen will. Und ſelbſt der Altmeiſter alemanniſcher Kunſt, Hans Thoma, tritt dem jungen Geſchlecht väterlich zur Seite. Die Aus⸗ ſtellung wird vom 26. November bis 14. Dezember zu ſehen ſein. f. e Aus dem badiſchen Landtag. (Karlsruhe, 28. Nov. In den parlamentariſchen Kreiſen verlautet mit Beſtimmtheit, daß im Etat, der den Landſtänden demnächſt zugehen wird, die Wiederherſtel⸗ lung des vom letzten Landtag geſtrichenen Poſtens des badiſchen Geſandten in München gefordert werden wird. In Regierungskreiſen rechnet man, laut Mannheimer Tagblatt, offenſichtlich mit der Möglichkeit, daß die Kam⸗ mer in ihrer neuen Zuſammenſetzung in dieſer Sache an⸗ ders beſchließt als der letzte Landtag. Zur Zeit beſtreitet bekanntlich der Landesherr die Koſten der Unterhaltung des Geſandten am bayeriſchen und württembergiſchen Hof mit dem Wohnſitz in München. i (9) Karlsruhe, 28. Nov. Die fünf Abgeordneten des Bundes der Landwirte und der konſervativen Partei haben ſich zu einer Fraktion„Rechtsſtehende Vereini⸗ gung“(R. V.) zuſammengeſchloſſen. Vorſitzender iſt Abg. Banſchbach, ſtellvertretender Vorſitzender Abg. Hertle und Schriftführer Abg. Schöpfle. s () Karlsruhe, 28. Nov. Die Zentrumsfraktion des Landtags wählte den Abg. Dr. Zehnter zum 1. und Abg. Kopf zum 2. Vorſitzenden.. Preßſtimmen zur Landtagseröffnung. Die Blätter heben bei der Beſprechung der Thron⸗ rede beſonders hervor, daß ſie knavv und kurz gehalten N 88 1 o Auch im badiſchen (Reichstagsabgeordneter J ½4 Uhr: Verſammlung des iſt und beſondere Ueberraſchungen nicht bringt Die parteiloſe Badiſche Preſſe Die Feſtſtellung des Staatshaushalts wird mit Recht als die wichtigſte Aufgabe des Landtags hervorgehoben und im ſpäteren ausdrücklich betont, wie diesmal der Ab⸗ geordneten keine großen geſetzgeberiſchen Arbeiten war⸗ ten. Aber eben dieſe Beratung des Staatshaus halts ſelbſt wird dem Landtag Gelegenheit zu mancherlei Erörte⸗ rungen auf kulturellem, wirtſchaftspolitiſchem Verwal⸗ tungs⸗ und finanztechniſchem Gebiete geben, in denen Raum genug für Wünſche und Beſchwerden aller Art — hoffentlich aber auch für Anerkennungen— ſein wird und wo oft genug die Geiſter ſich ſcheiden werden. Die Badiſche Landeszeitung, das Haußt⸗ zu der Thronrede folgendermaßen:„So kurz iſt noch ſelten eine Thronrede ausgefallen. Sie beſtätigt die Ver⸗ mutung, die wir ſchon über die kommenden Arbeiten des Landtags ausgeſprochen haben: Der Landtag wird ſich nicht mit größeren geſetzgeberiſchen Aufgaben zu befaſſen haben. Die Thronrede bringt auch keine Ueber⸗ raſchung; ſie enthält nichts, was nicht ſchon bekannt ge⸗ weſen wäre. Freudig zu begrüßen iſt es, daß die Regie⸗ rung entſchloſſen iſt, ſich der ſchweren Not der Wein⸗ bauern mit Nachdruck anzunehmen. Daß die Regierung diesmal darauf verzichtet hat, über die Staatsfinanzen, das in der Thronrede ſonſt übliche Klagelied anzuſtim⸗ men, berührt ebenfalls angenehm. Aus den Worten über die Finanzlage des Landes ſpricht ein geſunder Opti⸗ mismus. 1 Aehnlich urteilt das Hauptorgan der Fortſchritts⸗ partei, der Badiſche Landesbote, indem er u. a. ſagt: Bemerkenswert iſt, daß die Thronrede ſagt, die Kirchen könnten einen ſtaatlichen Zuſchuß„noch“ nicht Charakter der Dotation betont.. Was unter den „Vorſchlägen finanztechniſcher Art“, die dem Landtag zugehen ſollten, zu verſtehen iſt, bleibt abzuwarten. Wenn dann in der Thronrede geſagt wird, daß die„zur Deckung der jüngſt verabſchiedeten Wehrvorlage geforderten großen Opfer für die nationale Ehre und Sicherheit willig ge⸗ tragen werden“, ſo darf man das wohl als Zuſtimmung der badiſchen Regierung zu der vom Reichstag beſchloſſe⸗ nen direkten Steuer zur Deckung der Koſten der Wehr⸗ vorlage auffaſſen. Und auch darüber wird man in weiten Kreiſen Genugtuung empfinden. 5 ö Letzte Nachrichten. * Karlsruhe, a r 28. Nov. Die Zweite Kammer wählte heute nachmittag zu ihrem Präſidenten Rohrhurſt(natl.) mit 37 von 73 abgegebenen Stim⸗ men wieder. Der Zentrumsabgeordnete Dr. Zehnter erhielt 35, der nationalliberale Parteiführer Rebmann 1 Stimme. 5 * Berlin, 28. Nov. Die Großberliner Gemeinden haben eine Petition an den Reichskanzler gerichtet, die reichsgeſetzliche Regelung der Zwangsverſicherung gegen die Arbeitsloſigkeit alsbald in die Wege zu leiten. „Berlin, 28. Nov. Im Reichstage trat heute vor⸗ mittag die zur Löſung der Duellfrage einge⸗ ſetzte Kommiſſion zum erſten Mal zuſammen. Den Vorſitz führte der fortſchrittliche Abgeordnete Lie⸗ ſching. Die Vertreter der einzelnen Fraktionen legten ihren Standpunkt in der ganzen Angelegenheit dar. Seitens der Konſervativen wurde der bisherige Stand⸗ punkt rückhaltlos verteidigt. Die Fortſchrittlichen ver⸗ langen Strafverſchärfung wegen Beleidigung. Von den Sozialdemokraten wird gegen dieſe beantragte Verſchärf⸗ ung Einwendung erhoben. Nationalliberale und Zentrum geben der Anſicht Ausdruck, daß der gegenwärtige Zu⸗ ſtaud unbedingt verbeſſert werden müſſe. ö 9 Paris, 28. Nov. Bei der heutigen Debatte Über das Anleihegeſetz in der Kammer erklärte der De⸗ putierte Augagneur(Unabh. Soz.) unter dem Beifall der Linken und dem Lärm der Rechten, daß es ſich bei der Anleihe um eine Wahlanleihe für die über⸗ triebenen Militärausgaben handle, für Aus⸗ gaben, die hervorgerufen ſeien durch die dreijährige Mili⸗ kärdienſtzeit und das Marokkounternehmen. Auch bei Bewilligung der Anleihe würde man für das Defizit von 1915 700 Millionen Franes neue Steuern ausfindig machen müſſen. N 5 1 e e, e ——.—— Geſchäftliches. 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