* 45 Se: zenbeimer Anzeiger, Noesbeimer Anzeiger, Deckarbauser Zeitung, 5 Seckenheimer Zeitung. Hmisblaft ECBCCCCCCFCFCCUC1CC1(CCCCVCCVCVCCCVCVVTVVTTTVTTT Inuſertionspreis. Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. ˖ 0 Pfg., Reklamen 20 Pf. e,, der Bürgermeisteramter Semenheim, e ee g bie f Durch die 3 pro Quartal Mt. 1.50. Nuesheim, Mearhansen und Edingen. Fernſprechanſchluß Nr. 16. * Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Seckenheim, Dienstag, den 2. Dezember 1913. 13. Jahrgang. 11 1. Blafl. 2 Die heutige Hummer Hmlassi 18 Seiten. B Miß griffe Exs iſt nicht leicht feſtzuſtellen, auf welcher Seite ber den höchſt bedauerlichen Vorgängen in Zabern die Haupt⸗ ſchuld zu ſuchen iſt. Der junge Leutnant hat mit einer ſehr ungeſchickten Aeußerung kräftig daneben gehauen und die Gefühle der dortigen Bevölkerung verletzt. Es kam zu höchſt unnötigen Zuſammenrottungen von Ele⸗ menten, die bei jedem Radau dabei ſind, im übrigen aber wohl ſchwerlich die Berufung haben, für die Ehre des elſäſ⸗ ſiſchen Volkes einzutreten. Es iſt ein Fehler der Za⸗ berner Zivilbehörden geweſen, daß ſie dieſen Krakeelereien nicht von Anfang an mit dem nötigen Nachdruck ent⸗ egengetreten ſind. Es war vielleicht ein Fehler der 7 Militärbehörde, daß ſie jener ganzen Bewegung nicht — 1 von vornherein die Spitze abgebrochen hat, indem der f junge Leutnant in einen längeren Urlaub geſchickt und daun ev. in eine andere Garniſon verſetzt wurde. Das War es nötig, Soldaten aufmarſchieren zu laſſen mit Mu⸗ nition und aufgepflanztem Seitengewehr? Mußte man eine Anzahl Bürger von der Straße weg verhaften und eine Nacht in einen Kaſernenkeller ſperren, weil der ver⸗ hetzte Pöbel Beleidigungen hatte laut werden laſſen? Die Art dieſes Vorgehens ſteht in gar keinem Verhältnis zu ſeiner Veranlaſſung und hatte denn auch gerade die gegenteilige Wirkung. Wie liegen die Dinge jetzt in Zabern? Wie liegen ſie im Elſaß überhaupt?— denn leider muß man feſt⸗ ſtellen, daß auch ſonſt in dem ſchwierigen Gebiet der Reichslande von den Behörden bedauerliche Mißgriffe gemacht worden ſind.— Der Gegenſatz zwiſchen Zivil und Militär, von deſſen Beſeitigung im Sommer bei den Beratungen über die Wehrvorlage ſoviel die Rede war, iſt in den Reichslanden verſchärft worden. Nirgends iſt man heute weiter entfernt von dem Ideal des Volks⸗ heers als dort. Nach dem diktatoriſchen Vorgehen der Offiziere der Zaberner Garniſon, das geradezu an die Revolutionszeit erinnert, nach gewiſſen unliebſamen Vor⸗ fällen, die ſich in Straßburg zwiſchen Zivil- und Mili⸗ 75, Geburtstag der Großherzoginmutter von Badeu. Am 3. Dezember feiert die einzige noch lebende Toch⸗ ter Kaiſer Wilhelms I., die verwitwete Großherzogin Luiſe von Baden ihren 75. Geburtstag. Ter Feier wird neben anderen Fürſtlichkeiten auch Kaiſer Wilhelm II. beiwohne. 2 2. 2 n — 3 5. 5 8 ktärbehörden zugetragen haben, iſt es begreiflich, wenn 4 geſaßt meal ane urcwabhen ses van rech zen er Eſaſſer Heger dem Wilier die kalte Schulter keit werden können,— wenn es mur rechtzeun) and gelegentlich auch aus ſeiner Abneigung kein Hehl geſchehen wäre. Zu ſpät war es natürlich, als der Fall lang und breit in der Preſſe behandelt und die Bevöl⸗ kerung von mancher Seite gegen das Militär aufge⸗ hetzt worden iſt. Immerhin, unſere Zeit iſt ſchnellebig, man hätte auch in Zabern die Wackes⸗Geſchichte all⸗ mählich vergeſſen und auch dort wäre die Garniſon ſo gut wie anderswo volkstümlich und beliebt geworden bei . der eingeſeſſenen Bevölkerung, wofern nur die maßgeben⸗ 3 den Perſönlichkeiten vom Zivil und Militär mit dem 9 nötigen Takt vorgegangen wären. Da kam die berühmte Fahnengeſchichte. Man kann es ſchwer begreifen, wie dem Herrn Leutnant nach den Erfahrungen in der Wackes⸗Sache noch einmal derartig die Zunge ausrutſchen macht. Ger trägt ſchuld an dieſen unguten Zuſtänden? Sind es Perſönlichkeiten oder iſt es das Syſtem? Die „ſtrenge Unterſuchung“, die eingeleitet worden iſt, wird darauf Antwort zu geben haben. Skandale, wie die Zaberner, müſſen in Zukunft vermieden werden, nicht allein weil das Reich dadurch dem Lachen Europas preis- gegeben wird, ſondern weil das Anſehen unſerer Armee darunter leidet und weil auf dieſe Weiſe der lebendige Zuſammenhang zwiſchen Heer und Volk aufgehoben wird. Volk und Heer ſollen ein untrennbares Ganzes ſein und ſich als ſolches fühlen, in den Reichslanden ſo gut wie e. 0 80 l bonnte. Dadurch wurden die Beziehungen zwiſchen der irgendwo anders im deutſchen Reiche. 25. a 77 5 Stickllerung und dem Militär 55 be 7 50 kamen a Proteſtverſammlungen. Bressderzdg t v. A 4 l nee vor, die vielleicht von der Zivilbehörde nicht In der neuen Markthalle in M ül hauf en i. E. Großherzogin Luiſe, deren Bild wir heute briagen, rgiſch genug verhindert wurden, eine allgemeine Ner⸗ fand am Sonntag vormittag eine von der ſozialdemd⸗ wurde als Prinzeſſion von Preußen 1857 in Berlin ge⸗ 4 voſität bemächtigte ſich offenbar des Offizierskorps und kratiſchen Partei einberufene Proteſtverſammlung gegen eee vermählte ſich in 7 55 Vaterſtabt am 20. Sep⸗ 7 ſo kam es, als ſich am vergangenen Freitag einige die Vorgänge in Zabern ſtatt. Von zwei Stellen aus tember 1856 mit dem nachmaligen Großherzog Fried⸗ 1 dumme Jungen ungehörig und frech benommen hatten, ſprachen gleichzeitig der Reichs⸗ und Landtagsabgeordnete rich I. von Baden, der ihr nach 51jähriger glücklicher Emmel und das ſozialdemokratiſche Gemeinderatsmitglied zu jenen unglaublichen Vorgängen, die nicht entſchuldigt N 15 Wicky zu der aus 3000 Perſonen beſtehenden Verſamm⸗ 1 Ehe 28. Septe or werden können, auch wenn man berückſichtigt, daß die Ehe am 28. September 1907 durch den Tod entriſſen Offiziere durch manche Vorfälle gereizt worden ſind. Denn lung. Dann ſprach noch der fortſchrittliche Landtags⸗ wurde.... J ſchließlich war es einer der ihrigen, der die Veranlaſſung abgeordnete Drumm. Schließlich wurde einſtimmig eine N 25 e f zu dem ganzen Treiben gegeben hatte. Es war alſo Reſolution angenommen, welche mit den Worten N Politiſche Rundſchau.. Sache der Offiziere, denen Nervoſität überhaupt ſchlecht an⸗ ſteht, kühles Blut zu bewahren und in jeden Fall den i eigenen Tatendrang zu mäßigen. Schließlich gibt es 5 auch in Zabern eine Polizei. War ſie ſich ihrer Pflicht 9 nicht voll bewußt,— die allzugroße Nachſicht bei den erſten Unruhen läßt das vermuten— dann hätte eine Beſchwerde an die vorgeſetzte Behörde genügt, Ordnung zu ſchaffen. 5 ſchließt: Die Verſammelten ſprechen aus, daß ſie ent⸗ ſchloſſen ſind, ſich gegen die Militärdiktatur in Elſaß⸗ Lothringen, wenn ihr nicht bald ein Ziel geſetzt wird, mit allen Mitteln zur Wehr zu ſetzen, er⸗ forderlichenfalls auch durch Anwendung der allgemeinen Arbeitseinſtellung. 3 . Deutſches Reich. 1 * Die RNeichstagsfraktionen und die Welt⸗ ausſtellung in San Franzisko. Die Fraktionen des Reichstages haben zur Frage der Weltausſtellung in San Franzisko Stellung genommen. Die Volkspartei, die Nationalliberalen, die Sozialdemokratie und das Zen⸗ trum ſind Freunde der Beteiligung und werden binnem 2—— SSS SSS Vergnügen, daß die Geſchichte gleich einſchlä ie ſi i 5 5 ch f 1 gt, wie ſie aufgeriſſenen Augen an, und als ſich das Mädchen na 1 0 a Der rechte, echte, ſeſte und treue Menſch muß irgendwo F. soll, und Sie werden jetzt hier herum wiſſen, wie ſie mit] dem Schrelbtiſche wand ſchlug ſil 5 Hände. 5 0 wurzeln, nicht anders wie ein Baum, ein nee 0 den Deutſchen dran ſind. Nur los jetzt und packen Sie[„O, du mein Gott, auch das noch!“ zuſammen.„Aber J 8* i Peter Roſegger. ruhig zuſammen, ich kann mir Zeit nehmen zum ich hab' es doch gewußt,“ fuhr ſie wie im ausbrechenden 3 5. Warten! Jammer fort,„wo die Teufel ſind, kann ein Engel nicht An ter Fremden Der kurze Weg nach Wood's Hauſe ward einge⸗ bleiben! Was wird der Major ſagen!“ Dann indeſſen, 1 25. ſchlagen; je näher Luey dieſem aber kam, je mehr dräng⸗ wie ſich zuſammenraffend, mit wunderlich zuckendem Ge⸗ 5 Von Otto Ruppius. ö ten ſich neue Bilder zwiſchen ſie und die angetane Schmach. ſichte, riß ſie Lucy's Koffer aus einer Ecke hervor, öff⸗ 8 22 Zortſezung Gbachbrud verboten) Sie ſah den Major, wie er heimkehrend ihre ſchnelle Ent⸗ nete die Kommode und begann unter Kopfſchütteln und ö a fernung erfahren, wie er in der unangenehmen Ueber⸗halblaut gemurmelten Ausrufungen die ihr befohlene q d„Wollen Sie noch weiter mit mir gehen und raſchung ihre Gründe kaum voll genug würdigen werde Arbeit. — 6 ſo ſi 9 178 Geſellſchaft hier den Rücken zeigen,— ſie mußte ihm einige Zeilen hinterlaſſen, doch, kaum Unterdeſſen hatte Lucy, ohne den bei ihrem Morgen⸗ 5 a die tend ſie bei uns vom Herzen willkommen, Miß,“ ſegte wußte ſie, wie in wenige Worte das zu legen, was ſie hin⸗ſpaziergange gebrauchten Hut abzulegen, ſich zum Schrei⸗ 5 leſer hinzu,„was Sie hier haben mögen, finden Sie wegtrieb, trotzdem alle Faſern ihrer Seele ſich hier hätten ben geſetzt und begann nach einem kurzen, nachdenklichen 15 wohl an zehn andern Orten. Dann aber denke ich, neh⸗ anklammern mögen. Dann traten die Kinder vor ihren[Blicke durch das Fenſter, während deſſen die Erregung 5 18 wir gleich Ihr Gepäck mit, es erſpart einen zwei⸗ Blick 55 ſie durften nichts von ihrem Entſchluſſe erfah⸗in allen ihren Mienen zitterte: 5 1 ten Weg 17 ren, ſie wären mit ihren ſchwachen Händen allein im„Sir! Es gibt Lagen, welche ſelbſt die heiligſten 2 91 Lucy ſtand, ſich mit voller Kraft ſammelnd, und Stande geweſen, ihre Stärke zu brechen— da hielt der Vorſätze, die freudigſte Bereitwilligkeit, für das Glück — Kind einen Blick nach ihrer bisherigen Heimat, wo die Wagen vor der Einzäunung des Raſenplatzes, und Rei⸗ anderer jede Selbſtgenugtuung zu opfern, ſowie die 1 zu ber auf ſie warteten und Flora wohl vergebens ſie nert rief halblaut:„Nun in Gottes Namen, Miß, und eigenen Herzensbedürfniſſe machtlos machen können— 2 lung euhigen ſtrebte— und dann einen Blick in der Rich⸗Jbergeſſen Sie nicht, wenn Ihnen etwas in den Weg und in einer ſolchen befinde ich mich augenblicklich. Ich das Wei der Stadt, die für ſie kaum beſſer war als kommen ſollte, daß ich hier halte und bei Ihnen ſein muß Ihr Haus verlaſſen, ohne imſtande zu ſein, Ihre der G unbekannte Meer; aber ſie wußte, daß ſie an kann, ſobald Sie nur wollen!“ Rückkehr abzuwarten und mich gegen Sie zu rechtfer⸗ das Er ue bisherigen Wirkſamkeit ſtand, daß es Lucy wandte ſich raſch nach dem Hauſe zu und ſtieg tigen; ich tue es mit blutendem Herzen, aber ich kann nur noch einmal ihrer Ehre war, das Haus vor ihr nach ihrem Zimmer hinauf, wo ihr bereits der Lärm der nicht anders. Wenden Sie ſich an Ihren Nachbar, Mr. konnte nur noch zu betreten, um es zu verlaſſen, und ſie Kinder entgegenklang.„Da iſt Miß Lucy!“ hörte ſie Brown, er wird Ihnen beſſern Aufſchluß über das, dies letztere gef 545 ſich in Zweifel ſein, auf welche Art] beim Eintreten Flora's Stimme, und im nächſten Augen⸗ was mich forttreibt, zu geben vermögen, als ich es Wenn Sie und olle 9„ lblicke fühlte ſie auch ſchon ihre Hände und ihr Kleid unter tun könnte. Ich wiederhole es noch einmal, ich gehe 8 Aufnahme gewä Ihre Frau mir für kurze Zeit Schutz den verſchiedendſten Ausrufungen gefaßt. Sie bog ſich mit blutendem Herzen, ich hätte mit jedem Opfer das ich ſchnell meine Se wollen, Mr. Reinert, ſo werde herab, küßte unter mühſam zurückgehaltenen Empfindun⸗ auf mich geſetzte Vertrauen derdienen mögen, nur nicht 5 gehen!“ ſagte ſie lan ſai zuſammenpacken und mit Ihnen gen jeden ihr zuſtrebenden kleinen Mund und ſandte die mit dem meiner Ehre. Die mir übergebene Banknote 5 a um J. ſagte ch 15 Las zich habe noch ſo viel Mittel, Kinder dann mit der Mahnung in's Freie, auf den ſchließe ich wieder bei, da ich ihrer zu meiner augen⸗ . Ihnen ni ö f aſt dallen zu müſſen?“ erſten Ruf wieder da zu ſein.—„Ich gehe weg, Flora,“ blicklichen Exiſtenz nicht bedarf, ohne damit indeſſen 1 8 Valiger 2 5 un mich nicht fluchen, Miß, wandte ſie ſich nach einer kurzen Pauſe, die zu ihrer einer vollen Anerkennung der Freundlichkeit, welche 1 g mich enn. Mittel!“ fuhr Reinert in Faſſung nötig geweſen, an die Mulattin,„räumen Sie mir Ihrerſeits während meiner Anweſenheit in Ihrem 1 1 igem Aerger auf,„können wir Ihnen denn nicht die Kaſten aus, in zehn Minuten muß mein Koffer ge⸗] Hauſe geworden, Eintrag tun zu wollen. Geſtatten Sie, 5 fim einen Gefallen tun, wenn wir auch nicht zu den packt ſein— je raſcher Sie ſind, je mehr werde ich Ihnen daß ich mich nenne Ihre dankbare Luch Haſt.“ . feinen Leuten gehören? Im übrigen iſt es mir ein wahres(Fortſetzung folgt.) erkenntlich ſein!“ Die Mulattin aber ſah ſie mit groß — ͤũ—— * — kurzem mit einem Initiativantrag 2 Mil⸗ lionen Mark für die offizielle Beteiligung des Reiches verlangen. * Der Beginn der Etatsberatungen im Reichstag. Wie gemeldet wird, wird die am Dienstag beginnende erſte Leſung des Etats durch eine längere Rede des Reichskanzlers eingeleitet werden, dann wird der Staatsſekretär des Reichsſchatzamts eine Rede halten; der erſte Redner aus dem Haus wird der Sozial⸗ demokrat Scheidemann ſein. Die bürgerlichen Par⸗ teien ſcheinen ihre Redner noch nicht feſt beſtimmt zu haben. Wie mitgeteilt wird, werden die Vorſitzenden der Fraktionen ſelbſt die Etatsreden halten, alſo für das Zentrum Dr. Spahn, für die Konſervativen Graf Weſtarp, für die Nationalliberalen Baſſermann, für die Volkspartei Wiemer. * Zum Wehrbeitrag. Als Friſt für die Abgabe der Vermögenserklärung hat der Bundesrat die Zeit vom 2. bis 15. Januar 1914 beſtimmt. Das Finanz⸗ miniſterium kann einen anderen Aufangs⸗ und Endtermin feſtſetzen, und es ſoll auch in Preußen der Zeitraum vom 4. bis 20. Januar vorgeſehen ſein. Die Friſt muß aber mindeſtens zwei Wochen betragen und mit ihrem Anfang und ihrem Ende in den Monat Januar fallen. Da die Friſt keine Notfriſt iſt, kann ſie auf Anſuchen auch erſtreckt werden. Es iſt zu hoffen, daß die Steuer⸗ behörde hier möglichſt weitherzig iſt, da der württembergi⸗ ſchen Bevölkerung die Vermögensfeſtſtellung neu iſt, wo⸗ gegen z. B. die Preußen und Badener ſchon jahrelang daran gewöhnt ſind, weil dieſe Bundesſtaaten Vermögens⸗ ſteuergeſetze ſchon länger haben. Für Betriebe, bei denen regelmäßige jährliche Abſchlüſſe ſtattfinden, kann der Vermögensfeſtſtellung der Vermögensſtand am Schluſſe des letzten Wirtſchafts⸗ oder Rechnungsjahres zu Grunde gelegt werden. Solchen Betrieben nun, die ihrer Ver⸗ mögenserklärung den Abſchluß für 31. Dezember 1913 zu Grunde legen, kann die Friſt zur Abgabe der Ver⸗ mögenserklärung bis zum 15. April 1914 verlängert werden. Es werden deshalb viele Gewerbetreibende und Induſtrielle ausgiebig Gebrauch machen von der Ein⸗ räumung auf Erſtreckung der Friſt. Dadurch wird ſich naturgemäß das Veranlagungsgeſchäft weit hinaus zögern, und es werden die erſten Veranlagungsbeſcheide zum Wehrbeitrag in Städten mit viel Induſtrie und Ge⸗ werbe kaum auf den Fälligkeitstermin des erſten Drittels des Wehrbeitrags, auf 15. Februar 1914 herauskommen. Die Friſt zur Abgabe der Vermögenserklärung kann ſogar unter Umſtänden bis 31. Mai 1914 erſtreckt werden. Für die im europäiſchen Ausland Abweſenden beträgt die Friſt 6 Wochen, für die in außereuropäiſchen Ländern und Gewäſſern 6 Monate. Es tauchen in der Heffent⸗ lichkeit auch Zweifel auf, ob das feſtgeſtellte Einkommen der Einkommenſteuerzettel auf 1. April 1913 oder 1914 ausweiſt. Doch wird aus rein techniſchen Veranlagungs⸗ gründen anzunehmen ſein, daß die bereits vollzogene Einkommenſteuereinſchätzung auf 1. April 1913 der Ver⸗ anlagung zu Grunde gelegt wird, und nicht die erſt vor⸗ zunehmende Einſchätzung auf den nächſten 1. April. Austritt aus der Landeskirche. Wie das „B. T.“ mitteilt, ſind 1247 Austritte aus der Kirche in den drei Verſammlungen erfolgt, die am Sonntag in Berlin ſtattgefunden haben. f Ae e eee. 6 1 4 Ausland. 5 Die Beſatzung der franzöſiſchen Flotte. Einer offiziöſen Mitteilung zufolge haben die vom Marineminiſter Baudin getroffenen Maßnahmen zur Vermehrung der Rekruten für die Flotte vollen Erfolg gehabt. Im nächſten Jahr wird die Flotte um 14000 Mann mehr zählen, ſodaß auch für die neuen Kriegsſchiffe eine durchaus ausreichende Beſatzung geſichert iſt. 2 8 b Die franzöſiſchen Winzer. Der von der franzöſiſchen Kammer angenommene ö 5 Geſetzentwurf über die Champagneabgerenzung hat die Winzer des Aubedepartements durchaus nicht befriedigt. In einer in Troyes abgehaltenen Verſammlung wurde gegen den Geſetzentwurf ſcharfer Einſpruch er⸗ en und beſchloſſen, daß die Vertreter der Winzer⸗ gemeinden ihre Demiſſion ſolange aufrechterhalten ſol⸗ len, bis den Weinen des Aubedepartements die Bezeich⸗ nung Champagner ohne jede Einſchränkung gewährt wird. In mehreren Ortſchaften wurde abermals die rote Fahne gehißt. i Der Dreiverband gegen Deuntſchland. Der Matin meldet aus Petersburg, daß in der An⸗ gelegenheit der deutſchen Militärmiſſion in 'onſtantinopel durch Frankreich, England und Rußland ein Uebereinkommen getroffen ſei. Darnach werde Ruß⸗ land als Wortführer der Triple⸗Entente in Konſtan⸗ tinopel, nicht in Berlin, Vorſtellungen gegen die Tätigkeit dieſer Miſſion in Kouſtantinopel er⸗ heben.— Der Berliner Korreſpondent des Temps deutet an, daß Rußlands Widerſtand gegen die deutſche Miſſion in Konſtantinopel dazu dienen ſoll, die Debatte auf das Gebiet der Kompenſationen hinüberzu⸗ ſpielen. Man ſpricht davon, daß Rußland für ſeine Genehmigung der deutſchen Pläne die Regelung der Meerengenfrage, Reformen in Armenien oder ein ruſſi⸗ ſches Oberkommando über ein anderes türkiſches Armee⸗ korps verlangen könnte. England dagegen widerſetzte ſich energiſch jeder Etablierung eines deutſchen Komman⸗ dos in der türkiſchen Hauptſtadt. Die Verſchwörung gegen König Ferdinand. In Belgrad ſind aus Sofia Privatmeldungen eingetroffen, wonach die dortige Polizei eine Offi⸗ ziersverſchwörung gegen König Ferdi⸗ nand entdeckt haben ſoll. Die Offiziere hätten beab⸗ ſichtigt, den König und ſeine ganze Familie nach dem Muſter der gegenüber dem Fürſten Batte⸗Battenberg be⸗ folgten Taktik zu zwingen, Bulgarien zu ver⸗ laſſen. Die Verhafteten weigern ſich angeblich bisher, irgendwelche Details mitzuteilen. 5 Die Lage in Mexiko. Nach einem Telegramm aus Veracruz ſind der Exgonuverneurdes Militärgefängniſſes und der Kommandeur der dortigen Wache als Ge⸗ fangene unter ſtrenger Bewachung na chder Strafkolonie Quinkanaro gebracht worden. Sie ſollen an einem Komplott beteiligt geweſen ſein, das bezweckt hatte, die Gefangenen freizulaſſen und eine Erhebung gegen Huerta zu unterſtützen. Weiteren Nachrichten aus Mexiko zufolge, hat die britiſche Kolonie in der Stadt Mexiko bereits einen Verteidigungsplan für ihre Ange⸗ hörigen entworfen. Sobald ſich die Konſtitutiona⸗ liſten der Eiſenbahnlinie bemächtigt haben werden, ſollen ſich die britiſchen Einwohner der Stadt und in der Um⸗ ebung in einige bezeichnete Häuſer zurückziehen, die ſämtlich ausreichend mit Munition und Mundvorrat verſehen ſind. * Mexiko, 1. Dez. Der deutſche Geſandte v. Hintze hatte geſtern mit dem amerikaniſchen Ge⸗ ſchäftsträger eine Unterredung über Sicherheitsmaßnah⸗ men für die Ausländer.— Nach einer Meldung des Sun aus Veracruz iſt der deutſche Kreuzer Bremen von Tamvico dort eingetroffen. Deutſcher Reichstag. e Berlin, 1. Dez Am Bundesratstiſch ſind der Reichskanzler v. Bekh⸗ mann Hollweg und Staatsſekretär Dr. Delbrück erſchienen. Präſident Dr. Kämpf eröffnet die Sitzun 8 2.15 Uhr.— Auf der Tagesordnung ſteht rächt. ie ö. Interßellation der Elſäſſer wegen der „ Vorgänge in Zabern. e Vor Eintritt in die Tagesordnung verlieſt Präſident Dr. Kämpf eine Depeſche des Gemeinderats in Zabern. Die Linke und die Elſäſſer begleiten die Depeſche mit Beifallskundgebungen. Reichskanzler v. Bethmann Hollweg: Die Interpellation betrifft denſelben Gegenſtand wie die In⸗ terpellation der Fortſchrittler. Inzwiſchen haben ſich in abern Vorgänge ereignet von ſehr bedauerlicher Art, ſodaß ich ſelbſt den größten Wert darauf lege, dem Reichs⸗ tage und dem Lande Auskunft zu geben und jeden Zweifel zu beſeitigen, daß die Autorität der Geſetze ebenſo ge⸗ ſchützt wird wie die öffentliche Ordnung und die Autorität der öffentlichen Gewalten. Sobald mir das Ergebnis der Unterſuchung vorliegt, werde ich die Interpellation beantworten. Ich hoffe, daß dies am Mittwoch mög⸗ lich ſein wird. Es folgt die erſte Beratung des Geſetzentwurfs betreffend die Handels beziehungen zum britiſchen Reich.— Abg. Höſch(konſ.): Es wäre wünſchenswert, wenn das Handelsproviſorium durch ein Definitivum erſetzt würde. Staatsſekretär Dr. Delbrück: Daß die Rechte der Vorlage Widerſtand entgegenſetzt, wundert mich nicht. Der Vorredner hat ſich aber nicht darüber ausgeſprochen, was werden ſoll, wenn das Proviſorium am 1. Januar 1914 abläuft. Die Entwickelung unſerer Handelsbezieh⸗ ungen haben zu einem Handelsproviſorium geführt und auch der Reichstag hat ſich mit der Haltung der Regie⸗ rung in dieſer Frage einverſtanden erklärt. Abg. Molkenbuhr(Soz.): Die Rechte empfiehlt namentlich mit Rückſicht auf den großen Weizenexport aichts anderes als einen Zollkrieg mit Kanada, weil ihr daun die Agrarzölle in voller Höhe zugute kommen. Abg. Herold(3.): Einen Zollkrieg müſſen wir ver⸗ meiden. Handelsbeziehungen ſind ſchneller gelöſt als vieder augeknüßft. f 8 Abg. Dr. Paaſche(natl.): Unſere Handelsbilanz iſt derart, daß man keine Urſache hat, zu wünſchen, da ſich unſere Regierung in wirtſchaftlicher Beziehung nicht auf einen guten Standpunkt zu England ſtellen ſollte. Abg. Dr. Pachuicke(F. Vp.): Das Proviſorium liegt im Intereſſe Deutſchlands wie in dem Englands. Nach kurzer weiterer Erörterung wird das Geſetz in erſter Leſung und darauf ſogleich ohne Debatte auch in zweiter Leſung angenommen. a f 85 Es folgt die erſte Beratung des Geſetzentwurfs über die Wiederaufnahme eines Disziplinarverfahrens.— Staatsſekretär Delbrück: Die Beſtimmungen des Ge⸗ ſetzes lehnen ſich an diejenigen der Zivilprozeßordnung an. Bei der Rehabilitierung eines Beamten ſoll ſeine finanzielle Schadloshaltung erfolgen und er wieder in ſein Amt eingeſetzt werden können. Abg. Landsberg(Soz.): Es entſpricht nicht der modernen Rechtsanſchauung, daß einem Beamten, gegen den auf Geldſtrafe, Verweis oder Verwarnung im Auf⸗ ſichtswege erkannt worden iſt, hiergegen keine Berufung an die Disziplinargerichte offen ſteht. 5 Abg. Lieſching(F. Vyp.): Wir betrachten dieſe Vorlage als eine Abſchlagszahlung auf eine Reform des ganzen Beamtenrechtes.— Die Vorlage wird nach wei⸗ terer Debatte an eine Kommiſſion von 21 Mitgliedern verwieſen. Eine Petition betreffend Gewährung von Rechts⸗ ſchutz und Rechtshilfe an einen wegen Brandſtiftung un⸗ ſchuldig Verurteilten wird nach kurzer Erörterung auf ſozialdemokratiſchem Antrag entgegen dem Kommiffions⸗ beſchluß auf Ueberweiſung als Material zur Berückſich⸗ tigung übergeben. Nächſte Sitzung Sitzung Dienstag 2 Uhr. Kurze Anfragen, Dienſtboteninterpellation, Ab⸗ ſtimmungen über Wahlprüfungen, erſte Beratung des Etats.— Schluß 6¼ Uhr. 5 80 8 i 2* R 18 Berlin, 1. Dez. Der Seniorenkonvenk des Reichstages trat heute vor Beginn der Plenarſitzung zuſammen, um über die Geſchäftslage des Hauſes er⸗ neut zu beraten. Es wurde allgemein der Wunſch laut, daß die Interpellationen wegen Zabern möglichſt bald beendet werden ſollten. Sollte der Reichskanzler er⸗ klären, daß er die Interpellation am Mittwoch beant⸗ worten wolle, dann ſolle die Etatsberatung, wie vorge⸗ ſehen iſt, am morgigen Dienstag beginnen. Gs ſollen dann aber nur die Vertreter der Regierung reden, da⸗ runter der Reichskanzler, der über die auswär⸗ tige Politik ſprechen will. Die Vertreter der Par⸗ teien ſollen erſt nach Erledigung der Inter⸗ pellationen ihre Etatsreden halten. Sollte der Reichskanzler die Interpellationen erſt am Donnerskag beantworten wollen, dann würde möglicherweiſe der Be⸗ ginn der Etatsberalung um einen Tag hiftausgeſchob werden. e 5 en 104 c/ badiſchen Steininduſtrie. Milchſchweine befahren, welche 24 bis 30 Mk. pro Paar verkauft wurden. Beadiſcher Landtag. Karlsruhe, 1. Dezember. „Die Zweite Kammer trat heute nachmittag 5 Uhr 1 zu ihrer 2. öffentlichen Sitzung zuſammen, in welcher Prä⸗ ſident Rohr hurſt die Bildung der Kommiſſion bekannt gab. Der Budgetkommiſſion, der Petitionskommiſſion, der Kommiſſion für Straßen und Eiſenbahnen und der Juſtizkommiſſion gehören je 17 Mitglieder an, der Ge⸗ ſchäftsordnungskommiſſion 11 Mitglieder. Vorſitzender der Budgetkommiſſion iſt Kopf(3Ztr.), Stellv. Reb⸗ mann(Natl.), Schriftführer Süßkind(Soz.). Vorſitzen⸗ der der Juſtizkommiſſion iſt Frank(Soz.), Stellv. Koch (Natl.), Schriftführer Wiegemann(Ztr.); Vorſitzender der Kommiſſion für Straßen und Eiſenbahn iſt Kölblin (Natl.), Stellv. Duffner(Ztr.); Vorſitzender der Petitions⸗ kommiſſion Wittemann(Ztr.), Stellv. Kramer(Soz.), Schriftführer Wagner(Natl.); Vorſitzender der Geſchäfts-⸗ ordnungskommiſſion iſt Venedey(Pp.), Stellv. Mül⸗ ler⸗Oettingen, Schriftführer v. Gleichenſtein(Ztr.). Der Präſident teilte darauf mit, daß die nächſte Sitz⸗ ung, in welcher der Finanzminiſter den Staatshaus⸗ halt zum Vortrag bringt, am Dienstag um ½10 Uhr ſtattfindet. Die übernächſte Sitzung findet am Donnerstag ſtatt. f Aus dem badiſchen Landtag. 9 Außer den ſchon mitgeteilten Anträgen der ſozial⸗ demokratiſchen Landtagsfraktion iſt von die⸗ ſer noch folgender Antrag eingegangen: Die Zweite Kam⸗ mer wolle beſchließen, daß 1. den bei den badiſchen Staatseiſenbahnen und Salinen beſchäftigten Arbeitern, die für die Abteilung B der Arbeiterpenſionskaſſe 3 leiſtenden Beiträge erlaſſen und auf die Staatskaſſe über- nommen werden; 2. daß allen am Orte ihrer Tätigkeit wohnenden verheirateten Arbeitern, die mindeſtens 10 Jahre beim Staate beſchäftigt ſind, ein Wohnungsgelde zuſchuß bezahlt wird und zwar für die Ortsklaſſe 1 150 Mark, für die Ortsklaſſe II 125 Mark, für die Orts⸗ klaſſe III 100 Mark. ö Von Seiten der Nationalliberalen Fraktion ſind außer den gemeldeten Anträgen falgende Interpellationen der Zweiten Kammer zugegangen: Reb⸗ mann und Gen. Interpellationen wegen Gehaltsordnung und Aufbeſſerung der Löhne der Arbeiter im Bereich der Eiſenbahn⸗ und Bodenſeedampfſchiffahrtsverwaltung; Dietrich und Gen. Interpellation wegen Maßnahmen gegen die Beeinträchtigung der Einnahmen unſerer Staatsbahnen durch Bevorzugung der Reichseiſenbahnen. Die Zentrumsfraktion hat Interpellationen eingebracht der Abgeordneten Köhler und Gen.: Iſt es richtig, daß die Vergütung, die das Großherzogtum Baden vom Reiche für Erhebung und Verwaltung der Zölle und Reichsſteuern erhält, um jährlich 4 Millionen hin⸗ ter dem wirklichen Aufwand zurückbleibt?; der Abgeord⸗ der Großh. Regierung betr. der Notlage der Winzer: der Abgg. Kopf und Gen. über Maßnahmen der Regie- neten von Gleichenſtein und Gen. über die Maßnahmen 7 4 rung um der beſtehenden Hypothekennot abzuhelfen; der Abgg. Belzer und Gen. über Maßnahmen in der ſtetig Dr. Zehnter und Gen. f Ferner iſt von den Abgg⸗ Dr. Schofer und Gen. eine kurze Anfrage betr. die In⸗ betriebnahme der Bahnſtrecke Tauberbiſ heim eingegangen. Lokales. Seckenheim, den 2. Dezember 1913. — Der heutige Schweinemarkt war mit 59 Stück alle zum Preiſe von —Rückgabenanſpruch bei Zeugniſſen, die bei einer Stellenbewerbung eingereicht ſind. Werden bei einer Bewerbung um eine Stelle von Bewerbern Heu niſſe eingereicht, ſo iſt die Hergabe des Zeugniſſes als Leihe nicht anzuſehen, weil es in der Abſicht des die Zeugniſſe einreichenden Bewerbers nicht liegt, zu einer Ueberlaſſung der Zeugniſſe ſich zu verpflichten. Seine Abſicht geht entſprechend der Verkehrsauffaſſung vielmehr dahin,— unter dem Vorbehalt der jederzeitigen Rück⸗ forderung der Zeugniſſe— dem Empfänger bloß die katſächliche Gewalt(8 855 BGB.) einzuräumen. Als Beſitzer iſt dieſer dem einreichenden Bewerber, auf deſſen Koſten er ohne rechtlichen Grund den Gewahrſam der Zeugniſſe erlangt hat, gemäß 8 812 BGB. jederzeit zur Rückgabe der Zeugniſſe verpflichtet, ohne die Rück⸗ gabe durch die einem Entleiher zuſtehende Einrede(8 604 Abſ. 2 BGB.) hinausſchieben zu können, daß er wegen der noch ſchwebenden Beſetzung der Stelle die Zeugniſſe noch nicht entbehren könne. Baden. 0 K.— 2 555 9 2 5 8 2 2* 2 1 25 f(J Karlsruhe, 1. Dez.(Invaliden verſicherüng) fsheim⸗König⸗ Ueber die Aufrechnung der Quittungskarten für In⸗ validenverſicherung enthält die Karlsruher Zeitung fol⸗ gende halbamtliche Mitteilung: Nach§ 1473 der Reichs⸗ verſicherungsordnung erhält der Verſicherte für jede Zu ⸗ ſatzmarke, die er eingeklebt hat, als jährliche Zuſatzrente ſo viel mal 2 Pfennige, als beim Eintritt der Invalidität Jahre ſeit Verwendung der Zuſatzmarke vergangen ſind⸗ Dabei wird von dem Kalenderjahr, in dem die. karte aufgerechnet worden iſt, bis zu dem Jahre gezählt, in dem die Invalidität eintritt. Es hat alſo jeder Ver⸗ ſicherte ein dringendes Intereſſe daran, daß ſeine Karten, die Zuſatzmarken enthalten, vor Ablauf des betreffenden Kalenderjahres aufgerechnet werden, weil ihm ſonſt ein Jahr für die Zuſatzrente verloren geht. Es empfiehlt ſich daher für Verſicherte, deren Karten Zuſatzmarken ent⸗ halten, beim Bürgermeiſteramt vor Ablauf des Kalender⸗ jahrs die Ausſtellung einer neuen Karte gegen Rückgabe der alten zu verlangen. 8 (Karlsruhe, 1. Dez.(Eine Hotelbauwuk in Karlsruhe.) Wie der Badiſche Gaſtwirt, das Organ des badiſchen Gaſtwirteverbandes, mitteilt, plant eine Hotel⸗ baugeſellſchaft auf das Jubiläumsjahr 1915 die Er⸗ bauung eines Hotels erſten Ranges nach dem Vorbild . zunehmenden Arbeitsloſigkeit zu ſteuern und der Abgg. über Abhilfe der Notlage den AG. Warmdorf 1./10. 9 6 K. Uhr Prä⸗ annt der Ge⸗ nder eb⸗ Er.— S 2 2 N W Feitsloſenfürſorge in Heidelberg ausſprachen. des Hotels Fürſtenhof in Berlin. Das neue Hotel ſoll enthalten ein großes Foyer, Wintergarten, Leſe⸗, Sreib⸗ und Ausſtellungszimmer, große Speiſeſäle, einen Feſt⸗ ſaal. Das Hotel ſoll 110 Gaſtzimmer mit 150 Betten aufweifen. 30 Zimmer ſollen eigenes Bad erhalten. Die Herſtellungskoſten ſind auf 1100 000 Mk. veranſchlagt, wovon 30000 Mark bar auf ubringen ſind. Die übrigen 800 000 Ma ſollen durch Hypotheken, wovon die erſte mit 700 000 Mark, aufgebracht werden. Am 15. April 1915 ſoll die Eröffnung ſtattfinden. Das Hotel ſoll für 100 000 Mark verpachtet werden. Den Reingewinn hat man auf 26 500 Mark berechnet.— Der Badiſche Gaſt⸗ wirt ſtellt nun mit Recht die Frage, ob Karlsruhe einen ſolchen Fremdenverkehr beſitzt, daß genügend Fremde der Geſellſchaftsklaſſen erwartet werden können, die für ein ſolches Hotel in Frage kommen. Man hat infolge Verlegung des Hauptbahnhofs außer dem Europäiſchen Hof noch zwei große erſtklaſſige Hotels erbaut, den Reichs⸗ hof und das Schloßhotel. Selbſt dieſe würde der Karls⸗ ruher Fremdenverkehr kaum rentabel machen. Das Gaſt⸗ wirtsorgan warnt deshalb vor den Plänen der Erbauung eines Monſtrehotels und betont noch, daß die Stadt Karls⸗ ruhe dieſe Pläne jedenfalls weder direkt noch indirekt fördern oder unterſtützen dürfe, damit ſie für den unaus⸗ fleirlichen Krach nicht mitverantwortlich gemacht werden kann. 8 (Karlsruhe, 1. Dez.(Rektoratswechſel.) Am Samstag vormittag fand in der Aula der Techniſchen Hochſchule in feierlicher Weiſe der Rektoratswechſel statt. Zu dem Feſtakt waren erſchienen das Großherzogspaar und Prinz Max, Großherzogin Luiſe hatte einen Vertreter entſandt. Außerdem waren erſchienen ſämtliche Miniſter, der preußische Geſandte, der Oberbürgermeiſter, zahlreiche hohe ſtaatliche und militäriſche Perſönlichkeiten. Der bis⸗ herige Rektor Profeſſor Dr. d. Zwiedineck⸗Südenhorſt oft 1 5 e worauf der neue Rektor Geh. ofrat Prof. Dr. Klein einen wiſſenſchaftlichen Vortrac über Baumſchönheiten hielt.„FF (J. Offenburg, 1. Dez.(Zu der Reichstagserſatz⸗ wahl) ſchreibt die Offenburger Zeitung(Ztr.);„Die N wahl im 7. badiſchen Reichstagswahlkreis muß nach der Verfaſſung innerhalb 60 Tagen ſtattfinden; ſie wird wohl in die zweite Hälfte des Januar fallen. Das Zentrum 8 vorausſichtlich den früheren Vertreter des Wahl⸗ reiſes(vor der Wahl des Stadtrats Kölſch D. R.) Oeko⸗ nomierat Schüler wieder aufſtellen, ſofern deſſen Ge— undheit ihm die Annahme der Kandidatur ermöglicht. „ir glauben, zu wiſſen, daß er ſich zur Annahme bereit 0 werde.“ Freiburg, 1. Dez.(Billigeres Fleiſch.) Mit Beginn des Monats Dezember wird pier ein 5 Fleiſchpreisabſchlag eintreten. Die Preiſe für Kalb⸗, 1 55 e ſind um je 10 Pfg. a und abgeſchlagen. Die Preiſe für Ochſen⸗ u Rindfleiſch ſind die mie chice... (Heidelberg, 1. Dez.(Arbeitsloſenfürſorge.) Die ſtadträtliche Vorlage über die Arbeitsloſenfteſorg hat hier verſchiedene Körperſchaften zu Eingaben an den Stadtrat reſp. Bürgerausſchuß veranlaßt, die ſich teils befürwortend, teils ablehnend zur Einführung der Ar⸗ 51 5 Wir haben er verſchiedene Aeußerungen und Körperſchaften 15 Arbeitsloſenfürſorge berichtet; jetzt hat auch der Be⸗ Nen Heidelberg des Verbandes Südweſtdeutſcher In uſtrieller dazu Stellung genommen und ſich gegen jede Arbeitsloſenverſicherung, in welcher Form ſie auch geplant ſei, ausgeſprochen. Einen anderen Standpunkt nahm die Mitgliederverſammlung der Fortſchrittlichen Volkspartei ein, welche in einer Reſolution die Bürger⸗ ausſchußfraktion erſuchte, der Vorlage zuzuſtimmen. Der Bezirksverein Heidelberg des Deutſchen Buchdruckerver⸗ eins, die Vereinigung Heidelberger Papier⸗ und Schreib⸗ warenhändler und die 3 Buchbindermeiſter erſuchen in einer Reſolution die ürgerausſchußmitglie⸗ der der Arbeitsloſenfürſorge ablehnend gegenüber zu ſtel⸗ len. Der Arbeiterverband für das Baugewerbe hat den Stadtrat um Zurückziehung der Vorlage erſucht. 0 Doerkirch, 1. Dez. Wie nach dem Acher⸗ und Bühler⸗Bote aus Karlsruhe verlautet, wird die Regie⸗ rung dem Landtag eine von der Oberdirektion des Waß ſer⸗ und Straßenbaus ausgearbeitete Denkſchrift über die Korrektion der Reuch von Erlach bis zur Rhein⸗ mündung und damit in Verbindung über die Durch⸗ Uhrung eine Be- und Entwäſſerung des Maiwaldes mi laſſen Koſtenaufwand von 2,3 Millionen Mark zugehen aſſen. 1 Er( Villingen, 1. Dez.(Benzin⸗Exploſion.) Beim li gänzen des Benzinvorrats an dem Bierauto der Fürſt⸗ dez Fürſtember iſchen Brauerei in Donaueſchingen, kam den Biährige hauffeur Wegſcheiter mit ſeinem Licht der C enzin zu Nahe. Es entſtand eine Exploſion und Teil 5. ſchwere en een faßt 10 5 d utos von den Flammen erfaßt un Pak 63 9 5 e 5. 0 Ladenburg, 1. Dez.(Die Ortskrankenkaſſeaus⸗ ae) hatte das Ergebnis, daß die 40 Sitze des 185 uſſes zur Hälfte den Chriſtlichen und zur Hälfte ertrebs aldemokraten zufielen. Hierzu kommen noch 20 verein er der Arbeitgeber, welche vom hieſigen Gewerbe⸗ 5 nominiert wurden. Eine Gegenliſte war hierzu icht aufgestellt. e 3 Bonndorf 1. Dez(B 5 2 2 iſt di„1. Dez.(Brand.) Bei Grafen hauſen Demi Wan Bleiche vollſtändig niedergebrannt. Die Ein Pferd, mann konnte nur das nackte Leben retten. 9 Der G. Kalb und ſämtliche Fahrniſſe ſind ver⸗ . 8 eſamtſchaden beträgt ungefähr 13 000 Mk. „1% Mönter dchwarzwald, 1. Dez.(die Aussichten für den Win erſpor im Schwarzwald ſind recht ungünſtig, 5 Schnee wider icht warme regneriſche Wetter S, nilzt. im hi idlichen e 5 1 5 Nur noch im höchſten ſüdlich eine ungefähr entimeter S. icht. Die Skibahn iſt dort recht mäßig hohe Schneeſchicht. Di „ O Pforzheim, 1. Dez.(2 Wohnhäuſer einge⸗ äſchert. Auf dem ungefähr eine halbe Stunde 5 Phorz⸗ heim gelegenen Hofgut Oberer Tiergarten brach Feuer aus, dem zwei zuſammengebaute einſtöckige Wohnhäuser nebſt zwei Scheunen und Tkal', dem Laucwiet Gottlieb Schöninger alt, gehsrig, zum Opfer ſieken. Außer dem eldberg⸗ und Belchengebiet, beſteht Siehveſrano ronnte nichts gerettet werden. Ver Geſamt⸗ ſchaden wird auf 50 000 Mark angegeben. Die Ent⸗ ſtehungsurſache des Brandes iſt nicht bekannt. ( neberlingen, 1. Dez.(Brand.) In Frickingen brannte aus unbekannter Urſache das Wohn⸗ und Oeko⸗ aomiegebäude des Küfermeiſters Braun vollſtändig nieder. Ausſtellung für Friedhofskunſt. 5 3 Stuttgart, 1. Dez. 2 Im Zuſammenhang mit der Ausſtellung für Ge⸗ ſundheitspflege Stuttgart 1914 wird auch eine Aus⸗ ſtellung für Friedhofkunſt veranſtaltet. Die Klage iſt alt, daß die Friedhöfe, wie ſie ſich in den letzten Jahr⸗ zehnten entwickelt haben, ein 5 befriedigendes Bild bieten. Neben einer teilweiſe verfehlten Geſamtanlage der Friedhöfe trägt in erſter Linie das Darniederliegen der Friedhofkunſt die Schuld. Ihr wird, abgeſehen von einer Anzahl rühmlicher Ausnahmen, vor allem Mangel an künſtleriſchem Empfinden, Armut an ſtimmungsvollen künſtleriſchen Gedanken, gewiſſe Verirrungen in Material und Form und das Fehlen des Zuſammenklanges des einzelnen Denkmals mit ſeiner Umgebung vorgeworfen. Die Stadt Stuttgart iſt bekanntlich beſtrebt, ihren beiden neuen Friedhöfen von vornherein ein würdiges, künſtle⸗ riſches Gepräge zu verleihen. Um dies nach Möglichkeit zu erreichen, hat die Stadtverwaltung nach dem Vorgang verſchiedener anderer deutſchen Städte und im Einver⸗ nehmen einer Reihe auf dem Gebiete der Friedhofkunſt ſachkundiger Vereinigungen eine Denkmalsordnung und beſondere Vorſchriften für die Anpflanzung der Gräber aufgeſtellt. Mit den Vorſchriften allein iſt es aber nicht getan. Es muß der Sinn und das Verſtändnis der Be⸗ völkerung für gute Friedhofskunſt geweckt werden. Des⸗ wegen hat ſich die Stadt Stuttgart entſchloſſen, im An⸗ ſchluß an die Ausſtellung für Geſundheitspflege die ſchon erwähnte Ausſtellung für Friedhofskunſt auf dem Gelände des alten, romantiſchen Hoppenlaufriedhofes zu veran⸗ ſtalten. Es ſollen auf ihr die berufenen Träger der Fried⸗ hofskunſt, ſowohl Bildhauer und Architekten, wie auch Kunſtſchloſſer, Kunſtſchreiner und Gärtner zur Geltung kommen. Neben neuzeitlichen und hiſtoriſchen Denkmälern aus Stein, Metall oder Holz werden auch Entwürfe, Skizzen und Photographien von Denkmälern, ſowie Lite⸗ ratur, Modelle, Pläne und Anſichten von neueren Fried⸗ hofsanlagen und Projekten ausgeſtellt. In der Haupt⸗ ſache werden in Württemberg anſäſſige oder geborene Künſtler oder Gewerbetreibende bevorzugt. Ausnahms⸗ weiſe können auch Nichtwürttemberger, die Vorbildliches leiſten, zur Ausſtellung zugelaſſen werden. Vor allem ſollen auf dieſer Ausſtellung für Friedhofskunſt die Denk⸗ mäler ausgewählt werden, die auf einem im Waldfried⸗ hof anzulegenden Muſterfriedhof zur Ausſtellung zuge⸗ laſſen werden. Dieſer ſtändige Muſterfriedhof ſoll als Anhaltspunkt dienen, was beſonders für die Errichtung von Grabmälern empfehlenswert iſt. 1. l Vermiſchtes. Bismarck und die Orden. Im Leben eines Staatsmannes, der wie Bismarck zu den beſtgehaßten, aber auch mit Begeiſterung verehrten Männern zählte, ſpielt das Ordensweſen eine mehr oder weniger wichtige Rolle. Es iſt unterhaltſam, an einigen Anekdoten zu ſehen, wie ſich der nie zu verblüffende Landedelmann zu derartigen höfiſchen Auszeichnungen ſtellte. Zunächſt ſtaunt man zu erfahren, ſo ſchreiben die„Zeiten und Völker“(Stuttgart), daß Deutſchlands größter Kanzler ſich niemals rühmen konnte, die meiſten Orden in Preu⸗ ßen zu beſitzen. 1887, alſo ein Jahr vor dem Tode Wilhelms J., finden wir ihn mit 49 Orden erſt an dritter Stelle. Vor ihm ſteht der Kronprinz mit 72 und der Hausmarſchall des Berliner Hofes, Graf Pückler, mit 51. Ganz ſeltſam muß es uns aber anmuten, Bismarck zehn Jahre ſpäter mit 54 Orden an derſelben Stelle zu fin⸗ den. Vor ihm ſind einzureihen: der Oberhof- und Haus⸗ marſchall Graf Eulenburg mit nicht weniger als 66 Orden(gegen 41 im Jahre 1887) und Generaloberſt von Hahnke mit 56 Orden, Uebrigens war Bismarck nicht immer mit den vom Kaiſer vorgeſchlagenen Auszeich⸗ nungen einverſtanden. Als im Februar 1872 in Berlin zum erſten Male die drei Kaiſer von Deutſchland, Oeſter⸗ reich und Rußland zuſammenkamen, hatte Bismarck für den ruſſiſchen Botſchafter das Großkreuz des Roten Adler⸗ ordens vorgeſchlagen. Als der Staatsſekretär das Patent dem Kaiſer zur Unterſchrift vorlegte, wünſchte dieſer eine Aenderung, inſofern er dem Baron den Schwarzen Adlerorden zugedacht hatte. Auf die Nachricht hiervon eriet Bismarck in maßloſe Wut und überhäufte den Staatsſekretär derart mit Vorwürfen, daß dieſer ihm trwiderte, es bleibe ihm nichts anderes übrig, als ſeine Entlaſſung einzureichen.„Wird angenommen“, ſchrie ihm Bismarck entgegen, und vergebens verſuchte ſpäter Kaiſer Wilhelm den beleidigten Staatsſekretär im Amt zu halten. Die Deplazementsſteigerung der Unter⸗ ſeeboote. Anfang Oktober ds. Is. wurden in Ports⸗ mouth die drei älteſten engliſchen Unterſeeboote unter ver⸗ ſchiedenen andern Kriegsfahrzeugen verkauft. Als Preis wurden etwa 7000 bis 8000 Mark für jedes Boot er⸗ zielt. Der Aunſchaffungspreis dürfte etwa je eine Mil⸗ lion Mark betragen haben. Dieſer Verkauf gibt den Techniſchen Monatsheften(Stuttgart) Anlaß zu folgen⸗ dem Rückblick: Die erſten engliſchen Unterſeeboote waren vom Holland⸗Typ. Sie verdrängten 124 Tonnen und liefen bei Vickers in den Jahren 1901 und 1902 vom Stapel. Intereſſant iſt es, ſich bei dieſer Gelegenheit zu vergegenwärtigen, wie raſch ſich das Unterſeeboot, abgeſehen von ſeinen übrigen Einrichtungen, auch in der Größe entwickelt hat. Die Forderung nach größerer Ge⸗ ſchwindigkeit über und unter Waſſer, nach beſſerer Unter⸗ kunft für die Beſatzungen und nach verſtärkter Armierung bedingte ein ſtändiges Wachſen des Deplazements. Die erſten engliſchen Boote(im Gegenſatz zu ſpäter, wo ſie mit Buchstaben und Zahlen bezeichnet wurden, Nr. 1—5 benannt), liefen unter Waſſer 7, über Waſſer 9 Knoten, waren mit einem Torpedoausſtoßrohr ausgerüſtet und boten einer Beſatzung von ſieben Köpfen Raum. Ihre Länge betrug 19,3, ihre Breite 3,6 Meter. Tie neueſten, allerdinas noch auf der Helling liegenden Vertreter der F⸗Klaſſe(F 1 vis F 8) erhalten eine Waſſerverdräng⸗ ung von 1200 Tonnen, eine Geſchwindigkeit. oten. von 18 bis 20 Knoten und untergetaucht von 15 18 ö 33 1 * „ Tafelobſtpreiſe auf dem Stuttgarter Engros⸗Markt am 29. November: Aepfel 10—25 Mk., Birnen 1830 Mark, Weintrauben 30 Mk., Nüſſe, franz. 45 Mk., Haſelnüſſe, ital. 43 Mk., Trauben, Almeria 18—22 Mk., Orangen 13 Mk., Mandarinen 25 Mk. je 50 Kilogramm. Marktlage: Auf dem Tafelobſtmarkt iſt trotz ge⸗ ringer Zufuhr kein ſchlanker Abſatz zu erzielen. Tie Preiſe für Aepfel und Birnen halten ſich kaum auf der ſeitherigen Höhe. Pfälzer Birnen, Hardenponts, Präſi⸗ dent Mas, Eſperens Bergamotte uſw. finden zu 25—28 Mark per Zentner guten Abſatz. Von hieſigen Früchten iſt nur noch ſpätblühender Taffetapfel angeboten, der kaum 15 Mark erzielt. a Das Geſchäft auf dem Moſtobſtmarkt geht zu Ende, die Zufuhr iſt nur noch gering, die Preiſe(5,40 bis 5,60 Mk. per Zentner) halten ſich andauernd auf gleicher Höhe. 3 444 Letzte Nachrichten. 1 * Zabern, 1. Dez. Der geſtern nachmittag auf der Straße von einer Militärpatrouille feſtgenom⸗ mene Mann aus Maurs⸗Münſter wurde auf eindring⸗ liche Verwendung des Kreisdirektors nach nahezu 4⸗ ſtündiger Haft, etwa gegen 8 Ubr abends, vom Militär freigegeben und zunächſt in Bezirksge⸗ fängnis gebracht. Weiter erklärt man, daß geſtern am ſpäten Abend zwei junge Leute aus Zabern, Ge⸗ brüder Oberle, von einer Militärpatrouille ſeſtgenom⸗ men wurden und zwar deswegen, weil der eine den Mili⸗ tärs gegenüber das Schimpfwort„Schwob“ ge⸗ brauchte und der andere ſich der Verhaftung ſeines Bru⸗ ders widerſetzt haben ſoll. Auf telephouiſchem Wege er⸗ hob alsbald der Kreisdirektor Einſpruch gegen die Ver⸗ haftung unter Hinweis darauf, daß genügend Polizei und Gendarmen zur Verfügung ſeien. Ter Militärrichter erklärte dabei zunächſt, daß ein Befehl des Oberſten vor⸗ liege, den er ausführen müſſe. Erſt auf nochmalige ein⸗ dringliche Verwendung des Kreisdirektors erfolgte nach 1½ſtündigem Gewahrſam in der Kaſerne die Freilaſ⸗ ſung.— Bei außerordentlich ſtarkem Verkehr auf der Straße durchzogen trotz genügenden Gendarmerieaufge⸗ bots Militärpatrouillen bis in die Nacht hinein die Stadt, wie man hört unter Benützung der Trottoirs, was als unnötige Maßregel emp⸗ funden wurde. Ausſchreitungen irgend welcher Art kamen trotz des regen Verkehrs nicht vor. *Schlettſtadt, 1. Dez. In Schlettſtadt iſt ein ganz ähnlicher Fall vorgekommen wie mit dem Leut⸗ nant in Zabern. Dort machte ein Hauptmann Be⸗ merkungen über elſäſſiſche Feldwebel und Jäger. Der Hauptmann iſt ſogleich von ſeinem Vor⸗ geſetzten ſtreng zurecht gewieſen worden und die Sache war erledigt. Dabei waren die Ausdrücke des Schlett⸗ ſtädter Hauptmanns ſchlimmer als die des jungen Leut⸗ nants von Forſtner. * Paris, 1. Dez.(Deputiertenkammer.) Der Präſi⸗ dent erklärte in der heutigen Vormittagsſitzung trotz eini⸗ ger Widerſprüche den Schluß der allgemeinen Debatte über den Anleiheantrag. Die Kammer beſchloß zur Er⸗ örterung der Anleiheparagraphen überzugehen und ſtimmte entſprechend dem Wunſch der Regierung und der Kommiſſion mit 362 gegen 190 Stimmen für die Ab⸗ zweigung des Gegenankrages Maguiaudes, der eine pro⸗ greſſive Steuer auf erworbene Vermögen zum Zwecke der nationalen Verteidigung fordert. * Athen, 1. Dez.(Ag. d' Ath.) Gegenüber den im Auslande verbreiteten Meldungen bezüglich der Behand⸗ lung der Kriegsgefangenen in Griechenland ſtellt ein Bericht des deutſchen Konſuls in Patras feſt, daß die e Zivil⸗ und Militärbehörden die Kriegsge⸗ angenen wohlwollend behandelten. zierung habe alles getan, um das Los der Gefangenen möglichſt angenehm zu geſtalten. 8 Verantwortlich für die Redaktion Ua. Zimmermann Seckendelm Selbst der Schwerfẽ lligsie für jedes Haus ict das die beste Lampe! 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