1 2„G 4** 5 8. l laſſen mit den Aerzten mag ſchwierig ſein. laufen. Damit iſt d Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Die hentige nummer umiasst d Selten. Deutſcher Reichstag. e „ Berlin, 6. Dezember. i Am Bundesratstiſch Staatsſekretär Dr. Delbrück. kräſident Dr. Kämpf eröffnet die Sitzung um 10.15 Ahr. Die Beſprechung der ſozialdemokratiſchen Interpellation wegen Arbeitsloſigkeit wird fortgeſetzt. N 5 Abg. Saſinski(Pole): Durch die Polengeſetzge⸗ bung werden häufig Arbetter von ihren Arbeitsſteller vertrieben und dadurch arbeitslos. Hier müſſe zunächf durch Beſeitigung der Ausnahmegeſetze Wandel geſchaf, fen werden. Abg. Haegy(Elſäſſer): Eine geordnete und ge⸗ ſetzmäßige Fürſorge für die Arbeitsloſen iſt notwendig. Wir erklären uns bereit, an dem Entwurf einer ſolchen Fürſorge mitzuarbeiten. Abg. Mumm(W. Vgg.): Die Beſchäftigung aus⸗ ländiſcher Arbeiter müßte nur zugelaſſen werden bei Arbeiten, für die deutſche Arbeiter nicht zu haben ſind. „Abg. Brandes ⸗Halberſtadt(Soz.): England bat die Arbeitsloſenverſicherung. Bei uns geht es nicht, weil man es nicht will. Die Konſervativen wünſchen die Arbeitsloſenverſicherung und der Vertreter der Regierung verhäl: ſich ablehnend. Die Arbeitgeber, insbeſondere ngen e er 5 ganz gut noch weitere Laſten gen. o bei den Soz.)— Dami i i Besprechung 8.0 Damit ſchließt die Es folgt die Interpellation der Konſer⸗ vativen wegen der Dienſtbotenkrankenver⸗ ſicherung. i f Staatsſekretär Delbrück erklärt ſich bereit, die In⸗ 1 0 beantworten. ng. Graf Weſtarp(konſ.) führt zur Begründun aus: Die am 1. Januar in Kraft 1 Wee ſtößt auf große Schwierigkeiten. In weiten Landbezir⸗ ken iſt es nicht möglich, Verträge mit Aerzten zuſtande 5 bringen. Die großen Güter in den öſtlichen Pro⸗ binzen haben mit den Aerzten feſte Verträge zur Behand⸗ lung der Arbeiter und ihrer Familien. Während die Familien jetzt Anſpruch auf freie ärztliche Behandlung haben, würden ſie vom 1. Jaunuar ab dieſer Hilfe verluſtig gehen. Als meine Partei für die Schaffung von Land⸗ krankenkaſſen auch für Dienſtboten eingetreten iſt, wurde ſie ſcharf kritiſiert. Jetzt haben auch einige Vororte von Berlin Landkrankenkaſſen für Dienſtboten einge⸗ richtet mit dem Erfolg, daß die Beiträge halb ſo hoch ſind als in Berlin. Staatsſekretär Dr. Delbrück: Die Ausführung der Reichsverſicherungsordnung iſt Sache der Landeszen⸗ tralbehören. Mit dieſen hat der Reichskanzler verein⸗ bart, daß der Termin für das Inkrafttreten des Ge⸗ ſetzes der 1. Januar 1914 ſein ſoll. Von keiner Seite iſt mitgeteilt worden, daß dies nicht möglich ſei. Man ſollte auch meinen, daß die Zeit von 2½ Jahren aus⸗ f reichend geweſen wäre. Einen Anlaß, das Inkraſtkreten des Geſetzes hinauszuſchieben, habe ich nicht Auf Antrag des Abgeordneten Weſtarp(konſ.) wird in die Beſprechung der Interpellation ein⸗ getvet enn Abg. Giebel(Soz.): Der Bundesrat iſt gar nicht berechtigt, den Termin hinauszuſchieben. Wie es mit der Krankenpflege auf dem Lande ausſieht, wiſſen wir zur Genüge. Das Uebereinkommen der Landkranken⸗ Das kann uns aber nicht veranlaſſen, eine Hinausſchiebung des In⸗ krafttretens des Geſetzes zu befürworten. „Darauf wird ein Vertagungsantrag angenommen. Nächſte Sitzung Tienstag 2 Uhr: Kurze Anfragen, Reichs⸗ Haushaltsetat. Schluß nach 3 Uh. Politiſche Rundſchau. e nes Deutſches Reich. e Nach Mitteitu eine Million„Rentner“ im Reich. 1 Januar 1958 des Reichsamtes des Innern werden am 3 970136 85 vorausſichtlich 1056 153 Renten, und 5 Invalidenrenten und 86 017 Altersrenten ; ie Million überſchritten. Der Zu⸗ 00 wege 0 913 iſt auf 125 1 7 Invaliden⸗ und Reich zu e al zu ſchätzen. Der Zuſchuß, den das ſehr faden In ade 1 n Altersrenten leiſtet, wächſt Der Reiſan und wird dot 55 510 279 Mk. betragen. vorlauftg na ds zu den Invalidenkrankenrenten iſt 2 anſchlagen. grins und auf 960000 Mk. zu ver⸗ a uch die Zahl der Unterſtützungsfälle 3 Hinterbliebenenberſtgerung il 1 5 den 5 1 zu Vierteljahr geſtiegen. Vorausſichtlich wer⸗ lauf N„I. Januar 8970 Witwen bezw. Witwenrenten en. Dazu kommen 32 440 Waiſenrenten. Der Zu⸗ ſchuß des Rei 0 N rankenxenten n beträgt 2 135 500 Mk. Für Witwen⸗ Mesbeimer Anzeiger, n und Witwengeld und Waiſenausſteuer ſind Hmtsblaif laſſen kann. e 5 a * Zaberner Nachklänge. Aus Anlaß der Zaber⸗ ner Affäre und der Ergebniſſe der Debatte im Reichstage waren am Sonntag von den Sozialdemokraten in ganz Deutſchland Proteſtverſammlungen einberufen. In Ber⸗ lin und den Vororten fanden 17 Verſammlungen ſtatt, in denen ſämtlich gleichlautende Reſolutionen angenommen wurden. Zu Zwiſchenfällen kam es nicht.— In einer von 6000 Perſonen beſuchten Proteſtverſammlung in Straßburg, die einen ſtürmiſchen Verlauf nahm, wurde eine Reſolution einſtimmig angenommen, in welcher der Rücktritt des Generals Deim⸗ ling, des Kriegsminiſters und des Reichs- kanzlers verlangt wird. In den in Köln und Frankfurt abgehaltenen Verſammlungen wurden ähnliche Forderungen geſtellt.— Wie gemeldet wird, haben die Weiſungen an den Oberſten v. Reutter nur im allgemeinen dahin gelautet, unter allen Umſtänden die Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten und Beleidi⸗ gungen des Heeres zu verhüten. Die Maßregeln, die zu dieſem Zweck zu ergreifen waren, blieben ihm über⸗ laſſen. Danach iſt der Oberſt, was die Verhaftung einer Anzahl von Bürgern betrifft, durch Befehle ſeiner Vorgeſetzten nicht gedeckt. 2 f * Austritt aus dem deutſchen Kriegerbund. Ter oldenburgiſche Kriegerbund hat am Sonntag be⸗ ſchloſſen, mit ſeinen 205 Vereinen, die 20 000 Mitglieder umfaſſen, aus dem Allgemeinen deutſchen Kriegerbund auszutreten als Proteſt gegen die Breslauer Beſchlüſſe, die Beiträge der Mit⸗ glieder zu erhöhen. Der oldenburgiſche Kriegerbund wird eine eigene Unterſtützungskaſſe gründen, die ein Grundkapital von 18 000 Mark hat. * Freiwillige Verſicherung nich dem Ange⸗ ſtelltenverſicherungsgeſetz. Die Selbſtverſicherung kennt das Geſetz nur in den Fällen des§ 394. Danach können ſich bis 31. Dezember nach den Vorſchriften über die freiwillige Verſicherung ſelbſt verſichern: 1. Ange⸗ ſtellte mit einem Jahresverdienſt von 5000 bis unter 10000 Mark. 2. Perſonen, die in ihrem Betrieb regel⸗ mäßig höchſtens drei verſicherungspflichtige Perſonen be⸗ ſchäftigen. Beide Kategorien, wenn ſie den Nachweis führen, daß ſie in den letzten vier Kalenderjahren vor dem Inkrafttreten des Geſetzes eine nach dieſem Geſetz ohne Rückſicht auf das Jahreseinkommen verſicherungs⸗ pflichtige Beſchäftigung in mindeſtens 30 Kalender⸗ monaten ausgeübt haben. Dieſe Beſchäftigungszeit muß bei den unter Ziffer 1 aufgeführten Angeſtellten in den vier dem Inkrafttreten des Geſetzes vorangegangenen Jahren, alſo in den Jahren 1909, 1910, 1911 und 1912, liegen und es kommt bei ihnen nicht darauf an, ob der Jahresverdienſt bis 5000 Mk. betrug oder mehr. Bei den Betriebsunternehmern muß dagegen eine Beſchäfti⸗ gung gegen einen Jahresverdienſt von höchſtens 5000 Mark nachgewieſen werden Aber dieſe Beſchäftigungs⸗ zeiten können bei ihnen auch vor 1909 liegen. Den Be⸗ ſchäftigungszeiten gelten gleich: die Militärdienſtzeit, die Dauer mit Arbeitsunfähigkeit verbundener Krankheiten und des Beſuchs ſtaatlich anerkannter Lehranſtalten zum Zweck der beruflichen Fortbildung. Die Wahl der Ge⸗ haltsklaſſe ſteht dem Verſicherungsnehmer frei. Der erſte Monatsbeitrag muß ſpäteſtens für den Dezember 1913 entrichtet werden. In der Folge ſind jährlich zunächſt für wenigſtens acht Monate, nach Ablauf von 10 Monaten für wenigſteus 4 Monate in jedem Jahr Beiträge zu ent⸗ richten. Die Wartezeit von 120 Beitragsmonaten iſt für die erſten 10 Jahre hinſichtlich der Hinterbliebenen⸗ bezüge auf 60 Monate abgekürzt. Wenn jemand im Alter von 50—55 Jahren in der Gehaltsklaſſe J(4000 bis 5000 Mk.) freiwillig verſichert, ſo zahlt er an Beiträgen jährlich 319.20 Mk., in 10 Jahren 3192 Mk. Es be⸗ tragen aber die Leiſtungen nach 10 Jahren: 798 Mk. Ruhegeld, 319.20 Mk. Witwenrente, 106.40 Mk. für Vollwaiſe, 63.64 Mk. für Halbweiſe; nach 15 Jahren: 997.50 Mk. Ruhegeld, 399 Mk. Witwenrente, 133 Mk. für Vollwaiſe, 79.80 Mk. für Halbwaiſe. Die Vorzüge der ſtaatlichen Angeſtelltenverſicherung ſind ſo groß, daf alle Familienväter, die zum freiwilligen Eintritt berech⸗ tigt ſind, davon Gebrauch machen ſollten, wenn ſie nicht bereits durch andere Verſicherungen für ihre eigene Zu⸗ kunft und die der Hinterbliebenen hinreichend Sorge ge⸗ tragen haben. Da die Friſt für den freiwilligen Ein⸗ tritt mit dem Schluß dieſes Jahres abläuft, darf mi dem Eintritt nicht gezögert werden. Anmeldung in Ber⸗ lin⸗Wilmersdorf bei der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte. i der Konflitt der Aerzte mit den Kranken⸗ kaſſen hat eine neue Verſchärfung erfahren. Der„Leip⸗ ziger Verband“ der Aerzte hielt am Sonntag in Leipzig eine Verſammlung, die von 180 Vertrauensmännern aus ganz Deutſchland beſucht war. Es wurde von der Ver⸗ krauensmännerverfammlung boſchloſſen, ſämtliche lo⸗ Deckarhauser Zeitung, kalen Verhandlungen der seckenbeimer Zeitung. Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Aerzte mit den Krankenkaſſen abzubrechen. Der Beſchluß be⸗ zieht ſich auf ganz Deutſchland mit Ausnahme von Württemberg, wo unter Mitwirkung der Regie⸗ rung eine Einigung angebahnt iſt. Falls es nicht noch in aller Kürze gelingt, die Verhandlungen zwiſchen den beiderſeitigen Organiſationen wieder aufzunehmen, ſo muß damit gerechnet werden, daß bis zum 1. Januar der ver⸗ tragsloſe Zuſtand bei den Krankenkaſſen eintritt. 5 5 e Em. „** Ausland. a Das neue franzöſiſche Kabinett. Doumergue hat dem Präſidenten Poincars mit⸗ geteilt, daß er die Aufgabe der Kabinettsbil⸗ dung nunmehr amtlich übernehme. Das Ka⸗ binett wird vorausſichtlich folgendermaßen zuſammenge⸗ ſetzt ſein: Präſidium und Aeußeres: Doumergue, Inneres: Renoult, Juſtiz: Bienvenu⸗Martin, Finanzen: Caillaux, Krieg: Noulens, Marine: Monis, Unter⸗ richt: Viviani, öffentliche Arbeiten: Malvy, Handel: Ferdinand David, Ackerkau: Raynoud, Kolonien: Lebrun. Das Miniſterium der Arbeiten und ſozialen Fürſorge, ſie⸗ wie die verſchiedenen Unterſtaatsſekretariate ſind noch zu vergeben. n 8 Die Lage in: Mexiko. N Ein Tagesbefehl an die Armee unterſagt jede Be⸗ läſtigung der Ausländer und erklärt, daß das Leben und das Eigentum der Ausländer geachtet werden müſſe. Weder Geld noch Nahrungsmittel dürfen von ihnen ver⸗ langt werden. Es ſoll den Ausländern frei ſtehen, die Kantone zu verlaſſen, ſobald ſie es wünſchen. Nach einem Telegramm aus Laredo in Texas hat die Mexico Banco Mercantile in Monterey alle ihre Noten, die ſich in der Bauk befanden, ver⸗ brannt, damit ſie nicht in die Hände der Rebellen fallen, die Monterey bedrohen. Die Bank hat geſchlof⸗ ſen. Flüchtlinge, die aus dem Norden eingetroffen ſind, erklären, die Bank ſei ſolvent und habe im Einverneh⸗ men mit der Regierung gehandelt. 88 Die bulgariſchen Wahln. Die aus den Städten kommenden Wahlergeb⸗ niſſe ſind vorläufig zu Ungunſten der Regie⸗ rung. In Sofia ſelbſt haben von 10146 Stimmen erhalten: die Regierungsliſte 4404 und die Oppoſitions⸗ liſten zuſammen 5818, und zwar die reviſioniſtiſchen So⸗ zialiſten 2213, die orthodoxen Sozialiſten 1087, die De⸗ mokraten 1096, die Geſchow⸗Partei 720, die Danes Partei 236, die Radikaldemokraten 328 und die Republi⸗ kaner 26. Auch ſoll die Mehrheit der Wahlſtimmen ſich auf verſchiedene Oppoſitionsliſten vereinigt haben in den Städten Widdin, Siſtowo, Ruſtſchuk in Nordbulgarien und Philippopel, Razanlyk, Stara Zagora und Burgas in Südbulgarien. 5 8 Ein japaniſcher Verſchwörungsprozeß. Aus Formoſa wird amtlich gemeldet, daß vor einem beſonderen Gericht ein Maſſenprozeß wegen Ver⸗ ſchwörung beendet worden iſt. Urſprünglich ſind 297 Perſonen unter Anklage geſtellt worden. Von dieſen wurden 125 wegen Mangels an Beweiſen freige⸗ laſſen. Das Verfahren dauerte vom 25. November bis 1. Dezember. Das Urteil wurde am 4. Dezember ge⸗ ſprochen. 32 Perſonen wurden freigeſprochen, 6wur⸗ den zum Tode und 131 zu Zuchthausſtrafen verurteilt. Die Verſchwörung war von ſüdchineſiſchen Republikanern an Canton angeſtiftet worden, die die herr ſchenden Unruhen in Formoſa zu Räubereien und Prün⸗ derungen benutzten. 23 Der Welthandel im Jahre 1912. Im Jahre 19 O haben ſämtliche größeren Welt⸗ handelsſtaaten ihren Außenhandel wiederum, und zwar in einem vorher noch nie dageweſenen Maße, ſteigern können. Trotz der wenig günſtigen Konjunktur und der vielfachen Kriegswirren iſt die Ausfuhr der vier wichtigſten Konkurrenten auf dem Welt⸗ markte, Deutſchlands, Großbritanniens, der Vereinig⸗ ten Staaten von Amerika und Frankreichs, im Jahre 1912 ausnahmslos ſtark geſtiegen, ebenſo in der erſten Hälfte des Jahres 1913. Das gleiche gilt für die Ein⸗ fuhr der drei erſtgenannten Staaten. Nach wie vor ſteht Großbritannien an erſter Stelle, ſowohl in der Einfuhr wie in der Ausfuhr; ſein Geſamtaußen⸗ handel betrug im Jahre 1912: 22 857 Millionen. Es ſolgt Deutſchland mit 19661 Mill., die Vereinigten Staaten mit 15 916 Mill., Frankreich mit 11 700 Mill. Mark. Sehr bemerkenswert iſt, daß der Anteil gerade unſerer Hauptkonkurrenten am Geſamtwelthandel ſeit 1903 geſunken iſt, derjenige Großbritanniens von 18,1 0% auf 16,4% ,q der Vereinigten Staaten von 10,1 auf 9,8%. Dagegen ſtieg der Anteil Teutſchlands von 11, auf 12,5% und derjenige Frankreichs von 9,1 auf 9,3 0. Berückſichtigt man bloß die Ausfuhr, ſo ſtehen allerdings die Vereinigten Staaten ſchon an zweiter Stelle, nach Großbritannien, während Deutſchland erſt an dritter Stelle kommt. Dafür iſt aber die deutſche Einfuhr um 3500 Mill. ſtärker als diejenige der Vereinigten Staaten. Auch iſt zu berückſichtigen, daß in der Ausfuhr der Ver. Staaten Rohſtoffe und Nahrungsmittel noch immer ſtark überwiegen, ſo daß Deutſchland und England als Induſtrieexportſtaaten unbedingt den erſten Rang einnahmen. Wiederum ſpielt in der eng⸗ liſchen Ausfuhr der Anteil der induſtriellen Rohſtoffe und Halbfabrikate eine weit größere Rolle als bei der deutſchen. Der Welthandel iſt im letzten Jahrzehnt von Jahr zu Jahr in wachſendem Umfange geſtiegen, und zwar in dem Zeitraum 1903 bis 1911 von 101 944 auf 153 870 Mill. Mark. Das iſt in nur acht Jahren eine Zunnahme um ein volles Drittel! Seit 1900 zeigt der Außen⸗ handel der drei wichtigſten Handelsſtaaten folgende Ent⸗ wicklung: Di« Einfuhr(im Generalhandel) Großbritan⸗ niens ſtieg von 10,7 auf 15,2 Milliarden, Zunahme von 42 9, Deutſchland von 6,1 auf 11,6 Milliarden, Zu⸗ nahme von 90%, der Ver. Staaten von 3,5 auf 6,9 Milliarden, Zunahme von 97 0%; die Ausfuhr(im Ge⸗ neralhandel) Großbritanniens ſtieg von 7,2 auf 12,2 Mil⸗ liarden, Zunahme 69 9%, Deutſchlands von 5 auf 9,7, Zunahme 940%, der Ver. Staaten von 5,9 auf 9,3 Mil⸗ liarden, Zunahme 58 9%. Demnach hat alſo Deutſchland ſeinen Export prozentuell weitaus am meiſten ſteigern können, und auch ſeine Einfuhr um mehr als das Doppelte von England. Berechnet man die Zunahme des Geſamt⸗ handels, ſo ſteht Deutſchland ebenfalls an erſter Stelle nit 160 9%; es folgen die Ver. Staaten mit 135 0%, England mit 79%. eee ee Lokales. Seckenheim, den 6. Dezember 1913. — Wie üblich verſammelte der Frauenverein Seckenheim auch in dieſem Jahr ſeine Mitglieder am 3. Dezember, um aus Anlaß der Geburtstagsfeier ſeiner Hohen Protektorin, der Großherzogin Luiſe, die Belohnung hieſiger Dienſtboten für ihre geleiſtete Dienſte vorzunehmen. Einer der Beiräte gedachte der verdienſtvollen Tätigkeit der Hohen Frau auf dem Felde der Caritas und widmete den auszuzeichnenden Dienſtboten und ihren Herrſchaſten anerkennende Worte. Die Präſidentin überreichte unter entſprecheudem Glückwunſch eine ſilberne Broſche nebſt Diplom an folgende 3 Mädchen, die 5 Jahre lang un⸗ unterbrochen bei derſelben Herrſchaft dienten: Katharina Zahn(bei Albert Volz), Katharina Moog(bei Wilhelm Rudolf) Eliſe Erny(bei Georg Frey, Roſenwirt). Lieder und Gedichte brachten die nötige Unterhaltung und der vortreffliche Feſtkaffee, bereitet von Frau Rieſenacker, ſorgte für die gute Stimmung und die obligate Geſchwätzigkeit der Teilnehmerinnen. Mit der Aufforderung ſeitens eines Beirates an die Mitglieder zu eifriger Arbeit im Sinn des Frauenvereins nahm die ſchlichte Feier ihr Ende.— Auf den Glückwunſch unſeres Vereins ging uns folgendes Huldvolle Danktelegramm ſeitens Ihrer Königl. Hoheit, der Großherzogin Luiſe, zu, e gaden-gaden. Frau Stadelberger, 1. Präſi⸗ dentin des Frauenvereins Seckenheim. Mit den freundlichen Glück⸗ und Segenswün⸗ ſchen, welche Sie mir in warmen Worten zu meinem 76. Geburtstage darbringen, haben Sie wie immer mir eine beſondere Freude, bereitet. Empfangen Sie den Ausdruck meines herzlichſten Dankes und ſeien Sie verſichert, daß meine treue Teilnahme die ſegens⸗ volle Wirkſamkeit ihres Vereins auch fernerhin ſtets begleiten wird. Grossherzogin Luise. Feuilliton. Der neue Roman des Feuillitons be⸗ ginnt in der nächſten Nummer.(D. R) r Karlsruhe, 8. Dez.(Amtliches.) Nach dem Staatsanzeiger hat der ee dem in Ruheſtand retenden Profeſſor der Zoologie an der Techniſchen Hoch⸗ ſchule und Direktor der zoologiſchen Abteilung des Na⸗ uralienkabinetts Geh. Hofrat Dr. Nüßlin das Ritter⸗ kreuz des Ordens Berthold 1 verliehen.(Geh. Hofrat Dr. Nüßlin ſtammt aus Karlsruhe und ſteht im 63. Lebensjahre. 1879 wurde er Privatdozent und provi⸗ joriſcher Lehrer der Zoologie an der Techniſchen Hoch⸗ ſchule in Karlsruhe; 3 Jahre darauf erfolgte ſeine Er⸗ nennung zum außerordentlichen und 1896 zum ordent⸗ lichen Profeſſor. Im Jahre 1899 wurde Dr. Nüßlin zum Vorſtand, 1901 zum Direktor der zoologiſchen Ab⸗ teilung des Naturalienkabinetts in Karlsruhe ernaunt. 1002 erfolgte ſeine Ernennung zum Hofrat und 1906 zum Geh. Hofrat.) Wie der Staatsanzeiger weiter mel⸗ det, wurde der Vorſtand der Bahnbauinſpektion III in Karlsruhe Baurat Hardung zum Kollegialmitglied der Generaldirektion der Staatsbahnen ernannt. Die Pro⸗ feſſoren Dr. Schwarzweber an der Hildaſchule in Pforz⸗ heim und Keicher an der Oberrealſchule in Bruchſal, wur⸗ den in gleicher Eigenſchaft an die Höhere Mädchenſchale in Freiburg verſetzt.— Der evangeliſche Pfarrer Eduard Specht in Neckarbiſchofsheim wurde auf Anſuchen behufs Uebernahme der Stelle eines Pfarrers in Steeg bei Bacharach a. Rh. aus dem Dienſt der badiſchen Landes⸗ lirche entlaſſen.— Der Großherzog hat dem früheren Lefreiten im 1. Badiſchen Leibgrenadir⸗-Regiment Nr. 109 Ed. Voit die ſilberne Rettungsmedaille verliehen. () Karlsruhe, 8. Dez.(Amtliches.) Das ſoeben zeſchienene Schulverordnungsblatt(Nr. 33) für das Groß⸗ herzogtum Baden enthält eine Bekanntmachung des Mi⸗ aiteriums des Kultus und Unterrichts über die Berech⸗ tigung zur Ausſtellung von Befähigungsnachweiſen für den Einjährig⸗ Freiwilligen Militärdienſt. — Tie Nr. 44 des Geſetzes⸗ und Verordnungsblattes für das Großherzogtum enthält neben der landesherrlichen Verordnung über die Ausbildung, Prüfung und Beauf⸗ ichtigung der öffentlich beſtellten Feldmeß⸗ zundigen, Verordnungen und Bekanntmachungen des Miniſteriums des Innern über die Erſatzleiſtungen der demeinden und Grundeigentümer für die Arbeiten der Bezirksgeometer, über die Ausübung und den Schutz der Fiſchereiß über den Vollzug der Reichsverſicherungsord⸗ nung hinſichtlich der Krankenverſicherung und des Mi⸗ nizeriums der Finanzen über die Aufhebung der Be⸗ amtenwitwenkaſſe. i 5 Karlsruhe, 8. Dez.(Die Erſte Kammer) hält ihre nächſte Sitzung am Freitag, den 12. Dezember, vor⸗ mittags 11 Uhr, ab. Die Tagesordnung enthält die Bekanntgabe der Einläufe, den mündlichen Bericht der Budgetkommiſſion über den Geſetzentwurf betreffend die Steuererhebung und die Adminiſtrativkredite, den Bericht über das Budget des Großh. Miniſteriums des Innern, Ausgabetitel Heil- und Pflegeanſtalten, den Bericht über den Druckvertrag für den Landtag 1913/14 und den Vericht über die Rechnung der Erſten Kammer für den Landtag 1911/12. (5) Karlsruhe, 8. Dez.(Neues Schulhaus.) Dem Bürgerausſchuß iſt eine Vorlage des Stadtrats über die Erbauung eines neuen Schulhauſes im öſtlichen Stadt⸗ teil zugegangen. Der neue Bau iſt als Doppelſchul⸗ haus für Knaben und Mädchen gedacht und wird ins⸗ geſamt 752 000 Mark Koſten verurſachen. Davon ent⸗ jallen auf den Bau allein 692 000 Mark. 1 E AE Weihnachten Idle. Als passende Weihnachts- Geschenke empfehle: G Dobſlo-Hibums Aubums für Poſtfarion, Poologranblen Un Briefmarken Sllder-, Cröüblungs-, Märchen- und Judendſchrüften . dlllimuslerbücher. Srleſmannen. 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Wie aus dem Schwarzwald berichtet wird, war auf allen Winterſportplätzen reger Betrieb. Die Schnee⸗ berhältniſſe waren im allgemeinen günſtig. 6 ( Karlsruhe, 8. Dez.(Keine Neujahrsinſerate.) Der Wirteverein Karlsruhe und Umgebung hat in ſeiner letzten Verſammlung beſchloſſen, ſeine Mitglieder zum Enterlaſſen der Neujahrsinſerate aufzufordern und dafür einen namhaften Beitrag aus der Vereinskaſſe zur Armen⸗ kaſſe zu ſtiften. Ferner wurde im Hinblick auf die flaue Geſchäftslage und die immer mehr wachſenden Laſten im Wirtsgewerbe, der Beſchluß gefaßt, 1 5 der Neu⸗ jahrsnacht 1913/14 keine Gratisgaben wie Punſch, Glüh⸗ wein ete. an die Stammaäſte zu verabreichen. ) Karlsruhe,, 8. Dez.(Landeswohnungsinfpek⸗ tor.) Die bisher nicht etatmäßig geführte Stelle eines Landeswohnungsinſpektors(die von dem durch die Gar⸗ tenſtadtbewegung bekannten Dr. Hans Kampffmeyer be⸗ ſetzt worden iſt), iſt nun im neuen Budget im Etat des Miniſteriums des Innern als etatmäßig angeführt, und zwar wie wohl in weiteren Kreiſen intereſſieren dürfte, in Gehaltsklaſſe D. („) Mannheim, 8. Dez.(300jähriges Jubiläum des Maimarktes.) Der Stadtrat hat beſchloſſen, zum 300jährigen Jubiläum des Maimarktes im Jahre 1914 den nächſtjährigen Maimarkt in beſonders feſtlicher Weiſe zu begehen. ( Mannheim, 8. Dez.(Krankenkaſſenwahlen.) Bei den Wahlen zur Allgemeinen Ortskrankenkaſſe wur⸗ den 26 Arbeitgebervertreter durch die Bürgerliſte gewählt. Bei den Arbeitnehmerwahlen erhielten die Freien Gewerk⸗ ſchaften 52 Arbeitnehmer und 4 Arbeitgeber, die Chriſt⸗ N erhielten 8 Arbeitnehmer und 26 Arbeit⸗ eber. n 5(Mannheim, 8. Dez.(Lebensmüde.) Aus dem Rhein bei Sandhofen wurde die Leiche der ſeit Wochen vermißten 31jährigen Ehefrau eines Schneidermeiſters von hier geländet.— Bei Neckarau ſprang ein 13⸗ bis 14jähriger Knabe in den Rhein und ertrank.— In ſeiner e in Rheinau machte ein 39jähriger ver⸗ N Schmied ſeinem Leben durch Erſchießen ein e.. 1 () Mannheim, 8. Dez.(Selbſtmord.) Ein 36 Jahre alter verheirateter Meſſerſchmied von Ilshofen, e hier, hat ſich infolge eines unheilbaren Leidens am 6. ſchoſſen. ö Mannheim, 8. Nov. Auf dem Rheinſchiff„Hugd Stinnes XI“ brachte am 5. d. M. ein 16jähriger Schiffs⸗ junge von Niederluſtadt die rechte Hand zwiſchen eine Walze und ein Drahtſeil, wobei ihm der Mittelfinger abgequetſcht wurde. () Heidelberg, 8. Dez.(Techniker als Bürger⸗ meiſter.) Die Frage der Beſetzung von Bürgermeiſter⸗ poſten mit Technikern iſt bei Aenderungen in den oberſten Stellen größerer Stadtgemeinden ſchon mehrfach erörtert worden, vor Jahren in Karlsruhe und erſt jüngſt in Freiburg. Bekanntlich wird jetzt auch in Heidelberg durch den Rücktritt des Oberbürgermeiſters Dr. Wilckens eine Veränderung in den oberſten Stellen der Stadtgemeinde Heidelberg eintreten. Im Heidelberger Tagblatt wird nun in einer Zuſchrift aus Bürgerkreiſen der Wunſch aus⸗ geſprochen, einem mit den Erforderniſſen ſtädtiſcher Ver⸗ waltung vertrauten Techniker, der bereits andernorts die Probe für ſein Können abgelegt hat, eine der drei leitenden Stellen zu übertragen, mit der Pflicht, den geſamten techniſchen Geſchäftskreis der ſtädtiſchen Verwaltung zu überwachen. 5 (9) Heidelberg, 8. Dez.(Arbeitsloſenverſicherung.) Die vom Bürgerausſchuß mit knapper Majorität ge⸗ nehmigte Arbeitsloſenfürſorge wird am 1. Januar 1914 in Kraft treten. () Heidelberg, 8. Dez.(Die Vorbereitung der Wahl eines neuen Oberbürgermeiſters) iſt einer 15glied⸗ rigen, aus Stadträten und Stadtverordneten beſtehenden Kommiſſion übertragen worden. Die Wahl findet voraus⸗ ſichtlich ſchon am 30. Dezember ſtatt. () Ludwigshafen, 8. Dez.(Ein renitenter Vater⸗ landsverteidiger.) In einer Wirtſchaft der Von der Tann Straße beläſtigte ein Soldat der 3. Komp. des 17. Inf. eents von Germersheim die Gäſte und ſchlug die mit ſeinem Seitengewehr zuſammen. Er wurde b an die friſche Luft geſetzt und ſchlug dann von außen mit dem Säbel die großen Fenſterſcheiben ein. Der Täter ging dann flüchtig, wurde aber von dem ihn verfolgenden Publikum eingeholt und der Polizei übergeben, die ihn hinter Schloß und Riegel brachte. Wie ſpäter feſtgeſtellt wurde, hat ſich der Soldat ohne Urlaub hierher begeben. ) Ludwigshafen, 8. Dez.(Verhaftung.) Der Polizei gelang es, in der Nacht zum Sonntag in der Gellertſtraße einen Einbrecher feſtzunehmen, der direkt von der„Arbeit“ kam. In einem Konfektionsgeſchäft in der Ludwigſtraße hatte er mehrere Anzüge geſtohlen. Als er die Polizei erblickte, warf er die Beute weg und ſuchte die Flucht zu ergreifen. () Kleinlaufenburg, 8. Tez.(Die Kraftwerk⸗ anlage) geht ihrer Vollendung entgegen. In den letzten Tagen wurde am Wehrbau in der Taucherlocke der Schlußſtein für die letzte Wehrſchwelle eingelegt und da⸗ mit das wichtigſte und ſchwierigſte unter Waſſer liegende Bauwerk der Kraftanlage vollendet. Nach dem heutigen Stand der Arbeiten, der Montage, der Turbinen, Gene⸗ ratoren, ſteht zu erwarten, daß das Werk im Sommer nächſten Jahres vollſtändig fertiggeſtellt iſt. () Laufenburg, 8. Dez.(Neue Brücke am Ober⸗ rhein.) Vorgeſtern wurde die vom Kraftwerk neu er⸗ baute Rheinbrücke den beiden Städten im Beſitz der Behörden des Großherzogtums Baden und des Kantons Aargau zum Verkehr übergeben. Nach der Beſichtig⸗ ung der Brücke erfolgte im Stadthauſe zu Großlaufen⸗ burg die offizielle Uebergabe an die beiden Laufenſtädte — Großlaufenburg zwei Drittel, Kleinlaufenburg ein Drittel— ſtatt, die nun auch für die Unterhaltung der Brücke im Sinne der Abmachung Sorge zu tragen haben. Die Erſtellungskoſten dieſer Brücke belaufen ſich auf 210 000 Mark. An Unterhaltungskoſten erhalten die beiden Städte Staats⸗ bezw. Kantonalzuſchüſſe in entſprechender Höhe. In den nächſten Tagen wird die Brücke dem allgemeinen Verkehr übergeben.. („) Engen, 8. Dez.(Die Maul⸗ und Klauenſeuche) wurde in Stetten feſtgeſtellt. In Blumenfeld beſteht Seuchen verdacht. i 5 (0 Furſchenbach(Amt Achern), 8. Dez.(Verun⸗ glückt.) Der 45jährige Landwirt Faiſt ſtürzte ſo unglück⸗ lich vom Heubarren auf die unten ſtehende Futtermaſchine, daß er an den erlittenen Verletzungen ſtarb.— In Ur⸗ loffen wurde der Maurer Moll im Walde beim Holz⸗ machen von einem fallenden Stamm getroffen. Dem Verunglückten wurde ein Bein abgeſchlagen. 5 () Aus dem Schwarzwald, 8. Tez.(Die Fol⸗ gen der ſchlechten Fremdenſaiſon 1912 und 1913), die durch die regneriſche Witterung im Sommer hervorge⸗ rufen worden, machen ſich auch bei den Gaſthofbeſitzern ds. Mts. abends im Abort ſeiner Wohnung er⸗ 1 2 n *** N im Schwarzwald bemerkbar. dieſem Sommer etwa 800 Kurgäſte weniger als im Vorjahr und 1912 etwa 300 weniger als 1911. Ver⸗ ſchiedene Hotels im Schwarzwald weiſen rechneriſch nach, daß durch hohe Zinſen, allgemeine Geſchäftsunkoſten und Unterhalt der Bedienſteten die Ausgaben höher waren Bad Türrheim hatte in als die Einnahmen. Die Fälle, bei denen wochenlang die Zahl der Angeſtellten, die der Fremden überſtieg, waren nicht ſelten. Bereits ergeben ſich da und dort Zah⸗ lungsſchwierigkeiten, denen die Hotelbeſitzer mit außerge⸗ richtlichen Maßnahmen zu begegnen ſuchen. Sollte nun auch der Winterbetrieb verſagen, wie es in den letzten Jahren gleichfalls der Fall war, dann ſind, nach dem Organ des Badiſchen Gaſtwirteverbandes, Zuſammen⸗ brüche unvermeidlich. f„„ Neues aus aller Welt. * Luftſchiff„Sachſen“ im Nebel. Das Zeppelin⸗ luftſchiff Sachſen, das in der Sonntagnacht Dresden ver⸗ ließ, um nach Hamburg⸗Fuhlsbüttel zu fliegen, konnte infolge des dichten Nebels den Flugplatz nicht fin⸗ den und landete bei Quickborn in Holſtein. Von Hamburg wurden mit Automobilen Mannſchaften nach Quickborn geſchickt, um das Luftſchiff zu verankern. Die Führung des Luftſchiffes hatte Dr. Eckener. Auf der Sachſen werden zurzeit Offiziere und Mannſchaften der Marineluftſchiffabteilung ausgebildet. Am Montag vor⸗ mittag iſt das Luftſchiff Sachſen gegen 11.30 Uhr auf der Quickborner Heide aufgeſtiegen und um 11.50 Uhr auf dem Flugplatz Fuhlsbüttel gelandet. Grubenunglück in Oberſchleſien. Sonntag nacht 3 Uhr brach in einem Geſenk der 200 Meter⸗Sohle der Emmagrube in Rybnik ein Brand aus, deſſen Ur⸗ ſache noch nicht aufgeklärt werden konnte. Durch die nach der 400⸗Meter⸗Sohle ziehenden Brandgaſe wurden 3 Bergleute getötet. Die Zahl der Vermißten war noch nicht feſtzuſtellen, dürfte aber vorausſichtlich 3 nicht überſchreiten.— Im Laufe des Sonntag vor⸗ mittags wurden die 3 vermißten Bergleute der Emmagrube als Leichen geborgen. Insgeſamt ſind 16 Mann dem Unglück zum G gefallen. Der Brand konnte völlig gelöſcht werden. *Noch ein Vergwerksunglück. Auf der Zeche Bruchſtraße bei Langendreer entſtand am Montag früh ein Waſſerdurchbruch. Ein Steiger und drei Berg⸗ leute wurden abgeſchnitten und konnten nur als Leichen geborgen werden. N „Unfall auf der Weihnachtsmeſſe. Auf dem Hamburger Dom, dem großen Weihnachtsmarkt, der am Sonntag eröffnet wurde, entgleiſten auf einer Schwei⸗ 18 3 Wagen und ſtürzten in die Tie e, wobei 3 n werletzt wurden, darunter ein Mädchen el Die Polizei verfügte die Schließung der Bahn. 0 Eine Karawane erfroren. wird gemeldet, daß eine chineſiſche Teekarawane die auf dem 116 nach Sibirien war, in einem fürchter⸗ lichen Schneeſturm in der Nähe von Port Ajan umgekommen iſt. nd Perſonen. 5 785 7 4 Ba Wild⸗Weſt in Newyork. 15 bewaffnete Banditen drangen in der Sonntagnacht in Newyork in ein Reſtaurant am unteren Broadway ein und zwan⸗ gen den Beſitzer, ihnen die Kaſſe auszu⸗ liefern. Dann gingen ſie in den Reſtaurationsraum und veranlaßten mit vorgehaltenem Revolver die Gäſte, ſich gegen die Wand zu ſtellen. Wäh⸗ rend drei der Räuber die beſtürzten Gäſte in Schach 4 Oeker-Puũding aus Dr. Detker's Puddingpulver zu 10 Pfg.(3 Stück 25 Pfg.) iſt eine ganz vorzügliche Speiſe, die für wenig Geld und mit wenig Mühe täglich auf den Tiſch gebracht werden kann. Genaue Anweiſung ſteht auf jedem Päckchen. 8—— Besſes Weihnachis-Heschenk! Neuester voll- kommenster Aelrlacher ekranparn Mk. 20.— Keine Batterie, sondern Dynamo. Rheumatismus, Lähmungen, Gegen Schwäche, viele Nervenleiden, Nervenschmerzen, Ischias usw. i Glänzende Anerkennungen. Muske Drucksachen frei Wiederverkäufer gesucht. D Jander, Mannheim 13. Freiw. Sanftätskxoſonne Seckenbeim. Wei unſerer, am Samstag, den 6. ds. Mts., ſtattge⸗ landen Weihnachtsfeier ſind duchnch de 3 die ben. Die Inhaber obengenannter Nummern können um 20. Gegenſtände gegen Rückgabe der Nummer bis We* ds. Mts., bei dem Unterzeichneten in Empfang nicht n. Nach Ablauf der angegebenen Friſt werden die abgeholten Gegenſtände zu Gunſten der Sanitäts⸗ kolonne verwendet. 5 Philipp Brug, Kaſſier. Aus Wladiwoſtok in einer Kurve 2 dicht beſetzte Die Karawane beſtand aus 17 hielten, plünderten die anderen ihnen die Taſchen aus. Die ganze Räubergeſellſchaft floh in Automobilen und bisher konnte ihre Spur noch nicht entdeckt werden. Vieh⸗Krankheiten. Vom Niederrhein kommen Meldungen, nach denen die verſchiedenſten Krank⸗ heiten unter den dortigen Viehbeſtänden große Ver⸗ heerungen anrichten. Während die Maul⸗ und Klauenſeuche ſich weiter ausdehnt, iſt nunmehr auch die Schweinepeſt auf mehreren Gehöften ausgebro⸗ chen. Dabei tritt unter dem Rindvieh eine Krankheit auf, die noch nicht bekannt ü iſt und ein raſches Ende der davon befallenen Tiere herbeiführt. Auf An⸗ ordnungen der Behörde wurden Fleiſchteile nach Berlin eſandt, um die Urſache der Krankheit feſtzuſtellen. Straßburg, 8. Dez. Mit Bezug auf die Mel⸗ dung, Leutnant v. Forſtner ſei nach Gleiwitz verſetzt worden, wird ſeitens des Generalkommandos mitgeteilt, daß dort von einer Verſetzung des Leutnants v. Forſtner nichts bekannt iſt. Nach einer Meldung aus Hagenau tut Leutnant v. Forſtner bei der 4. Kom⸗ pagnie Dienſt.— Morgen findet die Verhandlung gegen die 6 Rekruten ſtatt, die die Mitteilungen an die Oeffent⸗ lichkeit gebracht haben. 1 * Straßburg, 8. Dez. Die Straßburger Neueſten Nachrichten melden aus Metz: Geſtern nachmittag ver⸗ ſammelte ſich die Lothringiſche Akademie zu Nancy zu einer feierlichen Sitzung, um die diesjährige Preis⸗ verteilung vorzunehmen. Zwei Preiſe waren aus⸗ geſetzt als„prir de devouement“(für hingebende Auf⸗ opferung). Die Preistragenden ſind der Präſident der beiden„Souvenir“, Herr Jean, der für ſeine Tä⸗ tigt eit in Lothringen einen Preis von 300 Franken er⸗ halten ſoll und Paul Bourſon, Nouvelliſt und Re⸗ dakteur in Colmar, der bekannte Matinkorreſpon⸗ dent, der einen Preis von 200 Franken erhielt. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann Seckenheim ducht- U. Milchriehmarkt im ſtädt. Viehhof Mannheim — am 11. Dezember 1913. J VGeihnachtsauftrage bitte ich im Interesse sorgfältiger und prompter Ausführung schon jetzt erteilen zu wollen. 1183 Sig Max Veyerle& 1. 9 Tel. 8886 Photogr. Atelier Tel. 966 Sängerbung Seckenbeim. Mittwoch Abend punkt ½9 Uhr Y robe Um pänktlich. u. zahlreich. Erſcheineinen wird gebeten. N Der Vorſtand. An- u. Verkauf von Liegenſchaften Vermittelung von Hypotheken mur Carl Arnold, Seckenheim, Dammſlr. 1. Als Nachspeise kochten oder eingemachten Früchten, einer wird jede Hausfrau Ehre damit einlegen. Für die Kinder dingpulvern enthaltene beſondere Zuſatz von phosphorſaurem Kalk die Bildung kräftiger Knochen günſtig beeinflußt. Es iſt ein Vergnügen zu ſehen, wie Kinder jeden Alters folch einen Oetker⸗Pudding bis auf den letzten Reſt verzehren. 25 ere eee Dekanntmachung. Wir machen auf folgende reichsgeſetzliche Be⸗ Nach§ 1473 R. V. O. erhält der Verſicherte für jede Zuſatzmarke, die er eingeklebt hat, als jährliche Zuſatzrente, ſovielmal zwei Pfennig, als beim Eintritt der Invalidität Jahre ſeit Verwendung der Zuſatz⸗ marke vergangen ſind. Dabei wird von dem Kalender⸗ jahr, in dem die Quittungskarte aufgerechnet worden iſt, bis zu dem Jahre grzählt, in dem die Invalidität eintritt. Es hat alſo jeder Verſicherte ein dringendes Intereſſe daran, daß ſeine Karten die Zuſatzmarken enthalten, vor Ablauf betr. Kalenderjahrs aufgerechnet werden, weil ihm ſonſt ein Jahr für die Zuſatzrente verloren geht. Es empfiehlt ſich daher für Verſicherte, deren Karte Zuſatzmarken enthalten, beim Bürgermeiſteramt vor Ablauf des Kalenderjahrs die Ausſtellung einer neuen Karte gegen Rückgabe der alten zu verlangen. Seckenheim, den 8. Dezember 1913. gürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. Ring⸗ und Stemm⸗Klub Seckenheim. Gegründet 1910. Mitglied der Athleten⸗Vereinigung Weinheim u. Umgebung. g Am Sonntag, den 14. Dezem- ber ds. Js, abends 7 Uhr, begehen wir im Lokal„Zum Stern“ unſere diesjährige Weihnachis-Feier verbunden mt Theater-Aufführung Schau-Ringkampf etc. unter gefl. Mitwirkung des Humo riſtiſchen Klub. Wir laden hierzu unſere Vereinsmitglieder mit Familienangehörigen, ſowie Freunde und Gönner unſeres Vereins zu recht zahlreichem Beſuche freundlichſt ein. Der Vorſtand. —Saalöffnung 6 Uhr. Bei der Weihnachtsfeier des Ver⸗ ei is am Sonntag Abend wurde ein neuer Hut E verwechſelt mit einem alten. ſtimmungen aufmerkſam: 5 0 6 Der betreffende wird hiermit erſucht, 9 den neuen Hut Riedſtraße 13 ab⸗ N zugeben. 8 Georg Stahl, Schriftführer. Seckenheim. Brieftaubenverein„Lufthote“ Cechenheim. Donnerstag, den 11. Dezember abends 8 Uhr findet unſere diesjährige General- Versammlung im Lokal zum Schwanen ſtatt, wozu wir unſere aktiv. und paſſiv. Mitglieder mit der Bitte um recht zahlreiche Beteil gung einladen. Der Vorſtand. Hypotheken- u. Immobſſſen vermittlung, Nu. und Oerkauf von Grundstücken. iſt er eine wohlſchmeckende Erfriſchung, die jedermann willkommen iſt. Mit friſchen ge⸗ Frucht⸗ oder Vanille⸗Sauce angerichtet, gibt es wohl kein beſſeres Nahrungsmittel, um ſo mehr, als der in Dr. Oetker's Pud⸗ 9 . Epangelſscher 5 NN Heute Abend 5 S uhr für Damen, 9 Uhr für Herren. gehen iſt oft gleichbedeutend mit ſich erkälten. Darum pflegen vorſorgliche Frauen beſonders bei rauhem Wetter in der Hand⸗ kaſche neben Portemonnaie und Schlüſſel eine Schachtel Wybert⸗ Tabletten mitzunehmen, die jede Heiſerkeit im Enkſtehen bannen. Die Schachtel koſtet in allen Apotheken und Drogerien nur 1 Mark und die Wirkung iſt unübertroffen. Peter Diehm, 3. und 4. ue. Niederlage in Seckenheim f in der Apothelfle. 2 Wohnungen beſtehend aus je 2 Zimmer erforderlich. Schöne Christbäume Bügeln für Vereine und Privat hat zu nerkaufen. Wirtſchaft„z. Lamm“. Kad. Junglings-Uereſn Feckendeim. Heute Abend Probe Aufzug im Schweſternhaus. 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Beſonders aufmerkſam machen wir darauf, daß der Anſpruch auf Entſchädigung wegfällt: a) wenn der Veſitzer der Tiere oder der Vorſteher der Wirtſchaft, der die Tiere angehören, oder der mit der Aufſicht über die Tiere an Stelle des Beſitzers Be⸗ auftragte vorſätzlich oder fahrläſſig den Vorſchriften der 88 9 und 10 des Viehſeuchengeſetzes zuwider die ihm obliegende Anzeige unterläßt oder länger als 24 Stunden, nachdem er von der anzuzeigenden Tatſache Kenntnis erhalten hat, verzögert, es ſei denn, daß die Anzeige von einem anderen Verpflich⸗ teten rechtzeitig gemacht worden iſt; b) wenn der Beſitzer eines der Tiere mit der Seuche behaftet gekauft oder durch ein anderes Rechtsgeſchäft unter Lebenden erworben hat und von dieſem kranken Zustande beim Erwerb des Tieres Kenntnis hatte; c) wenn dem Beſitzer oder deſſen Vertreter die Nicht⸗ befolgung oder Uebertretung der angeordneten Schutz⸗ maßregeln zur Abwehr der Seuchengefahr zur Laſt fällt; d) wenn Tiere, die beſtimmten Verkehrs⸗ oder Nutzungs⸗ beſchränkungen oder der Abſperrung unterworfen ſind, in verbotswidriger Benutzung oder außerhalb der ihnen angewieſenen Räumlichkeiten oder an Orten betroffen werden, zu denen der Zutritt verboten iſt. Belehrung über den Milzbrand. ö Der Milzbrand iſt eine meiſtens ſchnell und tödlich verlauf nde Krankheit, die hauptſächlich Rinder und Scha e, ſeltener Pferde, Schweine und Ziegen, zuweilen auch Hirſche und Rehe 985 Ein W Verenden ſolcher Tiere hr 1 darf.. tber— Mannheim ——— welchen der Milzbrand gewöhnlich vorkommt, den Verdacht der Seuche erwecken. 5 Die Tore ſtürzen wie vom Schlage getroffen zuſam⸗ men, verfallen in Krämpfe, zeigen große Atemnot und er⸗ ſticken ſchließlich. Manche Tiere ſtehen erſt nach mehrſtün⸗ diger oder mehrtägiger Krankheit um, in dieſen Fällen laſſen ſie plötzlich vom Futter ab und 1 großen urſt; anfänglich zittern ſie und ſind kalt; ſpäter wird die Haut⸗ oberfläche wieder heiß. Die Tiere atmen haſtig und ver⸗ raten große Angſt. Solche Fieberanfälle wiederholen ſich gewöhnlich mehrals, endlich treten Zuckungen oder Krämpfe an den Gliedmaßen ein. Der Miſt iſt weich u. mit Blut gemiſcht. Mitunter, hauptſächlich an Rindern, kommen plötz⸗ lich unregelmäßig geſtaltete Geſchwülſte, namentlich am Halfe oder Kopfe zum Vorſchein. Dieſe Geſchwülſte ſind heiß und ihre Berührung iſt für das Tier ſchmerzhaft. Am deutlichſten treten die Kennzeichen des Milz⸗ brandes nach dem Tode hervor. Dec Bauch treibt ſich ſchnell und ſtark auf, der Körper wird nicht ſtarr und aus den natürlichen Koͤrper⸗ öffnungen beſonders aus Maul, Naſe und After fließt ſchaumiges dunkelrotes Blut. Wenn ſolche Zeichen an kranken oder toten Tieren bemerkt werden, ſo iſt hiervon der Ortspolizeibehörde als⸗ bald Anzeige zu erſtatten. Solcherweiſe erkrankte Tiere, dürfen nicht geſchlachtet werden. Womöglich ſind die erkrankten Tleren von den ge⸗ ſunden abzuſondern. An den erkrankten Tieren darf keine Operation aus⸗ geführt, kein Aderlaß, kein Einſchnitt in der Haut über. haupt vorgenommen und kein Haarſeil gezogen werden⸗ Aerztliche Behandlung ſteht nur den Tierärzten zu. Wegen der großen Gefahr der Anſteckung, die nicht ſelten tödliche Krankheiten zur Folge hat, durfen Per ſonen, welche Verletzungen an den Händen oder andere unbedeck⸗ ten Körperteilen haben, kranke Tiere nicht abwarten. Das blutige Abſchlachten und das Abhäuten der Tiere iſt verboten. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all ⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 5. Dezember 1913. Fbürgermeineramt: 8 0 3 Elegante Massanfertigung. der Rothschild Breitestrasse NK 1, 1-2 2 Wekanntmachung. Den Verkauf von Feuerwerkskörpern betr. Die Verkäufer von Feuerwerkskörpern werden auf die nachſtehenden Beſtimmungen der Verordnung Großh. Miniſteriums des Innern vom 29. Auguſt 1905, den Verkehr mit Sprengſtoffen betreffend neuerdings aufmerk⸗ ſam gemacht. § 24 Abſ. 1 der Verordnung beſtimmt: Wer Sprengſtoffe feilhalten will, muß davon dem Bezirksamte Anzeige erſtatten. Einer förmlichen Erlaub⸗ nis bedarf nur, wer Sprengſtoffe feilhalten will, welche den Vorſchriften des Reichsgeſetzes vom 9. Juni 1884 gegen den verbrecheriſchen und gemeingefährlichen Gebrauch von Sprengſtoffen unterliegen. Nach 5 26 Abf. 1 der Verordnung iſt die Abgabe von Sprengſtoffen, zu welchen auch die Feuerwerkskörper zählen mit deren Verwendung eine erhebliche Gefahr für Perſonen oder Eigentum verbunden iſt, wie Kanonen⸗ ſchläge, Fröſche, Schwärmer, und dergleichen verboten: 1. an Perſonen unter 16 Jahren ſchlechthin; 2. an Perſonen, von 8 ein Mißbrauch der⸗ ſelben zu befürchten iſt. 2 Durch diefe letztere Beſtimmung Giffer 2) iſt den Verkäufern von Feuerwerk die Verpflichtung auferlegt, bei jedem einzelnen Verkauf genau zu prüfen, ob von dem Käufer ein Mißbrauch mit den Sprengſtoffen zu befürchten iſt. Ein Mißbrauch wird namentlich zu erwarten ſein von der Mehrzahl der Perſonen, die Feuerwerkskörper in der Zeit vor dem 1. Januar kaufen, da dieſe Feuerwerks⸗ körper doch nur zum Abbrennen in der Neujahrnacht, al⸗ ſo zu eſner nach 88 367 Ziff. 8, 368 Ziff. 7 R.⸗St. G. B. ſtrafbaren Handlungsweiſe beſtimmt ſind. Wir werden daher bei allen Uebertretungen der 88 308 Ziff. 7, 367 Ziff. 8, R.⸗Str.⸗G.⸗B. zugleich die Verkäufer der Sprengſtoffe feſtſtellen laſſen und auch gegen dieſe, wenn der Tatbeſtand des 8 26 der Verordnung gegeben iſt, ſtrafend einſchreitend. Mannheim, den 29. November 1913. Großh. Bezirksamt: Polizeidirktion. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 5. Dezember 1918. Bürgermeiſteramt: Vol Schmitt.