e 8 2 0 9 ö 1 1 8 7 — 0 N * 0 g 2 1 3 * Se nenbeimer Anxeiger, Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Die heutige nummer umiasst 14 Seiten. N Politiſche Rundſchau. „„ Deutſches Reich.„ „ Kaiſer und Sozialdemokrat. Ter Vor⸗ wärts, der bisher zu der Affäre geſchwiegen hatte, ſchreibt zu der Begegnung des zweiten ſozial⸗ demokratiſchen Stadtverordnetenvorſteh⸗ ers Wittimit Kaiſer Wilhelm II. im Münchener Rathaus:„Sollte dieſe Nachricht auf Wahrheit beruhen, 00 und es iſt daran nach dem bisher von dem Genoſſen Witti bewieſenen Repräſentationseifer kaum zu zweifeln — ſo wird die Haltung dieſes Genoſſen die ſchärfſte M ißb illigung in der Partei finden, zumal da in dem Pflichtenkreis der Sozialdemokratie die Repräſentations⸗ pflichten nur eine ſehr bedingte Rolle ſpielen. Partei⸗ und Taktgefühl hätten es dem Genoſſen ſagen müſſen, wie er ſich verhalten müſſe einem Monarchen gegenüber, der der Sozialdemokratie mehr als einmal in ſchärfſter Weiſe ſeine Nichtachtung ausgeſprochen hat.“ 5 Sturmſzenen in der bayeriſchen Kammer. In der bayeriſchen Abgeordnetenkammer kam es am Donnerstag nachmittag bei Beratung des Juſtizetats während des Zentrumsabgeordneten Held, der ſich in leidenſchaftlichen Provozierungen gegenüber den Parteien der Linken erging, zu ſtürmif en Auftritten, in denen Ausdrücke wie Un verſchämtheit, Frechheit, Lausbuben fielen. Der Präſident hatte Mühe, die Jah e 225 derten, lach der Juſtizminiſter ah ungen, verſchiedene 2. eld's richeigzuſtellen. 9 ſchiedene Aeußerungen Held 1 Von der Breslauer Jahrhundertausſtel⸗ ung. Der Stadtperordnetenverſammlung wurde die Mitk⸗ teilung gemacht, daß das Defizit der Breslauer Jahrhundertausſtellung eine halbe Mil⸗ lio n Mark betragen werde. ier 8 Stiftung. Der bekannte Londoner Ban⸗ 1 M ir Erneſt Caſſel, hat ſeiner Vaterſtadt Köln Ni! lion Mark zum Geſchenk gemacht, deren Zinſen für Ferienkolonien und zur Unterſtützung hilfloſer Frauen und Kinder beſtimmt ſind. aua ̃ Das Flottenprogramm des neuen franzöfiſchen 0 Kabinetts. Marineminiſter Monis erklärte einem Berichter⸗ ſtatter bezüglich des Flottenprogramms, er habe bei ſeinem Amtsantritt mit Genugtuung feſtſtellen kön⸗ nen, daß die von ihm als Berichterſtatter des Marine⸗ budgets im Senat vertretenen Anſchauungen von ſeinen Vorgängern der Verwirklichung entgegengeführt worden ſeien. So ſeien ſeine Anträge betreffend die Einführung der 34⸗Zen!meter⸗Geſchütze und vierfache Panzertürme, Mpesbeimer Anxeiger, i Seckenh ei, Sams tag, Hmisblatt Heckarbauser Zeitung. der Bürgermeisterämter Seckenheim, Iivesheim, a Druck und Verlag von Gg. ſowie diejenigen betreffend teidigung in erbauenden Schla Geſchwindigkeit er Stärke Abbruch geſchehe. daß die Kriegsflotte, Flotten Englands, ſtützen ſollen. i England auf der Weltausſtellung in San Franzisko. Summe von 100 000 Pfund zur Errichtung von Budget einzuſtellen.— Die Blätter ſind ſtaunt, da bis jetzt eine offizielle Großbritanniens an — Es iſt eigenartig, daß England ſich Augenblick entſchließt, die doch eſſe für die Ausſtellung vorhanden iſt. ſich hierbei auch, Anregung gegeben wurde, daß von England aus ſehen. D. Red. f Trauerfeier für Kardinal Rampolla. Am Freitag vormittag um 10 Uhr feier für den verſtorbenen fa Seen die Trauerſchmuck trug, falt. denträgern des päpſtlichen 2 einer großen Menſchenmenge⸗ N. 5 Die Lage in Mexiko. einer Depeſche aus Preſidio 14 moch Schüſſe gewechſelt worden, 1— Soldat der Bundestruppen getötet wurde. exikaner haben zugegeben, daß ſie die Vereinigung der Schlachtſchiffe im Mittelmeer und die Ver⸗ der Nordſee und dem Atlantiſchen Ozean durch Flottillen von Torpedojägern und Unterſeebooten zur vollendeten Tatſache geworden. Sein Hauptaugen⸗ merk werde nunmehr darauf gerichtet ſein, daß die zu chtſchiffe größtmöglichſte halten, ohne daß dabei ihrer Ferner werde er dafür ſorgen, die ſich in dieſer Hinſicht von den Deutſchlands und Italiens habe über⸗ flügeln laſſen, mit zahlreichen Waſſerflugzeugen und Luftkreuzern ausgeſtattet werde, die im Mittel⸗ meer und im Aermelkanal den Aufklärungsdienſt unter⸗ Das britiſche Kabinett hat beſchloſſen, die Pavil⸗ lons für die San Franziskoer Ausſtellung 1915 in das erüber nun er⸗ eteiligung der Weltausſtellung in San Franzisko noch nicht feſtzuſtehen ſchien. gerade in dem Ausſtellung in San Franzisko zu beſchicken, wo ſich der deutſche Ausſtellungsaus⸗ ſchuß aufgelöſt hat, weil bei der e Inter⸗ in Texas ſind m der Grenze zwiſchen Mexiko und Amerika durch die ein mexikani⸗ Die das Feuer be⸗ gonnen haben. Tas Hauptauartier der Amerikaner MHenarhansen und Eningen. Zimmermann, Seckenheim. an erinnert in Berlin die die beiden Länder möchten von einer offiziellen Beteiligung an der Ausſtellung ab⸗ fand die Trauer⸗ Kardinal Rampolla ſtatt. Die Wächter von St. Peter trugen auf den Schultern den Sarg in die St. Peterskirche und ſtellten ihn in der St. auf einen Kata⸗ Sodann fand die Totenmeſſe ſtatt in Ge⸗ eee von 40 Kardinälen, mehreren Biſchöfen, em diplomatiſchen Korps beim Heiligen Stuhl, Wür⸗ Hofes, zahlreichen Abordnun⸗ gen katholiſcher Seminare, Inſtitute und Kollegien, ſowie ze. Nach der Meſſe erteilte Tardinal Vanuutelli der Leiche die Abſolution. Darauf wurde der Sarg auf den Kirchhof gebracht, um dort in der 5 des vatikaniſchen Kapitels beigeſetzt zu N 1331 1 8 5 Seckenbeimer Zeitung. ee eee Hir Ti Wie JInſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 13. Jahrgang hat 1 Befehlshaber der Bundestruppen mit⸗ teilt, daß ſich ein derartiger len dürfe.— General Villa geſtattet ihnen nicht, eher Chihuahua zu verlaſſen, als daß er die Rechte aller Ausländer, nicht unterſtützt haben, achten werde. Japan und das amerikaniſche Einwanderungsgeſetz. die Huerta machen ſich Anzeichen auf Erwerbung des Bürgerrechtes haben. rung hofft, nicht zu einer, tiſchen Vorſtellung genötigt ihres Verſprechens, ſich an zu beteiligen und durch ihre Bemühungen, der Geſchäftswelt gegen die Beteiligung Vollverſammlung der Lanpwirtſchaftskammer. Karlsruhe, 19. Dez. Vollverſammlung vormittag die Anfang. Der Vorſitzende, Prinz Löwen⸗ ſammer ihren kein, begrüßte die torbenen Mitglieds der Kammer, horn. Die ſodann vorgenommene Wahl des Vorſtandes hatte folgendes Ergebnis: Prinz zu Löwenſtein, nierat Saenger, Oekonomierat Schüler, Bierneiſel und Domänerat Derndinger. retern wurden gewählt: Freiherr iomierat Würtenberger, Landwirt Seitz, Morgenthaler und Tomänerat itzenden Vorſtand wurde ſodann Prinz Löwenſtein und zum Stellvertreter Oekonomierat Saenger gewählt. Nach der Rechnungsgenehmigung berichtete Veteri⸗ einer Maſtviehausſtellung in Karlsruhe 1915. Die Kam⸗ Frhr. v. Stotzingen über die Uebernahme der Nach⸗ die Landwirtſchaftskammer. Kurz nach ungsſaal, begrüßt von dem Prinzen Löwenſtein, einer Anſprache dem Großherzog für das der Wohlwollen dankte. fürſt betonte, daß er für ſchaft jederzeit beſorat ſein werde Am Schei bewege. e en Th. Migge 11(Fortſetzung.) Nachdruck verboten. Bei dieſen Worten warf Napoleon den Kopf; auf, ſah ſeinen Landsmann an und begann zu lachen.„Du gehörſt alſo auch zu denen,“ ſagte er,„die Blut und Zer⸗ ſtörung prophezeien und nicht glauben wollen, daß die großen Ideen der Menſchheit und der Aufklärung mäch⸗ tiger ſind, als die Vorurteile der Privilegierten? Dieſe werden ſich fügen müſſen! Der König wird ſich mit weiſen Ratgebern umgeben müſſen, der tugendhafte Necker wird in der Nativnalverſammlung Stützen und Gefährten finden, ihnen wird der König ſich in die Arme werfen und nicht anders können. Der ganze Schwarm dieſer nichtsnutzigen Hofleute und verſtockten Sünder wird daran zerſtäuben.“ N „„Ich weiß nicht,“ ſagte Pozzo di Borgo,„ob du Recht haſt, mir ſcheint es jedoch, als würde der tugend⸗ malte Necker ebenſo wohl nächſtens fortgejagt werden, e die Nationalverſammlung, wenn nicht—“ rief Leutnant fuhr heftig auf.„Genug! genug wir habet was ſollen wir uns um ſolche Dinge ſtreiten? 56 mußt uns oft genug geſtritten. Aber, mein Freund, lonbier Rach besleiten, ich muß dich mit Frau von Co⸗ di mit Ver unt machen, dort wirſt du Leute finden, e. gen deine Schreckbilder anhören werden.“ er idert ſchon zu dieſem Beſuche eingeladen wor⸗ en,“ erwiderte Carlo Andrea, und er erzählte nun ſein 2 mentreffen mit dem Leutnant Demarris vor der „„Das iſt ein Schwäßer,“ ſagte Napoleon,„im übrigen aber mein anhänglicher A ee was 17¹ er jedoch von Frau v. Colombier erzählt, hat ſeine Richtig⸗ keit. Die Dame beſitzt Vermögen, und wohnt dicht bei der Stadt. Sie iſt gaſtfrei und liebenswürdig und ver⸗ ſammelt einen Kreis der beſten Leute um ſich, die hier eee eee eee — m—— „Du biſt häufig dort?“ „Zuweilen, aber ich bin gern dort.“ „Hat Frau v. Audrea nach einigen Augenblicken gleichgültig. „Eine Tochter, ein junges Mädchen, kaum aus der Penſion gekommen: doch nun erzähle mir, was du weißt von meiner lieben Mutter, von meinem Onkel, von meinen Schweſtern, Brüdern und Freunden. Ich brenne vor Verlangen, denn ich habe ſeit einiger Zeit ſchon keinen Brief von Ajaccio erhalten. Wahrſcheinlich weißt du alſo mehr von ihnen als ich.“ Die beiden Jugendfreunde tauſchten nun aus, was ſie wußten und Napoleon ſprach mit Zärtlichkeit von ſeiner Mutter und ſeinen Geſchwiſtern, von dem alten, haushälteriſchen Oheim, dem Archidiakonus Lueian, der ihm kein Geld ſchickte, und von den Parteien in Korſika und Ajaccio. Er ſprach in abgeriſſenen Sätzen bald von dem einen, bald von dem anderen, mit launigen und ſpöttiſchen Bemerkungen oder auch wohl von heftigen Ausrufungen unterbrochen, die ſeine lebhaften Empfin⸗ dungen ihm eingaben. Nach einiger Zeit ſagte er dann: „Du willſt alſo jetzt nach Ajaccio zurück, und was denkſt du dort zu tun?“ „Ich denke Prozeſſe zu führen und den großen Pro⸗ zeß abzuwarten, der auch bei uns gewonnen oder ver⸗ loren werden muß,“ antwortete Pozzo di Borgo. „der Prozeß, wem die Zukunft gehören ſoll!“ rief Napoleon.„Welche Partei wirſt du nehmen?“ „Die des Rechts und der Vernunft?! „Das iſt die des Volks!— Welche Dummköpfe von Ariſtokraten 75 man in die Nationalverſammlung geſchickt! Einen Buttafuoco, den ſchlechteſten Kerl, der aufzutreiben war— er fing an zu lachen, kreuzte ſeine Arme und blieb vor Carlo Anrea ſtehen;„dieſer Menſch iſt reich und wir ſind arm, das iſt der Unterſchied. Wenn man General iſt, geht man mit dem Hof, wenn man Leutnant iſt, geht man mit dem Volke“ „Wir gehören ja beide auch zum Adel Korſilas,“ Colombier Kinder?“ fragte Carlo g I Fortſetzung folgt.) erwiderte der junge Rechtsgelehrte,„und in dieſer Zeit 1 es nicht ſchwer, ſich mit reichen Familien zu ver⸗ inden.“ E „Wodurch?“ fragte Bonaparte raſch. D durch eine Heirat. Wir haben reiche Mädchen genug, die Töchter der Peraldi, der Peretti, der Ornamo und andere.“ Napoleon blickte ihn ſcharf an, drehte ſich dann auf den Hacken um, ſah zum Fenſter hinaus und kehrte zurück. Wohlan denn!“ rief er in luſtigem Tone,„man muß es überlegen. Mir ſcheint jedoch, wenn man heiraten will, um ſein Glück zu machen, muß es eine einfluß⸗ reiche Familie ſein; keine, die in einem Winkel Korſikas auf ihre Schafherden und Oelgärten den größten Stolz ſetzt. Wir wollen zu Frau v. Colombier gehen; du wirſt da von ihrem Vetter, dem General Noallis hören und von einem halben Dutzend anderer Herren und Damen, die bei Hofe erſcheinen oder in hohen Dienſten und Ehren ſtehen. Sie iſt ſogar mit dem Herrn v: Bre⸗ teuil bekannt und hat Briefe von ihm aufzuweiſen.“ Er lachte laut auf, warf ſeinen Rock ab und fuhr in die Uniſorm, welche er vom Bett aufraffte.„Wir müſſen ſo ſauber erſcheinen, wie es jungen Ariſtokraten zukommt,“ fuhr er dabei fort,„damit wir gnädig em⸗ pfangen werden, Demarris ſich meiner nicht ſchämt d der Verdacht nicht weiter um ſich greift, daß ich ein Ze⸗ wunderer des verabſcheuungswürdigen, ganz aus der Art geſchlagenen Grafen Mirabeau bin. Ich werde mir dahor die Stiefeln blank bürſten laſſen, gleich bin ich wieder hier.“ Carlo Andrea ſtimmte ihm bei; als Napoleon aber das Zimmer verlaſſen hatte, ſtand er auf, trat an das Schreibpult und betrachtete ein Blatt, welches der Leut⸗ nant beſchrieben und dann mit anderen Papieren bedeckt hatte. Seine Augen blitzten ſpöttiſch darauf.„An meine teuere Beatrice,“ murmelte er,„Verſe ſogar!— Das ſind alſo die letzten Studien für die Geſchichte Korſikas und das ſeine Begeiſterung für das Vaterland!“ 1 9 — Zwiſchenfall nicht wieder⸗ verlangt von den mexikani⸗ ſchen Familien Summen von 10005000 Dollars und is ſie bezahlt haben. General Villa hat bekannt gemacht, Die Times meldet aus Tokio vom 18. d. M.: Hier von Unwillen über das ge⸗ plante amerikaniſche Einwanderungsgeſetz geltend, das die Zulaſſung von Fremden erſchweren ſoll, die Anſpruch Die Regie⸗ wenn auch formellen diploma⸗ zu werden, zumal anläßlich der Panamakanalausſtellung die Abneigung zu überwinden. Im Sitzungsſaal der Erſten Kammer nahm geſtern der Landwirtſchafts⸗ Erſchienenen und gedachte des ver Nikolaus Blanken⸗ Oekono⸗ Bürgermeiſter Zu Stellver⸗ v. Mentzingen, Oeko⸗ Bürgermeiſter Zimmermann. Zum vor gärrat Müller aus Radolfzell über die Veranſtaltung mer erklärte ſich mit der Veranſtaltung einverſtanden Die Stadt Karlsruhe hat erklärt, daß ſie dem Unter⸗ nehmen ſympathiſch gegenüberſtehe. Ueber die Errichtung don Ziegenverſicherungsvereinen berichtete dann Tier⸗ Zuchtinſpektor Vielhauer aus Karlsruhe. Nach ihm ſprack ſchußpflicht bei der Haftpflichtverſicherungsanſtalt durch 11 Uhr erſchien der Großherzog im Sitz⸗ der ir Land⸗ wirtſchaft und ihrer Vertretung bewieſene Intereſſe und Alsdann ergriff der Großherzog das Wort zu einer Anſprache, in welcher der Landes, das Wohlergehen der Landwirt . FFC N . ö C Nachdem der Größherzog geendet, erſtattete der Vor⸗ ſitzende den Tätigkeitsbericht der Landwirtſchaftskammer der im Auszug durch die Zeitungen in ſeinen weſentlicher Punkten ſchon bekannt geworden iſt. Nach dem Vortrag verließ der Großherzog die Kammer. Sodann wurd der Antrag betreffend Haftpflichtverſicherungsanſtalt(Auf; hebung der Nachſchußpflicht) mi 27 gegen 17 Stimmen angenommen. Um ½1 Uhr vertagte ſich die Kammer auf den Nachmittag. In der Nachmittagsſitzung wurde die Beratung des Tätigkeitsberichts fortgeſetzt. Zunächſt ergriff Miniſter Dr. Frhr. v. Bodman das Wort, welcher die Hoffnung ausſprach, daß Regierung und Landwirtſchaftskammer auch fernerhin vertrauensvoll zuſammenarbeiten zun Nutzen der Landwirtſchaft und des badiſchen Landes. De Miniſter betonte, daß er die Ausführungen des Präſi denten über die Rückſtändigkeit Badens im Ackerbar nicht teilen könne. In dem in das Budget eingeſtellter Betrag für die Landwirtſchaftskammer ſei ein erheblicher Betrag enthalten, der für den Ackerbau beſtimmt ſei Schließlich ſprach der Miniſter ſeine Freude darüber aus daß auch der diesjährige Geſchäftsbericht zeige, wie di Landwirtſchaftskammer auf allen Gebieten der Land wirtſchaftspflege ſich betätige. 0. In der weiteren Ausſprache wurde u. a. das Wahl verfahren zur Landwirtſchaftskammer und die Arbeiter der Bauberatungsſtelle einer Kritik unterzogen. Vor einem Teil der Peder wurde dabei jedoch betont, daf die Bauberatungsſtelle im Lande außerordentlichen An klang gefunden habe. Sodann nahm die Kammer di am Vormittag zurückgeſtellte Zuwahl eines dritten Mit lieds in die Landwirtſchaftskammer vor. Gewählt wurd iehzüchter Frank ſen. von Hüfingen mit 27 gegei Gutspächter Gebhardt vom Damhof, auf den 13 Stimme efallen waren. Nach einem Referat von Oekonomiera Würtenber er über die Schaffung von einheitlichen be hördlichen Veſtimnungen für den Verkauf von Eiern ii den Städten wurde die Beratung auf Freitag vormitta; vertagt. n Lokales. Seckenheim, den 20. Dezember 1913. Turnerbund Jahn. Morgen Sonntag, abends 7 Uhr im Saale„Zum Hirſch“ Weinachtsfeier mit theatraliſchen und kurneriſchen Aufführungen.(Vgl. Anz.) Liedertafel. Die diesjährige Weihnachtsfeier findet morgen Sonntag, abends 7 Uhr im Saale„zum Schwanen“ mit geſanglichen und theatraliſchen Aufführ⸗ ungen ſtatt.(Vgl. Anz.) Poſtaliſches. Bei dem hieſigen Poſtamte können morgen Sonntag Pokete in der Zeit von 8—9 Uhr vormittags, 11—1 Uhr mittags und von 2— 7 Uhr abends aufgegeben werden. Kanarien ⸗Schau⸗ Ausſtellung. Wie uns von der Ausſtellungskommiſſion mitgeteilt worden iſt, ſo wird wegen des hohen Feſttages(25. Dezember) die Kanarien⸗ Schau⸗Ausſtellung erſt am 26. Dezember mittags 12 Uhr eröffnet. Dieſelbe bleibt alſo vom 26. Dezember bis 28. Dez mber j weils von mittags 12 Uhr bis abends 8 Uhr geöffnet. Näherer Bericht über die Ausſtellung in nächſter Nummer.(Siehe Inſerat.) 5 d Bürgerausſchußſitzung vom 19. Dezember 1913. Bürgermeiſter Volz eröffnet die Sitzung. Anweſend waren 66 Mitglieder, die übrigen waren entſchuldigt. d 1. Verbeſcheidung der Gemeinde rechnung 1912, 2. Kran⸗ kenhausrechnung 1912, 3. Ortsvi hverſicherungsanſtaltstech⸗ nung 1912, 4. Gemeindekrankenverſicherungsrechnung. Vorſitzender der Kommiſſſon war Bürgerausſchußmit⸗ glied Meg. Sämtliche 4 Anträge wu den angenommen. Punkt 5 Verbeſcheidung der Waſſerwerksrechnung 1912 wurde angenommen. Ferner wurde von 19 Bürgerausſchußmitgliedern der Antrag eingebracht, wonach die Lehrmittel nur an ſehr b. dürftige Schüler verabreicht werden ſollten. Dieſer An⸗ trag wurde vom Gemeinderat abgelehnt, da er zu ſpät eingereicht wurde und deshalb nicht auf der Tagesord⸗ nung ſtand. Punkt 6. Antrag auf Abänderung der ſtatutariſchen Beſtimmungen des Gewerbegerichts Mannheim wurde eben⸗ falls genehmigt. i Punkt 7. Bewilligung eines Nachtrags zum Beitrag der Krankenhauskaſſe wurde genehmigt. Punkt 8. Der Antrag auf die gemeinſchaftliche Ent⸗ wäſſerung durch die Gemeinden Edingen, Seckenheim und dem Lande sfiskus— Eiſenbahn⸗Verwaltung Main⸗Neckar⸗ bahn; bezüglich des Gebietes rechts und links der Main⸗ Neckar⸗Nebenbahn wurde abgel hat. VBaaden. Karlsruhe, 19. Dez.(Staatsſekretär v. Jagow) iſt heute nacht 12 Uhr hier eingetroffen und hat in der preußiſchen Geſandtſchaft Wohnung genommen. Ex⸗ zellenz v. Eiſendecher holte ſeinen Gaſt am Bahnhof ab. Karlsruhe, 19. Dez.(Aus dem Staatsanzeiger.) Für die Zeit vom 1. Januar 1914 bis 31. Dezember 1915 wurde der Direktor des Waſſer⸗ und Straßenbaues Geh. Rat Dr. K. Krems zum Vorſitzenden des Diſziplinarhofs für nichtrichterliche Beamte und Geh. Rat Franz Schmidt im Miniſterium des Kultus und Unterrichts zum Mitglied dieſes Gerichtshofs ernannt.— Die Lehr⸗ amtspraktikanten Krämer von Tauberbiſchofsheim und Eckert von Freiburg i. 2 wurden zu Profeſſoren und zwar Erſterer am Gymnaſium in Konſtanz, Letzterer Gymmnaſium in Tauberbiſchofsheim ernannt. Pro⸗ feſſor Henninger an der Oberrealſchule in Offenburg wurde in gleicher Eigenſchaft an das Realgymnaſium in Frei⸗ burg verſetzt.— Der ſeitherige Oberbürgermeiſter der Stadt Bruchſal, Karl Stritt, wurde zum Landgerichtsrat in Karlsruhe ernannt. f (Karlsruhe, 19. Dez.(Neue Dienſtauszeichnun⸗ gen.) Das Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt veröffentlicht eine Bekanntmachung über neue Dienſtaus zeichnungen fürn 85 das Großh. Gendarmeriekorps. Es werden drei Dienſt⸗ auszeichnungen verliehen und zwar hat auch die Erſte Kammer die vollendete 15jährige auf die 2. die vollendete 12jehrige auf die 3. die vollendete gjährige Dienſtzeit Anſpruch. Die Dienſtauszeichnung 1. Klaſſe beſteht aus einem Kreuz von Tombak⸗Bronze; die Dienſtauszeichnunz 2. Klaſſe beſteht aus einer Medaille von Bronze und trägt auf der Rückſeite die Inſchrift„Für treue Dienſte bei der Fahne“; die Dienſtauszeichnung 3. Klaſſe beſteht aus einer Medaille von Neuſilber.— Ebenſo iſt eine neue Landwehrdienſtauszeichnung geſchaffen worden, ſie beſteht aus einer Bronze⸗Medaille und trägt auf der Rückſeite die Inſchrift„Für treue Dienſte in der Reſerve, Land⸗ wehr“. Tiejenigen Perſonen, welchen die Landwehrdienſt⸗ auszeichnung bisher zuerkannt worden iſt, können ſie fort⸗ an in der neuen auf eigene Koſten anlegen. () Karlsruhe, 19. Dez.(Profeſſor Friedrich Oſten⸗ dorf), Dozent für Architektur an der hieſigen Techniſchen Hochſchule, der von 1904— 1907 als Profeſſor für mittel⸗ alterliche Baukunſt an der Techniſchen Hochſchule in Danzig lehrte, iſt von der Danziger Hochſchule zum Dr. ing. hon. cauſa promoviert worden. Mannheim, 19. Dez.(Großfeuer.) In der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloidfabrik brach heute nacht 2 Uhr Großfeuer aus, wodurch ein Teil der Fabrik zer⸗ ſtört wurde. Der Schaden wird auf 100 000 Mark ge⸗ ſchätzt. Die Urſache ſoll Selbſtentzündung ſein. () Heidelberg, 19. Dez.(Oberbürgermeiſterfrage.) Die Kommiſſion, welche die Nachfolgerſchaft des in den Ruheſtand getretenen Heidelberger Oberbürmeiſters Dr Wilckens vorbereitet, ſprach ſich, wie das Heidelberger Tagblatt erfährt, in überwiegender Mehrheit(die Kom⸗ miſſion beſteht aus 15 Mitgliedern) dafür aus, den bis⸗ herigen 1. Bürgermeiſter, Profeſſor Dr. Walz, als Ober⸗ bürgermeiſter vorzuſchlagen.— Dr. Walz iſt ſchon ſeil dem Jahre 1886, alſo über 27 Jahre, Heidelberger Bür⸗ germeiſter und hat vor fremden Bewerbern den Vorzug, in die Heidelberger Verhältniſſe genau eingeweiht und eingearbeitet zu ſein. Neben ſeiner Tüchtigkeit und ſeinem Wiſſen, dürfte dieſer Geſichtspunkt mit ausſchlaggebend eweſen ſein, ihn zum Nachfolger Wilckens vorzuſchlagen. Dr. Walz iſt 1859 in Heidelberg geboren, ſteht alſo jetz! im 55. Lebensjahr. Er iſt zugleich ordentlicher Hornorar⸗ profeſſor in der juriſtiſchen Fakultät der Heidelberger Univerſität. Die durch ſein Vorrücken erledigte erſte Bürgermeiſterſtelle ſoll ausgeſchrieben werden. () Pforzheim, 19. Dez.(Städtiſche Hypotheken⸗ bank.) Der Bürgerausſchuß befaßte ſich in ſeiner letzter Sitzung mit der ſchwierigen Frage der Beſchaffung von Geld auf 2. Hypotheken. Bekanntlich hatte der 9 und Grundbeſitzerverein dem Bürgerausſchuß einen An⸗ trag unterbreitet, der dahin ging, eine Hypothekenbanf mit 1 Million Mark Kapital und Haftſumme auf ge⸗ noſſenſchaftlichem Wege zu errichten, um hieſige Häuſer an zweiter Stelle bis zu 75 Prozent zu beleihen und dagegen Schuldverſchreibungen auszugeben. Für dieſe Beleihungen ſoll die Stadt die Ausfallbürgſchaft bis zu 30 Prozent übernehmen, um die Pfandbriefe beſſer unter⸗ bringen zu können. In den Beratungen kam zum Aus⸗ druck, daß der Bürgerausſchuß grundſätzlich geneigt iſt, ſich mit ſtädtiſchen Mitteln an einer Aktion des Haus⸗ beſitzervereins zu beteiligen, allerdings nur unter der Bedingung, daß genügende Garantien gegen einen Ver⸗ luſt der dee geboten werden.. ( Baden⸗Baden, 19. Dez.(Tödlich verunglückt.) Ter Maurer Andre aus Balg ſtürzte bei Ausbeſſerungs⸗ arbeiten im alten Schulhaus in Baden⸗Weſt vom Dache und erlag den erlittenen ſchweren Verletzungen. (J Joöhlingen, Amt Durlach, 19. Dez.(Rohe Burſchen.) Zwiſchen einigen Burſchen und dem Poli. zeidiener Fabry und dem Polizeidiener Silvery kam es kürzlich zu einem Zuſammenſtoß bei welchem Fabry zu Boden geworfen wurde. Einer der Burſchen zog den Säbel des Polizeidieners und hieb auf dieſen ein, wobei Fabry an einer Hand drei e ee wurden. ) Freiburg i Br., 19. Dez.(Verhafteter Mör⸗ der.) Hier iſt der ſtettörieflich verfolgte Mörder Arnolt Bader von Gelderbank in der Schweiz verhaftet worden der am 21. November den Buchbinder Emil Steinhauſer in Zunzger(Baſel⸗Land) ermordet hatte. Er befand ſich im Beſitze eines Invalidenbuchs, das auf den Namer Emil Schaub, Sattler von Binningen, lautete. 00 Singen, 19. Dez.(Liquidation. Der im Früh ahr 1912 anläßlich der Milchpreiserhöhung gegründete ilchvertriebsverein mit etwa 420 Mitgliedern hat ſeint Niauidgtian beſchloſſen. da die Lieferantenforderungen 2 ehr anwüchſen. Tie meirg leber werben mit der Haft⸗ umme von 10 Mark herangezogen. Der Betrieb wurde zon einem Vorſtandsmitglied um 3400 Mark zur eige⸗ zen Weiterführung übernommen. (Breiſach, 19. Dez.(Lebensmüde.) Eine ſchon eit 13 Jahren in einem hieſigen Gaſthaus angeſtellte ſtöchin ſtürzte ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht von der Schiffsbrücke in den Rhein und ertrank. () Engen, 19. Dez.(Die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche) iſt weiter ausgebrochen in Binningen, Neudingen und Unterbaldingen. (Vom Kandel, 19. Dez.(Neue Straße.) Durch die Erbauung der neuen Straße auf dem Kandel iſt für die Winterſportler ein bequemerer Aufſtieg, als dies ſeit⸗ her der Fall war, geſchaffen worden. Für die Skiläufer bietet die neue Straße eine herrliche Abfahrt über das Altersbachtal nach Waldkirch in einer Länge von 12 Kilometern. J Feuerbach, 19. Tez.(Der Tod auf del Schienen) Auf 1 5 hieſigen Bahnhof verſuchte heut früh ein älterer Mann, den noch in der Fahrt befindlicher Zug zu verlaſſen, blieb am Trittbrett hängen und wurd ſo heftig niedergeworſen, daß er, als man ihn aufhob bereits tot war. 5 5 ( Vietigheim, 19. Dez.(Veteranenſßende.) Aug die hieſigen bürgerlichen Kollegien haben, ahnlich wie vi von Ravensburg und anderen Städten des Landes, ein ſtimmig beſchloſſen, an 30 Veteranen und 8 Veteranen witwen eine Weihnachtsſpende von 10 Mark zu verteilen () Heilbronn, 19. Dez.(Im Trappenſee den To geſucht.) Geſtern vormittag hat ſich die Ehefrau eine hier wohnhaften Geſchäftsreiſenden in ſelbſtmörderiſche Abſicht in den Trappenſee geſtürzt. Dies wurde bemerkt worauf der Monteur Theodor Mergel hier in den 1.60 Meter tiefen See aina und die Frau ans Land brachte Die Wiederbelebungsverſuche waren ohne Erfolg. Ed unheilbares Nervenleiden iſt der Grund zur Tat. Eßlingen, 19. Dez.(Eingemeindung.) Di bürgerlichen Kollegien haben der Eingemeindung Hegens bergs in die Stadtgemeinde Eßlingen zugeſtimmt. Si wird am 1 April erfolgen. Die Zahl der Eßlinger Ein wohner wird ſich dadurch um 700 vermehren. f () Ebersbach a. F., 19. Dez.(Brand.) Heut morgen gegen 6 ½ Uhr brach in dem Fabrikneubau de Martin'ſchen Fabrik auf dem Bühneraum über de Schreinerei ein Schadenfeuer aus, das den Dachſtock zer ſtörte. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. Der Fa brikbetrieb wurde in keiner Weiſe beeinträchtigt. i () Bartholomä, OA. Gmünd, 19. Dez.(Brand. Heute früh brach in dem Oekonomiegebäude des Bauer! Jakob Pfeifer durch Selbſtentzündung von Oehmd Feue, aus, ſolange der Beſitzer und ſeine Frau im Stall be ſchäftigt werden. Das Anweſen, das am Weg nach den Berenberg ſteht, iſt das größte unſeres Ortes. Es gelang das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Auch das Vieh darunter der Gemeindefarren, konnte gerade noch recht zeitig in Sicherheit gebracht werden. Dagegen iſt die neu erbaute Scheuer mit Stallung ganz, ſowie das Wohnge bäude zur Hälfte ein Raub der Flammen geworden. Tübingen, 19. Dez.(Das Ende des Streiks. Im Einverſtändnis mit der Fakultät ſind die Studieren den der Zahnheilkunde in die Ferien gegangen und werden nach deren Schluß die. Vorleſungen wieder beſuchen un! ihre Uebungen wieder beſuchen. Damit hat der Strei ſein Ende erreicht. Unter den Studierenden herrſcht di feſte Zuverſicht, daß ſie ihr Ziel, zur Promotion als Dr. med dent. zugelaſſen zu werden, erreichen. . Ravensburg, 19. Dez.(Viehſperre.) Nachden die Maul⸗ und Klauenſeuche in der öſterreichiſchen Bezirks. hauptmannſchaft Landeck ausgebrochen iſt, iſt die Er⸗ laubnis zur Einfuhr von Rindvieh zu Nutz⸗ oder Zuchl⸗ zwecken in die Oberamtsbezirke Leutkirch, Ravensburg Tettnang, Waldſee und Wangen für Herkünfte aus der genannten Bezirkshauptmannſchaft bis auf weiteres zu⸗ rückgenommen worden, ſo daß nunmehr die Einfuhr von Rindvieh zu Nutz⸗ oder Zuchtzwecken aus dem ganzen öſterreichiſchen Kronland Vorarlberg unterſagt und nur 1 0 5 1 5— Hochkamms der Alpen, übri⸗ gens mit Ausnahme der Bezirkshauptmannſchaften Inn bruck⸗Land, Schwaz und Landeck geſtattet 15 42 2 „ 9 Vermiſchtes. Die Geſchichte des Weihnachtsbaumes. Wer denkt wohl heute, wenn er unter dem ſtrahlenden Tannenbaume ſteht, daran, daß dieſe ſchönſte Feſteszier vor wenigen Jahrhunderten noch unbekannt war? Wir können uns heute Weihnachten ohne Lichter⸗ baum nicht mehr denken, und doch iſt er noch ſehr jungen Datums. Das erſte Mal iſt im Jahre 1605 in Straß⸗ burg von einem Weihnachtsbaum die Rede. Seine all⸗ gemeine Aufnahme und Verbreitung aber fand erſt im 18. und 19. Jahrhundert ſtatt. Anders iſt es freilich mit den Vorläufern des Weihnachtsbaumes. Sie ſind ſo alt wie das Weihnachtsfeſt ſelbſt, ja, 7 viel, viel älter. Das Baumgrünß und die ſtrahlenden Lichter finden wir ſchon bei Nen alen Kafendenfeiern der Römer. Kein Feſt der alten Griechen und Römer wurde ohne ſolchen Schmuck gefeiert. Das Baumgrün beſtand dort aus Myrten⸗ zweigen, aus Lorbeeräſten und anderen ſüdlichen Ge⸗ wächſen. Und die Kerzen haben ihre Vorläufer in den Lämpchen, die die Römer bei Freudenfeſten vor ihrer Tür anzündeten. Vor allem war die Sitte der Bekränzung der Häuſer mit friſchem Grün und das Anzünden von Lämpchen zu Neujahr üblich. In der nahen Verwandt⸗ ſchaft unſeres Weihnachtsfeſtes mit der alten Neujahrs⸗ oder Sonnenwendfeier liegt auch die Urſache der Ueber⸗ nahme von Gebräuchen jener Feſte auf unſer Weihnachts⸗ feſt. In nördlichen Ländern, wo Lorbeer und Myrte nicht gedeihen, tritt an ihre Stelle das Baumgrün des Landes. Dabei ſprach freilich eine gewiſſe Ausleſe mit. Nicht jeder Baum oder Strauch wurde für würdig er⸗ achtet, das heilige Feſt zu verſchönen. Die Gallier wählten aus dieſem Grunde die Miſtel, die ſchon den Druiden heilig war. Daneben ſchmückte man die Häuſer auch mit Stechpalmen, Efeu, Rosmarin, Buchsbaum und in nördlicheren Ländern mit Tan⸗ nen⸗ und Fichtenzweigen. Der Tannenbaum hat wie ſchon erwähnt erſt in den beiden letzten Jahrhunderten ſeinen Siegeszug durch die chriſtlichen Länder angetreten. Neues aus aller Welt. * Ein Kindesraub in Metz. Seit Donnerstag nachmittag iſt das 22jährige aus Krefeld ſtammende Dienſtmädchen Gabriele Ferber, das ſeit 3 Monaten im Dienſte des Mühlenbeſitzers Tillement ſtand, mit dem ſeiner Obhut anvertrauten dreijährigen Söhnchen Tille⸗ ments verſchwunden. Da gleichzeitig viele Schmuck⸗ ſachen, hauptſächlich Ringe und Broſchen mit Diamanten und Edelſteinen, verſchwunden ſind, neigt man zu der Anſicht, daß das Mädchen die Flucht ergriffen hat, ver⸗ mutlich über die luxemburgiſche Grenze nach Belgien oder aber auch nach Frankreich oder Altdeutſchland hin. Die Polizei hat ſich mit der Sache befaßt. Der Mühlen⸗ beſitzer hat eine große Belohnung ausgeſetzt. „Ein deutſches Flugverbot. Der ruſſiſche Flie⸗ zer Waſſilieff beabſichtigte, einen Flug von Peters⸗ urg nach Paris zu unternehmen, hat aber dieſen Plan vorläufig aufgeben müſſen, da die deutſche Regie⸗ rung das Ueberfliegen von deutſchem Ge⸗ biet nicht geſtattete. Der ruſſiſche Botſchafter in Berlin hat jetzt die Weiſung erhalten, bei der deutſchen Regierung vorſtellig zu werden, um die Rücknahme des Verbotes zu erwirken. * Eine Bombe im Mailänder Skalatheater. Während der Vorſtellung im Skala⸗Theater explodierte am Donnerstag im Keller eine Bombe, die mit Pulver und Nägeln gefüllt war, ohne Schaden anzurich⸗ ten. Das Publikum merkte von der Exploſion arnichts, dagegen ſammelte ſich auf der Straße eine große Men⸗ ſchenmenge an. i Rettung aus Seenot. Die Befürchtungen, daß die geſamte Mannſchaft des bei Borkum geſtran⸗ deten norweaiſchen Schiffes Narvik verloren iſt be⸗ —————— mſ— —— e 5 b. i— 5 4——— ä——* M e o· 1W:. ꝛ·˙-wm S Der eee eee r — 2 en oer 750 N 2 * 1 1 N gtigt ſich glücklicherweiſe nicht. Am Donnerstag wurde ein Rettungsboot der Narvik mit 5 Inſaſſen von einem Lotſendampfer aufgenommen, ein zweites Boot mit vier Inſaſſen landete bei Borkum, ſodaß die g. me Nannſchaft gerettet iſt. 85 Letzte Nachrichten. * Berlin, 19. Tez. Die Verkehrseinnahmen deut ſcher Eiſenbahnen für den November 1912 zetragen nach der im Reichseiſenbahnamte aufgeſtellten leberſicht im Perſonenverkehr 62 615673 Mark lein Mehr gegenüber dem Vorjahr von 5178094 Mark), im Hüterverkehr 176 857 713 Mark(ein Weniger gegen das Eborjahr von 2033 890 Mark). e* Metz, 19. Dez. Das Kind des Mühlenbe⸗ zitzers Tillement iſt heute vormittag in einen dondktorei in Mainz aufgefunden worden. 50 Laufe des Vormittags war bei der Familie Tillement n Telegramm ohne Unterſchrift eingelaufen, das beſagte, aß ſich das Kind in Mainz befinde. Die ſofort benach⸗ —— ichtigte Kriminalpolizei verfolgte die Spur und fand das Kind. Sie ermittelte im letzten Augenblick, daß das lüchtige Kindermädchen ſoeben mit dem beitergefahren ſei. e Zug nach Breslau Cottesdienst⸗Ordnung. der evang. Kirchengemeinde. der Rath. Rirchengemeinde. Sonntag, 21. Dezember. 4.̃. Advendſonntag. 8 Uhr: Frühmeſſe m. Pred. ½10 Uhr: Hauptgottesd. 1 Uhr Chriſtenlehre. ½2 Uhr: Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Sonntag, 21. Dezember. 4. Advendſonntag. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt ½1 Uhr: Jugendgottesdienſt 1 Uhr: Chriſtenlehre (männliche Jugend.) Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann Seckenhei y Knabenfahrräder! Ein neues, ſowie ein gebrauchtes Rnaben⸗ fahrrad preiswert abzugeben. (Auch Teilzahlung geſtattet.) Albdaftraße 2 Grosse Gelegenbeitsposten — eee eee eee ane e Sängerbund Seckenheim. Heute Abend punkt 8 Uhr Probe Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen bittet dringend. Der Vorſtand. Liedertafel Hente Abend ½9 Ahr Probe Vollzähliges und pünktl. Erſcheinen erwartet. Der Vorſtand. Reb Rücken und Keulen in jed. Größe von 4 Mark an Vorderſchlegel St. v. 1.50 M. an, Rag. Pfd. 50 u. 60 Pfg. 2 Wohnungen beſtehend aus je 2 Zimmer und Küche mit Zubehör, Waſſerleitung, elektriſchem Licht, per ſofort an ruhige Leute zu vermieten. Näheres bei L. Volz, e Seckenheim Glasabſchluß und Garten⸗ teil ſofort zu vermieten. 871) Hildaſtr. 83. 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Weihnachtsfeier-Einladung. 9 nachtsfeiertag hält der chönen Vereinslokal z. Reichs adler Weihnachts-Feier Früh ſchoppenkonzert D. 0. Dezember, 2. Weih⸗ „Vere n Hundeſpori“ att. Wir laden ſeine diesjähr. ſt ir lade und Gönner des Vereins mit der ſich zahlreich zu beteiligen. Freitag, 26 Dezemb. abends 7 Uhr findet unſere 242 Weihnachts⸗ verbunden mit geſanglichen und theatraliſchen Aufführungen hierzu unſere Mitglieder ſowie Freunde Bitte freundlichſt ein, . 5. e 85 LI 1 5 15 4 5 21 17— 5 Seckenheim. Liederkranz Seckenheim. S— eier Der Vorſtand. lee lee Aufgabe geſtellt, den n, wozu wir die Müt⸗ Der Vorſtand. Saͤngerbund Seckenheim. Donnerstag, den 25. Dezember(1. Weihnachtst.) abends 7 Uhr findet im Saale zum„Kaiſerhof“ unſere Weihnachts-Feier verbunden mit geſanglichen u. theatraliſchen Aufführungen Wir laden hierzu alle Mitgli⸗der, ſowie Freunde und Gönner unſeres Vereins freundlichst ein mit der Verſicherung einen gemüllich en Abend bei uns und Verloſung ſtatt. verleben zu können. 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