Ivesbeimer Anzeiger, Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. SGlückwunſchdepeſchenwechſel zwiſchen dem Kaiſer und König von Bayern. WTB.„Münzen, 31. Dez.(Nicht amtlich.) Aus Anlaß des Jahrwechſels hat zwiſchen König Ludwig und dem deutſchen Kaiſer folgender Depeſchenwechſel ſtattge⸗ funden: Seiner Majeſtät Kaiſer Wilhelm, Großes Haupt⸗ 8 8. artier. An der Wende des Jahres, in dem Deutſchland gegen eine Welt von Feinden zum Schwerte greifen mußte, ſeſeelt uns alle nur ein Gedanke: Möge es unſerer tapfe⸗ en Armee und unſerer heldenmütigen Marine gelingen ie Gegner niederzuringen und möge dem deutſchen Volke iin neuen Jahre ein Frieden geſichert werden, der wer r ſchweren Opfer. die es zum Schutze des Vaterlande; uudig auf ſich genommen hat. In der zuverſichtlichen fnung, daß dieſem Wunſche Erfüllung beſchieden werde ſtehen die deutſchen Fürſtenſtämme in unerſchütterlichen Treue zu Kaiſer und Reich. Gott ſchütze Dich und Dein Haus im neuen Jahre! Er erhalte Dir die Kraft im Kampfe für Deutſchlands Größe und Ehre! Er verleihe den deutſchen Waffen und unſerer gerechten Sache den Sieg! Ludwig, Marie Thereſe.— Kaiſer Wilhelm er⸗ widerte: Ihren Majeſtäten dem König und der Königin, zünchen. Euer herzerfreuendes treues Gedenken anläß⸗ des bevorſtehenden Jahreswechſels empfängt mich eute bei der Rückkehr von einer kurzen Reiſe. Ich er⸗ widre Eure guten Wünſche vom ganzen Herzen für Euch, die Eurigen und das geſamte Bayernland. Ihr ſprecht ir aus der Seele, wenn Ihr ſagt, wir alle hätten nur n einen Gedanken, daß dem geliebten Vaterlande im neuen Jahr ein Friede geſichert werde, würdig der 15 Wie brachten und noch zu bringenden ſchweren Opfer. herrlich iſt dabei die Gewißheit, daß die deutſchen Fürſten und Stämme in unerſchütterlicher Treue, um mit Got⸗ 5 es Hilfe durch unſere heldenhaften Truppen den Sieg zu erkämpfen, den wir für die gerechte Sache mit felſen⸗ eſter Zuverſicht erhoffen. Wilhelm. Ausländiſche Bahnen in deutſchen Händen. Wie die Braunſchweigiſche Landeszeitung meldet, hat⸗ u die deutſchen Eiſenbahnverwaltungen am 15. Dezember In herzlicher Freundſchaft, 25 ruſſiſche, 19 belgiſche und 3 franzöſiſche Eiſenbahnen Betrieb. 8 Der franzöſiſche Tages bericht. WTB. Paris, 31. Dez. Amtlich wird von geſtern abend 11 Uhr mitgeteilt, daß kein weſentliches Ereignis, außer einigen Artilleriekämpfen im Gebiete von Arras nd auf den Maashöhen und einigen Fortſchritten an r Champagne, die ziemlich bemerkenswert ſein ſollen, berichten iſt. Das ſchlechte Wetter hat auf dem größten eil der Front fortgedauert. 5 Der Habermeiſter. N Ein Volksbild aus den bairiſchen Bergen. Von Hermann Schmid. 7. Fortſetzung.(Nachdr. verb.) Der hat's ja heut' gewaltig eilig, ich will noch ge⸗ chwind in's Haus hinein, ich mag ihm nit in die Hand aufen, er iſt nit gut zu ſprechen auf uns Oſterbrun⸗ ner von wegen der Deputation. Er wollte nach dem Hauſe zurück, aber es war u ſpät, er mußte an ſeinem Platze bleiben, denn Treppe herab, die Adel unter'm Alktuarius; er gewahr wurde, als bis er nahe vor ihnen ſtand; ch dieſe, zu ſehr mit der Abreiſe des mächtigen Be⸗ emten beſchäftigt, bemerkten ihn nicht. Der Amtmann war bereits unten angelangt, während der Kutſcher ch vollauf beſchäftigt war, die Stränge der Pferde an den Wagen zu knüpfen; der Wirt, der vorausge⸗ ſprungen war, hatte den Schlag aufgeriſſen und ſtand nun in unterwürfiger Haltung daneben, unter'm Arm ie zerknitterte Mütze. „Freiherrliche Gnaden, eilen ja heute über die ßen,“ ſagte er mit tiefem Bückling,„es nt mir unendlich leid, daß ich nicht die Ehr' haben ſoll über ag ü e „Es paßt nicht, Herr Wirt,“ entgegnete der Amt⸗ Inn kalt,„die Spitzen der Behörden können nicht wohl erdienſtlich in einem Hauſe verweilen, wo jo be⸗ bis Sie die Scharte auswetzen und den guten Ruf Ihres Hauſes wieder herſtellen können, wenn Sie Anſtifter und Teilnehmer des ſchänd⸗ Amtsblatt 8 Der. Eine abenteuerkiche Meldung Zu den vielen abenteuerlichen Meldungen, welche die Preſſe in den Vereinigten Staaten aufweiſt, gehört auch eine vom Daily Telegraph wiedergegebene, wonach von deutſcher Seite in Argentinien und andern ſüdamerikani⸗ ſchen Staaten Verſuche ſtattfänden, ſie zur Anerkennung der Angliederung Belgiens an Deutſchland zu. Argentinien habe ſich bereits geweigert, und von den anderen Staaten ſei eine entſprechende Antwort zu er⸗ warten. Es ſoll darüber eine Beſprechung der Vertreter der ſüdamerikaniſchen Republiken in Waſhington erfolgt ſein, der auch Staatsſekretär Bryan anwohnte, und in der man ſich für ſtrenge Neutralität entſchieden habe. Ein gemeinſamer Kriegsplan gegen Deutſchland. GKG. Kopenhagen, 31. Dez. Wie„National- tidende“ aus London erfährt, wird der Vorſchlag der „Times“, die Alliierten ſollen gemeinſam operieren, von der ganzen ruſſiſchen Preſſe feudigſt begrüßt. Mehrere ruſſiſche Preßorgane ſchlagen vor, die Kriegs⸗ und Ma⸗ rineminiſter aller gꝛgen Deutſchland kämpfenden Mächte mögen eine Konferenz in London abhalten, um einen ge⸗ meinſamen Kriegsplan zu entwerfen, der von den Oberſt kommandierenden der Alliierten gutgeheißen werden ſolle. Engliſche und franzöſiſche Minen an der holländiſchen Küſte. 35 TB. Amſterdam, 31. Dez. Gegenüber einem Artikel der Times, worin über deutſche Minen geklagt wird, ſchreibt der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“: Ver⸗ gißt das Blatt, daß die engliſche Admiralität ſelbſt bekannt gegeben hat, daß ſie im ſüdlichen Teile der Nordſee über eine breites Feld hin Minen gelegt hat, das dicht bei der niederländiſchen und belgiſchen Küſte beginnt und bis dicht an die engliſche Küſte heranreicht? Man weiß, daß von gut achtzig Minen, die vor einiger Zeit an die niederländiſche Küſte angetrieben wurden, etwa ein halbes Dutzend franzöſiſche Minen waren, die Herkunft einer Mine nicht feſtgeſtellt werden konnte, die übrigen aber engliſche Minen waren. Ankunft Kriegsgefangener in England. WTB. London, 31. Dez. Vorgeſtern iſt in Liver⸗ pool der Dampfer Appam mit ungefähr 350 Kriegs⸗ ase enen aus Togo, Nigeria und von der weſtafri⸗ aniſchen Küſte angekommen. In Plymouth ſind vor⸗ geſtern mehr als 600 deutſche, öſterreichiſch-ungariſche und türkiſche Gefangene angelangt. e e 8. % Ein Armee⸗ und Flottenbeſe nh e Kaiſer Franz Joſephs. 5 64 WTB. Wien, 31. Dez. Der Kaiſer hat nahſtehen⸗ Sen Armee⸗ und Flottenbefehl erlaſſen: Seit fün! Mona⸗ heckarbauser Zeitung. Seckenbeimer Zeitung. Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bet öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. b FEE ·AꝛA⁊ꝛ A ken des ſcheidenden Jahres ſteht die Monarchie in dem ihr und ihrem treuen Verbündeten aufgezwungenen Krieg gegen zahlreiche mächtige Feinde. Im Rückblick auf die beharrliche Ausdauer, Kampfesfrendigkeit und todesmutige Tapferkeit meines Heeres und meiner Flotte gewährt die Ausſicht in das neue Kriegsjahr die erhebende Zuverſicht, daß Oeſterreich⸗Ungarns Kriegsleute zu Land und zur See auch die ſchwerſte Probe, die der Krieg ihren mili⸗ täriſchen Tugenden auferlegen mag, mit Ehren beſtehen 0 werden, zum Wohle des Vaterlandes. In wehmutsvoller Dankbarkeit gedenke ich der Vielen, die auf blutiger Wahl⸗ ſtatt ihr Leben für unſere gerechte Sache hingegeben ha⸗ ben. Mit wärmſter Anerkennung grüße ich alle meine Braven, auf daß mit Gottes Hilfe ein neues Jahr ſie zum Siege führe. Franz Joſeph, Wien, 31. Dez. 1914. 1 Die Beſeſtigung Erzerums. 5 GKG. Genf 31. Dez. Das Echo de Paris erfährt gon ſeinem Korreſpondenten in Tiflis daß Erzerum binnen kurzem in einen beinahe uneinehmbaren Ve Ae 1 5 die Deutſchen geſetzt werden wi Alle Archive i i in chive und die 1 3—— . Sarſchau.„ In einem Brief eines Augenzeugen, der dem„Hain burger Fremdenblatt“ übermittelt wird, findet ſich fob gende Darſtellung über die Art, wie die Gefangennahm 25„ von Warſchau, Baron von Korff, er⸗ gte: 3 99 „Unſere Kavalleriediviſion hatte mit anderen deu ſchen Truppen die Stadt Kutno in der Morgendämmerung überraſcht und die geſamten ruſſiſchen Truppen gefangen 1 und in die Kirche eingeſperrt. Dann ſind ofort die rückwärtigen telephoniſchen und telegraphiſchen Verbindungen der Ruſſen von uns unterbrochen worden Nach drei Stunden hieß es für unſere Diviſion:„Wei ter!“ Dabei waren zwei Schwadronen meines Regi ments, der.. Dragoner, Spitze der Diviſion auf det Straße von Kutno nach Lowicz. Vorſichtig traben wir vorwärts. Da fährt aus der Ferne uns langſam ein Auto entgegen. Wir darauf zu im Galopp. Im Augen⸗ blick ſind wir dran. Ein großes, modernes, offenes Auto⸗ Chauffeur und Diener mehr in Livree als in Uniform Auf dem Hinterſitz ein ruſſiſcher General in prunkvoller zroßer Uniform, hohe Generalmütze, ein ſtarker, großer Mann mit gelblicher Geſichtsfarbe und ganz ruſſiſchen Zügen. Neben ihm der Adjutant. Der General iſt ſichtli irblaßt und ſcheint es nicht begreifen zu könne daß Hötzlich preußiſche Dragoner um ihn ſind. Er ſucht ſich iewaltſam zu faſſen. Unſer Leutnant ſprenat an den .. Sie werden es nur lichen Unfuges ermitteln, der auch vor Ihrem Hauſe verübt wurde....“ 55„Aber wie ſoll ich....“ ſtammelte der betroffene irt. „Ihre Sache, mein Lieber, nicht die meine,“ erwi⸗ derte der Beamte, indem er den Blick leicht im Kreiſe herum gehen ließ, er gewahrte den zuletzt gekommenen, aber keine Miene, nicht ein Zwinkern des Auges verriet, daß er ihn erblicke. Im ruhigſten Tone ſprach er wei⸗ ter, halb zu den Weſterbrunnern zurückgewandt.„Das Amt kann ſonſt nichts tun, als Andeutungen geben, als leiten, wo man ſich leiten laſſen will, die Ausführung ſelbſt muß in dieſen Zeiten der Selbſtregierung den Untertanen will ſagen, den Staatsangehörigen überlaſſen bleiben. Es iſt immer gut und bequem, ſich leiten zu laſſen.... Ihr Männer von Weſter⸗ brunn werdet es erfahren, weil Ihr meinen Andeutungen gefolgt ſeid und die Perſönlichkeit zum Vorſteher gewählt habt, welche dem Amte als die geeignetſte erſchien! Ihr ſteht mitten drinnen und ſeht, ſo zu ſagen, den Wald vor lauter Bäumen nicht; Ihr ſeht wohl die Wurzeln und den ſcheinbar geſunden Stamm. Das Amt ſteht über Euch, auf der Höhe und ſieht es ſchon von weitem, wenn ein Baum anfängt, zipfeldürr zu werden Ich bemerke auch einige von den Oſterbrunnern unter den Anweſenden; über acht Tage iſt die Reihe der Wahl an ihnen und ich hoffe zuverſichtlich, daß ſie mir Ge⸗ legenheit geben werden, ihnen das Lob gleich guter Gesinnung zu erteilen. Die Wahl des Vorſtehers iſt unbezweifelt einer der wichtigſten und entſcheidendſten Vorgänge im gemeindlichen Leben.... völlige Unbe⸗ ſcholtenheit, der tadelloſeſte Leumund ſind vor allem das Erfordernis eines Mannes, dem mit dieſem Ehren⸗ amte das Wohl und Wel Dinge vorgehen. Sie werden zu tun haben, meinde in die Hand men ſicher darin mit mir überein, Herr Aicher von Aich?“ fuhr er fort, indem er ſich plötzlich gegen den An⸗ kömmling wandte, f als habe er ihn erſt in dieſem heit gehabt, in Ihrer Familie recht betrübende Er Augenblick bemerkt.„Sie haben ſich lange nicht ſehen laſſen, mindeſtens nicht ſo geradezu— es iſt auch wohl begreiflich.... Sie haben während dieſer Zeit. a rungen zu machen, bezüglich deren ich nicht umhin kann, aufrichtigſt zu kondolieren...“ 1 „Ich danke ſehr für Ihr Beileid, Herr Amtmann,“ entgegnete Sixt finſter und kurz.„Der Tod meines Bruders hat mich allerdings ſchwer getroffen....“ „Natürlich! Zumal unter ſo befremdlichen und ge⸗ heimnisvollen Umſtänden!“ fuhr der Amtmann im Tone eifriger Teilnahme fort.„Und dazu noch all' die an⸗ deren unerklärlichen Ereigniſſe! Das rätſelhafte Ver⸗ ſchwinden Ihrer Ziehſchweſter, welche allgemein bezichtigt wird, das Verbrechen der Kindesausſetzung begangen zu haben! Wie ſchmerzlich muß Sie das alles becühren — ich weiß ja, auf welch' vertrautem Fuße Sie mit ihr ſtanden! Haben Sie keine Spur der Vermißten?“ ö Dem Aichbauern ſchwamm es vor den Augen: er erbebte vor Grimm, die ſchlecht verhehlten boshaften Angriffe, die er wie Dolchſtiche fühlte, abzuwehren, aber er überſah Ort und Umgebung und bemeiſterte ſich. „Keine,“ Jace er gelaſſen,„obwohl ich weder Zeit noch Mühe und Koſten geſcheut!. „O, das glaube ich Ihnen ohne Beteuecung!“ rief der Beamte wieder.„Seien Sie auch meiner leb⸗ hafteſten Mitwirkung verſichert und ſehen Sie in di Sache ein lebendiges Beiſpiel, wie wenig die ff Tagen geprieſenen Neuerungen das wirf ſie verheißen! Wären noch wie früher einer Hand vereinigt, dann wäre es ein den Schleier zu lüften, der über all dieſen En liegt, und den Zuſammenhang herauszufind Zweifel zwiſchen ihnen beſteht. 8 25 5 1 Wagen heran, der General erhebt ſich rangſam und ſang auf deutſch:„Baron v. Korff, Exzellenz, Gouverneur von Warſchau“, wobei er dem Leutnant ſeinen Revolver, der im Wagen lag, übergab. Nach kurzer Zeit iſt unſer Regimentskommandeur, der ſofort durch Meldereiter be⸗ nachrichtigt iſt, da. Die Exzellenz ſteht nochmals auf, traurig und noch immer faſſungslos, ſchnallt den krum⸗ men Säbel ab und überreicht dieſen unſerem Komman⸗ deur. Der ruſſiſche General muß ſeine eigene Rücken⸗ deckung in dem Glauben überfahren haben, die Ruſſen ſeien noch in Kutno. Als er merkte, daß kein Ruſſe ihm entgegengeritten kam, ſondern nur Deutſche, war es zam Umkehren zu ſpät.“ N. Die deutſche Fahne über Lodz. Zum zweiten Male wehten jetzt die deutſchen Farben über Lodz. Am Nowy Rynek, dem Neuen Markt, hingt die Reichsfahne vor der verfallenen Gebäude des Magiſt⸗ rats, in der Petrikauer Straße winkt ſie vor dem Grand⸗ Hotel und in der Paſſage Meyer zeigt ſie an, wo die Kommandantur im großen Hauſe der Wolga⸗Kama⸗Banl ihr Heim aufgeſchlagen hat. Zuerſt, als die deutſchen Farben erſchienen, wußte die Lodzer Bürgerſchaft nicht recht, ob ſie zufrieden ſein dürfe; denn, ſo fragte man ſich allgemein, wie lange wird Lodz, das polniſche Man⸗ cheſter, unter dem Zeichen Schwarz⸗Weiß⸗Rot ſtehen?— Zum dritten Mal ſind die Deutſchen da und diesmal hat Lodz den Krieg geſpürt, denn erſt nach hartem Kampfe zog der Ruſſe ab. Wird er wieder kommen?— Drei Wo⸗ 5 chen deutſches Regiment! Die Stadt iſt wie verwandelt. Die Einwohnerſchaft faßte zu der neuen Lage Vertrauen. Mitunter ſcheint es ſo, als ob ihnen der Deutſche nicht mehr der Fremde iſt wie in den erſten Tagen, und trotz ſchlechter früherer Erfahrungen öffnet ſich gelegentlich wieder ein Mund und läßt verlauten, was im Herzen als Wunſch ſchlummert. Man ſagt nicht, was man gern ſähe, nämlich, daß der Ruſſe bleiben möge, wo der Pfef⸗ fer wächſt; doch das ſcheint auch jetzt noch gewagt zu ſein; denn vor Wochen, als der Ruſſe wieder kam, zeigte er ſich ſehr gut unterrichtet. Er nahm übel und entledigte ſich der ihm nicht wohlgeſiunten Bürger. Wozu gibt es denn einen Strang im heiligen Rußland.— Aber trotzdem: man fragt jetzt doch wieder vorſichtig: Wird der Deutſche bleiben?!— Wer ſich auf Gefühle verſteht, die, unausgeſprochen, als ſeeliſches Element zwiſchen zag⸗ haft geäußerten Worten lebendig ſind, wer einem gele⸗ gentlich aufleuchtendem Blick, eine knappe Gebärde zu deuten vermag, kann ganz klar leſen, welchen Wunſch, welche Hoffnung viele Herzen in dem mehr deutſchen als ruſſiſchen Lodz nähren. Bei Einkäufen in der Stadt, kann man manches hören, mehr aber noch ſehen; denn wie geſagt: die Un⸗ gewißheit der kommenden Tage iſt ein Riegel, der das Tor der offenen Aeußerung noch ziemlich feſt verſchließt. Das aber iſt ſicher, daß die deutſchen Elemente— und dieſes ſind die maßgebendſten in Lodz; denn der Auf⸗ ſchwung der Stadt der Induſtrie und im gewiſſen Sinne auch des Großhandels, wurde durch deutſche Arbeit und überlegene Tatkraft zielbewußt herbeigeführt— auf Grund einer langen Reihe von trüben Erfahrungen, die ſie mit dem ruſſiſchen Regiment, dem zucht⸗ und ord⸗ nungsloſen, gemacht haben, lieber unter der ſchwarz⸗weiß⸗ roten Flagge als unter den ruſſiſchen Farben leben wür⸗ den. Und wie die Vertreter des deutſchen Arbeitsgei⸗ ſtes ſo denken auch die werktätigen jüdiſchen Kreiſe, in denen es viele tüchtige Menſchen gibt; denn neben die deutſchen Namen in der Lodzer Indurſtie ſtellen ſich ach⸗ tunggebietend auch ſolche, die das aufſtrebende Judentum der Stadt vertreten. Iſt hier die Haltung klar ſo iſt ſie in Vezug auf die polniſchen Bevölkerungskreiſe mehr als unklar; denn der Pole, der ſtolz im huſarenähnlich verſchnürten, auf Taille geſchnittenen langen Rock und in Stulpſtiefeln mit der Pelzmütze auf dem Kopfe über die Straße ſchreitet, trägt ein doppeltes Schloß vor dem Munde. Man hat hier nicht viel von den polniſchen Bewegungen gehört und aller Wahrſcheinlichkeit nach wird das auch weiterhin nicht geſchehen.(Köln. Ztg. Jaum Kriegsneujahr. Wir ſollen im Kriege ein neues Jahr anfaft en Das iſt das Beſondere dieſes I hreswechſels. Seit den Neujahr 1871 hat das deutſche Volk Aehnliches nicht erlebt, und auch wenn wir die gegenwärtige Stunde mi jenem Kriegsneujahr vergleichen, müſſen wir doch ſagen, unſer heuriges Neujahr iſt ein einzigartiges. Wir wol⸗ len mit ganzem Bewußtſein über ſeine Schwelle treten. Ueber jedem Neujahrstag reifer Menſchen ſteht das ernſte Wort geſchrieben: ein Neues ſoll werden! Es ſol nicht nur ein weiteres Jahr werden in der Reihe, es ſoll als ein neues neben die alten treten; es ſoll durch einen entſcheidenden Fortſchritt ein Jahr werden, wie noch keins dageweſen iſt. s Was iſt das Neue, das wir jetzt vom Jahr 1915 erhoffen? Ueber dem Neujahr 1871 ſchwebte ſchon in hellem Glanz die deutſche Kaiſerkrone, und jeder echte Deutſche wußte, was das ſiegreiche Heer von den Schlacht⸗ feldern nach Hauſe bringen mußte. Was iſt die große Hoffnung 19157 Die Antwort auf dieſe Frage iſt nicht ſo leicht wie vor 43 Jahren. Die Beſcheidenen unter uns ſagen wohl, in dem ſie mehr zurück als vorwärts ſchauen, wir wollen halten, was wir haben; wir wollen behaupten, was die Väter erſtritten. Die Zuverſichtlichen fehen eine Krone über Deutſchland ſchweben, deren Strahlenglanz den Schimmer von Verſailles vielmehr überbietet: Teutſchland, ſagen ſie, iſt im Begriff, ein Weltvolk zu werden.„Zum Weltvolk“ alſo heißt für ſie die Loſung für dies neue Jahr. 5 Jedenfalls aber ſtehen wir alle, ob ſo oder ſo ge⸗ ſtimmt, auf der Wacht und ſpähen in die Zukunft unſeres Volkes— wie unwichtig ja kleinlich erſcheint uns jetzt die Sorge um unſere perſönliche eigene Zukunft!— wie wird der Krieg weitergehen? Wie wird er enden? Wie wird der Friede ausſehen? Wie wird unſer Vater⸗ land in Zukunft daſtehen unter den Völkern? Bei der Beantwortung dieſer Fragen iſt der Phantaſie Tür und Tor geöffnet, und wir kommen zu leicht in Zukunfts⸗ träume, die unſern klaren Blick umſchleiern, und uns für die Aufgabe des morgigen Tages nicht brauchbar machen. 33 fruchtbar zu geſtal⸗ ten, muß noch eines dazu kommen: es ſteht neben der großen Hoffnung die große Sorge. Die große Sorge des Jahres 1915 iſt nicht die Frage des Schlachtenglücks— das ruht in guten Händen bei unſerem treuen, tapferen Heer. Die große Sorge, die über unſerem Volke ſchwebt, iſt die: wird das deutſche Volk in ſeiner Geſamt heit einer neuen, größeren, reineren Zeit wert ſein? Noch ſchweben wir zwiſchen Furcht und Hoffnung, auf der einen Seite herzerhebende Anzeichen davon, daß vieles Alte vergan⸗ gen und vergeſſen iſt, eine alle Erwartungen überſteigende Offenbarung der gefunden Kräfte, die das deutſche Volk zur höchſten Aufgabe befähigen. Und doch auf der anderen Seite ſo manche Spur der Sinnesart, die nicht wirklich ernſt machen will mit klar erkannter Pflicht; die ſich, ſo⸗ lang es noch irgend geht, vorbeidrückt an klar erkannter Wahrheit; die nur auf die Stunde lauert, da es mög⸗ lich ſein wird, wieder ins alte Geleiſe zurückzulenken. Wenn das deutſche Volk um den Segen der gewalti⸗ gen Opfer dieſes Weltkrieges kommt, wenn einmal die Frucht dem herrlichen Blütenlenz nicht entſpricht— was Gott in Gnaden verhüte!— dann wird es davon kommen daß wir es noch immer nicht für nötig halten, bedingungs⸗ los und vorbehaltlos neu anzufangen. Das deutſche Volk kennt ſeine Kraft, es kennt ſeine Schwächen und Gefahren; das deutſche Volk hat ſeine herrliche Zukunft vor ſich aufleuchten ſehen: das iſt das große Geſchenk des Jahres 1914. Daß es ſeine Kraft für die Dauer frei macht, daß es die Klippen meide, die es geſehen hat, das iſt die große Aufgabe des Jahres 1915. Und daß das deutſche Volk ſeine Schickſalsſtunde verſäumen könnte, das iſt die große Sorge des Neujahrstages 1915. Laßt uns dafür einſtehen bis zum äußerſten, daß unſer Anteil an der Geſamtaufgabe geleiſtet werde! ep. 2 5 2 8 7 5 8 5 Neues Geloben. 5 Deutſcher Menſch! Fühle Gott wieder, vernimm und fürchte, was ewig bleibt; und du vernimmſt und fürchteſt auch dein Volk. Die Zeit iſt gekommen, wo du durch unbeſchreibliche Plagen und Drangſale erkennen ſollſt, was allein dich retten kann. Vertilgt ſei auf wig der Haß, erloſchen jede Fehde und jeder Groll. Von der Nordſee bis zu den Karpathen, von der Oſt⸗ ſee bis zu den Alpen muß ein Glaube, eine Liebe, ein Mut das ganze deutſche Volk durchziehen. Dann, wenn du ſolches fühlſt und ehreſt, beginnt dein neues Leben und deine neue Geſchichte. E. M. Arndt. 5* Wir können vor denen, die draußen ihr Leben täglich in die Schanze ſchlagen, nur beſtehen, wenn wir uns jetzt frei machen von allem Genießen, frei machen von allem Hängen am Leben, wenn wir unſer ganzes Sein unter das Wort ſtellen vom Leben laſſen für die Brüder. Auch wir wollen fortan nur gelebt haben, wenn wir uns täglich niederlegen können mit dem Gefühl: Ich habe auch mein Leben gegeben für meine Brüder! und wollen aufſtehen mit dem Entſchluß: Ich wills heute noch beſſer tun als geſtern!!! FFC 2 g„ 8. 5 1. n* 8 8 E 8 Wir ziehen! Die Trommel ſchlägt! Die Fahne weht! Nicht weiß ich, welchen Weg die Heerfahrt geht— Genug, daß ihn der Herr des Krieges weiß, ſein Plan und Loſung! Unſer Kampf und Schweiß! „FCC Ci. F. Meyer. 333 Lokales. — Wie an Weihnachten jede Familie um den Chriſt⸗ baum ſich ſchart, ſo vereinigten ſich verfloſſenen Sonntag mehrere Hundert Angehörige der Kath. Kirchenge ⸗ meinde zu einer gemeinſamen Weihnachtsfeier im„Kai⸗ ſerhof“. Man veranſtaltete diesmal einen gemeinſamen Weihnachtsabend, indem entſprechend dem Einſte der Zeit die katholiſchen Vereine auf ihre üblichen Weihnachtsfeiern verzichteten. Ein überaus reiches Programm an Geſängen, Deklamationen und Vorträgen erweckte in Allen jene Weihnachtsſtimmung, die ja dieſes Jahr ganz vom Kriege durchdrungen iſt, daneben veranſchaulichten wohl ausge⸗ führte lebende Bilder Heldenleben und Heldentod unſerer Krieger im Felde. Von 7—11 Uhr dauerte dieſe ſchöne Weihnachtsfeier, und alle Teilnehmer werden mit Dank dieſer ſo angemeſſenen und würdigen Begehung der Weih⸗ nachtstage im Kriegsjahr 1914 gedenken. Mitteilungen aus der Gemeinderatsſitzung vom 29. Dezember 1914. 5 Die ausgeſchriebenen Fuhren werden wie folgt ver⸗ geben: 1. Gemeindefuhren an Bruns Honeg, 2. Gießwagen an Heinrich Stamm. Die Familie Georg Adam Walter wurde in den badiſchen Staatsverband aufgenommen. Vom Gerichtsbeſchluß in Sachen gegen Gerber& Söhne wird Kenntnis genommen. Desgleichen von der Miniſterialverfügung Nr. 56181 betr. die Vergebung von Lieferungen während des Krie⸗ ges und der Zuſchrift der O. E. G. betr. die Verkehrs⸗ verhältniſſe der Nebenbahn. Ein Friſtgeſuch wird genehmigt. Desgleichen das Abgangsverzeichnis. Das in der Verſteigerung vom 23. ds. Mts. abge⸗ gangene Holz wird genehmigt. 8 Landwirt Auguft Söllner wird als Ortsbürger auf⸗ genommen. Die Verſteigerung vom 21. ds. Mts. über das Auf⸗ machen von Holz und Wellen wird genehmigt. Desgleichen diejenige vom gleichen Tage über das Heimführen des Gemeindeholzes. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung genehmigt. — Das eiſerne Kreu ſowie die Verdienſt⸗Me⸗ daille erhielt aus Tapferkeit vor dem Feinde Friedrich Bauer von hier. 5 z. Evang. Kirchengemeinde. Mit Erlaubnis des Evang. Oberkirchenrats hat der Ortsgeistliche eine An- nahmestelle für Kriegsversicherung ehrenamtlich über- nommen. Wir veröffentlichen hiermit unter Empfeh- lung den Zweck dieser Einrichtung einer Kriegssterbe- 8 1 5 E FFC.. 3 2 2 2 2 5 3 3 ²˙ 1 3 8 e E 3 22 ðx2id e kasse, die allen denen, welche ein Familienglied im Feldzug verlieren zu gut kommen soll. Da der Geist- liche in seiner Zeit durch Arbeit beschränkt ist, bitten wir alle, die ihn in dieser Sache sprechen wollen, in der Zeit zu kommen, da sie ihn sicher treffen können: Samstags 7—8 Uhr abends, Sonntags 2—3 Uhr nach- mittags. Wir veröffentlichen hiermit den Aufruf in Abdruck: d Mit Genehmigung des Grossherzoglichen Ministeri- ums des Innern hat der Verband öffentlicher Lebens- versicherungsanstalten in Deutschland zur Unterstütz- ung der Hinterbliebenen der badischen Kriegsteilneh- mer eine Kriegssterbekasse auf Gegenseitigkeit errich- tet mit der Bezeichnung 5 Badische Kriegsversicherung auf Gegenseitigkeit für den Krieg 1914. Auf Veranlassung des Grossherzoglichen Ministeri⸗ ums des Innern werden die einkommenden Gelder von der Badischen Bank provisionsfrei verwaltet. 3 Der Anteilschein kostet 10 Mk. Es können füt ei- nen Kriegsteilnehmer bis zu 20 Anteilscheine gelöst werden. Auf Wunsch werden auch Anteilscheine zu 5 Mk ausgegeben. Auf den einzelnen Anteilschein über 10 Mk. Werden aller Voraussicht nach 250 Mk. verteift werden können; sollten die Verluste geringer werden, als sie im Kriege 1870%7 1 gewesen sind, so wird sich der Betrag voraussichtlich erhöhen, im anderen Falle ermässigen. Frauen, versichert Eure Männer, Väter versichert Eure Söhne, die im Felde stehen! Arbeitgeber, versichert die Männer, die den Dienst bel Euch mit dem für das Vaterland vertauscht haben. Entnehmt die Beträge Euren Sparguthaben oder wendet Euch an die Sparkassen oder an Eure Ge- nossenschaft(Vorschussverein, Spar- und Darlehnskasse) welche Euch den Betrag leihen werden gegen satzungs- gemässe Sicherheit. Anteilscheine Können bei der Ge- schäftsstelle des Verbands öffentlicher Lebens versi- cherungsanstalten in Deutschland, Karisruhe i. B. terbergstr. 30, sowie ihren Vertrauensleuten und N deren zu errichtenden Annahmestellen gelöst Werden, Verband öffentl. Lobensberſicherungaanſtalten in Deutschland. Baden. () Freiburg, 31. Dez. Der kommandierende Ge⸗ neral des 14. Armeekorps hat eine Verordnung erlaſſen, wonach der Abſchluß von Fiſchwaſſerpachtverträgen mit Ausländern und die Ausübung des Fiſchfangs durch Ausländer ohne ausdrüclliche Genehmigung des komman⸗ dierenden Generals für die Dauer des Krieges ver⸗ boten iſt. 5 1.() Freiburg, 30. Dez. Von der üblichen Neu⸗ jahrsgratulation des Seelſorgeklerus der katholischen Kirche bei dem Erzbiſchof und bei dem Weihbiſchof wird in dieſem Jahre wegen der Zeitlage und des wenig günſtigen Fahrplans Umgang genommen. Nur die Vor⸗ tände der beiden Kapitel Breiſach und Waldkirch brin⸗ ach 9 gen ihre Glückwünſche dar. () Triberg, 31. Dez. Der in der Mitte der zwan⸗ iger Jahre ſtehende Arbeiter Ludwig Maierthaler aus Bayern lauerte dem Gärtnermeiſter Beiter, mit dem er einige Stunden vorher einen Wortwechſel gehabt hatte, auf, und verſetzte demſelben aus dem Hinterhalt einige nefährliche Stiche in den Rücken. f Vekäntwortlich für die Nedäkllon Gg. Zimmermann, Seckenheim Gottesdlenst⸗Ordnung. der kath. Rirchengemelnde der evang. Aitchengemeinge. Sonntag nach Neujahr. Sonntag, 3 Inauar 1915 3. Januar 1915. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt 7/8 Uhr: Frühmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt 1 Uhr Chriſtenlehre. ½2 Uhr Herz⸗Jefu⸗Andacht 7 Uhr Kriegsbittandacht mit 0 Segen. Verein Hundesporf Seckenheim. Sonntag, den 3. Januar 1915, nachmittags 3 Uhr findet im Lokal„Zum Reichsadler“ unſere Generalversammlung ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder freundl. efnladen. Der Vorſtand. früngenbpereim„Eintgfelt, Selgeng elm. Bekanntmachung. Wir geben unſeren Mitgliedern bekannt, daß die Ceneralversammlung für das abgelaufene Vereinsjahr 1914 am Samstag, den 17. Jannar 1915 nachmittags ½3 Uhr im Saale zum „Lamm“ ſtattfindet. 5 Eventuelle Anträge hierzu, müſſen ſchriftlich beim Vorſtand ſpäteſtens bis 9. Januar eingereicht ſein. Der Varſtand. 1 Zimmer„ bade (Vorplatz) an eine einzelne kommen. 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Januar 1918— jeweils ½8 Uhr vormittags beginnend— in der Aula der Frledſſchs⸗ schule U 2(Eingang— Hauptportal von der Ringſtraße) aus wie nachſtehend angegeben ſtatt; Es haben zu erſcheinen: 5 5 e) Aus dem Laudbezirk: Fämtliche Pflichtige aus den Gemeinden: Geburtsfahr 1893, 1894 und 1895: Avesheim, Nemarhauſen, Schriesheim und Seckenheim am Samstag, den 16 Januar 1915 vormittags 7½ Uhr. Zu den vorſtehend angegebenen Terminen haben die Militärpflichtigen pünktlich, ſowie in reinlichem und nüchternem Juſtande zu erſcheinen. Eine perſönliche Vorladung durch Karte an den Einzelnen Pfliehtigen erfolgt nicht. Hierauf wird ausdrücklich hingewieſen und hat ſich jeder Pflichtige nur nach dieſer öffentlichen Vorladung zu riehten. Wer durch Krankheit am Erſcheinen im Muſterungs⸗ termine verhindert iſt, hat ein ärztliches Zeugnis ſpä⸗ teſtens drei Tage vor dem Muſterungstermine hierher einzureichen; das Zeugnis iſt d irch die Polizeibehörde hie glaubigen zu laſſen, ſofern der auszuſtellende Arzt nicht amtlich angeſtellt iſt. Die Beglaubigung der Zeugniſſ⸗ erfolgt koſtenlos. Gemütskranke, Blödſinnige, Krüppel, Epileptiker uſw können auf Grund der Vorlage eines derartigen ärztli⸗ chen Zeugniſſes von dem perſönlichen Erſcheinen im Mu⸗ ſterungstermin befreit werden. f Militärpflichtige, die zu den obengenannten Termi nen nicht pünktlich oder überhaupt nicht erscheinen werden, ſofern ſie nicht dadurch zugleich eine härter Strafe verwirkt haben, mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Hatt bis zu drei Tagen beſtraft(8 26, Ziffer 7 Wehrordnung.) Wer in böswilliger Abſicht zu dem Termin nicht er⸗ ſcheint, hat ſeine ſofortige Feſtnahme, Behandlung als unſicherer Dienſtpflichtiger und gewärtigen. Die Militärpflichtigen der Jahrgänge 1893 und 1894 haben ihre Loſungs⸗ bezw. Muſterungsausweiſe die des Jahrganges 1895 ihre Anmeldebeſcheinigungen mit⸗ zubringen. Mannheim, den 24. Dezember 1914. Der Zlwilvorsſtzende der Ersatzkommissſon de; Aushebungsbezitks Mannheim. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur Kenntnis der Muſterungspflichtigen. Seckenheim, den 29. Dezember 1914. Bürgermeisteramt: Volz. Bekanntmachung. Gemäß kriegsminiſterieller Anordnung ſind alsbald die Vorräte an Heu und Stroh zu ermitteln. Alle in Betracht kommenden Einwohner werden des⸗ halb aufgefordert ihre Beſtände und zwar an i en, Zentner Welzen⸗ u. Spelzenſt ohh Zentner %%% t e Zentner ſogleich möglichſt genau feſtzuſtellen und den in den näch⸗ Koch. i n b ſten Tagen eintreffenden Erhebern entſprechende Angaben diggen, tuen get Renntots zu weh zu machen. Seckenheim, den 31. Dezember 1914. Hürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Um einer Vermehrung des Birkenkäfers zu begegnen werden die Privatwaldbeſſtzer erſucht den Wald alsbald N vom Dürrholz zu bereinigen. Seckenheim, den 31. Dezember 1914. gürgermeiſteramt: Stem pel 2 g. Zimmermann liefert schnell und billig ofortiger Einſtellung zu 1 Sümtliche 0 Kindermehle Allchflaschen, Jauer. Flaſschenbürſten Jübnkinge 1 Milchöuater „ Fbxhblel-Rpnarale Fr. Wagner's Nachf. ap. W. Höllstin Germania- Drogerie. Medizinalverband Seckenheim versichett ganze Faminlen sowle Einzelpersonen für Atzt und Apotheke. Aufnahme täglich NB. Wir machen unſere Mitglieder in ihrem eige⸗ nen Intereſſe darauf aufmerkſam, daß ſie bei eintreten⸗ den Krankheitsfällen, das iſt, bei Ueberweiſung in ein Krankenhaus im Beſitze eines Ueberweiſungsſcheines und in anderen Fällen im Beſitze eines Krankenſcheines ſein müſſen, die täglich bei unſerem Kaſſier Ruf abge⸗ holt werden können. Wir bitten unſere Mitglieder 9 9 2 2 2„ 2„ Der Geſamtvorſtand. Pferdezucht⸗Verein Seckenheim. Die Mitglieder werden hiermit zu der am Sonntag, den 3. Januar, nachmittags 3 Uhr im Gaſthaus„Zum Reichsadler“ ſtatt⸗ findenden General-Versammlung öflichſt eingeladen. höflichſt eing Der Vorfand. 8. 8 8 TTP 3 5 WGT Serie 1, aus gemusterten Stoffen, solide ver- arbeitet, aus den Preislagen bis 19.— Mk. 7 50 36 ä jetzt für 1 edge die Vorteile unseres Wir haben bei der Festsetzung unserer diesjährigen Ausverkaufspreise die besonders ungünstigen Verhältnisse in Betracht gezogen und die Preise bedeutend Ausserdem haben wir einen N Teil unserer Waren in Serien andetellt u. verkaufen diese zu nachstehend hervorragend billigen Preisen: Hostüme Hostüme Serle 4, bestverarbeitete Kostüme aus mod. Stoffen, blau und schwarz, zusammenge- 28 50 stellt aus d. Preisl. bis 46. Mk. jetzt für Ane Kostüme, Kleider Mäntel, Blusen unter Preis. Ausserdem noch seht elegante und gute Waren gleicher Artibel u. 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