5 Seckenbeimer Anzeiger, EEE Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Jpvesdeimer Anzeiger, Beckarbauser Zeitung, Hmtsblaff der Bärgermeisierämter Seckenheim, Ilvesheim, Næarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. sectenbeimer Zeitung. Jnuſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Seckenheim, Donnerstag, den 7. Januar 1915. 8 N 15. Jahrgang F.————— eee 2 2 A Eine Anterredung mit General⸗ oberſt v. Heeringen. G. Ein Kriegsberichterſtatter der„New Nor 8 verbrachte drei Tage der zweiten e beim Heere des Generaloberſten v. Heeringen. Er ſchreib, über ſeine Unterredung mit ihm: Wie alle anderen deutſchen Generale, mit denen ick geſprochen habe, zögerte auch er nicht einen Augenblick ſeinen engliſchen und franzöſiſchen Gegnern gerecht zu werden.„Die engliſchen Soldaten der erſten Schlacht⸗ linie ſagte er,„ſind erprobte und widerſtandsfähige Krieger, beſonders in der Defenſive. Wenn ſie das nicht wären, was für ein Verdienſt wäre es denn, ſie zu ſchlagen? Auch die Franzoſen ſchlagen ſich gut.“ Der Generafoberſt ſpendete dann auch dem General French einiges Lob und bedauert nur, daß alle engliſchen Streit⸗ kräfte nach Flandern und dem nördlichen Frankreich ge⸗ ſchickt worden ſeien, ſo daß er keine Gelegenheit hätte, mit ihnen den Degen zu kreuzen.“„Die Bayern,“ fügte er hinzu,„haben keinen ſehnlicheren Wunſch, als gegen dann gaſchict 0 werden.“ Von Joffre ſagt er: „Dieſer Mann tut ſeine harte Pflicht in durch ürdig 1 d 0 Pflicht in durchaus würdiger Die Unterhaltung wandte ſich dann den angeblichen Greueltaten der deutſchen„Barbaren“ zu:„Ich meiner⸗ ſeits glaube,“ bemerkte der Generaloberſt,„daß wir Deutſche eher zu gutmütig und zu menſchenfreundlich als zu grauſam ſind. Wiſſen Sie, daß zwiſchen meinen „Schützengräben und den franzöſiſchen regelmäßiger Poſt⸗ dienſt beſteht? An einer Stelle ſind die Schützengräben nur 50 Meter voneinander entfernt, und die Soldaten tauſchen Briefe, Zeitungen und andere Gegenſtände mit⸗ einander aus.“ Lächelnd ſagte er weiter, daß er, um Nach⸗ richten zu erlangen, nicht einzig und allein auf die deutſchen amtlichen Berichte angewieſen ſei.„Wir können ſogar den Eiffelturm ſprechen hören,“ meinte er.„Eines Tages hörte ich von ihm mit nicht geringem Intereſſe, wie Sie ſich denken können, daß an einem beſtimmten Punkte zwei meiner Batterien von den Franzoſen ver⸗ nichtet worden ſeien. Für mich war das eine große Neuig⸗ keit. Ich rufe die beiden Batterien ſofort telephoniſch an, und ſie antworten mir erſtaunt, daß ſie noch da wären und luſtig auf den Feind feuerten.“ Ter Generaloberſt verſicherte, daß der Geſundheits⸗ zuſtand der deutſchen Truppen beſſer wäre als in Friedens⸗ zeiten:„In meinem Heere,“ ſagte er,„iſt ſeit zwei Monaten infolge einer Krankheit nur ein Mann ge⸗ ſtorben.“ Auf eine Frage nach den Lehren allgemeiner Natur, die man aus dem gegenwärtigen Kriege ziehen könne, antwortete v. Heeringen:„Nach meiner Anſicht wird 55 Der Habermeiſter. 5 Ein Volksbild aus den bairiſchen Bergen. 8 Von Hermann Schmid. 5 49. Fortſetzung.(Nachdr. verb.) Nur an der einen Seite des großen Totenfeldes ſah es minder feſtlich aus; die Scharen der Beſuchen⸗ den zogen hier achtlos vorüber und nur ſelten wandelte der Fuß eines Einſamen zwiſchen halb eingeſunkenen übergrasten Hügeln hin. Blos hier und da erhob ſich ein für die Dauer berechneter Denkſtein. Blos auf eini⸗ gen wenigen Erhöhungen ſtand noch ein halbverwittertes Holzkreuz, an einem war ſogar eine Tafel angebracht, wor uf verzeichnet ſtand, daß dieſes Andenken nur ein vorfzufiges ſein und nur dauern ſolle„his zur Er⸗ richlung eines Monuments“, aber ſei es, daß die Ange⸗ hörigen dem Toten ſelbſt unerwartet bald nachgefolgt waren, oder daß ſie, von der Zeit geheilt, mit ihrem Schmerz auch ihr Vorhaben vergeſſen hatten... die ſchwarze Tafel ſtand noſch immer verheißend da und das Monument war unerrichtet geblieben. Es war jene Ab⸗ teflung des Kirchhofs, welche, ſchon ſeit Jahren gefüllt, nun dazu beſtimmt war, wieder umgegraben und mit neuen Gräbern bepflanzt zu werden. Jenſeits des Weges, an ſchön verzierten Gräbern ſaßen ein paar Grabhüterinnen, die Roſenkränze in den Händen, und ließen eifrig murmelnd die ſchwarzen Bet⸗ korallen daran niedergleiten; das hinderte ſie jedoch nicht, auch dem, was um ſie her vorging, einen beobach⸗ tenden Blick zu ſchenken und in ihre Andacht manchmal eine kleine Geſprächsunterhaltung einzuflechten. 5 Die Welt im Kriege. man ſich in Zukunft nicht allzu ſehr bemühen, Feſtungen zu bauen, ebenſo iſt die alte Theorie über die Anlage von Schützengräben erledigt. Früher glaubte man, vor den Schützengräben ein offenes Schußfeld von mindeſtens einem Kilometer haben zu müſſen. Heute dagegen iſt bei der großen Bedeutung, die die Artillerie erlangt hat, nicht ſo ſehr ein weites Schußfeld vonnöten, als vielmehr Deckung und Schutz gegen das Artilleriefeuer, ſelbſt wenn die Infanterie in ihren Schützengräben nicht weiter als 50 Meter ſehen kann. Dieſe Entfernung genügt. Man kann einen Infanterieangriff auf 50 Meter recht gut aufhalten. Sobald die Soldaten im Sturm neue Stellungen eingenommen haben, müſſen ſie, ohne eine Minute zu verlieren, eine Deckung ſuchen, da ſie auf ſofortiges Artilleriefeuer des Feindes gefaßt ſein müſſen. Auch das Telephon und die Flugzeuge ſind heute unent⸗ behrlich. Man kann ſich einen Krieg ohne ihre Mitwirkung kaum noch denken.“ Ich fragte, fährt der Journaliſt fort, den. General nach der bewundernswerteſten Tat, die bis jetzt zu ſeiner Kenntnis gelangt ſei, und er antwortete mir:„Es ſind ſo viele mutige Taten vollbracht worden, daß keine be⸗ ſonders hervorgehoben werden kann. Wenn ich es aber recht überlege, ſo brachten für mein Empfinden die ſchönſte unſere jungen Truppen, die bei ihrem erſten Waffengang ſich unter den Klängen des„Deutſchland, Deutſchland über alles“ in das mörderiſche feindliche Feuer ſtürzten.“ Die ſechs neuen engliſchen Armeen. Zu der Meldung, daß England ſechs neue Armeen zu je drei Armeeborps bilde, bemerkt der„Berliner Lo⸗ kalanzeiger“: Die Nachricht aus London ſagt uns nicht, in welcher Stärke die Armeekorps gedacht ſind, doch kön⸗ nen wir nach früheren Beiſpielen annehmen, daß ſie annähernd je 30 000 Kämpfer zählen würden, ſo daß eine Verſtärkung der Armee um 540 000 Mann zu er⸗ warten ſtände. Dies entſpricht auch ungefähr dem Reſul⸗ tat der neuen Rekrutierung. Wir dürfen nun keines⸗ wegs annehmen, daß dieſe neue engliſche Armee in der nächſten Zeit bereits auf dem Kriegsſchauplatz erſcheinen wird. Der eingetretene Mangel an Ausbildungsperſonal macht ſich in England ſehr fühlbar, und dazu kommt, daß die neuen Armeeborps kaum mehr aus den wenig⸗ ſtens einigermaßen vorgeſchulten Beſtänden der Terri⸗ torials zu ſchöpfen vermögen. Dieſe dürften durch die bis⸗ Hat, bon der Regierung dringend verrangen, daß dreſe, nachdem ſich die Unantaſtbarkeit der engliſchen Küſten als irrig erwieſen hat, für einen gründlichen Schutz des eigenen Landes im Falle dieſer Invaſion Sorge trägt. Wenn wir daher annehmen, daß England während des Frühjahres imſtande ſein wird, noch 200 000 notdürftig ausgebildete Mannſchaften auf den europäiſchen Kriegs⸗ ſchauplatz zu werfen, ſo haben wir damit höchſtens zu Gunſten der Engländer gerechnet. Man hört zwar in England immer noch nicht auf, die Werbetrommel zu rühren, aber wenn ſich trotzdem nach einem Fußballſpiel in London, dem über 100 000 Zuſchauer beiwohnten, nur drei junge Leute dadurch zum Eintritt in die Armee be⸗ wegen ließen, ſo wird man zu der berechtigten Schluß⸗ folgerung kommen, daß die Jugend Englands ſehr wenig Intereſſe für einen Krieg hat, der den engliſchen Trup⸗ pen bisher furchtbare Verluſte gebracht hat. Anſicht von Nane. N Eingang hinüber blickend,„aber dick iſt er nicht, das Gewand hängt ihm ja nur ſo am Leib, wie an einem Kleiderſtock. Wer iſt er denn und was will er?“ „Wer er iſt, weiß ich nicht, aber er war heut morgen ſchon da und hat da herumgefragt, er ſucht ein Grab aus der Cholerazeit....“ „Aus der Zeit liegen freilich die Meiſten da in dem Revier herum! Du lieber Gott, wie feindſelig der Menſch d'reinſchaut und wie er daher wankt— der geht nicht irr, wenn er ſich bald ſelber um ein Plätzel umſieht!“ Die Bemerkungen der beiden Alten waren wohl begründet, und wer den hinfälligen Mann betrachlete, der ſich an das Eiſengitter lehnte, um die müden ſchmerzenden Beine ein wenig ausruhen zu laſſen, der hätte wohl Mühe gehabt, in ihm den rüſtigen Meiſter Staudinger zu erkennen, der noch vor wenig Wochen ſo kerngeſund da geſtanden war, wie ein Baum im Holz. Aber wie bei einem Baum hatte eine einzige Nacht hin⸗ gereicht, mit ihrem Reif das Laub zu verbrennen, daß er am Morgen da ſtand mit roten welken Blättern ſtatt der grünen und daß es nur eines leiſen Hauches be⸗ durfte, ſie vollends fallen zu machen. Das war die Nacht geweſen mit dem Haberfeld. In ſeiner ſorglos übermütigen Behaglichkeit hatte ihn der Lärm im war⸗ men Betk und im tiefen Schlaf überraſcht; dis Ent⸗ ſetzen hatte ihn plötzlich emporgeſchüttelt, die Angſt hatte ihn ſchlecht verwahrt hinausgejagt in die kalte, windige Nacht, er fürchtete, die Rächer würden ſich nicht begnügen, ihn nur verhöhnt und gerügt zu haben; er jah ſie ſchon gegen das Haus andringen, er hörte in ſeiner Verwirrung ſchon die einſtürzende Tür krachen herigen Nachſchübe erſchöpft ſein. Wir können ferner er⸗ warten, daß, ehe die neuen Rekruten feldfühig geworden ſind, die Notwendigkeit für Truppenentſendungen nach anderen Kriegsſchauplätzen eingetreten ſein wird. End⸗ lich wird die engliſche Inſelbevölkerung, die man durch Sicherheitsvorſchriften und ewiges Gerede von einer be⸗ vorſtehenden deutſchen Invaſion ſtark nervös gemacht Ohnmacht, ſich dafür hinwieder Vergeltung zu ver⸗ ſchaffen und Rache. Mit der Kraft des Körpers brach, wie er dagegen auch ankämpfen mochte, nach und nach der ſtarre Trotz ſeines Gemütes, wie der Schnee weich und mürbe wird, noch lange ehe es der Frühlingsſonne gelingt, ihn zu ſchmelzen. So ſehr er ſich immer hin⸗ ter die Wolken ſeines Zornes barg, er konnte nicht verhindern, daß auf einen Augenblick der Himmel hell ward über ihm, und wenn er ſonſt auf ſeinem Schmer⸗ zenslager von den Unternehmungen träumte, die er noch auszuführen gedachte, wenn er unter Flüchen und Verwünſchungen den Frühling herbeiſehnte, um in einem heißen Bade Heilung zu finden, ſo waren es dieſe Augenblicke, die ihn zwangen, wider Willen in die Jahre zurück zu ſchauen, die hinter ihm lagen, die er lang in ſich vergraben zu haben meinte und deren Er⸗ innerungen doch immer wieder an ihm mporwuchſen, wie Dornranken aus dem Schutt eines eingeſtürzten Gebäudes. Unverwandt und mit der Geberde wartender Unge⸗ duld blickte er jetzt in das zum Seiteneingang führende Gäßchen hinaus; er achtete nicht auf die eiligen Schritte die, von den gewölbten Säulengängen des Kirchhofs her⸗ kommend, hinker ihm laut wurden. Ein Mädchen, in der Tracht des Oberlandes, kam raſch den Hauptweg herab, ein kleines Bündel und den Regenſchiem tragend, der nicht leicht in der Hand des die Stadt beſuchenden Bergbewohners fehlt. Es war Franzi— ſie war unverändert, ja, über das anmutige Geſicht lag ſogar eine höhere Röke gebreitet, wie der Widerſchein einer freudigen und doch nicht ſchmerzfreſen Erregung, feſt und klar war ihr ſuchendes 1 a„Gieb uns heut' unſer tägliches Brod. ſiehſt] und entfloh. Seitdem war es mit unſäglichen Leiden[Auge auf das halb verwahrloſte Gräbergefild gerichtet. 1 Du, Schärdingerin,“ sagte die eine,, da kommt über ihn gekommen, der Schrecken und die Erkältung] Ein Mann in ſchlechter Jacke, mit e inem zrob em Schurz 75 er ſchon wieder, der dicke Alte.... dort beim Eiſen⸗] waren ihm in die Glieder gefahren, daß er ſich in ſwe⸗ darüber, einen farblos gewordenen löcherigen Filzdeikel gitter am Seiteneingang ſteht er und ſchaut ſich um, nigen Tagen zum Schatten abquälte, gefoltert von den auf dem grauen Kopfe und über der Schulter die Grad⸗ ö als wenn er auf was warten tät...“ wütendſten Schmerzen und noch mehr von innermGrimm ſchaufel, ſchritt gemeſſenen Ganges hinter ihr her 5„Alt iſt er wohl,“ erwiderte die andere, nach dem über das ihm Widerfahrene und dem Gefühl ſeiner a(Fortſetzung folgt!) — 67 8 7 A NN e e 1 lichen Zeppelinbeſuch in den Vordergrund des Intereſſes verge zerftorr. Tie Fahrt fonte eine deutſche Antwort ſein auf die von franzöſiſchen Fliegern nach Freiburg unternommenen Flüge. Die außerhalb des Operations⸗ Nan liegende Stadt Freiburg wurde wiederholt von ranzöſiſchen Fliegern mit Bomben beworfen. getreten. Wie erinnerlich, wurden dabei einige Senter⸗ —— 25— Auen, Mlubunbnn OOO DD Nee unn Lhuei, Cre, adler rb lin flunt 00 0% Hannen % ee ee, db 1 S 22. T, uus 2000 7 SD 75 Statiſtit der Wolleproduktion. Tauſende fleißige Frauen- und Mädchenhände ſtrik⸗ ken jetzt Soldatenſtrümpfe und die vielen an die Front abgehenden Liebesgabenzüge enthalten zum größten Teil warme Wollſachen, die jetzt unſeren Truppen im Schützen⸗ graben beſonders wertvolle Dienſte leiſten. Da dürfte jetzt, wo die Nachfrage nach Wolle immer größer wird, obige Staliſtik Intereſſe finden. Wir jſeyen oaraus, vaß Drutſch⸗ land ſeinen Bedarf an reiner Schafwolle zum größten Teil im Auslande decken muß, da ſeine eigene Pro⸗ duktion nur ſehr gering iſt. Allein im letzten Jahr bezog es 218 000 Tonnen rohe Schafwolle im Geſamt⸗ wert von 405,9 Millionen Mark aus dem Auslande. Bekannt dürfte ſein, daß unſere Heeresleitung in Belgien große Quantitäten von Wolle beſchlaanahmt hat. Aegyptens Befreiung vom engliſchen Joch. Der Führer der ägyptiſchen Nationalpartei, Moham⸗ med Farid Bey, der in Wien zum Beſuche des Khediven eingetroffen iſt, äußerte ſich zu einem Mitarbeiter der „Neuen Freien Preſſe“ folgendermaßen: a In einem Artikel, den ich im Journal„Turan“ in Konſtantinopel veröffentlichte, vertrat ich die Anſchau⸗ ung, daß der von den Engländern zum Sultan ernannte Onkel des Khediven Abbas Hilmi durch einen Fetwa exkommuniziert werden müſſe, und es hat mich mit Ge⸗ 1 erfüllt, daß man dieſen meinen Rat befolgt at. 5 8 England wollte ſchlau ſein. Indem es den Onkel des Khediven zum Sultan ernannte und die ottomaniſche Su⸗ zeränität beſeitigte, wollte es beim ägyptiſchen Volke den Schein hervorrufen, als ob es die Aegypter ſelbſtändig machen wollte. Das iſt ſelbſtverſtändlich Liſt und Heuche⸗ lei. Die türkiſche Suzeränität hat in Wirklichkeit die ägyptiſche Selbſtändigkeit nie bedroht. Der neue Sultan wird aber nur eine Puppe in den Händen der Eng⸗ länder ſein. Ich zweifle gar nicht daran, daß die Engländer dem ägyptiſchen Volke weisgemacht haben, daß, wenn ſie gegen die Türkei Krieg führen, dieſer Krieg der Aufrechterhaltung der Selbſtändigkeit Aegyptens gelte, der die Türkei ein Ende machen wolle, und daß England durch die Einſetzung eines neuen Sultans die Fahne 1 Unabhängigkeit Aegyptens gegenüber der Türkei hoch⸗ te. 5 ö 8 2 Ich glaube an einen Erfolg der türkiſchen Waffen, ich zweifle nicht daran, daß die Türkei gegen England in Aegypten ſiegreich ſein wird. Dieſe Expedition muß aber mit aller Umſicht und Klugheit durchgeführt werden. Die Engländer haben unter den Aegyptern das Mär⸗ chen verbreitet, die Türkei habe, weil ſie Aegyptens Selb⸗ ſtändigkeit nicht wolle aufkommen laſſen, den Khediven verhindert, nach Aegypten zurückzukehren. Darum halte ich es für unumgänglich notwendig, daß der Khedive an der Spitze der türkiſchen Expedition nach Aegypten zurückkehrt. Ich ſelbſt gedenke mich dem Khediven anzu⸗ 85 und mit ihm gleichzeitig in Aegypten einzu⸗ ziehen. f Meine Parole iſt und bleibt:„Aegypten den Aegyp⸗ tern.“ Es ſoll, wenn es von den Engländern befreit ſein wird, allen Nationen und insbeſondere den uns befreun⸗ deten Oeſterreichern und Deutſchen ein Feld zu freier wirtſchaftlicher und kultureller Betätigung bieten. Ich kann nicht eindringlich genug darauf hinwei⸗ ſen, wie notwendig es iſt, daß die Aegypter über den Zweck und die freundſchaftlichen Ziele der türkiſchen Ex⸗ pedition belehrt werden. Wenn im Jahre 1882 der Auf⸗ ſtandsverſuch Arabi Paſchas in der Schlacht von Tel el Kebir im Blute erſtickt wurde, ſo erreichten die Eng⸗ länder dieſes Reſultat, weil ſie es verſtanden hatten, von Abdul Hamid einen Firman zu erlangen, durch den Arabi Paſcha zum Verräter an dem Kalifen geſtempelt wurde. Man darf diesmal keine Märchen aufkommen laſſen. In Wirklichkeit bedeute die Schlacht von Tel el Kebir das Grab der ägyptiſchen Selbſtändigkeit, und ein ſiegreiches Vordringen der Türken in Aegypten, woran ich keinen Augenblick zweifle, wird die wahre Aufer⸗ ſtehung der ägyptiſchen Nation zur Folge haben. Frieden im Krieg. GKG. London, 5. Jan. Die„Morningpoſt“ bringt folgenden Brief eines hoheren Offiziers des Hochland⸗ Regiments: Am Nachmittag des Weihnachtsabends fühlten wir wirklich den Hauch des heiligen Feſtes. Es war ein wun⸗ dervoller roter Sonnenuntergang. Harter weißer Froßz trocknete unſere regendurchtieften Laufgräben aus. Dang ging hinter der feindlichen Linie der Mond bleich auf, und ſelbſt die furchtbare ie fing an, in dem zarten Licht zu blinken. Ein ſchwacher Geſang tönte zu uns herüber, der immer ſtärker wurde, bis die Töne über unſere Linien ſchwebten. Ein Lied folgte dem anderen und ein klarer wundervoller Tenor klang aus allen Stimmen heraus. Einzelne der Lieder waren eng⸗ e isch Plötzl ich, begannen wir auf unſerer Seite mitzu⸗ .— 5 2 2 . * 3 3 . ingen. Nicht ein Schuß wurde abgegeben, alles war ruhig; nur ganz in der Ferne hörte man ein dumpfes Brüllen der Geſchütze. Alles war friedlich und guten Wil⸗ leus. Daun rieſen uns Stimmen ein„Fröhlithes Weih⸗ nachten“ zu und wir antworteten. Plötz ich ergriff uns olle miteinander das Gefühl, daß wir unſere Gräben ver⸗ laſſen ſollten. Wir kletterten über die S acheldrahtver⸗ ſperrungen und wir kamen der feindlichen Linie auf hal⸗ bem Wege entgegen und tauſchten Grüße und Gaben mit dem Feinde aus, Tabak und Zigaretten für Zigarren und Zeitungen. Dann kehrten wir in unſere Laufgräben zurück und ſangen wieder unſere Lieder. Am Weihnachtsmorgen ging dann die Sonne mit glänzendem Lichte auf, während über der Erde Nebel lagerte. Kein Schuß wurde ab gegeben. Wir alle ver⸗ ließen nach dem Frühſtück unſeren Graben. Wir hatten alle Weihnachtskarten vom König und der Königin emp⸗ fangen und waren alle ſtolz darauf. Nach dem Mittags⸗ mahl riefen wir dem Feind zu, er ſolle zu uns herüber⸗ bommen, und wir unterhielten uns miteinander zwei Stun⸗ den lang, mitten zwiſchen den Laufgräben. Ein Unter⸗ offizier hatte vier Jahre in Glasgow zugebracht, und wir hatten manche Erinnerungen und manche Bekannt⸗ ſchaften gemeinſam. Die Leute waren vom 134. und 135. ſächſiſchen Regiment. Alle Deutſchen waren eines end⸗ gültigen Sieges Deutſchlands gewiß. Ein Offiziere hatte Intereſſe daran, einmal unſere Laufgräben zu ſehen. Ich führte ihn hinein, wo ich ihm gagte: Hier ſind natürlich einige kleine Geheimniſſe, die wir Ihnen nicht zeigen können. Er lachte und ſtimmte zu. Die Deutſchen hatten an dieſem Tage auch Gelegenheit, ihre Toten zu begraben, die zwiſchen den beiden Linien lagen. Den ganzen Tag über gingen wir herüber und hinüber mi Zeitungen und kleinen Paketchen. Wir gingen auseinander, indem wir ſehr bedauerten, daß wir uns trennen mußten. Wir verabredeten am 2. Feiertage eine zweiſtündige Pauſe don zwei bis vier Uhr nachmittags für ein Fußballmatch zu machen. Dieſes Fußballmatch wurde jedoch durch die Offiziere unſeres Hauptquartiers unterſagt. Es iſt ſchrecklich zu denken, daß man den einen Tag ſo ſehr mit einander in Frieden verkehren kann, und daß man am andern Tage ſich damit beſchäftigen muß, ſich 0 enſeitig umzubringen. Aber wir hatten doch ein wirk⸗ iches Weihnachtsfeſt. In der Nacht des zweiten Feier⸗ tages wurden wir bei heftigem Schnee aus unſeren Lauf⸗ äben herausgenommen und befinden uns augenblicklich für kurze Zeit in einem ſehr angenehmen Quartier. Ein kritiſcher Augenblick. GG. Aus einem Feldpoſtbriefe vom weſt⸗ lichen Kriegsſchauplatze entnimmt die Nordd. Allg. Ztg. In den letzten Tagen kamen plötzlich noch die Gefechte, pon denen Ihr wohl eher in der Zeitung le⸗ ſen werdet, ehe ich in Kürze Euch hierüber ſchreibe. Sehr günſtig iſt alles für uns verlaufen, die Verluſte ſind ganz gering. Gegen 2000 Gefangene ſind allein auf der von uns beſetzten Front gemacht worden. Wenn auch in anderer Gegend der Front ſo gekämpft wurde, ſo hoffe ich, daß die Zahl der Gefangenen beträchtlich ſteigt. Am 17. d. M., morgens halb 6 hur, fing es an. Wir raus— aus den Betten hätte ich beinahe geſchrieben wir lagen aber nur wieder mal in einem Erdloch auf Stroh.— Keine 10 Meter weit zu ſehen; alſo bei allem Getöſe abwarten. Infanterieoffiziere von rückwärts an, um Erkundigungen von vorn einzuziehen, Reſerven der Infanterie treffen ein, wollen wiſſen, wie es ſteht und wo ſie eingreifen müſſen. Immer noch dunkel.— Mein Telephon arbeitet nach allen Richtungen. Ich ſpringe zwiſchen meiner Beobachtungsſtelle und dem Tele⸗ phon— über 100 Meter— fortwährend hin und her vorne nichts vor Dunkelheit zu ſehen, ich muß mich auf das Telephon verlaſſen. Plötzlich kommt telephoniſch die Nachricht:„M.— ein Dorf direkt vor mir— von den Franzoſen genommen, die Franzoſen ſind durchgebro⸗ chen, ſie kommen.“—— Tas Telephon verſagt. Die Franzoſen waren tatſächlich durchgebrochen und hatten meinen Telephondraht durchſchnitten. Was machen?— Zurückgehen a die Front hier aufgeben. Alſo Be⸗ fehl an die Batterie:„Wir bleiben hier ſtehen, bis auf den letzten Mann. nach den Seiten Patvouillen : wer nicht N mitmacht, ſoll gehen!“ Alle blieben. Endlich fängt es an, hell zu werden.— Jetzt die dummen Franzoſen! In dem Moment wie ich das Feuer aus nächſter Nähe auf M. eröffnen will, fängt ein mörderiſches franzöſiſches Artil⸗ leriefeuer auf das dorf an. Was die franzöſiſche Artille⸗ rie alſo tut. brauche ich nicht zu machen; die Franzoſen hatten nach rückwürts nicht gemeldet, daß ſie in M. eingedrungen ſeien, werden alſo von den eigenen Leuten zuſammengeſchoſſen Ich darf mich durch Feuer nicht verraten, ſonſt konmen ſie aus dem Dorf und greifen mich von der Seite an, ſie müſſen ahnungslos auf meine Front anlaufen, dann bin ich gerettet.— Solche Gedanken gingen blitzſchnell durch meinen Kopf, und ich hatte das Richtige getroffen. Die franzöſiſche Artillerie machte ſo gute Arbeit unter ihrn eigenen Leuten, daß 20 Jufante⸗ riſten von uns eine ganze Kompagnie Framzoſen ge⸗ fangen nehsmen konſten ich wurde nicht überrannt. „Das war ſo der kritiſchſte Moment. Die franzöſiſche Artillerie faßte auch icht, obwohl ſie mannstiefe Löcher hinter mich ſchoß ud die Geſchoſſe ein paar Meter 1 hinwegſauſten Ich hatte nicht einen Mann Ver⸗ 2 Eſn„Barbar“. An einen deutſchn Hauptmann, der in Frankreich verwundet wurde und deshalb zurzeit daheim weilt, hat der franzöſiſche Bürgefmeiſter eines bei Reims gelegenen Städtchens folgenden brief gerichtet: Sehr geehrter Herr Hauptmann! Ich bin Ihnen ſehr dankbar für die lübenswürdigen Gefühle mir gegen⸗ über, die mir der Herr Feldwebel von Ihnen übermittelt hat und ich danke Ihnen herzlichſt dafür. Ich bin glück⸗ lich geweſen zugleich zu erfahren, daß Ihre Geneſung fortſchreitet und daß Sie bald zu uns zurückkehren werden. Das wird ein freudiges Ereignis für unſere ſo friedliche Bevölkerung und für mich, Ihren beſcheidenen Verkre⸗ ter, ſein, die wir Ihre ſo wohlwollende Menſchlichkeit in dieſen ſchweren Zeiten ſchätzen konnten, und die wir auf Ihre ausgezeichneten Herzenseigenſchaften zählen, um uns ſo weit wie möglich in den weſentlichen Bedürfniſſen des gegenwärtigen Lebens zu helfen. Ich danke Ihnen für alles, was Sie ſchon für uns und für mich im beſonderen getan haben, und für alles, was Ihnen noch möglich ſein wird, in der Zukunft für uns zu tun. Ich bitte Sie, ſehr geehrter Herr Hauptmann, der Vermittler mei⸗ ner und meiner Familie aufrichtigſten Gefühle für Ihre Frau Gemahlin und Ihre Familie ſein zu wollen und ſende Ihnen einen herzlichen und reſpektvollen Gruß. P. B., ſtellvertretender Bürgermeiſter von P. 5(„Dresd. Nachr.“) Wie unſere Gegner ſich den Frieden denken. Wir leſen in der„Kreuz⸗Zeitung“: In Paris iſt eine Flugſchrift„Der Friede von morgen“ erſchienen, in der ein Diplomat ſeine Zukunftsträume entwickelt. Danach wollen die Verbündeten nach dem Siege(J) zu den Frie⸗ densverhandlungen keinen Vertreter Preußens, ſondern nur Vertreter von neun verſchiedenen deutſchen Staaten heranziehen, da aus dem Deutſchen Reiche ſechs König⸗ reiche, zwei Großherzogtümer und ein Herzogtum zuge⸗ ſchnitten werden ſollen, denen es verboten iſt, ſich zu einem Bunde zuſammenzuſchließen. Preußen geht in den angrenzenden Königreichen auf, Berlin wird„Freie Stadt“, Frankreich geht bis zum Rhein und ein Stück in das Großherzogtum Baden hinein. Belgien erhält das Rheinland bis Köln, Oeſterreich wird zerſtückelt, und die einzelnen Teile fallen an Rußland, Rumänien, Ser⸗ bien, Montenegro und Italien. Böhmen und das ſtark beſchnittene Ungarn werden unabhängig, und neben ihnen wird ein Großherzogtum Oeſterreich hergeſtellt. 1 die „Ordnung“ und Zahlung einer Kriegsentſchädigung zu garantieren, werden die Hauptſtädte Oeſterreichs und Teutſchlands zwanzig Jahre lang mit feindlichen Gar⸗ niſonen belegt! Wie auf dem Kontinent, ſo ergeht es auch Deutſchlands Kolonjalreich und der Türkei, und England kann dann endlich in Ruhe ſeine transafrikaniſche Bahn vom Kap der Guten Hoffnung bis nach Kairo bauen. In Europa bleiben alsdann nur mehr vier Groß⸗ mächte übrig: Frankreich, England, Rußland und Ita⸗ lien, ferner neunzehn Sekundärſtaaten und ſechs Klein⸗ ſtaaten. Angeſichts dieſer vortrefflichen Abſichten dürfen wir wohl in aller Beſcheidenheit daran erinnern, daß die Oeſterreicher, Ungarn und wir Deutſche auch noch da ſind, und zu dieſer Teilung Europas einige Worte mit⸗ reden werden. Eine ſeltene Verwundung durch Flieger⸗ beſchießung hat der im Felde ſtehende Tr. Marcus beobachtet, wie er in der„Teutſchen Mediziniſchen Wochenſchrift“ mit⸗ teilt.„Eine Vorpoſtenkompagnie unſeres Bataillons“, ſo erzählt er, raſtete in Stellung jenſeits eines Berg⸗ gipfels, gegen Infanteriefeuer jeder Wahrſcheinlichkeit nach gedeckt. Ein Flieger erſchien in den Lüften, der bei ſeinem reiſen in mäßiger Höhe als deutſcher zweifelfrei er⸗ kennbar war. So unterblieb auch das Kommando:„Flie⸗ gerdeckung“, das ſonſt die Mannſchaft zu raſchem Ver⸗ ſchwinden in Unterſtänden, Büſchen uſw. veranlaßt. In den Frieden der beobachtend umherſtehenden Leute tönte plötzlich der Ruf eines Infanteriſten:„Ich bin etroffen“, und gleichzeitig ſtürzte der Mann zu Boden. Zunächſt hielten dies alle Umſtehenden für einen ſchlech⸗ ten Scherz; denn der Platz war höchſtens einer Artillerie⸗ feuerwirkung ausgeſetzt, und keine Spur einer Detonation war gehört worden. Indeſſen, der Geſtürzte verfärbte ſich und verſtarb trotz aller Bemühungen im Verlaufe weniger Minuten. Man entkleidete den Toten, aber erſt nach längerem Suchen entdeckte man ganz oben auf der Schulter eine kleine Einſchußöffnung.“ Daß der Flieger aus Verſehen mit einem Geſchoß den Mann getätet habe, iſt unmöglich. So bleibt nur die eine Löſung der Frage, daß durch einen außerordentlichen Zufall ein gegen den Flieger gerichtetes feindliches Infanterie⸗ geſchoß von oben herunterfiel, und dabei mit großer Kraft in die Schulter des Soldaten eingedrungen iſt. Auf dem Geſchoßwege in der Längsrichtung des Körpers waren große Organzerreißungen und Gefäßverletzungen faſt unvermeidlich, die den raſchen Tod herbeiführten. Es iſt alſo auch, wenn ein deutſcher Flieger über der Feuerlinie erſcheint, für die Soldaten Vorſicht geboten. Felsmaterial zur Löfung und Förderung Gefallene deutſche Juriſten. 1071 deutſche Juriſten und aus der Juriſt hervor⸗ gegangene Reichs⸗ und Verwaltungsbeamte ſind bis 28. Dezember nach der vierten Verluſtliſte der„Deutſchen Juriſten⸗Zeitung“ nach amtlichem Material im Kriege gefallen; unter anderen 6 Rechtslehrer, 236 Regierungs- und Verwaltungsbeamte, Richter, Staatsanwälte, 204 Rechtsanwälte, 282 Aſſeſſoren, 342 Referendare uſw. Dieſe Statiſtik, aufgeſtellt nach dem von den Reichs⸗ ämtern und Landesjuſtizverwaltungen der„Juriſten-Zei⸗ tung“ überlaſſenen Material, zeigt, wie der Krieg gerade unter den Juriſten reiche Ernte hält. Etwas vom Herrenreiter. 5 5„M. N. N.“ erhalten nachſtehenden Feldpoſt⸗ rief: Man muß ihn geſehen haben. Er iſt, wie alle Helden, wortkarg. Er iſt, wie nicht alle Helden, ein Bärenmenſch. Wahrhaft ſchön iſt er nicht zu nennen mit ſeinen ſchar⸗ fen, nicht eben gutmütigen Augen, ſeinem kurzen Hals und ſeinem blonden Kriegsbart. Er ſchaut ſo aus, daß ich ihm auf dem Wechſel eines guten Sechſerbockes nicht begegnen möchte, wenn ich Forſtwart wäre, und er hätte einen Stutzen, und es wäre der 31. Mai.— N Seinen Heldenruhm begründete er vor jenem Li⸗ hons, wo ſo viel gutes deutſches und beſonders viel gutes Kronprinzer⸗Blut gefloſſen iſt(um den 10. Oktober her⸗ um.) Da hat es ihn geärgert, daß die Franzoſen auf den damals noch dicht belaubten Bäumen hockten und von oben unſere Braven zuſammenknallten.„Das kann ich zuch!“— Sprach's und beſtieg mit Seelenruhe einen 200 Meter vor der deutſchen Front ſtehenden Baum und arbeitete. Und arbeitete gut. 48 Volltreffer ſind zeu⸗ geneidlich erhärtet, 120 glaube ich ihm gern, 150 können's auch ſein. Er erſchoß mit rührender Unparteilichkeit. Alles, was der Mühe wert war: Offiziere, Radfah⸗ rer, Patrouillen, Artilleriegeſpanne, nebenbei war er mit ſeinen Falkenaugen Spezialiſt für Auffindung feindlicher Geſchütze Da hat er ſich ſogar im Krokieren verſucht. Ich möchte dieſe Werke einer ungelenken Bauernhand im Armeemuſeum nicht miſſen. Die Franzoſen hatten ihn allmählich heraus. Einmal zerſchoſſen ſie ihm ſein Ge⸗ wehr, einmal ſchoſſen ſie ihm in die Hoſentaſche, am knicker vorbei, einmal taten ſie ihm die Ehre an, mit Granaten„ſeinen“ Baum zu beſchießen. Da bin i aber ſchleinig abigruſcht auf'n dritten Aſt.“(Eingerückt iſt er aber nicht.)— Fortes fortuna: erwiſcht haben ſie ihn mir, Gottlob, nicht.— So ſaß Herrenreiter wochenlang dom Morgen, wenn er Büchſenlicht hatte, bis abends, wenn es keins mehr hatte. Dann ſtieg er ſachte herunter und ging zu ſeiner Kompagnie. Manchmal aber ging er zu ſeinem Regimentsſtab in den„Hoangarten“. Da ſaß er dann in der kleinen Küche neben dem Ofen ganz ſtill und trank ſeinen Kaffee; der ſchmeckte ihm ausge⸗ zeichnet. Und„drahte“ nicht auf, denn er iſt ein ſtiller Held. Nur wenn man ihn frug, dann erzählte er kurz, ſachlich, orginell die Arbeit des Tages.„Heint ſeins grad a Stuckara drei“— oder ſo ähnlich hieß ſeine Meldung. Dann ſchlug er ſich geräuſchlos in die Büſche und ſchlieſ in ſeinem Graben ſich friſche Kraft zur nächſten Tages⸗ arbeit an. Er kann nicht bloß ſchießen. Er kann auch Patrouille gehen und iſt immer zu ſolchen Patrouillen bereit, bei denen nicht gern einer mittut. Uebrigens geht er am liebſten allein.„Ja, fliaßat bal i franzeſiſch kunnt!“ Aber dazu fehlen ihm leider die Grundbedingungen. Sonſt: wer weiß! Der wäre imſtande und käme mit„fließendem Franzöſiſch“ mitten ins feindliche Hauptquartier und holte ſich einen heraus. Aber das bleibt ein frommer Wunſch. Herrenreiter wird nie fließend franzöſiſch ſpre⸗ chen. Demnächſt wird ihn neben dem Eiſernen Kreuz die Goldene Tapferkeitsmedaille ſchmücken, den Herren⸗ reiter von der Dritten des Regiments Kronprinz.“ Baden. Das badiſche Murgwerk bei Forbach. Mit Ausbruch des Krieges mußten ſämtliche Ar⸗ beiten für das Murgwerk eingeſtellt werden, da ein gro⸗ ßer Teil des Perſonals der ſtaatlichen Bauleitung und der Bauunternehmungen ſowie zahlreiche Arbeiter zum Kriegsdienſt eingezogen wurden, außerdem die auslän⸗ diſchen Arbeiter— namentlich Mineure und Tunnelarbei⸗ ter— in ihre Heimat zurückkehrten und die Spreng⸗ mittel an die Militärverwaltung abgeliefert werden muß⸗ ten. Indes änderten ſich die Verhältniſſe in kurzer Zeit ſoweit, daß ſchon am 10. Auguſt die Arbeiten für die Verlegung der Landſtraße längs des Sammelbeckens bei Kirſchbaumwaſen mit einheimiſchen Arbeitern wieder auf⸗ genommen werden konnten und es ſich ermöglichen ließ, die neue Straßenſtrecke ſchon am 22. Oktober dem Verkehr zu übergeben. Anfangs September war auch der Unternehmer für den Bau des Murgſtollens in der Lage, die Bauarbeiten im Stollen wieder aufzunehmen, doch reichte die be⸗ ſchränkte Zahl der verfügbaren Tunnelarbeiter zunächſt nicht aus, den Stollen gleichzeitig an allen Angriffſtellen vorzutreiben. Zurzeit wird an 3 Stellen in Tag⸗ und Nachtſchicht am Stollenvortrieb und außerdem an meh⸗ reren Stellen am Vollausbruch gearbeitet und es ſind bis jetzt von 5543 Meter Stollen 3630 Meter vorgetrieben, wovon gegen 700 Meter vollausgebrochen ſind. Allerdings konnte infolge des eingeſchränkten Ar⸗ beitsbetriebes während der letzten Monate in dem Stol⸗ len durchſchnittlich nur etwa ein Drittel von dem ge⸗ leiſtet werden, was im vorausgegangenen gleichen Zeit⸗ raum erzielt wurde und es iſt zurzeit die tägliche Lei⸗ ſtung im Stollenvortrieb nur etwa halb ſo groß, wie im Vollbetrieb vor Kriegsausbruch. a Au den Ablagerungsſtellen des Stollenausbruches ſind Steinbrecher und Quetſchmühlen aufgeſtellt, die das beſonders ausgeſchiedene harte und geſunde Ausbruch⸗ material zu Kleinſchlag und Sand für die Betonbereitung verarbeiten. Das an den Murgſtollen anſchließende Waſſerſchloß iſt voll ausgebrochen und es wurde an den Betonierungs⸗ arbeiten gearbeitet, ſolange es die Witterung und das verfügbare Material geſtatteten. In den Monaten September und Oktober wurde auch der Einſchnitt für die Druckrohrleitung in Angriff ge⸗ nommen und es gelangten 3000 Kubikmeter Erd- und — Die deim Ausbruch des Krieges eingeftersten Ar⸗ beiten für das Murgwehr beim Hornbachſteg konnten am 9. November wieder aufgenommen werden und es wurde nach Aufſtellung einer Dampfmaſchine von 130 PS, Erbauung einer Förderbrücke über die Murg und nach Herſtellung der erforderlichen Magazine, Unter⸗ kunfts⸗ und Dienſträume über 2000 Kubikmeter Material — meiſt Fels— gelöſt. ö Auch für die Bauausführung des Murgwehres bei Forbach ſind die Einrichtungsarbeiten in Vorbereitung, Ferner iſt der Platz für das Kraft⸗ und Schalthaus im weſentlichen abgehoben, das Fundament für das Kraft⸗ haus größtenteils ausgegraben und mit der Betonierung begonnen. Doch werden dieſe Arbeiten erſt nach Um⸗ fluß des Winters wieder aufgenommen werden können. Weiterhin ſind das Verwaltungsgebäude und ein Dienſt⸗ wohngebäude im Rohbau vollendet und im Verwaltungs⸗ 1 die Innenausbauarbeiten zum Teil ſchon aus⸗ geührt. Die Herſtellung des Krafthauſes iſt vergeben und bie⸗ jenige des Schalthauſes in Vorbereitung. Auch iſt mit dem Bau der Hochdruckturbinen bereits begonnen und die Vergebung der Kühlwaſſerleitung eingeleitet, wie auch die Einzelentwürfe für die Schaltanlage zum Teil ſchon endgültig feſtgelegt wurden, teils ſich in Arbeit befinden. Die Bauarbeiten für die Fernleitung Karlsruhe⸗ Rheinau wurden Mitte Juli v. Is. begonnen, mußten jedoch infolge Kriegsausbruchs wieder eingeſtellt werden. Sie werden vorausſichtlich im nächſten Frühjahr weiter⸗ geführt werden können. Die Führung der Leitung von Karlsruhe bis Bühl, von Forbach bis Herrenwies und von Karlsruhe bis Au im Murgtal iſt feſtgelegt und es ſind die Standorte der einzelnen Maſte zum großen Teil ſchon beſtimmt. Wenn nicht durch beſondere Verhältniſſe die Bau⸗ arbeiten eine weitere Verzögerung erleiden, kann die In⸗ betriebnahme des Murgwerkes gegen Ende des Jahres 1916 erwartet werden.(„Karlsr. Ztg.“) — Die ital. Milliarvenanleihe WTB. Rom, 5. Jan. Die Zeitungen heben ein⸗ ſtimmig hervor, daß die geſtern begonnenen Zeichnun⸗ gen auf die Milliardenanleihe einen glänzenden Erfolg aben. Sie werden eine Milliarde ſehr bedeutend über⸗ ſch aten In Rom war der Andrang bei den Emiſſions⸗ banken und bei anderen Bankinſtituten, die Zeichnungen auf die Anleihe entgegennahmen, ſehr ſtark und es wurde notwendig, einen befonderen Ordnungsdienſt einzurich⸗ ten. Sehr bemerkenswert war der Andrang der kleinen Zeichner, die den ganzen Betrag von 100 Lire auf eine Obligation gleich einzahlten. Dieſelbe Tatſache ergab ſich in anderen Städten, wo der Andrang ebenfalls ſehr be⸗ deutend war. Der Idea Nazionale zufolge überſchritten ſchon geſtern vormittag in Mailand die Zeichnungen den Betrag von einer Milliarde Lire. Der König von Bayern an ſein Volk. München, 4. Januar. Der König hat an den Staatsminiſter des Innern Dr. Freiherrn v. Soden-Fraunhofen folgendes Hand⸗ ſchreiben gerichtet: i„Seit vollen fünf Monaten ſtehen Deutſchlands beſte Söhne in ſchwerem Kampfe vor dem Feinde. In keaftvoller Geſchloſſenheit iſt die ganze Nation geeint. Jeder Deutſche iſt nur von dem einen Gedanken beſeelt, freudig alle Opfer zu bringen, die der Schutz und die Ehre des Vaterlandes auferlegen. 8 Unter dem mächtigen Eindruck dieſer Tatſaͤchen gehe Ich in dieſen Tagen einem wichtigen Lebens⸗ abſchnitt entgegen. Ich habe den dringenden Wunſch ausgeſprochen, daß von größeren Feſtlichkeiten aus An⸗ laß Meines 70. Geburtstages Abſtand genommen werde. Dieſer Wunſch hat überall verſtändnisvolle Auf⸗ nahme gefunden. Es liegt Mir aber am Herzen, ge⸗ rade am Vorabend meines Geburtstages den Empfin⸗ dungen Ausdruck zu geben, die Mich in dieſer großen Zeit bewegen. f 2 Mit Stolz und freudiger Auerkennung blicke Ich auf die tapfere bayriſche Armee, die in heldenmütigem Kampfe und herrlichen Waffentaten ihren alten Ruf befeſtigt und ſich als würdiges Glied der deutſchen Heere erwieſen hat. 5 Mit ſtiller Wehmut gedenke ich der Helden, die in dem gewaltigen Ringen ihr Blut für das Vater⸗ land vergoſſen haben, und auch der Familien, die den Verluſt teuerer Angehörigen beklagen. Herzlichen Dank ſage ich dem ganzen bayriſchen Volke, das in dieſer ernſten Zeit ſeine Liebe zum Vaterlande und zum Königshauſe ſo glänzend be⸗ währt und unter Zurückſtellung aller trennenden Gegen⸗ ſätze nur das eine Ziel vor Augen hat, dem Vaterlande zu dienen. In einem langen Leben war mein Bemühen dar⸗ auf gerichtet, das Land und ſeine Bedürfniſſe kennen zu lernen und Mir Erfahrungen darüber zu ſammeln, was dem Volke frommt. Erſt ſeit kurzer Zeit von der Vorſehung zur Regierung berufen, iſt es Mein ſtetes Streben, dieſe reichen Erfahrungen zum Wohle des Landes zu verwerten. Felſenfeſt iſt meine Zuverſicht, daß ein ſiegreiches Niederringen unſerer Feinde uns einen dauernden Frieden ſichert, der wert iſt der ſchweren Opfer und der Mir die Möglichkeit gibt, Land und Volk wieder vorwärts zu führen auf dem Wege wirt⸗ ſchaftlicher Erſtarkung und kultureller Entwicklung. Gott ſchütze Mein liebes Bayern! Er ſchirme den Kaiſer und das Reich und verleihe den deutſchen und den in treuer Waffenbrüderſchaft verbündeten öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Heeren den Sieg über unſere Feinde! Dies iſt der innige Wunſch, mit dem Ich zu Meinem 70. Geburtstage Meine lieben Bayern be⸗ rüße. i i 30 erſuche Sie, Mein lieber Herr Staatsminiſter, dieſen Erlaß zu veröffentlichen und gleichzeitig bekannt zu geben, daß Ich aus Anlaß Meines Geburisfeſtes eine Spende von 100 000 Mark zur Verfügung ſtelle mit der Beſtimmung. daß ſie zur Fürſorge für die 35 5 2 5 N„„ 2232FFFͥᷓͤ 000 1111 Angehörigen der Kriegsteilnehmer und zur Linderung durch den Krieg verurſachter Notlage verwendet werde. München, den 4. Januar 1915. Ludwig.“ 8 5 Der Kaiſer an das Staatsminiſterium. WTB. Berlin, 5. Jan. Auf die an den Kaiſer und König gerichteten Neujahrswünſche des preußiſchen Staatsminiſteriums iſt folgende telegraphiſche Antwort ergangen: Großes Hauptquartier, 1. Jan. 1915. Dem Staatsminiſterium danke ich herzlich für die Segenswünſche zum Jahreswechſel und zugleich für die Jaufopferungsvolle und erfolgreiche Arbeit, die das Staatsminiſterium in den vergangenen ſchweren Kriegs⸗ monaten für mich und das Vaterland geleiſtet hat. Gott gebe, daß das neue Jahr unſeren heldenmütigen Truppen weitere ruhmpolle Siege und dem Vaterland einen Dauer verſprechenden ehrenvollen Frieden bringe. 2%„„ Wilhelm, Rer. 4 Lokales. Mitteilung aus der Gemeinderatsſitzung vom 18. Dezember 1914. Ein Anweſen wird amtlich geſchätzt. Gegen die Aufnahme des Karl Striffler in den bad. Staatsverband beſtehen keine Bedenken. Die Jahresunterhaltungsarbeiten pro 1915 wie folgt vergeben: 1. Schmiedearbeiten, Valentin Böhles, 2. Schreinerarbeiten, Georg Seitz, 3. Spenglerarbeiten, Auguſt Schmitt, 4. Glaſerarbeiten, Auguſt Wolf, 5 Zimmerarbeiten, Martin Keller, 7 8 werden Wagnerarbeiten, Hieronymus Seitz, . Schloſſerarbeiten, Ludwig Lochbühler, . Sattlerarbeiten, Chriſtian Rath, 9. Tüncherarbeiten, Philipp Weißling. 10. Maurerarbeiten, Anton Heierling, 11. Gipſerarbeiten. Thomas Klumb. Zwei Friſtgeſuche werden genehmigt. Der Rechner wird ermächtigt den Abſchluß des Kaſſenbuchs auf 15. Januar k. Is. zu vollziehen. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung genehmigt. Den Angehörigen verheirateter Gefallener wurde eine Weihnachtsgabe bewilligt. Frühlingsbote. Ein hieſiger Landwirt über⸗ brachte heute unſerer Redaktion einen munteren Maikäfer. Gewiß ein guter Frühlingsbote! Das eiſerne Kreuz ſowie die Verdienſtmedaille erhielt aus Tapferkeit vor dem Feinde der Gefreite Blümmel Sohn des Sebaſtian Blümmel von hier, — Infolge des Krieges, ſowie unglücklich gleich⸗ zeitiger Konkurrenz war es unmöglich, die Ziehung der Badiſchen Säuglings⸗Lotterie am 18. Dezember vorzu⸗ nehmen, weshalb dieſelbe auf 18. März vertagt werden mußte an welchem Tage ſie garantiert ſtattfindet. Der Plan dieſer Lotterie iſt ein äußerſt günſtiger; bei geringer Loszahl kommen 2327 Geldgewinne im Be⸗ trage von 27000 Mk. bar ohne Abzug zur Verloſung. Loſe à 1 Mk. 11 Loſe 10 Mk. Porto und Liſte 30 Pfg. ſind bei Lotterie⸗Unternehmer J. Stürmer, Straß⸗ burg i. E, Langſtraße 107, Filiale Kehl a. Rh. und allen Losverkauſsſtellen zu haben. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim empfehle Feldpoſtpackungen 4 ½ Kilo(Porto 10 Pfg.) 4 ½ Kilo(Porto 20 Pfg.) gefüllt mit Cognac, Kirschwasser, Zwetschgenwasser, Arac, Rum eie. ferner: Sigarren in Uiſtchen à 10 und 25 Stück, Packungen mit Droginal-Kathart-Bonbons, Fussstreupulber, Praeseroailf⸗ eteme etc. die ich nach Wunſch zuſammenſtelle. Fr. Wagner's Nachf. nn. W. Höllstin Germania-Drogerie. Ückſtändige E NAckerpäcie binnen 8 Tagen anher bezahlt werden. Georg Roset. 2 Zimmer u. Küche Voerzüglichen nebſt Gartenanteil per 1.— Februar zu vermieten.— Rotwein empfehlenswert auch für Blul⸗ 3 55 arme, Bleichsucht, Magen- u. Ein einſpänner 5 bag 20 1 9 1. g. ohne Glas. Yfuth lfaß Aug Engert, Riedſtr. abzugeben.( Nikolaus Hauf Ph. Hörner, Nachf. Friedrichſtraße 89 1 Zimmer (Vorplatz) an eine einzelne Perſon oder als Schlafſtelle BFF 3 Zicmerwohnung zu vermieten. Station Seckenheim Haus Müller. zu vermieten. 3 Für unſere Krieger für Herrn F. A. Noll, Neekarau, wollen . 3 Nachſtehend bringen wir die Zuteilung der auf 1. Almend⸗ Verteilung. Januar 1915 freigewordenen Almendſtücke mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß Einſprachen gegen die a erteilung bis längſtens 13. Jaunar 1915 anher geltend zu machen ſind und ſpätere Einſprachen nicht mehr berückſichtigt werden können. 8 Seckenheim, den 6. Januar 1915. 5 Gemeinderat: 8 a Ratſchreiber: f 5 5 Vol atſchreiber: g f 2. 3. Koch. 1 9 a a 5 1 8 Die Inteilung erfolgte an: Almendrang: Die Zuteilung erfolgte an: Almendrang: I. Alaſſe: dug, dal 9 Hirſch Jakob, Samuel S. 1. 8. 1896 3 ſtü. 5 8 J 16 0 Heinrich Ww. 255 8 Nr. Nr. V. Klaſſe: 53 ärtner Adam, Maſchiniſt 8 105 55 Ehrhardt 8 84 Eck Philipp, Schuhmacher 5 10 109 38 S510 Jatsb, Bal. S. Ww. 21 1 1815 50 Hörner Philipp, Landwirt 1 93 115 Klumb Heinrich 16. 12. 1878 12 Schmich Philipp, Bahnarbeiter 55 226 105] Hartmann Georg Philipp Ww 19. 12. 1878 43 l Bühler Leonhard Ww. 8 107 71] Seitz Math., Joh. Gg. S. Schuhm. 2. 1. 1879 30 Sponagel Jakob, Schuhmacher 4. K. 1897 167 30] Ding Johann Jakob 5 1879 5— Ehrhardt Adam, Sattler 1353500 166 13] Huber Georg 23. 1. 1870 3 de ee„„„% 2 Felt Joan W 90. 1. 1% Erny Chriſtian, Bahnarbeiter„ 185 124 Seitz Johann Georg, Schreiner 14. 2. 1879 a 5 5 5 5 Volz Math., Philipp Jak. S. 7. 3. 1879 2 Ster Holz l. Klaſſe: 76122] Erny Chrſſtian Wilhelm 10. 3. 1879 u. 25 Wellen 5 5 5 Moog Leonhard, Bahnarbeiter 24. 12. 1893 1 Si. Jakob 23. 2. 1894 5 er Daniel, Wagner 3333 Waſenſtü 5 1 a 3 Johann Peter 4. 3 g ahne 5 V. Alaſſe: 1 5 olz Georg Leonhard, Baumſtr. 3 91 Eder Auguſt. a 5 Winkler Thomas, Bahnarbeiter. 12 Seig 5 Kaſp. S. a 05 5 1855 . Bürgy Martin 7. 7.„ 85 Klumb Joh. Georg, Joh. Gg. S. 4. 5. 1878 1 Kreutzer Adam. 31 Gund Heinrich 30. 5. 1876 „ Ruf Anton 553 8 18 Konrad 2. 6. 1876 a 6 ilz Konrad Ww. 8. 6. 1876 3 mn. Klaſpe: 50. 1 8 13. 6. 1876 a Karl Georg Adam Ww. 21. 1. 1892 18 Volz Giese Mun b 141 27 Adler Adam 3 2 73 Karl Jakob 1 8 8 175 55 Ruf Heinrich 15 ̃ 8 Neu: 3 Schwind Georg 5 8 8 Georg Michael Ww. 4. 9. 1876 208 Schmich Jakob„ 8 278 Stein Philipp, Ph. S. Ww. 5 Eck- Kap⸗ S Rü⸗ 73 Stein Philipp, Schneider 111 ſplitt pes s ſten VII. Klaſſe: 41¹ Hoffmann Georg Leonhard Ww.. Nr. Nr. Nr. Nr. f 450 Seitz Wilhelm, Konr. S.„ 22 61 1283—[ Gund Georg Jakob 3. 4. 1875 287 Volz Joſef Heinrich 8 112 113/136]—[ Bühler Jakob Ww. 22. 4. 1875 f 153 112 5— e 1. 5. 1875 n 420 149— ahn Johann Georg 1. G. 1878 Nei W. Alaſſe. e e e ee ee 1. 6. 1875 34 Bickon Andreas Ww. 29. 4. 1885 1777 8= 32 eitz Georg Albert, Gg. Ph. S. 7. 8. 4 Schläfer Johannes 14. 5. 1886 155 169 106—] Seitz Georg Jakob, Gg. L. S. 21. 8. 1875 1 76 Bolz Georg Joſef, Joh. Gg. S. 8 72 5 31 Hartmann Wilhelm i 10. 9. 1875 8 59 Metz Ludwig 88 1160 89 99— Bühler Georg Leonh., Joh. Gg. S. 15. 10. 1875 5 17 Maas Johann n 125 Wolf Philipp 24 124 Gruber Peter, Martin S. 8 67 Zwingenberger Heinrich jun. 5858 37 Tranſter Johann, Joh. S. 3 2198 Böhles Georg Kaſ per Holzverſteigerung. Am Freitag, den 8s. Januar ds. Js., vormittags 9 Apt werden auf dem Rathaus dahier öffentlich meiſt⸗ bietend verſteigert: * 200 Ster Holz 706 Stück Wellen 1 Stamm 1,22 fm. Seckenheim, 5. Januar 1915. Bürgermeisteramt: Volz. Bekanntmachung. Muſterung und Aushebung 1 der Militärpflichtigen betr. Die Muſterung und Aushebung der Militärpflichtigen Aushebungsbezirks Mannheim findet vom 2. Januar bis einschliesslich 18. Januar 1918s— jeweils ½8 Uhr vormittags beginnend— in der Aula der Friedrichs schule d 2(Eingang— Hauptportal von der Ringſtraße) aus wie nachſtehend angegeben ſtatt; Es haben zu erſcheinen: 8 e) Aus dem Landbezirk: Sämtliche Pflichtige aus den Gemeinden: Geburtsjahr 1893, 1894 und 1895: Avesheim, Veckarhauſen, Schriesheim und Seckenheim am Samstag, den 16 Januar 1915 vormittags 7½ Uhr. Zu den vorſtehend angegebenen Terminen haben Koch. und nüchternem Zuftande zu erſcheinen. Eine perſönliche Vorladung durch Karte an den Einzelnen Pfliehtigen erfolgt nicht. ich jeder Pflichtige nur nach dieſer öffentlichen Sorladung zu richten. Wer durch Krankheit am Erſcheinen im Muſterungs⸗ termine verhindert iſt, hat ein ärztliches Zeugnis ſpä⸗ eſtens drei Tage vor dem Muſterungstermine hierher inzureichen; das Zeugnis iſt dich die Polizeibehörde be⸗ glaubigen zu laſſen, ſofern der auszuſtellende Arzt nicht amtlich angeſtellt iſt. Die Beglaubigung der Zeugniſſ⸗ ole, 8 Gemütskranke, Blödſinnige, Krüppel, Epileptiker uſw können auf Grund der Vorlage 5 derartigen ärztli⸗ de Mllitärpflichtigen pünktlich, ſowie in veinlichem Hierauf wird ausdrücklich hingewieſen und hat Vorſtand ſpäteſte ſcheint, hat ſeine ſofortige Feſtnahme, Behandlung als unſicherer Dienſtpflichtiger und ſofortiger Einſtellung zu gewärtigen. a Die Militärpflichtigen der Jahrgänge 1893 und 1894 haben ihre Loſungs⸗ bezw. Muſterungsausweiſe die des Jahrganges 1895 ihre Anmeldebeſcheinigungen mit⸗ zubringen. Mannheim, den 24. Dezember 1914. Der Zivilvotsitzende der Ersatzkommission des Aushebungsbezirks Mannheim. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur Kenntnis der Muſterungspflichtigen. Seckenheim, den 29. Dezember 1914. gürgermeiſteramt: Volz. Bekannfmach ung. Die Kreisverwaltung Mannheim hat für alle Kreis⸗ angehörigen eine unentgeltliche Vermittelung von Obſt⸗ edelreiſern der nachgenannten Obſtſorten eingerichtet: Koch. Charlamowsky Clapps Liebling Keswiker Küchenapfel Willianus Chriſtbirn Goldparmäne Gute Luiſe Baumanns Reinette Diels Butterbirn Schöner von Boskoop Paſtorenbirn ö Schweizer Waſſerbirn Großer Bohnapfel Weiler'ſche Moſtbirn Roter Trier Weinapfel Vorſtehendes wird mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß Beſtellungen bei uns Zimmer 7 bis zum 19. ds. Mts. entgegen genommen werden. Seckenheim, den 2. Januar 1915. gür germeiſteramt: 5 Bolz. Koch. FFFFCCCCCCC———TVTT——T—T—T—T—T—T— Hrünhenberein„Cinianelk decen beim. Bekanntmachung. Wir geben unſeren Mitgliedern bekannt, daß die Generalversammlung für das abgelaufene Vereinsjahr 1914 am Fountag, den 17. Jannar 1915 nachmittags ½3 Uhr im Saale zum „Lamm“ ſtattfindet. Eventuelle Anträge hierzu, müſſen ſchriftlich beim ns bis 9. Januar eingereicht ſein. Der Derkan — A——————— Wer in böswilliger Abſicht zu dem Termin nicht er⸗ e Geschäfts- Empfellſung 3 Vollzähliges Erſchein Der titl. Einwohnerschaft von Secken- heim und Umgebung zur gefl. Mitteilung, dass ich das von meinem verstorbenen Manne betriebene Grabstein- Geschäft in derselben Weise wie seither weiterführen werde. a 1 E Um geneigten Zuspruch bittet Seckenheim, den 24. Dezember 1914. 5* Frau KRlumb Wwe. 5 W ä 5 11 8 5 Afrbeits⸗Anzüge in allen Größen Fertige Hoſen aus Tuch und engl. Leder. : Anabenleibhoſen.: n irchenchor. E 0 3 Evangel. s Morgen Freitag. Probe für die Damen. en erforderlich wegen ü inübun neuen Chors.