51. Fortſetzung. einander zu. lang auf die beſtellte Arbeit warten laſſen!“ rief Stau⸗ daß die Tafel in einer Stunde fix und fertig liſt!“ kann leicht verſprechen, der tut nichts, als daß er an⸗ Setkendelmer Nurelger, Jwesbeimer Anzeiger, eckarhauser Zeitung. Amtsblatt der Bürgermeisterdmier Seckenheim, Nweskeim, Necarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. — Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Dentſche Flugzeuge über Dünkirchen. 5 „ WeTrB. Dünkirchen, 11. Jan.(Agence Havags. Deutſche Flugzeuge überflogen am Sountag Dünkircher und die benachbarten Gemeinden und warfen etwa 30 Bomben ab, aber infolge der getroffenen Vorkehrungen ſind keine Menſchenopfer zu beklagen. a Deer Zeppelin über Nanch. Gs. Berlin, 11. Jan. Dem„Berliner Tageblatt“ wird aus Rom berichtet: Nach neueren Meldungen ſoll da⸗ Erſcheinen eines Zeppelin⸗Luftſchiffes über Naney in dem dortigen Militärſpital, in dem zahlreiche deutſche Gefan⸗ gene untergebracht ſind, einen wahren Freudentaumel hervorgerufen haben. Den Krankenwärtern gelang es nur mit Mühe, die Aufgeregten zu beruhigen und in die Betten zurückzuſchaffen. 5 g 2 Der franzöſiſche Tagesbericht. s WTB. Paris, 10. Jan. Amtlicher Bericht von nachmittags 3 Uhr: Zwiſchen dem Meer und der Oiſe fanden Artilleriekämpfe ſtatt. An der Aisne und im Gebiet von Soiſſons konnte der Feind trotz zahlreicher Angriffe die geſtern von ihm verlorenen Schützengräben nicht wieder einnehmen. Er beſchoß gegen Abend ernent Soiſſons. In der Champagne zwiſchen Reims und 5 Argonnen richtete unſere Artillerie ein ſehr wirkſames Feuer gegen die deutſchen Schützengräben und zerſtreute an mehreren Stellen Gruppen arbeitender Soldaten. Wir organiſierten die eroberten Stellungen in Perthes und wir einen doppelten Fokdſchkikt, deffficdeu ate 9 25 zewannen und nördlich eine Feldbefeſtigung einnahmen. In den Argonnen beſchoß der Feind das Gebiet von Four de Paris. Wir erwiderten das Feuer und zerſtörten ein Blockhaus. Die Anſtrengungen des Feindes waren gegen die Höhe 263 weſtlich Boureuilles gerichtet. Wir be⸗ jaupteten alle Stellungen zwiſchen Argonnen und Maas. Von den Maashöhen iſt nichts zu berichten. Im Walde zon Apremont brachte das Feuer unſerer Artillerie einen eindlichen Augriff zum Stellſtand. In den Vogeſen tordweſtlich Wattweiler und in dem Gebiet von Thann vieſen wir ebenfalls einen Angriff ab. WTB. Paris, 10. Jan. Amtlicher Bericht von 11 Uhr abends: In vergangener Nacht ſind in der Champagne zwei deutſche Gegenangriffe, der eine nörd⸗ ich Perthes, der andere nördlich Beau Sejour, abge⸗ vieſen worden. In den Argonnen brachen mehrere feind⸗ iche Angriffe bei Fontaine Madame und Saint Hubert uſammen. Heftiges Gewehrfeuer bei Höhe 273 weſtlich goureuilles und Mauriſſonsbach. Kein Angriff, ruhige ſcacht auf der übrigen Front. 2 Der Habermeiſter. Ein Volksbild aus den bairiſchen Bergen. Von Hermann Schmid. Machdr. verb.) „Hat das ganze Tüchel voll Guldenſtücke,“ ſagte die andere und kehrte an ihren Poſten zurück,„und gibt einer jeden von uns einen Sechſer! Meinetwegen— wie der Mann, ſo die Wurſt! Wegen der ſechs Kreuzer wird man ſich das Maul nicht in Franſen beten.“ Sie kauerten ſich wieder nieder und die Kügelchen am Roſenkranz rollten geſchäftig wie zuvor. Nach einer Weile kam Meiſter Staudinger in der⸗ ſelben Richtung herangehinkt; ihm zur Seite ging ein großer, ſtämmiger Burſche, welchen die farbenbeklexte Schürze als einen Anſtreicher erkennen ließ; er trug eine ſchwarz angemalte Stange mit gleichfarbiger Ta⸗ fel, auf welcher in mächtigen Buchſtaben eine weiße Inſchrift ſtand. Der Meiſter war ungehalten und ſchalt in rimmigem Ton auf den Geſellen hinein; die Bete⸗ rinnen ſtießen ſich mit den Ellenbogen an und nickten „Wie kann man nur ſo nachläſſig ſein und ſo dinger.„Mich in dem Wetter faſt eine Stunde hinſtehen zu laſſen! Es iſt himmelſchreiend!“ „Ach, was da!“ entgegnete unwirſch der Geſelle, „das Wetter könnte ja nicht ſchöner ſein! Wenn die Arbeit erſt heute beſtellt wird, kann ſie nicht früher fertig ſein!“ „Aber der Meiſter hat mir beſtimmt verſprochen, „Der Meiſter,“ erwiderte der Geſelle grob.„Der ſchafft und das Geld einſtreicht; das muß ich als Ge⸗ ſelle beſſer wiſſen, denn ich muß die Arbeit machen! Man muß der Farbe doch ein bißchen Zeit laſſen, trocken Seckenh eim, Di enstag, den 12. r—— er Deutſchlands unerſchopfl iche Reſerven. GKG. Von maßgebender Seite hört das„Hamburger Fremdenblatt“, daß bei der Stellung des unausgebildeter Landſturms im Bezirk des 9. Armeekorps die ärztliche Unterſuchung rund 200 000 dienſtfähige Männer feſtge⸗ ſtellt hat. Wenn wir vielleicht auch nicht für alle der 23 deutſchen Korpsbezirke dasſelbe Ergebnis annehmer können, und wenn auch von der genannten Zahl ein ge⸗ wiſſer Prozentſatz bei der Einſtellung und nachmaliger Unterſuchung wieder zurückgeſtellt wird, ſo reicht das Er⸗ gebnis immer noch hin, um den Eindruck der Neutralen wie auch unſerer Feinde von der„Unerſchöpflichkeit der deutſchen Armeereſerven zu rechtfertigen. Wenn wir ſ. nur fünfzig Prozent der genannten Zahl praktiſch in An⸗ ſpruch nehmen müßten, ſo würde das für das geſamte Deutſche Reich noch rund zweieinhalb Millionen voll⸗ kommen wehrfähiger, friſcher und bisher nicht einmal eingeſtellter Leute erbringen. Dabei iſt der Landſturm zweiten Aufgebots vom 39. Lebensjahre aufwärts nicht einmal gerechnet. Aehnliches vermag kein anderer Staat, auch nicht Rußland, das ja bereits zu den kommenden Jahresklaſſen greifen muß. Von Frankreich ganz zu ſchwei⸗ Das beſtärkt uns von neuem in der Gewißheit, daß wir 1 Entwicklung des Weltkrieges mit völliger Ruhe entgegenſehen können und jeder Wendung, die er mit ſich bringt, gewachſen ſind. 88„Ein neuer 5 5 GG. Von der holländiſchen Grenze, 9. Jan. rut i ee e auf. Nun haben wir es dorben. Sie zürnt uns bitter und erklärt, ſich vor dem mächtigen Deutſchland nicht zu fürchten. So heißt es wenigſtens in einer Meldung der Exchange Telegraph Compagnie. Doch iſt es beſſer, den ganzen Wortlaut dieſer beunruhigenden Meldung herzuſetzen, damit wir genau Beſcheid wiſſen und eiligt Gegenmaßnahmen treffen kön⸗ nen.„In San Martino iſt die geſamte Bevölkerung gegen Deutſchland ſehr aufgebracht, da von deutſcher Seite gegen die kleine Republik die Beſchuldigung erhoben worden gramme der öſterreichiſchen Flotte aufgefangen und dieſe den Verbündeten mitgeteilt habe. Seit 1870 ſteht San Ma⸗ rino auf Kriegsfuß mit Oeſterreich, weil es den Friedens⸗ dertrag der dem Kriege mit Italien folgte, niemals hat anerkennen wollen, und jetzt erklärt die Bevölkerung, daß ſie ſich auch vor Deutſchland nicht fürchte. Die Regie⸗ rung von San Marino hat ſich geweigert, der Forderung einer deutſchen Kommiſſion, eine Unterſuchung über die zu werden, ſonſt rinnt ja alles ineinander! Und dann. drahtloſe Telegraphie zu geſtatten, nachzukommen. Sie zerlanat vielmehr. daß die Kommiſſion eine italieniſch warum preſſiert es denn dem Herrn auf einmal gar ſo arg? Nach der Jahrzahl, die ich habe darauf ſchreiben müſſen, iſt die Frau, der ſie gehören ſoll, ſchon in bie fünfzehn Jahre tot— wenn's dem Herrn die fünf⸗ zehn Jahre her nicht geeilt hat mit der Tafel, wird's auf die Stunde früher oder ſpäter auch nicht mehr an⸗ kommen!“ Der Meiſter an ele nichts, er biß die Zähne übereinander und trat zwiſchen die Reihen der öden Gräberabteilung. „Aber meinetwegen,“ brummte der Geſelle fort. „Jeder muß ſeine Sache am beſten wiſſen; ich red“ auch niemanden was ein, aber ich mag mich auch nicht hudeln und hunzen laſſen.... Wo iſt denn das Grab, auf dem ich die Tafel aufſtellen ſoll?“ Der Meiſter deutete ſtumm auf den Kieshügel mit den geknickten braunen Schmeelen und der einſamen Scabioſe.„Ds wollen wir gleich haben,“ ſagte der Geſelle, „dem Grab ſieht man es wohl an, daß ſich och mie⸗ mand darum gekümmert hat; das Grab wird ſich wun⸗ dern, wie es auf einmal und noch ſo ſpät zu ſolcher Ehre kommt! Aber der Boden iſt zu feſt, ich will nur ſehen, daß ich in der Nähe einen Pickel zu leihen be⸗ komme oder eine Schaufel....“ Er ſteckte die Tafel mit dem zugeſpitzten Ende leicht in den Grabhügel und eilte hinweg; der Maiſter ſchien zu beſorgen, daß ſie nicht genügend befeſtigt ſein möchte, und trat hinzu, ſie, ſo gut rs ver⸗ mochte, etwas feſter in den Grund zu bohren. In dieſem Augenblick kam Franzi zurück, ſie ge⸗ wahrte ſchon von weitem, was an dem ihr ſo leucen Grabhügel vorging, und eilte mit augſtbeflügelten Schrit⸗ ten vorwärts, wenn ſie auch aus der Jerne nicht genau unterſcheiden konnte, was der Mann an dem Grube vor⸗ hatte, und noch viel weniger dieſen Mann jelber zu er⸗ kennen vermochte. 3 Jetzt erreichte ſie den Hügel, die beiden ſtanden einander gegenüber, zum erſten Male wieder ſeit dem Januar 1915. im Kriege. gen, das am Ende ſeiner Hilfskräfte ſchon angelangt iſt. iſt, daß ihre Station für drahtloſe Telegraphie Tele⸗ Inſertiouspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. BBC ATT 2— tene ei.“ Bei der erſchrecklichen Nachricht iſt jedoch nicht zu e daß ie 5 der Exchange Telegraph Compagnie 1 die ſchon Erkleckliches in Lügenmeldungen ge⸗ tet hat. 8 5 8 1 Frankreich beſchwert ſic h GKG. Paris, 11. Jan. Das Kriegsminiſterium teil der Preſſe eine offizielle Note mit, die beſagt: Infolg der harten Behandlung der franzöſiſchen Kriegsgefangenen in Deutſchland, die durch amtliche Dokumente feſtgeſtell iſt, hatte die franzöſiſche Regierung in Berlin auf dipl) matiſchem Wege entſchiedenen Einſpruch erhoben und Ver geltungsmaßregeln gegenüber den deutſchen Gefangener in Frankreich ergriffen. Künftig wird die Heimbeförder⸗ ung der deutſchen Aerzte und Krankenträger von der Heimbeförderung des franzöſiſchen Sanitätsperſonals ab⸗ hängig gemacht. Nach dem Beiſpiel Deutſchlands, ſo ſag! die Note, haben wir die tägliche Zuwendung von 5 Ct. an Soldaten und Unteroffiziere, ſowie die Verteilung von Tabak aufgehoben. Wir haben den Sold der gefangenen ſubalternen und höheren Offiziere auf 60 und 100 ark herabgeſetzt. Wir haben das Ernährungsſyſtem geändert. Dieſe Beſtimmungen haben bereits Erfolg gezeitigt, beſon⸗ ders in bezug der Erleichterung der Koxreſpondenz mit den franzöſiſchen Gefangenen in Deutſchland. Die Re⸗ gierung iſt feſt entſchloſſen, dieſe Mittel beizubehalten, um folgerichtig den deutſchen Kriegsgefangenen dieſelbe Behandlung zuteil werden zu laſſen, welche die franzö⸗ iſchen Gefangenen erfahren.„ Gegen eine japaniſche Intervention. WTB. Paris, 11. Jan. Der„Eclaire“, der von Anfang an gegen eine japaniſche Intervention Stellung n.! 8 Wesswieklichun der Interventionsidee keine Rede mehr ſein könne. Nuß and befürchte, daß es den Japanern den Weg für eine pätere Invaſion vorbereite, wenn es ihnen die trans⸗ ibiriſche Eifenbahn zur Verfügung ſtelle. Der Haupt⸗ hen der Intervention ſei jedoch England, das die Fäden für Landungen in Händen halte, aber den An⸗ brderungen, Japan zur Intervention zu veranlaſſen, äglich weniger Gehör ſchenke. Das Kabinett in London halte ſeine hauptſächlichen Einwendungen aufrecht und eige Mißtrauen und beinahe ſchlechten Willen, der einer Weigerung gleichkomme.— Die Antwort Englands auf die Note der f Vereinigten Staaten. 8 f WTB. Waſhington, 11. Jan.(Reuter.) Der Text er Antwort der engliſchen Regierung auf die Note der Zereinigten Staaten iſt geſtern veröffentlicht worden. r verſichert im allgemeinen, daß alle in der Note erührten Punkte ſorgfältig und in demſelben Geiſte der Freundſchaft und Offenheit erwogen worden ſeien, der ie Note kennzeichne. Darauf mird die Anſicht ent⸗ .— Begegnen an der Kreuzſtraße, durch das gleiche widrige Geſchick getrieben und doch ungleichartig wie dantals, vielfach verändert, aber das Gefühl der Abneigung, mit dem ſie gegenſeitig ſich betrachteten, war dasſelbe geblieben. Meiſter Staudinger war der Schwächere, er wandte beinahe und ließ die Tafel los, auf die Gefahr des Umſtürzens hin; ſie aber wankte klos und lieb ſchief geneigt ſtehen.„Dies Geſicht....“ murmelte er un⸗ hörbar und faſt nur innerlich,„muß ich das Geſicht wiederſehen....“ f Franzi fand zuerſt Worte; ſie trat ihm in den Weg vor den Hügel und rief:„Was wollen Sie, Herr? Was haben Sie da zu tun?“ „Und was hat Sie darnach zu fragen?“ erwiderte der Meiſter.„Ich will einen ſchönen Denkſtein aus Marmor auf dieſes Grab ſetzen laſſen, und bis er fertig iſt, ſtell' ich dieſe Tafel hin....“ 5 a „Aber nicht auf dieſes Grab, Herr!“ rief Frauzi haſtig.„Das iſt wohl eine Irrung, das Grab da iſt mein, ich hab's gekauft!“ „Gekauft? Wie kommt Sie dazu?“ rief Staudinger entgegen.„Was macht Sie ſich da zu ſchaffen? Das iſt das Grab meiner Tochter....“ „Ihrer Tochter?“ erwiderte Franzi mit Tarr anf ihn gehefteten Blicken, indem ihr Wort und Laut bei⸗ nahe auf den Lippen erſtarb.„Ich hab's ja gleich gedenkt, das muß eine Irrung ſein,“ fuhr ſie dann wie ſich beſinnend fort....„Sie ſind an das un⸗ rechte Grab gekommen....“. 8 Der Meiſter zog einen Zettel hervor.„Dritle Sektion,“ ſagte er in unſicherem Tone,„in der vieren Reih das fünfzehnte Gra „Das... trifft freilich zu,“ entgegnete das Mäd⸗ chen, bebend vor Erregung,„aber es muß doch eine Ir⸗ rung ſein, der Aufſeher vom Gottesacker hat mir's ge⸗ ſagt und in ſeinem Buch aufgeſchlagen und ich hab' es ja gekauft, denn in dem Grab' liegt meine Mutter.“ Fortſetzung ſolat. JC Wrrreir, daß uber oen umfang der erſchwerung des amerr kaniſchen Handels durch England ein großes Mißver⸗ ſtändnis beſtehe. Die engliſche Note führt zum Beweiſe die Ziffern der Ausfuhr von Newyork nach Skandi⸗ navien, Italien und Holland für November 1913, ver⸗ lichen mit denen für November 1914, an. Alle dieſe Zifſern, ausgenommen die nur wenig veränderten für den Handel mit Holland, erwieſen eine enorme Ver⸗ mehrung der Ausfuhr. Die Ausfuhr nach Dänemarl habe im November 1913 558 000 Dollars, im Nov. 1914 aber 7101 000 Dollars betragen. Die engliſche Note weiſt darauf hin, daß der ungünſtige Einfluß, den der Krieg auf einige Hauptinduſtrien, z. B. die Baum⸗ wollinduſtrie, gehabt habe, vermutlich auf die vermin⸗ derte Kaufkraft Frankreichs, Englands und Deutſchlands zurückzuführen ſei. Die engliſche Note ſagt weiter über die Beſchlagnahme von Lebensmitteln, England ſei be⸗ reit, zuzugeſtehen, daß Lebensmittel nicht beſchlagnahmt werden ſollten, wenn ſie nicht für den Feind beſtimmt wären, könne aber in dieſer Hinſicht kein definitives Verſprechen geben. Die engliſche Regierung weiſt auf die ſteigende Gefahr hin, daß neutrale, an Feindesland grenzende Länder zu Stapelplätzen großen Maßſtabes für den Feind würden. Die Antwortnote weiſt auf die kleine Zahl von Schiffen hin, die vor ein Priſengericht geſtellt worden ſeien, deſſen Entſcheidungen nicht un⸗ günfig für die Neutralen ſeien. Vom J. Auguſt bis Januar ſeien von den Vereinigten Staaten 773 Schiffe nach Skandinavien, Holland und Italien ge⸗ fahren, aber nur 45 davon vor ein Priſengericht ge⸗ kommen. Die Antwort betont die Unmöglichkeit, ver⸗ dächtige Schiffe auf hoher See zu erfinden Die La⸗ dung könne nur im Hafen gründlich unterſucht werden. Die Note weiſt darauf hin, daß Baumwolle nicht auf der Kontrebandeliſte ſtehe, aber England ſei beſonders ge⸗ warnt worden, daß Kupfer unter Baumwolle verborgen werde, ſo daß die Ballen hätten ausgeladen und ge⸗ wogen werden müſſen. Es ſei ſchwer für England, Kaut⸗ ſchuk aus ſeinen Kolonien nach den Vereinigten Staaten ausführen zu laſſen, da es von den Kriegführenden nötig gebraucht werde und der Verdacht beſtehe, daß ſeit Be⸗ ginn des Krieges große Mengen Kautſchuk aus Amerika ausgeführt worden ſeien. Die von Grey gezeichnete Note ſchließt, die engliſche Regierung wünſche, daß der Aus⸗ fuhr und dem Konſum amerikaniſcher Güter durch Neu⸗ trale kein Hindernis in den Weg gelegt werde. Die Lage im Oſten. Eine Räumung Warſchaus bevorſtehend? GKG. Berlin, 11. Jan. Aus Wien läßt ſich die „Deutſche Tageszeitung“ drahten: Die polniſchen Blätter nelden, der Oberbefehlshaber der ruſſiſchen Armee, Groß⸗ jürſt Nikolai, habe eine lange Beſprechung mit dem Ge⸗ teral Rußki gehabt. Wie man in Warſchau erzählt, hät⸗ en die ruſſiſchen Militärbehörden beſchloſſen, Warſchau qu räumen, ſowie die Deutſchen die Beſchießung der Stadt eröffnen ſollen. a Die Ruſſen im Rückzug aus Ungarn. GKG. Berlin, 11. Jan. Aus Budapeſt wird der „Teutſchen Tageszeitung“ gemeldet:„Magyar Orszag“ moldel, daß Sie, 8 FFC ückzug befinden. e 8 Neuer Angriff auf Belgraxg. Geck. Zürich, 11. Jan. Nach Berichten aus dem ſerbiſchen Hauptquartier, die von der„Agence Havas“ in der Schweiz verbreitet werden, beſtätigt ſich die Nach⸗ richt. neuen Angriff der öſterreichiſch⸗ungari⸗ ſchen Truppen auf Belgrad. Die„Agenee Havas meldet auch, daß das ſerbiſche Hauptquartier nach Niſch zurück⸗ verlegt und König Peter aus Belgrad dort wieder ein⸗ getroffen iſt. ö. Die Balkanländer GKG. Zürich, 11. Jan. Aus franzöſiſcher Quelle wird berichtet, zwiſchen Italien, Rumänien, Bulgarien und Griechenland habe eine Verſtändigung ſtattgefunden, ſo daß wiederum ein Balkanbund unter Italiens Führung entſtehen würde. Die„Agenzia Stefani“ erklärt, dieſe Nachricht als durchaus unbegründet.„Petit Pariſien mel⸗ det, in Rumänien werde nächſtens die Mobilmachung an⸗ geordnet werden. 85 000 Mann ſeien jetzt unter den Waf⸗ fen, 330 000 würden bis Ende dieſes Monats einbe⸗ rufen werden, binnen kurzem könne Rumänien 600 0⁰⁰0 Mann 5„Daily Telegraph“ berichtet aus Athen, die Beziehungen zwiſchen Griechenland und der Türkei würden immer geſpannter.— Das„Giornale d'Italia“ gibt eine Unterredung wieder, die ſein Mitar⸗ beiter in Sofia mit mehrern politiſchen Perſönlichkeiten Bulgariens über die Haltung dieſes Staates hatte. Gena⸗ dijew hätte ihm danach erklärt, der Balkanbund, der ſich egen Oeſterreich⸗Ungarn und Deutſchland richten ſollte, dera; die Bevölkerung Bulgariens habe die Neutra⸗ litätserklärung freudig aufgenommen und es wäre unſin⸗ nig, ſie aufzugeben.(Bei allen dieſen Meldungen iſt zu beachten, daß ſie aus Quellen des Dreiverbandes oder aus ſolchen Quellen ſtammen, die mit ihren Neigungen auf ſeiner Seite ſtehen. D. Red.) 5 1 1 Der türkiſche Krieg r ee WTB. Wien, 11. Jan. Wie aus Konstantins gemeldet wird, hielt aus Anlaß der in Damaskus von der arabiſchen Jugend zu Ehren des ägyptiſchen Nationaliſten Abdul Azis veranſtalteten Feier der Oberkommandant Tſchuiſch eine Rede, in der er ausführte: Es gibt Leute, die glauben, es ſei Deutſchland, das uns in dieſen Krieg getrieben habe. Dies iſt eine falſche Auffaſſung, die man berichtigen muß. In Wirklichkeit wollen Frankreich, Eng⸗ land und Rußland das Kalifat unterdrücken, in dem ſie Tag und Nacht darauf dringen, ihre Beſitzungen vor den Wirren zu bewahren, die durch die Bande hervorgerufen werden könnten, die ihre muſelmaniſchen Untertanen mit dem Kalifat verknüpft. Ich habe wiederholt in Konſtanti⸗ mopel mit dem Botſchafter von Frankreich geſprochen. Gegenüber ſeinen Beſchwerden über die Erhebung der Mu⸗ ſelmanen verwies ich auf die Leiden der unter franzöſi⸗ ſcher Herrſchaft ſtehenden Muſelmanen. Der Dreiverband hatte begonnen, uns als Feinde anzuſehen, weil wir gleich zu Beginn des Krieges mobiliſiert hatten. Kurze Zeit darauf verſuchte Rußland, durch Eindringen in den Bos⸗ borus, unſere Flotte anzugreifen. Gott ſei Dank g unſere Flotte aus dem Zuſammentreffen ſiegreich hervor, und der Verſuch Rußlands ſcheiterte. Dieſe N e N 2 ͤͤvddddddddddddddTdccccCcccccc. es türkiſchen Oberkommandanten ſtellen, ſo bemertt var Wiener K. K. Tel.⸗Bureau, die beſte Antwort auf das ruſſiſche Orangebuch dar, das die Schuld an dem Bruch zwiſchen der Türkei und dem Dreiverband Deutſchland Zu⸗ zuſchieben ſucht. f r . Der türkiſche Kriegs bedarf WTB. Konſtantinopel, 11. Jan. Die Regierüng hat der Kammer einen Geſetzentwurf vorgelegt, der zur Beſtreitung der Kriegsausgaben einen außerordentlichen Kredit von 10 Millionen Pfund„erlangt. Der Bericht⸗ erſtatter teilte mit, daß mit dieſem Kredit, ſowie mit den außerordentlichen Ausgaben von annähernd 3 Millionen Pfund und mit dem Defizit des gewöhnlichen Staatshaus⸗ haltes das Defizit des nächſtzährigen Staats haushaltes etwa 20 Millionen Pfund betragen werde.. * Der ruſſiſche Kriegs bericht. WTB Petersburg, 11. Jan. Der Generalſtab der Kaukaſusarmee teilt mit: Der Kampf in der Gegend von Karaurgan dauert mit größter Hartnäckigkeit an. Auf den anderen Kriegsſchauplätzen keine beſonderen Ver⸗ änderungen. 5 2 N Schiffsunfall auf dem Bodenſee. 8 (Friedrichshafen, 11. Jan. Der in den letzten Tagen auf dem Bodenſee herrſchende Südweſtſturm hat durch ſein zeitweiſe orkanartiges Auftreten der Schiff⸗ fahrt ſchwer zugeſetzt. Freitag vormittag hatte der Sturm einen Unfall zur Folge, wie ihn die Geſchichte der Bodenſeeſchiffahrt bis heute nicht kennt. Um 8 Uhr fuhr der ſchweizeriſche Perſonendampfer„St. Gallen“ in ſeiner Kursfahrt fahrplanmäßig von Romanshern nach Fried⸗ richshafen ab mit einem Trajektkahn im Schlepptau. Dieſer war befrachtet mit ſieben italieniſchen mit Orangen beladenen Güterwagen. Die Wellen gingen ſehr hoch. Ungefähr in der Mitte des Sees legte ſich der Kahn infolge des hohen Wellenganges plötzlich ſtark auf die Seite. Zwei der mit je 10 Tonnen belaſteten Wagen verloren dadurch das e und fielen ſeitlich um auf das Geländer des Kahns. Glücklicherweiſe ließen die Kuppelungen der zuſammengekuppelten Wagen und das Geländer nicht nach, welchem Umſtande es allein zu ver⸗ danken iſt, daß die beiden umgekippten Wagen oder gar der ganze Wagenzug nicht über Bord in den See ſtürz⸗ en. Der Tampfer„Sankt Gallen“ machte mit ſeinem zefährlichen Anhang ſofort Kehrt und führte den Kahn vieder in den Romanshorner Hafen zurück. Mit einer Stunde Verſpätung brachte er alsdann die Paſſagiere, die unverhofft einen ſehr intereſſanten Schiffsunfall zu erleben Gelegenheit hatten, nach Friedrichshafen. Feldpost-Nartons in jeder Größe empfiehlt Haar Zimmermann Hildastrasse 68. naen Die Kriegsſitzung des eng! k ſcher Oberhauſes. Die engliſche Regierung hat am Freitag vor den ge ſtrengen Herren des Oberhauſes ihren Rechenſchaftsberich über den bisherigen Kriegsverlauf abgelegt. Man kan! micht behaupten, daß die von den leitenden amtlichen Stellen abgegebenen Erklärungen einen beſonders zuver ſichtlichen Eindruck machten. Der Marquis of Crewe ſeines Zeichen Lord⸗Geheimſiegelbewahrer und Staats ſekretär für Indien, ſuchte dadurch im Hauſe Stim⸗ mung zu machen, daß er in hohen Tönen die britiſch⸗ Flotte feierte,„die in unglaublich kurzer Zeit die Ge⸗ walt über die See gewonnen habe.“ Nachher gab der Kriegsminiſter. Lord Kitchener einen Ueberblick über die Kriegslage zu Lande, der mit den beiden Worten ge⸗ llennzeichnet werden kann: knapp und reſigniert. Die Betonung der militäriſchen Stärke Deutſchlands, welche die Abgabe erheblicher Truppenmaſſen vom weſtlichen nach dem öſtlichen Kriegsſchauplatze ohne Schädigung des militäriſchen Erfolges im Weſten ertragen habe, und die ungeſchminkte Feſtſtellung des britiſchen Fehlſchlages in Oſtafrika bildeten zwei Hauptpunkte der Ausführungen Litcheners und waren nicht gerade geeignet, beſonders freudige und zuverſichtliche Empfindungen bei den Lords auszulöſen. Da der Kriegsminiſter überdies in der Rek⸗ cutierungsfrage nur den„befriedigenden“ Fortgang zur ſdenntnis des Hauſes zu bringen vermochte, ſo war auch dieſe Stelle ſeiner Darlegungen nicht imſtande, der Ge⸗ ſamtheit ſeiner kurzen Rede den nötigen Schwung nach oben zu geben. Nicht einmal die Verſicherung, daß der mmfängliche Mangel an Offizieren durch zahlreiche Neu⸗ ernennungen ausgeglichen ſei, konnte völlig beruhigend, zeſchweige denn begeiſternd wirken. Der Federſtrich, der lche Ernennungen vollzieht, iſt ja freilich leicht getan, aber ob ſolche neuernannte Offiziere auch über die nötige Ausbildung und militäriſche Reife ver⸗ jügen und ihre Stellung voll auszufüllen vermögen, das ht auf einem anderen Blatte. 8 5 *Die unbehaglichen Empfindungen der Mitglieder des Oberhauſes traten in der Erwiderung Lord Curzous auf die Erklärungen der Regierungsvertreter deutlich in die Erſcheinung. Lord Curzon erteilte dem Kriegsminiſter keine gute Zenſur; er hätte ſich viel zu knapp im all⸗ gemeinen und zu wenig eingehend über die Einzelheiten äußert. Der Redner wies auf die deutſchen Erfolge in elgien und Frankreich hin, tadelte die Regierung wegen des Mangels eines gründlich vorbereiteten Kriegsplanes und äußerte ſeine Enttäuſchung über die Angabe Kitche⸗ ners betreffs der Rekrutierung, angeſichts deren es zwei ſelhaft erſcheinen müſſe, ob man die benötigte Geſamtzahl bon weit über 2 Millionen Soldaten werde aufbringen können. Gut gabgeſchnitten hat alſo die Londoner Regie⸗ rung bei den Lords keinesfalls, und wenn man aus der Haltung des Oberhauſes einen Rückſchluß auf die öffent⸗ liche Meinung Enalands machen darf, ſo wird man ſa⸗ 0 ger muſſen, daß von der freudigen Begeiſterung eine Nation, die ihr alles ſetzt an ihre Ehre, 153 9921 gar nichts zu ſpüren iſt. 8 5 Aus dem Befehlsbuch 5 eines ruſſiſchen Majors Bei Erſtürmung des Dorfes Lubocz in Ruſſiſch⸗Polen in den Tagen vor Weihnachten wurde von einem unſerer Garde⸗Reſerve⸗Regimenter ein ruſſiſcher Major gefangen⸗ genommen, in deſſen Beſitz ein Befehlsbuch gefunden wurde. Die darin enthaltenen Aufzeichnungen zeigen, in welcher verzweifelten Lage die Ruſſen ſich dort befanden und wie ſchlecht die Heeresorganiſation und Disziplin bei unſeren Feinden iſt. Wir entnehmen den uns zur Ver⸗ fügung geſtellten Schriftſtücken die nachſtehenden Aus⸗ züge: 3 Div.⸗Stab. Rzeczyca, den 26. Dez. 1914 19. Dez. 1. An Kapitän Rykowski. 8 Ich kann Ihnen keine Auskunft geben, da ich mit dem Regiment keine Verbindung habe. Unſere Soldaten erzählen, die Deutſchen hätten unſer IV. Bataillon gefangengenommen. Sie als Nachbar müſſen das beſ⸗ ſer wiſſen. Wenn dies auch wahr ſein ſollte, werde ich meine Stellung doch behaupten, und rate Ihnen, desgleichen zu tun, da wir ſonſt die Flanke der ganzen „Diviſion entblößen, und es würde dann die Sache der ganzen Armee verderben, wenn ein kleines deutſches De⸗ tachement durchbricht und uns in den Rücken fällt. Wenn Sie eine Kompagnie in Reſerve haben, müſſen Sie die Flanke verſtärken und ſo lange ſtandhalten, bis neue Verſtärkungen kommen. e 19. Dez. 12. Uhr nachts.„ . 2. An Oberſt Junkewitſc h. „Eben habe ich die Nachricht erhalten, daß ſich der Stab zurückgezogen hat, wohin unbekannt. Die Deutſchen haben unſeren linken Flügel dicht bei der Pilica um⸗ gangen. Das IV. Bataillon, welches am linken Flü⸗ gel ſtand, hat die Schützengräben verlaſſen, und es wird verſichert, es ſei gefangen genommen worden oder geflohen. Links von mir unſer III. Bataillon im Schül⸗ zengraben teilt mir auch mit, daß das IV. Bataillon nicht mehr im Schützengraben liegt. Unſere Artillerie ſoll auch fort ſein. Teilen Sie mir mit, was Sie wiſſen und wie wir handeln ſollen. i Die Stellung eigenmächtig zu räumen, wünſche ich nicht. Iſt dies beim Divifionsſtab bekannt? 20. Dez. 2.45 Uhr vorm. N 3. An Kommando 152. Regiments. 8 „„Ich melde hiermit, daß der Gegner, wie ich heute feſtſtellen konnte, geſtern abend unſer III. Vatan geworfen hat gegenüber dem Dorfe Lubocz. Er hat unſere Schutzengraben eingenommen, außerdem haben die Deutſchen Roskowa⸗Wola beſetzt und haben ſchein⸗ bar unſeren Regimentsſtab gefangen, da dort alles ſtehen und liegen blieb. Die Fernſprechverbindung iſt geſtört, eine Antwort iſt nicht zu erlangen, und Kund⸗ ſchafter behaupten Deut ſoieſd die Deu ichen, odd fen len mir bereits Patronen, da der Patronenwagen, den ich nach Munition geſandt, wahrſcheinlich auch in Ge⸗ fangenſchaft geraten iſt. Ich bitte das dem Diviſions⸗ ſtab zu melden. 55 5 Ein amerikaniſ ches Lob der deutſchen Flotte. Oer amerikaniſche Admiral Fiske, einer der fähigſten Be⸗ amten des eee der Vereinigten Staaten, zollte dieſer Tage im Ausſchuß des Repräſentantenhauſes für Maxine⸗ angelegenheiten der deutſchen Flotte hohes Lob. Er bezeichnete ſie als die wundervollſte Organisation der Welt und ſagte unter anderem: 950 9 95 „Wir würden wenigſtens fünf Jahre gebrauchen, um ur Flotte auf die Höhe der deutſchen zu bringen. Ich denke dabei nicht an Schiffe und Kanonen, ſondern an die große Zahl anderer Dinge, die uns fehlen: wohlvorbereitete Pläne, disziplinterte Mannſchaften, Minenleger und ⸗ſammler, Flugzeuge, Unterſee⸗ boote und alie die anderen Hilfsſchiffe, die durchaus notwendig ſind. In der deutſchen Marine dienen Offiziere und Mannſchaften, deren Väter und Großväter bereits unter derſelben Flagge edient haben. Mit der Muttermilch haben ſie die Traditionen 5 Flotte eingeſogen, und die Treue und der geradezu wiſſen⸗ ſchaftliche Eifer, mit welchen ſie ihrer Pflicht nachgehen, haben ein ganz wundervolles Zuſammenarbeiten ermöglicht, wie es m geiner anderen Marine der Welt exiſtiert. Sie haben in Deutſch⸗ land das vollkommenſte Drillſyſtem, das man ſich denten kann. Der Kaiſer geht mit ſeiner Flotte hinaus und it ein Tell von ihr. Der Korpsgeiſt hat nirgends ſeinesgleichen, und das Reſultat zeigen die wunderbaren Taten der erſten vier Monate dieſes Krieges. Deutſchlands Pläne ſind zu jeder Minute„up to date N Die Flotte führt genau jeden Befehl des Admiralſtabes aus. Manche behaupten, daß wir es nie ſo weit bringen würden. Ich möchte das nicht ſagen, aber zugeben muß ich, daß es uns roße Mühe koſten würde, ein ſolches Vorbild zu erreichen. enn wir in den Krieg ziehen ſollten, geſchähe es geradezu 0115 Ungefähr. An ein Aude kreten zwiſchen Flotte und Ad⸗ miralſtab wie in Deutſchland wäre bei uns nicht zu denten. Die deutſchen Pläne ſind lange und im voraus egtworſen, vom Stab an die Flotte geſandt und von dieſer wieder zurück an den Stab. Und dieſem wunderbar ausgearbeiteten Syſtem, dieſer Organiſation des ganzen Betriebes, verdantzt Deutſchland die roßen Erfolge der erſten Monate des Krieges. Die erſtaunliche Wirbſamkeit der D Schiffe im Stillen Ozean iſt meuer Anſicht nach nur dieſem ausgezeichneten Zusammenarbeiten zuzu⸗ ſchreiben. Die deutſche Flotte hat dort dem Feind erhebiichen Schaden zugefügt. Als der Krieg ausbrach, waren die deutſchen Schiffe über den ganzen Ozean verſtreut, aber trotz der großen Entfernungen fanden ſich alle zuſammen zu einer Flotte von bemerkenswerter Schlagfertigkeſt. Keiner der Kapitäne wußte vorher, daß der Krieg ausbrechen würde und eller, hätte ohne die Pläne des Generalſtabes, die olle Eventual täten in Rechnung zogen, ſeine Schiffe in jolch wirkſamer Weiſe führen können. Es iſt diret wundervoll, welchen Schaden ie dem Jeinde zugefügt, und wie ſie auf eine Entfernung von 8000 Hards eine überlegene Streitmacht angegriffen und zwei Schiffe die größer waren als ihre eigenen, zum Sinken gebracht haben. Wenn die Engländer eine genügende Anzahl von Unterſeebooten gehabt hätten, hätten ſie die Annäherung der deutſchen Kreuzer vielleicht verhindern können. Es wäre allerdings, wenn die deutſchen Schiffe ſehr ſchnell gefahren wären, fur die eng⸗ liſchen kUinerſerbodte ein ſchweres Stück Arbeit geweſen, A deutſchen Kreuzer abzuhalten.“ ie wahre Bedeutung des deutſchen Angriffes auf die eng⸗ niche Küste erblickt der Rear⸗Admiral darin, daß die Deutſchen verſucht hätten, die engliſche Schlachtſchiffflotte aus ihren Schlupf⸗ winkeln 70 der Nordſee hervorzulocken und in zocche Stevungen u drängen, daß die deutſche Flotte ſie leicht hätte angreifen önnen. 3 — — 2 7 ö 0 4. 85 2 3 8 Der Zivilgouverneur von Polen. Die letzten Kämpfe in Polen haben einen Teil Po- lens in unſere Hände gebracht. Ueber dieſe Gebiete i jetzt eine deutſche Zivilverwaltung einge ſetzt worden, zu 5 Ax,. 4 5 69 N eu,, 4. 0 tlans von Brandenstein. deren Chef der frühere Regierungspräſident von Han⸗ nover und Magdeburg, von Brandenſtein, eenannt wurde, er iſt im Jahre 1849 in Tirol geboren und gilt als ſehr tüchtiger Verwaltunasbeamter. f 5 g Die Kriegsflotte der Vereinigten 1 Staaten. 0 Die Vereinigten Staaten haben große Langmut ge⸗ genüber den völkerrechtswidrigen Uebergriffen der Eng⸗ länder bewieſen. Nun konnte ſich die Union aber nichts mehr bieten laſſen. Sowohl die Intereſſen des eigenen Wirtſchaftslebens als die Selbſtachtung der Staaten zwan⸗ gen zu einer energiſchen, übrigens ſehr maßvollen und in jeder Hinſicht gerechtfertigten Proteſtnote. Nach den bisher eingelaufenen Nachrichten ſoll in der engliſchen Antwort keine Zuſicherung gegeben werden, die den mili⸗ täriſchen Intereſſen der Verbündeten zuwiderläuft. Das wäre gleichbedeutend mit einer Ablehnung der gerechten amerikaniſchen Forderungen und eine ſchwere Verletzung des amerikaniſchen Volksbewußtſeins. Amerika wäre dann wohl zu Gegenmaßregeln gezwungen, die England aufs empfindlichſte treffen würden. i 3 In einem Konflikt zwiſchen zwei durch die See ge⸗ trennten Staaten kommt deren Flotten eine ganz beſon⸗ dere Bedeutung zu. Es iſt daher von Intereſſe, die Kampf⸗ kraft der Flotte der Union des näheren zu beſprechen. Die Flotte der Vereinigten Staaten ſteht nur der engliſchen und deutſchen an Stärke nach. Fertig ſind zehn Großkampfſchiffe und zwar„Texas“,„Newyork“ (28 000 Tonnen, zwölf 30,5⸗em⸗Geſchütze),„Wyoming“, „Arkanſas“(27000 Tonnen, zwölf 30,5 em Geſchütze), Florida“, Utah“„Deleware“,„North Dakota“(23400 Damen elf ſehr moderne unnd neun“ eicbäs' Altered 2 dreadnougths. Vier Monitoren von 3400 Tonnen kommen nur für lokale Verteidigung in Betracht. N An Panzerkreuzern ſind vier von der Klaſſe„Ten⸗ neſſee“, ſechs„Colorado“, drei„Milwaukee“, alle mit ih n 8. 22 Seemeilen, end⸗ „Brooklyn“ onnen, acht 20e m⸗ üße, 21,9 Seemeilen) vorhanden. 5 1 Weſchuße, . Moderne Spähkreuzer gibt es nur drei Tyß„Salem“ dafür vier ältere, große geſchützte Kreuzer von 21 bis 23 Seemeilen Geſchwindigkeit und acht langſamere Kreu⸗ zer, ſowie vierzehn ſogenannte Kanonenboote, die aber zum Teil wirkliche Kreuzer ſind. An Torpedobootszerſtörern ſind fünfzig fertig. Weit⸗ aus der größte Teil gehört Typen von über 900 Tonnen und über 30 Seemeilen an. Torpedoboote gibt es nur ſiebzehn, dafür etwa vierzig zum Teil ſehr große Unter⸗ ſeeboote. i e Alles in allem genommen ſtellt die Marine der Ver⸗ einigten Staaten eine gewaltige Macht dar, die imſtande iſt, England auf die Knie zu zwingen. Wollte dieſes ihr mit Ausſicht auf Erfolg entgegentreten, ſo müßten ſo viel Schiffe vom europäiſchen Kriegsſchauplatz abgezo⸗ gen werden, daß dort die deutſche Flotte die Ueberlegenheit gewänne. Die amerikaniſche Flotte hat im Atlantiſchen wie im Stillen Ozean treffliche Stützpunkte und kann zwei⸗ fellos den ganzen engliſchen Seehandel im Atlantiſchen 12 5 lahmlegen. e „Daraus ergibt ſich wohl von ſelbſt, daß England ſchließlich wird nachgeben müſſen. Wilſes Nachgeben 2 wenn es, wie man aller Vorausſicht nach annehmen kann, Platz greift, eines der wichtigſten weltgeſchichtlichen Er⸗ eigniſſe ſein. Es wird nichts anderes bedeuten als die Abdankung Englands als erſte Seemacht. 3 Fee f 5 2 Geeneraliſſimus Joffre. „In der France de Bordeaux et du Sud⸗Oueſt(vom 1. Jauuar) veröffentlicht ein Mitarbeiter eine Unterredung mit Madame Artus, der jüngern Schweſter des franzö⸗ ſiſchen Generaliſſimus Joſef Joffre. Nach den Angaben der Frau ſtammt die Familie Joffre aus Spanien. Der Urgroßvater hieß de Gouffre und wanderte als politi⸗ ſcher Flüchtling aus Spanien über die Pyrenäen. Er ließ lich in Riveſaltes(Arrondiſſement Perpignan) nieder. Der Spanier de Gouffre, der ſich zu Joffre franzöſiſierte, war Kaufmann. Er hinterließ ſein Geſchäft ſeinem Sohne, der nach mehreren Töchtern mit 43 Jahren noch einen Sohn erhielt. Da er bald Witwer wurde, wuchs der Sohn ziemlich als Wildling auf. Er wurde auch nur Faßbinder und lebte bis zu ſeiner Verheiratung als einfacher Arbei⸗ ter. Tann konnte er aus ſeinem mütterlichen Vermögen ein kleines Küfergeſchäft aufmachen. Es ging aber immer noch knapp genug zu, in der Küferfamilie, denn dieſe zählte bald elf Kinder. Von den elf leben nur noch der Generaliſſimus, ein Steuereinnehmer und die Erzählerin. Der Generaliſſimus Joſef Joffre wurde 1852 am 12. Ja⸗ nuar geboren, erledigte ſeine Gymnaſialſtudien auf dem Lycee zu Perpignan und ging dann mit 15¼ Jahren nach Paris, um ſich auf die Ecole Polytechnique, die Mi⸗ kitärſchule des mittleren Bürgerſtandes. vorzubereiten. Mit * 7 2 27 Jahren wurde er in die Polytechttiſche Schüle aufce⸗ nommen, nach der Rangfolge erſt mit der Nummer 14, weil er— im Deutſchen nicht genügte. Dafür war aber die Mathematik ſeine Hauptſtärke. Bei Ausbruch des deutſch⸗franzöſiſchen Krieges wurde Joffre Pionier⸗Un⸗ Paris mit. Nach dem Frieden trat er wieder in die Polytechniſche Schule ein, die er bald als Leutnant ver⸗ ließ. Nach einander baute er dann bei Paris Forts, und zwar nach eigenen Plänen, in Verſailles, Mont⸗ pellier und in der Bretagne Kaſernen, nahm am Feldzug in Indochina teil, ſtellte in Afrika die Abteilung auf, die den Tod Bonniers rächte und baute endlich den Ha⸗ fen von Diego Suarez im Nordosten von Madagaskar. Mit 49 Jahren war er General. Seine Mutterſprache iſt übrigens katalaniſch. Mit den Jahren iſt Joffre immer ſchweigſamer geworden. Er hat dabei die Gewohnheit angenommen, ſich mit der Hand über die Stirn zu fahren, als ob er ſchwere Gedanken verſcheuchen wolltee⸗ —Kriegs⸗Allerlei. Feſtnahme der entflohenen franzöſiſchen 5 Offiziere. WTB. Torgau, 11. Jan. Die in der Nacht vom Freitag zum Samstag aus Zinna bei Torgau entwi⸗ chenen franzöſiſchen kriegsgefangenen Offiziere, Oberleut⸗ nant Dr. Mouſtier und Leutnant Waharte ſind geſtern abend gegen 9 Uhr in Eilenburg, als ſie dort aus einem Reſtaurant heraustraten, erkannt und feſtgenommen wor⸗ den. Sie ſind bereits wieder in Torgau bei der Gefange⸗ nenkommandantur eingeliefert worden. Eine Mahnung Scheidemauns zum Durchhalten. Der Führer der deutſchen Sozialdemokratie, Reichs⸗ tagsabgeordneter Philipp Scheidemann, der in Solingen gewählt iſt, veröffentlicht in der Bergiſchen Arbeiterſtimme folgende Kundgebung an ſeine Wähler: Schwere Sorge laſtet auf uns allen. Quälend ſind die ſchlafloſen Nächte, in denen wir unſerer Lieben gedenken. Grauſam wühlt der Schmerz im Herzen derer, die das Liebſte ſchon haben hergeben müſſen.. Hut ab vor den Helden, die für unſer Vaterland gefallen ſind. Größer als die Sorgen und Schmerzen müſſen unſer unbeugſamer Wille, unſere unerſchütterliche Entſchloſſen⸗ heit ſein. Wir wollen die furchtbare Zeit nicht nur in klarem Bewußtſein mit offenen Augen durchleben, wir wollen auch die Abſichten unſerer Feinde zuſchanden ma⸗ chen: wir wollen ſiegen! Und ſo wünſche ich zum Jahres⸗ wechſel allen die Kraft, Kummer und Schmerzen nieder⸗ kämpfen zu können. Ich wünſche allen den unerſchütter⸗ lichen Willen zum Durchhalten bis zum Siege! Unſern verwundeten und kranken Soldaten wünſche ich baldige und vollkommene Geneſung. Ihnen und ihren Kameraden, die in den Schützengräben hauſen, zur See oder auf der Wacht dem Vaterlande dienen— ihnen drücke ich herzhaft die Hand! Ihnen ganz beſonders rufe ich zu: Haltet aus! Von Euch hängt es ab, was aus unſerm Lande und was aus der deutſchen Arbeiterſchaft wird. Möge uns das 55 Fut»Wrömbralden Frieden bringen! Berlin, 11. Jan. Dem Vernehmen nach bietet ſich 12 55 2 e des ſtellvertretenden Ge⸗ eralſtabes für vermeſſunastechniſch vorgebild. 5 namentlich Landmeſſer, War geen W 5 nicht der Armee angehören, Gelegenheit, dem Vaterlande DTienſte zu leiſten und bei Geeignetheit für die beſonderen Arbei⸗ ten für die Dauer des Krieges in obere Beamtenſtellen einzurücken. Herren nicht über 50 Jahre würden in erſter Linie berückſichtigt werden; Felddienſtfähigkeit iſt nicht unbedingt erforderlich, doch körperliche Rüſtigkeit nötig. Meldungen würden ſchriftlich unter Vorlage von Zeug⸗ niſſen bei der Kartographiſchen Abteilung Berlin NW. 40, Moltkeſtraße 8, zu erfolgen haben. Boe () Karlsruhe, 11. Jan. Die badiſche Regierung hat eine Denkſchrift ausgearbeitet, über die von ihr aus Anlaß des Krieges zur Unterſtützung bedürftiger Ge⸗ meinden und Perſonen, ſowie zur Sicherung der von ihr für die Volksernährung getroffenen Maßnahmen. Der außerordentliche Landtag wird ſich mit dieſer Denk⸗ ſchrift zu befaſſen haben, außerdem mit der Bewilligung von Mitteln zur Beſtreitung der anläßlich des Krieges vom Staate zu vollziehenden Ausgaben. N ) Karlsruhe, 11. Jan. In der heutigen Sitzung des Badiſchen Roten Kreuzes wurde u. a. mitgeteilt, daß ein Bedürfnis, mit dem nächſten Wollzug warme Sachen für unſere Truppen zu verſchicken, nicht vor⸗ liegt. Mit dem letzten Zug ſind u. a. 3000 Woll⸗ decken für die badiſchen Truppen nach Weſten und 1500 Decken nach Oſten abgegangen. Die Militärverwaltung verwahrt ſich dagegen, daß die Truppen nicht genügend mit warmen Sachen verſehen ſeien; die Verwundeten wären nicht auf die Liebesgaben von Privaten ange⸗ wieſen, vielmehr würden dieſelben von ihren Erſatz⸗ truppenteilen mit warmen Unterkleidern ausgeſtattet. Das Kriegsbekleidungsamt könne allen derartigen Anforde⸗ rungen genügen. e Karlsruhe, 11. Jan. Eine Zuſammenſtellung der eingegangenen Weihnachtsliebesgaben für das badiſche Eiſenbahnperſonal im Feldeiſenbahn⸗ und Militäreiſen⸗ bahndienſt ergab die ſchöne Summe von 7141 Mark. Vom Landesverein des Badiſchen Roten Kreuzes war für jeden Beamten und Arbeiter je ein Weihnachtspaket e worden und außerdem haben die einzelnen Dienſt⸗ tellen ihrem im Feindeslande befindlichen Perſonal noch beſonders eine Weihnachtsgabe übermittelt. 1 Karlsruhe, 11. Jan.(Krüppelfürſorge.) Wie wir ſchon berichteten, befaßte ſich ſowohl das Badiſche Rote Kreuz als auch die Regierung mit der Fürſorge für die Kriegskrüppel in Baden. Bei der im Miniſterium des Innern abgehaltenen Sonderſitzung wurde von dem Stellv. Generalarzt mitgeteilt, daß von der Militär⸗ behörde einige orthopädiſche Anſtalten errichtet werden ſollen; der badiſche Staat wird die Kuranſtalten in Baden-Baden und Badenweiler zur Verfügung ſtellen. (0) Karlsruhe, 11. Jan. Am Sonntag, den 17. — 7 der ſöazialdemokratiſchen Partei Badens ſtatt. die ſich terleutnant. Als ſolcher machte er die Belagerung von Januar, findet hier eine außerordentliche Landeskonferenz 15 „22 u. a. mit der Einberufung des badiſchen Landtags, ſowil mit der durch den Krieg in einzelnen Bezirken dez Landes geſchaffenen wirtſchaftlichen Notlage des Lande und mit der Fürſorgetätigkeit während der Dauer de Krieges befaſſen wird. n. () Diüurlach, 11. Jan. Beim Hantieren mit einen ſcharf geladenen Taſchenteſching ſchoß ein 15jährige Burſche durch das offene Fenſter eines Hintergebäud gegen die Grötzinger Straße. Er traf dabei einen Soldaten einer zufällig vorbeimarſchierenden Militärabteilung. Dei Soldat erlitt eine ſchwere Verletzung am rechten Auge. () Mannheim, 11. Jan. Der Geh. Kommerzien⸗ rat Dr. Karl Haas hat anläßlich ſeines nach 30jähr. Tätigkeit erfolgten Ausſcheidens aus der Verwaltung der Zeltſtoffabrik Waldhof, deren Mitbegründer er iſt, dem Verein„Geneſungsfürſorge in Baden“ den Betrag von 100000 M. geſtiftet, mit der Beſtimmung, daß die Zinſen aus dieſer Summe zu Gunſten von in dem Heim aufzunehmenden erholungsbedürftigen Kriegern Verwen⸗ dung finden ſollen. () Mannheim, 11. Jan. Die Süddeutſche Mühlen⸗ vereinigung macht bekannt, daß vom 11. Januar ab nur noch eine Sorte Mehl abgegeben werden darf, die die Bezeichnung Weizenbrotmehl führt. Der Mindeſtverkaufs⸗ preis beträgt 38 M. für den Doppelzentner ab Mühle. () Neckargemünd, 11. Jan. Ein frecher Kirchen⸗ diebſtahl wurde in der hieſigen kath. Kirche ausgeführt. Ein Dieb erbrach den Opferſtock, und verſchwand mit der Beute. Ein größerer Betrag dürfte ihm nicht in die Hände gefallen ſein. () Merchingen bei Mosbach, 11. Jan. Während der Landwirt Gottfried Salm in der Kirche war, er⸗ hängte ſich ſeine Ehefrau in einem Anfall geiſtiger Um⸗ nachtung aus Schmerz über den Verluſt eines Sohnes im Fedde. () Bruchſal, 11. Jan. Am Samstag forderte der Gefängnisaufſeher Seiter einen zu ſechsjähriger Zucht⸗ hausſtrafe verurteilten Strafgefangenen, der ſeine Strafe im Männerzuchthauſe verbüßt, zum Antritt der Arbeit auf. Dieſer ſchien keine Luſt zu haben, der Aufforderung Folge zu leiſten und widerſetzte ſich, indem er einen in der Nähe befindlichen Kehrbeſen ergriff. Seiler holte Hilfe und erſchien mit zwei weiteren Aufſehern, die dann gemeinſam den Burſchen angriffen. Dieſer aber zog ein Meſſer, das er ſich von der Arbeitsſtelle mitgenommen und verborgen hatte. Mit dieſem ſtach er auf Seiler ein und zerſchnitt ihm Geſicht und Hals und ſchnitt ihm ein Ohr nahezu ab; einem von den zu Hilfe geeilten Auf⸗ ſehern brachte der Unhold einen Schnitt quer über die Bruſt bei, der aber durch die Kleider und das Hemd ſtark gemildert wurde. Seiler iſt ſchwer verletzt, doch ſoll keine Lebensgefahr beſtehen, da durch Zufall weder der Kehlkopf noch die Halsſchlagader getroffen wurde. Lokales. Jugendwehr Mannheim. Herr Hofſchauſpieler Godeck hielt am Samstag, den 9. und Sonntag, den 10. ds. Mts. im Vortragsſaal der Kunſthalle für die Führer und Jungmannſchaften der 12. Kompagnieen der Manr⸗ Sor fü die Jugendwehren von Seckenheim, Ladenburg, Schriesheim, Neckarhauſen, Il⸗ vesheim und Wallſtadt vom tiefſten vaterländiſchen Empfinden getragene, packende Vorträge über ſeine Ein⸗ drücke bei einem vor einigen Jahren ausgeführten Beſuch von Sedan und Umgebung und bei 2 Liebesgabentrans⸗ porten, die er zu Beginn des jetzigen ſchweren Krieges zu einigen im Oberelſaß kämpfenden Truppenteilen brachte, bei denen viel Mannheimer ſtehen. 5 Gute Landſchafts⸗Lichtbilder veranſchaulichten das ſchöne Vorland der Vogeſen, in die uns der Vortragende mit Ernſt und Humor geführt hat. Die Begeiſterung, mit der er von jener pflichterfüllten, kerndeutſchen Wacht am Oberrhein ſprach, trug er in die aufnahmefähigen Herzen der ſeinen Worten gespannt folgenden Jung⸗ mannſchaften, die als ein ernſtes Gelöbnis dankbar fuͤr das Gehörte ein Zfaches markiges Hurrah erſchallen ließen auf unſern Kaiſer und Großherzog und das deut⸗ ſche Volk in Waſſen, das die Heimat vor den Feinden beſchützt. Am Schluſſe des zweiten Vortrages brauſte die Wacht am Rhein duich den Saal, geſungen von unſerer Jugend, auf die wir voll Zuverſicht ſtolz ſind. Dem Herrn Redner, der die Jugend ſo vaterländiſch zu begeiſtern verſtand, ſei herzlichſter Dank auch an dieſer Stelle geſagt! Verantwortlich für die Redaktion Gg. Immermaänn, Seckenheim Frauen⸗Verein Seckenheim. Dienstag, d 12. 8 Ahr in 5 Rathausfaal ane 8 8 Vorſtands Sitzung. Die verehrlichen Vorſtandsdamen und Herren⸗Bei⸗ räte werden hierzu höfl. eingeladen. Die 1. Präſidentin: A. 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Geeignete Bewerber wollen ſich bis Fams⸗ tag, den 16. ds. Mts. beim Vorſtand melden. f 5 1. 298