. l 5. Seckenbeimer Anxeiger, Ives beimer Anzeiger, Neckarbauser Zeitung, Seckenbeimer Zeitung. Hmtsblatt B Inſertisuspreis. der Büürgermeilsteramter Seckenheim, Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zelle. Bei öfterer A datt. Inesheim, Hekarhansen und Edingen. e Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Nr. 18. Der franzöſiſche Tages bericht. Gs. Frankfurt, 10. Febr. Die„Frankf. Ztg.“ meldet vom 9. Februar: Die Kriegsberichte vom Diens⸗ tag lauten: Um 3 Uhr nachmittags. In Belgien Ar⸗ tilleriekämpfe mit Unterbrechung. Ypern und Furnes wurden beſchoſſen. Die belgiſche Artillerie zerſtörte ein Gehöft, deſſen Verteidiger flüchteten. Auf der Straße von Bethune nach La Baſſee hatten wir eine Mühle wie⸗ der beſetzt, wo es dem Feinde gelungen war, ſich einzu⸗ richten. Soiſſons wurde mit Brandgranaten beſchoſſen. Auf der ganzen Front der Aisne und der Champagne erwiderte unſere Artillerie wirkſam das Feuer deut⸗ ſcher Batterien. In den Argonnen ſpielte ſich der im Bagatelle entbrannte Kampf in einem der dichteſten Teile des Waldes ab und nahm infolgedeſſen einen ziemlich verworrenen Charakter an. Die Front wurde in ihrer Geſamtheit hüben und drüben behauptet. Die am 7. Fe⸗ bruar beteiligten Beſtände überſchritten nicht 3 bis 4 Ba⸗ taillone auf jeder Seite. Am geſtrigen Tage kämpfte nur eines unſerer Bataillone. In Lothringen und in den Vogeſen Artillerietätigkeit. a 11 Ahr abends: Es wurde kein wichtiges Ereignis gemeldet. Wir ſprengten vor Ville ſüdöſtlich von Cra⸗ onne einen Minengang, worin feindliche Soldaten ar⸗ beiteten, in die Luft. Eine Unterredung mit dem Grafen Zeppelin. GKG. Berlin, 10. Febr. Der Berliner Vertreter der„Unitet Preß“, v.. de hatte nach der B. 3. eine Unterredung mit dem Grafen Zeppelin. Dieſer er⸗ klärte, daß der Luftkrieg ſtets ein wichtiger Faktor in den Kämpfen zwiſchen den Nationen bleiben werde, wie jetzt der Unterſeekrieg. An große Luftſchlachten zwiſchen Luft flotten glaubt Graf Zeppelin nicht. Der engliſchen Empö⸗ rung über die Tötung von Nichtkämpfern durch Bomben von Luftſchiffen liegt nur die Furcht zugrunde, daß die Zeppeline die Iſolierung Englands zerſtören könnten. Die Frage, ob London mit einer Zeppelinflotte angegriffen würde, beantwortete der Graf dahin, daß es ſich hier um eine Angelegenheit des Generalſtabs handle. Ebenſo wollte ſich der Graf über den militäriſchen Wert und die Znkunftsausſichten ſeiner Luftkreuzer nicht äußern und betonte nur, daß wir erſt im Anfang der Zeit der Luft⸗ ſchiffahrt uns befinden. Ein Luftfahrzeug habe er im Verlauf dieſes Krieges perſönlich nicht geleitet. Zam Schluß gab der Graf der Hoffnung Ausdruck, ſein Le⸗ benswerk mit einer Luftfahrt über den Atlantiſchen Ozean krönen zu können. Italien braucht die deutſche Kohle. WTB. Zürich, 10. Febr. Die Neue Züricher Zei⸗ tuna berichtet: Laut Italia iſt die Trage der Koblen⸗ Seckenheim, Donnerstag, den 11. Februar 1915. Die Welt im Kriege. beſchaffung für Italien weit ernſter als die Getreidever⸗ ſorgung. Auf die engliſche Kohle ſei nicht mehr zu rech⸗ nen, ebenſowenig auf die amerikaniſche wegen der unge⸗ heuren Frachtſätze. Die Rettung der italieniſchen In⸗ duſtrie könne nur noch aus Deutſchland kommen. Portugal tut nicht mehr mit. a GKG. Genf, 10. Febr. Die Mailänder Zeitungen melden aus Liſſabon: Ter Miniſterpräſident Caſtro hat amtlich die vorläufige Einſtellung der Mobiliſierungs⸗ maßnahmen Portugals verfügt. g b Gegen Englands; 5 Völkerrechtsbruch. Neutrale Stimmen gegen England. WTB. Kopenhagen, 10. Febr.„Extrabladet“ ſchreibt in einem Leitartikel: Bis jetzt wiſſen wir nichts über die Mittel und die Methode, mit denen Deutſchland die Blockade gegen England durchführen will. Wenn man gerecht iſt und ſeine ruhige Ueberlegung bewahrt, kann man die deutſche Handlungsweiſe nicht verurteilen und nicht einſtimmen in das franzöſiſche, engliſche und amerikaniſche Geheul über die deutſche Barbarei. Daß Amerika, deſſen Handel mit England durch die Maß⸗ regeln unterbunden wird, über die deutſchen Kriegs⸗ pläne aufgeregt iſt, verſteht ſich von ſelbſt. Aber Amerika hat kein Recht, ſie zu verurteilen und keine Mittel, ſie zu verhindern. Man muß den Deutſchen recht geben, daß, wenn Deutſchland die Macht hat, England auszu⸗ hungern, dies nicht nur ſeine Aufgabe iſt, ſondern daß es eine Schande wäre, wenn Deutſchland es nicht täte. Dies würde allerdings gleichbedeutend ſein mit der Läh⸗ mung des däniſchen Handels mit England. Des halb können die Dänen nur wünſchen, daß die Blockade nicht durchführbar iſt. Aber es wäre möglich, daß hierdurch das Ende des ganzen Krieges nähergerückt würde. Wenn England jetzt den Wechſel der Flagge als zuläſſig be⸗ gel uch ſo ſieht man daraus, daß der Krieg keinerlei Grenzen für das, was zuläſſig iſt, kennt und daß es keine Schlechtigkeit gibt, die zu Kriegszeiten nicht eine ſchöne Erklärung und Verteidigung findet, und daß alles, was einem beſtimmten Zweck dient, nicht nur für zuläſſig, ſondern auch für hochmoraliſch, ſchön und edel erklärt wird. Die ganze Moral des Krieges iſt in Wirklichkeit in den Worten ausgedrückt:„Not bricht alle Geſetze!“ Die volle Geltung des Satzes wird nur hinter heuch⸗ leriſchen Worten verborgen. i WTB. Stockholm, 10. Febr. Zu der Frage des Mißbrauchs der neutralen Flagge durch England bringt Aftenbladet einen ſcharfen Leitartikel. Das Blatt ſchreibt: ö 15. Jahrgang neutralen Länder des Schutzes ihrer Flagge. Es Uegt eine ſcharfe Ironie darin, daß Großbritannien, das nach den verrſchiedenſten offiziellen und privaten Ausſprüchen die Herrſchaft über die Meere ausübt, zu einer derartigen Täuſchung greifen zu müſſen glaubt, um ſeiner Handels⸗ flotte einen Schutz zu gewähren, den ſeine Kriegsflotte ihr nicht mehr geben kann. können nicht umhin, mit aller Kraft dagegen Einſpruch zu erheben, daß England ſich der Flaggen anderer Staa⸗ ten bedient. Eine derartige Handlungsweiſe kann unter keinen Umſtänden gerechtfertigt werden, ebenſowenig wie etwa die Aneignung eines falſchen Paſſes oder einer ge⸗ ſtohlenen Viſitenkarte, um durch unrichtige Legitimation Schwierigkeiten auszuweichen, dann ſteht auch dem nichts entgegen, daß ein ſolches unter ſchwediſcher Flagge fah⸗ rendes Schiff Kanonen an Bord nimmt und ein deutſches Kriegsſchiff beſchießt. Damit wären wir mitten in den Krieg hineingezogen. Schlimmere Ausſichten für unſer Land kann es eigentlich gar nicht geben. 9 N Italiens Haltung. 5 GKG. Rom, 10. Febr. Durch heftige Angriffe ein⸗ zeluer Zeitungen gegen die deutſche Admiralitätserklärung entſtand das Gerücht, die italieniſche Regierung werde eine Bewegung Neutraler gegen Deutſchland einleiten und anführen, um die Freiheit des neutralen Handels zu ſchützen. Solche Abſicht beſteht, wie man nach dem Ver⸗ hältnis Italiens zu Deutſchland erwarten durfte, und wie jetzt beſtätigt wird, nicht. Italien wird, wie alle Neu⸗ tralen, abwarten, wie die Dinge ſich entwickeln und dar⸗ nach den Schutz ſeiner Intereſſen wahrnehmen, wenn dieſe überhaupt verletzt werden ſollten. 5 Eine unerhörte engliſche Erklärung. WTB. London, 10. Febr. Von kompetenter Seite wird dem Korreſpondenten der Berlingske Tidende, oer vor zwei Tagen die Erklärung der deutſchen Regierung als bewußte Unwahrheit bezeichnet hat, nachdem er ſich an⸗ geblich an ſämtlichen maßgebenden Stellen zuvor er⸗ 5 kundigt hatte, folgendes verſichert: Die Admiralität hat nicht einen allgemeinen Befehl an die britiſchen Handels⸗ ſchiffe ausgegeben, ſondern ſie hatte nur den engliſchen Schiffen geraten, auf der Grundlage des allgemein an⸗ erkannten Rechtes eine neutrale Flagge zu heſſen, wenn ſie Fahrwaſſer paſſieren, wo ſich deutſche Unterſeeboote aufhalten. Die Deutſchen hätten ſich auch dieſer Kriegs⸗ liſt bedient, nicht nur die Emden bei Penang, ſondern auch berſchiedene Patrouiltenſchiffe und Minenleger ſeien unter neutraler Flagge gefahren. Auch alle Seemächte hätten dies zu Kriegszeiten häufig getan. Sämtliche großen Schiffsreedereien in Liverpool und anderen engliſchen Hafenſtädten haben einſtimmig erklärt. daß ſie dieſe Ver⸗ Die neutralen Regierungen Durch eine derartige Handlungsweiſe beraubt England alle a i 8 gar nicht vernommen; er gab ſich den Schein, als ſei er ſelbſt mit dringenden andern Gedanken beſchäftigt, die ſeine ganze Beſinnung in Anſpruch nähmen; ein Blick auf Sixtens erregtes Ausſehen und die Unruhe ſeines Gebahrens mochte ihn dazu veranlaßt haben. Er hatte die Muße des unfreiwilligen Aufenthalts in dem kleinen einſamen Dorfe zu einem Rundgange durch das⸗ ſelbe benützt und ſchien vollauf mit dem Geſehenen be⸗ ſchäftigt.„Man kann doch überall und immer etwas beobachten,“ ſagte er hinzutretend,„wenn man nur die Augen aufmachen will! Da bin ich vor ein paar Jahren hier vorüber gereiſt, es war im Spätſommer, gerade zum Beginn der Erntezeit, aber mit der Ernte ſah es trübſelig aus, ein Hagelwetter war tags zuvor über die Gegend gezogen und ſo weit man ſah, war das Getreide gelnickt und die Halme in den Boden hineingeſchlagen, daß man nichts erblickte, als ſchwarze Erde und Stop⸗ peln drinnen.... Da war auch ein Apfelbaum, im Wirtsgarten über der Straße, an dem ich ſchon man⸗ ches Jahr meine Freude hatte, ein ſchöner kräftiger Stamm mit einer Rinde ſo glatt wie Sammet und ſo glänzend wie Seide, eine Prachtſorte, echter Winter⸗ Stettiner und war dies Jahr wie überſät geweſen mit der erſten Frucht.... den Baum hatt' es auch bös mitgenommen! Er ſtand gerade in der Ecke, über welche das Unwetter am ärgſten hingeſtrichen war.... Die halbreifen Früchte lagen zu Hunderten im Graſe her⸗ um unter den abgeſchlagenen Blättern und Aeſten, es war faſt kein Laub mehr an den Zweigen, die Rinde war zerfetzt und losgeſchält und die meiſten von den jungen Fruchttrieben waren geknickt... So leid es mir tat um den Baum, ich mußt ihn beinahe verloren geben! Aber er iſt eben tüchtig in der Wurzel, und hat's glücklich überſtanden, ich hab es ſo eben geſehen; der Baum hat ſich wieder erholt, die Rinde iſt bis auf ein paar Riſſe und Narben wieder ſo glatt wie zuvor, und im nächſten Jahr wird der Baum wieder blühen.“ 1 i Fortſetzung folgt.) ...———...... 5 5 i. em, klarem Himmel und tauſend und tauſend Sternen 5 Ein W 15 und Funken, die auf dem unabſehbar hingedehnten a 5 Schmid d 5 ebenen Schneegefilde glitzerten und ſchimmerten. Un⸗ 3 bekümmert um das ſchöne Schauſpiel, den Windzug 64, Fortſetzung.(Nachdr. verb.) nicht achtend, der von Zeit zu Zeit, eine kleine Partie „D'rauf!“ tönte der gewaltige Ruf des Ai hbauern. lockern Schnees vor ſich her wehend, ziemlich empfindlich „Die Tür bricht— noch einen Stoß und wir dringen von Norden her über die Fläche ſtrich, ging der junge ein Aichbauer mächtigen Schritts vor dem Hauſe hin und Zerſchmettert krachte in der nächſten Sekunde die] wider; wer ihn lange nicht geſehen, mochte zweifeln, ob Tür hinein, aber zugleich, mit der Schnelligkeit des das geſunde Rot ſeines Angeſichts elwas bleicher gewor⸗ Augenblicks, vielleicht erſchüttert durch die Heftigkeit des den, oder ob nur das Schneelicht es um einen Ton letzten Anpralls, neigten die wankenden Zalken und heller ſcheinen machte; nicht zu verkennen aber war, daß Sparren des Daches ſich gegen einander und ſtürzten die Stirn, auf welche die Pelzmütze tief hereingezogen berab— eine Funken ſtäubende Glutmaſſe, welche alles[war, nicht ſo wolkenlos ausſah, nicht ſo offen, wie da⸗ unter ſich begrub und in welcher das Geſchrei des Lum⸗ mals, als er Franzi an der Kreuzſtraße entgegengetreten penſammlers erloſch.. war. Es mußten ernſte Gedanken ſein, die ihn beſchäf⸗ Alle Arbeit hielt inne, der Gewalt des Moments tigten, denn manchmal hielt er in ſeinem Wandeln gegenüber, vor welchem jede menſchliche Tätigkeit in wie unwillkürlich an, als beſorge er ſich ſelbſt in der ſchauerlicher Nichtigkeit erlahme. Einige begleiteten den[Bilderreihe zu unterbrechen, die an ſeinem Gemüte Einſturz mit einem Ausruf des Schreckens. Andere zogen vorüberzog; dann beſchleunigte er den Schritt wieder, die Hüte und Mützen, falteten die Hände und ſprachen wie wenn es gälte, ein Entfliehendes zu halten oder ein Stoßgebet für den Unſeligen, der ein ſchweres Ver⸗ ſich zu raſch entſchloſſenem Handeln aufzuraffen. Mehr⸗ ſchulden in ſo furchtbar ſchwerer Weiſe gebüßt. Bald mals eilte er dann dem Stalle zu, wo das Geſpaun ge⸗ wich die augenblickliche Erſtarrung, wie ſie gekommen füttert wurde, und ſchien unzufrieden, wenn er zurück⸗ war, und alle ſtürzten nach dem Gluthaufen, ihn aus⸗ lehrte, daß die Weiterfahrt ſich noch immer verzögerie. einander zu reißen und zu retten, wenn durch einWun⸗ Der Lehrer von Oſterbrunn, der, in einen tüchtigen der noch etwas zu retten ſeim ſollte; nach Verlauf einer[Bauernmantel gewickelt, von der Straße herankam, un⸗ halben Stunde war es den vereinten Bemühungen ge⸗ terbrach ihn in ſeinen Betrachtungen. lungen, auf den Grund zu dringen; man fand einen„Nun, wie ſteht es?“ fragte er, näher tretend. faſt unkenntlichen, ſchwarzgekohlten Körper— unweit„Iſt der Braune wieder im Stande? Können wir bald davon lagen Stücke geſchmolzenen Silbers. wieder fort?“ i „Es geht,“ antwortete der Bauer; der Gaul; iſt geſtern Nacht bei dem Brande etwas anugeſtrengt worden und hat ſich ein biſſel verſchlagen, ſcheint's... aber Am Tage darauf hielt ein Schlitten vor dem an der Landſtraße weit vom Dorfe vorgeſchobenen und ziem⸗ lich einſam gelegenen Wirtshauſe zu Haching, dem letzten Dorfe, ehe man auf der nun verwaiſten Hauptſtraße ſtraße von Tegernſee her aus den Bergen gegen Mün⸗ chen herankommt. Es war friſch⸗helles Wetter mit blau⸗ der warme Trunk, den ich ihm eingeſchüttet habe, tut ſeine Schuldigkeit und in einer Viertelſtunde können wir uns wieder auf den Weg machen...“ a Der Lehrer tat, als habe er die Rede des Bauern 5 1. 8 8 1 e 3 1 8888 2 ß o 28 4 2 455 1 die 3 3 4 1 1 eee eee TTT 9 N 3 vartungsmaßregeln als völlig legitim anſeyen. Vie Be⸗ hauptung ſei töricht, daß eine derartige Handlung einen Fleck auf Englands Flagge und Ehre bedeute. 5 Neues Opfer der deutſchen Unterſeeboote. G. London, 10. Febr. Die Admiralität be⸗ richtet, nach einem Telegramm der Frankfurter Zeitung daß am 6. Februar neun Rettungsboote bei Rye an der Südküſte von England gefunden worden ſind, die bie Auf⸗ ſchrift„Oriole“ trugen. Man fürchtet, daß der Dam⸗ pfer„Oriole“ der allgemeinen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft, das am 29. Januar London verließ und am 30. ſeeboot in den Grund gebohrt wurde, das auch die„Taku⸗ maru“ und die„Ikaria“ vernichtet hat. Der Flaggenmißbrauch durch England. WTB. Lon don, 10. Februar. Die„Morningpoſt“ meldet aus Waſhington: Das Staatsdepartement hat die Beratung über die deutſche Papier⸗Blockade und die Verwendung der amerikaniſchen Flagge durch die„Luſi⸗ tania“ begonnen. Letztere Frage dürfte viel Erregung verurſachen. Die Verwaltung erwartet, daß ſie anti⸗ engliſche Reden im Kongreſſe und Angriffe auf Eng⸗ land in der deutſchfreundlichen Preſſe zur Folge haben wird. Der amtliche Bericht über den Fall der„Luſi⸗ einen eventuellen Proteſt gefällt. N Die Lage im Dſten. VLViouftſchiffe über Finnland. GKG. Frankfurt, 10. Febr. Die„Frankfurter Zei⸗ tung“ meldet aus Wien: Die Korreſpondenz„Rundſchau“ meldet aus Stockholm: Die ruſſiſchen Kriegsberichter⸗ ſtatter teilen mit, daß in den letzten Tagen ungeheure Luftſchiffe über Finnland und den Baltiſchen Provinzen kreuzten. Dieſe Luftſchiffe, offenbar Zeppeline, bewegten ſich für ihre Größe unglaublich raſch und ſeien durch Schüſſe nicht erreichbar. Da ſie regelmäßig erſcheinen, könne man darauf ſchließen, daß ſie ſich recht ſicher fühlen. Der Umſtand, daß ſie keine Bomben abwerfen, deutet darauf hin, daß ſie einſtweilen nur Beobachtungen vor⸗ nehmen. Der Rückzug der Ruſſen in der Bukowina. WTB. Budapeſt, 10. Febr. Der Peſter Lloyd meldet aus Burdojeni: Unter dem unbeſchreiblichen Jubel der Bevölkerung ſind geſtern unſere Vortruppen und Honvedhuſaren in Suezava eingezogen. Die Stadt trug Flaggenſchmuck. Um 2 Uhr erfolgte der Einzug der Nachtruppen. Die Soldaten wurden auf der Straße von er Bevölkerung umarmt und geküßt. Die Ruſſen haben ſich vollſtändig gegen Czernowitz zurückgezogen. In Ra⸗ dautz ließen ſie 200 mohamedaniſche Soldaten zurück, in Hatna 50 Tſcherkeſſen. Die Städte Kimpolung, Gura⸗ kundore und Suczava ſind in unſerem Beſitz. Nachmittags hier aus Czernowitz eingetroffene Perſonen berichten, daß ſich der ruſſiſche Gouverneur Ewreinos geſtern ſamt ſeinem Stabe und der ganzen Garniſon nach Nowo⸗ ſielitza zurückgezogen hat. gegen Czernowitz.. . Der ſerbiſche Kriegsſchauplaz. 0 Paris, 10. Febr. Nach einer Meldung des „Echo de Paris“ iſt die Offenſive der deutſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Truppen gegen Serbien durch von den Serben her⸗ vorgerufene Ueberſchwemmungen der Donau aufgehalten worden. Die ſerbiſche Front hat 80 000 Mann Ver⸗ ſtärkungen erhalten.(Es wäre intereſſant zu erfahren, aus welchen Quellen die Serben eine ſolche Verſtärkung nehmen. D. Red.).*** Das Werben des Dreiverbandes um Bulgarien. GKG. Mailand, 10. Febr. Die„Italia“ meldet aus Athen: Vertreter des Dreiverbandes unternahmen gemeinſame Schritte in Sofia, um Bulgarien zu ver⸗ anlaſſen, klare Farbe zu bekennen. Am energiſchſten war der ruſſiſche Geſandte. Radoslawow antwortete, Vol und Regierung verlangen einſtimmig die Befriedigung der nationalen Anſprüche. Es ſcheint, daß die Rückkehr Ghenadiews abgewartet wird, bevor eine definitive Ent⸗ ſcheidung getroffen wird. Das„Giornale d'Italia“ mel. det, Bulgarien rüſte eifrig neue Regimenter aus, die aus mazedoniſchen Flüchtlingen gebildet würden. s WTB. Soſia, 10. Febr. Gegenüber den Ausführun⸗ gen des ruſſiſchen Profeſſors Miljukow, daß Rußland ſich unverzüglich der Dardanellen und Konſtantinopels bemächtigen müſſe, da eine Internationaliſierung der Meerengen Rußland zwingen würde, eine große Flotte zu halten, bemerkt das nationaliſtiſche Blatt Edinſtuo, daß eben dieſe Beſtrebungen Rußlands die Kataſtrophe Bulgariens im Jahre 1913 herbeigeführt haben. Sollte Rußland wirklich Wien und Konſtantinopel mit einem größeren Hinterlande erobern, ſo wäre Bulgarien zwi⸗ ſchen Rußland und Serbien eingekeilt und verloren. Aus der ruſſiſchen Duma. 85 0 Wie man die Dinge auf den Kopf ſtellt, kann man aus der Rede des Präſidenten Rodzianko bei der Er⸗ öffnung der Tuma lernen, er ſagte u. a.: Rußland ſtehe nach 6 Kriegsmonaten immer noch aufrecht, ſtark und unerſchütterlich da, beſeelt von einem einzigen un⸗ geteilten Willen. Rußland mache die Anſtrengungen eines mächtigen, zähen und verſchlagenen Gegners zu Schan⸗ den. Gott hat unſer Geſchlecht zum Zeugen des größten Weltkampfes machen wollen zwiſchen zwei entgegenge⸗ ſetzten Grundſätzen, dem des Friedens der Völker und des Rechtes auf der einen Seite und dem des gierigen Mili⸗ tarismus und der groben Gewalt auf der anderen Seite. Rußland hat dieſen Krieg nicht gewollt und nicht geſucht, aber nachdem dieſer Kampf nun einmal eingeſetzt hat, ſollen die Feinde wiſſen, daß wir vor keinen Opfern zurückſchrecken. Wir ſtehen nicht allein in dem großen Kampfe. Serbien und Montenegro kämpfen mit uns und geben den Beweis für den Triumph des Geiſtes über die grobe Kraft. Das tapfere belgiſche Volk trat als erſtes in den Kampf ein, indem es ſich nicht um den Ruin kümmerte und unerhörte Leiden aushielt. das edle und mächtige England kämpft für die gerechte Sache, ebenſo das japaniſche Volk, ein Freund von Recht und Gerechtigkeit, kämpft mit Rußland zuſammen. D äſident ſchloß ſeine Re muß ein ſiegreicher ſ die Frieden 55 ine 0 2 Friedensb wir Januar in Havre erwartet wurde, durch dasselbe deutſche Unter⸗ als Vorſpiel zu größeren Ereigniſſen betrachtet. tania“ ſteht noch aus. Es wurde keine Entſcheidung über wwnen diktieren werden! Dis geſamte Duma bereiteke darauf dem Präſidenten Rodzianko eine begeiſterte Hul⸗ digung. 5 8 ö Der türkiſche Krieg!, N f Das Vordringen der Türken. GKG. Amſterdam, 10. Febr. Die Eugländer, die bisher nur Verachtung für die Türken am Suezkanal heu⸗ chelten, geben nun zu, daß, wie die Daily News ſagt, die Türken mutiger ſind als man geglaubt hatte. Das Erſtaunen der Engländer iſt groß, daß es den Türken ſelungen iſt, eine derartig ſtarke Heeresmacht durch die üſte zu bringen. Die ſtattgehabten Kämpfe werden Seekämpfe im Schwarzen Meer. GKG. Frankfurt, 10. Febr. Die„Frankf. vom 8. Februar morgens: Als unſere Flotte ſich auf hoher See befand, meldete der Wachpoſten zu Sebaſto⸗ pol den ehemaligen deutſchen Kreuzer„Breslau“, der ſich Jalta näherte. Um 8 Uhr feuerte der feindliche Kreuzer mehrere Kanonenſchüſſe in die Stadt und ent⸗ fernte ſich ſodann. Die deutſchen Geſchoſſe beſchädigten vier Häuſer und das Stadthaus. Es gab jedoch weder Verwundete noch Tote. Als Erwiderung des Bombarde⸗ ments von Jalta wurden unſere vier Kreuzer vor Trape⸗ zunt geſandt, das ſie am nämlichen Tage nachmittags um vier Uhr beſchoſſen, indem ſie eine Batterie von acht Feuerſchlünden kanonierten. Ueberdies verſenkten ſie im Hafen einen feindlichen Dampfer mit ſeiner Ladung. Am Kap Jeros verſenkten unſere vier Kreuzer einen weiteren türkiſchen Dampfer ſowie einen Schoner. Amerika tritt für die Beendigung des a Krieges ein. WTB. London, 10. Febr. Daily Telegraph meldet zus Waſhington: Eine vom Senator Follette verfaßte Reſolution, die die neutralen Nationen einlädt, ſich für die Beendigung des Krieges einzuſetzen, wird wahrſcheinlich norgen der Senatskommiſſion für auswärtige Angelegen⸗ zeiten vorgelegt werden. Die Reſolution fordert die Ver⸗ inigten Staaten auf, ſobald als möglich eine Konferenz der neutralen Nationen einzuberufen, die über die Po⸗ itik zur Erhaltung des Friedens der Neutralen beraten ind ihre Dienſte zur Verhandlung zwiſchen den Krieg⸗ ührenden anbieten ſoll. Die Reſolution wird hier als iußerordentlich wichtiger wech dag betrachtet und hat lusſicht, angenommen zu werden. Die Reſolution ſchlägt jor, zukünftig Konflikte durch eine allgemeine Einſchränk⸗ ing der Rüſtungen zu verhindern, die Verſchiffung von Vaffen aus einem Land in ein anderes einzuſtellen und ewiſſe Handelscouten zu neutralisieren 8 Unſere Truppen marſchieren Zur bevorstehenden Konſitmalion und Kommunion haufen Sie am voriefihatfesſen gesangbücher und Magnifikaie ——————ů— bei georg Simmermann ——— Aüch mit den Worten: Dieſer werden 5 bis 8 ßbbiloòaſtraße 68.& Die Neutralen und die deutſche Blockade Englands Sckon Fürſt Vismarch hat bedauert, daß es den Deutſchen nicht gelungen ſei, bei den anderen Völkern ſich beliebt zu machen. Die Stimmungspolitik, welche durch dieſen Fehler bei den Neutralen hervorgerufen wurde, hat nicht ſelten im Laufe dieſes Krieges die Intereſſen⸗ politik zurückgedrängt. Deutſchland kämpft nicht bloß für ſich, ſondern für alle Länder, die unter der bisher ſo wenig beſchränkten britiſchen Gewaltherrſchaft auf ſämt⸗ lichen Meeren leiden. England hat durch ſeine Konter⸗ bandliſten und durch die von ihm bei den Neutralen er⸗ zwungenen Ausfuhrverbote den ganzen Welthandel unter den Druck ſeines Willens geſetzt und ſeinen Vedürfniſſen untergeordnet. Die Neutralen, und darunter auch die mächtige amerikaniſche Republik, haben dieſe Eingriffe mit auffallenoer Duldſamkeit hingenommen. Es kam zu einzelnen Proteſten gegen das Unterſuchungsrecht und zegen die ſonſtigen Verfügungen. Aber die rückſichtsloſe Zerſtörung des durch Gewohnheit und Verträge gel⸗ tenden Völkerrechts hat keinen ernſten Widerſtand ge⸗ funden. Kein einziges neutrales Land hat ſich dagegen aufgelehnt, als England die papierene Blockade über die Nordſee verhängte und die Beſtimmungen der Pariſer Deklaration, an die auch die britiſche Regierung gebunden iſt und die eine Blockade nur dann für rechtsbeſtändig anſieht, wenn ſie effektiv iſt, rückſichtslos mißachtete. Die Neutralen haben ſich nicht gewehrt, als England die Liſte der unbedingten Konterbande weit über Gebühr aus⸗ dehnte und den Begriff der bedingten Konterbande derart verwiſchte und verſchob, daß der völkerrechtliche Sinn und Zweck ganz verloren ging. Auch ſind die Neutralen gleichgültig geblieben, als England durch ſeine Behand⸗ lung von Getreide und Nahrungsmitteln, welche bedingte Konterbande ſind, auch die Staaten, die am Kriege nicht teilnehmen, mittelbar gezwungen hat, bei dem Aus⸗ hungerungsplan zu helfen. f Nach dieſer Haltung können die Neutralen ſchwerlich ſich von der Unparteilichkeit, die ſie haben müßten, ſoweit entfernen, um deutſchen Maßregeln, die im Weſen eine Nachahmung des engliſchen Beiſpieles ſind, einen Widec⸗ ſand zu leiſten, den ſie früher, als er ſich um die Ver⸗ fügungen der britiſchen Admiralität handelte, unterließen. Ter Präſident der Vereinigten Staaten wird gewiß mit Rückſicht auf ſeine hohe Würde und auf die Bedeutung des von ihm vertretenen Volkes auf dem Boden des Grundſatzes von der Gleichberechtigung bleiben und jeden Schritt unterlaſſen, der als Parteinahme gedeutet wer⸗ den müßte. Die Neutralen können ſich dem Eindruck eradezu unerhörte Mittel zu hintergehen und zu tergehen 3 zu ſchä⸗ igen. Der Gebeimerlaß. der den hbritif Redli 5 Ztg.“ 7 meldet aus Petersburg, 10. Febr.: Amtliche Mitteilungen nicht entziehen, daß England den Plan hatte, ſie durch bloß gegen alles Völkerrecht, ſondern auch gegen gkeit England hat die Anmaßung, zu glauben, alles wäre ſittlich, was ſeinem Vorteile dient. Unglaubliche geſchieht, daß der Geheimerlaß in der Preſſe als vollſtändig berechtigt bezeichnet und verteidigt wird. Die Neutralen müſſen alſo zugeben, daß ihre Flagge von einem fremden Staate mißbraucht wird. Wenn ein Land an irgend etwas ein beſtimmtes Eigentum hat, ſo iſt es ſeine Flagge. Auch das wird jetzt von England nicht mehr anerkannt, ebenſo wie es die unbedingte und bedingte Konterbande zu ſeinem Nutzen verfälſcht hat. Der wahrheitsliebende Temps. 8 4 In den Münchner Neueſten Nachrichten hat vor wenigen Tagen Ludwig Ganghofer ſein Zuſammentreffen mit dem Kaiſer im Großen Hauptquartier geſchildert. Dieſe Schilderung hat die Aufmerkſamkeit des Pariſer „Temps“ erregt. Das Blatt hat ſich die Gelegenheit nicht entgehen laſſen, ſeinen Leſern eine„Ueberſetzung“ des Ganghoferſchen Berichtes zu geben und dieſe Ueber⸗ ſetzung iſt in einer Weiſe ausgefallen, die es lohnt, die zeiden Schilderungen gegenüberzuſtellen: Die M. N. N. Nr. 51 vom 29. Januar ſchrieben: „Wird die frohe Güte, die immer aus ihm redete, ge⸗ nindert ſein, verwandelt in Zorn und Härte? Werden Mißmut, Zweifel und Sorge aus ſeinen ſonſt ſo gläubigen Augen ſprechen? Haben die Fäuſte des Geſchehens ihn gefaßt, ihn umgemodelt, wie ſie es mit vielen machen, die der Widerſtandskraft entbehren und ſich von den Freigniſſen zerren laſſen? Hat der heiße Atem des Krie⸗ zes ihn angehaucht und in ihm geweckt, was nie noch in ſeinem Innern war? Iſt in ihm unter dem Donner⸗ dröhnen des Schlachtfeldes ein Neues entſtanden, das man zeklagen, vor dem man erſchrecken müßte?— Da tritt er ein, in der feldgrauen Generalsuniform mit dem gleichen ruhig⸗elaſtiſchen Schritt, den ich immer im ihm geſehen. Wohl war: ſein Haar, mit der kleinen, trotzigen Welle über der rechten Schläfe, iſt ſeit dem Frühjahr ein wenig grauer geworden, kaum merklich. Und eine Furchenlinie, die ich früher nie gewahren konnte, iſt in ſeine Stirn geſchnitten und ſchattet zwiſchen ſeinen Brauen. Aber nur eines einzigen Blickes in dieſe kla⸗ ten und offenſprechenden Augen bedarf es— und gleich einer glühenden Welle durchſtrömt mich der ſehyſüchtige Wunſch: es möchten alle Tauſendſcharen der Deutſchen, namentlich jene, in denen Sorge und Bangigkeit zu er⸗ vachen drohen, jetzt an meiner Stelle ſtehen! Dann vürden ſie in freudiger Ruhe aufatmen wie ich!“ Der„Temps“ vom 3. Februar überſetzt vorſtehendes vie folgt:„Er(Ganghofer) hat den Eindruck gewon⸗ den, daß der Kaiſer gealtert hat und das Haar an ſeinen Schläfen ergraut iſt. Vorgeſtern fügt er(Ganghofer) bei, zabe ich jemand geſprochen, der den Kaiſer mehrmals im Generalquartier beobachten konnte. Dieſe Perſon er⸗ zählte: Ich war beſtürzt über das Ausſehen des Kai⸗ ſers. Er iſt alt, ſein Haar iſt weiß, er geht gebückt. Man ſieht, daß die Ereigniſſe nicht ſpurlos an ihm vorüber⸗ gehen. Ich ſah ihn Holz ſägen— eine tägliche Beſchäfti⸗ gung, der er hier wie in Potsdam obliegt— und es ſchnitt mir ins Herz, zu ſehen, wie zerſtreut er arbeitete und von Zeit zu Zeit innehielt, um in Gedanken verloren vor ſich hinzuſtarren.“ Ein ſchweizeriſches Blatt, das„St. Galler Tage⸗ blatt“, dem wir dieſe Gegenüberſtellung entnehmen, be⸗ merkt dazu:„Die einfache Gegenüberſtellung der wirk⸗ lichen Aeußerungen en pee und ihrer Entſtellung im„Temps“ genügt, um darzutun, mit welchen vergifte⸗ ten Waffen heute ſelbſt von einem franzöſiſchen Blatte gekämpft wird, das ſich gegenüber den troſtloſen Erzeug⸗ niſſen nach Art des„Matin“ des Ruhmes vornehmer Haltung erfreute.“ Auch die in Neuchatel erſcheinende 5 Liberale macht ſich einer ähnlichen Fälſchung ſchul⸗ 3CGGC0. e Die Beſchießung der kaiſerlichen Reſidenz e in Jalta. 1 Ein merkwürdiges Kriegsereignis wird heute ge⸗ meldet. Seit Jahrhunderten war die Eroberung von Konſtantinopel das Ziel der ruſſiſchen Politik, und Katha⸗ rina die Große hat dieſes Ereignis mit ſolcher Beſtimmt⸗ heit erwartet, daß ſie bat, ihr die Mitteilung vorſichtig 1 machen, damit die plötzliche Freude ihr nicht ſchade. uch die Häufigkeit des Namens Konſtantin im ruſſiſchen Kaiſerhauſe iſt ein beſtändiges Hindeuten auf Konſtanti⸗ nopel geweſen. Der alte Zar Nikolaus hat in der be⸗ rühmten Unterredung mit dem engliſchen Botſchafter, aus der das geflügelte Wort vom kranken Mann ſich verbreitet hat, ganz offen zur Teilung der Türkei ein⸗ eladen, wobei Konſtantinopel und die Meerengen den uſſen zugefallen wären. Von dem Einzuge in Konſtanti⸗ nopel wurden die in St. Stefano angekommenen ruſſi⸗ ſchen Armeen nur durch das Erſcheinen der engliſchen Flotte bei den Prinzeninſeln und durch die Rückſicht auf Oeſterreich abgehalten. Gerade heute liegt eine Meldung vor, daß die ruſſiſchen Blätter für die rück⸗ ſichtsloſe Beſitznahme von Konſtantinapel und der Meer⸗ engen ſich ausſprechen. Die Eroberung von Konſtanti⸗ nopel iſt bisher nicht gelungen. Aber ein Teil der türkiſchen Flotte iſt vor Jalta erſchienen und hat dieſe Stadt am Schwarzen Meere wirkungsvoll beſchoſſen. Jalta hat ein überaus mildes Klima. Es liegt an der Südküſte der Krim, in einem ſchönen Tale, am Fuße des Gebirges, und iſt ein beliebter Luftkurort. Ganz in der Nähe, nur fünf Kilometer von Jalta entfernt, iſt das kaiſerliche Luſtſchloß Livadia, berühmt durch ſeine pracht⸗ vollen Gärten und durch die ſüdliche Flora. Der Vater des jetzigen Zaren hat ſich mehrere Monate im Jahre dort aufgehalten und iſt auch dort geſtorben. Der jetzige Zar verbringt ebenfalls jährlich einige Monate in Li⸗ dadia, und ſchon Alexander I. kam hiufig in die Krim. Das Bombardement von Jalta wird den Kaiſer Niko⸗ laus empfindlich berühren, da es ihn gleichſam angeht ind die Schüſſe auch gegen ſein Anſehen gerichtet waren. —— Das * Kriegs⸗Allerlei. Zebra⸗ Uniformen für die Engländer. In den„Times“ und in der„Daily Mail“ iſt eine lebhafte Kampagne im Gange, um die engliſchen Truppen mit Uniformen auszurüſten, die nach Art des Zebras geſtreift ſind. Das Geſtreifte ſoll nach Anſich hervorragender Nimrode viel weniger in die Erſcheinung fallen, als einfarbiges Chaki von beliebiger Farbe. 9 a Eine Anzeige aus dem Felde. Aus Berlin wird gemeldet: Von dem geſunden Hu⸗ mor, den unſere Feldgrauen trotz aller Widrigkeiten behalten, zeugt folgende„Anzeige“, die ein Bankbeamter aus dem Felde nach Hauſe geſandt hat:„Früherer Bank⸗ beamter empfiehlt ſich als Ofen⸗ und Straßenkehrer, Heizer, Strohflechter, Maurer, Erdarbeiter, Dienſtmann, Koch, Flickarbeiter, Zimmermann, Schloſſer. Beſondere Kenntniſſe im Tiefbau und in Anlage von Waſſerleitun⸗ en. Lange im Ausland tätig gewe bei erſtklaſſigem internehmen, dem größten der Welt. Referenzen beim Reſerve⸗Infanterie-Regiment Nr..., 6. Kompagnie. Offerten erbeten unter„Wenn Friede wäre“ an die Expedition der„Neueſten Kriegsnachrichten“!“ 24 Tage unter den Trümmern von Paterno. In Paterno haben am Sonntag Soldaten aus den Trümmern des Erdbebens vom 18. Januar den 33⸗ jährigen Miquel Caiolo geborgen, der ſich bei guter Ge⸗ ſundheit befand. Caiolo lag unter einem Gewölbe und 5 ſich ohne Nahrung am Leben erhalten und nur aſſer getrunken. Er wurde in einem Automobil nach Avezzano gebracht, wo er allein und ohne Hilfe ſich in ein Lazarett des Roten Kreuzes begab. Caiolo hat 24 Tage unter den Trümmern gelegen, erklärte jedoch, nur 16 gezählt zu haben. e e f Treue. 2 8 Ein ſchleſiſcher Offizier erzählt: Kürzlich ritt ich auf der Chauſſee und traf einen blutjungen, nett aus⸗ ſehenden Jufanteriſten; ich fragte ihn, woher und wohin? Er war im Argonnenwald geweſen, hatte ſich eine Man⸗ delentzündung zugezogen und kam nun geheilt aus dem Lazarett, um ſich wieder in den Argonnenwald zu be⸗ geben, zu ſeinem Regiment. Auf dem bepackten Tor⸗ niſter hatte er ein Buchsbaumbäumchen verſtaut; ich fragte ihn, was er denn damit machen wolle, da ſagte er: „Das will ich meinem Leutnant aufs Grab pflanzen; ir iſt am 5. Januar gefallen!“ Und frohgemut pilgerte er weiter; zwei Tage muß er marſchieren, ehe er ans Ziel kommt. 3 Der letzte Sonntag brachte das Debüt des Kriegs⸗ —— 85 ckens. es malt frieden . ſahen 0 ae enter mar eitię er- l g f Weiſe bas Gebäck, nik daß er dabei ein wenig boshaft lächelte und ſtatt der Kaiſerſemmeln und Kipſel der ohnedies ſehr neugierigen Köchin gleichmäßig runde oder ovale Angelegenheiten übergab. Beim Frühſtückstiſch be⸗ gann man ſich voll Skeptizismus in den Kriegswecken zu vertiefen und war auf das ſchlimmſte gefaßt. Aber ſiehe da!— man war angenehm überraſcht. Der neue Kriegswecken iſt bedeutend beſſer und ſchmackhafter als es die Kaiſerſemmel in den letzten Tagen war, er iſt ausgiebiger, zwar dunkel, aber„reſch“ und an der Ober⸗ fläche ſogar knuſprig. Auch in den Kaffeehäuſern war der Kriegswecken ſozuſagen Tagesgeſpräch, und ſogar die kon⸗ ſervativſten Junggeſellen fanden keine Urſache zum Kla⸗ n. Der Konſum an Wecken war geſtern geringer als er es ſonſt zu ſein pflegt. Denn, wie geſagt, das neue Gebäck iſt ausgiebig, immerhin ein wenig ſäuerlich und ladet wohl zum Hungerſtillen, nicht aber zum gedanken⸗ loſen„Pampfen“ ein. 5 N %%% ͤ ĩð Karlsruhe, 10. Febr. Geh. Hofrat Prof. Dr. b. Dechelhänſer de als Adjutant des Militärgouver⸗ neurs nach Antwerpen berufen. e f 5 () Karlsruhe, 10. Febr. Die durch den Tod des Abg. Süskind nötig gewordene Nachwahl in Mannheim dürfte wieder unter Ausſchaltung eines Wahlkampfes vor ſich gehen, da die Stimmun aller Parteien dafür iſt, das Mandat den Sozialdemokraten ohne Widerſpruch zu überlaſſen.— In der letzten Sitzung des Roten Kreuzes hat die Fürſorge für die Kriegsinvaliden, insbeſondere für die dauernd entſtellten Verwun⸗ deten, wieder einen Fortſchritt gemacht. Zur Errichtung einer Geſchäfts⸗ und Beratungsſtelle wurden 5000 M. bewilligt. f 8. (J Heidelberg, 10. Febr. Der Miniſter des Innern, Freiherr von Bodmann, der zugleich Territorialdelegierter der freiwilligen Kriegskrankenpflege für das Großherzog⸗ tum Baden iſt, beſichtigte geſtern die hieſigen Roten Kreuz Anſtalten. Er beſuchte ſämtliche Verband⸗, Erfriſchungs⸗ und Uebernachtungsſtationen an hieſigen Bahnſtellen, ferner die vom Roten Kreuz geleiteten Lazarette, das Kriegernachmittags heim, das Hauptſammellager, die Frauenarbeitsſtätte und das Verkehrsamt.. wohnte in einer von Oberbürgermeiſter Dr. Walz in 5 weſenheit von Exzellenz Czerny und Exzellenz Erb ab⸗ gehaltenen Sitzung der Abteilung 8 des Roten n (Erwerbsfürſorge für Kriegsbeſchädigte) an: der Schule für Einarmige ſtattete er einen„ Beſuch. 55 . orzheim, 10. Febr. Die Amtsperiode „ 1 5 Schweickert iſt am 28. Juli abge⸗ laufen. Mit Rückſicht auf den Krieg und ein kürzlich vom Landtage beſchloſſenes Geſetz wird die Wahl bis nach dem Kriege verſchoben. 0 0 Pforghesse 10. Febr. Hochbetagt ſtarb geſtern nach kurzem Leiden Geh. Medizinalrat Robert Rebmann, der von 1887 bis 1911 in Pforzheim als Bezirksarzt tätig war. In guter Erinnerung iſt noch, wie der Ver⸗ ſtorbene während der Typhusepidemien in den Jahren 1894 bis 1899 ſeine Auffaſſung von der Urſache der Epidemien verfocht. Er ſchrieb damals zwei Broſchüren, die ſich mit ihnen befaßten, in denen er der Petten⸗ koferſchen Grundwaſſerhypoteſe entgegentrat und die Epi⸗ demien auf die Verſeuchung der Größeltalquelle zurück⸗ 5 0 A ——— ——bffſenburg, 11. Febr.(Ein Tagesbefehl des Großherzogs.) Den Badenern iſt bekannklich im Be⸗ richte des Teutſchen Hauptquartiers vom 26. Jan. über die Kämpfe bei La Zaſſee für bewieſene Tapferkeit beſon⸗ dere Anerkennung gezollt worden. Dieſe badiſchen Trup⸗ pen waren das Infanterie⸗Regiment Nr. 170 Offenburg, das Lahrer Regiment und die Kehler Pioniere. Sie alle wurden nun vom Großherzog durch einen beſonderen Tagesbefehl ausgezeichnet. () Engen, 11. Febr.(Franzöſiſche Flüchtlinge.) Seit einigen Tagen fahren hier Sonderzüge durch, die alle mit franzöſiſchen Flüchtlingen beſetzt ſind; bald ſind in den Zügen nur Frauen und Kinder, bald nur Männer. Wie die Regierung bekannt gegeben hat, handelt es ſich bei dieſen Transporten um die Heimſchaffung von etwa 5000 franzöſiſchen Schutzgefangenen, die ſeit 5. ds. Mts. in Zügen von etwa 400 Perſonen täglich nach Schaffhau⸗ len dirigiert werden.—. Die japaniſche Intervention. In allerjüngſter Zeit hat unter dem Einfluß Pichons und Clemenceaus in Frankreich die Frage, ob Japan größere Truppenkontingente nach Europa entſenden ſolle oder nicht, vermehrte Aufmerkſamkeit gefunden. Der ſentimentale Standpunkt, äußert ſich der„Temps“, Frankreich und ſeine Verbündeten ſollten aus eigener Kraft die Niederlage Deutſchlands herbeiführen, findet nur noch ſehr ſchüchterne Verteidiger. Einflußreiche Po⸗ litiker verlangen immer dringender nach einer japaniſchen Intervention, weil dadurch der fürchterliche Krieg ra⸗ ſcher ſeinem Ende entgegengeführt werden könne.„Die Verbündeten,“ ſchreibt Pichon in der Februarnummer der„Revue“, haben zwar noch ganz beträchtliche Streit⸗ kräfte ins Feld zu führen, aber die Hilfe einer erprobten Armee wäre für den Dreiverband eine geradezu un⸗ ſchätzbare Hilfe. 5 N Pichon ſowohl als Clemenceau ſind der Meinung, daß die japaniſchen Streitkräfte ziemlich raſch, wenig⸗ ſtens auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatze erſcheinen könn⸗ ten. Die transſibiriſche Bahn, die im ruſſiſch⸗japaniſchen Kriege ausgezeichnet funktioniert hat, würde die Ja⸗ paner nach Polen und Oſtpreußen werfen. Ueber den engliſchen und japaniſchen Standpunkt orientiert in ausführlicher Weiſe ein längerer Artikel des Londoner Korreſpondenten des Journal de Geneve. Danach hat man in verſchiedenen Kreiſen der City in lebhafter Weiſe den Wunſch geäußert, Japan in gene⸗ röſer Weiſe mit Geld unter die Arme zu greifen, falls es den Verbündeten mit 400—500 000 Mann zu Hilfe kom⸗ men wollte. Heyr Couduxiex. De veif arrefnopbent des Genfer Fißſten lernen wollen, er wandte ſich deshalb afk einen der bedeutendſten, gegenwärtig in London wei⸗ lenden japaniſchen Diplomaten um Auskunft. Man ſcheint, bemerkte dieſer, bei der ganzen Diskuſ⸗ ſion die Meinung der Japaner ſelber außer Acht gelaſſen zu haben. Zunächſt ſtellen ſich einem Truppentransport von Japan nach Marſeille ganz ungeheure Schwierig⸗ keiten in den Weg und zwar Hemmniſſe techniſcher Na⸗ tur. Ein ſolcher Transport kann nicht mit der Ueberfüh⸗ rung der erſten Armee Kitcheners von Dover nach dem Kontinent verglichen werden. dieſe kleine Expedition hat ſchon eine Menge Zeit beanſprucht, um wieviel länger müßten alſo die Transporte vom Orient zum Okzident dauern? Monate würden darüber vergehen. Daun darf ſich Japan nicht von Truppen entblößen, da die deutſche Flotte möglicherweiſe die Blockade durchbrechen, einen kühnen Raid durch den Atlantiſchen und den Stillen Ozean unternehmen, vor der japaniſchen Küſte erſcheinen und nach dem Muſter der„Emden“ verfahren könnte. Eine weitere Frage iſt, ob die Verbündeten genügend Schiffe beſitzen, um den Transport von einer halben Million Soldaten, nebſt Lebensmitteln und Munition, bewerlſtelligen zu können und vor allen Dingen: ſind die Allierten imſtande, dieſe Transporte wirkſam vor Angriffen zu ſchützen? In Japan war man auch etwas betroffen von der Art und Weiſe, wie man in Europa über die japaniſche Armee glaubt verfügen zu können, gerade ſo, als ob es ſich um käufliche Söldner handelte. Wenn das Kriegsglück ſich aber gegen die Intereſſen der Verbündeten wenden ſollte, ſo würde Japan zu je⸗ dem Opfer bereit ſein, um ſich ſelber und ſeine Waffen⸗ gefährten zu retten. Die Japaner wiſſen genau, was ihrer wartet, wenn Deutſchland die Oberhand gewinnen ſollte, ſie wiſſen nur zugut, daß ein deutſcher Sieg die japaniſche Vorherrſchaft im fernen Oſten brechen würde. Am Schluſſe des Interviews erklärte der japaniſche Diplomat:„Bis zum heutigen Tage haben zwiſchen den Kabinetten von Tokio, 8 5 und Petrograd keinerlei Verhandlungen in Bezug auf eine af f 5 In London und Paris weiß man genau, daß gegenwärtig die Frage noch gar nicht aufgeworfen zu werden braucht. Japan wird ſeine Waf⸗ fengefährten niemals verlaſſen, ſondern ſeine Pflicht tun, ja mehr als ſeine Pflicht.“ 8 5 Perant wörtlich für die Redaktion Gg. Fimmerftant Senhelm Holleödlenſt dor ovangel. Kirchengemeinde. Donnerstag, 11. Februar, abends /½8 Uhr Kriegs andacht. Zur Ronfirmation und Kommunjon frlnschen ilkiuathen, fer öonrannen Plorne. Kerzen. weiß una ſchwarze Sünder. Wieser-IIIIi Luisenstrasse 40. Grüne Rabattmarken. Feſupostarton Gg. Zimmermann, Hildastrasse 68. Evangel. Kirchenchor. Freitag präzis ½9 Uhr Probe für die Herren. Wekanntmachung. N Die Bekämpfung der Reblaus betr. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß die Verſendung von glindhölzern und bewurzelten Reben aus einem Weinbaubezirk in irgend eine Gemeinde eines andern Weinbaugebiets unzuläſſig iſt. Dies gilt von Blindhölzern und bewurzelten Reben aus nicht bad. Gebieten oder für Verſendung ſolcher Blindhoͤlzer und Reben nach denſelben. Das Großherzogtum Baden iſt in 6 Weinbaubezirke eingeteilt. Die einzelnen Bezirke umfaſſen folgende Gemeinden: 1. Weinbaubezirk: Die Gemeinden des Kreiſes Mos⸗ bach. 2. Weinbaubezirk: Die Gemeinden der Kreiſe Mann⸗ heim, Heidelberg, Karlsruhe. 3. Weinbaubezirk: Die Gemeinden der Kreiſe Baden und Offenburg. 4. Weinbaubezirk: Die Gemeinden der Kreiſe Frei⸗ burg und Lörrach. 5. Weinbaubezirk: Die Gemeinden des Kreiſes Walds⸗ hut. 5 f 6. Weinbaubezirk: Die Gemeinden des Kreiſes Kon⸗ anz. i Seckenheim, den 11. Februar 1915. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz Koch. Teklanntmachung. Den Ladenſchluß am Faſtnachtſonntag betr. Wir machen nachſtehendes bekannt. Da in dieſem Jahre jegliche Faſchingsvergnügung, ſowie das Tragen von Masken und Verkleidungen an den Faſt⸗ nachtstagen als dem Ernſt der Zeit nicht entſprechend allgemein verboten iſt, wird die bezirksamtliche Anordnung vom 8. IV. 1909, wonach an Faſtnachtsſonntag die Karne⸗ vallsartikelgeſchäfte, die ſogenannten Schokoladenhäuſer und die Zigarrengeſchäfte von 11— 7 Uhr geöffnet ſein dürfen, für den Faſtnachtsſonntag dieſes Jahres auſſer Kraft geſetzt. Es gelten alſo auch an dieſem Sonntag 9 japaniſche die gewöhnlichen enen. hien bk 5 gez. Steh 8 — Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 11. Februar 1915, ürgermeiſteramt: 5 Volz. Koch 5 Einige Meter Dürrhol; zu verkaufen b) A. Hörner. Wohnung 1 Zimmer u. 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Februar 1915. 5— SSuc. 2 1 i ſind auf uns ſelbſt angewieſen. Unſerer Landwirtſchaft Gemeinderat: 5 5 4 erwächſt eine gewaltige Aufgabe. Sie hat für aus reichende Volz. Koch. g Mengen Fleiſch, Brotgetreide und 20 zu ſorgen. a In unſerem Magazin Maunheim⸗Mhei⸗ Daneben kommt aber auch der Erzeugung von Gemüſe Dellanntmachung. nauhafen werden ſofort Arbeiter angenom⸗ eiue große Bedeutung zu. Feld nothriefe nach dem Feldheer im Gewicht über] men. Anfangslohn Mk. 4.50; bei zufrieden⸗ e eee „Durch den Anbau von Gemüſe iſt es möglich, in 230 2 1 i 2 3 ergkngen and A de e. fen g aue. b ene e 18 5 igsmitte gen und dem Gelände die höͤchſten Er⸗ L.* i 1 träge abzubringen. Die Heeresverwaltung, die Konſerven⸗ Jer eee W enamts. Bewerber im Alter von mindeſtens 18 Jah⸗ 43 nduſttie und der Markt werden in dieſem Jahre einen Kraetke ren wollen ſich in unſerem Magazin in Rhei⸗ großen Bedarf an Gemüſe aufweiſen. Die Konſerven⸗ nauhafen melden. 451 induſtrie verlangt heute ſchon nach großen Mengen von N Bekanntmachung . 9 22 ä Gebſen, Bohnen, Spinat ete Auch alle anderen Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß Süddeutsche Düngergesellschaft 1 Gemüſe werden lebhaft gefragt ſein. In Friedenszeiten die Schweinepeſt und Schmeineſenche unter dem N b 2 J P Lan K C 2 werden für über 80 Millionen Mark Gemüſe aus dem Schweinebeſtand des Leonhard Moog, Riedkraße 46 m. b. H. vorm. J. P. 3 o. Auslande eingeführt. Es erſcheint deshalb am Platze, erloſchen iſt. Mannheim. Landwirte und Gartenbeſitzer nachdrücklichſt auf den Ge⸗ Die Sperrmaßregeln wurden aufgehoben. müſebau aufmerkſam zu machen nnd dringend auf einen Seckenheim, den 10. Februar 1915. recht ausgedehnten Anbau von Gemüſe aller Art, ſei es Bürgermeisteramt: zur Deckung des eigenen Bedarfs, ſei es zum Verkauf, Volz. hinzuweiſen.—— x——— 6—— 92 Die verehrl. Bürgermeiſterämter, die Vorſtände der 5 Oſt⸗ und Gartenbauvereine ete. bitten wir, obiges in Fand!. f IU b 0* . N . N 8 ortsübliche Weiſe bekannt zu machen und uns in unſeren 2 f Beſtrebungen tunlichſt zu unterſtügen. Wegen Aus künften, 1. Voreln 11 650 ol Belehrungen oder Vorträgen über Gemüſebau wende man f ſich an Kreisinſpektor Blaſer in tenen hußbeim, Eingetragene Genoſſenſchaft mit nunbeſchr. der als Berater koſtenlos zur Verfügung ſteht. 5 Mannheim, den 29. Januar 1915.8. Haftpflicht Der Kreis ausſchuß des Areiſes Mannheim: Wir erſuchen die III 5 gez. König. 2 i I 2 bebe dun hae, SDPar bücher 2 Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen i. b i 1 ö Kenntnis. über Spareinlagen von heute his Freitag, den 1* re ume* Seckenheim, den 9. Februar 1915. 19. Februar, jeweils nachmittags von 1—4 Ahr a 8 gürgermelſteramt: behufs Beſchrelbung des Zinſes beim Rechner vorzulegen Feudenheſmer Fähre. 53 Volz. Koch. und 5 18. 8 in der ge⸗ 2 nannten Zeit dies unterlaſſen, ſich mit dem Vortra ihrer 7 7 5 Wellarmtmachung. Zinſen nach unſeren Büchern zufrleden geben müſſen. Tüchtige fleissige 2 . Den Ausbruch der Maul⸗ und Klauenſeuche Seckenheim, den 7. Februar 1914. 2 im Schlacht⸗ und Viehhof Mannheim betr. N i Nich dem im Schlacht⸗ und Viehhof Mannheim. erfand, heute erneut Maul⸗ und Klauenſeuche feſtgeſtellt wurde, 77 wird derſelbe mit den aus den 88 162/164 Ausführungs⸗ sonntag, den 14. Cebruar, vorſchriften zum Viehſeuchengeſet ſich ergebenden Wir⸗ nachm. 3 Uhr im Lokal zur Kapelle bei hohem Lohn kungen geſperrt. N dene e de en Gru Uerſannlumn sucht. * roßh. Sezirksamt: Tagesordnung wird im Lokal t d 55 gez. Büchelin. bekannt gegeben. 5 2 E 200 c 1 855 i bebesdes bringen wir hiermit zur öffentlichen Die Kameraden werden hiermit 80 8 i. a enntnis, höfl. eingeladen mit der Bitte, ſoweit Seckenheim, den 10. Februar 1918. ſte nicht im Felde ſtehen, pünktlich eutsche teinzeugwarenfabrin 3 Bürgermeisteramt: d ſcheinen, 52) Friedrichsfeld j. B. Volz. Koch. 5 Der Vorſtand.