55 * 8 Seckendeimer Auxeig DP Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 7 8—. 2. e 8 d N 2 N 9 eee 2 e 0 0 a — a N 1 0 8 7, 4, 7 1 1 25 4 7 in, 722 Hatten im den letzten Lagen die Berichte aus dem Oſten unſer Intereſſe mehr in Anſpruch genommen, ſo iſt es bei dem geſtrigen Tagesbericht unſerer Oberſten Heeres⸗ leitung der weſtliche Kriegsſchauplatz, der wieder unſere Blicke auf ſich lenkt. Südlich Ypern bei St. Eloi, hat es offenbar einen tüchtigen Ruck getan, da dort die Maße bei dem ſchwierigen Gelände weſentlich anders zu be⸗ werten ſind als auf der übrigen Front. Es iſt dort unſern Truppen gelungen, dem Feinde ein etwa 900 Meter langes Stück feiner Stellung zu entreißen und auch zu behaupten, da Gegenangriffe der feindlichen Truppen er⸗ folglos waren. Auch La Baſſee iſt im geſtrigen Tages⸗ bericht wieder genannt, dort war der Gegner der An⸗ greifer, er mußte den Angriff aber unter Zurücklaſſung von einigen Dutzend Gefangenen aufgeben. Von den Kümpfen im Oberelſaß iſt beſonders erwähnenswert der auch im franzöſiſchen Tagesbericht zugegebene Vormarſch deutſchen Truppen im Lauchtal, wo wir die Franzoſen aus dem Orte Sengern warfen, worauf ſie die Ortſchaft Remspach freiwillig räumten. Das Lauchtal liegt nörd⸗ lich des vielumſtrittenen Hartmannsweiler Kopfes, der auf der untenſtehenden Orientierungskarte gerade noch zu ſehen iſt. Zweifellos handelt es bei dieſen Kämpfen um eine Umgehungsaktion, um von dem Lauchtale in das St. Amarintal gelangen zu können, in dem der franzöſiſche Hauptwafſfenplatz Thann liegt. 1 Wir ſehen alſo auf der ganzen frauzöſiſchen Front a Der Habermeiſter. „Ein Volksbild aus den bafriſchen Bergen. W Von Hermann Schmid. e 66. Fortſetzung. f(Nachdr. verb.) Daß für all' ſeine Bedürfniſſe mehr als ausrei⸗ chend geſorgt ſei und daß ihr gemeinſchaftlicher Ju⸗ gendfreund und Lehrer es geweſen, durch deſſen ver⸗ traute Hand das Mädchen der Pflege und Sorge der barmherzigen Schweſtern im ſtädtiſchen Waiſenhauſe über⸗ geben worden ſei. f Suſi erwiderte nichts, allein von dieſem Augen⸗ blick trat in ihrem Befinden und Benehmen eine enk⸗ ſchiedene Wendung zum Beſſern ein; ſie ward ruhiger, ſie fragte nicht mehr, aber ſie beſtürmte den Arzt, wann es ihr wohl möglich ſein würde, das Bett zu verlaſſen, und wie ſie ihre Herſtellung beſchleunigen könne überraſchend ſchnell war ſie ſo weit gekräftigt, daß ſie manchmal ein Viertelſtündchen aufzuſtehen vermochte; ehe Jemand ſolches für möglich gehalten, war eines Mor⸗ gens das Stübchen leer und ſie ſelbſt mit einem Päck⸗ chen der notdürftigſten Habſeligkeiten verſchwunden. Die Nachricht von dem Verſchwinden Suſi's hatte das lang gehegte, über neuen Ereigniſſen ſtets verſcho⸗ bene Vorhaben des Bruders raſch zum Eutſchluſſe ge⸗ führt und ihn auf den Weg zur Stadt gebracht. Er konnte nicht anders vermuten, als daß die Schweſter ſich geraden Weges in das Waiſenhaus begeben habe; in die Hauptſtadt führten und wieſen auch immer mehr und beſtimmtere Spuren jener anderen, die er mit blu⸗ tendem Herzen ſuchte und vor deren Wiederfinden ihm doch zugleich bangte, wie dem Schuldbewußten vor der Ahnung richtender Vergeltung. Daß Franzi ſich dahin. begeben, war nach allen vom Lehrer geradezu und mit⸗ telbar eingeholten Erkundigungen außer Zweifel geſtellt; keinerlei Anzeichen deutete darauf hin, daß ſie München wieder verlaſſen hatte; wo ſie ſich aber befand, war ſchlechterdings nicht zu erkunden. In der erſten Zeit 89ꝙẽ! — 76 2 er, Jlpesbeimer Anzeiger, Deckarbauser Zeitung. eckendelmer Zeltung. Hmisblattf der Bfürgermeisteramier Seckenheim, Hussheim, Neckarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. ie Welt im Kriege. ein erfolgreiches Angreifen ſeitens unſerer Truppen und kungen noch keine beachtenswerte Kräfte zu bemerken. 1 12 Der franzöſiſche Tagesbericht. WB. Paris, 15. Febr. Amtlicher Bericht von ge⸗ ſtern nachmittag 3 Uhr: In Belgien beſchoſſen die Deut⸗ ſchen Bad Nieuport und unſere Schützengräben in den Dünen und Ypern. Unſere Artillerie bekämpfte die feindlichen Batterien. Zwiſchen Lys und Aisne zeit⸗ weilig ausſetzende Kanonaden. Bei Noulette wurde eine feindliche Abteilung, die gegen unſere Schützengräben vorzugehen ſuchte, durch das Feuer unſerer Infanterie ſofort angehalten. In der Champagne entwickelte feind⸗ liche Artillerie eine ziemlich intenſive Tätigkeit an un⸗ ſerer Front vor Reims. Die Stadt wurde wieder beſchoſ⸗ ſen. Unſer Feuer auf die deutſchen Schützengräben ſchien ziemlich gute Ergebniſſe zu erzielen. Zwiſchen den Ar⸗ gonnen und der Moſel war der Tag ruhig. In Loth⸗ ringen gingen deutſche Kräfte gegen unſere vorgeſchobenen Kräfte vor, die Signal Dexon nordöſtlich Pont⸗a⸗Mouſ⸗ ſon inne haben. Die Kampfergebniſſe ſind noch nicht be⸗ kannt. Im Elſaß ergriff der Feind im Lauchertal die Offenſive mit zwei auf dem Süd⸗ und Nordufer des Fluſſes marſchierenden Kolonnen. Der Vormarſch dieſer Truppen wurde durch unſere Schneeſchuhpatrouillen ver⸗ zögert und gehemmt. Die Truppen ſind augenblicklich in Fühlung mit unſeren am weiteſten vorgeſchobenen Linien. In den Vogeſen herrſcht heftiger Schneeſturm. WTB. Paris, 15. Febr. Amtlicher Bericht von ge⸗ ſtern abend 11 Uhr: Zwiſchen dem Meere und der Maas iſt kein Infanteriegefecht gemeldet worden. Artillerie⸗ kämpfe in Belgien, zwiſchen Oiſe und Aisne und in der Champagne. In Lothringen unternahmen wir im Ge⸗ biet von Pont⸗a⸗Mouſſon Gegenangriffe auf den Feind, der Norroy beſetzt und auf der benachbarten Höhe Fuß gefaßt hatte; der Kampf dauert noch fort. Ueber die Operationen im Lauchtal, wo es ſich ebenfalls um ein Vorpoſtengeplänkel handelt, iſt keine neue Nachricht ein⸗ gelaufen.. ffenſive der feindlichen b 1 1 8 Die franzöſiſche Abhängigkeit. 8 Das wahre Ziel, das England in dem gegenwärtigen Kriege erſtrebt, iſt fürs erſte die Ausſchaltung Deutſch⸗ lands vom Wettbewerb auf dem Weltmarkt. Dabei müſſen die Franzoſen und die Ruſſen Vorſpanndienſte leiſten. Jetzt gibt ſich England den Anſchein, als ob ſie dafür Lohn erhielten, wenigſtens die Franzoſen. April ſoll eine Abordnung von 100 Vertretern der eng⸗ liſchen Geſchäftswelt, begleitet von 50 Franzoſen, als Vertreter ihres Handels, auf einem für Zieſe Reiſe „Februar 1915. es iſt trotz der angekommenen 1 Truppenverſtär⸗ damit England ganz allein den Kanal und die Meerenge des Pas de Calais beherrſcht. 35 Im BBC 5 Inſertionspreis. a Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. a die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. beſonders ermieteten franzöſiſchen Dampfer mit Waren⸗ muſtern der verſchiedenſten Art nach Südamerika fah⸗ ren, um ſich in die Kundſchaft des deutſchen Ausfuhr⸗ geſchäfts einzudrängen. Einer der Veranſtalter dieſes voreiligen Raubzuges erklärte einem Zeitungsmanne groß ſprecheriſch, wenn demnächſt die Dardanellen ſich öff⸗ neten, würde eine entſprechende wirtſchaftliche Werbe⸗ ſendung auch nach Rußland zuſtande kommen. 5 Noch nie iſt ſeit dem Kriege ſo deutlich hervorge⸗ treten, wie ſehr Frankreich ſich in die Abhängigkeit von England begeben hat, als bei der Veranſtaltung von dieſer Fahrt: Zwei zu eins, das iſt das Verhältnis, in dem fürs erſte die Engländer die Franzoſen gegenüber ſich gelten laſſen wollen, obſchon ſie, wenn es auf den militäriſchen Aufwand ankäme, den die beiden Völker zur Eroberung des deutſchen Abſatzgebiets machen, einen vielfach höhern Lohn zu beanſpruchen hätte. Das fühlt man hier und da in unbefangenen Kreiſen Frankreichs, wo man auch wegen der Anſprüche des engliſchen Hilfs⸗ kontingents in Frankreich längſt Beſorgnis empfindet. Im ſtillen murrt man über die Art, wie die Engländer in den franzöſiſchen Kanalſtädten ſich breit machen und im wahren Sinne des Wortes zu Gebietern aufwerfen. Mancher Franzoſe ſtellt ſich die Frage, ob die Engländer dieſe Orte, Tünkirchen, Calais, Boulogne, wenn nicht gar Havre jemals wieder verlaſſen werden. Dieſe Be⸗ ſorgnis iſt durchaus gerechtfertigt. Wer die engliſche Geſchichte einigermaßen kennt, wird feſt überzeugt ſein, daß nach der Erſchöpfung Frankreichs beim Friedens⸗ ſchluß die Engländer jene Orte aus freiem Antrieb nie⸗ mals mehr räumen werden. Es wird nicht öffentlich ausgeſprochen, man kann aber als eines der letzten Ziele des engliſchen Raubkrieges die Gewinnung eines rieſigen Gibraltars auf franzöſiſchem Boden erkennen, 1 Die„Luſitania“ unter engliſcher Flagge ausgefahren. 8 WTB. London, 15. Febr. Die„Luſitanja“ hat am Samstag unter engliſcher Flagge Liverpool ver⸗ laſſen. 5 5. 8 5 3 5 Die Minen. N GKG. Chriſtiania, 15. Febr. Die nordiſche Mi. nenkonferenz trat, nach der„Frankfurter Zeitung“, heute im hieſigen Kriegsminiſterium zuſammen. Sie wird am Montag fortgeſetzt. Der Kriegsminiſter machte bekannt, daß in Zukunft für jede geborgene Mine 10 Kr. Beloh⸗ nung und Erſatz der Koſten bezahlt wird. Es ſei noch mals betont, daß es ſich nur um engliſche Minen handelt, die im Fahrwaſſer um Norwegen feſtgeſtellt worden ſind. 25 2 war ſie noch von dem einen oder andern der Ortshe⸗ wohner und Nachbarn bei flüchtiger Begegnung erblickt worden, ſeit dem Allerſeelentage wußte Niemand mehr von Franzi, und hier war es der Metzger, Meiſteér Staudinger, welcher ein paar Miesbachern in die Hand geraten war und ihnen, obſchon ſie Mühe gehabt, ihn wieder zu erkennen, mit dem alten Groll und der frühern Verbiſſenheit erzählte, er habe die nichtsnutzige Perſon auf dem Friedhofe geſehen, wo ſie in zerriſſenen Klei⸗ dern die Leute um ein Almoſen angeſprochen und alles in einem ſchlechten Bündel mit ſich getragen habe, ihr ganzes Vermögen und ihre ganze Schande. Als ſie ihm dann zu erzählen verſucht, wie er dem Mädel Unrecht tue und wie es nun ganz klar herausgekommen ſei, daß ſie unſchuldig ſei und welche Bewandtnis es habe mit dem gelegten Kinde und ſeiner Mutter: da hatte er ſie kaum angehört und war mit widerlichem Gelächter und dem ſteten Rufen, das ſeien lauter Faſeleien, denen er nicht glaube, ſo ſchnell hinweggeeilt, wie er es ver⸗ mochte mit ſeinen ſchmerzenden Beinen und ſeinem Krük⸗ kenſto ek i auf einmal halb vor ſich hin, ohne Anlaß, als wire er mitten in voller Unterredung geweſen und nicht ſtumm durch den abenddämmernden Wald gefahren; es war, wie wenn er ſich ſelber laute Antwort gäbe in dem leiſen Zwiegeſpräch ſeiner Seele. wieder fort und über alle Berge ſein!...“ „Seitdem kann ſie lang! „Wir ſind ſchon an der rechten Schmiede,“ flüſterte er ihm zu,„ich habe mit der Wirtin ſchon geredet; ſie ſchwer krank beim Schwanenwirt an der Iſarbrücke lie⸗ gen, wo er von ſeiner Handelſchaft her lange bekannt uns niemand zuvor ſieht, damit dem Alten kein Gered' vorher zukommen kann. Drum ſtellen wir beim Da⸗ menwirt ein; iſt ja ſeiner Zeit das Quartier von dem Edelfräulein und Hofdamen geweſen, wenn die kurfürſt⸗ lichen Jagden in den Iſar⸗Auen gehalten worden ſind; da wird's alſo wohl für uns Beide auch jetzt noch geben, was wir brauchen, und bis da Alles untergebracht iſt, geh' ich voraus zum Schwanenwirt und mach' alles 17 in Ordnung „Seit Allerſeelen iſt eine ſchöne Zeit,“ ſagte Sixt Der Vorſchlag ward ohne Widerrede angenommen und ausgeführt. f Bald ſchritt Sixt dem Hauſe zu, an deſſen Sat⸗ telgiebel der weiße Schwan, von grünem Kranze um⸗ geben, als Schenkzeichen einladend über den Laternen hing; drüber hinaus waren die Fenſterreihen und das Walmdach dunkel, nur ein Fenſter in der Ecke war verhangen und beleuchtet; es mochte die Stube ſein, wo der Geſuchte lag. ö 19517 Der Lehrer empfing Sixt bereits unter der Tür, nimmt keinen Anſtand, daß ſie uns als ein paar gute Bekannte aus dem Oberland zu dem Alten hinaufführt übrigens ſoll er ſehr elend ſein und die meiſte Zeit nichts von ſich wiſſen. Gortſetzung folgt) 535 1 115 92 N 5 54 15 * 12 1 2 . 15 115 ſind tot. Die Einſtellung der Schiffahrt bei Nacht mmmt immer größere Ausdehnung an. b f„ 8 Die Lage im Oſten. 3 i Der Sieg in Oſtpreußen. i WTB. Berlin, 15. Febr. Der Kriegsberichterſtat⸗ ter der Voſſiſchen Zeitung ſchreibt über den Sieg in Oſt⸗ preußen unter anderem: Am 8. Februar begannen ün⸗ ſere Truppen ſich nach Oſten auszuſtrecken. Stunde um Stunde, Tag und Nacht liefen unſere braven Musketiere den weiten Rundbogen von der Memel nach Schirwindt und Wilkowieszky herum. Sie fragten nicht nach Schlaf und Nahrung. Sie packten den Feind, wo er ſich ſtellte und warfen ihn ohne Aufenthalt, weil ſie wußten, daß es keinen Aufenthalt duldete. In der Nacht ſtürmten ſie Spullen und Jeniſchken und die Schwadronen ritten, bis an den Bauch in Schneewehen, unter Kämpfen mit der feindlichen Reiterei vorwärts und ſprengten die Brücke bei Wilwiszki, daß kein Zug mehr zurück konnte und in der Nacht vom 10. zum 11. 10 000 Gefangene und 75 Küchenwagen allein hier in unſere Hände fielen. Zwiſchen Stallupönen und Wirballen ſieht es ſtellenweiſe aus, als wenn ganze ruſſiſche Kompagnien ihre Kleider und Stiefel ausgezogen hätten, um davonzulaufen. Eine ruſ⸗ ſiſche Batterie lag hingemäht als ob kein Mann und kein Roß davongekommen wäre. Durch die Ruinenſtadt Eydtkuhnen aber zogen in Nacht und Regen ſingende Truppen, als wollten ſie es über die Grenze jauchzen, daß das deutſche Land frei vom Feinde ſei. 5 Der Kaiſer im Kloſter von Czenſtochau. GKG. Breslau, 15. Febr. Wie der„Katholik“ meldet, beſuchte der Kaiſer am Samstag das weltbekannte Czenſtochauer Kloſter in Begleitung des Generaloberſten b. Woyrſch. Er wurde von dem Paulanerpater Ronuald anſtelle des erkrankten Priors begrüßt. Alle Kloſterbrüder eleiteten den Herrſcher zur Muttergotteskapelle, wo der aiſer einen Vortrag über die Geſchichte des Gnaden⸗ bildes und als Geſchenk eine auf Zypreſſenholz gemalte Fopie desſelben ſowie zehn große Photographien des Altars entgegennahm. In die Schatzkammer und Biblio⸗ thek geleitet, bewunderte der Monarch die Koſtbarkeiten und zeichnete ſeinen Namen in das goldene Buch ein. Nach einſtündigem Aufenthalt verließ der Kaiſer das ſeloſter und ſpendete einige tauſend Mark für die durch den Krieg geſteigerten Kloſterbedürfniſſe. 8 Die Kämpfe am Uzſoler Paß. In den Kämpfen am Uzſoker Paß geriet der Oberſt des Kitſchinewer des 258. Infanterieregiments Iwan Maximowitſch Berlik, der vom Anfang den ruſſiſchen Ein⸗ bruch in das Ungtal leitete, in unſere Gefangenſchaft. Er erzählte, daß der erſte ruſſiſche Einbruch bloß beun⸗ ruhigen ſollte, der jetzige große Aufmarſch gegen die Karpathen aber große Bedeutung habe. Er ſei beſchloſſen worden, um der wahrgenommenen Demoraliſation der ruſſiſchen Truppen vorzubeugen.„Mein Regiment“, fuhr der Oberſt fort,„erhielt den Befehl, die feindliche Front am Uzſoker Paß zu durchbrechen. Ich teilte das Regi⸗ ment in drei Abteilungen und ordnete den Vormarſch an. Der Kommandant der erſten Gruppe erklärte jedoch, daß es unmöglich wäre, in dem tiefen Schnee den vom Feinde beſetzten Bergrücken zu nehmen. Ich riß ihm die Epauletten von den Schultern und ſtellte mich ſelbt an die Spitze dieſer Gruppe. Wir gerieten jedoch alsbald in feindliches Feuer, das von allen Seiten kam, meine Soldaten wurden reihenweiſe niedergemäht. Nur wenige vermochten ſich in den Wald zu retten. Von der zweiten Gruppe geriet ein Kadett mit 90 Mann in Gefangenſchaft. Die dritte Gruppe wurde ganz vernichtet.“ Der Oberſt ſelbſt rettete ſich nur dadurch, daß er ſich am Waldes⸗ rande in den tiefen Schnee eingrub und dort ſieben Stunden lang liegen blieb, bis er von unſeren Soldaten halb erſtarrt aufgefunden wurde. Von ſeinem Regiment ſind 4 Offiziere und 180 Mann gefangen, alle übrigen Vir erbeuteten zwei Maſchinen ewehre und viel Munition. Oberſt Berlik war zu Tränen darüber gerührt, daß er ſeinen dreihundert Jahre alten, gold⸗ tuſchierten kaukaſiſchen Degen behalten durfte. e A Der ruſſiſche Kriegs bericht. WTB. Petersburg, 15. Dez. Der Stab des Gene⸗ raliſſimus hat geſtern abend folgendes mitgeteilt: Die Kämpfe rechts der Weichſel entwickeln ſich ſtufenweiſe auf der Front von Nechowo(ſüdweſtlich Sierpe) bis zu der Straße von Nyſchinez nach Oſtrolenka. Sie haben den Charakter von vereinzelten Teilgefechten. In der Gegend von Lyck Boigrod und Crejewo zeichnen ſich die Kämpfe durch große Hartnäckigkeit aus. Weiter nörd⸗ lich gehen unſere Truppen auf die a Niemenlinie zurück, gedrängt von ſtarken deutſchen Kräften. Links der Weichſel dauert das Geſchützfeuer an. An der Nida iſt das feindliche Geſchützfeuer zeitweilig ſehr ſtark. In den Karpathen haben wir feindliche Angriffe abgewie⸗ ſen. In der Gegend von Gorlitze und Szwidnik haben wir uns der feindlichen Befeſtigungen von Smolnik öſtlich bon Lupkow bemächtigt und dort 18 Offiziere und über 1000 Mann gefangen genommen und 3 Maſchinengewehre erbeutet. Heftige Kämpfe ſind im Gange auf der Front Tuchla—Wiſchkow und auf den Straßen nach Nedverns, 2 8 Siegreiche Gefechte der Türken gegen die Engländer. 33 e W To. Konſtantinopel, 18. Febr. die Alge Milli erfährt aus Bagdad: Vorgeſtern fand zwiſchen den Vorpoſten des linken türkiſchen Flügels und engliſcher Infanterie und Kavallerie ein Zuſammenſtoß ſtatt. Die engliſchen Truppen zogen ſich unter Zurücklaſſung von 17 Toten vom Kampfplatz zurück. Auch den Truppen des rechten türkiſchen Flügels gelang es trotz des feind⸗ lichen Geſchütz⸗ und Maſchinengewehrfeuers bis an den Dattelwald bei Korna heranzukommen. Der Feind iſt vollſtändig demoraliſiert. Die Türken hatten nur fünf Verwundete. Bei anderen Angriffen gelang es den Tür⸗ ken, die kleine Feſtung Pirindi zu beſetzen. Dabei ſind ihnen 500 Kamele als Beute in die Hände gefallen.“ 1 Griechenland und die Türkei. T We. Konſtantinopel, 15. Febr. Die Abreiſe des griechiſchen Geſandten wird in den deutſchen gels gebenden militäriſchen und diplomatiſchen Kreiſen ſe ruhig beurteilt. Es wird allgemein eine friedliche VBei⸗ leaung erwartet, zumal die Pforte äußerſt maßvoll und eurgegenrommend ist. Im anderen Faun wrrd dre mir⸗ täriſche Lage durch den Eintritt Griechenlands in den Weltkrieg wenig verändert.. Ein politiſches Attentat in Sofia 5 WTB. Sofia, 15. Febr. Die Agenze Bulgare mel⸗ det: Heute nacht erfolgte im Saal des Gemeindekaſinos, wo ein von bulgariſchen Künſtlern veranſtalteter Masken⸗ ball eine zahlreiche Geſellſchaft verſammelt hatte, aus bis⸗ her unbekannter Urſache eine Exploſion. Man glaubt, daß es ſich um eine Bombe oder eine Höllenmaſchine ge⸗ handelt hat. Eine Perſon wurde getötet, etwa 10 wur⸗ den verletzt, darunter zwei ſchwer. Eine Unterſuchung iſt eingeleitet worden. f i Der Aufſtand in Marokko. i WTB. Rabat, 15. Febr.(Agence Havas.) Im Sus⸗Gebiet hat ein Marokkanerführer, der unter den Tſchuba⸗Stämmen die Ruhe wiederherſtellen wollte, einen glänzenden Erfolg erzielt, der beinahe eine gänzliche Unterwerfung der Aufſtändiſchen herblizeführt hat. Portugieſiſche Truppenſendungen nach Angola. WTB. London, 15. Febr. Nach einer Blätter⸗ meldung aus Liſſabon iſt am 3. ds. Mts. eine neue Expedition von 3000 Mann nach Angola abgegangen. Da die Deutſchen ſich aus Angola zurü lg zogen hätten, läßt die Vermehrung des Effektivbeſtandes, ſo ſagt das Blatt, darauf ſchließen, daß die Portugieſen die Offen⸗ ſive gegen Deutſch⸗Südweſtafrika ergreifen wollen.— Dieſe Nachricht wird in Deutſchland mit ebenſoviel Zwei⸗ fel wie Ruhe aufgenommen werden. i 7 „Gold für die Reichsbank.“ WTB. Berlin, 15. Febr. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Dank der Mitarbeit der Preſſe, der Beamten⸗ ſchaft, der Lehrer und vieler Privatperſonen hat die Er⸗ kenntnis, daß die Verſtärkung des Goldbeſtandes der Reichsbank gegenwärtig dem Vaterland von größtem 8 5 iſt, in immer weiteren Kreiſen Verbreitung ge⸗ funden. Ständig ſind infolgedeſſen die Goldbeſtände der Reichsbank gewachſen, aber immer noch ſteckt viel Gold in den Taſchen Privater, und die Belehrung darf des- halb nicht nachlaſſen. Erfreulicherweiſe beſchränken ſich einige Zeitungen auch nicht auf bloße Belehrung, ſon⸗ dern ſammeln ſelbſt ein. Was auf dieſe Weiſe erreicht werden kann, beweiſen einzelne Ergebniſſe. So hat die „Kölniſche Volkszeitung“ bisher 4,5 Millionen Mark, die„Allg. Zeitung“ Chemnitz 1,9 Mill. Mark, die „Braunſchweigiſche Landeszeitung“ mehr als 1,5 Mill. Mark, das„Leipziger Tageblatt“ mehr als 1 Mill. Mark an die Reichsbank abgeführt. Verschwendet kein Brot! Jeder spare, so gut er kann. ee 2 2 2 3 Die Stimmung in Finnland. Ter„N. Fr. Pr. n iro nachfolzenoer Brief eines Finnländers zur Verfügung geſtellt, ber ſich jett für einige Zeit in n aufhält. Ter Brief, der für dit Stimmung des Landes charakteriſtiſch iſt, lautet: i „Du kannſt dir vorſtellen, daß ſeit Kriegsausbruch unſere Gedanken unaufhörlich bei Euch ſind. Du weißt, daß unſere Hoffnungen und Gefühle die gleichen ſind wie ie Euren. Wir haben einen gemeinſamen Feind: Ruß⸗ land, und wir ſind von Bewunderung und Dankbarkeit für euch Oeſterreicher und Deutſche erfüllt, die einen Kampf führen, welcher im letzten Grund auch ein Kampf für uns iſt. Ich habe eigentlich ſeit langem dieſen Krieg erwartet, ich habe immer geglaubt, daß er kommen muß. Aber es iſt doch etwas Fucchtbares und Großes, vor ihm als Tatſache zu ſtehen. Und doch ſtehen wir in ge⸗ wiſſer Hinſicht nur daneben, da wir nichts tun können. Wir leben wie in einem dunklen Keller, in aufgezwungener Untätigkeit, während unſere eigene Stellung immer ſchwe⸗ rer wird. Ihr werdet ſicher wiſſen, daß die Ruſſifizier⸗ ungsarbeit ſeit Ausbruch des Krieges wieder im vollen Gange iſt und man uns rückſichtsloſer und brutaler denn jemals vorher behandelt. Und daraus kannſt du auf unſere Gefühle ſchließen und wie ſehr wir deutſche Siege erhoffen und wie traurig und beſchämt wir ſind, daß uns jede 7 fehlt, an dem Kampfe ſelbſt teilzunehmen. Und doch können wir nicht umhin, daß es im Intereſſe der Deutſchen 1 0 auch eine Expedition nach Finnland zu iſchicken. Bei riegsanfang erwarteten die Ruſſen ſicht⸗ lich eine ſolche. Sie entwickelten in der Umgebung von N eine fieberhafte Tätigkeit, ſprengten den Pier und die Vorratskammern in die Luft, verbrannten alle Ba⸗ racken und ſammelten große Truppenkörper im ſüdweſt⸗ lichen Finnland. Wir haben uns auch gefragt, ob Schwe⸗ den nicht möglicherweiſe in den Krieg verwickelt werden könnte. Aber nun ſcheinen die Ruſſen ſich ſicher zu fühlen, jedenfalls haben wir nur 20⸗ bis 30 000 ſchlechter Land⸗ wehrtruppen hier, die elend ausgerüſtet und bewaffnet ſind. Die Stimmung bei uns iſt nach den brutalen Vor⸗ kehrungen— ich denke vor allem an das Novemberpro⸗ gramm und Svinhufvuds Deportation— ſo, daß wir den einzigen Weg für unſere Rettung darin ſehen, daß eine fremde Macht— und da kann wieder nur Deutſch⸗ land und Schweden in Frage kommen— in Finnland einrückt und erobert. Und merkwürdig iſt es, daß Schwe⸗ den und Finnen darin ganz einig ſind. Wir ſind alle zu der Einſicht gekommen, daß unſere frühere Politik in den Sand verläuft; niemand glaubt mehr daran, daß wir unter ruſſiſchem Zepter erträgliche Verhältniſſe erreichen können. Die ganze akademiſche Jugend iſt da⸗ von überzeugt, und während der Weihnachtsferien waren wir draußen auf dem Lande und ſondierten die Stimmung unter dem Volke, und mit Ausnahme eines dunklen Fleckes in Davoſtland, ſind alle— Finnen ſowohl wie Schweden,— nur von dem einen Wunſch beſeelt, daß Deutſchland oder Schweden Finnland zu ihrem Kriegs⸗ ſchauplatz machen möchten. i Wir ſelber ſind einſtweilen noch nicht direkt durch den Krieg in Mitleidenſchaft gezogen; nur am Abend müſſen die Straßen dunkel ſein und aus den Fenſtern darf kein Licht ſcheinen. Rußlands gründliche Nieder⸗ lage und Finnlands Befreiung iſt unſer aller einziger Wunſch. Aber was haben wir für ein Recht, zu hof⸗ fen, da wir ja ſelber nichts tun können! Und doch kön⸗ 8 3 und Oſtgalizien ſchon ganz häuslich, d. 75 71 15 mei kor dieſe Hoffnung nicht aufgeben, die un 0* 2 Was ein franzöſiſcher Geſangener ſchreibt 55 Im„Journal de Geneve“ vom 10. Februar lies man: Die Preſſe aller Länder hat ſeit dem Beginn de Krieges Briefe von Gefangenen wiedergegeben, die mei ſtens nicht geeignet waren, die Familien der Gefangener zu beruhigen. Unter dem Eindruck der Gefangenſchaf iſt der Internierte eben oft geneigt, die Dinge ſchwarz in ſchwarz zu malen. Umſo angenehmer iſt es uns, der bon dem Sergeanten Andre Fayolle aus dem Gefangenen. lager von Friedrichsfeld bei Weſel an Frau A. in Lau⸗ ſanne gerichteten Brief veröffentlichen zu können, deſſer Echtheit wir verbürgen. 1 Die weſentlichen Stellen des Briefes lauten:„... Es tut mir leid, daß Mama ſich meinetwegen beunruhigt, zumal es mir ausgezeichnet geht. Ich zerſtreue mich, halte Vorträge, und mein einziger Kummer iſt, daß die Meinigen ſich zu Unrecht Sorgen machen... Man möge ſich nicht abquälen, wir werden mit der größten Höf⸗ lichkeit behandelt. Wohnung und Beleuchtung ſind ſehr gut. Es wäre ſehr traurig, wenn meine Familie ſich beunruhigen würde, da doch ganz und gar kein Grund bdorhanden iſt.... Ich möchte auch, daß man ſich ein für allemal daran gewöhne, ſich nicht zu beunruhigen, wenn die Poſt von hier nur ſtoßweiſe anbommt. Das iſt weder meine noch irgend jemandes Schuld, es ſind ſo viele Briefe zu befördern...“ 8 Ob der„Temps,“ der„Matin“ oder der„Figaro“ einem Blatte, das ſie häufig mit Wohlgefallen zu zi⸗ kieren in der Lage ſind, auch dieſe Veröffentlichung ent⸗ nehmen werden? Das wäre für ſie, die ſich keine beun⸗ ruhigende Stimme aus deutſchen Gefangenenlagern ent⸗ gehen laſſen, ſchon ihren Leſern gegenüber eine Anſtands⸗ pflicht, die freilich die Gepflogenheiten jener Zeitungen venig Ausſicht auf Erfüllung laſſen. 5 Neues aus dem befreiten/ Lemberg. Ein aus Lemberg entwichener polniſcher Journaliſt hat jetzt in einer„Lwow“ betitelten Broſchüre die Ta⸗ ten der Ruſſen im„befreiten“ Lemberg dargeſtellt. Dem Auszuge, den die Neue Freie Preſſe daraus mitteilt, entnehmen wir folgende Einzelheiten: 3 Am 3. September v. J. zogen die ruſſiſchen Trüppen in Lemberg ein. Sie benahmen ſich im großen und ganzen ruhig, nur in den Vorſtädten erlaubten ſich die Koſaken Uebergriffe, insbeſondere gegenüber der jüdiſchen Bevölkerung. Wie auf ein gegebenes Zeichen ſchützten ſich die chriſtlichen Bewohner gegen ähnliche Gewalt⸗ taten durch Aushängen von Muttergottesbildern. In den Straßen der Außenbezirke fielen auch wehrloſe Ka⸗ tholiken der ruſſiſchen Plünderungsſucht züm Opfer. Bei dem Pogrom, den Koſaken unter dem Vorwande, daß auf ruſſiſche Soldaten geſchoſſen worden ſei, anſtifteten, wurden 47 Juden getötet, viele andere verwundet. Die ſpäter eingeſetzte Zivilbehörde ließ am Rathausturm die ruſſiſche Fahne anbringen und den öſterreichiſchen durch den ruſſiſchen Adler erſetzen, ſetzte den Rubelkurs auf 3,33 Kronen feſt, führte die Petersburger Zeit und den ruſſiſchen Kalender ein, verbot unter Kerker- und Todes⸗ ſtrafe den Genuß geiſtiger Getränke, verlangte der Zivil⸗ bevölkerung Waffen und Munition ab und befahl ihr, nach acht Uhr abends die Wohnungen nicht mehr zu verlaſſen. Andere Verfügungen beſchränkten den Ver⸗ kehr außerordentlich. Der Gouverneur, Graf Bob⸗ rinski, Nachfolger des alsbald an der in der Lemberger Schlacht erhaltenen Wunde geſlorbenen Generals v. Rode, löſte den Gemeinderat auf und ließ nur die drei Vize⸗ bürgermeiſter und zwölf Beiräte im Amt. Zur Ve- hebung des Kleingeldmangels erhielt dieſes Stadtpräſi⸗ dium die Erlaubnis zur Ausgabe von 50000 Stück Kronenſcheinen. Es traf mit Lemberger Geldinſtituten das Uebereinkommen, den zurückgebliebenen Staatsbe⸗ amten Darlehen von 33 bis 50 Prozent ihres Gehaltes zu gewähren. Zum Straßenſicherheitsdienſt zog es Mit⸗ glieder der freiwilligen Bürgerwehr heran, die ſehr häu⸗ fig Brandſchatzungen und ohnungseinbrüche verhinder⸗ ten. Die Leitung der ruſſiſchen Polizeibehörde wurde dem wegen Spionage verurteilten Hauptmann Jaecwiez über⸗ tragen. Sicherheitswachleute, Gendarmen und Geheim⸗ poliziſten wurden aus Rußland herbeigeholt. Die in ſehr kleinem Format erſcheinenden fünf polniſchen und zwei ruſſiſchen Blätter beſchranken ſich darauf mitzuteilen, was die Zenſur geſtattet oder befiehlt. Sie wieder⸗ holen immerfort, daß Rumänien aus Haß gegen Oeſter⸗ 6 reich⸗Ungarn zugunſten des Dreiverbandes in den Krieg eingreifen werde. Bei dem Empfang der Stadtver⸗ tretung, die in polniſcher Sprache um Achtung des polniſchen Charakters der Stadt erſuchte, entgegnete Gou⸗ verneur Graf Bobrinski in ruſſiſcher Sprache, in den drei oſtgaliziſchen„Gouvernements“ ſtehe die Einfüh⸗ rung der ruſſiſchen Amtsſprache in allen Zweigen der Verwaltung bevor wie die rückſichtsloſe Ruſſifizierung von Amt, Schule und Gericht. Bald darauf fanden im galiziſchen Eiſenbahn⸗, Poſt⸗ und Telegraphendienſte ausſchließlich ruſſiſche, der polniſchen Sprache gar nicht mächtige Beamte Verwendung. Die Stadt ſorgt für Lebensmittelbeſchaffung und für Verpflegung der Mittel- loſen. Die Preiſe der Lebensmittel und anderer Bedarfs⸗ artikel ſind bedeutend geſtiegen. Kaffee⸗ und Wirts⸗ häuſer werden von der Zivilbevölkerung nur ſchwach beſucht. Das Geſchäftsleben ſtockt. Kaufleute aus Sa⸗ ratow, Cherſon, Moskau, Kiew und Odeſſa haben Mili⸗ tär⸗Uniformierungsläden und andere chäfte eröffnet. Der Fabrikbetrieb mußte wegen Mang s an Arbeits⸗ kräften, Kohlen und Rohſtoffen gänzlien eingeſtellt wer⸗ den. Das polniſche Stadttheater iſt geſchloſſen. Der Schulunterricht ruht noch. Der Gouverneur kündigte die Einrichtung neuer ruſſiſcher Lehranſtalten an. Tie Bevölkerung meidet möglichſt die ruſſiſchen„Befreier.“ Sie mißtraut den ruſſiſchen Siegesmeldungen und hofft 1 auf das baldige Ende dieſer Fremdherr⸗ ft Wie man ſieht, haben ſich die Ruſſen in Lemberg h. echt ruſſiſch e ee ee 1 eingerichtet. 7 4 5 A Cirey⸗ſur⸗Vezouze paſſiere ſtimmten Stellen von franz uns ſchließlich auf. Verrat der Einwohner er Sache nach und fanden, ebliebenen Einwohner mit den Franzoſen auf alle ſtanden. Durch ſie erfuhren die 5 Einwohner durch ein hübſch an⸗ 5 Spionageſyſtem über die Stärke der deutſchen Truppen, ber ihre Bewegungen und das Anrücken der Patrouillen er⸗ gingen wir d noch übrig g mögliche Franzoſen alles, was kundeten. wurden und den übriggebliebenen mi worden war, blühte die Spionage in wie vor zeigten ſich die Franzoſen au deſſen erhielt meine K zu beſtrafen. In dunkler Nacht wir es einmal irfüllten unſeren pflegen. 1 zu haben, Ein Deutſcher, Verrat ſpielt in eiſe in Verbindung die Trotzdem die Anführer 0 betraten, iberraſcht worden ſind, iſt uns Beteiligten ein Rätſel. Wir er⸗ uftrag, wie es deutſche Soldaten zu tun Das P „Een bemerkenswerter Vorschlag wird in ber Fat zeitſchrift„Die Lederinduſtrie“ gemacht!; Die zur Ein⸗ arbeitung gelangenden Häute und Felle enthalten, darch weg eine mehr oder weniger große Menge friſchen Flei⸗ ſches. Dieſes wird im Gerbereibetrieb gewöhnlich vor außerordentlich wertvollen r . 194 * 110 5 im lief ſich 241892 M. im Taxjahr hieſiger Geſchäftsmann, lingen und gründete im — ſchönen Aufſtreben bene regen Anteil. () Bruchſal, 15. Febr. l der Bahnwache iſt in vergangener Nacht aus dem Fenſter ſeines im dritten Stocke gelegenen Qnartierts geſtürzt und an den erlittenen ſchweren Ver⸗ en im Lazarett geſtorben. Der Verunglückte ſoll berbach ſein und eine Witwe mit 8 Kind inter⸗ Landſturmmann von letzun aus laſſen. f () Deſchelbronn, 15. Febr. Als Pfarrverwalter von Oeſchelbronn verſchied im Guſt. Gußmann, welcher läng in China die Miſſionstätigkeit ausgeübt hat. Von der Chriſchona in jungen Jahren hinausgeſandt, hat er bis vor etwa 8 Jahren in für die Ausbreitung des evangeliſchen Bekenn. Basler Miſſionsanſtalt China niſſes gewirkt. ( Oberlauda, bei Tauberbiſchofsheim, 15. F Die Eheleute Kilian und Chriſtina Oehmann, ſten Einwohner der Gemeinde, Sonntag hier ihr diamantenes Jubiläum fester. Kriegs⸗ Allerlei. Amtliche franzöſiſche Lügen. 3 Im amtlichen franzöſiſchen Bericht, der am 12. Januar, . 3 Uhr, herausgegeben wurde, konnte man u. a. eſen: Südöſtlich Cirey⸗ſur⸗Vezouze überraſchte eine unſerer Ab⸗ teilungen eine deutſche Kompagnie, veur plünderte, und ſchlug ſie in die der dabei war, ſchreibt nun aus dem Felde: Frankreich immer noch eine große Rolle: So konnte niemals eine unſerer Patrouillen ein Dorf bei n, denn immer wurden ſie an be⸗ öſiſchem Feuer überſchüttet. Das fiel welche das Dorf St. Sau⸗ js beſte unterrichtet. Infolge⸗ ompagnie den Auftrag, ſchlichen wir dem Dorfe zu, als war es leer. pioniert und unſer Kommen ſo rechtzeitig entdeckt, daß noch 1 Zeit blieb, dem Dorf ſchleunigſt den Rücken zu ir waren gerade dabei, das Dorf in Brand zu ſtecken, ollte doch ſein, als die Franzoſen anrückten, ſenheit im Dorfe jedenfalls von den Ohne daß es zu einem Kampf am, zogen wir uns jedoch zurück, der Franzoſen zu ſchwach waren. Wie im franzöſiſchen Schweinefutter verarbeitet werden. Die Hühner f Vorliebe. Es, würde gegen 244 283 M. im Taxjahr 191 1911/12. () Raſtatt, 15. Febr. Im Alter v iſt hier der Herdfabrikant Wilhelm Vetter, gestorben. Er ſtammte aus Eß⸗ Jahre 1875 hier mit dem Kauf⸗ mann Karl Stierlin eine Herdfabrik, die raſch zu einem kam und heute im ganzen Lande be⸗ kannt iſt. Auch am öffentlichen Leben nahm 9 9 Flucht. des Dorfes vermutend, daß die in dem Dorfe dieſer Spionage verhaftet t ſtrengen Strafen gedroht dieſem Dorfe weiter. Nach das Spionagedorf Man hatte alſo wieder Ge⸗ da wir gegen die Ueber⸗ daß wir beim Plündern uns in die Flucht Ant on 68 Jähre ein bekannter Ein hier einquarkierter tere 1 72. Lebensjahre Miſſionar er als ein Menſchenalter konnten am geſtrigen Wekanmntmachung. Noch immer artet bedauerlicher Weiſe das Verhalten und Spielen der Kinder auf Straßen und Wegen direkt in Unfug aus, ohne daß von ſeiten der Eltern ernſthaft dagegen eingeſchritten wird.“ So, ſpielt das Beſchmieren der Häuſer, das häßliche Werfen mit Steinen eine Haupt⸗ rolle. Gerade in der gegenwärtigen ſchweren Zeit ſollten Eltern für eine richtige Erziehung ihrer Kinder beſorgt ſein und jede unnötige Schädigung der Bewohner durch ihre Kinder vermieden werden. i Wir mahnen deshalb wiederholt öffentlich zur ernſten und nachdrücklichſten Abhilfe und müßten bei Nichtbe⸗ achtung unnachſichtlich ſchwere Beſtrafung erfolgen laſſen. Seekenheim, den 13. Februar 1915. 8 Bürgermeisteramt: Volz. Koch Welianntmachung. Die Feſtſetzung von Höchſtpreiſen für Speiſekartoffeln betr. Auf Grund des§ 1 des Reichsgeſetzes vom 4. Au⸗ guſt 1914, Höchſtpreiſe betr., in der Faſſung der Bekannt⸗ machung vom 17. Dezember(Reichsgeſetzblatt Seite 516), ſowie der 88 1 und 3 der Verordnung des Gr. Miniſteri⸗ ums des. Innern gleichen Betreffs vom 6. Januar 1915 (Geſetzes u. Verordnungsblatt Nr. 1) werden unter Auf⸗ hebung unſerer Bekanntmachung vom 8. Dezember 1914 (Amtsblatt Nr. 91 vom 12. Dezember 1914) für den Kleinhandel mit Speiſekartoffeln, ſowie für den Verkauf durch die Produzenten unmittelbar an Konſumenten, Kon ⸗ ſumentenvereinigungen oder Gemeinden in Mengen von weniger als einer Tonne für den Amtsbezirk Maun⸗ heim mit ſofertiger Wirkung folgende Höchſtpreiſe für inländiſche Speiſekartoffeln freſſen nt⸗ . 0 feſtgeſetzt: 2) (2 Pfund 11 Pfg., Bruchteile eines Pf forderung der zuſtändigen betroffen wer der Aufforderung wird gemäß 8 zu einem Jahr oder mit ſend Marn beſtraft. Mannhein, gemeinen Kenntnis gebracht. 1) beim zentnerweiſen Verkauf bis zu einer Tonne frei Aufbewahrungsraum des Käufers oder auf dem Wochenmarkt für den Zentner: a) bei den Sorten Daber, Imperator, num, Up do date und Induſtrie b) bei den anderen Sorten beim pfundweiſen Verkauf für das Pfund: a) bei den Sorten Daber, Imperator, Magnum bo- num, Up do date und Induſtrie nächſten vollen Pfennig) p) bei den anderen Sorten (4 Pfund 21 Pfg, beim Bruchteile eines Pfennigs aufgerundet auf den nächſten vollen Pfennig). Wer die Höchſtpreiſe überſchreitet, wer einen andern zum Abſchluß eines Vertrages auffordert, durch den die Höchſtpreiſe überſchritten werden, oder ſich zu einem ſol⸗ chen Vertrage erbietet, wer Kartoffeln, ſind, bei Seite ſchafft, beſchädigt oder zerſtört, der zuſtändigen Behörde zum Ver⸗ kauf von Kartoffeln nicht nachkommt, wer Vorräte von Kartoffeln den zuſtändigen Beamten gegenüber verheimlicht 6 des Reichsgeſetzes mit Gefängnis bis den 13. Februar 1915. Großh. Lezirts amt. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ Seckenheim, den 15. Februar 1915, gürgermeiſteramt: Volz. Magnum bo- 5 Mk. 4.75 Mk. 5½ Pfg. beim Verkauf ſich ergebende ennigs aufgerundet auf den 5¼ Pfg. Verkauf ſich ergebende die von einer Auf⸗ Behörde zur Ueberlaſſung Geldſtrafe bis zu fehntan⸗ — Abt. l. Ratſchreiber Koch dens allgemein verboten. XIV. Armeekorps. Uebertretungen des Ve henden Geſetze keine höhere Die Verfügung tritt in Kraft. Vorſtehendes bringen Kenntnis. Seckenheim, Bekanntmachung. Den Kriegszuſtand hier. Ausfuhr von Pferden betr. von Pferden durch Händler nach Orten außerhalb Ba⸗ Ueber Maßnahmen im Einzel⸗ falle beſtimmt das ſtellvertretende Generalkommando des Gefängnis bis zu einem Jahre beſtraft. ö ſofart mit der Verkündigung Karlsruhe, den 3. Februar 1915. Der kommandierende General: Freiherr von Manteuffel. den 16. Februar 1915. e 1 Verbot der i Verfügung. Ceuor Paftillen Nachdem für den Bezirk des XIV. Armeekorps am Eucalyptus⸗Zoubons 31. Juli 1914 der Kriegszuſtand erklärt worden iſt, ordne Menthal⸗Bonbons ich auf Grund der 88 4 und 9 Ziffer b des Geſetzes 15 Extrakt- Bonbons über den Belagerungszuſtand vom 4. Juni 1851 an: Malz 0 Für das Großherzogtum Baden wird die Ausfuhr e ele. empfie rbots werden, wenn die beſte⸗ Freiheitsſtrafe beſtimmen, mit wir hiermit zur öffentlichen Koch. Rath. Jünglings⸗ des Schweſternhauſes wozu die Vorſtandsmitglie 1. benſt eingeladen werden. die älte⸗ Die Zuſammenkunft 4 Freitag, den 19. ds. Mts. Heute Dienstag, a Vorſtands olz Cerein Seckenheim. bend ½9 Uhr iſt im Saale -Bitzung der und Vertrauensleute erge⸗ der Neduerabteilung iſt abends. Der Vorſtand. kann abgeholt werden. Saat⸗Gerſte, Faat-Hafer und Ger Evangel. Kirchenchor. Heute Abend ½9 Uhr Probe für die Damen. 5 b Die Aussaatszeit naht! Empfehle E vorzügliche Gartensämereſen in nur guter Sortenwahl und beſter Keimkraft. Veter Schwarz, Gürtuer Wilhelmſtraße 25(bei Bäcker Würtz). Füld postkarten“ Gg. Zimmermann, Hildastrasse 88. 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Eingang bei Herrn Bürgermeiſter Volz. 212.30 1255. 5„ Pfarrer Pfenning.. 100.— 3. 85 8„ Pfarrer Kunz 310.35 Zuſammen 622.65 Sammlung von Schülern(1076.44) 16.44 TTC 639.09 Hierzu bisheriger Eingang im Ganzen.. 7324.27 Sonach Gesamteingang bis 31. 12. 14 Hiervon ſind abgeſandt bezw. verwendet: 1. Liebesgaben: Auguſt. Mk. 1000 Seplember Okiober„ November„ 500 Dezember„ 2. Für Betrieb der Näh⸗ und Strickſtube bis 31. 12. 14 desgl. für Januar 1915„ Sonach Ausgaben im Ganzen 1811.66 260.20 C M. 6571.86 M. 6571.86 Alſo Eingang Mk. 7963.36 A„ 6571.86 Zu unſerer Verfügung für Januar 1915 M. 1391.50 II. Auch im Januar gingen uns für unſere Soldaten Llebesgaben aller Ait zu, ſo Socken, Staucher, Ohren⸗ ſchüͤtzer, Tabak, Cigarren und Cigaretten, Schnupftabak, Zwieback, Schokolade, Dürrobſt, Pfeffermünz, Pfeife, Spiegel, Notizbuch; zu der Liebesgabenſpendung an Geld wie beſonders an ſonftigen Gaben haben die Schüler der Klaſſe 8a(Hptl. Heckmann), 5b(Rektor Lorentz), 6a (Optl. Banſchbach) ein gutes Teil beigetragen. Die Obst- Gemüse und Elersammlung hat trotz vor⸗ gerückter Zeit noch ſchöne Eingänge zu verzeichnen ge⸗ habt; neben allerlei Gemüſe und Obſtſpenden erhtelten wir 262 Eier. Wir hoffen, dass der Anbau von Frühgemüse Sa⸗ lat, Spinat, sowie das zunehmende Clerenträgnis un; recht bald in die Lage versetzt die Lazarette mann heims mit derartigen 30 nötigen Gaben versehen zu können. III. Ueber die Tätigkeit der Bähstube, Strickstube, ſowie der Handarbeitsschule hieſiger Volksſchule für unſere Zwecke wird der Februarbericht das Geſchehene mitteilen. IV. Im Januar wurden nach Mannheim zur Ver⸗ fügung des Landesvereins vom Roten Kreuz abgeſandt: Rlste 42: 28 Paac Socken, 1 Kopfſchützer, 4 Ohren⸗ ſchüger, 1 Paar Staucher, 2 Packet Zwieback, 19 Rollen Pfeffermünz, 19 Tafeln Schokolade. Kiste 43: 169 Päckchen Tabak, 2 Schachtel Ciga⸗ retten, 1 Packet Kerzen, 2 Dutzend Bleiſtifte, 4 Päckchen Zucker, 1½ Pfund Zucker, 1 Kiſtchen Cigarren, verſchie⸗ dene Poſtkarten. V. Wir ſprechen allen Gebern unſeren herzlichſten Dank aus; zahlreiche Dankſagungen unſerer an Weih⸗ nachten beſchenkten Soldaten ſind bei uns eingelaufen; aus allen ſpricht die Freude und der Dank für die ge⸗ ſandten Weihnachtsgaben, ſowie für das treue Gedenken der Heimatsgemeinde.. VI. Die von den Behörden veranlaßte Reichswoll⸗ sammlung hat hier ein ſehr ſchönes Erträgnis gehabt. Wir werden darüber erſt im kommenden Monat berichten können; fleißige Hände ſind an der Arbeit zur Herſtellung von Decken für unſere Soldaten. Wir bitten bei dem groſſen bedarf des Ro- ten Kreuzes weder an Geldſpenden noch ſauſtiger Tiebesgabenſpendung nachlaſſen in wollen; viele . 7963.36 Konfirmanden-Wäsche, Strümpfe Handschuhe, Taschentücher, Unterröcke. b Für die Ronfirmatfion und Nummmunion! 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Wir erſuchen die Sparbücher über Spareinlagen von heute bis Freitag, den 19. Cehruar, feweils nachmittags von 1—4 Uhr behufs Beſchreibung des Zinſes beim Rechner vorzulegen und bemerken zugleich, daß diejenigen, welche in der ge⸗ nannten Zeit dies unterlaſſen, ſich mit dem Vortrag ihrer Zinſen nach unſeren Büchern zufrieden geben müſſen. Seckenheim, den 7. Februar 1914. Der Vorſtand. Tüchtige fleissige Arbeiter bei hohem Lohn 2 gesucht. Deutsche Steinzeugwarenfabrik 52) Friedrichsfeld j. B. Stadt. Sparleasse Sehibetgiugen mi Gemeindebücgschaft— mundelsioher. 1 schechkonto Hatlstuhe Mo, 2950. Helephon Mo. 51. Samtliehe Hinlagen werden dom Lage der Hinaahlung an zu 4% oefzinst-. Maussenstunden- 12 Vir oormittagꝭs: 2 Ur nachmittags: Agenturstelle: Georg Röser, Seckenheim. Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Sparelnlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Annahmestelle: Gg. Leon h. Bühler, Seckenheim, wohnhaft: An den Planken; kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheck- konto 629 Ludwigshafen a. Rh. Medizinal- Verband Seckenheim. versichert ganze Famillen sowie Einzelpersonen für Arzt und Apotheke. Aufnahme täglich. NB. Wir machen unſere Mitglieder in ihrem eige⸗ nen Intereſſe darauf aufmerkſam, daß ſte bei eintreten⸗ den Krankheitsfällen, das iſt, bei Ueberweiſung in ein Krankenhaus im Beſitze eines Ueberweiſungsſcheines und in anderen Fällen im Beſitze eines Krankenſcheines ſein müſſen, die täglich bei unſerem Kaſſier Herrn Anton Ruf ab⸗ geholt werden können. Wir bitten unſere Mitglieder dringend, hiervon gefl. Kenntnis zu nehmen. Der Geſamtvorſtand. Kunststrasse am Paradeplatz beim Kaufhaus Danklagung. Fär die herzliche Teilnahme bei dem Ver⸗ luſte unſeres unvergeßlichen Gatten und Vaters Friedr. Dengler ſagen wir Allen unſeren innigſten Dank. Be⸗ ſonderen Dank Herrn Pfarrer Kunz für ſeine troſtreichen Worte.(b Seckenheim, den 15. Februar 1915. Die floſstrauernuen Hinterollebenen. Familie Dengler. — Stattzbeſonderer Anzeige. Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Be⸗ kannten die traurige Mitteilung, daß unſer Vater, Großvater und Urgroß⸗ vater(65 Kaſp. Alarzenell im Alter von 81 Jahren 8 Monaten nach kurzem Leiden ſanft entſchlafen iſt. Um ſtille Teilnahme bitten N Mannheim⸗Rheinau, den 15. Fe⸗ bruar 1915. Die krauorndon Hinterbliebenen: Familie Math. Marzenel „ Sch. Marzenell „ Phil. Ackermann. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 17. Februar 1915, nachmittags 4 Uhr vom Trauerhauſe, Stengelhofſtr. 38 aus ſtatt. Einladung. Durch den außergewöhnlich hohen Preis der Futtermittel und Rüben ſind wir der An⸗ ſicht, daß auch der Milchpreis etwas höher ſein muß, um nicht mit Verluſt zu ſchaffen. Da er in den Nachbarorten ſchon etwas höher iſt, ſo laden wir ſämtliche Landwirte, die ſich dafür intereſſieren zu einer N Beſchlußfaſſung auf morgen Mittwoch, den 14. ds. Mts., abends 8 Uhr im„Reichsadler“ ein. Mehrere Lanqwirte. *