8 A Seckenbeimer Anzeiger, a. ,.,. Ü w——— T1⁊ͤꝗ3⸗J830;3; Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Di Blutig abgewieſene franzöſiſche Angriffe bei Perthes. Fortſchreitende deutſche Angriffe in den Vogeſen. es 5 500 Franzoſen gefangen. Nuſſiſcher Vorſtoß bei Grodno mühelos abgewieſen. Bei Praſzuyſz 1200 Nuſſen gefangen, 2 Geſchütze e erbeutet. Einen erfreulichen Morgengruß ſtellte die Nach⸗ richt von der Verſenkung des zweiten engliſchen Trup⸗ pentransportdampfers bei Beachy Head durch ein deut⸗ ſches Unterſeeboot dar. In der amtlichen Bekanntmachung des Admiralſtabes der deutſchen Marine war angekündigt worden, daß den bevorſtehenden engliſchen„Truppen⸗ transporten nach dem Feſtland mit allen Mitteln ent⸗ gegengetreten werde. Die Zerſtörung zweier Transport⸗ dampfer erinnert nachdrücklich daran, daß es nicht nur, wie man in England wohl gemeint hat, hauptſächlich auf den Handelskrieg ankommt, ſondern ebenſo ſehr auf die Truppenverſchiffungen. i e Die Meldung von der Vernichtung des zweiten Truppentransportdampfers enthält noch keine näheren Angaben über die Zahl der Soldaten, die mit ihm in den Fluten verſunken ſind. Von London aus werden wir näheres hierüber auch nicht erfahren; denn die engliſche Admiralität wird alle Verluſte zu verheimlichen ſuchen, wie bisher. Die deutſchen Unterſeeboote ſelbſt können nicht ſogleich Meldung erſtatten, und meiſt iſt das erſt nach ihrer Rückkehr in den Hafen möglich. In England wird es aber immer handgreiflicher, daß der Hohn über den deutſchen„Bluff“ ſehr unangebracht war. Ein Lock⸗ mittel bei der Werbearbeit für Kitcheners Millionen⸗ heer iſt der neuerliche Untergang des Transportdamp⸗ fers nicht. Und wenn man auch jetzt noch nicht in London ſich des Eruſtes der Lage bewußt iſt, Deutſch⸗ land hat die Mittel, um England auch zu dieſer Erkenntnis zu verhelfen.„„ Vom weſtlichen Kriegsſchauplatz liegt die Nachricht über einen erbitterten Kampf in der Champagne vor. Die Deutſchen haben die Franzoſen aus ihren feſtungs⸗ ähnlichen Stellungen des nördlichen Argonnenwaldes ge⸗ worfen und drängen unaufhaltſam nach Weſten vor. Die Franzoſen, der Bedeutung dieſes Offenſivſtoßes in der Richtung auf ihre Hauptſtadt wohl bewußt, machen verzweifelte Anſtrengungen, uns in die Argonnen zurück⸗ zuwerfen. Aber undurchdringlich bleibt unſere eherne Mauer, jeder Anſturm zerſchellt unter blutigen Ver⸗ luſten. In den Vogeſen machten unſere Angriffe gegen die Ortſchaften Sulzern und Ampfersbach, weſtlich Stoß⸗ weier, Fortſchritte und trugen uns 500 Gefangene ein. Die Mitteilungen vom öſtlichen Kriegsſchauplatz laſ⸗ Ivesbeimer Auxeiger, Seckenheim, Donners N verloren den uns er Habermeiſter. Ein Volksbild aus den bairiſchen Bergen. a Von Hermann Schmid. 5 a 70. Fortſetzung.(Nachdr. verb.) „FFrag' nit,“ ſagte ſie ſanft,„Du weißt es ja ſelbſt, was mich vertrieben hat von daheim.. „Wer wüßt' es beſſer, als ich!“ rief Suſi feurig. „Biſt ja um meinetwillen fort, ich bin's ja geweſen, die Dich vertrieben hat.... Um mich glücklich zu machen, haſt Du Dich ſelber in's Unglück gebracht... aber jetzt hat ja alles Leidweſen ein End'! Was willſt in dem trau⸗ rigen, ſchwarzen Gewand?“ „Ich verſteh' Dich nit,“ erwiderte Franzi,„aber das Gewand iſt mir ſchon recht, das hab' ich mir ausge⸗ ſucht... In dem Haus da iſt meine zweite Heimat geweſen; die würdige Mutter, die mich kennt und noch gern hat von derſelbigen Zeit her, hat mich aufgenonr⸗ men, einſtweilen als dienende Schweſter.... meine erſte Heimat, bei meinen lieben Eltern, die hab' ich ... aus der dritten, bei Dir, auf dem Aich⸗ hof, bin ich verſtoßen worden... das Waiſenhans iſt meine zweite Heimat geweſen, es wird wohl meine Be⸗ ſtimmung ſein, daß ich drinn' bleib. „Aber warum denn?“ fragte Suſi vervundert. „Dir ſteht ja die ganze Welt wieder offen! Haſt Du denn gar nichts erfahren? Weißt Du denn gar nichts, was geſchehen iſt, ſeitdem Du verſchwunden biſt? Kaauſt gar nit erraten, warum ich da bin und was ich im zaiſenhaus zu ſuchen hab'?“ Franzi blickte ſie verwundert an.„Ich begreif' Dich nit,“ ſagte ſie.„Red' doch“ „Ich bin da,“ fuhr Suſi fort, Heil ich in der höchſten Not endlich getan hab', was ich läugſt, was ich „eil ich alles gleich von Anfang hätt' tun ſollen eingeſtanden hab“..“ 85„Suſi....“ rief Franzi wie erſchrocken und fuhr 5 3 die Schwere der dort im Gange befindlichen Franzi, und ſtatt Deiner den Schleier anlegen und das Amtsblaii der Bürgermeister ämter Seenheim, oesheim, Neckarhansen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Die Ereigniſſe im Weſten. f Der franzöſiſche Tagesbericht. a Neuauffriſchung des Märchens von der Be⸗ ſchießung der Reimſer Kathedrale. 5 WTB. Paris, 24. Febr. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag 3 Uhr: Dem Communique von geſtern abend iſt nichts Bedeutendes hinzuzufügen. Weſtlich Lombartzyde bereitete der Feind zwei Infanterie⸗ angriffe vor, die, unter unſer Feuer genommen, nicht vorſtoßen konnten. Die geſtern abend gemeldeten Be⸗ ſchießungen von Reims waren äußerſt heftig. Die erſte dauerte 6, die zweite 5 Stunden. 1500 Granaten fielen in alle Stadtviertel. Die Reſte der Kathedrale(21), die beſonders aufs Korn genommen wurden, litten ſchwer. Die inneren Gewölbe, die bisher widerſtanden hatten, wurden durchſchlagen. Etwa 20 Häuſer wurden einge⸗ äſchert und 20 Ziviliſten getötet. Oeſtlich der Argonnen zwiſchen Malancourt und der Maas, brachte unſere Ar⸗ tillerie eine deutſche Batterie zum Schweigen und ihre Munitionswagen zur Exploſion. Von der übrigen Front wird nichts Neues gemeldet.(Anmerkung des WT B.: Daß die franzöſiſche Heeresleitung jetzt wieder auf die heuchleriſchen Albernheiten mit der Kathedrale von Reims zurückgreift, die nicht einmal mehr bei den Verbündeten Frankreichs Eindruck machen, iſt geradezu ein Zeichen der Hilfloſigkeit.) 5 Amtlicher Bericht von geſtern abend 11 Uhr: Der Tag verlief verhältnismäßig ruhig, außer in der Champagne, wo der Kampf unter günſtigen Bedingungen fortdauert. Wir haben weitere Schützengräben im Ge⸗ biet von Bon Sejour erobert und unſere an den vorher⸗ gehenden Tagen gemachten Gewinne behauptet. Nörd⸗ lich von Verdun, in Drillancourt(im Gebiet des Waldes von Forge) brachten unſere Batterien ein feindliches Mu⸗ nitionslager zur Exploſion. Es beſtätigt ſich, daß die Deutſchen bei ihrem Angriff am 21. Februar im Walde von Bouchot völlig zurückgeworfen wurden und ſchwert Verkuſte erlitten. Im Elſaß verſuchten die Deutſchen, aus en von ihnen noch beſetzten Teilen des Dorfes Stoß⸗ Der Angriff wurde ducch unſer Feuer mit beiden Händen an Stirn und Augen, um ſich vergewiſſern, daß ſie recht gehört.„Du hätteſt aber das iſt ja nit möglich! Das kann ja nit ſein wär' ich ja wieder rein von von aller böſen Nachred' und Schand'.... Dann müßten ja die Leut' wieder wiſſen, daß ich unſchuldig bin“ „Alle Welt? Alſo ich bin nimmer an das Wort ge⸗ bunden, das ich Dir gegeben hab'? Meine Zung iſt wie⸗ der frei? Alle Welt weiß, daß ich unſchuldig bin alſo auch er?“ „Er? Wen meinſt Du?“ fragte Suſi verwundert. „Sixt“, entgegnete Franzi raſch, beſann ſich aber ebenſo geſchwind und ſetzte zögernd und niedergeſchlage⸗ nen Blickes hinzu:„den Aichbauern mein' ich... Dei⸗ nen Bruder.“ „Gewiß weiß es auch er.. er iſt es ja geweſen, dem ich meine ganze Schuld bekannt habe, nur um wieder zu meinem Kinde zu gelangen.“ Haſtigen Athems erzählte ſie das Geſchehene; gierig lauſchte Franzi und immer tiefer und röter begann es auf ihren Wangen zu brennen. „So iſt es gegangen“, ſchloß Suſi ihre Erzählung, „nun freue Dich, Franzi, freu' Dich, ſo ſtark ein Menſch ſich freuen kann, Du haſt wohl Urſache dazu und kannſt es, denn Du haſt ein reines Herz und ein gutes Ge⸗ wiſſen!... Ich will tun, was meine Schuldigkeit iſt, ich will in dem Haus da, bei meinem armen Kindel blei⸗ ben, ſo lang es das Leben hat. Es iſt ſchwer krank, ſie tröſten mich wohl und wollen mir guten Mut machen, aber ich weiß es beſſer, als der Doktor und alle die guten Schweſtern miteinander, mein Kind muß ſterben, denn ich bin's nit würdig, eine Mutter zu ſein; ich hab's nit verdient, daß mir ein ſolches Glück zu Teil werden ſollt'. Wenn's die Engel abgeholt und zu ſich genommen ha⸗ ben, das arme Würmchen, dann will ich Dich ablöſen, zu 5 ſchwarze Gewand.“ a i Eine abwehrende Geberde Franzi's zurückweiſend. tag, den 25. Februar 1915. elt im Kriege. heckarhauser Zeitung. E Inſertiouspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Ein Munitionsmagazin zur Exploſion gebracht. „ TB. Berlin, 24. Febr. Zu der Beſchießung von Pont⸗a Mouſſon weiß der Lokalanzeiger aus Genf zu melden, daß durch das am Sonntaa erfolate Bombarde⸗ ment die Exploſion eines Munitionsmaga⸗ zins verurſacht worden ſei. Außerdem ſeien mehrer militäriſche Gebäude ſchwer beſchädigt worden. 1 Der Luftangriff auf Calais. 5 GKG. Berlin, 24. Febr. Aus Kopenhagen wirk unter dem 23. Februar dem„Lokalanzeiger“ gedrahtet: Aus Paris liegen jetzt weitere Einzelheiten über die Beſchießung von Calais vor. Um 4 Uhr früh erſchien ein„Zeppelin“ von Nord⸗Nordweſt in Höhe von 300 Metern und ſteuerte gerade auf den Pontinettes⸗Bahnhof zu. Erſt als das Luftſchiff über dem Eiſenbahnge⸗ län de ſich befand, ließ es die erſte Bombe fallen, die das Gleis nach Dünkirchen zerſtörte. Gleich dar⸗ auf ſtieg das Luftſchiff wieder empor und ließ dann fünf Bomben auf einmal fallen, die teils auf dem Eiſenbahngelände, teils in der nahen Umgegend explo⸗ dierten. Eine Bombe fiel in einen Hof, wo ſie großen Schaden anrichtete, eine andere in einen Garten. Dieſe zerſtörte ein kleines Haus, deſſen Bewohner, eine Familie von fünf Köpfen, unter den Trümmern begraben wurde. Die Exploſion der fünf Bomben hatte die Wirkung eines Erdbebens. Die umliegenden Häuſer zeigten Riſſe und zahlreiche Fenſterſcheiben wurden zertrümmert. Nachdem die Bomben abgeworfen waren, entfernte ſich der„Zeppelin“ ſchnell nach dem Meere zu. Auf dem Dach eines Hauſes wurde ein in eine deutſche Flagge gehüllter Brief gefunden, der vom„Zeppelin“ abgeworfen war. Das Schreiben wurde dem Stadtkommandanten überge⸗ ben. Der Beſuch des Luftſchiffes in Calais dauerte 10 Minuten. Der„Zeppelin“ wurde dauernd beſchoſſen, jedoch ohne Ergebnis. Der Hauptzweck des Beſu⸗ ches war anſcheinend die Zerſtörung der Bahnlinien nach Dünkirchen.(Und das nannte der franzöſiſche Tagesbe⸗ richt„bedeutungsloſen Sachſchaden“! Die Red.) Es wär zu ſchön, um wahr zu ſein WTB. Paris, 24. Febr. Der„Matin“ ſchreibt: Seit dem 18. Auguſt 1914 ſind 28 266 Ausländer als Kriegsfreiwillige für die Dauer des Krieges in die fran⸗ zöſiſche Armee eingetreten. Die Ausländer verteilen ſich auf die verſchiedenen Nationalitäten wie folgt: 1 462 Belgier, 379 Engländer, 3 393 Ruſſen, 4913 Italiener, 300 Griechen, 541 Luxemburger, 969 Spanier, 1467 Schweizer, 1 369 Oeſterreich⸗Ungarn, 1027 Deutſche, 592 Türken und 11854 Untertanen verſchiedener Nationa⸗ litäten.(Anmerkung des WTB.: Wenn alle dieſe An⸗ daben dieſer Leporelloliſte ſo richtig ſind. fuhr ſie ruhig, aber entſchieden fort:„Es iſt ſchon ſo— Du aber, Du mußt in die Welt zurück, in unſere Heimat! Du mußt Dich zeigen vor den Menſchen, die Dich ſchlecht gemacht haben, damit ſie ſich ſchämen müſſen und den Hut abziehen vor Dir, vor dem bravſten Madel und vor der ſtandhafteſten Freundin! Du mußt wieder auf den Aichhof.“ i „Niemals... niemals!“ rief Frauzi und entzog der Freundin die Hand, als hätte ſie dieſelbe bereits er⸗ faßt, um ſie auf den verhängnisvollen Hof zu geleiten. Verwundert faßte Suſi wieder darnach und zog ſie be⸗ gütigend an ſich.„Was iſt Dir denn?“ ſagte ſie beſorgt und zärtlich.„Du erſchrickſt ja und haſt auſ einmal die Augen voll Waſſer? Du, die ſtarke herzhafte Franzi, ſo hab' ich Dich ja all' mein Lebtag nit geſeh'n!“ Beide waren heftig erregt; in ihrer Umarmun; gewahrten ſie nicht, daß die Tür aufging und Sixt mi dem Lehrer eintrat. „Warum wollteſt Du nit auf den Aichhof zurück?“ begann Suſi wieder.„Du wirſt wohl müſſen.de Bruder ſucht Dich ja ſchon Wochen lang überall wird nit ruhen, bis Du mit ihm gehſt!“ „Müſſen?“ entgegnete Franzi, ſich etwas aus ihre: Erſchütterung erhebend.„Ich mein', die Franzi häte bewieſen, daß ſie nit muß, wenn ſie nit will.. Dein Bruder weiß es auch, daß ich nit mit ihm zehen kaun, ich hab's es ihm ſelber geſagt— früher ſchon, noch bevor die ganze Verwirrung gekommen iſt.. wie er mi⸗ erzählt hat, daß er auf ſeinem großen Hof eine tüchtie⸗ Häuſerin braucht und eine richtige Magd, und hat mic wollen dingen dazu.“ „Aber warum denn? ſtens die Urſach'.“ „Sy hat er mich auch gefragt— ich kaun's Dir ſr So ſag' mir doch wenig wenig ſagen wie ihm.“„Das iſt aber völlig nubegreiß lich! Er möcht'! ia ſo gern gut machen. was er Dir 3 99 d Leids getan hat.“ 3 i Fortſetzung folgt wie die über die„1027 Deutſche“, ſo kann der„Matin“ au dieſe Leiſtung etwas einbilden.) 125: 3 *. Frankreich in Englands Gewalt. 2 GK. Köln, 24. Febr. Der Madrider Korceſpon dent der„Köln. Ztg.“ drahtet eine Auslaſſung den „Epoka“ des Inhalts, die braſilianiſche Preſſe verhffent lichte Erklärungen eines früheren franzöſiſchen Mi⸗ niſters, nach denen bei dem Rückzug der Franzoſer vor der Schlacht an der Marne im Lande eim Partei entſtanden ſei, die bereit war, in die Abtretung eines Teils von Frankreich, von Madagaskar Maro kko, ſowie von anderen Kolonien einzuwilligen Dem widerſetzte ſich Poincare, geſtützt auf die Mehr heit der Miniſter und des Generalſtabs. Der Korreſpon dent der„Kölner Zeitung“ verſichert, mit den Schritten der Friedenspartei ſei als Mittelmann ein Diploma einer neutralen Macht betraut geweſen. Der Gewährs. mann erklärt auf das beſtimmteſte, daß Kitchener mil der Beſchießung der Oſtküſte Frankreichs dageger vorgegangen wäre. ü Deutſcher Fliegerbeſuch in Englaud. WTB. London, 24. Febr. Aus Colcheſter wird emeldet, daß geſtern nacht 7 feindliche Flugzeuge über aplin Sands geſichtet wurden. Sie flogen in nord⸗ weſtlicher Richtung. Der Krieg zur See. Weitere Verluſte der engliſchen Handelsflotte. WTB. London, 24. Febr.(Reuter.) Der Damp⸗ fer„Brankſome“, der ſich auf der Fahrt von New⸗ hafen nach Caroiff befand, iſt geſtern nachmittag 2 Uhr ſüdöſtlich Beachyhead auf eine Mine nen oder von einem Torpedo getroffen worden. 18 Mann von der Beſatzung haben das Land erreicht, während der Kapi⸗ tän und ein Matroſe ſich noch an Bord eines Bootes bei dem ſtark beſchädigten Schiff befinden. An derſelben Stelle befindet ſich noch ein großer Dampfer in Seenot. i Engliſche Wrackſtücke und nniformmützen im Kanal. WTB. Berlin, 24. Febr. Die„B. Z. am Mittag“ meldet aus Hamburg: Der norwegiſche Dampfer„Orla“ meldet, daß er im engliſchen Kanal Wrackſtücke und Uniformmützen treiben geſehen habe, die wahrſchein⸗ lich, wie dem„Hamburger Fremdenblatt“ aus Rotterdam gemeldet wird, von einem verſenkten engliſchen Truppentransportdampfer ſtammen. Auch der von Hull hier eingetroffene Dampfer„Jervaux Abby“ hat zahlreiche Wrackſtücke und militäriſche Klei dungsſtücke, ſowie viele Minen geſehen. Nach Angaben der Beſatzung herrſcht unter der Bevölkerung von Hull große Aufregung. 3 Die Lage im Oſten. 5 Die ruſſiſche Dampfwalze unſchädlich gemacht. GKG. Berlin, 24. Febr. Aus Köln, 23. Febr., wird der„Deutſchen Tageszeitung“ berichtet: In einem Berliner, anſcheinend halbamtlichen, Artikel beſpricht die Köln. Zta.“ die durch Hindenburgs Erfolge bei den Verbündeten hervorgerufene Enttäuſchung und er⸗ klärt: Man wird gewiß den ruſſiſchen Gegner nicht un⸗ terſchätzen, aber für die Unmöglichkeit ſeiner An⸗ ſtrengungen liegen nun ſo viele Beweiſe vor, daß heute wirklich im ganzen deutſchen Reich ein Gefühl völ⸗ liger Beruhigung über die weitere Entwick⸗ lung der ruſſiſchen„Dampfwalze“ herrſcht. Die politiſche Bedeutung dieſes unerbittlichen ſich immer wie⸗ derholenden Schickſals der Niederlagen und des Zuſam⸗ menbrechens der ruſſiſchen Pläne wird ſich immer ſtärker aufdrängen, je mehr die Welt dieſes Schickſal als unab⸗ wendbar, als im inneren Kräfteverhältnis der beiden Geg⸗ ner begründet, erkennt. Grey, Delcaſſe, Poincare haben 3 005 Sorgen. Sie dürften aber noch größer werden. 5. i 300 Clemenceau gegen die Verheimlichungspolitik. Gch. Genf, 24. Febr. Clemenceau beſpricht frei⸗ mütig die ruſſiſche Niederlage in Ostpreußen und bittet die Regierung dringlich, dem Volke die volle Wahr⸗ 1 zu ſagen. Denn die geheime Propaganda der kriegsgegner ſei derart gut organiſiert, daß das Volk jedesmal durch anonyme Flugſchriften die Wahrheit erfahre, und gegenüber den lakoniſchen offiziellen Berich⸗ ten ungläubig werde. V 4 f 2 0 5—— 9 Die Deutſchen ſprengen die Eiſenbahn von 8 Lüderitzbucht. e WTB. London, 24. Febr. Das Reuterſche. Bureau meldet aus dem Lager Keis Höhe in Deutſch⸗Südweſt⸗ Afrika vom 19. Februar: Die Deutſchen haben die von Lüderitzbucht ausgehende Eiſenbahn an mehr als 2 Stellen mit Dynamit geſprengt. N 7 f 22 2 8 N 176 5 Der türkiſche Krieg Große ruſſiſche Verluſte auf dem Geblez von Artwin.* 3 „Wer Konſtantinopel, 24. Febr. Die Agence Milli erfährt aus Erzerum: Die ruſſiſchen Angriffe auf das Gebiet öſtlich von Artwin ſind von den tür⸗ kiſchen Truppen mit großen Verluſten für den Feind ab⸗ gewieſen und die Ruſſen von den Höhen in der Um⸗ gebung von Elmali vertrieben worden. Die Tür⸗ ken haben eine Menge Kriegs material, beſon⸗ ders Feldtelephonmaterial, erbeutet. 80 5 Beſchießung eines türkiſchen Lagers. 1 5 „We London, 24. Febr. Das Reuterſche Bureau erfährt aus Athen vom 18. ds. Mts., daß laut eldungen aus Tenedos franzöſiſche und engliſche Kriegsſchiffe am 17. Februar ein türkiſches Lager an der Küſte Ber von Tenedos beſchoſſen, die Türken aber das Feuer mit Erfolg erwiderten. 0 4 Wie England die Gefühle der islamitiſchen WTB. Konſt 7— 1. 24. br. Wie di Abende . Konſtantinopel, 24. Febr. Wie die i Milli aus zuverläſſiaer Ouelſe erfährt. haben die beiden . N 3 4 5 8 8 8 8 kürktſchen Linienſchiffe„Reſchadije“ und„Osmanje“, dn die Engländer allem Recht zuwider beſchlag⸗ nahmt haben, unter dem Namen„Agincourt“ und „Erin“ an der Beſchießung der Dardanellen am 19. Februar teilgenommen. Dieſe Tatſache wider ſchlagend die engliſche Verſicherung gegenüber den elt des Islams, daß ſie deren Gefühle achtet.. Zuſpitzung des japaniſch⸗chineſiſchen Konflikte GKG. Petersburg, 24. Febr. Nachrichten, die hier über Wladiwoſtlok aus Tokio eingetroffen ſind, berichten, daß die japaniſche Regierung ſich augenſchein⸗ lich auf eine krie eriſche Löſung des von ihr ſelbſt provozierten Konflikts mit China vorbe⸗ reite. Die Mobilmachung mehrerer Jahr⸗ gänge des japaniſchen Heeres iſt angeordnet worden und in den Häfen wird die Bereitſtellung der geſamten Flotte betrieben. 6 Einige Spannung ruft in Tokio die noch nicht auf⸗ geklärte Haltung der Vereinigten Staaten her⸗ vor. Die chineſiſche Regierung hat ſich an den Präſidenten Wilſon mit der Bitte gewandt, zwiſchen Japan und China zu vermitteln. Die Entſchließun⸗ gen der Waſhingtoner Regierung ſind in Tokio noch nicht bekannt. Es ſteht aber feſt, daß Japan willens iſt, keine Einmiſchung in ſeinen Streit mit China zuzulaſſen. ee China läßt ſich nicht knebeln. WTB. London, 24. Febr. Die„Times“ melden aus Peking vom 21. Februar: Nachdem auf die Mit⸗ teilungen der chineſiſchen Regierung vom 18. Februar an den japaniſchen Geſandten, daß ſie bereit ſei, über 12 Punkte der japaniſchen Forderungen zu verhandeln, Inſtruktionen aus Tokio eingelaufen waren, hat der Geſandte dem Miniſter des Aeußern am 20. Februar mitgeteilt, Japan beſtehe auf Verhandlungen über alle ſeine Forderungen. Präſident Muanſchikat iſt jedoch ent⸗ ſchloſſen, über diejenigen Forderungen, die Chinas Souveränität und ſein Recht, mit anderen Mächten Verträge zu ſchließen, beeinträchtigen, richt zu verhandeln. 5 1 Kriegeriſche Stimmung in Chin. GKG. Berlin, 24. Febr. Aus Kopenhagen wird der„Berliner Morgenpoſt“ berichtet: Dem„jetſch“ vird aus Irkutsk telegraphiert, daß. Muanſchikai zahl⸗ reiche Briefe und Depeſchen erhält, in denen gegen das japaniſche Vorgehen heftig proteſtiert wird. In vielen Provinzen haben wiederum große Verſamm⸗ zungen ſtattgefunden, in denen die Maſſen ſtürmiſch jorderten, den Japanern Widerſtand zu llei⸗ ten. Dieſe Forderungen finden lebhaften Widerhall in der Preſſe und in den geſetzgebenden Körperſchaften. Die Volkstümlichkeit Puanſchikais und ſeine Einigkeit mit der öffentlichen Meinung wachſen zuſehends. Auf die Einmütigkeit des Volkes geſtützt, änderte Muan⸗ ſchikai ſein Verhältnis zu Japan gründlich. In China bekommt man jetzt überall zu hören: China iſt nicht Formoſa oder Korea. Die Japaner werden im chineſi⸗ ſchen Menſchenozean ertrinken. N Die ſelbſtſüchtigen Japaner:: WTB. London, 24. Febr. Das Reuterſche Bureau gibt eine Meldung der Aſſociated Preß aus Peking vom 19. Februar wieder, in der es heißt: Wenn die Mit⸗ teilungen vermutlich gut unterrichteter chineſiſcher und ausländiſcher Quellen ſich beſtätigen, ſo hat Japan in ſeiner Denkſchrift an die ihm befreundeten Mächte einige ſeiner an China gerichteten Forderungen verſchwiegen. So hat Japan verlangt, daß bei etwaiger Ernennung von Ausländern zu Beratern der Polizei⸗, Militär⸗ und Finanzverwaltung Japaner be vorzugt würden, daß von Chinas 1 Be⸗ dürfniſſen an Waffen und Munition die Hälfte von Japan beſchafft, oder aber ein Arſenal mit ja⸗ paniſchem Geſchützmaterial unter japaniſcher Leitung errichtet wird. Ferner verlangt Japan von China dieſelben Vorrechte, wie andere Nationen zur Einrichtung von Miſſionen und zum Bau von Schulen und Kultusſtätten zur Förderung des Buddhismus. Wei⸗ ter verlangt Japan, daß Konzeſſionen für Eiſenbahnen, Bergbau und Errichtung von Docks künftig nur noch an Japaner, an andere Ausländer nur mit Japans ausdrücklicher Genehmigung verliehen werden. Wie ver⸗ lautet, hat China drei Gegenvorſchläge hinſichtlich der Konzeſſionen in der Mandſchurei, der Mongolei und in Schantung gemacht, ſich auch zu der öffentlichen Er⸗ klärung bereit erklärt, niemals einen Hafen oder eine Inſel an andere Mächte abtreten zu wollen, hat ſich jedoch geweigert, der japaniſchen Regierung Bürgſchaf⸗ ten dafür zu geben.„FEET 107 r Neues vom Tage WTB. Berlin, 24. Febr.(Abgeordneten⸗ haus.) Bei der heutigen Beratung des Etats der land⸗ wirtſchaftlichen Verwaltung im Abgeordnetenhaus führte der Landwirtſchaftsminiſter Freiherr v. Schorlemer⸗ Lieſer unter anderem aus, daß es jetzt vor allem elte, der Landwirtſchaft nach Kräften zu helfen. Die Vieh⸗ zählung vom 1. Dezember vor. Is. habe für Rindvieh einen günſtigen Beſtand ergeben. Nach längerer Debatte, in der alle Parteien die Notwendigkeit einer ausreichenden Unterſtützung der Landwirtſchaft betonten, wird der Etat in zweiter Beratung erledigt.. Mehr als 27 Millionen Goldzufluß bei der Reichsbank. 5 WTB. Berlin, 24. Febr. Nach dem neueſte Reichsbankausweis, der g norgen zur Veröffentlichung kom⸗ 2 1 men dürfte, hat die Reichsbank in der letzten Bankwoche einen Goldzufluß aus dem inneren Verkehr von mehr als 27 Millionen Mark zu verzeichnen, ſo daß der Goldbeſtand des Inſtituts auf mehr al 2255 600 000 Mark ſteigt. e Zeutraliſation der Kriegsinvaliden⸗Fürſorge. 1 Dieſer Tage haben in Berlin zwiſchen Vertretern der Reichsregierung und Kommiſſaren von Bundes regie cungen Beratungen über die Kriegsinvaliden⸗Fürſorge tattgefunden. Ihr Zweck war, in erſter Linie einer Zen⸗ — 5 2 5„ in den 3 e. 2 aaten ieſem iete hervorgetretenen Beſtrebungen unter Naben des e Mee 2 es und e 3. ͥĩõĩ·E.. Berſplitterung der hierbei mikwirkenden Kräfte 58 verhindern. 8 In mehzreren Großſtädten ſind bereits teilweiſe un⸗ ter Anlehnung an ſtaatliche und kommunale Organiſatio. nen für Wohlfahrtsverbände Grundzüge für eine Invali⸗ denfürſorge aufgeſtellt worden, deren gemeinſames Zie! darin beſteht, den durch Verwundungen dauernd geſchädig⸗ ten Kriegsteilnehmern die Erwerbsmöglichkeit wiederzu⸗ geben. Zur Erreichung dieſes Zieles kommen neben einen möglichſt vollkommenen Heilung der körperlichen Schäden verſchiedene Wege in Betracht, ſo die Berufsberatung, die Ausbildung für eine neue Tätigkeit, wenn die bis⸗ herige nicht fortgeſetzt werden kann und die Arbeitsver⸗ mittlung. Es bedarf daher die Mitwirkung aller Kreiſe, deren Arbeitsgebiet von dieſem Wege berührt wird. Dit Landesverſicherungsanſtalten und die Vereine für Krüp⸗ pelfürſorge werden ſich in den Dienſt der körperlichen Pflege ſtellen müſſen. Berufsberatung, Schaffung von Arbeitsgelegenheit wird Sache der beſtehenden Organifa⸗ tionen für Arbeitsvermittlung ſein, während für die Aus⸗ bildung die ſtaatlichen und kommunalen Fachſchulen zur Verfügung ſtehen. [Auch die Arbeitgeber und Arbeitnehmer gilt es, zur Mitarbei“ zu gewinnen, damit ein auch nur in beſchränk⸗ zem Umfange wieder erwerbsfähig gemachter Kriegsteil⸗ nehmer willige fuahme findet. Nur eine Zuſammen⸗ ſaſſung aller vorhandenen Einrichtungen unter behördli⸗ her Leitung zur gemeinſamen Arbeit verſpricht Ausſicht zuf einen wirklichen Erfolg. Dieſe Zuſammenfaſſung von dornherein ſicherzuſtellen, war das hauptſächlichſte Ziel der begonnenen Beratungen, die demnächſt fortgeſetzt werden.„e Meuternde indiſche Truppen.. WTB. London, 24. Febr.(Autliche Meldung.) Bei der Meuterei eines indiſchen Infenſerieregiments in Singapore wurden 6 engliſche Offiztere und 16 Un⸗ eroffiziere und Soldaten getötet, 9 Unteroffiziere und Soldaten verwundet, 14 engliſche Ziviliſten, darunter 1 Frau, getötet. Die Meuterei iſt unterdrückt.(Nach der zahl der Getöteten läßt ſich ſchließen, daß die Meu⸗ erei einen großen Umfang hatte. Sie iſt offenbar eine Folge des verkündeten Heillaen Keie. Die Red.) Kann uns England aushungern? Als die deutſche Regier ing, um ver engliſchen Aus⸗ hungerungstaktik ein Paroli zu bieten, die Beſchlagnahme und damit eine gerechte Verteilung unſerer Kornvorräte anordnete, hub jenſeits des Kanals ein Freudengeheul an; glaubte man doch, dieſe Anordnungen ſeien getroffen wor⸗ den, weil wir in Deutſchland ſchon auf dem letzten Loch pfiffen. Von der überſeeiſchen Zufuhr ſind wir ſo gut wie abgeſchnitten, und ſo paßte dieſe Anordnung ſo ſchön zu dem Bilde, das man ſich bereits von den Hungertagen in Deutſchland gemacht hatte. Das Dutzend Eier koſtete ja ſchon zehn Mark; in Hamburg löſte eine Hungerrevolte die andere ab, die Bürgermeiſter und was ſonſt zu den Vätern der Stadt zählt, mußten es dulden, von ausge⸗ hungerten Weibern ſich die von Unterernährung in den letzten Zügen liegenden Säuglinge entgegenſtrecken zu laſſen. O, es waren entſetzliche Zeiten, die wir durch⸗ lebten— in der Phantaſie der Marmeladen⸗Inſulaner und Kakesaufknapperer. Während in ganz Deutſchland alſo eine Not herrſchen ſollte, wie vor ſechzig Jahren in ſchleſiſchen Leineweberdörfern,„ſtreckten“ wir unſere Vor⸗ räte, und ſiehe, es ergab ſich, daß 8 ſeines Lei⸗ bes Gurt nicht zu verengern brauchte. Old England mag ja mit der an ihm gewohnten ſchönen Ueberzeugungswucht überall verbreiten, all das ſei hohler Schein, und der Tag werde ſchon kommen, da man in Deutſchland das Hunger⸗ tuch an allen vier Ecken benagen werde. Wir glauben aber vielmehr, daß für dieſen ehrlichen Makler viel frü⸗ her der Tag kommt, da er ſich von ſeinem Jam grauend abwendet, weil ihm ſchon lange nichts anderes blieb, um den geliebten Leib zu ſättigen. 5 Inzwiſchen wird man aber im neutralen Ausland, beſonders jenſeits des großen Salzſees, an die Not in Deutſchland glauben und mit ziemlicher Sicherheit voraus⸗ beſtimmen, wann das Volk nach Brot brüllt. Wir haben aber nun ein gutes Mittel, dieſe Anſichten im Ausland richtigzuſtellen, und das iſt: der Anzeigenteil der Zeitungen. Faſt täglich veröffentlichen die großen Warenhäuſer und andere Lebensmittelgeſchäfte Verkaufs⸗ liſten der von ihnen geführten Nahrungsmittel, aus denen wir erſehen, daß ſich die Preiſe nicht ſehr erheblich gegen die in Friedenszeiten geſteigert haben. Jedenfalls aber nicht ſo geſteigert haben, daß durch ſie allein Not ent⸗ ſtehen könnte. Die entſteht erſt, wenn die Nahrungsmit⸗ tel ausgegangen ſind, und was das anbetrifft, können wir nur wünſchen, daß den Feinden die Zeit nicht zu lange währt. g Betrachten wir einmal die Preiſe für einige Lebens⸗ mittel, wie ſie ſich in den Monaten Juni⸗Juli 1914 und jetzt, im ſiebten Kriegsmonat, ſtellen, alſo zu einem Zeit⸗ punkt, da in Deutſchland das allgemeine Knurren des Magens nur von dem Geheul und Gejammer über die entſetzliche Not übertönt werden ſollte. Mehl: Zentner 13—14 Mk., jetzt 23 Mk.(Kleinverkaufspreis: 20 Pfg., jetzt 28 Pf.); Zucker: 19½ Mk.: 20,75 Mk.(Klein⸗ verkaufspreis noch unverändert); Buchweizengrütze: 19,50 Mk.: 50 Mk.(24 Pfg.: 60 Pfg.); Hafer⸗ locken: 18—19 Mk. 38 Mk.(25 Pf.: 48 Pf.); Sago: 23—24 Mk.: 40 Mk.(30 Pf.: 50 Pf.); Reis: 18 Mk.: 40—42 Mk.(2450 Pf.): Erbſen: 17 Mk. 48 Mk.(32 Pf.: 60 Pf.); Bohnen: 23 Mk. 52 Mk.(24—28 Pf.: 60 Pf.); Linſen: 24 Mk.: 70 Mk. (40 Pf.: 80 Pf.); Grieß: 18 Mk.: 38 Mk.(24 Pf. 45 Pf.); Reismehl: 15 Mk.: 40 Mk.(20 Pf.: 50 Pf.); Schokolade: etwa 60 Prozent teurer; Ka kap: 80 Mk.: 220 Mk.(120 Pf.: 280 Pf.); Konſerven: (Erbſen, Bohnen, Spargel): etwa 10—15 Prozent teurer; Butter: etwa 40 Prozent teurer; Margarine: etwa 12 Prozent teurer; Wurſtwaren: etwa 40 Prozent teurer; Käſe: etwa 20 Prozent teurer. Zu bemerken iſt hierbei, daß Butter zum Beiſpiel in den Winter⸗ monaten immer höher im Preiſe ſteht als in den Sommer⸗ monaten, und ein Preis von 1,50 bis 1,55 Mk. für beſte Butter, wie er jetzt verlangt wird, ſich mit dem der ee letzten Winter alatt deckt. 3 8 3 * breiſungen dem Wohnſitze in Raſtatt. DWenau betrachtet, ind die Prersſtetg angeführten Nahrungs i . 9 nicht ſo enorm, um die Befürchtung aufkommen zu laſſe ſie könnten die Ernährung des deutſchen Volkes in Frage ſtellen. Die vom Bundesrat feſtgeſetzten Höchſtpreiſe wern⸗ den alle Nahrungsmittel ſchon in einer erſchwinglichen Verlangt wird nur von jedem, daß Preislage halten. er haushält, nichts verderben läßt und die Küchenabfälle nicht vernichtet, ſondern ſie der Viehfütterung zugute kom⸗ men läßt. Die Fleiſchpreiſe haben im allgemeinen auch angezogen, was aber nicht bedenklich iſt, da der Fleiſchverbrauch in Deutſchland, der nach der Statiſtik noch größer iſt als in England, unbeſchadet der Volksgeſundheit eingeſchränkt werden kaun. Der von mancher Seite als ungerechtfertigt bezeichneten Preisſteigerung der Kar⸗ toffeln zieht die Kartoffel⸗Verordnung des Bundes⸗ rates Grenzen, durch die auch die Klagen der Klein⸗ händler über das Zurückhalten der Kartoffeln durch die Großhändler erledigt werden. f Was ſollen wir alſo tun, um im Ausland den Glau⸗ den an eine bevorſtehende Hungersnot in Deutſchland zu zerſtören? Wir ſollen die Zeitungen, die An⸗ ins Ausland ſenden, nicht in Abſchnitten, ſondern das ganze Blatt, damit man aus dem am Kopfe der Seiten gedruckten Datum erſieht, daß es ſich um die jetzt gültigen Preiſe handelt. Das heißt auch der Wahr⸗ heit im Ausland zum Siege verhelfen. Vielleicht aber kommen unſere freundwilligen Feinde auf die Idee, auch dieſe Anzeigen ſeien beſtellte Regierungsarbeit, um das Ausland zu täuſchen. Darein müſſen wir uns dann ſchon finden, was uns um ſo leichter ſein wird, wenn wir ſehen, daß der Hunger, den ſie uns ſchicken wollten, lieber bei ihnen Einkehr hält als bei uns... Baden. () Karlsruhe, 24. Febr. Wie der Hofbericht mel⸗ det, macht die Geneſung des Großherzogs, der ſich, wie bereits gemeldet, eine leichte Erkältung zugezogen hatte, erfreuliche Fortſchritte. Der Großherzog hörte heute die Vorträge des Geh. Legationsrats Dr. Seyb und des Geh. Rats Dr. v. Babo an. (Mannheim, 24. Febr. Die Eheleute Pantle gerieten geſtern abend in Streit. Im Verlauf deſſen *** ſprang die 46 Jahre alte Ehefrau aus dem Fenſter ihrer im erſten Stock gelegenen Wohnung auf die Straße und zog ſich einen rechten Armbruch und erhebliche Kopfver⸗ letzungen zu. Sie wurde ins Krankenhaus übergeführt. ) Pforzheim, 24. Febr. Zufolge des Ablebens es Herrn Robert Kayſer und Erhöhung der Zahl der Mitglieder des geſchäftsleitenden Vorſtandes der Stadt⸗ verordneten, fand geſtern die Neuwahl von 3 Mit⸗ liedern ſtatt. Gewählt wurden die Herren Emil Levinger, arl Hug und Emil Sonnet. Herr Levinger wurde in einer Nachwahl zum ſtellvertretenden Obmann beſtimmt. ) Hambrücken(A. Bruchſal), 24. Febr. Der Eichelmarkt geht auch im Winter und Frühjahr wei⸗ ter, ſofern nur die Witterung einigermaßen die Sammel⸗ tätigkeit geſtattet. Taglohn. Freilich hätte das Eichelſammeln im Herbſte frühzeitiger freigegeben werden ſollen. 5() Schriesheim, 24. Febr. Eine auswärtige Schauſpielersfamilie wollte von dem Odenwald mit einem von zwei Pferden beſpannten Wagen(Spielwagen) einen Soldaten, der um 12 Uhr in der Heidelberger Garniſon ſein ſollte, dorthin verbringen. Unterwegs ſtürzte der Wagen um und der Soldat, der eben ausſteigen wollte, kam unter denſelben zu liegen. Der Krieger trug einen Beinbruch und eine Knochenſplitterung davon. „ Spielhofen(Wiesloch), 24. Febr. Der 78⸗ jährige verheiratete Landwirt Sauer ſtürzte in ſeiner Scheuer ſo unglücklich ab, daß er den erlittenen Ver⸗ letzungen bald darauf erlag. E reiburg, 24. Febr. Nach kurzem ſchweren Leiden iſt hier Forſtrat a. D. Oskar Fürſtenwerth ge⸗ ſtorben. Der Entſchlafene bekleidete längere Zeit dit Stelle eines Vorſtandes der Bezirksforſtei Rotenfels mit Vor ein paar Jahren trat er in den Ruheſtand, den er in Freiburg verlebte. (0 Hornberg, bei Triberg, 24. Febr. Beim Kriegs⸗ ſpielen hat ſich ein ſchwerer Unfall ereignet. Einige Knaben luden eine ſelbſtverfertigte kleine Kanone mit Pulver, welche ſie entzündeten. Bei der Entladung wurde dem 14jährigen Sohn des Landwirts Moſer in Gutſch die rechte Hand derart werden mußte. () Achern, 24. Febr. Bei der kürzlich abgehaltenen Generalverſammlung des Vorſchußvereins Achern e. G. m. u. H. teilte Direktor Lott bei Erſtattung des Geſchäftsberichts mit, daß bei Kriegsausbruch ganz außer⸗ ordentliche Anſprüche an die Kaſſe gemacht worden ſeien. In den erſten 14 Tagen des Auguſts wurden 2—50 000 Mark an Spareinlagen und Depoſiten zurückverlangt. zerriſſen, daß ſie abgenommen Der größte Teil dieſer glatt ausgezahlten Abhebungen ſei aber in kurzer Zeit der Kaſſe wieder zugefloſſen, nachdem viele der Abheber eingeſehen hätten, daß ihre anfängliche Angſt unberechtigt war. Das Rechnungs⸗ ergebnis iſt nach Lage der Verhältniſſe als ein ſehr befriedigendes anzuſehen und geſtattete nach anſehnlichen Rückſtellungen wieder die Ausſchüttung einer Dividende von 7 Prozent. N 5 (0 Konſtanz, 24. Febr. Das ſchweizeriſche Schoko⸗ ladenausfuhrverbot iſt nun dahin abgeändert worden, daß im kleinen Grenzverkehr in beſchränktem Maße wieder Schokolade ausgeführt werden darf. ( Konſtanz, 24. Febr. Tie ſchwerverwundeten franzöſiſchen Gefangenen, die gegen ebenſolche deutſche ausgetauſcht werden ſollen, ſind nun auf ungefähr 1100 angewachſen. Es verlautet, daß die franzöſiſche Re⸗ gierung nur die ganz ſchwer Verwundeten austauſchen wolle, da ſ weitere Betätigung, wenn auch fürchtet. Dieſe g von den verwundeten Franzoſen wieder 160 Mann nach den Gefangenenlagern in Deutſchland zurückgebracht wurden.„. ie von den weniger verſtümmelten Soldaten eine hinter der Front, be⸗ Maßnahme hat nun dazu geführt, daß n 3 von Lebensmiteln enthalten, Vier Mark werden hier bezahlt für den Zentner und da machen fleißige Hände einen guten the, 24. Feb 9 1 und, Körperverletzung hatte ſich der ſchon viel⸗ fach mit Zuchthaus vorbeſtrafte wirt Wäc 8 e der augenblicklich in Bruchſckl eine ſechsführige Juchthausſtrafe verbüßt, vor der Strafkammer zu ver⸗ e wegen Ar⸗ antworten. Er hatte im Zuchthauſe, als beitsverweigerung in das Ak reſtlökal ve ſollte, ſich widerſetzt und Linen Auffher perletzke l wurde von der Strafkammer z': 5 Jahren Gefängnis verurteilt. f Mannheim, 24. Febr. a ſchung hatte ſich die hieſige Händlerin Anna Meidner vor dem Gericht zu verantworten, ſie hatte in ihrem Laden Milch verkauft, welche teils mit 6 Prozent Waſſer verdünnt war, teils auch um 1,1 Prozent Fett abge⸗ rahmt wurde. Die Händlerin erhielt wegen Vergehens gegen das Nahrungsmittelgeſetz 80 M. Geldſtrafe und das Urteil wird in den hieſigen Tageszeitungen ver⸗ öffentlicht.„ 5 — . Wetterbericht.! Während der Luftwirbel im Weſten ſich abflacht, bildet ſich über Mitteleuropa Hochdruck aus unter deſſen Einfluß für Freitag und Samstag aufheiterndes, aber ziemlich kühles Wetter zu erwarten iſt. Lokales. 2. Guang. Kirchengemeinde. Infolge Erkran⸗ kung des Geiſtlichen fällt heute Abend die Kriegs · andacht aus. Mitteilung aus der Gemeinderatsſitzung vom 23. Februar 1915. Die Verträge mit dem Großh. Bad. Landesfiskus⸗ Waſſer⸗ und Straßenbauverwaltung— wegen der Murg⸗ werkshochſpannungsleitung Lgb. Nr. 7313 und Lgb. Nr. 73130 werden genehmigt und vollzogen. Eine Löſchungsbewilligung wird vollzogen. Ein Anweſen wird amtlich geſchätzt. Von der Verfügung Großh. Bezirksamts Mannheim vom 10. bs. Mts. betreffend die Bekämpfung der Schna⸗ kenplage wird Kenntnis genommen. Wegen Beanſpruchung freier Lernmittel ſollen wieder Antrags zettel ausgegeben werden. Das Pachtverhältnis mit der Fußballgeſellſchaft Germanie wird für das letzte Pachtjahr aufgehoben. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſurg ge⸗ nehmigt. Als Ortsbürger werden aufgenommen: 1. Max Söllner. 2. Oswald Seitz. 2 Mrantwörflſch für die Nedakfſon Wg. Immietmann, Seckenhelm bracht werden letzt Wächter Wegen MI 1% eckanien Sie am Durleilhaltesten— Eur beunr stehenden Miimalion und Rommunion esangbücher und Magniſikale E u Heorg Zimmermann „ hbibaſtaße os. Für Nonffrmatlon u Nommunfon 1 —— 5 — empfelle schwarze und weisse Kleiderstoffe wegen Aufgabe dieses Artikels zu billig- sten Preisen. Sämtliche Zutaten für Schnelderinnen stets vorrätig. firünzchen— drüuschen— ſibröenrunfen gerne, feörenlücer, Weiß und ſchwarze Zünder. Wieser-II111 Luisenstrasse 40. Grüne Rabattmarken. Turnerbund„Jahn“ Seckenheim. Am Samstag, den 27. Februar, abends ½9 Uhr findet im Gaſthaus zum„goldenen Hirſch“ eine Versammlung ſtatt. Ng. Freitags Turuſtunde aller Abteilungen. Der 2. Vorstand. — ̃ öA——ꝛZ—Lyv'——x—— Stadt. 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Mehl nur noch gegen Abgabe einer die Käufer liefern. i Jede Zuwiderhandlung Inhaber zum Bezug von täglich. „Brot oder 240 Gramm Weizenbrot oder 200 Gramm Mehl ſowie im Beſitz von Mehl iſt darf keine Karten b Beim Erſcheinen auf dem Rathaus iſt die Zahl der Familien⸗ Bäcker und Händler durfen Brot⸗ und entſprechenden Anzahl Marken an gegen dieſe Anordnung wird mit Ge⸗ füngnis bis zu 6 Monaten oder mit Geld bis zu 1500 Mk. 331 ber und Küche nebſt Zubehör zu vermieten. 54) T. Volz, Baugeſchäft. a Schöne 2Zimmkr Wohnung mit Küche und Keller auf 1. März zu vermieten.(b Pfeil, Schloſſermeiſter. Moderne ö 3 Jimmer-Mohnung an kleine Familie zu verm. Näheres Schloßſtraſſe 35 2. Stock. Wohnung per 1. März zu vermieten Hildaſtraße 53. 2 Zimmer u. Küche ſofort zu vermieten.(b Mittelſtraße 8. en Jalllhſhencunden (gegen Erkältung) Anticalarrh⸗Paſtillen Wir 280 Gramm Roggen traft. cat 3 Seckenheim, den 25. Februar 1915. ka e Bürgermeiſteramt: Enfer palllen Volz. 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Den Schutz der 5 uns den Frieftaubenverkehr im Kriege betr., Es wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß Geſuche von Taubenbeſitzern um Genehmigung ihre Tau⸗ den(Brieftauben oder gewöhnliche Tauven) frei fliegen zu laſſen, aus militäriſchen Ruckſichten künflighin grund⸗ ſätzlich nicht mehr entſprochen werden kann. Damit fiaden alle dem Generalkommando oder an⸗ deren militäriſchen oder ſtaatlichen Behörden zurzeit noch vorliegenden Geſuche dieſer Art ihre Erledigung. Die bisher in Einzelfällen Taubenbeſitzern erteilte Genehmig⸗ ung des Freiflugs wird hierdurch zurückgenommen. Nicht 0 von dem Verbote des Freiflugs blei⸗ ben auch weiterhin diejenigen Beſitzer von Frieftauben welche Mitglieder eines der im Großherzogtum beſtehen⸗ den und zum Verbande deutſcher Brieftaubenliebhaber⸗ vereine gehörigen Vereine ſind. Zuwiderhandlungen gegen das Freiflugverbor werden nach Maßgabe der Verordnung des Großherzoglichen Miniſterums des Innern vom 22. Oktober 1914, deren Beſtunmungen hierdurch in Ecianerung gebracht werden, mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft beſtraft, ſofern nicht nach den beſtehenden Geſetzen im Einzelfalle eine härtere Strafe verwirkt iſt. Karlsruhe, den 3. Februar 1915. Das ſtellvertretende Generalkommand⸗ des XIV. Armerkorps. Vorſtehende Bekanntmachung wird mit dem Anfügen zur augemeinen Kenntnis gebracht, daß in dieſer ernſten Zeit alle prvaten Intereſſen und Liebhabereien den mili⸗ täciſchen Rückſichten unterzuordnen ſind, und daß eine Milderung oder Aufhebung der zur Bekämpfnng der Spio⸗ nage erlaſſenen Vorſchriften und Anordnungen erſt dann in Frage kommen kann, wenn dieſe vom Standpunpt der Landes verteidigung völlig unbedenklich erſcheint. Der Vollzug der Verordnung Großh. Miniſteriums des Innern vom 22. Oktober 1914 wurde nicht ſelten daduich erſchwert, daß Taubenbeſitzer auf Zuredeſtellung durch Polizeiorgane von den in der Nähe ihrer Schläge frei herumfliegenden Tauben behaupteten, daß dieſe her⸗ e los ſeien, oder daß ſie zwar ihnen gehören aber nicht mehr in die Schläge zurückgebracht werden könnten. So⸗ weit herrenloſe Tauben in Frage kommen ſind wir ver⸗ pflichtet, dieſelben ahzuſchießen und dem nächſten La⸗ zarett zur Verfügung zu ſtellen. Wir fordern deshalb alle Taubenbeſitzer auf ihre Tauben bis zum 27. ds. Mts. einzuſperren oder ſelbſt einzufangen oder zu töten, da ſonſt zu obiger Maßnahme unbedingt und ſogleich nach dem 27. ds. Mts. durch uns geſchritten werden muß. Seckenheim, den 24. Februar 1915. Zürgermeisteramt: Volz. Koch. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Jaudw. Ein⸗ n. Rerkaufsgenoſſenſchafl. Ziegendung zu kaufen geſucht, wer ſapt di Expdt. Garten- Pfähle hat billig abzugeben. m Herzog, Wilhelmſtraße 7. Feldposttarten Gg. Zimmermann, Hildastrasse 68. ekanntmach Neuregelung der Pafpfllicht N in Geſterreich- Ungarn betr. In Oeſterreich⸗Ungarn ſind neue Paßvorſchriften er⸗ laſſen worden, deren wichtigſte iſt, daß für das Ueber⸗ ſchreiten der Grenze von und nach Oeſterrei⸗Ungarn nach und aus dem Ausland die Paß⸗ und Paßviſapflicht allge⸗ mein eingeführt wurde. Die Päſſe müſſen außer den bis⸗ herigen Ecforderniſſen von nun an mit der Potographie und Namensfertigung des Inhabers verſehen ſein und den Nachweis ſeiner Indentität enthalten. Nähere Erkundigungen über die maßgebenden Be⸗ ſtimmungen im Einzelnen können beim Gr. Bezirksamt Polizeidirektion Abt. Paßbüro eingezogen werden. Mannheim, den 22. Februar 1915. Groh. bad. gezirksamt: Polizeidirektion. Turn⸗Oerein Seckenheim.(e. U.) EIn ladung. Am Samstag, den 27. ds. Mts., abends%9 Uhr findet im Lokal zum Zähringer Hof unſere Haupt-Versammlung ſtatt. 1. Verleſenß des Protokolls. 2. Jahresbericht. 3. Wahl verſchiedener Erſatzleute. 4. Beratung des Voranſchlags. 5. Sonſtiges. Wir laden hiermit unſere Mitglieder freundlichſt ein. Der Vor ſtand. Achtung! Milchkonsumenten Sonntag, den 28. Februar nachm. ½8 Uhr findet im Lamm eine Besprechung 180 Milchkonſumenten, betr. Milchaufſchlag tatt. a 81 Produzenten ſind höflichſt eingeladen; ebenſo die konſumierenden Hausfrauen. Mehrere milchkonsumenten. ie im Intereſſe des Vaterlandes dieſes Jahr be⸗ dingte durchgreifende Bodenausnützung wird eine vermehrte Bekämpfung der Unkräuter herbeiführen müſſen. Wir möchten die verehrl. Landwirtſchaft deshalb ſchon jetzt auf den von uns im Vorjahre eingeführten und von der D. L. G. empfohlenen Artikel 05 lll Ieh Unkrauttod 555 aufmerkſam machen. Für einen Badiſchen Morgen ſind 25 Kg gut aus⸗ reichend. Sämereien, Düngemittel usw. billigſt. Greulich& Herſchler Filiale Seckenheim, Friedrichſtraße. i Seckenheim J In * Todes-Anzeige. Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, Verwandten und Bekannten die ſchmerzliche Mitteilung zu machen, daß mein lieber Sohn unſer lieber unvergeßlecher Bruder, Schwager und Onkel Georg Gropp Musketier im JZuf. Regt. 111, 9. Komp. im jungen Alter von 20 Jahren am 16. Febr. in Lens(Nordfrankreich) den Heldentod für's Vaterland geſtorben iſt. geckenheim, den 24. Februar 1915. In flefer Urauer: Familie Gropp. Evangel. Kirchenchor. Freitag Abend ½9 Uhr —PROBE für die Herren. Schützengraben — Stets willjkommen Honig in Tuben Oondensierte Milch in Tuben (Kaffee- und Tee- Tabletten Cognac, Magenlikör, Rirschwasser, Zwetschenwasser, Rum, Malaga in Feldpostpackungen zu 250 g. u. 500 g. Ferner gegen Husten u Heiserkeit die bestens bewährten —DOroginalbonbons Heizöfchen mit Brennmasse. Zur Seibstbereitung warmer Getränke im Felde. — Preis 48 Pfennig. Leere Feldpost-Sciachtein : in verschiedenen Grössen.: r. Wagner's Nachf. n. W. nöusti Germania- Drogerie. Frauen⸗Verein Seckenheim. Donnerstag, den 25. Februar 1915, abends 8 Uhr auf dem Rathaus Vorſtand⸗Sitzung. Die verehrlichen Vorſtandsdamen und Herren Bei⸗ räte werden hierzu höfl. eingeladen. Die 1. Präſidentin: A. Stadtelberger. Medizinal-Verband Seckenheim. versichert ganze Familien sowie Einzelpersonen für Arzt und Apotheke. Aufnahme täglich. NB. Wir machen unſere Mitglieder in ihrem eige⸗ nen Intereſſe darauf aufmerkſam, daß ſte bei eintreten⸗ den Krankheitsfällen, das iſt, bei Ueberweiſung in ein Krankenhaus im Beſitze eines Ueberweiſungsſcheines und in anderen Fällen im Beſitze eines Krankenſcheines ſein müſſen, die täglich bei unſerem Kaſſier Herrn Anton Ruf ab⸗ geholt werden können. Wir bitten unſere Mitglieder dringend, hiervon gefl. Kenntnis zu nehmen. Der Geſamtvorſtand. Runſrmatibn u. Kümmunion empfehle, mein reichhaltiges Lager — hervorragender Neuheiten in Anzugsstoffe — sow¾ie schwarze und farbige Kleiderstoffe in allen modernen Webarten bei billigsten Preisen. Emil Werber Nachf. Inh. 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