1 * 1 Se nheimer Anxeiger, . FEC Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. . bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Aus der Zeit für die Zeit. In England ſpürt man nun vom Kriege Doch etwas mehr, als früher ſchon! Aan alle die puplernen„Siege“ Glaubt nicht mehr recht heut Albion! Weil jedem Tage beingen Sorgen Steis wechſelno neue Pein und Not, Deutſchland gat ſtets um Eanglanos Küſte Geſtellt Tauchboot dicht an Tauchboot. Im fernen Oſten bricht wahrſcheinlich Nun auch der blutige Kriegstanz an: Amerika, dir wird unheimlich, Seit auf den gelben Cyinamann 5 Der Japs loszieht mit ounklen Plänen! Wer weiß, was noch die Zutunft bringt, Wenn erſt im fernen Oſt, im ſchögen, Das klüirren ſcharfer Schwerter klingt. Den Ruſſen geht es nicht erbaulich, Sie machen doſe Tage durch: Der Türke haut ſie ganz„vertraulich“ Im Kaukaſus, der Henden bug Laßt ſte im Norden tüchtig fliehen, Uno Os ſtecreich im Kacpathenland. Bricht mit viel Blut und vielen Mühen Den letzten ruß'ſchen Widerſtand. 0 Es rollen mählich Woch um Woche Ins Meer der Zeit, Und mit Vel druß Pfeift lang ſchon auf dem letzten Loche Franzos, der Bene und der Nuß, Sie möchten ſich mal gein verſchnaufen,. Doch laßt der Gegner keine Ruh! 5 Sie müſſen laufen, immer laufen 5 N Und retirieren immerzu. Im Inland die Daheimgebliebnen Sind treubeſorgt, daß alles gut a Auch fürder gehr! Sie ſchaffen, wirken Voll Elfer und voll Hoffnungsmut.. Der ſchwere Kampf muß uns gelingen: Wir halten durch zum frohen Schluß, Bis wir die Feinde niederringen Und ſich der Gegner beugen muß! So grüßen wir auch freudig heute Die Bruder die im Felde ſtehn. Harrt wacker aus, Ihr Heldenleute, Laßt ſiegreich unſere Banner wehn! Mag ſich die ganze Welt verſchwören Auch gegen uns in dieſem Krieg. Wir halten aus in Mut und Ehren Von Guſtav von Meyern. 5 5 Fortſezung. Nachdruck verboten. 25 7 1 Der graue Aprilmorgen ſchien den wetterwendiſchen Sinn, mit dem er das Licht der Welt erblickt hatte, wie dies auch bei Menſchen vorzukommen pflegt, noch um die elfte Stunde abgelegt und mit einem entſchiedeneren Charakter vertauſcht zu haben. Leider aber mußte ihm bei dieſem löblichen Entſchluſſe mehr das Vorbild ſeines un⸗ gemein ſtrengen Vorfahren, als die Rückſicht auf ſeine 5 . nkoch in der Wiege liegenden Sprößlinge vor Augen e haben, denn verdächtig ſchwarze Wolken um⸗ hüllten ihm, wie böſe Erinnerungen an Schneewehen, die düſtere Stirn, die in Geſtalt des Hohen Venn als Wetter⸗ prophet über der Umgegend lagerte. Hier, auf jenem gipfelloſen, von Torfmooren und Sümpfen Anterbro⸗ chenen Höhenrücken, der wenige Meilen ſüdlich von Aachen über die Grenze hinweg den belgiſchen Ardennen zu⸗ ſtrebt, mochte er in voller Einſamkeit über winterliche Laute Rufe aus hoher Luft ſchreckten ihm jäh das Ge⸗ wölk von der Stirn, denn ſie verkündeten mit heiſeren Trompetentönen, daß es noch Gewalten gebe, die über allen Gedanken, ſelbſt über denen des launiſchſten aller Despoten, ſtehen. Es waren lange Züge von Wildgänſen, die von Süden her, deu ſpitzen Winkel ihrer Phalanx nach vorn gekehrt, den Nordwind durchſchnitten, um den Triumphzug des nahenden Frühlings über die Erde er⸗ tönen zu laſſen. Ja, dem finſter dreinſchauenden Wetter⸗ p opheten zum Trotze war einer oder der andere dieſer jüdländiſchen Frühlingsboten, ja, waren ſelbſt vornehmere Neordpolfahrer, gefiederte Fürſten aus dem Mohrenlande, vom Geſchlechte der ſchwarzen Schwäne, ſo rückſichtslos, ſich vor ſeinen Augen auf den unwirtlichen Sumpf⸗ mooren niederzulaſſen, die zwiſchen den Quellen der Botrange und der Helle ſich diesſeits und jenſeits der deutſchen Grenze durch Haide, Ginſter und ſpärlich von Weidenſtü fen überragte Grasflächen hinzogen. Aber Und holen uns den goldnen Sieg!. Gedanken brüten zu können glauben. Aber er irrte ſich. Nvesbeimer Anxeiger, Fendgzd ffirgnonsges affe 91d 79 „ Slant Amisblaff der Bürgermeisterämier Seckenheim, Iivesheim, Nedkarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Seckenheim, Dienstag, en 16. Mü ie Welt im Krie Nach dem Bericht der Oberſten Heeresleitung ſind die Kämpfe in dem gefährlichen Hexenkeſſel um Mpern wieder zu neuem Leben erwacht. Unſer Angriff auf eine von Engländern beſetzte Höhe ſüdlich Ypern macht gute Fortſchritte. Es ſcheint alſo auch hier langſam aber ſi⸗ cher vorwärts zu gehen. Die Lieblingsbeſchäftigung der Engländer, mit Kanonenbooten den ihren Bundesgenoſ⸗ ſen gehörenden Ort Weſtende Bad zu beſchießen, läßt unſere Heerführer kalt, ſie gehen unentwegt dem geſteckten Ziele entgegen. In der Champagne erlitten die fran⸗ zöſiſchen Angriffe das tägliche Los: unter ſchweren Ver⸗ luſten für den Feind wurden ſie von uns zurückgeſchlagen. Der Kampf in den Vogeſen iſt noch im Gange. Vom öſtlichen Kriegsſchauplatz beſchränken ſich die Mitteilungen auf den Hinweis, daß ſich die Gefangenen aus den Kämpfen des Auguſtower⸗Waldes auf 5400 Mann bender Die oberſte Heeresleitung gibt aber in einem beſonderen Bericht eine ausführliche Darſtellung der Vor⸗ gänge in dieſem Gebiet. Die Angriffe der Ruſſen nörd⸗ lich und nordöſtlich Prasznycz, die mit ſtarken Kräf⸗ 95 Ablenkung des Gegners Erleichterung zu bringen. Der Rückzug der neuen ten angeſetzt wurden, ſcheiterten unter ſchweren Verluſten für den Feind. Dieſe Angriffe haben den offenſichtlichen Zweck, den im Norden hartbedrängten Verbänden durch Der Wille iſt gut, aber die Ausführung kann der Strategie 5 Hindenburgs keinen Knüppel zwiſchen die Beine werfen. 7 e 8 75 vn ſiſch oe 10. AM., WB. Berlin, 15. März. Aus dem Großen Hauptquartier wird uns ü ber den Rückzug der neuen ruſſiſchen 10. Armee das Jolgende geſchrieben: Winterſchlacht in Nach dem Zuſammenbruch der ruſſiſchen 10. Armee in der Maſuren und der Kapitulation iin Forſt von Auguſtow ſammelten ſich die Reſte des ruſſiſchen 3. Armeekorps unter den Befeſtigungen von Olita, jene des 26. und 3. ſibiriſchen Korps waren auf die Feſtung Grodno und hinter die Bobr⸗Linie zurückgegangen. Der Armeeführer, General Siewers, ſein Generalſtabschef, ſowie der komman⸗ dierende General des 3. Armeekorps wurden abgeſetzt, drei neue Armeekorps(2. 13. und 15.) nach Grodno heran⸗ f Reger ten die gelichteten Reihen der übrigen Korps mit Re So entſtand neuerdings eine ruſſiſche 10. Armee, die Ende Februar vergebliche Anſtrengungen machte, die deutſchen Truppen, die bis an die Bobr⸗Linje und bis 0 an die Feſtung Grodno vorgerückt waren, zu ver⸗ treiben. 1: 5 Bei dieſen Angriffen erlitten die Truppen des bei Tannen⸗ berg vernichteten, 1591 51 neu aufge füllten 15. Armee⸗ Kor ps, die in un e dicken Angriffs kolon⸗ nen 9 die ſchwerſten Verluſte. Es lag nicht in der Abſicht der d eutſchen Führung, ſich vor der mit Beton ausgebauten Bobr⸗Linie und den Forts von Grodno feſtzulegen und eine Aufſtellung einzunehmen, die dem Feinde eine offene linke Flanke 3 war viefmehr in Ausſicht eee ruten ausgefüllt. laſſen, daß keinem lebenden Weſen außer ihnen dieſe trau⸗ rige Oede als Zufluchtsſtätte dienen werde, denn bald deuteten ihre eigenen Bewegungen darauf hin, daß aller⸗ dings einheimiſche Bewohner vorhanden ſein müßten. Wer als aufmerkſamer Beobachter unter dem Schutze des Waldrandes geſtanden hätte, welcher ſich wenige hundert Schritte ſüdlich vom Moore in der Richtung nach Montjoie hinabſenkte, dem würde es nicht entgangen ſein, wie das dürre Schilfrohr zwiſchen den Weidenſtümpfen an den Rändern des Sumpfes hier und da gewaltſam auseinander geriſſen wurde, daß die geknickten Halme im Winde davonflogen. Ab und zu würde er auch wohl geſehen haben, wie eine Wildgans ſich mit kurzem Flügel⸗ ſchlage erſchrocken aufhob, um ſich gleichwohl unweit der Stelle arglos wieder niederzulaſſen— ein ſicheres Zeichen, daß der ſcharfſinnige und ſchlaue Vogel ſich von keinem Feinde, wie dem Fuchſe, dem Wolfe, oder gar dem böſen Menſchen, bedroht wiſſe, ſondern nur von irgend einem gewaltſamen, aber ihm ungefährlichen Geſchöpfe aufge⸗ ſcheucht ſei. Und wenn ihm ja noch Zweifel über die Natur des letzteren beigekommen wären, ſo würden ihn das ferne Rüdengebell und die Hornrufe, die jetzt aus der Richtung des Aachener Waldes herübertönten, zu dem Schluſſe geführt haben, daß in dieſen Sümpfen kein an⸗ deres jagdbares Wild, als das borſtige Volk der Sauen, lagern könne. e 55 Dieſelbe Beobachtung ſchienen auch die beiden Männer zu machen, die in dieſem Augenblicke unter den verkrüppelten Buchen des Waldrandes hervortraten, um, die Hand am Ohre, den fernen Tönen zu lauſchen. Nach Tracht und Ausrüſtung waren es Waidmänner. Die naturfarbenen Kappen mit Habichtſtutzen, die grauen Jagdröcke über den engen Beinkleidern, Schulterkragen und Wadenſtiefeln von Hirſchleder, die am Gürtel neben dem Waidmeſſer hängende Arnbruſt, und der Jagdſpeer, deſſen eiſenbeſchlagenes unteres Ende ſie als Stock ge⸗ brauchten, kennzeichneten ſie hinlänglich als ſolche. 10% 0 Deckärbauser Zeitung. rz 1915. 8 auch ſie täuſchten ſich, wenn ihr Inſtinkt ſie hatte glauben „Die Rüden haben unterwegs friſche Fährten q 5 N 5 525 5 19 anz? 2 910 Seckenbelmel ben. E ieee 2 Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzele 10 Pfg., Reklam en h die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Telin 21 muß 10 1118 Jahrgang ge. ee jo bald wie irgend möglich die Operarions⸗ reiheit wieder zu gewinnen. Vorher galt es jedoch noch, die ungeheure Beute zu bergen, die allenthalben in dem Forſt von Auguſtow zerſtreut lag. Sobald dieſe Ar⸗ beiten einigermaßen beendet waren, leiteten die deutſchen Truppen jene Bewegung ein, die zu der beabſichtigten neuen Grup⸗ pierung führten. Der rechte Flügel nahm in der Gegend von Auguſtow inzwiſchen vorbereitete Stellungen ein, andere Kräfte wurden an geeigneten Punkten verſammelt. Planmäßig wurden zunächſt alle deutſchen Verwundeten, einſchließlich der Schwerverwundeten, zurückgeſchafft; auch wurden Kolonnen und Trains, ſowie Fahr⸗ zeuge aller Art uſw. ſo rechtzeitig zurückgeſandt, daß ſich der Rückzug der Truppen trotz verſchneiter Wege glatt vollzog. Dem Feinde blieben die deutſchen Bewegungen völlig ver⸗ borgen, ja er belegte am Vormittag des auf unſeren Abzug folgenden Tages die ehemaligen deutſchen Stellungen mit Ar⸗ tilleriefeuer, genau wie an den früheren Tagen. Die deutſchen Truppen hatten die geplanten Aufſtellungen bereits eingenom⸗ men, als der ruſſiſche Armeeführer, wie aus Ausſagen ge⸗ fangener Stabsoffiziere hervorgeht, einen ſiegatmenden Be⸗ fehl erließ, in dem von großen Erfolgen auf der ganzen Linie die Rede war und in dem die Unterführer zu den 9 9 5 — Verfolgungsoperationen bis in den Rücken des Feindes, en man bei Kalwarta anzunehmen ſchien, angeſpornt wurden. In großer räumlicher Trennung ſetzten fich das 3. ruſſiſche Armeekorps von Simno auf Lozdsjeje, das 2. Armeekorps von Grodno über Kopiowo⸗Sejny auf Krasnopol in Bewegung, die übrigen ruſſiſchen Korps gingen durch den Forſt von Au⸗ e vor, ſtießen hier aber ſehr bald auf ſtarken deutſchen iderſtand, den zu brechen den Ruſſen nicht gelang, obwohl ſie mit zwei⸗ und dreifacher Ueberlegenheit mehrere Tage hinter⸗ einander die deutſchen Stellungen angriffen. Am 9. März begann Ne die deutſche Offenſive. J gegen das auf dem rechten ruſſiſchen Flügel vorgehende 3. Ar⸗ meekorps. Als dieſes ſich plötzlich bei Lozdsieje aus Swiento⸗Jezitory von Norden her in der Flanke bedroht. und und ſüdöſtlicher Richtung an, mehrere Hundert Gefangene und einige Maſchinengewehre Rückzug gor der ruſſiſche Führer die Flanke des benachbarten 2. Armeekorps frei, deſſen Kolonnen am 9. März, wie unſere wackeren Flieger meldeten, Berzuniki und Gibn erreicht hatten. Gegen dieſes Armeekorps richtete ſich jetzt die Fort⸗ etzung der deutſchen Offenſive. Dieſe durchzuführen, war wahr⸗ aftig keine Kleinigkeit, denn 3 es herrſchten 11 und mehr Grad Kälte 1 7 und die Wege waren ſo glatt, daß Dutzende von Pferden aus Erſchöpfung umfielen und die Infanterie nur 2 bis 3 Kilo⸗ meter in der Stunde zurückzulegen vermochte. Am 9. und 10. a kam es bei Sejny und Berznikt zum Kampfe egen den ü 1 1 Gegner, deſſen Vorhut ſich bereits zum Angriff in weſtl 5 Richtung bei Kras nopoi entwickelt hatte, und der ſich jetzt e ſah, nach Norden Front zu machen. Sejny und Berznik wurden noch in der Nacht vom 9. auf 10. erſtürmt, bei Berzniki zwei ganz junge Regimenter völlg aufgerieben, die beiden Regiments⸗ kommandeure gefangen genommen. Der 0 Armeeführer, der wohl eine Wiederholung der d ſchlacht von Ma⸗ ſuren kommen ſah, gab am 10. März, die Ausſichts loſigkeit weiteren Widerſtandes einſehend, 4 ſeiner geſamten Armee den Befehl zum Rückzug. 3 Bald konnten unſere Flieger die langen e des Feindes wahrnehmen. der ſich auf der ganzen Linie von ſpürt, darum ſchlagen ſie an!“ ſagte der eine, ein grau⸗ bärtiger Alter mit mürriſchem Ausdruck, zu dem andern, einem jüngeren Mann, deſſen ſchwarzes, ſtraff nieder⸗ fallendes Haar ſeltſam mit dem rötlichen, in zwei Fuchs⸗ ſchwänzen über die Maßen lang herabhängenden Barte kontraſtierte.„Werden hier Arbeit finden! Dort im Moor, wo die Schneegänſe aufſtehen, wühlt das Sauwild haufenweis!“ g 5 „Ganz wie im vorigen Jahre um dieſe Zeit!“ nickte der Rotbärtige, einen flüchtigen Blick aus dem ſtechenden ſchwarzen Auge über das Moor werfend. „Weiß, weiß, Ihr jagtet drüben mit dem Herrn Herzog von Aremberg, Eurem damaligen Herrn!“. „Ganz recht, aber nicht drüben: hüben!“ „Wie? Hier auf deutſcher Seite?“ 8 5 „Pah,“ lachte jener,„wenn ſie das Römiſche Reich das heilige nennen, dann hat mich mein Herr das Hei⸗ ligtum oft genug nicht achten laſſen!“ 8 „Iſt freilich kein Freund der Deutſchen, der Herr Herzog!“ nickte der Alte vor ſich hin.„Hält's, wie unſer Biſchof von Lüttich, mit den Franzoſen!“ 80 „Das möchte ich doch nicht ſagen!“ wandte, nicht ohne einen mißtrauiſchen Blick auf den Alten zu werfen, der Rotbärtige ein. f „Nicht ſagen, was alle Welt weiß?“ ſpottete der Alte. „Solch Leugnen könnte nur böſen Zungen dienen, die Euch nachſagten, Ihr hättet den Dienſt des Arembergers mit dem des Herzogs von Kleve vertauſcht, um in Gent den franzöſiſchen Kundſchafter zu machen.“ „Elende Verleumdung!“ fuhr der Rotbärtige auf. „Je nun,“ lachte bitter der Alte,„mögen ſie's glau⸗ ben, weil Ihr aus Welſch⸗Flandern ſeid, und Franzöſiſch Eure Mutterſprache iſt! Mir kann's gleich ſein! Jetzt ſteht Ihr vor mir als Leibjäger des Herrn Herzogs von Kleve, der in der Genter Hofburg für unſer gnädiges Fräulein befiehlt, und habt mir ſeinen ſchriftlichen Be⸗ fehl vorgezeigt!'s iſt hart für einen alten Mann, hart, hart!... Wie wollt Ihr's alſo nunmehr anfangen?“ SGortſetzung folgt.) in unſerer Hand laſſend. Durch dieſen 8 1 N n 1 4 1 1 2 —...—... ̃,.. 1 . 4 1 5 * 4 8 Giby bis Sztabio durch den Forſt von Auguſtow in vollem Rückzug auf Grodno befand. Am 11. März beſetzten unſere Truppen in der ae e n und Giby. Eine deut Kavalleriediviſion nahm noch in der N Kopelowo im Shen. Sie zählte dort allein 300 tote Rufen und über 5000 Gefangene. 12 Mäſchinengewehre und 3 Geſchütze blieben in unſerer Hand. Größere ernſtliche Kämpf. hatten nicht chen Uma allein die Drohung mit einer kräftigen deutſchen br hatte genügt, um nicht nur der bedrohten Flügel, ſondern eine ganze feindliche Ar⸗ mee, die ſich auf einer Frontbreite von nicht weniger al; 50 Kilo- zum Angriff aufgebaut hatte, zum ſchleunigſten ü eranlaſſen. 8 Die Tras eite einer derartigen Bewegung, ihre 5— Wirkung und die Einbuße an liegen gebliebenem Matertai allen Art, ie nun zum zweitenmal den weiten Auguſtower Wald erfüllt, läßt ſich zur Zeit nicht überſehen. 5 — N Der Krieg in den Schutzgebieten WTB. Ueber den Krieg in den deutſchen Schutzgebieten iſt eine dritte Mitteilung des Reichs⸗Kolonialamts erſchienen, der folgendes entnommen iſt:. Deutſch⸗Oſtafeika. e Die Verſuche der Engländer, in Oſtafrika einzudringen ind mit für ſie ſchweren 0 geſcheitert. Schon Ende ovember war ganz Oſtafrika frei vom Feinde und ſogar Teile engliſchen Gebietes von unſeren Truppen beſetzt. Der ereignisreichſte Monat für Oſtafrika war der November. Die Ereigniſſe beginnen mit der für unſere Schutztruppe ſo ruhm⸗ und erfolgreichen Schlacht von Tanga, der ſich das gleich⸗ zeitig ſtattgehabte zweite Gefecht am Longidoberg würdig anſchließt, und enden mit der völkerrechtswidrigen Beſchießung von Daresſalam. Die leider erſt faſt zweieinhalb Monate nach den Ereigniſſen hier eingetroffenen amtlichen Meldungen des Gouverneurs von Deutſch⸗Oſtafrika berichten über die Schlacht bei Tanga, dieſe größte, bisher auf dem Boden unſerer Kolonien geſchehene Waffentat wie folgt: Am 2. November vormittags erſchienen die Engländer vor Tanga mit zwei Kriegsſchiffen und 14 Transportdampfern und verlangten bedingungsloſe Uebergabe der Stadt. Als dieſe ver⸗ weigert worden war, fuhren die Schiffe nach Friſtablauf wieder ab, kehrten aber in der Nacht zurück und landeten Truppen. Am Morgen des 3. Nevember griffen 5 bei der Pflanzung Moehn unſere Truppen an, wurden jedoch. chlagen, im Gegenangriff gegen die Küſte gedrängt und zur ieder⸗ einſchiffung genötigt. Am 4. morgens hatte der Feind ſeine eſamte peng unter dem Schutze ſeiner N be⸗ alen Kriegsſchiffe erneut gelandet und zum Angr ff auf en Ort angeſetzt. Es gelang ihm, ois dicht an und in die Stadt einzudringen. Aber trotz der Unterſtützung durch ſeine Kriegsſchiffe, die Tanga heftig, ſogar mit 15 Zentimeter⸗Granaten bee wurde der Feind auf allen Punkten von unſeren, unterdeſſen ebenfalls verſtärkten Truppen in der Richtung auf Ras Ka⸗ zone öſtlich Tanga zurückgeworfen. Hier fanden am 5. No⸗ dember noch kleinere Gefechte ſtatt, in deren Verlauf ſich der Feind wieder auf ſeine Schiffe zurückzog. Ein im Hafen Tangas liegendes engliſches Transportſchiff wurde durch zwei Schiffe in Brand geſchoſſen, und durch zwei weitere wurde ihm eing roßes Loch in der Breitſeite de ate Dies veranlaßte drei andere dort liegende Schiffe ſofort zum Abfahren auf die Außenreede. Auch der Kreu⸗ zer„Fox' erhielt durch einen Volltreffer auf Deck ein großes Loch. Eine ſeiner 15 Zentimeter⸗Granaten ſchlug 10 Meter vor einem unſerer Geſchütze ein. Die Europäer der Bedienungsmannſchaft wurden betäubt, erholten ſich jedoch wieder nach wenigen Minuten. Die engliſcherſeits ins Gefecht gebrachten Truppen beſtanden aus acht Kompagnien des North Lancaſhire⸗Regiments, acht indiſchen Regimentern und Marinemannſchaften. Ihre Geſamt⸗ ſtärtze iſt auf mindeſtens 8000 Mann anzunehmen, die außerdem Angriff ünterſtützt Did A naeetchiffe hof from Die Verluſte dieſer engliſch⸗oſtindiſchen 2 waren ſehr ſchwer. Der Feind hinterließ an Toten 150 Euro- 13 und über 600 Inder, ſowie eine Menge Ge⸗ angene. Den Engländern wurde außerdem zugeſtanden, eine 800 Anzahl Verwüundeter wieder aufzunehmen, darunter 60 werverwundete, einſchließlich zweier Oberſtleutnants und meh⸗ kerer anderer Offiziere, die ſich ehrenwörtlich verpflichtet hatten, nicht mehr gegen Deutſchland zu kämpfen. Stellenweiſe lagen die Toten gehäuft, ſo auf dem ſogenannten Ngomaplatz(Feſtplatz der Eingeborenen) allein 125 Engländer. Ebenſo an anderer Stelle, wo der Feind Schützengräben in Etagen(J) angelegt hatte, iber durch Maſchinengewehrfeuer von der Flanke gefaßt wor⸗ den war. Auch eine Menge Kriegsmater kat mußte der Gegner in unſeren Händen laſſen. Erbeutet wurden u. a.: 1 Maſchinengewehre, über 300 Gewehre, 300 000 Patronen und viele Ausrüſtungsſtücke. Ferner wurden ſpäter noch in einem del Ras Kazone trocken gefallenen und im Stich gelaſſenen Leich⸗ ker, der der Weſtdeutſchen Handels- und Plantagen⸗Geſellſchaft ge⸗ dörte und ſeinerzeit von dem engliſchen Kreuzer„Pegaſus“ wolle o worden war, große Mengen Proviant, über 1000 vollene Decken, viele Hacken und Spaten, und Material für Telegraphenlinien, u. a. 30 Jeldtelephonapparate, vorgefunden. ie Stärke unſerer bei Tanga ins Gefecht gekommenen Truppen, die unter dem Befehl des Nommandeurs der Schutz⸗ Truppe, Oberſtleutnant von Letton⸗Vorbech ſtanden, iſt von Oſtafrika aus amtlich noch nicht bekunntgegeben worden. Unter Inbetrachtziehung aller Möglichkeiten hatten wir anfänglich ihre Stärke auf etwa 2000 Mann angenommen.(Schluß folgt.) — 4 3— Die Ereigniſſe im Weſten. Ein bezeichnender engliſcher Tagesbefehl. WTB. Berlin, 14. März. Aus dem Großen Haupt⸗ quartier wird uns geſchrieben: Am 10. März wurde bei einem bei Givenchy gefangenen Soldaten des 1. eng ⸗ liſchen Armeekorps folgender Befehl gefunden: Sonderbefehl an die 1. Armee. a Wir ſtehen im Begriff, den Feind unter unge⸗ wö'hnl ich günſtigen Bedingungen anzugreifen. Bis⸗ her hat in dieſem Fate die britiſche Armee durch ihren Schneid und ihre Entſchloſſenheit Siege über den Feind davongetragen, der an Zahl und Bewaffnung weit ſtär⸗ ker war. Jetzt haben uns Verſtärkungen dem Feink vor unſerer Front gegenüber üblerlegen gemacht. Jetzt ſind unſere Kanonen beſſer, als die unſeres Fein⸗ des, nicht nur an Zahl, ſondern vor allem, es ſind dit wirkungsvollſten Kanonen, die jemals bei irgend einer Armee lucht worden ſind. Unscee Flieger haben die deutſchen Flieger aus der Luft vertrieben. Unſere Verbündeten, Franzoſen und Ri. n, haben merkliche Fortſchritte(im Rück⸗ zug! Die Red.) gemacht und dem Feind gewal⸗ tige Verluſte beigebracht. Die Deutſchen ſind zu⸗ dem durch Unruhen im Inland und Mangel an allem zur Kriegführung Notwendigen(Supp. lies) geſchwächt. Es ſteht daher nicht zu erwarten, daß ſie gegen uns hier noch erhebliche Verſtärkungen einzu⸗ es haben. Uns gegenüber ſteht nur ein einziges deut⸗ Korps mit einer Ausdehnung gleich der unſerer ganzen erſten Armee. Wir werden jetzt 5 mit etwa 48 Bataillonen einen Abſchnitt dieſer Front angreifen, der von nur etwo 3 Bataillonen verteidigt wird. Am erſten Tage des ampfes werden die Teutſchen vorausſichtlich hö chſten? zkoch vier weitere Bataillone zur Verſtärkung fü den Gegenangriff heranziehen können. Schnelligkeit ist daher die Hauptſache, um dem Feind zuvorzukommen und um den Erfolg zu haben, ohne ſchwere Verluſte zu erleiden. Niemals in dieſem Krieg hat es einen günſtigeren Augenblick für uns gegeben und ich bin des Erfolges n Die Größe des Erfolges hängt von der Schnellig⸗ eit und Entſchloſſenheit unſeres Vorgehens ab. Wenn wir auch in Frankreich fechten, ſo wollen wir uns doch immer vor Augen halten, daß wir für die Erhaltung des zritiſchen Reiches kämpfen und für den Schutz unſerer Heimat gegen die planmäßige Barbarei(orga- niſed ſavagery) des deutſchen Heeres. Wir müſſen alle zu dem Erfolg beitragen und Ihr Männer für Alt⸗Englands Ehre kämpfen. (Gez.): D. Haig, Oberbefehlshaber der 1. Armee. Den 9. März 1915. Dieſer Befehl wird ein Dokument der Kriegs a ag werden. Er zeigt, zu welchen Mitteln ohe engliſche Offiziere greifen müſſen, um den ihnen unterſtellten Truppen Mut und Entſchloſſenheit einzuflößen. In welch hohem Anſehen müſ⸗ ſen die deutſchen Truppen bei ihren Fein⸗ den ſtehen, wenn dieſe nur bei einer gewaltigen Ueber⸗ legenheit von 48 Bataillonen gegen 3 einen Erfolg im Angriff erhoffen. Der angekündigte Angriff der engliſchen 1. Armee erfolgte am 10. März. Es gelang den Engländern auf einer Breite von etwa zweieinhalb Kilometer beider⸗ ſeits Neuve Chapelle in unſere vorderſten Linien einzu⸗ bringen. Auf den übrigen Teilen des Kampffeldes wur⸗ den die Engländer unter Verluſten abgewieſen. Die Einberufung der Jahresklaſſe 1916 WTB. Paris, 15. März. Der„Matin“ glaubt, daß die Einberufung der Jahresklaſſe 1916, die urſprüng⸗ lich auf den 20. März feſtgeſtellt war, auf den Zeitraum zwiſchen dem 4. und dem 16. April verſchoben wird, da die Aushebungsarbeiten zur Zeit noch nicht völlig beendet ſeien. N Gegen die Geheimniskrämerei in Frankreich. GK. Lyon, 15. März. Die franzöſiſche Preſſe beklagt ſich heftig über die allzu kargen Mit⸗ teilungen, die das Kriegsminiſterium über die ſtatt⸗ findenden Operationen veröffentlicht.„Lyon Re⸗ publieain“ ſchreibt:„Wann wird das Kriegsminiſterium das Land über den Stand der Kriegsoperationen unter⸗ richten? Es ſoll ſich endlich dazu bequemen, uns als volljährige Bürger zu behandeln, die fähig ſind, zu urteilen und zu verſtehen. Eine große Schlacht dauert bereits einen Monat in der. hampagne, aber der Kriegsminiſter entſcheidet erſt jetzt, dies einzugeſtehn, und erſt veranlaßt durch die deutſchen Be⸗ richte. Die bisherigen amtlichen Berichte ließen nicht vermuten, daß in der Champagne 300 000 Soldaten miteinander um die Entſcheidung gerungen haben; das Volk 1 habe das Recht, alles zu wiſſen.“ Dieſe und ähnliche Ausſagen namentlich in der Provinzpreſſe laſſen darauf ſchlicßen, daß die franzöſiſche Heeres⸗ bange wis ntsöfih berhemachen ſboifke Ebamvaane io b Eine neue Ballonabwehrkauone ß WTB. Lyon, 15. März.„Republicain“ meldet aus Madrid: Ein Feuerwerker aus Vitoria hat ein Geſchoß gegen Luftſchiffe und Ballons erfunden, das das Gas zur Entzündung bringt. Die angeſtellten Verſuche ſind zufriedenſtellend verlaufen. Der Erfinder hat die Geſchoſſe dem Kriegsminiſterium zur Prüfung überſand. Verleihung des„Pour le merit“. WTB Berlin, 15. März. Der Lokalanzeiger mel⸗ det: Der Kaiſer hat, wie wir erfahren, dem General der Artillerie von der Marwitz, der ein Reſervearmee⸗ borps kommandiert, für ſeine hervorragenden Verdienſte ruf dem weſtlichen und öſtlichen Kriegsſchaupla den Orden Pour le merite Neltcher 1 ſch Hab Der Krieg zur See. ee Opfer des Seekriegs. i WTB. Helſingborg, 15. März. Nach einem bei der Reedereigeſellſchaft Henckel von dem Kapitän des Dam⸗ dfers„Hanna“ eingetroffenen Telegramm iſt die Kata⸗ ſtrophe am Samstag früh 2 Uhr eingetreten. Der Dam⸗ pfer wurde durch ein Torpedo in den Grund gebohrt. Durch die Exploſion wurden vier Heizer, ein Bootsmann und ein Schiffsjunge, ſämtlich Schweden, getötet. Die übrige Beſatzung wurde von einem vorbeifahrenden Dam⸗ pfer aus Helſingborg aufgenommen. Sämtliche Papiere und Inſtrumente ſind verloren.(Anmerkung des WT B.: Da die Exploſion im Vorſchiff ſtattgefunden hat, iſt ez ſehr viel wahrſcheinlicher, daß das iff auf eine Mine gelaufen iſt.) WTB. Kopenhagen, 15. März.„National Ti⸗ dende meldet aus London: Die gerettete Beſatzung det ſchwediſchen Dampfers„Hanna“ iſt mit dem engliſchen Dampfer Gyller in Hull angekommen. 6 Mann der Beſatzung werden vermißt, davon 4 Heizer, ein Boots⸗ mann und ein Steward. Man vermutet, daß ſie umkamen als ein Teil des Vorderſchiffes Tee Dei erſte Steuermann erzählt, das Schiff ſei mit den Landes⸗ farben bemalt geweſen. Hinten und vorne ſtand der Name in großen Buchſtaben. Das Schiff ſei zwiſcher Scarbrough und Flamborough tarpedier worden. Der zweite Steuermann, der auf der Brück ſtand, will den Torpedo durch das Waſſer haben kommen ſehen. Eine Warnung wurde vorher nicht gegeben. De Vorderteil des Schiffes ſank ſofort. Das Schi blieb abe! noch eine halbe Stunde flott. Die Beſatzung ging währen! dieſer Zeit in die Boote. Schiffspapiere und Inſtrument find verloren gegangen. WTB. Rotterdam, 15. März. Der„Rotterdamſch! Courant“ meldet aus London: Unter den bei dem Un⸗ tergang des Hilfskreuzers„Bayano“ Ertrunkenen befinde ſich der Kapitän des Schiffes und 15 Offiziere. Vie Lage im Dſten. Die geſcheiterte 115 e Gegenoffenſive in 55 a N 1 U 5. 3 en. % WTB. Wien, 15. März. Der Kriegsberichterſtat ter des„Morgen“ meldet: Mit beginnendem Tauwette te eine e ruſſiſche Gegenoffenſive in Ga ſtzien ein, ſpie die daa an allen anderen Fronte ſtark in den Hintergrund treten läßt und namentlich in Laufe des geſtrigen Tages zu ungemein heftigen Käm⸗ pfen, insbeſondere an den Straßen —Uzſok—Turka und in der Gegend von Wyzekon führte. Auf dieſer Front wird Tag und Nacht. Die Ruſſen führten ununterbrochen neue Kräft. in die Feuerlinie, ſo daß die öſterreich- ungariſchen und deutſchen Karpathentruppen vor die allergrößten An. forderungen geſtellt waren. Wenn geſagt werder kann, daß alle Angriffe der Ruſſen ausnahms⸗ los abgewieſen wurden und die Ruſſen überall ü ber aus 1 Verluſte erlitten haben, dann bedeu⸗ tet das für die verbündeten Truppen das größte Lob Sie haben ſich in dieſer Woche wieder unter den ſchwerſter Verhältniſſen und gegen vielfache mere den als eil eiſerner Wall 85 Die Angriffe der Ruſſen in Südoſtgalizien ſind gleichfalls geſcheitert. Bei Czerno witz kam es nur zu einem Vorpoſtengeplänkel. 1 Keine Räumung von Czernowitz. WTB. Wien, 15. März. Amtlich wird erklärt In der„Diminſatza“ vom 27. Februar alten Stil! und im„Bukareſter Tagblatt“ vom 12. Marz iſt die Na richt enthalten, daß Czernowitz von den öſterreichiſ ungariſchen Truppen geräumt worden ſei. Dieſe Mit teilung entbehrt jeder Begründung. Der Kampf um die Dardanellen Gegen engliſche Lügen berichte. WTB. Konſtantinopel, 15. März.(Telegraphen, agentur Milli). Die Engländer behaupten in ihren Be richten vom 8. und 9. März, daß die Türken bei Ahva; ungeheure Verluſte erlitten hätten, und hoffen, dadurch ihre Niederlage zu verſchleiern. Wir wieder holen, daß wir während dieſes Kampfes drei Schnell ſeuerkanonen, 400 Gewehre und eine Meng Nriegsmaterial erbeutet haben. 400 Englän⸗ der wurden getötet, wozu man noch die von den Eng. ländern mitgenommenen Toten rechnen muß, deren Ver luſte ſie in ihren Berichten zugeben. Unſere Verluſte ir dieſem Gefecht ſind unbedeutend. Die engliſch⸗ Niederlage bei Ahvaz kann alſo in keiner Weiſe ver ſchleiert werden.— Die engliſchen und franzö⸗ ſiſchen Berichte über die Dardanellen ſint lich. Wir erklären nachdrücklich, daß„Agamem⸗ nofi“,„Lord Nelſon“, Cornwallis%„Dublin“ „Bouvet“,„Suffren“ und„Saphirs“ hava tiert wurden und„Queen Elizabeth“ von dre Branaten ſchweren Kalibers getroffen wor⸗ den ß und daß das Hoſpitalſchiff„Canada“ mit einer großen Zahl Verwundeter nach Malta abgegan⸗ gen iſt. Die Wirkſamkeit unſeres Feuers wird von der engliſchen Berichten zugegeben, die, nachdem ſie ſtol; angekündigt hatten, daß ſie unſere Batterien zum Schwei ⸗ gen gebracht hätten, zugeben, daß ſie dieſelben Bat ⸗ terien am nächſten Tage wieder bombardiert ben. Dieſe Berichte ſind das Beſte, was von unſeren Feinden zu unſeren Gunſten veröffentlicht werden konnte. deute befindet ſich kein feindlicher Soldat in der Meer⸗ enge der Dardanellen, noch in ihrer Umgebung. Wenn die Alliierten die zahlloſen Batterien zum Echweigen gebracht hätten, die ſie in ihren Berichten erwähnen, ſo müßten ſie, ſtatt auf die Umgebung der äußeren Dardanellenfortz zu ſchießen, ſich in Konſtantinopel befinden. Die Mißerfolge der Engländer in den n Dardanellen. 5 b GKG. Athen, 15. März. Das Blatt„Athenae“ erfährt aus Mitylene, daß das Bombardement der Dardanellen ſeit Montag nicht wieder aufge⸗ nommen wurde wegen bedeutender Beſchädigun⸗ en der engliſchen Kriegsſchiffe. Nach ſicheren Mel⸗ N ſei keines der Innenforts zum Schweigen gebracht Die Engländer hätten den Korreſpondenten hierüber fal ſche Mitteilungen gemacht. Mit großer Strenge würden die Beſchädth ungen der engliſchen Kriegsſchiffe verheimlicht. Mehrmals häͤtten die Türken die Engländer in eine Falle gelockt. Als am Montag die„Queen Elizabeth“ an der Spitze der Flotte in die Dardanellen einfuhr, erhielt ſie einen Feuerregen aus vier Batterien, wodurch ſie in der Nähe des 5 getroffen wurde, ſtoppen und mit bedeutenden Beſchädigungen zurückkehren mußte. Sie fuhr nach Lemnos. Auch zwei andere engliſche Kriegsſchiffe fuhren mit beträchtlichen Beſchädigungen in Lemnos ein. 3 f 8 1 Neues vom Tage. Die Arbeiterbewegung in England. GKG. London, 15. März. Nach den engliſchen Blättermeldungen nahm die große Verſammlun Arbeiter vertreter, die am Freitag in London ſtatt⸗ fand, den vorausgeſehenen Verlauf. Die Regierung wurde ſcharf angegriffen, weil ſie nicht die nötigen Vor⸗ ſichtsmaßregeln traf, um normale Preiſe für Le⸗ bensmittel und Brennmaterial zu ſichern. Einer der Redner, Seddon, machte für die gegenwärtige Höhe der Lebensmittelpreiſe verantwortlich: 1. Die Antätig beit der Regierung, 2. die Getreideſpekulation, 3. die berbrecheriſche Ausbeutung und Räüberei durch die Schiff⸗ fahrtskreiſe dieſes Landes. Es wurde eine Reſolu⸗ tion angenommen, worin die Regierung aufge⸗ fordert wird, eine Kontrolle der Verſchiffungen vorzu⸗ nehmen, vor allen Dingen auch dafür zu forgen, daß die nötigen Getreidevorräte aus Rußland eingebracht und künftig Spekulationen und Ausbeutung unmöglich ge⸗ macht werden, daß die Regierung die derbdendenen Ge⸗ kedbevorrüte zu anſtändigen Preiſen verrauſt um men Kusſchuß ernennt, der auch Vertreter der Arbeiterkrei x ſich einſchlient. Dieſer Ausſchul babe dann die Pz is na—Baligroi * 8 8 1 8 FFW * 1 75 . 5 „ 8* 3* ee eee 5.„ ee ee 2 425 Karlsruhe, 15. März. Zur zweite erh 205 D. Albrecht Thoma her vergeſſen wurde, den Strom eines elektriſchen ü 3— ch, Regale und bdurch eine ſchwere e zugezogen. lſt Station verpflegt. „5 5 3 Nahrungsnitttel zu deſermmen, edenſo die Frachtſerßze die für den Verbrauch zu verwendenden Nahrungs⸗ mittel feſtzuſtellen. ö N 5 5 Die Urſachen des Burenaufſtandes. WTB. London, 15. März. Aus Kapſtadt meldet das Reuterſche Bureau: Hertzog erklärte im Abge⸗ ordnetenhaus, der Aufſtand ſei der wahnwitzigen Narr⸗ heit und den Prätenſionen der Regierung zuzuſchreiben, die zu geſcheit geweſen ſei, um ſich von Klugheit leiten zu laſſen, und zu autokratiſch, um durch den Willen der Be⸗ völkerung gelenkt zu werden. Die Bewegung ſei weder auf Beſtechung, noch auf Intrigue zurückzuführen, ſon⸗ dern vollkommen auf den Verluſt des Vertrauens indie konſtitutionelle Selbſtregierung. Eine andere Urſache ſeien die unkonſtitutionellen Handlungen der Miniſter geweſen. Vor Jahresfriſt habe man 9 Männer ohne Rechtsſpruch verbannt, neulich ſei einer namens Fourie den Gerichtenentzogen und erſchoſſen worden. Die Aufſtandsurſache ſei geweſen, daß das Volk zu den Waffen gegen Deutſch⸗Süd⸗ weſtafrika getrieben wurde, gegen ein Bruder⸗ volk, das während des Burenkrieges ihm beigeſtanden habe. 5 Mord und Selbſtmord. (J Hamburg, 15. März. In einem hieſigen Kaffee⸗ hauſe tötete ein Kellner ſeine Braut, eine Bardame, durch einen Schuß in die Schläfe und erſchoß ſich dann ſelbſt. Ter Beweggrund iſt unbekannt.. 5 Schreckenstat einer Mutter. WTB. Frankfurt a. M., 15. März. Im Walde bei Conſenheim erſchoß geſtern nachmittag die 53 Jahte alte Frau eines penſionierten Beamten ihren 12 jährigen Sohn und brachte ſich dann ſelbſt einen Schuß in die Bruſt bei. Der Knabe war ſofort tot, die Frau wurde ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. 3 8 5 1 8 4 255 4 kihe wurden u. a. gezeichnet von der Rheiniſchen Hypo⸗ hekenbank in Mannheim 4,5 Millionen Mark, von der Peneralvertretung der Newyork⸗Lebensverſicherungsgeſell⸗ Fa in Mannheim 2 Millionen Mark. In der kleinen gemeinde Herdwangen bei Konſtanz wurden rund 21 00 Mark für die Kriegsanleihe gezeichnet. ö Karlsruhe, 15. März. Der vom Ev. Oberkir⸗ henrat herausgegebene und den Pfarrämtern koſtenlos ſugeſtellte„Kriegskonfirmandenſchein“ iſt entſprechend ſei⸗ zer Beſtimmung ſo einfach wie möglich gehalten. Schwarz⸗ veiß-vot umrändert, trägt er als einzigen Schmuck ein leines Eiſernes Kreuz, als Ueberſchrift„Kriegskonfir⸗ nation 1915“ und darunter die Worte: 6 dei 900 Erinnerung an deines Volkes Kampf un deines Lebens 7—— in rotem Zeilendruck die Bibelſtelle 1 Petri „V. 9, zum Schluß noch eine Rubrik für Ort und Tag zer Konfirmation, Name des Konfirmanden und des Seelſorgers. Das Blatt iſt in zwei Größen gefertigt, ils Wandſchmuck und als Einlage fürs Geſangbuch ge⸗ eignet und ſoll in dieſem Jahre allen Konfirmanden ge⸗ zeben werden.. f Karlsruhe, 15. März. Im Alter von 71 Jahren iſt in der Nacht vom Sonntag auf Montag Studienrat eſtorben. Er war in Derdingen geboren, wurde 1869 Pfarrkandidat und wirkte ſeit 1880, nachdem er aus dem Dienſte der badiſchen Landeskirche ausgeſchieden war, am Lehrerſeminar 1 in Karlsruhe. Aber nicht allein auf die Lehrerbildung erſtreckte ſich ſeine Tätigkeit, er trat auch ſchriftſtelleriſch hervor und 8 verſchiedenen Veranſtaltungen der evangel. Gemeinde ſteuerte er mit Feſtſchriften bei. Die Zahl der auf dem Gebiete der wiſſenſchaftlichen und volkstümlichen Werke iſt recht anſehnlich. (Mannheim, 15. März. Ein Schadenfeuer iſt —— früh hier dadurch ausgebrochen, daß am Ta 5 55 N gel⸗ eiſens abzustellen. Durch die erzeugte Hitze wurde der leider in Brand geſetzt. Der 5 rnisſchaden ſoll 2000, der Gebäudeſchaden 1000 Mark etragen. Das Feuer wurde von der Berufsfeuerwehr vieder gelöſcht.— In den Strebelwerken war die 26 Jahre alte ledige Arbeiterin Anna Hoeck mit Abwiegen don Schießpulver beſchäftigt. Bei dieſer Tätigkeit tra⸗ en die Arbeiterinnen Geſichtsſchwämme. Die Genannte tte das Anlegen des Schwammes vergeſſen und ſich da⸗ An Hän⸗ den und im Geſicht vollſtändig blau geworden, wurde ſie ins Krankenhaus überführt. (Mannheim, 15. März. Nun hat auch der Ver⸗ band der Brauereien des Pfalzgaues(Sitz Mannheim) den Hektoliterpreis des Bieres um 3,50 Mark erhöht. Die Erhöhung tritt ſofort in Kraft. Die Wirte wie die Flaſchenbierhändler wollen gegen den Aufſchlag Stel; lung nehmen. a () Heidelberg, 15. März. Heidelberg errichtete Verpflegungs⸗ und Erfriſchungs⸗ ſtation iſt nun in Volocz bei Munkacz(öſtlicher Kriegs⸗ ſchauplatz) aufgeſtellt worden und iſt, wie aus dem Be⸗ richt an das hieſige Rote Kreuz hervorgeht, ſtark be⸗ ſchäftigt. Täglich werden bis zu 500 Perſonen auf der Ladenburg, 15. März. Der 14jährige Sohn des Monteurs Höttgen hantierte unvorſichtigerweiſe mit einer Schußwaffe, die ſich entlud und den Knaben ſchwer verletzte. 8 8 5 ( Notenfels(A. Raſtatt), 15. März. Am Freitag, nachts gegen 12 Uhr, brach im Maſchinengebäude und Holzlager des Schreinermeiſters Heck ein Brand aus. Das Gebäude brannte nieder; nur dem raſchen, umſichtigen Eingreifen unſerer Feuerwehr iſt es zu verdanken, daß das Wohnhaus des Herrn Heck und die Nachbarhäuſer (i.) Freiburg i. Br., 15. März. Am Samstag be⸗ ging der frühere Landtagsabgeordnete Ernſt Kräuter ſei⸗ nen 60. Geburtstag. Etwa 30 Jahre lang gehörte er der zialdemokratiſchen Partei an, die er ſeit 1902 im Frei⸗ urger Bürgerausſchuß vertrat. Im Jahre 1905 wurde er i in den Badiſchen Landtag gewählt, dem er bis zu ſeinem drurktritt von der Kandidatur im Jahre 1913 anaebörbe. 8 3 55 denn die Beſtimmung Die zuerſt auf dem westlichen Kriegsſchauplatz in Tournai von der Stadt ) Freiburg i. Br., 18. Mürz. Geſtern brach im Hintergebäude des Anweſens Günterstalſtraße, in den eine mechaniſche Möbelſchreinerei und eine Kiſtenfabril betrieben werden, auf bis jetzt unaufgeklärte Weiſe Feuer aus, das ſich auf einen großen Teil des Gebäudes aus⸗ dehnte. Ter Schaden an Einrichtungsgegenſtänden, Ma⸗ ſchinen, fertigen Möbeln, Kiſten uſw. beläuft ſich auf 1 Mark, der Gebäudeſchaden auf etwa 7000 ark. b ö. Ein Viergeſpräch. (Aus einem Schützengraben in Rußland.) Rußland: Ich lüge nie auf Ehrenwort. England: Ich ſend' die Wahrheit immerfort. Frankreich: Ich rede wahr und klar und grad. Deutſchland: Ich ſchweig und rede durch die Tat. Frankreich: Den Krieg den führ ich noch 5 Jahr. Rußland: Ich führ ihn zehn, das iſt doch klar. England: Ich führ ihn zwanzig, ganz gewiß. Deutſchland: Ich führ ihn, bis er fertig iſt. England: Wir ſchließen Frieden nur zu dritt. Rußland: Jawohl, wenn du ſchließt, ſchließ ich mit. Frankreich: Wir ſchließen Frieden in Berlin. Deutſchland; Jawohl, und wir diktieren ihn. England: Wir ſchlagen den Deutſchen, das ſteht feſt. Rußland: Feſt ſteht, der Deutſche kriegt den Reſt. Frankreich: Feſt ſteht, wir nehmen Elſaß ein. Deutſchland: Feſt ſteht und treu die Wacht am Rhein. Frankreich: Wir ſind ſchon halbwegs in Berlin. England: Bald woll'n wir durch die Linden ziehn. Rußland: Das Kaiſerſchloß wird unſer Sitz. Deut ſchland: Auf Wiederſehn in Döberitz. Frankreich: Barbaren ſollen die Deutſchen ſein. Rußland: Sie ſchlagen alles kurz und klein. England: Sie haben ſchon alles klein gekriegt. Deutſchland: Blos deine große Schnauze nicht. Rußland: Die Deutſchen ſollen in Brüſſel ſein. England: Sie nehmen ſogar Antwerpen ein. Frankreich: Ich glaub, ſie kriegen immer mehr. Deutſchland: Ja, Krieg, das kommt von kriegen her. England: Wir ſchlagen die Deutſchen, eh man's glaubt. Rußland; Wir ſchlagen ſie direkt aufs Haupt. Frankreich: Wir ſchlagen, bis das Herz uns bricht. Deutſchland: Du kennſt mein Herz noch lange nicht. Frankreich: Wir ſenden noch hunderttauſend Mann. England: Zweihundert Millionen ſchick ich heran. Rußland: Fünfhundert, die hauen die Deutſchen durch. Deutſchland: Wir ſchicken einen Hindenburg. 5„Das Volk“ 5 Auftiarende Worte uver die Kriegsanxeihe. Die in dieſem Blatt vor kurzem veröffentlichte Zeich ⸗ nungsaufforderung auf die neue 5 proz. Deutſche Reichs⸗ anleihe(Zweite Kriegsanleihe) enthält den Vermerk g„unkündbar bis 1924“.. Dieſe Bedingung iſt in manchen Kreiſen des Publi⸗ kums als ein Nachteil für den Erwerber der neuen Schuldverſchreibung aufgefaßt worden, während ſie in Wirklichkeit einen großen Vorzug darſtellt. Was beſagt „unkündbar bis 1924“? Nichts anderes, als daß das Reich die Anleihe mindeſtens bis zum Jahre 1924 mit 5 Prozent verzinſen muß, und daß es vorher weder den Zinsfuß herabſetzen, noch vorher den Anleihebetrag zurückzahlen darf. Der Anleihebeſitzen bleibt mithin bis zum Jahre 1924 in dem ungeſtörten Genuß des für ein Wertpapier von dem Range der Deut⸗ ſchen Reichsanleihe außerordentlich hohen Zinsfußes von 5 Prozent. Will das Reich nach dem Jahre 1924 nich mehr 5 Prozent Zinſen zahlen, ſo muß es dem Anleihe⸗ beſitzer die Wahl laſſen zwiſchen Kapitalrückempfang unk 15 Zinsfuß. Das heißt, wer heute 98 ½ M. fül 100 M. Nennbetrag der neuen Anleihe zahlt, muß, wenn das Reich nach dem Jahre 1924 nicht mehr 5 Prozent geben will, die vollen 100 M. ausgezahlt erhalten. Se und nicht anders iſt die Beſtimmung„unkündbar biz 1924“ aufzufaſſen. Ganz irrig iſt die Annahme, daß der Anleihebeſitzer ſich vor dem Jahre 1924 das für di Anleihe aufgewandte Geld nicht wieder verſchaffen kann Die Reichsfinanzverwaltung zahlt zwar, wie ſchon oben jeſagt, das Kapital vor dem Jahre 1924 nicht zurück 8 wird aber jederzeit möglich ſein, ein Wertpapier vor den hohen Eigenſchaften der Deutſchen Reichsanleihe durch Vermittlung der Reichsbank oder anderer Banken unk Bankiers zu veräußern, und nach menſchlicher Voraus⸗ ſicht wird der Anleiheerwerber bei einem Verkauf fül 100 M. Anleihe nicht nur den aufgewandten Betrag von 98,50 M., ſondern wahrſcheinlich einen nennenswerten Aufſchlag erzielen. Eine Schuldverſchreibung des Deutſchen Reichs iſt jederzeit zu Geld zu machen. Ent⸗ weder, wie ſchon geſagt, durch Verkauf, oder, wenn dal Geld nur vorübergehend gebraucht wird, durch Verpfän⸗ dung der Auleiheſtücke bei den öffentlichen 1 Darlehenskaſſen. 5 Wer durch Inanſpruchnahme der Darlehenskaſſen ſich Geld zum Erwerb von Kreigsanleihe beſchafft, brauch auch nicht zu beſorgen, daß nach einigen Monaten oder überhaupt zur Unzeit die Rückzahlung von ihm verlangt wird. Die Darlehenskaſſen ſind eine öffentliche Einri tung, die gerade in erſter Reihe den Zweck verfolgt, den Eigentümern von Wertpapieren eine ee durch Verpfändung ihrer Papiere zu ermöglichen. Day; Publikum darf infolgedeſſen mit Beſtimmtheit auf größtes Entgegenkommen der Darlehenskaſſen rechnen.— Bei dieſer Gelegenheit ſei daran erinnert, daß den zum Zwecke der Einzahlung auf die neue Kriegsanleihe zu entnehmen⸗ den Darlehen bis auf weiteres ein Vorzugszinsſatz— zurzeit 5 ¼½ ſtatt 5½ Prozent— eingeräumt wird. Alles in allem: es gibt zurzeit keine beſſere Kapital⸗ anlage als die Deutſche Kriegsanleihe. Und ſo begreiflich und wünſchenswert es auch iſt, wenn das Publikum bei der Verwendung ſeiner Spargelder Ueberlegung und Vorſicht übt, ſo darf es doch im vorliegenden Falle ohne weiteres das Sicherheitsgefühl haben, daß den Intereſſen des Vaterlandes und den eigenen Intereſſen nicht beſſer als durch eine rege Beteiligung an der Zeichnung auf die Priegsanleihe gedient werden kann. 8 Geſchaͤftliches. Als der Weltkrieg begann, war es der ſehnliche Wunſch vieler Millionen Deulſcher, die nicht„mitdurften“, dem Vaterlande durch eigene Weithille oder Opferwilligkeit zu nüßen, und viele Millionen ſehnen ſich noch heute danach dieſen Wunſch betätigen zu können. Mögen ſte ſich alle daran gemahnt fühlen, daß ſie jetzt durch die Sparpflicht an jeglicher Nahrung zur Mitarbeit aufgerufen werden! Freilich nicht Werte ſchaſfen ſollen Sie, ſondern Werte ſparen; benn in dieſem Kriege, der alle Zufuhren ab⸗ ſchneidet, muß ein begrenzter Vorrat an Nahenngs mitteln, beſonders an Brotgetreide, für einen fortlaufenden Bedarf reichen. Unſere Landwirtſchoft hat ihre Pflicht in der Nahrungsverſorgung erfüllt. Unſere Felograuen haben die Grenzen frei gehalten und weite Gebiete, die der Ernäh⸗ rung des deutſchen Volkes dienen, vor der Zerſtörung aller ihrer Werte bewahrt. Unſere Marine wird den Engländern zeigen, wie ſich das deutſche Volk gegen die Willkür der Aushungerer wehrt. Der Staat hat Organiſationen, deren Schaffung in Friedenszeiten eine jahrelange Arbeit be⸗ deuten würde, mit wuchtiger Kraft in kürzeſter Zeit ins Leben gerufen, um die vorhandenen Vortate ſicher zu ſtellen und ſie nach richtigen Geſichtspuntten zu verteilen Derjenige aber, der als Verbraucher von Brot, Fleiſch. Kartoffeln und anderer Nahrung von allen dieſen Taten, Vorteile haben darf, bleibe nicht mußig! Er betätige ſich nicht in lauten Worten und überſchwenglichen Gefühlen, ſondern in der einfachen, beſonnenen Pflicht: weniger zu eſſen als in Friedenszeiten, vor allem am Brot zu ſparen und ſich nicht ſo weiter zu ernähren, als ob wir die Sorg⸗ loſigteit und den Ueberfluß des Friedens hätten. Verantwortlich für die Reoaktion Gg. ummermann. Secendem Wekianntmachung. Den Vertehr mit Brotgetreide und Mehl, hier: die Enteignung der Mehlvorräte betr. Auf Grund der 88 14 und 15 der Bundes ratsver⸗ ordnung vom 25. Januar 1915, betr. die Regelung des Vertehrs mit Brotgetreide und Mehl, wird hiermit an⸗ geordnet, daß die in der Gemeinde Seckenheim vorhandenen Vocrate an Weizen⸗, Spelz⸗, Roggen⸗ und Gerftenmehl in das Gigentum des Kemmunalverbandes Mannzeim-Land nbergehen. Bel Unternehmern lanowirtſchaftlicher Betriebe, d. d. bei denjenigen Perſonen, die ſich und die Angehoͤrigen ihrer Wirtſchaft mindeſtens 3 Pionate aus eigenen Vor⸗ raten ernähren konnen(Selbſtverſorget), werden die zur Ernahrung der Angehörigen ihrer Wirtſchaft einſchließlich des Geſindes bis zum 15. Auguſt 1915 nötigen Vorräte ausgenommen. Ebenſo ſind die bei allen übrigen Perſonen vorhandenen Vorräte unter 50 Pfd. von der Enteignung ausgenommen, dagegen müſſen ſich die Beſitzer der Mehl ⸗ mengen unter 50 Pfund anrechnen laſſen. Sie erhalten votrerſt keine Mehlmarken und ſindverpflichtet mit dem Mehloorrat unter 50 Pfund ſo ſparſam zu wirtſchaften, wie dies in jeder Haushaltung, die Mehl auf Mehlmar⸗ ken erhalt, geſchehen muß. Die hiernach nach den Erhebungen vom 1.5. Februar ſowie nach der Ergänzungserhebung über die Vorräte unter 2 Zentner und von 50 Pfund an dort zu enteignenden Vorräte ſind alsbald nach Eröffnung der Enteignungs⸗ Anoronung an die Beſttzer durch das Bürgermeiſteramt in die gemäß unſerer Verfügung vom 1. ds. Mts. in dortiger Gemeinde vorhandenen Lagerräume verbringen zu laſſen. Lediglich die in Mühlen, Bäckereien und ſton⸗ ditoreien vorhandenen Vorräte ſind im Gewahrſum der Beſitzer zu velaſſen. Dieſen Müllern, Bäckern und Konditoren iſt jedoch zu eröffnen, daß ſie gemäߧ 17 der Bekanntmachung des Bundesrats vom 25. Januar ds. Js. verpflichtet ſind, die Vorräte ſorgfältig zu verwahren und pfleglich zu behandeln. Wer dieſer Vorſchrift zuwiderhandelt, wird nach 8 20 der Bundes ratsverordnung mit Gefängnis bis zu 1 Jahr oder mit Geldprafe bis zu 10 000 Mk. beſtraft. Durch etwaige Einwendungen gegen dieſe Anordnung über die der Gr. Landeskommiſſär endgültig entſcheidet, wird ihre Wirkung nicht aufgehoben. Bis Montag, den 22. März hat das Bürger⸗ meiſteramt den Volljug dieſer Enteignungs⸗Anordnung hierher anzuzeigen. Dabei iſt ein Verzeichnis vorzulegen, in dem enthalten ſein muß: Name und Beruf des Beſitzers, dem Vorräte ent⸗ eignetwurden: i Enteignete Menge und Art des Mehles, Preis des Mehles. 5 Fur machung vom 12. ds. Mts.(Amtsblatt Nr. 20) maßgebend. Bei Vorlage der Vollzugs anzeige iſt auch anzugeben, in welchen Räumen die enteigneten Vorräte lagern. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Lagerung in dieſen Räumen bis zur Verteilung an die Bäcker auf Gefahr der Gemeinde erfolgt. Wir empfehlen dringend, die Be ⸗ ſtände gegen Feuers⸗ und ſonſtige Gefahr zu verſichern. Bei der für die geordnete Brot⸗ und Mehlverſorgung des Kommunalverbandsbezirks gegebenen Wichtigkeit aller durch das Enteignungsverfahren bedingten Geſchäfte erwar⸗ ten wir pünktliche u. ſorgfältige Erledigung dieſes Auftrags. Mannheim, den 14. März 1915. Gr. gefirksamt Abt. 1. gez. Strauß. i f lu. i Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. ö Seckenheim, den 16. März 1916. gürgermeiſteramt: Elekll. Tüsb enlampen empfiehlt Sig. Oppenheimer R Zeumer, E 1, Sreitestrasse. die Feſtſetzung des Preiſes iſt unſere Bekannt⸗ NKonfſrmanden-Hüte Für die Runfirmation und Rummunion! Schwarze und weisse Nleiderstoffe ständige Auswahl unter ca. 200 Stück. Dichte und lichte Gewebe. Nur solide, bewährte Fabrikate in den Preislagen per Meter 0.95 und 10.50 Für Knaben sta 2.75 2.80 3.50 1 Pösten Schwarze Konfirmanden-Stoffe ut 165 228 888 288 1 statt 2.15 2.85 70 om breit, fein Köper 7.75 110 om breit ff Köper 9.75 keen Schwarze Konfirmanden-Samte jetz 1.80 2 25 8.75 775 Alle sonstigen Konfirmanden- und Kommunikanten-Artikel in grösster Auswahl sehr billig! 1 3„ Konfirmanden-Wäsche, Strümpfe F l Mädch en: Handschuhe, Taschentücher, Unterröcke. Kerzentücher. 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