se nbeimer Anzeiger, Moesbeimer Anzeiger, Deckarhauser Zeitung 55 Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Amtsblatt 5 JIuſertionspreis Der Abonnementspreis beträgt mo tlich 35 Pfg. 5 i ˖ i 8 1 5 5 freier N 8 der Bürgermeister ämter Seckenheim, Die. Petitzetle 10 Pfg., 5 20 Pf. 9 3 i IUvesheim Neckarhansen nd Edin ENI 7. e 8 5 8 Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 9 NE. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 2——— Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Seckenheim, Dienstag, den 23. März 1915. 5 Die Welt im Kriege. 1 a 2 N 5 3 mit ungefähr ſechsunddreißig Milliarden veranſchlaat. Der aufſchwingen konnte. Eine der müchrigſten Induſerten 1 Deutſchlands wir tſchaftliche Kraft dritte Teil ſolcher Guthaben iſt duch die beiden Kriegs⸗ 225 Welt die Milliarden als Bau⸗ und Betriebs⸗ J 1 anleihen vom September und vom März dem Staate über⸗ kapital brauchte, wurde aus gebaut, ein Kreditnetz Neun M illiarden hat das deutſche Volk au wieſen worden. Wer die Gr öße der ſittlichen das weitere Milliarden forderte, ausgebildet, und Milliar die zweite Kriegsanleihe des Reichs gezeichnete 8 Kräfte meſſen will, muß jedoch zwiſchen den den ſind in der Fremde angelegt worden. Milliarden kündete am Sonntag das Reichsſchatzamt mit freudigem beiden Anleihen unte rſcheiden. Als der ſtecken in dem muſterhaften Bahnnetz, und Milliarden Stolz. Neun Milliarden hat unſer Volk dem Vaterland Herbſt begann und die deutſche Armee gleich einem Rie⸗ koſteten die Armee und die Kriegsflotte und die aufs neue zur Verfügung geſtellt zur Durchführung des ſenhammer jeden Widerſtand in Frankreich zerbrach und Handelsflotte. Dennoch wurden in ſechs Monaten ſchweren, ihm aufgezwungenen Kampfes. Als Andie ſchon im erſten Anlaufe bis zum militäriſchen Vorfelde faſt vierzehn Milliarden aus den flüſſigen Mitteln 225 i ſt pen ſiel, als Maubeuge bezwungen war, als Hinden⸗ von Paris kam, haben wenige gewußt, welchen Verlauf Volkes dem. Reiche zugewieſen. D eutſchland 1 burg bei Tannenberg und auf den maſuriſchen der Krieg nehmen werde. Die erſte Zeichnung war noch wahrhaftig groß. 17 89 21 Feldern die Ruſſen ſchlug, als bei Soiſſons die im Aufflammen der Freude über die raſchen Siege in Milliarden ſind kein Nah run mittel, und niem 2 S Franzoſen in die Aisne geworfen wurden, da ging ein der Schlacht von Lothringen und bei Longwy und über kann Gold eſſen 1 18 Val 418 5 Beſcheinigung eines ü Jubel ohnegleichen ob dieſer glänzenden Erfolge durch den Fall von Lüttich und über die Gewißheit, daß der Bankguthabens backen. Aber der Plan, ein Volk, das unſer Volk. Nicht wenigen groß darf die Freude] Kampf im Feindeslande werde geführt werden können. ſo außergewöhnlich Hilfsmittel hat und in vierzig Jahren über den jetzt erſtrittenen wirtſchaftlichen Sieg Jetzt iſt die Eigenart des Feldzuges ſchon allen bewußt, ſolche Reichtümer hervorbringen konnte, auszuhun⸗ ſein. die Notwendigkeit zäher Geduld, beharrlichen Vorwärts⸗ ern ud dureh geſellſchaftliche Notſtände zu beſiegen, Neun Milliarden ſind in körperlicher Darſtellung eine windens und der Gefechte von Graben zu Graben, bis die t nie mehr den Eindruck von Torheit gemacht den Sinnen kaum faßbare Größe. Münze auf Münze ge⸗ durch Monate nimmer raſtende Hingebung und fortge⸗ als heute nach dem Ergebniſſe der Zeichnung auf die häuft, würde die Säule ſo hoch ſein wie der Montblanc ſchleppte Sorge das Ausholen zum entſcheidenden Siege zweite Kriegsanleihe. England konnte verhindern daß in einer Vervielfältigung durch mehrere Dutzend. In den erleichtern. Wenn ein Volk nicht im Jubel ſchnell 115 ſich Deutſchland ſeinen Teil von der wirtſchaftlich zu be⸗ Freiheitskriegen hat manches deutſche Mädchen ſich die ſicherter Erfolge, ſondern imruhigen Kraftbewu t⸗ fruchtenden Erde verſchaffe. Aber die gewaltſame Ein⸗ Zöpfe abſchneiden laſſen, um den Erlös dem Vaterlande ſein und geſtählt durch Selbſtvertrauen, der Zu⸗ ſchnürung vermochte nicht den Weg zur Erwerbung von zu widmen, und manche Frau zog den goldenen Ehering kunft wie einer Braut ente egengeht und feſt entſchloſſen Reichtum zu verlegen. Das deutſche Volk hat ſich in bom Finger und widmete ihn als Beitrag zu den Aus⸗ bleibt, den Krieg ſo e wie er einmal iſt und die Geſellſchaft der kapitalkräftigſten Länder eingeführt gaben im Kampfe gegen Napoleon. Jetzt werden die bei den jetzigen Schutzmitteln kaum anders ſein kann, iſt als Nation einer der ſtärkſten Milliardäre ge⸗ Zöpfe nicht mehr abgeſchnitten und die Ringe nicht mehr dann erſt zeigt ſichdie ſittliche Leiſtungsfä⸗ worden und bangt auch nicht um den Sieg, wenn dom Finger gezogen, und das deutſche Volk bietet zur higkeit und dann erſt wird der moraliſche Wert der der längſte Geldbeutel darüber entſcheiden 1 Deckung der Kriegskoſten neun Milliarden. Bei der Zeichnung von neun Milliarden auf die zweite Kriegs⸗ f fgebot von Milliar⸗ * Zeichnung im September waren es faſt vier⸗ anleihe genauer meßbar. Tas Reich iſt dem Einzelnen 8 e„„ 1 N 955 einhalb und nach kaum einem halben Jahre ſind es meun nicht ein Gewalthaber, zu dem er nur das Verhältnis des Sicherheitsgefühl in den Maſſen 7 der und geübtere Rechner ſollen uns ſagen, welche Gebirgsmaſ⸗ Gehorſams und der Unterordnung hat, ſondern er ſelbſt, Wi i g röckeln und das Erbe großer ſen und wieviele Montblancs dieſe dreizehn Milliarden, ein Stück ſeines perſönlichen, Schickſals und eine Fort⸗ mae d faſſen und Hab 15 5 in geprägtem Gold aufeinandergeſtellt, wären. Ueber ſetzung der Familie und ein Oberbegriff deſſen, was ihm einzuſetzen bis ans frohe Ende. Ein ſolches Volkkann dreizehn Milliarden in kurzer Zeit, obgleich der auswäctige Geltung im Leben verſchafft. Die Einzelnen und das nicht beſiegt werden und würden auch Myriaden dandel geſtört iſt, die Anlagen in fremden Wertpapieren Reich ſind verſchmolzen zu der Gemeinſchaft des Willens, kreuloſer Feinde erſtehen und heimtückiſch ſich verſchwören. zum größtenteil unverkäuflich, Kapital und Zinſen von ſich nicht beugen zu laſſen, ſondern mit erhobenem Haupte Das Deut Reich iſt nicht zu überwinden, 1 und 5 e e Staa⸗ durch die ſchwere Kriſe hindurchzuſchreiten. e 188 alles 5 es schützt 58 F in ſchweren Kriſen en mreinbrinolich ie wirtſchaftlichen. Gebeten ud D 1 5 i f f N 1 zich für geb. a. cel inb 5 2 8 5 ccoftadlich ſind!* Der Eindruck auf die Feinde wird niederſchla üch 155 geborgen halten. 2 0 tahe lauter neue, friſ ch erworbene Milliard end ſein. England hat Teutſchland zu einem Wett⸗ 5. 33— 11 5 8 ind es, welche durch die Arbeit nach der Rückkehr des ſpiel mit den Milliarden eingeladen, und der britiſche 8 Der W el tkrieg. 5 l Schatzkanzler ſagte höhniſch, die letzte Milliarde werde 5 zeutſchen Heeres aus Frankreich geſchaffen worden 755 entscheiden. Nun ſind nah vierzehn Milliarden von 5 5 ind dazu beſtimmt waren, wieder Volkswohlſtand. Ace 1 eee Werde 5 1 Auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz dreht ſich de 1 zorzubringen, und jetzt wie in einer allgemeinen Tienſt⸗ dung od a 5 it eine S Kampf in den letzten Tagen um die Loretto⸗Höhe ..: g oder gar von Erſchöpfung iſt keine Spur 1 5 ger 5 5 85 5 8 9 1 5 a 8 merken. Tie Zeichnungen ſtrömen aus der Fülle einer Während in der erſten Zeit dieſe Höhe e 85 g. bi 3 1 5 Einheit noch olkskraft, an die England ſich nicht entſchließen konnte, deutſchem und franzöſiſchem Beſiße 1 der Hohe b and nicht wanke, bis die mühſelig errungene Ehen zu glauben, und an der es jetzt mit beginnendem Auf⸗ unſere Truppen ſich ſeit kurzem endgültig der Höhe be einmal ſich vor Europa durchſebe 8 ſteigen von innerem Grauen nicht mehr zweifelt. Die mächtigt und damit einen äußerſt wichtigen Stützpunk 3 Die Einlagen des deutſchen Volkes bei den Spar⸗ erſte Milliardenanleihe wurde ſo raſch aufgeſaugt, daß in ihre Gewalt bekommen. Die Franzoſen könner 5 aſſen, Kreditgenoſſenſchaften, Banken, Bankiers und ſon⸗ mitten im Kriege und trotz der Größe des Umlaufs offenbar dieſen Verluſt ſehr ſchwer verſchmerzen, tag d tigen öffentlichen Geſellſchaften und die auch dort nicht] der Preis ſtieg. Alle Völker ſtaunten über ſolch täglich richten ſich ihre Anſtrengungen gegen dieſe Hoh N fehlenden, unſichtbaren und gehordeten Beſtände werden Schwung, und Aal e e dünkte ihnen. 25 8 ohne jedoch, wie auch der letzte Bericht der Oberſter 333 5 r 7 MNrantfah Alten, dann aber verzog er den Mund einem iro⸗ 1 clehrt mit dem Sauſpieß abzufangen.. Vorwärts denn 1 5 Teuerdank 8 Brautfahrt.„ niſchen Lächeln. 2 1 Zeigt mir den Platz, Herr Wildmeiſter von Theux! . Von Guſtav von Meyer n. 2„Tut es, mon Seigneur, mein Herr Kollega hat[Du, Jünkerlein, kommſt allein mit, mir; Ihr, Vogt, 7 Fortſezung. Nachdruck verbote Recht! Dort ſehe ich einen Jagdgeſellen mit einer laßt die Pferde im Walde koppeln und verteilt die Jagd⸗ „Das möchte ich doch fragen, mon Seigneur,“ ant⸗ ſchweren Hakenbüchſe— ſcheint Euer Leibſchütz zu ſein—, Herb mit den Rüden auf den Dämmen: Ihr aber, wortete er, 85 1 8 die joviale Anrede, mik den nehmt zu Eurem Beiſtand. Ihr ſeid noch ein erberſtein, haltet mit dem Herrn Wildmeiſter von Vev⸗ frechem Lächeln,„ob es burgundiſche oder deutſche Sauen junger Herr, und leichtlich könnte Euch die Furcht über⸗ viers. die Südſeite gegen den Wind.“ a N 1 8875 mannen.“ Eilig ſchritt er mit dem Rotbärtigen weſtwärts. g„Ei,“ lachte der Prinz,„wer kann da zweifeln? Aus hinterliſtigem Verſtecke, mit lächelnder Miene, Der Junker nahm ſeinen Jagdſpieß und wollte, die Ihre Vorfahren werden ihre Friſchlinge lieber drüben] aber faſt ſpöttiſchem Tone gesprochen, traf das Wort, Armbruſt an den Gürtel hängend, nachfolgen. Aber der un ſchönen Ardennenwalde, denn hüben auf dem ſump⸗ wie ein gut gezielter Pfeil. 3 Ritter hielt ihn zurück.. e 55 a figen Moore geſetzt haben!“„Furcht?“ brauſte Maximilian auf, ihm einen ſtol⸗„Weg mit dem Kinderſpielzeug!“ raunte er ihm j 51 l zen Blick zuwerfend.„Kennt Ihr die in Burgund? Bei zu.„Nehmt die Hakenbüchſe und laſſet auch gleich das e Se naden, bei uns heißt ese N uns wird ſie nicht gelehrt und am wenigſten die Kaiſer⸗ Gäblein am Haken; da habt Ihr Lunte und da Stahl i„Und bei uns leider, ſie liebe die Felder des Bauern! ſöhne!“ und Stein. Hab' Euch wohl mit der Büchſe umgehen 9; n; f f„Verzeiht, won Prince,“ bat demütig der Rotbär⸗ ſehen beim Scheibenſchie ßen; jetzt kann es Eurem Herrn facht werden ja ſehen, wo ſie ſelbſt ihre Heimat be er war gut gemeint.“ u 15 biene, gebt wohl Acht 0 1 1 8 8 8 5 Seigneur, m Augenblicke war Maximilian eſänftigt.„Povero me! Sie iſt ſchwer wie eine Karthaune 3 e 8 115 80„Ich glaub's Euch!“ warf er halb ſcherzend hin. und der Prinz wird mich ſchelten.“. 5 Wild liegt, münden in einen Hauptſtrang nach Weſten,„Und mögt Ihr auch meinen Worten glauben. Ein„Laſſet ihn ſchelten, wann es zu ſpät iſt!“ brummte 5 9 und dahin muß es durchbre chen, wenn es ſich mit Rüden, Jeder nach ſeiner Weiſe! Aber mich h 08 mit der Alte, ihm die ſchwere Büchſe über den Nacken hän⸗ Eurem„Schrecken der Wälder“ ein deutſches Wort zu end.„Seid Ihr doch ſein verzogener Liebling, und 8 N b 81 8 N 5 cht! e de dere der it gen See e Fe eine le ic del aer en Er wache Mader is nach nie un eine Ks Ff 3 Und er ließ ſich zwei kurze, wuchtige Speere mit rede verlegen geweſen.“ i „Deſto beſſer!“ rief mit Eifer, wie zu erwarten[ungewöhnlich maſſiver, dreiſchneidiger Stahlſpitze reichen Mit ſtillem Seufzer gehorchte der Junker und folgte, var, der Prinz.„Der iſt für mich!“ 5 fbrecher i ielt. S Spi ls Stü i „Wenn Ihr wollt, mon prince, ſo kann ich Euch und wollte aufbrechen, als ihn der Waldvogt aufhielt den Schaft des Spießes a ütze gebrauchend, mit „Herr,“ rief der Behäbige faſt erſchrocken,„gedachtet gebogenem Rücken ſeinem Herrn. Aber meiſterlich be⸗ 4 eichtlich einen Platz anweiſen, wo er Euch, auch wenn] Ihr nicht vorerſt einen Imbiß 1 j; 1 b 1 1 5 ö zu nehmen? wies er, wie gut er ſich nicht nur auf Ausreden, ſondern r ausbricht, nicht entrinnen mag. dite ſeid Eures„Nach getaner Arbeit, Vogt!“ lachte Maximilian. auch auf praktiſche Finten verſtand, denn ſo oft ſich Stoßes ſicher, Herr, denn es iſt ein gar ſchlimmer Feind.“„Mein Sprichwort iſt allezeit: Wie der Roſt am Eiſen,[der Prinz nach ihm umſah, wußte er ſich ſchnell alſo „Ein Wildschwein!“ lachte der Prinz geringſchätzig] ſo frißt der Müßiggang am friſchen Mut der Seele.“ hoch emporzurecken, daß jener in der Tat nichts von and ohne den lauernden Blick des andern zu bemerken.„Folgt wenigstens dem guten Rat, Prinz. und nehmt feiner pflichtwidrigen Bewaffnung gewahrte. N„Verzeihen Euer Gnaden,“ nahm jetzt, ſich plötzlich die Hakenbüchſe mit,“ fiel jetzt mit ernſtem Ton der So gelangten ſie nach einem halbſtündigen Marſche rmannend und den Blick faſt flehend zum Prinzen er⸗ alte Ritter ein, der bisher ſchweigend, aber beobachtend, an einen nach Weſten abfallenden Hang, auf dem ſie hebend, der Graubärtige das Wort.„Es iſt ſo, wie zur Seite geſtanden hatte. über dürres Weideland das Moor umſchritten. Weſt⸗ nein Kollega ſagt, der Eber iſt ein Untier, und heißt„Ei, Herberſtein, alter Hofmeiſter, was fällt Euch] wärts öffnete ſich der Ausblick über den benachbarten zei uns„der Schrecken der Wälder!“ Nehmt Euren ein?“ ſpottete Maximilian.„Die Büchſe für die Mor- Grenzwald auf die letzten Höhen des hohen Venn, die geibſchützen mit, Herr!“ 5 i genie wenn der Gemsbock oder der Hirſch auf hundert ſich am fernen Horizonte mit den Ausläufern der Ar⸗ 3 ſchoß einen giftigen Blick auf den den Eber habt dennen zu vermiſchen ſchienen.(Fortſetzung folgt.) Ihr mich ſelbſt rmeslängen ſteht. Aber 5 85 5 N 3 8 . — 85 N 5 2222]ĩö]ðâv e Heeresleitung hervorhebt, zu einem fur ſie günstigen Ergebnis gekommen zu ſein. Gleichfalls äußerſt ſchmerz⸗ lich für die Franzoſen iſt der Verluſt des Reichsacker⸗ kopfes in den Vogeſen. Da die Niederlage dort doch zu ſchwer war, als daß ſie der amtliche franzöſiſche Be⸗ richt ganz verſchweigen können, wird der Verluſt in den le. n Mitteilungen aus Paris zwar angegeben. Um die Wunde nicht zu ſchmerzhaft zu machen, wird ſc. eich als Pflaſter die erlogene Mitteilung hinzugefügt, daß es den Franzoſen gelungen ſei, den kleinen Reichs⸗ ackerkopf zurückzuerobern. a Aus dem Oſten kommt die erfreuliche Nachricht, daß Memel wieder von den Ruſſen befreit iſt. Bisher war der äußerſte Zipfel Oſtpreußens von dem Unheil des Krieges im allgemeinen verſchont geblieben, das die ſüdlicher gelegenen Teile der Provinz in ſo furchtbarem Maße getroffen hat. Jetzt waren dort „Reichswehrhaufen“, wie die Oberſte Heeresleitung kenn⸗ zeichnend ſich ausdrückte, erſchienen und haben mit Brand und Plünderung Güter und Dörfer zwiſchen Memel und der Grenze heimgeſucht. Es handelt ſich um ungedien⸗ ten Landſturm, den man in notdürftigen Verbänden zu⸗ ſammengeſtellt und gegen Oſtpreußen losgelaſſen hat. Unfähig zu einer wirklichen militäriſchen Betätigung, konnten ſich dieſe Horden austoben, wo ſie keinen Wider⸗ ſtand durch unſere Truppen fanden. Das Kreuz an den Mützen macht dieſe Geſellſchaft ja nicht zu Soldaten, und weſſen ruſſiſcher Landſturm fähig iſt, hat der Feldzug von 1812 bewieſen. Deutſche Gefangene, die unter Na⸗ poleons Fahne mitgefochten hatten, erzählen von fürchter⸗ lichen Martern, die das aufgebotene Landvolk an den Wehrloſen verübte, die es nach dem Innern begleiten ſollte. Neben vieler Gutmütigkeit beſitzt der Ruſſe einen tief in ihm ſchlummernden Hang zur ſinnloſen Zerſtörung und Grauſamkeit. Wie die Ruſſen Krieg führen, haben ſie auch im verbündeten Preußen 1808⸗07 bewieſen, wo ihre Verheerungen von den der Franzoſen nicht über⸗ troffen wurden, und die Ruinen der oſtpreußiſchen Ort⸗ ſchaften zeigen, daß dieſe Gewohnheiten erblicher Beſitz der ruſſiſchen Heere geblieben ſind. Daß unſere Solda⸗ ten mit dieſen Mordbrennern, wo ſie auf ſie geſtoßen ſind, kurzen Prozeß gemacht haben werden, iſt ſicher. Sollte es gelungen ſein, Führer derartiger Brandabteilungen zu fangen, ſo muß ſie entſprechende Strafe treffen. Schon im verfloſſenen Sommer wurde gemeldet, daß beſtimmte ruſſiſche Truppenteile mit Zündmitteln ausgerüſtet gewe⸗ ſen ſeien, von denen ſie reichlich Gebrauch gemacht haben würden, wenn ihren räuberiſchen Neigungen freier Lauf gelaſſen worden wäre. Man kann nur immer wieder auf den Ausſpruch Friedrichs des Großen zurück⸗ kommen, der beim Anblick des von den Ruſſen in der Neumark angerichteten Elends ſagte:„Mit einem ſol⸗ chen Geſindel muß man ſich herum ſchlagen.“ Im übrigen ſind ſämtliche ruſſiſche Angriffe, die auch bei Nacht unternommen wurden, zum Teil unter ſchweren Verluſten für die Ruſſen abgeſchlagen worden. 33 — Die Ereigniſſe im Weſten. Der Zeppelinbeſuch über Paris. Paris hat nun auch Zeppelinbeſuch bekommen! Als Antwort auf die Untat auf die offene elſäſſiſche Stadt Schlettſtadt durch franzöſiſche Flieger ſind in der Nach vom Samstag zum Sonntag auf die Feſtung Paris und den Eiſenbahnknotenpunkt Compiegne bei Paris durch Zeppelinluftſchiffe„mehrere ſchwerere Bomben“ abge⸗ worfen worden. Geraume Zeit hindurch haben die Pariser ſtändig in Angſt vor den Zeppelinen gelebt und von einem Tag zum anderen ihr Erſcheinen erwartet. All⸗ mählich aber ſchwand die Sorge, zumal verſichert wurde, daß der eingerichtete Wachdienſt und Bereithaltung von Flugzeugen einen Luftſchiffangriff ganz unmöglich mach⸗ ten. Nun iſt aber der„Zeppelin“ plötzlich doch ge⸗ kommen, und die angeblich vollkommenen Sicherheits⸗ maßregeln haben den Angriff nicht verhindern können. Das wird für die franzöſiſche Militärverwaltung ſehr peinlich ſein, zumal man in Paris ziemlich viel Lärm darüber ſchlagen wird. 1 3 den Zeppelinbeſuch liegen folgende Nachrich⸗ en vor: i GKG. Paris, 22. März. Der„Newyork Herald“ meldet, daß um 2 Uhr morgens über Neuilly 5 Luft⸗ ſchiffe erſchienen ſeien. Sie flogen 800 Meter hoch, einer flog 150 Meter hoch und warf eine Bombe, die einen erſtickenden Geruch verbreitete. Zwei Bomben fielen auf eine beleuchtete Fabrik in Courbevoie, die voll- ſtändig zerſtört wurde. Zwei Territorialſoldaten in Compiegne gaben den erſten Alarm. WTB. Paris, 22. März. Die Agence Havas mel⸗ det: Zwiſchen ½2 und 3 Uhr morgens flogen 4 Zep⸗ peline aus der Richtung Compiegne gegen Paris, indem ſie dem Tal der Oiſe folgten. Zwei wurden zur Umkehr 8. bevor ſie Paris erreichten. Die beiden an⸗ deren wurden von der Abwehrartillerie angegriffen und überflogen nur das Viertel der nordweſtlichen Pariſer Peripherie ſowie die benachbarten Gebiete. Sie zogen ſich zur, dem ſie 12 Bomben geworfen hatten, von denen einige platten. Der angerichtete Sach ſchaden iſt unbe⸗ deutend. 7 oder 8 Perſonen wurden getroffen, nur eine dabon ſchwer. Verſchiedene Luftſchiffabwehrpoſten eröff⸗ neten das Feuer auf die Zeppeline, die ſtändig von Schein⸗ werfern beleuchtet wurden. Ein Zeppelin wurde anſchei⸗ nend getroffen. An der Aktion nahmen auch Flugzeug⸗ 8 teil, aber der„Dunſt“! behinderte die Ver⸗ olgung.„Zuſammengefaßt kann man ſagen, daß der Zeppelinüberfall auf Paris völlig mißlungen (Vgl. die ſpätere Nachricht! Die Red.) Er geſtattete, das gute Arbeiten der Verteidigungsmaßregeln feſtzu⸗ ſtellen. Die Pariſer Bevölkerung war ausnehmend ruhig. Auf der Rückfahrt warfen die Zeppeline 12 Brandbomben auf Compiegne, die unbedeutenden Sachſchaden verur⸗ ſachten. 3 andere Bomben trafen erfolglos Ribeaucourt und Dillincourt(nördlich Compiegne). WTB. Pari 22. März. 5 Havas.) Sonntag nacht 1.20 Uhr wacden infolge der Bedrohung von Paris durch einen Zeppelin die von den Militärbehörden vor⸗ geſchriebenen Maßnahmen durchgeführt. Trompetenſig⸗ nale der Feuerwehr ſetzten die Bevölkerung von der drohenden Gefahr in Kenntnis. In dem ganzen Pariſer Gebiet herrſchte alsbald tiefſte Dunkelheit. N 4— Flügel iſt umfaßt.“— r WTB. Parts, 22. März.(Agence Havas.) Zwei deutſche Lenkluftſchiffe warfen geſtern nacht Bomben über Paris ab. Eine Bombe verurſachte einen Brand in Neuilly an der Seine(Bannmeile von Paris). In der Rue des Dames verurſachte eine zweite Bombe einen unbedeutenden Brand, der nur das Dach eines Gebäudes beſchädigte. In der Paſſage Deſire, nahe dem Bahnhof Oueſt Ceinture entſtand gleichfalls ein Brand, der jedoch raſch gelöſcht wurde. In St. Auen wurde ein Strohhaufen eingeäſchert. 7 über Asnieres abgeworfene Bomben verurſachten ziemlich bedeu⸗ tenden Sachſchaden. Auch wurden drei Perſonen leicht verletzt. In Courbevoie wurden zwei Ar⸗ beiter von Bomben getroffen, einer von ihnen wurde ſchwer verletzt. In Levallois⸗Perret ſtürzte ein Gartenhaus zuſammen. Zwei junge Leute wurden unter den Trümmern begraben, konnten jedoch ſchnell gerettet werden. Sie hatten nur Quetſchungen erlitten. In der Rue Boccard verurſachte eine Bombe einen Brand, der ſchnell erſtickt wurde. Um 4.30 Uhr war alle Gefahr beſeitigt.(Alles in allem alſo doch nicht ſo ergebnislos! Die Red.) 5 ö ua fler einzelne am Srolverbrauct Spart, dionk der Rllgomeinpeil. Notlandung eines engliſchen Fugzeuges in 8 ö Holland. N 3 . 1 1 g 1 5 peldecker mit zwei Offizieren iſt heute infolge Benzin⸗ mangels in der Nähe von Ooſtburg in der Provinz Zeeland gelandet. 1 2 f Der Rückgang des franzöſiſchen Handels. WTB. Paris, 22. März. Der„Temps“ gibt fol⸗ gende, von der Zollverwaltung veröffentlichte Statiſtik über Ausfuhr und Einfuhr Frankreichs im Januar und Februar 1915 wieder. Die Einfuhr betrug 854 530 000 Francs gegen 1512012 000 Francs in der gleichen Zeit des Vorjahrs, die Ausfuhr 384837000 Franes, gegen 991 770000 Franes. Der Ausfall betrug dem⸗ nach gegenüber dem Vorjahre 1264442 000 Franes. Prozentweiſe gerechnet fiel der Ausfall, der im Dezember 1914 für die Einfuhr 53 Prozent und für die Ausfuhr 65 Prozent betrug, im Januar und Februar 1915 auf 43 bzw. 61 Prozent. 1 Wozu England neutrale Dampfer ausnutzen f möchte. 8 WTB. Hamburg, 23. März. Was deutſche U⸗ Boote von Schiffen unter neutraler Flagge unter Um⸗ ſtänden zu erwarten haben, zeigt folgende Ausſage neu⸗ traler Schiffsoffiziere: Der Kapitän Jon 1 e n und der 1. Offizier, A. Janſſen, beide amerikaniſche Bür⸗ ger vom amerikaniſchen Dampfer„Oliver I. Olſon“, ſagten übereinſtimmend aus: Wir fuhren von Savannah um Schottland nach Bremen. Bei der Inſel Foula im Weſten von Schottland kamen vom engliſchen Hilfskreuzer Celtic“ ein Leutnant, ein Kadett und 6 Seeleute an Bord, die uns nach Kirkwall brachten. Während dieſer Fahrt erklärte uns der Leutnant, der die Führung des Schiffes übernommen hatte, er würde, wenn ein deut⸗ ches U-Boot erſchien, ſolches mit der„Oliver I. Ol⸗ jon“ in den Grund zu bohren verſuchen. Wenn der amerikaniſche Kapitän ihm auch gleich antwortete, das möge er mit dem neutralen amerikaniſchen Schiffe nur einmal verſuchen, ſo zeigt doch die Aeußerung des engliſchen Offiziers wieder einmal, wie die Englän⸗ der die Rechte der Neutralen einſchätzen. Ein engliſcher Dampfer torpediert. WTB. Amſterdam, 22. März. Ein Blatt meldet zus London: Ein deutſches Unterſeeboot torpedierte Sonntag nachmittag den Dampfer„Gairnto rr“, der von Newcaſtle nach Genua fuhr, bei Beachy Head. Der Dampfer iſt geſunken. Die Mannſchaft wurde ge⸗ cettet. N Ein weißer Rabe unter den engliſchen 2 Zeitſchriften. 1 WB. London, 22. März. Die Londoner Wochen⸗ nſchrift„Nation“ erklärt, es ſei fraglich, ob der An⸗ riff auf die„Dresden“ in den chileniſchen Gewäſ⸗ 3 den Kriegsgebräuchen entſprochen habe. Die Lage im Oſten. Deutſcher Heldenmut im Oſten. Aus dem Großen Hauptquartier wird geſchrieben: Es war zu Beginn der letzten Februar⸗Woche. Die aus der Gegend von Szezuczyn in der Richtung auf Lomsha vor⸗ 1 9 7 5 Brigade ſtſeß ei Jedwabno auf überlegene ruſſiſche räfte. Die Geſamtlage erforderte das Feſthalten des Ge⸗ ländes um Jedwabno. g Ein Regiment ſetzt ſich auf der Kirchhofshöhe hart nord⸗ öſtlich von Jedwabno feſt, während Teile der Brigade den Ort halten. Ein heftiger Feuerkampf wogt hin und her. Die herein⸗ brechende Dunkelheit findet das Gefecht noch unentſchieden. In Orlikowo— etwa 5 Kilometer nördlich von Jedwabno — ſitzt in einem zerfallenen Hauſe der Brigadeſtab nor der ausgebreiteten Karte. Eine flackernde Kerze erhellt notdürftig den kleinen Raum. Draußen tobt ein Unwetter mit Hagelſchauern. Ordonnanzoffiziere und Befehlsempfänger kommen und gehen. Auf allen Geſichtern malt ſich die höchſte Spannung und Er⸗ wartung: Eine ruſſiſche Garde⸗Diviſton greift Jedwabno an. Wird die Brigade die Stellung halten können? Es wird 11 Uhr nachts. In dichten Maſſen ſtürmt der Feind gegen die Kirchhofshöhe und den Ort vor. Die Rieſen⸗ zeſtalten der ruſſiſchen Garde tauchen aus dem nächtlichen Dunkel dervor. Das Unwetter wird immer toller. Das Regiment auf der Kirchhofshöhe hält ſeine Stellung. Sein linter Flügel und ein Rücken wird bedroht durch neue ruſſiſche Kräfte, die ſich aus öſtlicher Richtung gegen Konophi vorſchieben. Aber das Regiment hält die Kirchhofshöhe. In Orlitowo häufen ſich die⸗ Meldungen:„Unſer linker „Unſer Rücken wird von Konopki her bedroht.“—„Eine Kavallerie-Brigade mit Artillerie um⸗ geht unſere linke Flanke.“— Ein eiſerner Ausdruck tritt in die Züge des Brigadekom⸗ mandeurs. Dann ſpringt er empor, ſchlägt mit der Fauſt zuf den Tiſch und gibt den Befehl:„Die Brigade hält ihre Stellung und läßt ſich totſchlagen!“ Tiefe Stille in dem kleinen, halbdunklen Raum. Die Kriſis erreicht um Mitternacht den Höhenuunkt: In det Front angegriffen von erheblicher Uebermacht; Flanke und Rücken gefährdet. Die letzte verfügbare Kompagnie iſt in der Richtung gegen Konopki eingeſetzt. Erſt am nächſten Vormittag kang eine beranmarſchierende Brigade einareifen.— —— 5 „20 d WTB. Amſterdam, 22. März. Ein engliſcher Doß⸗ a „Da krktt der Berpfregungsofftzter des Negiments auf der Kirchhofshöhe herein und meldet: Die Höhe wird gehalten, das Regiment geht keinen Schritt zurück!“ Und das Regiment hält die Stellung gegen erdrückende Ueber⸗ macht, bis gegen 10 Uhr vormittags die eintreffende Ver⸗ ſtärkung durch einen erfoſgreichen Angriff entlaſtend eingreift. Die Brigade hatte ſich gegen die rufſiſche 2. Garde Diviſion und gegen eine Kavallerie⸗Brigade be⸗ hauptet 8 n 5* Bei den Kämpfen vom 13. bis 18. Februar nordöſtlich von X. war der Gefreite der Landwehr Julius Schneidel aus Hammelburg in Bayern auf eine eroberte Höhe als Jern⸗ ſprecher vorgeſchickt. Schneider, der verheiratet und Pater van 5 Kindern iſt, und als Monteur in Nürnberg wohnt; hat ſich bei dieſer Gelegenheit hervorragend benommen. Obwohl die in der Nähe befindliche Infanterie durch das T- Jar feind⸗ lichen ſchweren Geſchütze vorübergehend zum Ausweichen ge⸗ zwungen war, harrte er trotz des heftigſten Granatfeuers auf einem Als er ſich allein befand, meldete er dies mit den Schlußworten: Ich bleibe, bis ich falle.“ Schließlich wurde er durch den Aufſchlag einer Granate bis an den Hals verſchüttet, was er auch noch meldete. Ein vorgeſandter Hilfstrupp grub ihn in mühſeliger Arbeit wieder aus. Als er noch bis zu den Knien in der Erde ſteckte, bediente er ſofort wieder den Fernſprecher un! erſtattete von Neuem wichtige Meldungen. Schneider erhie für ſeine Tapferkeit und Ausdauer das Eiſerne Kreuz. Das gigantiſche Ringen in den Karpathen. WTB. Wien, 22. März. Der Kriegsberichterſtatter des„Morgen“ meldet aus dem Kriegspreſſequartier: Bei herrlichem Frühlingswetter iſt in den Karpathen gegen⸗ wärtig die heftigſte Schlacht im Gange, die ſeit dem Beginn des Krieges geſchlagen wurde. Die Ruſſen haben alle verfügbaren Kräfte an die gezogen und laſſen Angriff auf Angriff folgen. Bei Tukla, Uzſok und Lupkow erreichten dieſe Kämpfe ihren Höhe⸗ punkt. Unſeren unvergleichlichen Truppen gelang es überall, die heranſtürmenden Maſſen unter furcht⸗ baren Blutopfern des Feindes abzuſchlagen. Ueber die Dauer und die Entſcheidung dieſes giganti⸗ ſchen Ringens, das ſeinesgleichen ſucht, kann zur Stunde ein Urteil nicht gefällt werden. 5 Der türkiſche Krieg. Bevorſtehende türkiſche Operationen gegen den Suezkanal. WTB. Konſtautinopel, 22. März. Die Blätter in Syrien veröffentlichen eine Proklamation des Ober⸗ befehlshabers der Expeditionsarmee gegen Aegypten, Dſchemal Paſcha, in der die lügenhaften Berichte über die erſte offenſive Erkundigung gegen den Suezkanal kathegoriſch dementiert werden. Die Proklamation kündigt ferner an, daß die Armee leb. hafte Vorbereitungen für die ſpäteren O pe⸗ rationen treffe, über die demnächſt Nachrichten bekannt gegeben werden ſollen. Sie mahnt zur Ruhe und zu der Hoffnung, daß die Armee mit Gottes Hilfe in Faire einziehen werde. Die Proklamation beſagt außerdem, daß die türkiſchen Verluſte bei der erwähnten Erkundung folgende waren: 14 Offiziere wurden getötet, 18 ver⸗ wundet, 18 Offiziere werden vermißt; 109 Mann wur⸗ den getötet, 296 verwundet, 446 werden vermißt. Dieſt ſeien wahrſcheinlich. gefangen genommen worden. 7 Kreuzer bei den Dardanellen ſchwer beſchädigt GKG. Köln, 22. März. Nach einer Meldung dei „Köln. Zeitung“ aus Saloniki liegen nach Ausſager Reiſender vor Lemnos 7 engliſche und franzöſiſch⸗ Kriegsſchiffe, die die Beſchädigungen, die ſie erlitten ha ben, ausbeſſern. Warum die Engländer keine Beſchädigungen feſtſtellen konnten. WTB. London, 22. März.(Reuter.) Wegen de „ſchlechten Wetters“ an den Dardanellen war di Aufklärung durch Waſſerflugzeuge unmöglich, ſo daß dei Schaden, den die Forts durch die Beſchießung am 18 März erlitten haben, nicht feſtgeſtellt werden konnten (Es iſt doch gut, das„ſchlechte Wetter“! Die Red.) 4— Neues vom Tage. 1 Eine ſchwere Niederlage der Engländer in Afrika. N We. Swakopmund, 22. März.(Reuter. Ein ſtarke Abteilung berittener Truppen kam am 20. Mär mit dem Feinde in Berührung, der ſich in ſtark be⸗ feſtigter Stellung eingegraben hatte und durch Feld⸗ artillerie und Maſchinengewehre unterſtützt wurde. Ein heftiges Gefecht folgte. Die Operationen wurden von Botha geleitet. Zur Zeit der Abſendung dieſes Tele, gramms dauert der Kampf noch fort. Unſere Verluſte ſcheinen ziemlich ſchwer zu ſein. Der Schauplaß des Kampfes iſt der Bezirk um Barren Kopje. 5 Auszeichnung der hohen Staatsbeamten. „WTB. Berlin, 22. März. Wie wir hören, hat den Kaiſer am heutigen Vaterländiſchen Gedenktag, dem Ge⸗ burtstag Kaiſer Wilhelm I., dem Staatsſekretär des In⸗ nern und Vizepräſidenten des Staatsminiſteriums, Dr Delbrück, dem Miniſter der öffentlichen Arbeiter, von Breitenbach, und dem Reichsbankpräſidenten Haven⸗ ſtein, das Eiſerne Kreuz I. Klaſſe, ſowie den ſämt⸗ lichen Staatsminiſtern, Staatsſekretären und Oberpräſidenten das Eiſerne Kreuz II. Klaſſe m weiß⸗ſchwarzen Bande verliehen, ſoweit ſie nicht ſchon im Beſitz dieſes Ordenszeichens waren. 8 Keine beſonderen Oſterliebesgabenſendungen. WTB. Berlin, 22. März.(Amtlich) Die Heeres⸗ derwaltung macht wiederholt darauf aufmerkſam, daß es richt angängig iſt, beſondere Oſterliebes⸗ 9 benſendungen an die Front zu ſchicken. Weder die ilitärpaketdepots noch die Güterabferti⸗ jungsſtellen übernehmen die Vorführung derartiger leſchloſſener Transporte. Eine Maf ſenauflieferung von Oſterpaketſendungen würde eine Sperrun gder Mili⸗ ärpaketdepots nach ſich ziehen können. Soweit Sammlungen für Oſterliebesgaben bereits im Gange ſind, ind die Pakete auf dem einzigen zuläſſigen Wege, nüäm⸗ ich durch die im Bezirke jedes ſtellvertretenden General- ommandos errichteten amtlichen Abnahmeſtellen, vorzu⸗ ühren. Dieſe Abnahmeſtellen ſorgen für die Weiter⸗ eitung unter Berückſichtigung des Bedarfes und der Mög⸗ ichkeit der Weiterverfrachtung, ohne ſich jedoch an einen oſten aus und gab unbeirrt wichtige Meldungen weiter. f Front r r p 1 beſtimmten Zeitpunkt, wie das Oſterfeſt, binden zu können. i Der türkiſche Krieg. Eine ruſſiſche Schiffswerft in Brand geſchoſſen. Konſtantinopel, 18, März. Das Hauptquartie meldet: Ein Teil unſerer Flotte bombardierte heut früh die Schiffswerft und den Aebungsplatz für Tor pedoboote weſtlich von Theodoſia in der Krim un! ſteckte ihn in Brand. Das franzöſiſche Panzerſchiff„Bouvet“ in den Grund gebohrt. Konſtantinopel, 18. März. Das Hauptquartie⸗ meldet: Heute eröffnete die feindliche Flotte ein ſehr heftiges Feuer gegen die Forts der Dardanellen welche mit Erfolg erwiderten. Am 2 Ahr nachmit tags wurde das franzöſiſche Panzerſchiff Bouvet in den Grund gebohrt. Der engliſche Kreuzer„Amethyſt“ verloren. GKG. Genf, 18. März. Der engliſche Kreuzer „Amethyſt“, welcher bis zu dem Dardanellenpunkt Nagara gelangte, gilt infolge ſchwerer Beſchädi⸗ ungen durch türkiſche Geſchoſſe als verloren. Die Wachſamkeit des Chefs der Uferbatterien verhindert! andere Kreuzer der Verbündeten, Nagara mit Voll, dampf zu paſſieren. 5 Es mag böſe ausſehen an Bord des„Amethyſt“, wenn eine franzöſiſche Preſſemeldung ſo viel zugeſteht und die franzöſiſche Zenſur die Meldung nicht zu unterdrücken wagt. Das Pflaſter, das mit der Behauptung eines Vorſtoßes bis Nagara auf die Wunde geklebt wird, will zudem gar nicht haften. Denn die Behauptung behauptet Unſinn. Nagara liegt am Nord⸗ ende der Dardanellen⸗Enge, die mit Minen gepflaſtert und mit Batterien umgürtet iſt. Nicht einmal bis in den Feuer⸗ bereich von Nagara kann der„Amethyſt“ gekommen ſein— die drei Volltreffer, die er erhielt, müſſen anderen Geſchützen entſtammen. Der geſchützte Kreuzer„Amethyſt“ iſt im Jahre 1903 zum erſten Male in Dienſt geſtellt worden. Er hat ein Deplace⸗ ment von 3050 Tonnen, iſt 109,7 Meter lang, 12,2 Meter die Senuſſi am 1. November die Oaſe Siwah eingenommen, die geringe engliſche Grenzbeſatzung niedergemacht und waren darauf nach Oſten gezogen. Drei Tagereiſen weſtlich vom Nil trafen Vortruppen der Senuſſi mit der engliſchen Geſandtſchaft zuſammen, töteten einen Teil der Schutzwache und nahmen drei britiſche Offiziere gefangen. Als der Reſt der Geſandtſchaft in wilder Haſt in Kairo wieder eintraf, wurde 1 1 unverzüglich in ein Militärlager verwandelt und die in Kairo und Umgebung liegenden Truppen ſofort nach Weſten geſchicht. Ebenſo wurden die Garniſon des Fayum, ſowie die Truppen von Alexandria, Damanhur und Tanta gegen die Senuſſi aufgeboten. Die Senuſſi ließen es jedoch nicht zu offenen Kämpfen kommen, ſondern beſchränkten ſich nack einem wohldurchdachten Plane, der auf Enver Paſcha zurück⸗ zuführen iſt, auf die fortgeſetzte Beunruhigung und Bedrohung des Niltales, um die Aufmerkſamkeit der Briten von den Ereigniſſen öſtlich des Suezkanales abzulenken. Wie eifrig die Senuſſi ſich dieſer Aufgabe unterzogen, beweiſt die Tatſache, daß am 19. November das Lager der auſtrali⸗ hen Freiwilligen beim Mena⸗Houſe(Pyramiden von Gizeh) von Tibeſti⸗Reitern und etwa 10 000 wilden Tuaregs überfallen und gänzlich vernichtet wurde. Die Beduinen plünderten und raubten ſämtliche Zelte, erbeuteten 14 Maſchinengewehre, 8 Maximgeſchütze und größere 1 Kon⸗ ſerven und Munition. Der Ueberfall koſtete die Auſtralier über 200 meiſt durch Speerwürfe gefallene Tote. Als ſtärkere engliſche Streitkräfte hier eintrafen, waren die Senuſſi längſt wieder verſchwunden und ſüdwärts gezogen. Bereits am 21. November überfluteten ihre Reiterſcharen das ganze Fayum. Alle Bahnen wurden von ihnen gründlich zerſtört und ſelbſt die Niltalbahn Kairo⸗Aſſuan bei der Station Waſta unterbrochen. Da die Macht der Senuſſi inzwiſchen auf etliche 80 000 Streiter angewachſen war, ſo konnte der Groß⸗ Scheik ſeine Leute teilen und an mehreren Stellen zugleich überraſchend über engliſche Truppenabteilungen herfallen und Bahnlinien zerſtören. Ende November kam es überdies in Kordofan und in den Bezirken Sennar und Maſſala zu vereinzelten Aufſtänden, die ſich dann zu einem allgemeinen Aufſtand auswuchſen, als der Derwiſch Mabur el As, der neue Mahdi, der fetzt überall genannt wird, die blutrote Fahne des Heiligen Krieges nach dem Niltale trug. Von allen Seiten ſtrömten ihm die Unzufriedenen zu, ſo daß er bald mit Zehntauſenden von Reitern nach Lake Ro ziehen konnte. Am 13. Dezember zogen 40000 Derwiſche nach Faſchoda, denen General Hawley etwa 6000 Mann britiſch⸗ägyptiſche Truppen entgegenzuſtellen vermochte. Von dieſen gingen ſämtliche eingeborenen Soldaten zu den Der⸗ wiſchen über, ſo daß die Regierungstruppen, kaum noch 2000 Mann ſtark, im erſten Anſturm von den Rebellen über⸗ kannt wurden. General Hawley und alle Offiziere flelen. Die Mehrzahl der Soldaten ſtarb unter den Speer⸗ ſtichen der wilden Wüſtenreiter. Jedem Gefangenen ließ Mabur 2 Asl den Kopf abſchlagen. Den Konf des gefallenen Generals Hawley ſandte der neue Mahdi nach Chartum mit der 1 daß es jedem Engländer in Chartum und ganz Aegypten ſo ergehen werde, wie dieſem Verfluchten, den das Schwert Allahs getroffen habe. Infolge der erſten großen Waffentat der Der⸗ wiſche fielen alle Stämme von der Regierung ab, die bisher noch zu England gehalten hatten, und die ägyptiſche Regierung wurde gezwungen, bedeutende Truppenmaſ⸗ ſen, die ſonſt gegen die Türken am Suezkanal verwendet worden wären, nach dem bedrohten Sudan zu ſchaffen. Es 5 nicht zu viel gesagt, daß jetzt, anfangs März, der ganze udan mit der Hauptſtadt Chartum ſowie ein großer Teil Nubiens in unbeſtrittenem Beſitz der Der⸗ uche iſt. e Fliegerangriff auf einen engliſchen Dampfer. WTB. London, 18. März.„Central News“ mel⸗ den: Der engliſche Dampfer„Blonde“, der in Tyne an⸗ kam, berichtet, daß er von einer Taube angegriffen wurde, wobei ein Mann getötet wurde. e U-Boote auf der Wacht... WTB. Amſterdam, 18. März. Nach Blättermel⸗ dungen iſt der Dampfer„Waalſtroom“, von Lon⸗ don kommend, geſtern ſüdöſtlich von dem Maasleuchtſchiff angehalten worden. Er durfte aber die Fahrt fortſetzen. Die Angſt vor den deutſchen Tauchbooten. GKG. Haag, 18. März. Nach Nachrichten des „Daily Telegraph“ iſt in der- vorigen Woche in aller Stille ein neuer Transport engliſcher Trup⸗ pen, allerdings von nicht beſonders großer Bedeutung, in Frankreich gelandet worden. Der Transport erfolgte zunächſt nach Irland, und zwar fuhren die Dampfer nachts mit abgeblendeten Lichtern über die Iriſche See. Anſcheinend befanden ſich bei dieſem Transport kanadiſche Truppen. Der franzöſiſche Ausſchiffungshafen wird ſtreng geheim gehalten. N Die Dardanellenſchlacht. Ein zweiter franzöſiſcher Kreuzer geſunken. „WTB. Konſtantinopel, 21. März. Die Blätter melden, daß das zweite franzöſiſche Kriegsſchiff, das während des Kampfes am 18. März beſchädigt worden iſt, an der Küſte von Tenedos geſunken ſei. Die Beſatzung ſei durch andere Schiffe gerettet worden.(Es handelt ſich wohl um das Linienſchiff„Gaulois“ Die Red.)„„ f 64 Ueberlebende des„Bouvet“. f WTB. Paris, 21. März.(Agence Havas.) Die Zahl der Ueberlebenden des Panzerſchiffes„Bouvet“ ee, e 7 5„ 6 . ſoll 64 betragen. Die übrigen Schiffe der Diviſion erlitten nur leichte Verluſte. 3 England geſteht vie Verluſte ein. WTB. London, 21. März.„Morning Poſt“ ſchreibt in einem Leitartikel über die Kämpfe in den Dardanellen: Was die verlorenen britiſchen Schlachtſchiffe betrifft, ſo wird das Publikum Freude empfinden, daß die Mann⸗ ſchaften meiſt gerettet wurden, obwohl die Verluſte zweifellos beträchtlich ſind. Die Schiffe wur⸗ den alle durch treibende Minen zum Sinken gebracht. Andere Schiffe des Geſchwaders wurden aber durch das Feuer der Landbatterien kampſunfähig gemacht. Wir brauchen uns nicht zu verſchweigen, daß die Türken den vereinigten Flotten einen ſchweren Schlag berſetzt haben. Die drei Schlachtſchiffe waren, obwohl nicht N Konſtruktion, doch mächtig und nert poll. 8„„ 5 Lokales. Seckenheim, den 13. März 1915. V Eine ſchwere Zeit iſt über die Menſchen gekommen, ſchwer nicht nur für unſere Soldaten im Felde, die mit großer Zähigkeit und bewundernswerter Tapferkeit ihr letztes hingeben, um den gewaltigen Feind in Oft und Weſt niederzuringen, ſchwer und enibehrend auch für die zu Hauſe gebliebenen. Jeder einzelne muß nun den K ieg in ſeiner wahren Geſtalt mit allem Unbill koſten und viele Familien ſind ſchon ſchwer manche weniger heimgeſucht worden. Tiefe Wunden hat der Krieg in manches Familien⸗ glück geriſſen und auch in unſerer Gemeinde ſchon man⸗ ches ſchwere Opfer gefordert. Noch viele Opfer wird das deulſche Volk bringen müſſen und gerne bringen, bis der endgültige Sieg unſer iſt, ein Sieg, der h ffen wir recht bald eine entscheidende Wendung, das Ende des Krieges herbeiführt. Nicht minder ſchwere Aufgaben gibt es auch nach dem Kriege, gilt es doch dann für jeden Einzelnen die Wunden zu heilen, die der Krieg geſchlagen, der Taten gerecht zu werden, die viele mit ihrem Blute und Leben erſtritten haben. Beſonders wird es die heutige Jugend ſein, die in ſpäteren Jahren noch mit aller Kraft der Taten gerecht werden muß, die wieder aufbauen muß was der Krieg zerriſſen hat und deshalb gilt es heute ſchon mehr als je an den Zielen zu arbeiten, die dazu berufen ſind, unſere Jugend in körperlicher und geiſtiger Hinſicht zu kräftigen; denn auch nach dem Kriege iſt ein ſtarkes Ge⸗ ſchlecht ſehr vonnöten. Aus dieſer Erkenntnis haben nun die Turnvereine zum Teil wieder ihren Turnbetrieb in vollem Umfange aufgenommen. Auch der hieſige Turnerbund Jahn hält nun wieder wie ja ſchon bekannt iſt, ſeine regelmäßige Turnabende ab und ladet hierzu Jedermann freundlichſt ein. Es wäre im Intereſſe der Jugend und des Volkes ſehr zu wünſchen, wenn man allerſeits die Be⸗ ſtrebungen der Turnvereine unterſtützen würde jedenfalls dürfte es den Eltern nicht gleichgültig ſein, ob ihre Söhne in der freien Zeit ihren eigenen Gelüſten nachgehen und ſo mancherlei Gefahren ausgeſetzt zu ſein, anſtatt unter der Leitung älterer erfahrener Leute ſich der Ausbildung ihres Körpers widmen. Gerade jitzt iſt die Zeit wieder, wo jedes jugendliche Herz ſich recken und ſtrecken ſollte und gleichſam wie die Natur, wie der Frühling der jtzt wieder alles neu belebt, ſo ſollte auch der junge Menſch aufwallen und beſtrebt ſein, ſeinen Körper und Willen zu ſtählen und zu kräftigen. Hierzu ſind die vielen Arten von Be⸗ tätigungen gerade in den Turnvereinen für jeden Menſchen aller Kreiſe ſehr geeignet. zählig zu erſcheinen. O, wie gerne würde ſich jed er junge Mann der jetzt, ſei es noch in der Garniſon oder im Felde in ſchwerem Kampfe dem Vaterland ſein Opfer bringt ſich wieder den edlen Beſtrebungen der Turnvereine widmen und wie oft erinnern ſie an den wertvollen Nutzen und manche Erleichterung, die ihnen durch ihre turneriſche Befähigung zu teil wird. Sollten da nicht alle zu Hauſe gebliebenen gleichſam als Dank ihren Freunden gegenüber die fern von der Heimat weilen um ſo beſſer die Turn⸗ abende beſuchen und alle noch fern ſiehende Kreiſe zum Turnen zu bewegen ſuchen. Es darf wohl erwartet wer⸗ den, daß nicht nur alle die früher geturnt haben und noch zu Hauſe ſind ſich wieder zu den Turnabenden einfinden, ſondern auch ſolche, die bis jetzt dem Turnen fernblieben. Wie mancher junge Mann wäre jetzt froh in früheren Zeiten ein wenig geturnt zu haben, erleichtert doch das Turnen gerade beim Militär in vielen Beziehungen den Dienſt und wie manchem alten Landſturmmann der nun zum Militär einberufen und Turner war leiſtet ſein bis⸗ chen Turnen wertvolle Dienſte. Es ſei deshalb an Jeder⸗ mann die freundliche Bitte gerichtet ſo gut als möglich die edlen Beſtrebungen der Turnvereine zu unterſtützen, beſonders ergeht an Eltern, Lehrer und Erzieher die dringende Bitte: Schickt Eure Schutzbefohlenen in die Turnvereine, Ihr dient dadurch gewiß in ſchöäner Weiſe der Jugend und dem ganzen Pa- terlande. r. WTB. Wien, 22. März.(Amtlich.) Nach vier⸗ einhalbmonatiger Einſchließung iſt die Feſtung Przemysl heute in Ehren gefal⸗ len. Da nach dem Ausfall vom 19. ds. Mts. anch die äußerſte Beſchränkung in der Ver⸗ pflegeration nur mehr einen dreitägigen Widerſtand geſtattete, erhielt der Feſtungs⸗ kommandantden Befehl, nach Ablauf dieſer Friſt und nach Vernichtung des Kriegsma⸗ terials den Platz dem Feinde zu überlaſ⸗ ſen. Es gelang tatſächlich, die Forts ſamt Geſchützen, Munition un befeſtigt en An⸗ lagen rechtzeitig zu zerſtören. Der Fall der Feſtung, mit dem die Heeresleitung ſeit langer Zeit rechnen mußte, hat keinen Ein⸗ fluß auf die Lage im Großen. 8. 15 N Baden. FCC () Karlsruhe, 22. März. Die Oſterſendung des Badiſchen Roten Kreuzes für die badiſchen Truppen, welche am 15. März abgegangen iſt, iſt nach den einge⸗ laufenen Telegrammen an ihren Beſtimmungsorten ange⸗ kommen. Von dort aus werden die Gaben an die ein⸗ zelnen Verteilungsſtellen weitergeleitet.— Die Militär⸗ verwaltung hat vom Badiſchen Roten Kreuz 9200 Woll⸗ decken abgenommen. Weitere 13 200 Wolldecken ſind von der Militärverwaltung angekauft worden, liegen aber noch beim Roten Kreuz. Insgeſamt hat die Militärverwaltung vom Roten Kreuz 22 335 Wolldecken übernommen und dafür 39 000 Mark vergütet.— Der Kriegsausſchuß für warme Unterkleidung teilt mit, daß jetzt die warme Un⸗ terkleidung entbehrt werden kann. Dagegen ſei jetzt ein beſonderer Näſſeſchutz notwendig. Man iſt deshalb gegen⸗ wärtig damit beſchäftigt, eine geeignete Kleidung zu erproben. () Karlsruhe, 22. März. In der heutigen Sitzung des Badiſchen Roten Kreuzes wurde erneut darauf hin⸗ gewieſen, daß es unſtatthaft iſt, daß Verwundete auf ihren Transporten durch Perſonen oder durch die Trans⸗ portmannſchaften ausgefragt werden, ſchon um Spionage zu verhindern. Es iſt daher verboten, die Verwundeten nach ihrer Ankunft aus dem Operationsgebiet über die dortigen Vorgänge auszufragen, wie dies teilweiſe ge⸗ ſchehen iſt, oft von Perſönlichkeiten, deren Abſicht hierbei recht zweifelhaft iſt. 3 () Karlsruhe, 22. März. Es ſei darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß der Freiburger Ortsausſchuß des Roten Kreuzes bereit iſt, für den Bereich des Großherzog⸗ tums Baden Auskunft über Vermißte, womöglich in fran⸗ zöſiſcher Gefangenſchaft oder in franzöſiſchen Lazaretten 1 deutſche Soldaten nach Möglichkeit zu ver⸗ mitteln. () Mannheim, 22. März. Unter ſehr ſtarker Be⸗ keiligung wurde am Sonntag Nachmittag der Gefängnis⸗ eiſtliche A. Meck zur letzten Ruhe beſtattet. Zu der Trauerfeier waren Vertreter der Stadt und der Re⸗ 9 2* e gierung ſowie zahlreiche katholiſche Vereine erſchienen. Unter den zahlreichen Kranzſpenden befanden ſich Kränze der Beamtenſchaft der Landesgefängniſſe in Bruchſal und Freiburg, vom Männerzuchthaus in Bruchſal, vom Gym⸗ naſium, in welchem der Verſtorbene Religionslehrer war. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein u. Nerkaufsgenoſſenſchafl. Eutter-Reis iſt eingetroffen. Dickrüben hat zu verk. Georg Büchler Hauptſtr. 88. Rathol. Jüngfingsberein Seckenbeſm. Heute abend ¼9 Uhr findet im Saale unſere in Ausſicht genommene Gesangs-Hebung ſtatt. Es wird gebeten, das Liederbuch mitzunehmen, Der Vorſtand. Ein ordentlicher Junge kann das Ichneiderhandwerk gründlich erlernen. K. Brüſtle, Untere Gartenſtraße. Freiwillige Feuerwehr, Seckenbeim. Morgen Mittwoch den 24. abends ½9 Uhr Verwaltungsratſitzung im Schwanen. Die Verwaltungsratmitglieder haben voll⸗ Das Kommandos: L. Rudolph. TTT——* 9 e FSSFFVCTVCCC Medizinal-Verband Seckenheim. versſchert ganze Familien sowie Einzelpersonen für Arzt und Apotheke. Aufnahme täglich. NB. Wir machen unſere Mitglieder in ihrem eige⸗ nen Intereſſe darauf aufmerkſam, daß ſie bei eintreten⸗ den Krankheitsfällen, das iſt, bei Ueberweiſung in ein Krankenhaus im Beſitze eines Ueberweiſungsſcheines und in anderen Fällen im Beſitze eines Krankenſcheines ſein müſſen, die täglich bei unſerem Kaſſier Herrn Anton Ruf ab⸗ geholt werden können. Wir bitten unſere Mitglieder dringend, hiervon gefl. Kenntnis zu nehmen. Der Geſamtvorſtand. T0000 Auf Ostern empfehle Emmingers gestrickte Knaben-Anzüge zu haben in allen Grössen bei Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, dass am 25. August mein lieber Gatte, unser guter Vater, Sohn, Bruder und Schwager Phil. Raufelder Ers.-Reserv. im Bad. infantr. Rgt. Nr. 142 den Heldentod fürs Vaterland starb. Seckenheim, den 23. März 1915. die krauernden binterbltebenen. 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Es ergeht die Aufforderung, Rechte. ſoweit ſte zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Ver⸗ ſteigerunngstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebois nicht berückſichtigt und bei der Ver⸗ teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Richten nachgeſetzt werden. Diejenigen. welche ein der Verſteigerung entgegen⸗ ſtehendes Recht haben, teilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Seckenheim, Band 67, Heft 10, Be⸗ ſtands verzeichnis 1. Lagb.⸗Nr. 188, Flächeninhalt 5 ar 94 pm. „mehl gegen Iflehlkarten. 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