1 Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. i Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. ie Nun ſchreitet im düftereichen Gewand Mit goldig flatternden Locken Der junge Lenz durch das weite Land, Und ringsum läuten die Glocken. Sie läuten mit hellem, jubelnden Sang, Sie läuten mit weithin ſchallendem Klang: Auferſtehen! Und ſehnend erwacht die ganze Natur Aus Todesſchlummer zum Leben: Und lächelnd grünet die öde Flur 1 Und ſchmückt ſich mit bräutlichem Beben. Es blinket in Blumenaugen der Tau, Es winket die Sonne am Himmelsblau: Auferſtehen! Es flüſtern die Bäume im ernſten Wald, Es murmelt die rieſelnde Quelle, 5 Es brauſt des entfeſſelten Sturmes Gewalt, Es rauſchet die eilende Quelle, Der Adler, der aufwärts zur Sonne fliegt; Die Lerche jauchzt, die im Aether ſich wiegt: Auferſtehen! Hörſt auch uu den Weckruf, o Menſchenherz? Anzeiger, Neckathauſer Zeitung Hmtsblati der Bürgermeisterämter Seckenheim. Npesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. schaft, das iſt das And ſpürſt Ju das ſingende Leben? Wie in der Natur. ſo muß allerwärts Vom Schlummer Erwachen es geben! Es hat von des Jodes eherner Macht Befreiung die Oſterbotſchaft gebracht: Auferſtehung! 5— Von Guſtav von Meyern. 5 N Fortſezung. Nachdruck verboten. —„Eine Geſandtſchaft, eine glänzende Geſandt⸗ einzige, womit man meiner Werbung bei den prunkſüchtigen Brabanten und Flanderern Nachdruck verſchaffen will. Und ſo muß ich ſeit einem Monat untätig hier hinter der Grenze harren, mit ſtrengſtem Verbot, das Geringſte voreilig zu unter⸗ nehmen. Tauſend bewaffnete Knechte, und bei meinem Schutz⸗ patron, das Verbot des Kaiſers und der Gehorſam des 5 werden mir leichter wiegen, als Ehre und Ritter⸗ pflicht!“ i n Ingrimmig ſchwang er ſich auf ſein Pferd, das mit den übrigen von den Reitknechten bereit gehalten wurde, d kaum daß die Gefährten von den Beuteſtücken zu⸗ rückkamen, ſo winkte er dem Rotbärtigen; dieſer beſtieg ſeinen Klepper, und ohne den anderen Zeit zu einem Worte zu laſſen, ſprengte der feurige Jüngling, geführt von ſeinem Verderber, bergabwärts der burgundiſchen Grenze zu. So mochten ſie ſchweigend eine Stunde geritten ſein, durch ödes, mageres Weideland, das hier und da von Zwerggehölz unterbrochen wurde, als ſich in kurzer Ent⸗ fernung vor ihnen ein ſtaffelförmig änſteigender Hoch⸗ wald 2 der im Zickzack eine ſchluchtartige Vertiefung umfaßte. a i „In jener Schlucht liegen die Sauen, mon Seig⸗ neur!“ ſagte der Rotbärtige, die Zügel anhaltend. a„Und wo iſt die Reichsgrenze?“ fragte Maximilian. Hier vor uns iſt ſie, zwiſchen den Erlen der Bach, der ſich links der Botrange zuwendet. Rechts läuft die Grenze mit dem Walde faſt bis gegen Eupen, und wann Ihr heimreitet, Herr, braucht Ihr nur dem Saume zu folgen, um die Heerſtraße zu gewinnen.“ „Und wie gedenkt Ihr uns aufzuſtellen?“ 18 Teuerdant's Brautfahrt. Tiere liegen im engen Keſſel, den wir abſperren. Sie n. Himmel, gib mir ein Tauſendteil der Ritter, die mir einſt folgen werden, ja, gib mir ein halbes 1 Helene Faber. Schlucht müſſen wir. „Gerade hinein in die können uns nicht enkkommen; ſeht nur die friſchen Fähr⸗ ten, Herr!“ 8 f a„Alſo vorwärts!“ rief Maximilian, nachdem er ſich mit einem Blicke überzeugt hatte, daß auch Gefolge und Troß in der Nähe waren, ſpornte ſein Pferd, erreichte den verhängnisvollen Bach und ſetzte mit einem Sprunge hinüber. a 0 8 „Jetzt habe ich ihn,“ jubelte ſtill für ſich der Rot⸗ bärtige hinter ihm drein.„Im Keſſel liegen die Kleve⸗ ſchen. Nur durch ein Wunder kann er entrinnen. Ma foi, heute bin ich ein Königsmacher. König Ludwig wird den kleinen Klever wie eine Spinne zerquetſchen, ich aber, ich fange ihm noch in ihrem Netze den gefährlichſten Feind. Lohn und Ehre ſind mir ſicher, und Burgund und Niederland mögen mir's danken, wenn ſie an den ruhmvollen franzöſiſchen Siegeswagen geſpannt werden, ſtatt an den rumpligen deutſchen Karren.“ Und in der Tat, an dieſem Bache, über den der Prinz ſchon geſetzt war, hing das Schickſal eines großen Reiches und mehr. Wurde dieſes Reich ein Zuwachs Frankreichs— was würde aus Europa geworden ſein? Gewann es ein machtloſer kleiner Herr— wie bald würden die zuſammengewürfelten, längſt gährenden Teile ihr Band zerſprengt haben! Dagegen mit dem ritter⸗ lichen Max an der Spitze— was ſchien nicht aus Nieder⸗ land werden zu können! f Wie ein Schleier der Zukunft lag der graue April⸗ nebel über dem Bache, aber kein Zauberſpiegel warf darin Gebilde künftiger Geſchicke voraus. Kein Schattenbild ſpiegelte hindurch; keine Vorahnung von ſpaniſcher Nach⸗ folge, blutigen Bürgerkriegen und eines Alba unbeug⸗ ſamer Schreckensgeſtalt. 5 Aber was war das? Warum hielt plötzlich der Prinz fein Pferd an und ſuchte ſeitwärts zur Rechten hinter den Erlenbüſchen hindurch zu ſpähen, als ob etwas Außergewöhnliches ſeine Aufmerkſamkeit feſſele? Mit Schrecken gewahrte es der Rotbärtige; augenblicklich 8 85 8 f r Seckenheimer Seitung. Jnuſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. e 3 dit zum Halten machte. 0 „Diable!“ knirſchte er. kann das bedeuten?“ Auch das Jagdgefolge kam jetzt heran, und der fremde Reiter traf faſt gleichzeitig mit demſelben ein. In grauer Gugel, grauer Kappe, mit grauem Barte würde ihn jeder, der am Morgen den grauen Reiter von der Frankenburg fortjagen geſehen, für dieſen ge⸗ halten haben. Auch hing ihm am Sattel ſelbſt die läng⸗ lich ovale Holftertaſche mit dem ſeltſam geformten Gegen⸗ ſtande darin. Als er aber jetzt abſprang, und ſein Blick, den Jagdzug überfliegend und den Rotbärtigen flüchtig 0 drüben auf dem Jünglinge mit der Adlerfeder haften blieb, da begannen ſeine Geſichtsmuskeln mit Hilfe der weit geblähten Naſenflügel ihre freudige Erregung in ſo eigentümlicher Weiſe auszudrücken, daß der kleine Ratsſchließer in Aachen darauf geſchworen haben würde, dieſer Mann ſei trotz des grauen Bartes und der höcker⸗ loſen Naſe ein und dieſelbe Perſon mit dem roten Spiel⸗ manne von Geldern. „Zurück, Herr!“ rief er faſt atemlos vor Erregung. „Zurück, Herr! Wichtige Nachrichten aus Wien!“ „Was gibt's?“ rief Maximilian herüber. „Leſt es, Herr! Hier ſteht es geſchrieben,“ ant⸗ wortete jener, einen Brief hervorziehend. „Gebt mir das Schreiben!“ drängte ſich der Rot⸗ bärtige herzu.„Ich bin noch im Sattel und ſetze hin⸗ über.“ a Höhniſch zuckten die Naſenflügel des Grauen.„Dank Euch!“ ſagte er kurz. i „So nahe dem Ziele! Was „Bei uns im Lande Oeſterreich ſchaut man ſich einander auf den Fuchsſchwanz an, Ihr aber habt deren zwei.“ ö f Der Rotbärtige erblaßte und wandte ſich dem Wild⸗ meiſter zu. Maximilian aber ſprengte mit einem Satze auf das Reichsgebiet zurück und ſchwang ſich aus dem Saitek 4(Fortſetzung folgt.) . 5 15 55 9 55 1 12 1 13 135 1 5 7 5 5 1605 8 U 13 17 Hingabe des Einzelwillens an den Willen, der das Ganze lenkt, deſſen Glied der einzelne iſt. Was unſer Volk in Waffen ſo ſtark und gewaltig, ſo herrlich und ſieghaft in dieſem Kriege macht, iſt die Unterordnung unter den Wil⸗ len des Ganzen, der Gehorſam, der alles zuſammenhält, jedem einzelnen und allen zum Heil und Segen und Sieg, der die Krieger getroſt und bodesmutig in das Kampfge⸗ wühl treibt, und es iſt die Liebe und Treue zum bedrohten Vaterlande, zu den Fürſten und zum Volke Mit Sturm und Brauſen kehrt der Frühling ein. Durch furchtbares Kampfgetöſe, durch Ströme von Blut muß unſer Volk ſich ſeinen Lenz erringen, der ihm fortan ſeine Freiheit, ſeine Größe, ſein Schickſal vor aller Feinde Macht und Tücke ſicherſtellt. Den vollen Frühling haben wir noch nicht, den Frühling ruhmreichen Friedens. Aber in der Ferne ſchauen wir ihn, und ihm ſtreben alle Kräfte zu. Wenn in dieſem Kriegsjahr die Oſterglocken läuten, in die ſchwerſten Tage hinein, die Deutſchland je erleben mußte, ſo mögen ſich alle deutſchen Herzen mit jenem beſeligenden Vertrauen erfüllen, dem vor 1900 Jahren ein galiläiſcher Fiſcher Ausdruck gab:„Unſer Glaube iſt der Sieg, der die Welt überwunden hat)“ —————— 5 Der Weltkrieg. Schon vor längerer Zeit wußte der„Matin“ zu be⸗ richten, daß die belgiſche Armee wieder in der gleichen Stärke wie zu Beginn des Krieges ihre Tätigkeit auf⸗ nehmen werde. In der Tat ſtießen unſere Truppen in den letzten Wochen wiederholt bei den Kämpfen um Dixmuiden und bei Ypern auf Belgier. Trotzdem iſt das kein Beweis für die Richtigkeit der Angaben des „Matin“. Die Sache liegt doch wohl eher ſo, daß die Franzoſen infolge ihrer fortgeſetzten ſchweren Verluſte in der Champagne die Belgier, die ſie bis jetzt zur Schonung um Paris herum verwandten, wieder an ge⸗ fährlichere Stellen der Kampffront geſtellt haben. Waren die Belgier zu Beginn des Krieges das Kanonenfutter zum Schutze der Engländer, ſo ſcheinen jetzt die Fran⸗ zoſen ihnen dieſe wenig erfreuliche Rolle zuteilen zu wollen. Für unſere Soldaten bedeutet das lediglich, daß ſie wieder einmal andere Uniformen zu Geſicht be⸗ kommen. 1 Offizier und 44 Belgier wurden bereits bei der Fortnahme des von Belgiern beſetzten Kloſters Hoeck⸗Gehöftes gefangen genommen.. Der erneute Durchbruchsverſuch der Franzoſen in Süd⸗Lothringen iſt geſtern Abend zum Stehen ge⸗ bracht worden. Die Franzoſen konnten lediglich an einer ſchmalen Stelle in unſeren vorderſten Graben eindringen. Sie werden ſich wohl nicht allzulange dieſer„Eroberung“ erfreuen dürfen. Die Franzoſen ſuchten den Kampf auf einer breiten Front bis nach Luneville zu entwickeln, um durch die hierdurch notwendig gewordene Verteilung der deutſchen Truppen eine ſchwache Stelle zu erſpähen. Sie hatten aber damit kein Glück; denn die Vorpoſten⸗ gefechte nordöſtlich und öſtlich Luneville ſcheiterten unter erheblichen Verluſten für ſie. Im Oſten iſt die Lage im allgemeinen unverändert. Intereſſant iſt die Zuſammenſtellung der ruſſiſchen Gefangenen des Monats März. Trotzdem mit Ausnahme der wichtigeren Gefechte bei Krasnopol keine größeren Zu⸗ ſammenſtöße ſtattgefunden haben, nahm das deutſche Oſt⸗ heer im ganzen 55 800 Ruſſen gefangen und erbeutete 9 Geſchütze und 61 Maſchinengewehre. oer Krieg gegen England. Neue Verluſte der engliſchen Handelsflotte. WTB. London, 1. April. Die Blätter melden, ein griechiſcher Dampfer habe berichtet, daß ein bri⸗ tiſcher Dampfer von 7000 Tonnen 30 Meilen ſüd⸗ weſtlich der Seilly⸗Inſeln geſunken ſei. Die Be⸗ ſatzung befinde ſich in den Booten.(Aus der Meldung iſt nicht erſichtlich, ob es ſich um einen der geſtern als torpediert gemeldeten Dampfer oder um einen neuen handelt. Die Red. Engliſche Schutzmaßnahmen gegen deutſche 5 N. ⸗Boote. 155 75 WTB. London, 1. April. Der Marinekorre ber„Times“ ſchreibt: Das Auftauchen von Unter⸗ ſeebooten mit 20 Knoten Geſchwindigkeit in den britiſchen Gewäſſern läßt neuerlich die Frage nach ausreichenden Verteidigungsmitteln für Handels⸗ ſchiffe laut werden. Die Ausſtattung der Schiffe mit Kanonen iſt ſchwer durchführbar, da die Zahl der Schiffe zu groß iſt und die Kanonen außer in der Gefahrzone auf den langen Reiſen unausgenütz! bleiben würden. Auch Bedienungsmannſchaften fehlen. Das vorgeſchlagene Convoiſyſtem würde die Bewegungs⸗ freiheit der Handelsflotte zu ſehr einſchränken. Der An⸗ griff auf die Unterſeeboote, der Verſuch, ſie zu rammen, iſt die wirkſamſte Verteidigung. Da es klüger iſt, den Unterſeebooten, wennmöglich auszuweichen, wäre es am beſten, wenn die Schiffe die verhältnismäßig kurze Strecke, die von Unterſeebooten unſicher gemacht wird, nur bei Nacht zurücklegten. 5. 3 Die Folgen des U.⸗Bootkrieges. WB. London, 1. April. In Liverpool ſind infolge Platzmangels 35 Dampfer aufgehalten, die nicht ausladen können. Der Handel mit friſchen Gemüſen, die ſofortige Ausladung erfordern, wurde nach Mancheſter gelenkt. 8 5 Ungenügende Erzeugung von Munition in . i England. d WB. London, 1. April. Die„Times“ befaſſen ſich in einem Leitartikel mit der unbefriedigenden Erzeu⸗ gung von Munition und ſchreiben: Die militäriſche Ma⸗ ſchine, die mit ſo viel Mühe aufgebaut wurde, iſt bereit, ihre Arbeit zu verrichten, verfügt jedoch nicht über das nötige Material. Hinderniſſe aller Art haben ſich eingeſtellt, ſo daß die Produktion abnimmt, ſtatt zunimmt. Zwei Dinge tragen die Hauptſchuld: Die Lohnſtreitigkeiten in der Induſtrie und das über⸗ mäßige Trinken. Das zweite Uebel iſt viel ſchlimmer als das erſte, weil es ſich ſtändig fühlbar macht. Warum England gegen den eigenen Vetter WTB. Waſhington, 1. April. Die Waſhingtoner Poſt ſchreibt: Der Krieg iſt der Selbſtſucht Groß⸗ britanniens zuzuſchreiben. Kaufmänniſcher Wettbe⸗ werb und induſtrielle Rivalität haben niemals einen Krie gerechtfertigt. Sie ſind aber tatſächlich die Urſache, daß Großbritannien gegen den eigenen Vetter kämpft. Die Lage im Oſten. Ruſſiſche Verpflegungsſchwierigkeiten in den f Karpathen. WTB. Wien, 1. April. Meldungen der Kriegsberichterſtatrer der Blätter dauern die Kämpfe zwiſchen Lupkow und Uzſok mit unverminder⸗ ter Heftigkeit fort. Obwohl die Ruſſen immer wieder große Verſtärkungen heranziehen, haben ſie bisher keinen Erfolg zu erzielen vermocht. Nach Ausſage Gefangener machen ſich Verpflegungsſchwierigkeiren geltend, ſo daß die Truppenteile drei Tage nichts zu eſſen bekamen. 3 In ruſſiſche Gefangenſchaft geraten. We B. Wien, 1. April. Der Kriegsberichterſtatter der„Neuen Freien Preſſe“ meldet: Kurz vor der Ueber⸗ gabe Przemysls ſtiegen dort vier Ballons mit acht In⸗ ſaſſen auf, über deren Verbleib lange Zeit nichts bekannt war. Sie mußten durch widrige Winde zu den Ruſſen, getrieben und dort zur Landung gezwungen worden ſein. Nun haben ruſſiſche Flieger über unſere Linien die Mel⸗ dung abgeworfen, daß Hauptmann Blaſchke, einer der Balloninſaſſen, wohlbehalten in Gefangenſchaft geraten iſt. Die Pruth⸗Brücke bei Czernowitz. GKG. Budapeſt, 1. April. Der Bukareſter„Di⸗ mienata“ wird aus Burdujeni gemeldet, daß die von den Ruſſen beſchädigte Pruth⸗Brücke bei Czer⸗ nowitz wieder hergeſtellt und dem Verkehr über⸗ geben worden iſt. Derzeit iſt der Eiſenbahnverkehr mit Rumänien über Burdujeni bis Itzkani, beziehungsweiſe bis Czernowitz wieder aufgenommen.. Ein deutſches Flugzeug in Serbien. 8 WTB. Frankfurt, 1. April. Die„Frankfurter Zei⸗ tung“ meldet aus Budapeſt: Nach einer Meldung des „Az Eſt“ aus Turn⸗Severin warf eine am letzten Mitt⸗ woch in großer Höhe über die ſerbiſche Stadt Kladowa fliegende deutſche Taube zwei Bomben auf die Stadt. Eine Bombe tötete drei ſerbiſche Soldaten, die andere ſetzte ein Haus in Brand. Die Taube wurde aus Geſchüt⸗ zen heftig, doch erfolglos beſchoſſen. 5 Die Lage im Kaukaſus. GKG. Budapeſt, 1. April. In der Umgebung von Nowoſielika und nördlich davon auf ruſſiſchem Ge⸗ biete dauern die Kämpfe an. Alle Verſuche der Ruſſen, unſere Truppen zurückzudrängen, ſind mißlungen. Nach den vorliegenden übereinſtimmenden Meldungen haben unſere Truppen am 27. März nachmittags die beſſarabiſche Grenze über7 en und ſind b. meter weit in der Richtung Chotin vorgedrungen. Bei dieſer Gelegenheit machten wir viele Gefangene und erbeuteten zwei großkalibrige Geſchütze.] Neues vom Tage. „ Die Bismarckfeier in Berlin. 3 WTB. Berlin, 1. April. Ein helleuchtender Früh⸗ lingstag iſt mit dem hundertſten Jahrestag der Geburt des großen Kanzlers Otto von Bismarck über die Reichs⸗ hauptſtadt hereingebrochen. In den erſten Maorgenſtunden war das Wetter noch recht friſch und kühl, die Tempera⸗ tur nahe dem Gefrierpunkt. Die Strahlen der ſteigenden Sonne erfüllte aber raſch mit genügender Wärme und feſt⸗ lichem Glanz die Stadt, die das farbenprächtige Gewand eines großen Siegestages angelegt hatte. In fröhlicher Schar zogen die Schulkinder, feierlichen Schrittes die Männerchöre zum Königsplatze, wo rings um das Nationaldenkmal Tribünen für die Sänger und die geladenen Gäſte aufgeſtellt waren. Um 11 Uhr marſchierte die Ehrenkompagnie auf und die Auf⸗ fahrt der Würdenträger des Reiches und der Bundesſtaaten begann. Beſondere Aufmerkſamkeit wandte ſich ſelbſtverſtändlich dem Enkel und Namenserben des gro⸗ ßen Kanzlers, dem 18jährigen Fürſten Otto von Bis⸗ marck zu. Jubelnde Rufe begrüßten ihn, wo er erkannt wurde. Mit lebhafter Freude war die Kunde begrüßt wor⸗ den, daß der Kaiſer ſeinen eigenen älteſten Enkel, den djährigen älteſten Sohn des Kronprinzen, den Prinzen Wilhelm von Preußen, mit ſeiner Vertretung beauftragt hat, der an dieſem bedeutſamen Tage zum er ſten Mal in die Oeffentlichkeit tritt. Man er⸗ innert ſich, wie Kaiſer Wilhelm am 26. März 1895 den damals 13jährigen Kronprinzen zur Beglückwünſchung des 80jährigen Kanzlers mit nach Friedrichsruh genom⸗ men hatte, um damit gleichſam ein geſchichtliches Band zwiſchen dem greiſen Helden der Reichsgründung und dem Kaiſer eines kommenden Geſchlechtes zu knüpfen. Der heutige Feſttag zieht eine neue Generation des Hohen⸗ zollernhauſes in den ſegensreichen Bund. Zugleich bringt dieſer jugendliche Kaiſervertreter in lebendigſter Weiſe zum Bewußtſein, wie alles, was waffenfähig iſt, im Felde ſteht, um das Werk und Erbe Bismarcks gegen eine Welt von Feinden ſiegreich zu verteidigen. Um 12 Uhr mittags begaben ſich die in der Wandel⸗ halle des Reichstags Verſammelten unter Führung des Reichskanzlers und des Reichstagspräſidenten Dr. Kämpf über die große Freitreppe nach dem Denkmal, während der Männerchor des Berliner Sängerbunds Ge⸗ ſänge vortrug. Auf den Choral„Lobe den Herrn“ folgte die Hymne„Gott, Kaiſer, Vaterland!“ gedichtet von dem Generalintendanten Grafen von Hülſen⸗Haeſeler, verbont von Leo Blech, ſodann das Lied„Ein blankes Wort“ von Kirchl mit dem Kehrreim„Wir Deutſchen fürchten Gott, aber ſonſt nichts in der Welt.“ Am Denkmal angekommen, begrüßten der Reichskanzler und der Präſident des Reichs⸗ tages den inzwiſchen in Begleitung des Oberbefehlshabers in den Marken, Generaloberſt von Keſſel vor dem Denkmal vorgefahrenen Vertreter S. M. des Kaiſers, den Prinzen Wilhelm von Preußen, älteſten Sohn des Kvonprinzen. Hierauf legte der Reichs⸗ kanzler mit folaendem Gedenkwort den Kranz e 8 Nach übereinſtimmenden zöſiſche Offenſive in der Champogne und die gemeinſame des Bundesrats am Denkmal nieder:„Was Bismarck geſchaffen, kein Deutſcher läßt es ſich rauben. Feinde umtoben das Reich, wir werden ſie ſchlagen. hat uns gelehrt: Furcht nur vor Gott! Zorn gegen den Feind, Glaube an unſer Volk! So werden für Kaiſer und Reich wir kämpfen, ſiegen und leben!“ Reichs tagspräſident Dr. Kämpf brachte das Hoch auf S. M. den Kaiſer aus und legte den Kranz des Reichstages nieder. Währenddeſſen präſentierte die Ehrenkompagnik und die Verſammelten ſangen unter Begleitung der Mili⸗ tärmuſik die erſte Strophe der Kaiſer⸗Hymne„Heil Dir im Siegerkranz“. Hierauf legten die übrigen Abgeord⸗ nungen ihre Kränze nieder, während 2000 Kinder aus Berliner Gemeindeſchulen Lieder ſangen. Der machtvoll zum Himmel emporſteigende allgemeine Geſang des Lie⸗ des„Deutſchland, Deutſchland über alles“ unterbrach das Niederlegen der Kränze. Dann nahm es ſeinen Fortgang und die herrlichſten Blumengewinde häuften ſich auf den Stufen des Denkmals, während ein Knabenchor Kör⸗ ners Schwertlied und Gebet während der Schlacht und ſchließlich das Lied„Flagge heraus“ von Deye⸗Wagner ſang. Damit fand die erhebende Feier ihren Abſchluß. Die öſterreichiſche Preſſe und die Bismarckfeie- WTB. Wien, 1. April. Die Blätter feiern in Wort und Bild den großen deutſchen Kanzler an ſeinen hundertſten Geburtstag als den Gründer der deutſchen Einigkeit und den Vater des deutſch-öſterreichiſchen Bünd⸗ niſſes. Indem die Blätter hieran dankbar erinnern, geben ſie dem innigen Wunſche und der Hoffnung Aus? druck, daß dieſes Lebenswerk Bismarcks ſich in dem ge⸗ meinſamen ehernen Schickſalskampf bewahren und zum ruhmvollen Siege über alle Widerſacher führen möge. Zur Kriſis in der engliſchen Baumwoll induſtrie. WTB. London, 1. April. In der geſtrigen Konfe⸗ renz zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitern der Bau m⸗ wollinduſtrie in Mancheſter weigerten ſich die Fabri⸗ kanten, die verlangte Kriegszulage von 10 Prozent zu geben, da die Baumwollinduſtrie ſehr unter dem Krieg gelitten habe und es den Fabrikanten Schwierigkeiten fuben genügend Beſchäftigung für die Angeſtellten zu inden. 3 8 e 3 Wetterbericht. 3535 Ueber Mitteleuropa ſteigt der Luftdruck weiter a⸗ Die Störung im Südweſten löſt ſich langſam auf. Fu⸗ Samstag und Sonntag iſt zwar noch zeitweilig bedecktes, aber vorherrſchend trockenes und etwas mil⸗ deres Wetter zu erwarten. 2 Wochenrundſchau. Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Die 35. Kriegswoche, in die für die Daheimgebliekenen die ſtillen Tage der C harwoche fielen, zeichnete ſich durch eine Ruhepauſe auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz aus. An mehreren Tagen lautete der Bericht der Oberſten“ Heeresleitung in lakoniſcher Kürze:„Der Tag auf der e Weſtſront verlief ziemlich ruhig“. itteilung iſt von der größten Bedeutung. Die fran der Franzoſen und Engländer in der Gegend von Arras iſt trotz aller Ableugnungsverſuche demnach völlig ge— ſcheitert. Unſere Heeresleitung hatte alſo entſchieden recht, als ſie vor Wochen ſchon dieſes Ergebnis für die Cham⸗ pagne ankündigte. Gewiß flackerten die Kämpfe in den erſten Wochen immer wieder noch einmal auf, ſie wurden aber immer ſchwächer und verſtummten ſchließlich ganz In der abgelaufenen Woche kam dann die Kunde, daß die Franzoſen den Kampfplatz nach dem ſüdlichen Lothringen verlegt haben, wo ſie dem gleichen Schickſal, wie in der Champagne, entgegengehen. Wann wird in Frankreich die Stunde der grauſigen Erkenntnis dämmern? Welch! grauenvolles Erwachen harrt des verblendeten und irre geführten Volkes! Die Engländer haben über ihren „Sieg“ bei Neuve Chapelle allerhand Betrachtungen an⸗ geknüpft, die vornehmlich ihre hohen Verluſtziffern betra⸗ fen— die Offiziersverluſte ſind über tauſend geſtiegen! — und keinen neuen Vorſtoß mehr unternommen. Und ſüdlich davon, an der Loretto-Höhe, iſt das franzöſiſche Bemühen, die Stellung wieder zu erobern, nach den vielen ergebnisloſen Verſuchen auc) der citgeſchlafen. Ss war auch dieſe Kriegswoche im Weſten eine ſtille Woche Nur die Flieger machten viel von ſich reden. Auf die franzöſiſchen Ueberfälle auf Schlettſtadt und Colmar wal unſererſeits geantwortet worden, darauf wieder von fra zöſiſcher Seite, man hätte es natürlich auch ohne die deut⸗ ſchen„Herausforderungen“ getan, wie ja ſchon die erf Ueberfälle das bewieſen. Auch ſonſt ſah das Elſaß Kä.. pfe: mit wechſelndem Geſchick wird immer noch am Hark⸗ mannsweilerkopf und Reichsackerhopf gekämpft; ſtrgtegiſ ohne große Bedeutung. n dOed'ſtlicher Kriegsſchauplat g Mit Genugtuung vernahm man, daß der ruſſiſche Ein fall in Oſtpreußen nur einige Tage gedauert hat. Br ſtiftung, Mord, Plünderung, Frauenvergewaltigu Schmutz ſind die Spuren, die auch dieſe ruſſiſche; 25 2 Dieſe fene 5 V — * 2 93 den f. irden janz. ß die ngen hen die tapferen Vertewdiger der Darvpanellen gegenüber: Sie haben in bewundernswerter Tapferkeit alle Angriffe der franzöſiſchen und engliſchen Flotte ſo glücklich abge⸗ wehrt, daß die Verbündeten außer einer Reihe ſchwer bes ſchädigter Kriegsſchiffe den Verluſt von, wie jetzt amtlig feſtſteht, vier Linienſchiffen zu beklagen haben. Die⸗An⸗ greifer auf die Dardanellen haben ſich ſo gründlich dil Finger verbrannt, daß der auf Lemnos tagende Kriegsrat, an dem die Admirale und General d'Amade, der Schwung in die Forcierung bringen ſollte, teilnahmen, beſchloß, wegen verſchiedener Umſtände die Forcierung der Meer⸗ enge„aufzuſchieben“. Man braucht kein Diplomat zu ſein, um die Bedeutung des Wortes“„aufzuſchieben“ in dieſem Falle in ſeiner ganzen Bedeutung erkennen zu köf⸗ nen. Auf gut deutſch heißt es eben, man hat die völlige Ergebnisloſigkeit des Unternehmens eingeſehen, und da weder England noch Frankreich, trotz der ruſſiſchen Schwindelmanöver vor dem Bosporus, Luſt hat, weitere Schiffe und Menſchen durch die tapferen Türken zu den . ſchicken zu laſſen, ſo machte man„Kehrt“ ung drehte den gefährlichen Dardanellen den Rücken. 8 Englands Sorgen wegen Japan Zur ündiſchen Sorge Englands geſellt ſich die Beunruhigung wegen des fernen Oſtens. Stehen doch hier die japaniſch⸗chineſiſchen Verhand⸗ lungen ſo ſehr auf des Meſſers Schneide, daß angeſichts der Landung japaniſcher Truppen auf chineſiſchem Boden und wegen militäriſcher Vorkehrungen Chinas der Kriegs! ausbruch im Reich der Mitte unausbleiblich erſcheint. Bei der Zurückhaltung der Vereinigten Staaten, die den europäiſchen Krieg zur Einbringung der mexikaniſchen Ernte benützen dürften, wird ſich Japan den chineſiſchen Kuchen wohl ganz nach Belieben in die Taſche ſtecken können. Zur Ablenkung ſeiner Landsleute von dieſen peinlichen, dem business höchſt abträglichen Dingen hel Sir Edward Grey England von neuem als Anwalt der Neutralität Belgiens gemalt, obwohl das„Times““ Bekenntnis von neulich ſelbſt dem truggewohnten Manne der Downing Street den Geſchmack lan ſolchem Schwindel verdorben haben ſollte. Zum Unglück für den verlogenen Lobredner engliſcher Neutralitäts⸗Verehrung war einwandfrei bekannt geworden, daß die Vernichtung unſeres Kreuzers„Dresden“ nur darum möglich wurde, weil von engliſcher Seite die Neutralität der chileniſchen Gewäſſer auf das empörendſte verletzt worden war! 8 2*— r 1 e 5 5 f e ö Aus der Winterſchlacht in der Champagne V„ e ef c Bravourleiſtungen der Pioniere. us der Kriegszeitung eines Reſervekorpßs z: „Den Franzoſen war es gelungen, einen Teil des Schützen⸗ zrabens des Regiments... zu nehmen und ſich dort einzu⸗ kichten. Die tapfere Bedienung des Scheinwerfers und der Minenfelder hatte treu auf ihrem Poſten ausgeharrt und den Heldentod gefunden. Der Graben wußte wiedergenommen perden. Leutnant Froitzheim vom Pionier⸗Bataiklon ſtellte den völlig zerſchoſſenen Flankierungsgraben von 9 Uhr abends dis 6 Uhr morgens mit über 1000 Sandſäcken bis zu der vom Feinde beſetzten Stelle wieder her. Am Nachmittag griff Vizefeldwebel swald vom Pionier⸗Bataillon mit einer Sturmkolonne und Handgranaten von rechts an, während von inks Leutnant Froitzheim gegen den Feind drückte. Nachdem der Leutnant die erſte Handgranate geworfen hatte, räumte der Gegner das erſte Schützenloch, nach der zweiten das zweite Loch. Ein Ueberſteigen der feindlichen Deckung war nicht möglich, da der Gegner ſie von rückwärts unter Feuer hielt. Jetzt gewann aber u nſere Infanterie die Feuerüberlegenheit über die obere Hrabenlinie und das weitere Vorgehen wurde unter Mitwirkun don zwei Infanteriſten möglich. Inzwiſchen machte ſich au die Wirküng unſerer vortrefflich ſchießenden Artillerie und des von den Pionieren ausgeübten beiderſeitigen Druckes geltend. Von Traverſe zu Traverſe vorſpringend, warf Leutnant Froitz⸗ heim mit ſeinen Pionieren 25 Handgranaten. Das wurde den Franzoſen zu viel. t einzelne, dann ar»enweiſe ſtürzten ſie aus dem Graben und flohen über das offene Feld in der Richtung ihrer eigenen Gräben zurück. Während dieſer regel⸗ loſen Flucht wurden ſie unter ſtarkes und erfolgreiches Feuer aus dem Flankierungsgraben genommen. Gleichzeitig ſtürz⸗ ten Teile des Infanterieregiments... unter Führung des 1 Breſſen vor, und es gelang, den ganzen raben unter auffallend niedrigen Verluſten un⸗ 3 wieder zu erobern. Wir verloren 5 Mann, während ie Franzoſen ungefähr 300 einbüßten. Der ganze Graben lag voll von ihren Toten und Verwundeten. 55 Unſere 8 haben hier wieder einmal gezeigt, glänzender Mut und Tatendrang in ihnen ſteckt. 5 5 4 Am 24. Oktober wurde von der 1. Kompagni 15 ſchen Pionier⸗Regiments ein Sturmangriff auf die feind⸗ liche Stellung gemacht. Die Stürmenden mußten durch dichtes, faſt undurchdringliches Unterholz hindurch. Allen voran die Pioniere Lehmann aus Nolben, Kreis Meſeritz und und Kolke aus Eſſen a. R. Ohne ſich durch das mörderiſche Gewehrfeuer der Franzoſen, die die Annäherung der Deutſchen am Krachen der Zweige bemerkt hatten, ſtören zu laſſen, drangen die Beiden ganz allein bis an die feindlichen Unterſtände vor. Sie warfen Handgranaten hinein, wurden jedoch beide hierbei 5 verletzt, und der Pionier Lehmann iſt ſpäter im Lazarett einen ehrenvoll erworbenen Wunden erlegen. ö Die Tapferkeit der beiden Leute jedoch hatte den ge⸗ wünſchten Erfolg, ihre Unerſchrockenheit fand Nachahm nd die feindliche Stellung konnte genommen werden. 8 5 ee „Durch beſonders unerſchrockenes Vorgehen hat ſich der Unker⸗ offizier Moß aus Süterglück, von der Trainkolonne eines Pionier⸗Belagerungs⸗Trains ausgezeichnet. N Der p und das Dorf, bei dem er ſich befand, wurden ſtundenlang durch ſchweres Artilleriefeuer aus dem Walde beſchoſſen. Im Pionier⸗Hauptpark lagerte viel wertvolles Gerät. Hier ſtanden auch Sprengmunitions⸗ wagen, jeder mit mehreren Zentnern Sprengmunition beladen. Unteroffizier Moß erhielt den Befehl, den am meiſten ge⸗ fährdeten Wagen aus dem Granatfeuer herausfahren zu laſſen. Mit größter Ruhe und Kaltblütigkeit führte er ſeinen gefahrvollen Auftrag aus, trotzdem eine ſchwere Granate nur fünfzehn Schritt von ihm entfernt einſchlug und er von einem ranat⸗ ſplitter am linken Ohr verletzt wurde. Er bewahrte ſo nicht nur den Sprengmunitionswagen, ſon⸗ dern auch viele Menſchenleben vor Vernichtung.. 2 8—. 1 Bei einem Sturmangriff am 12. Januar auf die franzöſiſche Stellung nordöſtlich Soiſſons war der linke Flügel heftigem Flankenfeuer eines feindlichen ner 1 ausgeſetzt. Mutig und entſchloſſen ſtürzten Gefreiter eimann aus Oletzko und Pionier Radzuhn aus Königs⸗ berg i. Pr. eines Pionier⸗Regiments auf das feuernde feindliche Maſchinengewehr zu, töteten mit geſchickt geſchleuderten Handgranaten die Bedienung, eroberten das Maſchinengewehr und nahmen noch 4 unverwundete Franzoſen gefangen. Eine Hand⸗ granate wurde dem Gefreiten Leimann im Augenblick des Schleuderns nach einem feindlichen Geſchütz, in der Hand durch ein feindliches Infanteriegeſchoß zertrümmert. i Seine Majeſtät der Kaiſer lohnte dieſe kühne Tat des Gefreiten Leimann durch die e Verleihung des 8 Kreuzes 2„Klaſſe. Pionier Radzuhn iſt für das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe in Vorſchlaa gebracht. 4 * 2 75 960 1 Rhode 5 g— Iprengt werden. Un aus Lehmwaſſer Kr. Waldenburg, Schleſien, von der 6. Kompagnie eines Reſ.⸗ Infanterie⸗Regiments mit 2 Pionieren, Gefreiten Ar zig und Pionier Mehner von der 4. Kompagnie eines Pionier⸗Batail⸗ lons hatte den Auftrag auszuführen. Den Bahndamm als Deckung benutzend, umging die Patrouille den feindlichen Poſten. Größte Aufmerkſamkeit und Vorſicht war notwendig, um nicht abgeſchnitten zu werden. Kriechend wurden 200 Meter in ſumpft⸗ gem Gelände durchwatet und ſo glücklich die Schleuſe erreicht. Schnell machten die Pioniere die Ladung fertig, befeſtigten ſie am Mauerwerk, und im Laufſchritt ging es nun zurück, denn jeden Augenblick konnte die Exploſton erfolgen. 0 wenigen Sekunden ertönte ein ſtar ker Knall— der Auf⸗ trag war erfüllt. Nun aber hieß es, durch die feindlichen Poſten hindurchzukommen, die durch die Sprengung aufmerkſam geworden ſein mußten. Schon ſieht die Patrouille den Feind, ſchleudert ihm zwei Handgranaten entgegen und mit Geſchrei flüchten die Franzoſen, ihren Poſten verlaſſend. Von allen Seiten heftig beſchoſſen, zieht ſich die tapfere Patrouille langſam zurück und erreicht glücklich die Kompagnie. Im nächſten Korpsbefehl wurde die e durch den e General belobt, der Führer zum Feldwebel efördert. e Lokales. Seckenheim, den 3. April 1915. Mitteilungen aus der Gemeinderatsſitzung vom 30. März 1915. Der Voranſchlag der Gemeinde, des Krankenhauſes und Waſſerwerks pro 1915 wird feſtgeſtellt. Zum Entwurf der bezirkspolizeilichen Vorſchrift zum Schutz der elektriſchen Starkſtromleitungen werden keine Einwendungen erhoben und Anträge nicht geſtellt. Auf die Dauer der Abweſenheit des Herrn Haupt⸗ lehrers Leitz wird die Lehrmittel⸗Verwaltung an Herrn Hauptlehrer Kuhn übertragen. Es ſollen 200 Zentner Induſtrie⸗ und 200 Zenntner Wolthmannsſaatkartoffel beſtellt werden. Da der Erhalt von Eßkartoffeln für einen Teil der Einwohnerſchaft z. Zt. nicht möglich iſt, ſoll ſofort Ent⸗ eignungsantrag in erforderlicher Menge beim Großh. Be⸗ zirksamt geſtellt werden. Das Unternehmen der Oberrheiniſchen Eiſenbahnge⸗ ſellſchaft um Genehmigung zu Veränderungen am links⸗ ſeitigen Neckardamm wird für zuläſſig erklärt. Das Zinserträgnis der Brecht und Volz ſchen Stift⸗ ungen verteilt. Sechs Kreispflegekindern wird das übliche Kleidergeld bewilligt. b Fabrikarbeiter Albert Würthwein wird als Ortsbürger aufgenommen. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. Rattenvertilgung. Unter den Abwehrmaß⸗ nahmen gegen die Peſtgefahr ſpielt die Vertilgung der Ratten, die als gefährlicher Verbreiter der Krankheit be⸗ kannt ſind, eine wichtige Rolle. Auch vom wirtſchaftlichen und hygieniſchen Standpunkt aus iſt der Kampf gegen dieſe ſchädlichen Nagetiere dringend zu empfehlen. Da vielfach Nachfrage nach der Art und Weiſe, wie man der Rattenplage ſich endledigen kann, beſteht, hat das kaiſer⸗ liche Geſundheitsamt eine gemeinverſtändliche Beſchreibung über die Rattenvertilgung und ihren Nutzen herausgegeben. Das Schriftchen, das weiteſte Verbreitung verdient, kann zum Preiſe von 30 Pfg. für das Einzelſtück vom Verlag von Julius Springer⸗Berlin bezogen werden. Ladenburg. Der von unſerer Brückenbeſatzung errichtete Schützengraben, mit ſeitlichem Erdſchutz gegen Flankenfeuer, mit völlig abgedecktem Unterſtand, Zulauf⸗ graben, Schießſcharten, Maſchinengewehrſtand und abſeits gelegener Beobachtungsſtelle, dicht am Neckarufer, auf einer Stelle mit Drahtverhau und Stacheldraht abgeſperrt iſt das Wanderziel vieler Tauſende. Am Oſtermontag ſoll Nachmittags von der Beſatzung im Verein mit den Jugendwehren ein gefechtmätziger Angriff auf die verſchanzte Stellung erfolgen. Denkt daran, daß auch das Brot zu unſeren Waffen gehörl. Sparſamkeit mit dem Brot iſt Ariegspficht. 9 + Baden. a „Karlsruhe, 1. April. Ein folgenſchwerer Strei ſpielte ſich in der Altſtadt ab. Zwiſchen der Witwe eines Stadttaglöhners und einem 22jährigen Taglöhner war es zu einem Wortwechſel gekommen. Der Taglöhner ſchlug die Witwe, die ihren 38jährigen Sohn zur Hilfe herbei rief. Dieſer ſchoß den Taglöhner in die Bruſt und ver⸗ letzte ihn ſehr ſchwer.. () Konſtanz, 1. April.. Die hieſige Strafkammer hatte ſich in den letzten Tagen mit verſchiedenen Vergehen wegen unerlaubter Briefbeförderung über die Grenze zu befaſſen. In einem Falle hatte eine verheiratete Fabrik⸗ arbeiterin einigen Soldaten Briefe und Karten über die Grenze genommen; weiter hatte ein 17jähriger Lehrling für einen Offizierſtellvertreter Briefe über die Grenze gebracht und ſchließlich fand man bei einer jungen Dame aus Straßburg i. Elſ. Briefe von Bekannten, die für deren Verwandten in Frankreich beſtimmt waren. Ob⸗ gleich in ſämtlichen Briefen nichts Verdächtiges gefunden wurde, erkannte die Strafkammer im erſten Falle auf bier Wochen, im zweiten Falle auf zehn Tage und im letzten Fall auf zwei Tage Gefängnis. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim e Zu Ostern empfehle ich mein reichhaltiges Lager in Osterkarten georg Simmernann 8 Hiloaſtraße 68.& G der kath. Kirchengemeinde Oſterfeſt. 4. April 1915 7/8 Uhr: Frühmeſſe 10 Uhr Hauptgottesdienſt ½2 Uhr Oſterveſper mit Segen Oſtermontag 8 Uhr Frühmeſſe ½10 Uhr Hauptgottesdienſt 1 Uhr Vesper H 1, 4 Breitestrasse 12 Visit(Glanz) M. I. 90-8. 00 12 Kablnet„ 4.90-6.50 1710 Berliner Hielier e edel IHannkheim Sonntags den ganzen Jag der evang. Alrchengemeinde Oſtern 4. April 1915 9 Uhr Hauptgottesdienſt Kirchenchor, Kollekte Feier des hl. Abendmahls 1½8 Uhr abends Predigtgot⸗ tesdienſt Oſtermontag 5. April 1915 Uhr Hauptgottesdienſt N 3, 12 Kunststrasse 5 12 VIsit(Matt) M. 4.50 12 Kabinet„,„ 9.50 geöffnet. 9 Telefon 462. „Bürger⸗Automat“ K 1 10 an der Neckarbrücke — Erſtklaſſige Erfriſchungsräume— Belegte Delikateſſen, Brödchen aller Art. Chokolade, Torte ſtets friſch und in beſter Qualität. K 1 10 Kaffee, Stadtgeſpräche gratis. Adreßbuch liegt auf. Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Annahmestelle: Gg. Leonh. Bühler, Seckenheim, wohnhaft: An den Planken; kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheck- konto 629 Ludwigshafen a. Rh. findet im Saale des ſprechen wird. Einladung. Am Mittwoch, den 7. April 1915. Abends 8 Uhr „Zähringer Hofes“ eine allgemeine Verſammlung ſtatt, in der Herr Oberlehrer M. Rödel aus Mannheim Aber die Frage der Voldsernäbrung Jedermann, insbeſondere auch Frauen, wer⸗ den hierzu mit der Bitte um zahlreiche Beteili⸗ gung freundlichſt eingeladen. Seckenheim, den 3. Bürgermeiſteramt. Volz. April 1915. Koch. lich zu übergeben. Bekanntmachung. Der Gemeindevoranſchlag pro 1915 betr. Der Gemeindevoranſchlag pro 1915 iſt aufgeſtellt und liegt 8 Tage vom 5. April ds. Js. ab auf dem Rat⸗ haus in Seckenheim zur Einſicht der Beteiligten offen. Einwendungen gegen denſelben ſind vor deſſen Be⸗ ratung durch den Bürgerausſchuß, welche am 23. April 1915 ſtattfindet, dem unterzeichneten Gemeinderat ſchrift⸗ Seckenheim, den 1. April 1915. Gemeinderat: Volz. Kach. Arbeiter geſucht. 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Wir machen unſere Mitglieder in ihrem eige⸗ nen Intereſſe darauf aufmerkſam, daß ſte bei eintreten⸗ den Krankheitsfällen, das iſt, bei Ueberweiſung in ein Krankenhaus im Beſitze eines Ueberweiſungsſcheines und in anderen Fällen im Beſitze eines Krankenſcheines ſein müſſen, die täglich bei unſerem Kaſſier Herrn Auton Ruf ab⸗ geholt werden können. Wir bitten unſere Mitglieder dringend, hiervon gefl. Kenntnis zu nehmen. Der Geſamtvorſtand. Gegen Huston, Heiserkeit und Verachleimung empfehle Eucalypthus-Menthol-Bonbons, Emser, Sodener Pastillen, Wyberttabletten, Jerpinolpastillen, Droginal- Bonbons Fenchelhonig, Reichel's Hustentropfen ferner Tee's Isfändisch Moos, Salbeiblätter, Altheewurzel, 1: Fenchel, Huflattig, Süssholz, Knöterich: Thüringer Brusffee in Paketen à 10 und 25 Pfg. Germania-Drogerie Fr. Wagner's Nachf. inn. W. Hölls fin versichert ganze Famillen sowie Einzelpersonen für Bekanntmachung. Die Kreisverſammlung im Jahr 1915 betr. Ich bringe zur öffentlichen Kenntnis, daß die Kreis⸗ verſammlung des Kreiſes Mannheim(Amtsbezirke Mann⸗ heim, Schwetzingen und Weinheim) am Montag, den 19. April 1915, vormittags 9 Uhr, im Bürgerausſchußſaal(N 1 Kaufhaus) dahier zur regel⸗ mäßigen Tagung und Erledigung untenſtehender Tages⸗ ordnung zuſammen treten wird. Die Sitzung iſt öffentlich. Ich lade die Kreisangehörigen zur Teilnahme erge⸗ benſt ein. Die Herren Bürgermeiſter des Kreiſes werden erſucht, dies in ihren Gemeinden ortsüblich bekannt zu geben. Mannheim, den 15. März 1915. Großh. Kreishauptmann. 8 Verzeichnis derjenigen Gegenſtände welche in der am Montag, den 19. April 1915, vorm. 9 Uhr beginnenden 50. Sitzung der Kreisverſammlung zur Verhandlung kommen. 1. Wahl des Vorſitzenden, ſeines Stellvertreters und zweier Sekretäre. 2. Allgemeiner Geſchäftsbericht des Kreisausſchuſſes — Dienſtbezüge des Kreisrechners Seeger, 3. Kreisſtraßen und Kreiswege. 4. Landarmenpflege. 5. Bauunfallverſicherung. i 6. Verſicherungsnahme gegen Ho gelſchaden. 7. Kreispflegeanſtalt Weinheim. 8. Kreiserziehungshaus Ladenburg. 9. Kreisarmenkinderpflege. Behandlung Augenkranker. Tubeckuloſenkämpfung. a Landkranken⸗ und Wöchnerin nenpflege. Beiträge an nohltätige und gemeinnützige Anſtal⸗ ten und Vereine. Landwittſchaftliche Kreis winterſchule Ladenburg. Tierzucht. Obſt⸗ und Gemüſebau. „Gewerbe, Handel und Induſtrie. „Förderung des weibl. Haushaltungsunterrichts. Förderung des we bl. Arbeitsunterrichts. 20. Beiträge an Volks⸗ und Schülerbibliotheken. 21. Verbeſcheidung der Kreis rechnungen und der ein⸗ zelnen Fondsrechnungen für 1914(mündlicher Bericht der Rechnungsprüfungskomiſſior). Kreisvoranſchlag für 1915. 3. Wahl zweier Erſotzmänner des Kreisausſchuſſes. Wahl des Sonderausſchuſſes für Hagelverſicherung. 5. Wahl von zwei Vertretern des Kreiſes Mannheim und von zwei Erſatzmännern in den erweiterten Verwaltungsrat der Gebäudeverſicherungsanſtalt in Karlsruhe. Wahl der Rechnungsprüfungskommiſſion. Vorſchlag einer Anzahl Vertrauens männer(Schätzer) für die Norddeutſche Hagelverſicherungsgeſellſchaft. Beſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit allgemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 30. März 1915. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber: Volz. Koch. 2 Weklianntmachung. a Erbgroßherzog Friedrich⸗Stiftung betr. Aus Anlaß der Geburt Sr. Kgl. Hoheit des Erb⸗ großherzog wurden von Ihren Kgl. Hoheiten dem Groß⸗ herzog Friedrich und der Großherzogin Luiſe die Erbgroß⸗ herzog Friedrich⸗Stiftung für dürftige Kinder badiſcher Landesangehöriger errichtet. i Das für den diesſeitigen Amtsbezirk zu vergebende Gnadengeſchenk(in Höhe von 10 Gulden 17 Mk.) erfolgt im laufenden Jahre an ein Kind katholiſcher Konfeſſton. Bewerbungen ſind längſtens bis zum 12. April 1915 bei dem Bürgermeiſteramt dahier anzumelden. Seckenheim, den 30. März 1915. Gemeinderat: Volz. Bekanntmachung. Die Aufnahme von Schulanfänger betr. Das Schuljahr 1914/15 nimmt am Mittwoch, den 7. April ds. Is ſeinen Anfang. Um zwecks der Klaſſenbildung die ungefähre Zahl der Schulanfänger feſtſtellen zu können, iſt es erwünſcht, daß die von auswärts zugezogenen, in das ſchulpflichtige Alter eingetretenen Kinder, männlich jene, welche in der Koch. Zeit vom 1. Mai 1908 bis mit 30. April 1909 geboren ſind, noch var Oſtern angemeldet werden. Die Anmeldung kann unter Vorlage eines Ge⸗ buris- u. Ampfſcheines in der Friedrichsſchule(gim⸗ mer 18) erfolgen. Seckenheim, den 13. März 1915. Das Rektorat: Lorentz, Rektor. Bekanntmachung. Laut bereits veröffentlichtem Beſchluß unterbleibt in dieſem Jahre mangels genügenden Beſtandes die ullgemeine Streuverteilung an die Bürger. Da jedoch teils Stroh⸗ mangel beſteht iſt beabſichtigt den ſonſt berechtigten Bürgern, alſo denen die ſeither ſchon Streu zugeteilt erhielten und die entweder Großvieh(Kühe oder Ziegen) beſitzen gegen Vergütung einen beſtimmten Teil zuzuweiſen. Wer alſo hiernach empfangsberechtigtigt iſt und Streu benötigt wird aufgefordert ſich in der Zeit vom 6. bis 10. April ds. Js. auf dem Rathaus, Zimmer Nr. 7, anzumelden. Spätere Meldungen können nicht mehr berückſichtigt werden. Seckenheim, den 2. April 1915. Bürgermeisteramt: Volz. Koch. N 8 „ 2