06 b 1 b 1 1 5 N 3 Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 485 8 3 5 e Zum Unkerſchied von den haſtigen Vorſtößen des Feindes an den verſchiedenen Stellen unſerer Weſtfront, deren Erfolge meiſtens in ganz kurzer Zeit wieder ver⸗ loren gehen, haben unſere Angriffe den großen Vor⸗ zug, daß ſie erſtens ziemlich überraſchend erfolgen und zweitens, daß ſie ſtrategiſch und taktiſch ſo angelegt ſind, daß die im erſten Anſturm genommenen Stellungen nicht nur behauptet, ſondern in nach⸗ holenden Angriffen weiter ausg ebaut werden können. Dieſes Vorgehen hat ſich auch bei der jüngſten Offenſive in Flandern glänzend bewährt. So haben wir die am Weſtufer des Kanals im nächtlichen Sturmangriff er⸗ oberten Dörfer und Höhen nicht nur gehalten gegenüber feindlichen Verſuchen, ſie zurückzuerobern, ſondern wir haben drei weitere Orte vor unſerer Front genommen. Es lag auf der Hand, daß die Gegner zur Wiedererlan⸗ ung der außerordentlich wichtigen Stellungen die äußer⸗ ſten Anſtrengungen einſetzen werden. Die Gegenangriffe richteten ſich zunächſt auf den hoch gelegenen Ort Li⸗ zerne. Nachdem aber alle Angriffe ſcheiterten, ſetzte der Gegner ſeine Vorſtöße geſtern beiderſeits der Straße Pilkem⸗Ypern, alſo gegen einen Teil unſerer neuen Stellung, an. Auch dieſen Angriff ſowie den in den Abendſtunden öſtlich davon unternommenen ereilte das Schickſal der früheren. Daraus, daß die Feinde auf dem weſtlichen Ufer des Kanals nicht angriffen, muß geſchloſſen werden, daß ihre Verluſte dort ſo er⸗ heblich ſind, daß es ihnen nicht mehr möglich iſt, gigen den wichtigſten Teil der neuen deutſchen Stellung, ie teilweiſe hier nur mehr drei Kilometer von Ypern entfernt M iſt, vorzugehen. Dasſelbe erfreuliche Bild bieten die Kämpfe auf den Cotes Lorraine bei Combres. Dieſe Höhenſtel⸗ lung wollten die Franzoſen ja längſt genommen haben, begnügten ſich dann aber damit, das im Talgrunde ge⸗ legene Les Eparges zu halten. Und nun begann auch hier die vorher nicht ruhmredig angekündigte deutſche Offenſive von Combres aus. Mehrere Höhen weſtlich von Eparges, alſo auch dieſes Dorf ſelber— das, im Talgrunde liegend, freilich keinen taktiſchen Wert hat—, ſind von unſeren Truppen im Sturme genommen wor⸗ den. In der Champagne wurde eine zweite um⸗ fangreiche franzöſiſche Befeſtigungsgruppe von uns ge⸗ ſtürmt. So ſchwindet auch hier in raſcher Reihenfolge ein feindlicher Widerſtand nach dem anderen. Der fran⸗ zöſiſche Tagesbericht lügt ſeinen Leſern die Wieder⸗ eroberung des Hartmannsweilerkopfes vor. Dagegen ſtellt unſere Oberſte Heeresleitung feſt, daß die Franzoſen gegen die dortigen deutſchen Stellungen nach den mißglückten Vorſtößen vom 26. April keine wei⸗ teren Angriffe verſuchten. Während wir von der Oſtfront ſeit längerer Zeit keine Nachrichten mehr erbalten batten. meldet der beu⸗ Taeuerdank's Brautfahrt. 78 Von Guſtav von Meyern. 23 Fortſetzung. Nachdruck verboten. Immer näher kam der Lärm; von hunderten von Stimmen ſchrie es: „Heil Kleve! Heil Adolf und Maria!“ „Heil unſerem künftigen Herzog!“ „Hoch unſere Freiheit, hoch, hoch!“ Aber jeden neuen Ausruf angebend und mitten aus dem Chaos der Stimmen erkennbar und ſie übertönend wie Poſaunenton, tat ſich eine einzelne, machtvolle Baß⸗ ſtimme hervor. „Das iſt Nikol, der Baß, der Führer des Pöbels und des Herzogs berüchtigter Handlanger,“ flüſterte Maria.„Ihm folgt die ganze Rotte.“ „Die Rotte Korah!“ ſeufzte die Aebtiſſin zum Him⸗ mel, während Hufſchlag und Lärm, wie ein Wirbelſturm, ſchnell wie er gekommen, ſich in der Ferne verlor. „Iſt es denn möglich? Das unter den Fenßern des Schloſſes!“ „O, das iſt noch das Wenigſte, Baſe. Aber ſie entblöden ſich ſchon nicht mehr, auch Drohungen gegen reich auszuſtoßen. Ich bin ja ſchutzlos, wie meine Kanzler es waren... Und doch.. nein“.. ſetzte ſie nach einem ſcheuen Blick in den Saal leiſe hinzu— Ihr wißt noch nicht alles, Baſe,— ſo ganz ſchutzlos bin ich nicht. Ich habe einen unſichtbaren Beſchützer.“ „Den haben wir alle, Kind, dort oben,“ lächelte die Aebtiſſin. „Wohl, ehrwürdige Baſe, wohl! Aber.. ich habe auch einen hier unten, einen ganz irdiſchen. Es liegt ein wunderbares Geheimnis um ihn, ſo daß mir vor ihm grauen könnte, wenn er mir nicht ſo Gutes täte.“ „Ich ſage es ja, Kind, der böſe Feind geht um. Gott behüte Dich vor ihm!“ a Maria lächelte. Der„böſe Feind“ ſchien ihr keinen Eindruck zu machen. 5 5 Amtsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim. Iuesheim, Nekarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Sechenheim, Donnerstag, den 29. Npril 1915. tige Tagesbericht, daß wir Uns durch Angriff nordöſtlich immer zu hart. und öſtlich von Suwalki in den Beſitz ruſſiſcher Stel⸗ lungen auf einer Frontbreite von 20 Kilometern ſetzten. Zweifellos hat die deutſche Heeresleitung den günſtigen Augenblick, da die Ruſſen ihre dortige Front zugunſten der Karpathen ſchwächten, feſtgeſtellt und benützt, und durch einen kräftigen Vorſtoß dieſes erfreuliche Ergeb⸗ nis erzielt. Das Gleiche dürfte für die Erfolge bei Prasznuysz gelten, wo zwei Offiziere, 470 Ruſſen gefangen genommen und drei Maſchinengewehre erbeu⸗ tet wurden. Der kombinierte Flotten⸗ und Landan⸗ griff gegen die türkiſchen Verteidigungsſtellen an den Dardanellen hat begonnen. Die verbündeten Eng⸗ länder und Franzoſen haben unter dem Schutze ihrer Flotte an drei verſchiedenen Punkten der Halbinſel Gal⸗ lipoli und bei Kum Kale auf dem aſiatiſchen Ufer Trup⸗ pen gelandet. Zu derſelben Zeit verſuchte ein Teil der verbündeten Flotte in der Meerenge ſelbſt vorzudringen. Durch eine erfolgreiche Landung an der Weſtküſte der Halbinſel Gallipoli könnten die wichtigen Befeſtigun⸗ gen der Enge von Tſ chanak nur dann ernſtlich gefähr det werden, wenn es den Verbündeten gelänge, die tür⸗ kiſche Verteidigungsarmee zu ſchlagen und ſchwere Artillerie ans Land zu bringen. Selbſtverſtändlich ſetzen die Verteidiger alles daran, den Angreifer ins Meer zu werfen und die gefährdete Weſtküſte Gallipolis, die keine Verteidigungen aufweiſt, zu halten. Wir hof⸗ fen zuverſichtlich, daß dies, wie teilweiſe ſchon geſchehen iſt, den Türken gelingen wird.„„ Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WB. Paris, 28. April. Amtlicher Bericht von eſtern abend 11 Uhr: Nördlich Ypern dauern ertſchritte, ſowie die Fortſchritte der engliſchen Arme an. Wir machten zahlreiche Gefangene und erbeuteten Material(Minenwerfer und Maſchinengewehre). Auf der Front Les Eparges⸗Saint Remy⸗ Graben von Colonne wurden die deutſchen Angriffe vollkommen zurückgeworfen. An einer einzigen Stelle der Front zählte ein Offizier etwa 1000 Tote. Am Hartmannsweilerkopf gingen wir zur Offenſive über und rückten vor. Nachdem wir den Gipfel wieder eingenommen hatten, rückten wir um 200 Meter auf dem Oſtabhang vor. Die engliſchen und franzöſiſchen Lügenberichte. WTB. Berlin, 28. April. Aus dem Großen Hauptquartier wird uns mitgeteilt: Die geſtrigen offiziellen franzöſiſchen und engliſchen Kriegs⸗ berichte geben wieder einige intereſſante Proben der Mittel, mit denen die Oeffentlichkeit in den Län⸗ dern unſerer Geaner aetäuſcht wird. Die Franrzoſen „O Baſe, wie könnte es der Böſe ſein?“ ſagte ſie ſchelmiſch.„Habt Ihr jemals gehört, daß er auch Reim⸗ ſprüchlein macht?“ „Niemals,“ beteuerte die Aebtiſſin. i „Ich auch nicht. Hört nur, aber von Anfan an!... Kaum war die Schreckenskunde gekommen, daß mein armer Vater vor Nancy gefallen ſei, ſo fand ich in meinem Boudoir einen Streifen Linnenpapier mit dem Sprüchlein: „Gib Deinen Vetter Adolf frei! 5 Dann führ' ich, den Du liebſt, herbei.“ „Alſo mit Geldern in Verbindung,“ nickte für ſich die Aebtiſſin. „Ihr wißt, Baſe, daß ich ihn freigab— ich hätte es auch ohnehin getan, denn ſeine Strafe erſchien mir Aber kaum war Adolf bei Tournay gefallen, ſo ereigneten ſich ſonderbare Dinge. In Geldern ſollten neue Truppen ausgehoben werden, doch ſiehe da, alle junge Mannſchaft zwiſchen Maas und Zuhyderſee war verſchwunden“ „Seltſam!“ f f „Und noch auffallender.. ſelbſt die von Adolf mit⸗ genommenen hatten nach ſeinem Tode beim Dunkel der Nacht in der allgemeiner Verwirrung heimlich das Heer verlaſſen— niemand wußte, wohin.“ „Aber was in aller Welt hat das mit Deinem Be⸗ ſchützer zu tun?“ „Hört nur weiter! Der nächſte Spruch, den ich fand, lautete: 5 „Um Deine Kanzler ſieh Dich vor! Schon kkopft der Henker an ihr Tor.“ Ich zeigte es Imberkourt und Hugonet; ſie belä⸗ 1 es, blieben... und Ihr kennt ihr ſchreckliches nde.“ „Alſo auch mit dem Volke in Verbindung!“ „Sicher. Aber noch mehr. Ratlos vor den Ereig⸗ niſſen, die Schlag auf Schlag auf mich einſtürmten, ſtehe ich eines Morgens vor der Marmorbüſte Maximilians, vor ſich Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. eee 18. Jahrgang Dehaupten, daß ſte den ihnen am 25. April entriſſenen Gipfel des Hartmannsweilerkopfes wieder genommen hätten. In Wirklichkeit iſt er ſeit den 96 nzlich m ißlungenen Rückeroberungsverſuchen am 6. April nachmittags überhaupt nicht mehr an⸗ gegriffen worden. Er befindet ſich alſo ſelbſtver⸗ ſtändlich in unſerer Hand. Der engliſche Bericht ſagt, die Franzoſen hät⸗ ten, auf dem linken Flügel der Engländer vorgehend, Het Sas zurückgewonnen. In Wirklichkeit iſt auch die⸗ ſer Ort geſtern nicht e worden.— Ferner be⸗ hauptet er, der deutſche ericht über die Fortnahme der 4 engliſchen Geſchütze ſei nicht zutreffend. Es iſt für die engliſche Heeresleitung bedauerlich, daß ſie ſo ſchlecht von ihren Untergebenen unterrichtet wird, wenn es auch verſtändlich iſt, daß die regelmäßige Berichterſtattung durch die Eile, mit der die engliſchen Truppen am 25. April das Schlachtfeld verlie⸗ ßen, etwas in Unordnung gekommen ſein mag. Die „ 1 gehören nach der Bezeichnung, die ie tragen, der 2. London Garriſon Artillery und 2. London Territorial Div. an. Es ſind 12.8 Etm.⸗Geſchütze, die in allernächſter Zeit ihre Anweſenheit auf unſerer Seite den Gegnern deutlich erkennbar machen werden. Feindliche Flieger über dem ſüdlichen Baden. ( Freiburg, 28. April. Heute früh wurden über dem Bahnhofgelände von Altingen von einem feind⸗ lichen Flieger vier Bomben abgeworfen. Zwei Schnell⸗ e wurden getroffen und mußten außer etrieb ela werden. Ueber Müllheim erſchienen mor⸗ 1525 und mittags feindliche Flieger, die alsbald vertrieben wurden. Ein klarſehender Frauzoſe Rüſtungen eben alls eine jährliche Ausgabe von 2 Mi i erden. Eine ſolche Be⸗ laſtung des Staatsſäſels werde au! das wirt⸗ ſchaftliche Leben Vb die mir in beſſeren Zeiten Lorenzo Medicis geſchenkt, „Das iſt wunderbar,“ entfuhr es der Aebtiſſin. „Nicht wahr? Als ob er in meiner Seele geleſen hätte. Und wie konnte er wiſſen, daß ich wirklich ins⸗ geheim längſt an Max geſchrieben, daß ich ihn flehent⸗ lich gebeten hatte, mich nicht zu verlaſſen, und daß mein Brief in ſeine Hände gekommen? Ich darf Euch wohl ſagen,“ fuhr ſie leiſe und mit ſchlauem Lächeln fort,„daß ich nicht zögerte, dem Rate zu folgen. Den Brief legte ich unter die Büſte nieder. Am anderen Morgen war er verſchwunden. Gegen Kleve tat ich ganz arglos, und König Ludwig ließ ich Waffenſtillſtand und neue Verhandlungen anbieten— Ihr wißt ja, das macht man immer ſo, wenn man nur Zeit gewinnen will. Da⸗ her heute die franzöſiſche Geſandtſchaft!“ „Ei, ei, Du Heuchlerin!“ drohte die fromme Frau mit erhobenem Finger.„Siehſt Du, das kam vom böſen Feind. Da zeigte er den Pferdefuß!“ „Was wollt Ihr, Baſe?“ lachte Maria jetzt offen hin.„Es war nur das Blümchen Fuchsſchwänz⸗ lein, das dem Mägdlein in der Not wohl anſtehen mag. Nun aber höret das Rätſelhafteſte von allem! Geſtern finde ich einen vierten Spruch, er lautet: f „Sei feſt! Wenn jede Hoffnung ſank, Bin ich Dir nah und Teuerdank!“ Teuerdank! Wer iſt Teuerdank?“ .(Fortſetzung folgt.) a ö 2 1 eine verhältnismäßig geringe Einnahmequelle darſtellen würde. Der Gewinn neuer Gebiete werde für Frank⸗ reich nur inſoweit einen neuen Reichtum bedeuten, als Frankreich imſtande ſei, den Reichtum auszunüt⸗ zen. Wenn Frankreich, wie bisher die Ausnutzung des eigenen Reichtums Fremden überlaſſe, habe es ſeine Miſſion verfehlt. Jeder Franzoſe habe die Aufgabe, Arbeiter für Frankreichs Größe und Wohlfahrs zu ſein. Hoffentlich werde jeder auch den Willen haben, dieſe Aufgaben zu erfüllen und ſie nicht Fremden zu über⸗ laſſen. 5 Engliſche lügenhafte Phraſen im Oberhaus. WTB. Londen, 28. April. Im Oberhaus erklärt Lord Kitchener in Beantwortung von Fragen, die Ge⸗ fangenen würden freigelaſſen, wenn immer es zuträglich erſcheine. Die Auswechſelung von Gefangenen ſei mit beträchtlichen Schwierigkeiten verbunden, die in dem Maße zunehmen, als Deutſchland von den Dienſten der Ge⸗ fangenen Gebrauch mache, die bisher auf Grund ihres vorgerückten Alters von einer militäriſchen Dienſtleiſtung befreit waren. Bezüglich der Behandlung engli⸗ ſcher Kriegsgefangener in Deutſchland ſagte Kit⸗ ſchener, er müſſe, da Berichte aus verſchiedenen Quellen darin übereinſtimmen, mit größtem Widerſtreben anneh⸗ men, daß die Gefangenen hart be audelt würden. Deutſchland habe die Artikel 4 und 7 der Haager Konven⸗ tion übertreten. Es ſei nur blllig zu ſagen, daß die deutſchen Spitäler nicht von dieſen a igungen ge⸗ troffen würden. Was die deutſchen Ve igsmaßregeln in britiſchen Offizieren betreffe, ſo ſei nach der Haager donvention eine derartige Gefangenſetzung nur dann zu⸗ äſſig, wenn ſie aus Gründen der Sicherheit unbedingt notwendig ſeien. Deutſchland habe ſeit vielen Jahren zor der ziviliſierten Welt als große militäriſche Nation gegolten, und militäriſche Tüchtigkeit und Mut reichlich be⸗ vieſen. Es ſolle auch einen Standard der militäriſchen Ehre aufſtellen, der ihm, wenn auch nicht die Freund⸗ chaft, ſo doch die Achtung der Nationen erringen würde. Die Lage im Oſten. Der öſterreichiſche Tagesbericht. WdeB. Wien, 28. April. Amtlich wird verlautbart dom 28. April 1915 mittags: Die allgemeine Lage iſt unve mindert. In den Karpathen, ſowie in Ruſ⸗ liſch⸗gol n vereinzelt heftiger Geſchützkampf. Unſere Arti ſrice ichte z i Munitionsdepots der R en durch Bolltreffer zur ET ion. Wiederholte Nachta griffe des Feindes im Abſe öſtlich Höhe Oſtry wurden abge⸗ vieſen. In Südoſtgalizien und in der Buko⸗ vina keine beſonderen Ereigniſſe. a Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Der ruſſiſche Zuſammenbruch in den Karpathen. Gͤc. Wien, 28. April. Der militäriſche Mitarbei⸗ 8 . 7 ler der Sofioter„Kambana“ bezeichnet die Karpa⸗ thenſchlacht als einen fürchterlichen Zuſammen⸗ öruch der Ruſſen. Dieſe hätten ihre beſten Trup⸗ zen und ſämtliche Reſerven eingeſetzt. Die Zahl ihrer kräfte habe e! M on weitaus überſtiegen. In dieſer Schlacht ſei der Kern und die Ausleſe der ruſſiſchen Armee vernichtet worden. Die Hoffnung auf eine Zer⸗ krümmerung Oeſterreich⸗Ungarns, mit der ſich die Ruſ⸗ ſen getragen hätten, ſei gänzlich zunichte gemacht. Ein Zeppelin an der ruſſiſchen Front. GKG. Berlin, 28. April. Wie die„National⸗Ztg.“ von der ruſſiſchen Grenze berichtet, meldet„Utro Roſſij“ don der Weichſelfront, daß vor einigen Tagen ein Zep⸗ pelin über den ruſſiſchen Linien bei Ciechanow er⸗ ſchien. Trotzdem er heftig beſchoſſen wurde, konnte er nicht zur plötzlichen Umkehr gezwungen werden. Ruſſiſche Flugzeuge, die ihn vertreiben wollten, mußten unver⸗ richteter Dinge wieder umkehren, da ſie vom Zeppelin Schnellfeuer erhielten. Nachdem das Luftſchiff ſeine Er⸗ kundungen beendet hatte, überflog es Ciechanow und warf hier eine große Anzahl Bomben teilweiſe ſehr großen Umfanges ab. Der Sachſchaden iſt angeblich nicht be⸗ deutend, doch ſoll eine Anzahl Perſonen durch Bomben⸗ ſplitter getötet worden ſein. Trotz heftiger Beſchießung umkreiſte das Luftſchiff die Stadt mehrfach und kehrte ü n anſcheinend ohne Schaden erlitten zu haben, nach den deutſchen Linien zurück. Das Blatt weiſt dar⸗ auf hin, daß gerade die Zeppeline außerordentlich großen Schrecken unter der Bevölkerung verbreiten. neber Budapeſt und Wien nach Berlin. WTB. Petersburg, 28. April. In einem Artikel über die Kriegslage führt die„Nowoje Wremja“ aus, daß die Knarpathenkämpfe zu große Anſtren⸗ ungen und Opfer erfordert hätten, um nur als 5 lügeldeckung zu dienen. Es liege daher anſcheinend die Abſicht der Kriegführung vor, über Budapeſt und Wien nach Berlin zu gelangen. Der Krieg zur See. Zur Torpedierung des franz. Panzerkreuzers. WTB. Rom, 28. April. Der„Meſſaggero“ ſchreibt: Das franzöſiſche Panzerſchiff„Leon Gambetta“ befand ſich nach einer Patrouilleufahrt im Kanal von tranto auf der Fahrt nach Malta, wo es ſich mit anderen Kreuzern vereinigen ſollte. Gegen 12 Uhr begegnete es einem Segelſchiff mit italieniſchen Signalzeichen. Der Kreuzer e das Schiff auf, zu halten und durchſuchte es. Die italieniſchen Papiere waren vollkommen in Ordnung. Das Segelſchiff hatte kaum ſeine Fahrt wieder aufgenommen, als der Gam⸗ Letta von einem Torpedo getroffen wurde, der dem Waſſer einen großen Zulaufkanal nach dem Maſchinen⸗ raum und den Dynamos öffnete. Das Schiff ver⸗ ſank in voller Dunkelheit und konnte keine Nachrichten geben. In etwa 20 Minuten ging es unter. Zwei von den ins Meer gelaſſenen Schaluppen mit Matroſen kenterten, andere mit 108 Matroſen konnten gerettet nusnven, demgegenuver jelpſt eine Kriegsentſchadigung ſchehniſſe und wünſchen ihr weitere ſchöne Erfolge. Truppen ihren Angriff mit Erfolg dur den Fein 8. Nacht nach Syrakus abreiſten. Unter ihnen befanden ſich 10 Offiziere. Das erfolgreiche öſterreichiſche U-Boot 5. WTB. Berlin, 28. April. Zur Verſenkung des „Leon Gambetta“ ſchreibt die„Nordd. Allg. Zeitung“: Die amtliche Beſtätigung der Tat des öſterreichiſch-un⸗ i Unterſeeboots 5 wird die Freude noch ſteigern, ie ſich der Berliner Bevölkerung bemächtigte, als geſtern in ſpäter Nachmittagsſtunde die erſte Nachricht weiteren Kreiſen bekannt wurde. Mit beſonderer Genugtuung wird man vernehmen, daß der„Leon Gambetta“ nicht nur ſchwer getroffen, ſondern verſenkt wurde. Damit hat die öſterreichiſch⸗-ungariſche Kriegsflotte ihrer Geſchichte ein neues Ruhmesblatt eingefügt. In kühner Fahrt hat ſich das Tauchboot etwa 900 Kilometer von ſeiner Operationsbaſis entfernt und iſt b's zum Ausgang des Adriatiſchen Meeres in das Mittelmeer vorgedrungen. Dort ſtieß es auf das feindliche Kriegsſchiff, das alsbald ſeinem Angriff zum Opfer fiel. Mit dem Weien des Seekriegsſchauplatzes in den öſterreichiſch⸗ungariſchen und italieniſchen Gewäſſern hängt es zuſammen, daß die Flotte unſerer Verbündeten zu größeren Unternehmun⸗ zen weniger Gelegenheit hat. So oft ſie ſich aber regen konnte, hat ſie Unternehmungsgeiſt und mit klarer Berechnung gepaarten Wagemut be⸗ wieſen, die neue Zeugniſſe dafür ablegten, daß die ruhmreichen Ueberlieferungen der Kriegsflotte Oeſter⸗ reich⸗Ungarns in den heutigen Nachkommen nicht nur weiterleben, ſondern ungeſchwächt fortwirken. Mit freudi⸗ ger Anteilnahme folgen wir Deutſchen dem Eingreifen der öſterreichiſch⸗ungariſchen Seemacht in die kriegeriſchen Ge⸗ 136 Mann des Gambetta gerettet. 9 WTB. Brindiſi, 28. April. Von Ueberlebenden des„Leon Gambetta“ erfährt man, daß das Schiff an der linken Seite von 2 Torpedos getroffen wurde und in 10 Minuten ſank. Die Zahl der Geretteten beträgt 136. Man fiſchte 58 Leichen auf, die am Mor⸗ gen mit militäriſchen Ehren auf dem Friedhof von Caſt⸗ rigniano beigeſetzt wurden. England beſteht auf der völkerrechtswidrigen Be⸗ handlung der U⸗Boot⸗Mannſchaften. WTB. London, 28. April. Im Unterhaus ſagte der erſte Lord der Admiralität Churchill in Beant⸗ wortung mehrerer Anfragen: Die Ausnahmebe⸗ ſtimmungen für deutſche Gefangene gelten nur für Gefangene von deutſchen Tauchbooten, die auf ruchloſe Weiſe neutrale Nichtkämpfer und Frauen auf offener See getötet haben. Die Gefangenen aus den deutſchen Tauchbooten, die vor dem 18. Februar in die Hände der Engländer fielen, werden wie die anderen Gefangenen behandelt. Bei Perſonen, die ſyſtematiſch Handelsſchiffe und Fiſchdampfer in den Grund bohrten, vielfach ohne Warnung, ohne Rückſicht auf Verluſt an Menſchenleben, der daraus entſteht, können nicht als ehr⸗ liche Soldaten betrachtet werden. Miſſetaten, wie die gegen„Oriole“ und„Fallaba“ konnten nicht vorausge⸗ ſehen werden. Das Völkerrecht enthalte keine Beſtim⸗ mungen darüber. Man kann augenblicklich nicht ſagen, wieweit es möglich ſein wird, nach Ablauf des Krieges die Se uld der beteiligten Perſonen feſtzuſtellen und in welcher Form Genugtuung von dem ſchuldigen Volke zu erlangen iſt. Inzwiſchen müſſen dieſe Gefangene von ehrenhaften Kriegsgefangenen abgeſondert werden. Die Bedingungen, unter denen das geſchehen iſt, ſind durchaus menſchenwürdig. Die Regierung hat unter der Vorausſetzung der Gegenſeitigkeit zugeſtanden, daß ame⸗ rikaniſche Vertreter die Gefangenen beſuchen und Bericht erſtatten. Sie kann ſich aber durch die deutſchen Vergeltungsmaßregeln nicht in ihrer Behandlungsweiſe beeinfluſſen laſſen. o 1 22 2 85 3 4 2 a Der türkiſche Krieg. Die ruſſiſ Rückwärts⸗Offenſive im Kaukaſus. WTB. öburg, 28. April. Der Generalſtab der Kaukaſus. ee teilt unter dem 25. April mit: In der Richt! auf Olty und an der Küſte ſetzten un⸗ ſere Truppen iyre„Offen ive“(1) fort. Im Tale der Alaſchkert hatte unſere Kavallerie ein Gefecht mit Kurden und zerſtreute und warf ſie nach Süden zu⸗ rück. An den übrigen Abſchnitten keine Veränderung, Vier Landungsverſuche der Feinde vereitelt. WTB. Konſtantinopel, 27. April. Das Haupt⸗ quartier teilt mit: Der Feind verſuchte am 25. April unter dem Schutze ſeiner Kriegsſchiffe an vier Punk⸗ ten der Weſtküſte von Gallipoli zu landen, näm⸗ lich an der Mündung des Sighin Dere, am Küſten⸗ ſtrich von Ari Burun, weſtlich von Kapa Tepe, an der Küſte von Teke Burun, ſowie in der Um⸗ bern eg von Kum⸗Kale. Die feindlichen Truppen, die an em Küſtenſtrich von Teke Burun gelandet waren, wurden durch einen Bajo bar Soldaten ins Meer zurückgedrängt. Die Truppen, die bei Ari Burun ans Land gegangen waren, verſuchten vorzu⸗ dringen, wurden aber burch einen Angriff unſerer Trup⸗ pen zum 8 8 gezwungen und wieder an die Küſte gedrängt. Ein Teil der feindlichen Streitkräfte in dieſer Gegend mußte geſtern nacht eiligſt auf die Schiffe entfliehen. Unſere Truppen ſetzten heute ihren An⸗ riff an allen dieſen Punkten erfolgreich fort. Zur ſelben Zeit näherte ſich eine Flotte der Meerenge, um von der See aus die Forcierung zu unternehmen, mußte ſich jedoch vor unſerem Feuer zurückziehen. Bei dieſem Kampf wurde ein feindliches Torpedoboot ver⸗ ſenkt, ein anderes ſchwer beſchädigt; es mußte nach Tenedos geſchleppt werden. Heute unternahm man vom Meere aus keinen Verſuch gegen die Dardanellen. Auf den anderen Kriegsſchauplätzen iſt keine Veränderung zu verzeichnen. WTB. Konſtantinopel, 27. April.(Ergänzung zum Bericht des Hauptquartiers.) Die feindlichen Trup⸗ pen, die bei Kum⸗Kale gelandet waren, wollten unter dem 8 ihrer Kriegsſchiffe vorrücken, aber trotz der heftigen . 1. 3 üſte Leuca an mit Kleidern für die Ueberlebenden, die in der Beſchießung von allen Seiten 3 unſere Tö ke; wir machten dußerdem 200 Gefangene. Un⸗ ſere Verluſte ſind unbedeutend. Eine Abteilung muſel⸗ maniſcher Soldaten, die mit den Franzoſen an dieſem Küſtenſtrich ausgeſchifft worden war, ging zu uns über. An der anderen Stelle vor Kaba Tepe machten wir eine Anzahl Engländer und Auſtralier zu Gefangenen, darunter einen Hauptmann und einen Leut⸗ nant. 8 Angriff der ruſſiſchen Schwarzmeerflotte auf den Bosporus. WTB. Petersburg, 27. April.(Petersburger Tel.⸗ 80 Am Sonntag, 6 Uhr morgens, näherte ſich die Schwarze Meerflotte dem Bosporus. Um 8 Uhr eröffneten Geſchütze das Feuer gegen die Forts. 4 Als Erfolge der Beſchießung wurden ſtarke Exploſionen in dem einen der Forts beobachtet. Die am Platze be⸗ findlichen türkiſchen Kriegsſchiffe wurden beſch. en und gezwungen, ſich zurückzuziehen. Der türkiſche Panzer „Torgut“ beſchoß unſere Schiffe ohne Erfolg. Die feindlichen Torpedoboote, die vorrückten, wurden durch das Feuer unſerer Geſchütze ſchnell vertrieben. Beobach⸗ tungen durch Waſſerflugzeuge ergaben die Genauigkeit des Feuers unſerer Geſchwader. Die feindlichen Batterien beſchoſſen unſere Flieger erfolglos. Neues vom Tage * 1 unnötige Befürchtungen. WTB. Berlin, 28. April. Um einer unnötigen Erregung in den Kreiſen des legitimen Reisge⸗ ſchäftes entgegenzutreten, wird von unterrichteter Seite darauf hingewieſen, daß die Bundesratsverordnung über Reis nur den Zweck verfolgt, Reismengen, die ſpekulativ dem Konſum ferngehalten werden, in die Hand des Reiches zu bringen, und dadurch gleich⸗ zeitig eine Reſerve an Nahrungsmitteln zu ſchaffen. Ein Eingriff in die ordentliche Verſor⸗ gung des Marktes mit Reis iſt nicht beabſich⸗ tigt, ſondern die Verordnung hat im Gegenteil beſondere Maßnahmen vorgeſehen, um Störungen und Schädigun⸗ gen möglichſt fernzuhalten. Daher ſind die Friſten über den Erlaß der Aufforderung und über die Erklärung, ob der Reis übernommen werden ſoll, ſo kurz wie irgend angängig gehalten. Es iſt insbeſondere die Entſcheidung darüber, ob und zu welchen Preiſen Reismengen über⸗ nommen werden ſollen, in die Hand der Zentraleinkaufs⸗ geſellſchaft mit beſchränkter Haftung gelegt worden, die auf Grund ihrer beſonderen Kenntnis unter genauer Prü⸗ fung des Einzelfalles individualiſieren und vorſichtig vor⸗ gehen wird. Den legitimen Reisfirmen kann ſonach nur. anheimgeſtellt werden, gleichzeitig mit der Ueberſendung der Anzeige oder möglichſt bald nachher an die Zentral⸗ einkaufsgeſellſchaft m. b. H. mit entſprechenden Anträgen heranzutreten, wofür die Unterlagen zweckmäßigerweiſe von der zuſtändigen Handelskammer zu begutachten ſind. Votſchafterbeſprechung in Italien. GKG. Rom, 28. April. Dem„Meſſaggero“ zufolg hat die Regierung ihre Botſchafter in Paris, Lon⸗ don, Berlin und Wien aufs neue zu einer Beſpre⸗ chung in Rom eingeladen. 5 Die Kämpfe in Deutſch Südweſt⸗Afrika. WTB. Kapſtadt, 28. April. a pen der Union, die die Station Trekkopjes bewachen, haben den Angriff einer deutſchen Abteilung, die 700 Mann ſtark war, und 12 Kanonen mit ſich führte, zurück⸗ ewieſen. Der Feind ließ 25 Tote und Verwundete zurück. (Und die engliſchen Verluſte? Die Red.) 52188 much dus Srol It unser fützeug bol ſparſam damit um. Erfahrungen mit Fliegerbomben. Der„Frankfurter Zeitung“ wird von offenbar ſachverſtändiger Seite geſchrieben:. 5 5 5 Aus den Bombenwürfen im Markgräflerland läßt ſich für kommende Fälle, auf die man wohl an vielen Orten gefaßt ſein muß, Verſchiedenes erſehen, das von Nutzen ſein könnte. Die eine Bombe fiel in weiches, ſandiges Gartenland, ſie wühlte⸗ — 1 ein und ſchlug bei der Exploſion ein Loch von etwa eineinhalb ich Peter Tiefe und zwei Meter Durchmeſſer. Leute, die in zwölf Meter Abſtand auf ihrem Gärtchen ſich zu ſchaffen machten, blieben unverſehrt. Den Spuren auf den Dächern der. nach ſind die Splitter ungefähr in einem Winkel von dreißig Grad weggeſtreut worden. Steine bis zu Kopfgröße wurden bis unfgehn Meter geſtreut, ſie ſollen aber nicht 2 eweſen ſein, als mit der Hand geworfene Steine. Eine zweite ombe fiel ebenfalls in Gartenland, aber nicht auf ſan⸗ digen Boden. Sie ſchlug ein Loch von kaum zwanzig Zentimeter Tiefe und die Splitter flogen niedrig auf dem Boden hin. Noch in zwanzig Meter Abſtand wurden Bäum⸗ chen in Mannshöhe durchſchlagen. Die Sprengwirkung war ü ſtark, ein Stück Gartenzaun wurde zerſplittert, und Bomben⸗ ſtücke von Bohnengröße durchſchlugen noch zehn bis zwanzig entimeter ſtarke Pfoſten. Die Streuung iſt ſehr unregelmäßig, ſo wurde ein Kind, das wenige Schritte vor der Sprengſtelle ſtand, nicht verletzt, was natürlich ein Zufall war. Zwei weitere Bomben 4 5 auf die harte Straße. Sie ſchlugen keine großen öcher, die Streuung war flach, die Gefahr für eine viel wei⸗ tere Umgebung gegeben. An einer Stelle wurde ein Kind hinter einem Jenſter im Erdgeſchoß getötet, an einer andern ein Kind im Arm der Mutter, die weit weg ſtand, getroffen, es ſtarb bald nachher. In einem Falle blieb ein Knabe, der ſich auf die Erde gelegt hatte, unverſehrt.. ieraus geht hervor: beim Annähern der Flieger iſt die Gefahr auf freien 5 und Straßen der Städte am größten, auf ieſen und Aeckern weſentlich ge⸗ einger, falls man ſich niederlegt, ſehr gering. fahrlos iſt der Aufenthalt in Häuſern, wenn man den Auf⸗ enthaltsort richtig wählt. Zwei Bomben fielen auf Dächer, ie ſchlugen die Ziegel klein, explodierten aber ſchon beim Auf⸗ chlagen, ohne erſt durchzuſchlagen. Dieſe Eigenſchaft der Flieger⸗ omben bringt es mit ſich, daß man in Häuſern Jicherheit 1 kann. Die Stockwerke nahe dem Dach ſind nicht ombenſicher. Das Erdgeſchoß iſt ebenſo gefährlich wie die Straße ſelber, wenn man es nicht ſorgfältig vermeidet, ſo zu ſtehen oder zu ſitzen, daß man durch Jenſter oder Türen hindurch von der Straße getroffen werden kann. Das Schließen ſſtzwecklos, da die Splitter jede Holzwand, ohne viel an ruft einzubüßen, durchſchlagen. Der Aufenthalt in Kellern bietet nur dann abſolute Sicherheit, wenn man durch die Jenſter nicht getroffen werden kann. In zwer Fällen wurden Kinder im Reller ziemlich ſchwer verletzt. Mauern wurde nds durch 5 115 s ſcheint, daß jede St enſpl ter (Reuter). Die Truß⸗ Völlig ge⸗ der Türen und Fenſterläden, wenn ſie nicht von Eiſen ſind, — Es barf vielleicht noch dinzugefuügt werden, daß man das Abwerfen der Bomben im allgemeinen wahrnehmer kann, und daß man die Bombe„pfeifen“ hört, wenn ſie durch die Luft fliegt. Man kann die Fliegerbombe aus weiter Fern erkennen und weiß dann, daß Gefahr da iſt, weil die Flieger meiſtens mehrere Bomben nacheinander abwerfen. Wer die Bombe pfeifen hört, kann nicht mehr entfliehen, es gibt dann nur noch eine Schutzmöglichkeit, das iſt, ſich auf die Erde zu legen, wo man ſich gerade befindet. e Verhandlungen, Stimmungen und Wiünſche Italiens. 8 b N i Ueber die Verhandlungen, Stimmungen und Wün⸗ ſche Italiens wird in der franzöſiſchen und der engliſchen Preſſe ſehr viel, in der deutſchen ſehr wenig geſagt. Wir überlaſſen es gern den Pari⸗ ſer Blättern, täglich ein anderes Freudenfeuer anzuzün⸗ den, von dem am nächſten Morgen nichts übrig bleibt. Es iſt lohnend, ein paar Proben der Zeitungsſtimmen, die das„Berl. Tagbl.“ zuſammengeſtellt hat, zu geben, die im Verlauf weniger Tage auf den Pariſt ſer ein. gedrungen ſind.. 65 Am 15. April ſagt Herr Georges Lorand im„Pe⸗ tit Pariſien“:„Das nahe Eingreifen Italiens wird von niemand mehr bezweifelt“, und am 16. April ſchreibt Guſtave Herve in der„Guerre ſociale“:„Es iſt ſo gut wie ſicher, daß Italien die große S chick⸗ ſalsprüfung wagen wird.“ Am folgenden Tage verkündet der„Petit Pariſien“: Die öffentliche Meinung Italiens erklärt ſich immer mehr für die Interven⸗ tion“, das„Echo de Paris“ läßt ſich aus Genf mel den, daß„der Krieg unvermeidlich und unmittelbar bevor ⸗ ſtehend“ ſei, aber dem„Matin“ wird von ſeinem Spe⸗ ialborreſpondenten aus Rom berichtet, Italiens Hal- ung ſei„un durchdringlich“, und der König, Zalandra und Sonnind hatten bisher keinem Men⸗ chen ihre Abſichten mitgeteilt. Am 19. April bringt der „Petit Pariſien“ ein Interview mit dem deutſchfeindlichen umäniſchen Exminiſter Filipeſco unter der verhei⸗ jungsvollen Ueberſchrift:„Italien wird mit der Triple⸗ entente marſchieren, und Rumänien gleichzeitig auch“, tber am gleichen Tage lieſt man im„Echo de Paris“ ein Interview mit Ricciotti Garibaldi, der„mit bitterem skeptizismus“ erklärt, er„glaube nicht an ein baldiges eingreifen Italiens in den europäiſchen Konflikt“. Am 22 April erſcheint dann im„Matin“ ein neuer Arti⸗ el des nach Rom geſandten Spezialkorreſpondenten, der tun die beiden widerſtreitenden Meinungen in ſeltſamer Weiſe miteinander zu verbinden verſucht. Die große Mehrheit des italieniſchen Volkes wolle vom Krieg nichts nehr wiſſen, und die Interventioniſten ſeien nur noch ine Minderheit, aber trotzalledem werde man losgehen, enn die„Fatalität“ wolle es ſo... Hier kann nur, nit weniger pſychologiſcher Beredſamkeit, geſagt werden, zaß die Verhandlungen, die nach der Ankunft des Für⸗ ten Bülow in Rom begannen und mit manchem Auf und Ab, mancher Stockung, mancher neuen Wendung fort⸗ eführt wurden, einſtweilen weitergehen. In der Ge⸗ ichte dieſes Krieges wird einmal das römif che Kapi⸗ zel eines der inhaltsreichſten und ſpannendſten ein. Die Alliierten ſenden noch neue Unterhändler ach Rom, die vermutlich Ueberbringer neuer Vorſchläge und Verſprechungen ſind. Der Akademiker und ehema⸗ ige Miniſter des Aeußern, Herr Hanotaux, hat in der zorigen Woche eine Unterredung mit Son nino gehabt und iſt dann nach Paris zurückgekehrt. Es iſt behauptet vorden, er ſolle den erkrankten Botſchafter Barrere er⸗ ſetzen, aber er hat nichts von Barreres glatter Geſchäftig⸗ zeit und Verſchlagenheit, aber er mag Mieten ſein, mit taatsmänniſcher Bedeutſamkeit eine Mitteilung vorzu⸗ ragen und bei Sonnino, der nicht zu den leichtblütigen Italienern gehört, die Miſſion des akademiſchen Regie⸗ cungsboten zu erfüllen. Auch Rußland zieht neue Kräfte heran und ſandte ſeinen bisherigen Botſchafter in Konſtantinopel, Michael Giers, nach Rom, nachdem dort Herr Krupenſki durch Untätigkeit ſich das Mißfallen Saſonows zuge⸗ zogen und durch Ungeſchicklichkeiten, zum Beiſpiel durch Vorſchläge, die das Los der italieniſch ſprechenden öſter⸗ reichiſchen Gefangenen betrafen, ſich auch in Italien un⸗ beliebt gemacht hat. Michael Giers, der nun dem Fürſten Bülow entgegenwirken ſoll, gehörte urſprünglich ganz und gar nicht zu der betriebſamen, eroberungsſüchtigen und enklſchieden deutſchfeindlichen Richtung in der ruſſiſchen Diplomatie, die von Is⸗ wolſki, von dem verſtorbenen Geſandten in Belgrad, Hartwig, und von Tſcharykow vertreten wurde, er hat von ſeinen: Vater die Neigung zu einer vorſichtigen, vermittelnden und ausgleichenden Politik geerbt und hat, als er den Draufgänger Tſcharykow in Konſtantinopel ablöſte, auch mit den Vertretern des Deutſchen Reiches angenehm korrekte Beziehungen gepflegt. Seine Auf⸗ gabe iſt, wie die italieniſche Entſcheidung auch ausſal⸗ len möge, ungemein kompliziert, und er würde bei einem Entſchluſſe Italiens, der den Wüunſchen der Alliierten entſpräche, ſich erſt den eigentlichen Schwierig⸗ keiten gegenüberſtehen. Nicht nur die italieniſche Mino⸗ rität, die nach der Darſtellung des„Matin“ noch ein be⸗ waffnetes Eingreifen und den Anſchluß an Rußland, England und Frankreich erſtrebt, ſondern ganz Italien erträumt ſich als wahres und wertvollſtes Ziel die Herrſchaft über das Adriatiſche Meer, über die iſtriſch⸗dalmatiniſche Küſte, die der lang⸗ geſtreckten Küſte Italiens gegenüberliegt. Dort aber ſucht das von Rußland protegierte ſlawiſche Element den Ausgang ans Waſſer, dort verlangt Serbien, dem zu Ehren Rußland dieſen Krieg begann, Häfen und Kü⸗ ſtenland für ſich. Sonninos Blatt, das„Giornale d'Italia“, hat erſt neulich geſchrieben, die Gefahr für Italiens Stellung am Adriatiſchen Meer werde„ſich nur vermehren, ſollten dieſe ſtrategiſchen und maritimen Po⸗ ſitionen einfach von Oeſterreich an einen ſlawiſchen Staat übergehen“. Um dieſen„tödlichen Streich“ zu verhindern, werde Italien das Aeußerſte tun. Die Erkenntnis, daß hier die wirklichen Drohungen für die italieniſche Zu⸗ kunft liegen, hat ſich bei den ernſthaften Politikern in Italien immer klarer durchgeſetzt. Jedem ruſſiſchen Bot⸗ ſchafter wird, wie die Dinge ſich auch entwickeln mögen, 3 mißtrauiſche Sorge ein Hindernis auf ſeinem Wege 2 e ee eee 7 A e eee eee Es gibt ein altes Geduldſpiel, das wie viele alten Spiele einigermaßen aus dem Verkehr verſchwunden zu ſein ſcheint. Man muß aus einem Haufen dünner Holz⸗ ſtäbchen, die allerlei Zacken und Haken haben, ein Stäb⸗ hen nach dem andern herausheben, ohne daß ſich ſonſt eines der übereinander geſchütteten Hölzer auch nur leiſe bewegt. Das ganze Bündel der diplomatiſchen Fragen iſt ſo mit Zacken und Haken verneſtelt und verknüpft, im dem italieniſchen Problem hängt beiſpielsweiſe noch ſehr viel anderes, und man kann leicht das alles in Bewegung ſetzen, wenn man an das eine rührt. Wer in dieſe Schwierigkeiten, dieſe inneren Zuſammeghänge, hieſe weitzweigige Verwurzelung der politiſchen Dinge denkt, empfindet immer wieder eine hohe Bewunderung für die Leute, die leichthin am Schreibtiſch, am Biertiſch öder am Rednerpult verfrühte Forderungen anmelden und, ohne ſehr viel Rückſichtnahme auf die Verantwortung der anderen, einfach dekretieren: ſo muß es ſein, denn vir wollen es ſo. Es ſind das gewön, ich dieſelben Leute, die ſtarkherzig erklären, wenn jetzt echt alles er⸗ jüllt werden ſollte, ſo fange man wieder von vorne an. Manchen der tapferen Redner möchte man gern fragen, n welchem Schützengraben er gelegen f 5 Baden. ) Karlsruhe, 28. April. Nach den neuerlichen Feſtſtellungen dürften von den 144000 Einwohnern jon Karlsruhe und den Vororten etwa 13 000 unter den Fahnen ſtehen. Es iſt daher begreiflich, daß die Unter⸗ tützungs⸗ und Liebesgabentätigkeit einen ſehr großen Um⸗ ang angenommen hat. Ueber 6000 hieſige Familien zeziehen die Reichsunterſtützung, die bis jetzt 1 400 000 Mark erforderte. Während es vielen Familien möglich ſt, mit der Reichsunterſtützung auszukommen, iſt die ahl der Familien recht groß, die eine weitere Unter⸗ ützung bedarf. Das Kriegsunterſtützungsamt hat bis etzt 368 000 M., die ganz aus freiwilligen Spenden auf⸗ zebracht wurden, für beſondere Unterſtützungen ausgegeben. () Karlsruhe, 28. April. Der Verband der mitt⸗ eren Städte Badens hat an das Miniſterium des Innern eine Eingabe gerichtet, in der um Maßnahmen für die ninheitlichen Vorſchriften über Brotabgabe in Wirtſchaften zebeten wird, da die Abgabe bisher nicht einheitlich zehandhabt wird. ö () Buchen, 28. April. Zu den wenigen Gemein⸗ ßen, denen es in dieſer Zeit möglich iſt, ihre Umlage zerabzuſetzen, zählt die Gemeinde Buchen, die ihre Um⸗ age von 55 Pfennig auf 50 Pfennig ermäßigte. ) Offenburg, 28. April. Vor dem Schwurgericht hatte ſich der ſtädtiſche Kaſſendiener Arthur Reeſe wegen zahlreicher, ſeit zehn 10 Jahren verübter Unterſchlagungen zu verantworten. Reeſe, der in allen Punkten geſtän ig var, wurde zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. — Vom Sommerfahrplau. Der in Friedens⸗ eiten alljährlich auf 1. Mai eingetretene Fahrplanwech⸗ el auf den Großh. badiſchen Staatseiſenbahnen findet im aufenden Jahre nicht ſtatt. Der beſchränkte Friedens⸗ ahrplan vom 2. November 1914 bleibt bis auf weiteres n Kraft. Er wird jedoch mit Wirkung vom 1. Mai 1915 durch die Führung eines weiteren Schnellzugspaares — Züge De 15 und D78— zwiſchen Weil⸗Leopoldshöhe ind Frankfurt a. M. und je eines Eilzugspaares auf zen Strecken Freiburg— Heidelberg— Züge 7 und 16— ind Konſtanz— Offenburg— Züge 157 und 160— er⸗ veitert. Außerdem werden vom 1. Mai an auf einzelnen Strecken wegen des Arbeiterverkehrs werktags regelmäßig Perſonenzüge gefahren. Auch ſind zur Bewältigung des zu erwartenden ſtärkeren Sonn⸗ und Feiertagsverkehrs ind zur Bedienung des Ausflugsverkehrs für die in Be⸗ ſracht kommenden Strecken beſondere Sonn⸗ und Feier⸗ 5269 vorgeſehen, die regelmäßig verkehren werden. Die Einlegung der weikeren Züge ſowie die Einfüh⸗ kung eines beſchränkten Friedensfahrplans auf den links⸗ theiniſchen Eiſenbahnſtrecken, die vom Chef des Feld⸗ nſenbahnweſens für den 1. Mai 1915 genehmigt wurde, zedingen eine Reihe von Aenderungen im Fahrplan der jurzeit verkehrenden Perſonenzüge. Bei den neuen Schnell- und Eilzügen ſind zahlreiche Unterwegshalte vorgeſehen, die, ebenſo wie die angeord⸗ neten Halte bei ſämtlichen Schnellzügen in Müllheim, nach Wiedereröffnung des Bahnhofs Baſel Bad. Stb. und der damit zuſammenhängenden Aufnahme des Durch⸗ gangsverkehrs nach und von der Schweiz vorausſichtlich nicht in vollem Umfange werden beibehalten werden können. Sämtliche Aenderungen, die mit dem 1. Mai d. J. im Perſonenzugsfahrplan eintreten, ſind in dem neugedruckten Aushangfahrplan und dem aufangs Mai ur Ausgabe kommenden grünen Kursbuch— kleine lusgabe— enthalten. Das Kursbuch wurde dadurch weſentlich verbeſſert, daß die Schnell⸗ und Eilzugsverbin⸗ dungen, ſowie einige günſtige Perſonenzugsverbin⸗ dungen der von den Städten Straßburg, Frankfurt a. M., Köln, Hamburg, Berlin, Stuttgart, München, Salzburg, Wien, Baſel S. B.B. und Zürich ausgehenden bedeuten⸗ deren Strecken aufgenommen worden ſind. Der Verkaufs⸗ preis für das Kursbuch mußte mit Rückſicht auf die beträchtliche Erweiterung— etwa 80 weitere Druck⸗ ſeiten— auf 50 Pfennig erhöht werden. Mit den für den Sommer d. J. vorgeſehenen Ver⸗ beſſerungen trägt der Perſonenzugsfahrplan der Großh. badiſchen Staatseiſenbahnen im Hinblick auf die durch den Krieg geſchaffenen Zeitverhältniſſe allen begründeten Anſprüchen vollauf Rechnung. Durch eine fortgeſetzte Beobachtung der Verkehrsgeſtaltung und genaue Feſt⸗ ſtellung der Beſetzung der Züge wird geprüft werden, ob ſich nicht im Laufe des Sommers auf einzelnen Strecken eine Einſchränkung der Zahl der Perſonenzüge ermöglichen läßt. 655100 Veräntworllſch für die Nedaktlon Gg. Immermänn, Seckenhelm Stadt. Sparkasse Sehibetgingen mit Gemeindebürgschaft— mũün delsioher. 8 seheekłKO.ö Marlsruhe Wo, 2950. Telephon Vo. 51. Samtliele Hinlagen werden oom Lage det Einzahlung an xu 40% berzinst: Massenstunden- 8 I? Ur oormittags: 2 5 Ut nachmittags: Agenturstells: Georg Röser, Seckenheim. Bekanntmachung. Die nächſte Auszahlung der Kriegsunterlützungen 5 erfolgt ausſchließlich am Hamstag, den 1. Mai 1915, . vormittags uv. 8— 12, nachmittags v. 2— 6 Ahr. An dieſem Tage mülſſen alle Unterſtützungsbeträge abgeholt werden. Sonſtige Ein⸗ und Auszahlungen können an ge⸗ nannten Tagen nicht erfolgen. Seckenheim, den 28. April 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Welkanntmachung. Die nächſte Ausgabe der Brot⸗ und Mehl⸗ karten die nun ſogleich für den ganzen Mo⸗ nat Mai geſchieht, findet im Rathausſaale wie folgt ſtatt: für die Nummern 1 bis 800 am Freitag, den 30. April 1915 vormittags von 8 bis 12 und nachmittags von 2 bis 6 Uhr für die Nummern 801 bis Schluß am Samstag, den 1. Mai 1915 vormittags von 8 bis 12 Uhr. Die Bewohner des Staatsbahnhofs (Hochſtätt) ſind an Einhaltung der Nummern nicht gebunden, können alſo ihre Karten am Freitag oder Samstag Vormittag beliebig abholen. Bei der Abholung der Karten, muß die letzte Karte vorgezeigt und der nun verabfolgt werdende ſtarke feldgraue Umſchlag, der für alle künftigen Zeiten gilt, ſorgfältig aufgehoben und jeweils zum Empfang der ſpäteren Karten mitgebracht werden. Das Anfordern von Karten für mehr als zwei Familien iſt im Intereſſe zu langen War⸗ tens der anweſenden Perſonen unſtatthaft. Eine Abgabe an Kinder kann nicht er⸗ folgen. Alle Karten müſſen an den genannten beiden Tagen abgeholt werden. Wer falſche Angaben macht oder mehr Kar⸗ ten annimmt als er zu beanſpruchen hat wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder Geld bis zu 1500 Mark beſtraft. Die einquartierten Mannſchaften erhalten ihr Brot von der Garniſon und dürfen daher Brotkarten für dieſelben nicht ausgegebe den Seckenheim, den 29. April 1915. Bürgermeiſteramt: Volz. 4 2 Wekanntmachung. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß von Montag, den 3. Mai ds. 2s. ab während der Spargelzeit jeden Abend, auch an Sonn⸗ und Feiertagen von 6½ his 8 Uhr auf dem Hauptmarktplaß in Mannheim Spargeimarkt ſtattfindet. Zum Verkaufe von Spargeln werden nur Pelhſt⸗ züchter mit friſchgeſtochenem, ungewäſſertem Spargel zu⸗ gelaſſen. Händler können wohl kaufen, aber nicht verkaufen. Seckenheim, den 29. April 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Im Anſchluß an unſere Bekanntmachung vom 27. Januar ds. Js. wonach die Gewerbeſchüler hieſiger Gemeinde in die Gewerbeſchule zu Mannheim aufgenom⸗ men werden können, erſuchen wir diejenigen Schuler, die hiervon Gebrauch machen wollen i bis ſpätekens Pamstag, den 1. Mai ds. 28. uns dies zum Zwecke der allgemeinen Anmeldung dei der Gewerbeſchule Manuheim auf dem Rathaus Zimmer 7 dahier anzugeben. Seckenheim, den 29. April 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Diejenigen Einwohner, die eine Anweiſung zum Be⸗ zug von Gßkartoffel erhielten, die Abholung jedoch nicht veranlaßten, erhalten hierzu nochmals Gelegenheit für Montag, den 3. Mai 1915 Nachmittags fwiſchen 2 und 3 Ahr. Von 3 Nyr ab erfolgt die Abgabe in der Waghalle an Jedermann dahier. Der Preis beträgt 6 Mk. pro Centner, Zahlung hat ſofort zu erfolgen und eine Abgabe von mehr als 2 Centner an eine und dieſelbe Familie erfolgt nicht. 2 Seckenheim, den 29. April 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Koch. Koch. N 9 0 2 1 N n r— 1 1 N 1 Frauenverein Seckenheim Abt.: Kriegshiffe(Rotes Kreuz). Wir geben hiermit unſeren Tätigkeitsbericht für den Monat märz 1901s bekannt: I. Sammelstellen für Geldspenden. 1. Eingang bei Herrn Bürgermeiſter Volz 30.10 2 1„„ Pfarrer Pfenning. 40.— 8 5„„ Pfarrer Kunz 219.— Zuſammen 289 10 Sammlung von Schülern 8.64 Zuweiſung der Feuerwehrkaſſſee 10.— EETTVTWWWWTWWWWW 307.74 Hierzu bisheriger Eingang im Ganzen 8527.68 Sonach Gesamteingang bis 31. 3. 15. 8835.42 Hiervon ſind abgeſandt bezw. verwendet: 1. Auguſt 1914— Februar 1915 Mk. 5 500.— 2. Für Näh- und Strickſtube„ 2071.86 bis 31. 3. 1915. 3. Liebes gabe März⸗A pril.„ 500.— 4. Für Sanitätshundeg 5 50.— Sonach Rusgaben im Ganzen i Mk. 8121.86 Zu unſerer Verfügung für April 1915. M. 713.56 II. An sonstigen Liebesgaben gingen während des Monats März bei uns ein. Durch die Handarbeitsschule angefertigt(Wolle von der Gemeinde Seckenheim): 93 Paar Socken, 3 Halsbinden, 5 Paar Handſchuhe. Sammlung der Klasse VIb: Cigarren, Cigarretten, Tabak, Poſtkarten und Briefpapier, Zucker, Seife, Tee, Staniol, Streichhölzer. Sammlung Plr.⸗Pfennig: Cigarren, Confekt, Zucker, Zwieback, Pfefferminz, Chokolade, Kaffee, Tabak, Cigar- retten, Zei“ ferner ein Feldſtecher und verſchiedene Schmuckſach; letz es wie alles bei uns abgegebenes Golt Zin und 9 ing wurde der Gemeinde ammlung der Reichsmetallf! beigefügt. Die Obst-, Cemase⸗ und Elersammlung(bei Pfarrer Kunz) hat Eingänge von Gemüſe, Rüben Lauch, Erbſen, Sellerie, Zwiebel, Dürrobſt, Gelberüben, Bohnen, Erdbeeren, Kraut ſowie Eier ergeben. Es wurden an Laxatette Mannheims abgeliefert: 140 Eier und obiges Gemuͤſe in Körben; ferner an Konſerven: 5 Gläſer Erbſen, 1 Topf Tomaten, 1 Glas Erdbeeren, 6 Gläſer Eingemachtes, 1 Topf Bohnen. Wir bitten hetzlich um solche 60 notwendige Gaben del der gross“ Tal unserer Uerwundeten. III Zur B. igun des Landesvereins vom Roten Kreuz gingen ab: Riste 48. 123 paar Socken, 20 Hals binden, 11 Ohren⸗ ſchuͤtzer, 8 Kopfſchützer, 9 Leibbinden, 5 paar Handſchuhe, 4 paar Pulswärmer, 1 paar Kniewärmer. Riste 49. 67 paar Socken, 3 Halsbinden, 3 paar Handſchuhe, 1 Ohrenſchützer, 2 Leibbinden. Riste 80. 3 Kiſten Cigarren, 1 Karton Tabak, 1 Kiſtchen Tabak, 1 Schachtel Zucker, Tee, Seife. 20 Paket Tabak, Chokolade, 1 Büchſe Cigarreten, 5 Suppenwürfel, Poſtkarten, Briefpapier. Bleiſtifte, Streichhölzer, 3 Rollen Pfefferminz. Riste 5 1. 40 paar Socken. In unſerer Nähstube wollen wir wieder Hemden nähen laſſen; wir verweisen auf besondere demnächst erscheinende Uetöftentlichung in dlesem Blatte. Die badische Metallwoche hat hier folgendes Er⸗ gebnis gehabt: 1 Kiſtchen mit Gold, Silber, und Schmuckſachen; 70 kg ſtupfer, 165 kg Meſſing, 75 kg Blei, 14 kg Staniol, 58 kg Zink, 92 kg Zinn, 18 kg Kupfer und Meſſing. Alteiſen wurden 86 kg abgeliefert. Es ergeht an unſere Gemeindeglieder die herzliche wie dringende Bitte: Laßt nicht nach in euren Gaben, denkt an die Männer, die draußen ſtehen und mit Leib und Leben die uns allen ſo liebe Heimat ſchützen, denkt an alle die Entbeh⸗ aungen und Strapazen, die ſie auf ſich nehmen um euretwillen! Seckenheim, den 15. April 1915. Der geſchäftsführende Beirat. Kunz. Turn⸗Gerein Seckenheim E. 0. Gegründet 1898. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß wir am Sonntag, den 30. Mai, nachm. 3 Uhr im Saale des„Zähringer Hofes ein Schaufurnen 7 des„Roten Kreuzes“ und der Kriegsfürſorge halten. Näheres wird ſpäter bekannt gegeben. Der Tururat. Fußballabteilung. Sonntag, den 2. Mai nachm. 3 Uhr Wettſpiel der 1. Mannſchaft gegen die 1. Mannſchaft der Fußballklub „Herta 1912“ Mannheim, auf unſerem Spielplatz. Der Spielführer, H. D. Derjenige, welcher die Hutieder gefunden hat, wird gebeten dieſelbe in der Expedition abzugeben. Da dieſe verlangt wurde. ((Cpreter Grimm Zigarren- Versand U Hauptstr. ub Seckenheim Hauptstr. 16. empfiehlt sein relchsortiertes Lager in Zigarren:: Zigaretten N und Zigarillos 11 I in allen Preislagen. f f— f Zigarren für unsere Krieger in postfertigen Kartons stets auf Lager: 20 und 25 Stück zu Mk. 1.— U 20 und 25 Stück zu Mk. 120 = Ferner empfehle alle Sorten Rauch-, Kau- u. Schnupftabake. ——— Sammel⸗Anzeiger unt für Mitglieder der Landw. Ein⸗ n. Nerkaufsgenoſſenſchafl. Ein Vorderpflug verloren gegangen, anzumelden in der Verkaufsſtelle. Dickrüben hat zu verkaufen A. Kreutzer zum Neckartal. Für Frühjahr und Sommer empiehle zu billigsten Preisen Druck-Naffuze für Jacken und Nieider, sowie sämtliche Maschsfofife Suommer-Hemdensfofie in grosser Auswahl. Emil Werber Nachf. Inh. Rich. Rall. SGSGeseeetteseesesee Ich empfehle mein frisdi sortiertes Lager——— Kleider- und Blusen⸗-Stoffe in versch. Stofi- u. Webarien. 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