Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 8 FTFTꝓTꝓTꝓc!!!!b!!!!—TaWWꝓTaWTTFFTTWddwdwd!. 2 e N S e r Heil und Sieg! Eine frohe Siegesnachricht brach ſich geſtern durch den regenfeuchten Frühlingstag und ließ die ſtrahlende Sonne des Siegesglücks, das unſeren im Verein mit den öſterreichiſch-ungariſchen Truppen kämpfenden Armeen in Weſtgalizien ſchien, hell auf⸗ leuchten. Mit Blitzesſchnelle verbreitete ſich in den Mit⸗ kagsſtunden von Berlin aus die frohe Nachricht, in den Karpathen ſei ein großer Sieg errungen. Der Umſtand, daß alle näheren Einzelheiten darüber fehlten, ſetzte die ganze Bevölkerung in eine freudige Erregung. Die ſtillen, ängſtlichen Zweifel über die Richtigkeit des Gerüchtes ſchwanden mit dem Erſcheinen des amtlichen Tages⸗ berichtes, der die Mitteilung nicht nur beſtätigte, ſondern die Größe des errungenen Sieges weit über die Er⸗ wartungen hinaus feſtſtellte. Unter den Augen des öſterreichiſchen Oberbefehlshabers Feldmarſchalls Er z⸗ herzog Friedrich haben die Schulter an Schulter kämpfenden deutſchen und öſterreichiſchen Truppen unter Führung des Generaloberſten von Mackenſen nach erbittertem Kampfe die ganze ruſſiſche Front in Weſtgalizien von nahe der ungariſchen Grenze bis zur Mündung des Dunajec in die Weichſel an zahlreichen Stellen durchbrochen und überall eingedrückt. Der Schauplatz der erbitterten Kämpfe umfaßte ur⸗ ſprünglich ganz Bukowina und Galizien. Es war natür⸗ lich, daß in dieſem von den Ruſſen als Einbruchſtelle für den Durchbruch nach Ungarn und Schleſien ausge⸗ ſuchten Lande die Teile des gewaltigen Karpathenge⸗ birges, die als Oſtbeskiden und Karpathiſches Waldge⸗ birge bekannt ſind, die Hauptrolle nicht nur in der Ver⸗ teidigung, ſondern auch in dem Uebergang von dieſer zur Offenſive ſpielen würde. Nachdem die Sperrung des Weges nach Mähren und Deutſch-Schleſien durch Krakau und Przemysl in Wegfall gekommen war, er⸗ ſtreckten ſich die Grenzen des Teilkriegsſchauplatzes wie folgt: Im Weſten bildet der Dunajec auf eine Länge von 75 Kilometer von der Weichſel bis nach Gorlice die Grenze und gleichzeitig die Kampflinie. Die etwa 10 Kilometer öſtlich des Dunajec liegenden Hügel⸗ ketten bilden mit den Ausläufern der Karpathen ſelbſt einen Sperriegel nach Oſten zu, der bereits mehr als einmal weiter nach Oſten vorgeſchoben werden konnte. Von Gorlice nach Oſten bis zur ruſſiſchen Grenze nörd⸗ lich Czernowitz können wir von einer mehr als 400 Kilometer langen Karpathenfront ſprechen, deren öſtliches Ende freilich dem Kamme des nach Südoſten ausbiegenden Waldkarpathengebirges nicht mehr folgt, ſondern in den Vorbergen vom Fluß Swica ab genau parallel dem Dujeſtr bleibt. a 80 Gegen dieſe von den Ruſſen ſeit Monaten befeſtigten und verteidigten Stellungen am Dunajec richteten ſich die geſtrigen erfolgreichen Angriffe. Durch die Oſterſchlacht in den Karvatben war den Ruſſen der Weg nach Ungarn Von Guſtav von Meyern. 25 5 i Fortſetzung. Nachdruck verboten. — War das ihrige die Kriſtallſcheibe, die den Durchblick geſtattet, ſo war das ſeinige der ge⸗ ſchliffene Stein, der das hinter ihm Liegende ver⸗ birgt, während er ſelbſt den Lichtblitz wirft. Und dieſer Blitz, im menſchlichen Auge der Adlerblick genannt, ſcharf und durchdringend, wo er erforſchen, rätſelhaft beſtrickend, wo er ſpielen, oder gar wo er Herzen gewinnen will, war das entſcheidende Merkmal an Hugo von Huy. Einem Diener voranſchreitend, der ihm ein ſchweres edernes Säckchen nachtrug, bot er im Vorübergehen dem Hoffräulein mit leichter Neigung zur Seite die Finger⸗ ſvitzen, führte ſie der Herzogin entgegen und beugte dann, ſich von ihr trennend, vor dieſer mit der Anmut des vollendeten Hofmannes das Knie. DW dDieſe Papiere und jenes Säckchen,“ ſagte er, auf den Diener weiſend,„ſind ſoeben in geheimnisvoller Weiſe auf der Schloßwache für Eure Hoheit abgegeben worden.“ „In geheimnisvoller Weiſe?“ fragte erſtaunt die Herzogin. „Der Ueberbringer, ein Unbekannter, ſei ſogleich wieder verſchwunden, meldete die Wache.“ Maria, mit der Linken die Papiere entgegennehmend, winkte dem Ritter mit der Rechten, ſich zu erheben, hob dabei aber— mochte es Zufall oder Zerſtreuung ſein— nicht die innere, ſondern die äußere Handfläche, ſodaß der erfahrene junge Kavalier hierin eine noch gnädigere Aufforderung erblicken zu dürfen glaubte und keinen Augenblick zögerte, im Aufſtehen ſich vorzuneigen und mit ſeinen Lippen ihre Fingerſpitzen zu berühren. Der Hand⸗ kuß war in beſter Form vollendet. Adelheid verbarg ein unwillkürliches Zucken ihres Auges raſch hinter dem Fächer, den ſie aus dem ſpitzen⸗ beſetzten Täſchchen an ihrer Linken hervorgezogen hatte. bages, ee a 5 Teuerdank's Brautfahrt. „Wunderbar!“ ſagte Maria, nachdem ſie einen flüch⸗ Hmtsblatf der Bürgermeisterämter Seckenheim, vesheim, Nearhansen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. —— endgültig verlegt worben. Die Truppen hinter der Front hatte den Zweck, die gefährde⸗ ten Verbindungen nach rückwärts zu ſtärken und zu dek⸗ ken. Die Verſtärkung kam zu ſpät. Der neue Sieg in dem äußerſt ſchwierigen Kampfgelände iſt ein neues Ruh⸗ mesblatt in der Geſchichte der Verbündeten und ein neuer Beweis für die Richtigkeit der gegenſeitigen Unterſtützung. Das deutſche Volk hat den geſtrigen Siegestag im dank⸗ baren Gedenken all der Helden, die zu ſeiner Erreichung beitrugen, in freudigſter Stimmung bei wehenden Fahnen begangen. Ungetrübt konnten wir geſtern die frohe Siegeskunde genießen, erfreuliche Erſolge an allen übrigen Teilen der Kampffronten ſtellten ſich an ihre Seite. Unſere Erfolge bei pern mehren ſich Tag für Tag. Unſere Truppen haben mit einer ſyſtematiſchen Säuberung rund um pern her⸗ um begonnen und ſchließen den Kreis um die Stadt immer enger und dichter. Zwiſchen Maas und Moſel und in der Champagne waren unſere Truppen gleichfalls ſieg⸗ reich. Hundert Kilometer jenſeits der Grenze hat die neue deutſche Offenſive gegen Riga den erſten Widerſtand ge⸗ funden. Aber auch dieſer Widerſtand iſt nur ein kurzer geweſen und hat den deutſchen Vormarſch nicht auf⸗ zuhalten vermocht. Das Geſecht bei Szawle an der Eiſen⸗ bahn Dünaburg- Libau hat mit der Flucht der Ruſſen geendet. Man fühlt ſich faſt in die Zeit des Napoleoniſchen Feldzuges verſetzt, wenn man hört, daß die Ruſſen vor ihrem Abzug die eigene Stadt an allen vier Ecken an⸗ zündeten. Wie weit den Ruſſen das Zuſammenbrennen der etwa 17000 Einwohner zählenden Stadt geglückt iſt, wurde nicht mitgeteilt. e Die Ereigniſſe im Weſten. „Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 3. Mai. Amtlicher Bericht von ge⸗ ſtern nachmittag 3 Uhr: Auf der geſamten Front iſt keine Veränderung eingetreten. Ein Deſerteur teilte uns mit, daß ſeit zwei Monaten Ingenieure des Hauſes Krupp bei Dixmuiden in dem Abſchnitt, wo nicht mehr gekämpft wird, Inſtallationsarbeiten für ein Ma⸗ rinegeſchütz leiteten, das auf ſehr große Entfernung feuern könne. Dieſes Geſchütz habe Dünkirchen be⸗ ſchoſſen, indem es auf 30 Kilometer Entfer⸗ nung feuerte. Da beim zweiten letzten Bombardement nur neun Granaten abgeſchoſſen wurden, ſo iſt anzuneh⸗ men, daß das Geſchütz durch das eigene Feuer beſchädigt wurde oder daß die ununterbrochenen Flüge unſerer Flug⸗ zeuge in dieſem Gebiet das Anhalten ſeines Feuers zur Folge hatten. Unſererfeits beſchoſſen wir 9 5 eines der Südforts des befeſtigten Lagers Metz. Abends 11 Uhr: In Belgien nördlich von Ypern verſuchten die Deutſchen einen Angriff auf un⸗ ſeren rechten Flügel. Der Angriff wurde durch unſere Maſchinengewehre ſokort aufgehalten. An der enaliſchen „Kommt doch, tigen Blick in die Papiere geworfen. Baſe, und leſet mit mir!“ Dann zog ſie ſich mit der Aebtiſſin in die kleeblatt⸗ förmige Niſche eines entfernteren Fenſters zurück, im Vorübergehen dem Diener bedeutend, das Säckchen abzu⸗ ſetzen und zu gehen. a „Der Handkuß, Herr Ritter,“ flüſterte währenddeſſen das Hoffräulein hinter ihrem Fächer dem jungen Kava⸗ lier mit einem Tone zu, der eine gewiſſe Schärfe nicht verbergen konnte,„der Handkuß war bei dieſer Gelegen⸗ heit ganz gegen unſere Hofſitte.“ „Ich hatte die Fürſtin heute noch nicht geſehen, und Ihr wißt, die erſte Begrüßung...“ „War mit dem Ueberreichen der Papiere abgetan.“ „Am Hofe von Mailand, Fräulein...“ „Wir ſind in Gent, Ritter.“ „Auch in Florenz und Paris...“ „Iſt nicht Burgund.“ „Aber als erſte Regel bei Hofe gilt bekanntlich in der ganzen Welt, ſchöne Hände zu küſſen, ſo oft ſich die Gelegenheit bietet.“ a f Und ehe ſie ſich deſſen verſah, geſchweige denn es hindern konnte, hatte der Verwegene auch ſchon einen La auf ihre Hand gedrückt und ſpottete mit leiſem achen: 8 „War das auch gegen die burgundiſche Hofſitte, Fräulein?“ d „In Gegenwart der Fürſtin ſogar gegen allen Re⸗ ſpekt,“ zürnte Adelheid, während ihre Augen ſcheu die Herzogin ſtreiften.„Saht Ihr nicht, wie ſie über's Pa⸗ A zu uns herüberſchielte? Ihr Blick war un⸗ gnädig.“ a a „Mein Gott, und es war doch nur Eure Hand, die ich küßte!“ wagte der Uebermütige zu antworten. Das war zu viel. Adelheid ließ den Fächer nieder; die Pupille ihres Auges zog ſich wie zur Nadelſpitze zuſammen, und, den Kopf rückwärts geworfen, maß ſie ihn über die Schultern mit einem Blick, in dem ſich Umgruppierung ihrer[ Front nichts Neues. In Manch n rt, ſüdrich, von Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 2 Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Chaulnes wurde ein Angriff von etwa 80 Mann gegen unſere Linien vorgetragen. Die Angreifer waren mit Scheren, Granaten, Brownings und Meſſern bewaffnet. Sie wurden beinahe alle von unſerer Infanterie zuſammen⸗ geſchoſſen, einige wurden gefangen genommen. Im Aisnetal und in der Champagne verwendete der Feind während des Tages neue Kampfmittel, die keine Wirkung erzielten. Bei Tracyle⸗Mont Glaszylinder, die beim Zerbrechen einen Aethergeruch verbreiteten, zwiſchen Reims und den Argonnen Bomben, die mit brenn⸗ baren Stoffen geladen waren, endlich Gas, das einen rünlichen Rauch verbreitete, der jedoch über den deutſchen Linien blieb, ohne uns zu erreichen. Im Prieſter⸗ wald verſuchten die Deutſchen einen Gegenangriff, der nicht vorwärts kommen bonnte. Wir behalten die Ge⸗ ſamtheit unſeres geſtrigen Gewinnes. Wir beſchoſſen wäh⸗ rend des Tages fortgeſetzt die Südforts des befeſtigten Lagers von Metz. Die Wirkſamkeit unſeres Feuers wurde an einem der Forts, ſowie an Kaſernen und an der benachbarten Eiſenbahnlinie feſtgeſtellt. Der Eindruck der Beſchießung Dünkirchens in Frankreich. WTB. Paris, 3. Mai. Die Beſchießung Dün⸗ kirchens hat große Erregung hervorgerufen, ob die Feſtung von deutſchen Schiffen, oder vom Lande aus beſchoſſen würde. Die erſten drei Granaten ſchlu⸗ gen Mittwoch Morgen in der Nähe Dünkirchens ein. Mittags überflog eine Taube die Stadt. Gleichzeitig ſchlug eine vierte Granate in ein unbewohntes Grund⸗ ſtück, wobei in Mädchen von Granatſtücken getötet wurde. Tags darauf fielen 20 Granaten(305 und 380 Mill.) in die Stadt. Mehrere Häuſer wurden zerſtört, ebenſo Schuppen. Mehrere darin befindliche Männer und Ar⸗ tilleriepferde wurden getötet. Insgeſamt wurden 20 Per⸗ ſonen getötet und 45 verwundet. Freitag abend wurde die Stadt erneut beſchoſſen. Die Zahl der Opfer iſt groß, der Sachſchaden ſehr bedeutend.— Das„Journal“ mel⸗ det: Am Donnerstag vormittag fielen ſechs Geſchoſſe in einem Abſtand von 10 Minuten auf Dünkirchen. Be⸗ fonders die äußeren Viertel litten ſtark. Einige Häuſer ſind vollkommen zerſtört. 5 25 Deutſche Tauben über Epinal.. WTB. Paris, 3. Mai.(Agence Havas). Vier Tauben überflogen geſtern vormittag Epinal und warfen zwei Brandbomben ab. Es wurde niemand getroffen. Der Schaden iſt ganz unbedeutend. Vier an⸗ dere Flieger verſuchten, Remiremont zu überfliegen, wurden aber von franzöſiſchen Flugzeugen verfolgt und von den Forts beſchoſſen. Sie mußten über die Grenze zurückkehren. 3 Die Lage im Oſten. 9 Wr. Wien, 3. Mal. Amtlich wird verlautbart vom 3. Mai 1915 mittags: öſterreichiſch⸗ungariſche und tn.!!! deutſche Kräfte haben gestern den Teind in ſeiner ſeit mehr als verletzter Stolz, in dem ſich verletzte Weib⸗ lichkeit ausſprach. Was bildet ſich der welſche Schmetterling ein!“ rief ſie ihm mit halber Stimme zu.„Andere mögen Euch Eure fremdländiſchen Sitten nachſehen, ich aber bin Fräulein von Helwin“ „Die ſtolze Erbtochter aus Brabant, gewohnt, mit ihren cavalieri servienti gelegentlich zu ſpielen, gelegent⸗ lich ihr Mütchen an ihnen zu kühlen“ „Wenn übermütige Falter darunter ſind, die kei⸗ nerlei Blüte reſpektieren, nicht einmal die der Lilie.“ „Ei, Fräulein, wären wir in Mailand, ſo könnte man wahrlich auf den Gedanken kommen, das klänge wie. Eiferſucht.“ „Eiferſucht! Nennet es Spott über die Verblen⸗ dung des Günſtlings, der ſeine Anbetung ſo offen zur Schau trägt, daß er nicht mehr ſich allein damit kom⸗ promittiert.“ i g f „Ah, das Hoffräulein ſchwebt als ſchützender Engel über der Lilie. Möchte es doch dem Engel gefallen, auch ein Weniges über der Nelke zu ſchweben.““ „Was wollt Ihr damit ſagen, Rittern“) „Daß ein gewiſſer Prinz von Kleve, ein ſo abge⸗ ſagter Blumenfeind, daß er ſelbſt der Lilie nur auf Be⸗ fehl huldigt, doch auffallend gern an einer gewiſſen Nelke nippt.“ f 1 1 15 „Fürwahr, ſpaßhafter als einen Schmetterling jagen iſt es allerdings, die Kapriolen eines jungen Bären anzu⸗ ſehen.— Euch aber, Ritter, gebe ich Euer Scherzwort zurück: Wenn wir in Mailand wären, könnte man wahr⸗ haftig auf den Gedanken kommen, aus Euch ſpräche Eiferſucht.“ 2 „Das darf man auch in Burgund, Fräulein. Ihr ſeht, ich bin aufrichtiger, als Ihr.“ 5 3 „Immer beſſer! Als ob ich etwas zu verleugnen 8 8 1 4 8 8 8 Jortſezung folgt.] 2 8. 8 2 5 3. Monaren hergerichteten und beſetzten Stel⸗ lung in Weſtgalizien angegriffen und haben ihn auf der ganzen Front Malaſtow⸗Gorlice⸗ Gromnik und nördlich davon geworfen, ihm ſchwere Verluſte zugefügt, über 8000 Ge⸗ fangene gemacht, Geſchütze und Maſchinengewehre in bisher noch nicht feſtgeſtellter Zahl erbeutet. Gleich⸗ zeitig erzwangen unſere Truppen den Uebergang über den unteren Dunajec. An der Karpathenfront in den Beskiden Lage unverändert. f a In den Waldkarpathen haben wir in neuer⸗ lichen Kämpfen öſtlich Koziowa Raum gewonnen, den Feind aus ſeiner Stellung geworfen und ſeine Gegen⸗ angriffe blutig abgeſchlagen, dort mehrere hun⸗ dert Gefangene gemacht und 3 Maſchinengewehre er⸗ beutet. Auch nördlich Os maloda wurde der Feind von mehreren Höhen zurückgeworfen und erlitt ſchwere Verluſte. Auch dort noch Kampf im Gange. f An der ruſſiſchen Grenze zwiſchen Pruth und Dujeſter nichts Neues. i Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutuant. Deutſche Patrouillen vor Libau. WTB. Petersburg, 3. Mai. Der Generalſtab des Generaliſſimus teilt mit: Feindliche Abteilungen halten die Gegend von Szawle beſetzt. Deutſche Pa⸗ trouillen erſchienen am 1. Mai in nächſter Nähe von Libau. Am ſelben Tage beſuchten feindliche Tor⸗ gedobobte den Golf von Riga. Weſtlich dẽs Nie men dauern die Kämpfe an. In dem Dorfe Jayenko auf dem rechten Ufer der Netta ergab ſich eine ganze Kompagnie eines deutſchen Linienregiments. In Ga⸗ lizien gingen in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai beträchtliche öſterreichiſche Kräfte in der Gegend von Cenzkowice zur b über. Unſer Feuer zwang den Feind, ſich 600 Schritte vor unſeren Schützen⸗ gräben zu verſchanzen. In den Karpathen wieſen wir in derſelben Nacht Angriffe der Oeſterreicher und der Deut⸗ ſchen in der Nähe von Golowetzko und Senetchouw durüghe N V 2 5 % Der Krieg zur See. e % Reiche Beute für unſere n⸗Boote.„ WB. London, 3. Mai.(Reuter.) Nach Tele⸗ grammen von den Seilly⸗Inſeln meldete ein Fiſcherfahrzeug, es habe am 2. Mai um ½12 Uhr vor⸗ mittags geſehen, wie ein deutſche sd Unterſeeboot nordweſtlich vom Leuchtfeuer von Bishop einen Damp⸗ fer beſchoß. Lloyds erfährt aus Killrush, daß der Fiſchdampfer„Fulgent“ von einem Unterſeeboot in den Grund gebohrt worden iſt. Der Fiſchdampfer „Angla“ brachte ein Boot mit 9 Ueberlebenden und den Leichnam des Kapitäns, der erſchoſſen worden war, an Land. Ein weiteres Boot wird vermißt. Aus Pencance n 2 erfährt Lloyds, daß der franzöſiſche Dampfer„Europe“ von einem Unterſeeboot torpediert worden iſt. Die Be⸗ ſatzung iſt gerettet. Lloyds erfährt aus Scilly, daß der amerikaniſche Dampfer„Gulflight“ geſtern torpediert wurde. Ein Mann ertrank, ein anderer wird vermißt. Das Fahrzeug wurde Mitfahrenden gerettet. 5 Ain Auf eine Mine geraten. „ WTB. London, 3. Mai. Das Handelsamt gibt be⸗ kannt, daß der Trawler„Stirling“ aus Grimsby wahrſcheinlich auf eine Mine geſtoßen und mit der ganzen Beſatzung geſunken iſt. ls Schwere Anklagen gegen Ehurch ill.. WTB. London, 3. Mai. Die„Morning Poſt“ hat ihren Angriff auf Churchill vorgeſtern erneuert. Sie ſchrieb, Churchill habe den Angriff auf die Dardanellen am 18. März entgegen der Auffaſſung Lord Fiſhers befohlen und dem Kabinett die ab⸗ weichende Anſicht Lord Fiſhers nicht mitge⸗ teilt. Der Verluſt dreier Schlachtſchiffe falle Churchill direkt zur Laſt, ebenſo die Strategie, die er bei Antwerpen angewendet habe, ohne dafür kom⸗ petent zu ſein, ferner der Untergang von„Hogue“,„Abou⸗ kir“ und„Creſſy“, ſowie der Flotte Craddocks. Das Blatt tritt dafür ein, daß die Kollegialverfaſſung der Ad⸗ miralität wieder hergeſtellt und die Seelords ihre frü⸗ eren Kompetenzen wieder erhalten. 1 1. Der türkiſche Krieg. e WTB. Konſtantinopel, 2. Mai. Das Große Hauptquartier teilt mit: Infolge unſerer für uns er⸗ folgreich verlaufenen Angriffe gelang es dem Feinde nicht, ſeine gefährliche Lage am Ufer der nn 5 Gallipoli⸗Halbinſel zu verbeſſern. Das ge⸗ gen den auf der Seite von Sehaul Bahr ſtehenden Feind gerichtete Feuer unſerer Batterien zeitigt gute Ergebniſſe. Geſtern wurde der franzöſiſche Panzer⸗ kreuzer„Henri IV.“, der ein lebhaftes Feuer auf unſere Batterien eröffnet hatte, von 10 Granaten getrof⸗ fen. Heute hat ſich dieſes Schiff nicht gezeigt. Der engliſche Panzerkreuzer„Vengeance“, der durch unſer Feuer havariert wurde, zog ſich zurück. Ein unbedeu⸗ tender, in der geſtrigen Nacht unternommener Angriff der feindlichen Torpedoboote auf die Meerenge wurde ſehr leicht abgeſchlagen. f eres Nachdem die ruſſiſche Schwarz ⸗Meer⸗Flot⸗ te heute eine Stunde lang wie kürzlich vor dem Bos⸗ porus demonſtriert hatte, zog ſie ſich eiligſt ge⸗ gen Norden zurück. Als heute vormittag ein an⸗ deres feindliches Unterſeeboot in die Meerenge eindringen wollte, wurde es von uns unter Feuer genom⸗ men. Es ſtieß auf eine Mine und ging unter. Da es ſofort verſchwand, konnte ſeine Beſatzung nicht gerettet werden. N An der kaukaſiſchen Front wurde nördlich von Milo ein Angriff der feindlichen Vorhuten überall unter Verluſten abgewieſen. Am 28. April griff eine unſerer Abteilungen in der Umgebung des Suez⸗ kanals eine Kompagnie Mehariſten an, die ein Ma⸗ ſchinengewehr mit ſich führten, und ſchlug ſie nach halb⸗ ſtündigen Kampfe in die Flucht. Wir erbeuteten eine Menge Gewehre und Kameelausrüſtungen. In der Nacht vom 28. auf den 29. April nahm unſere Artillerie aus geringer Entfernung im Kanal ein Baggerſchiff unter Feuer. das ſchwer beſchädiat wurde. Unterdeſſen wurden . 3. 3 8 2 feindliche Lanzenreiterſchwadronen öbrutig zurückgeſchlagen. Feind 60 Tote und Verwundete. Er wurde von dem Feuer unſerer Artillerie und Maſchinengewehre verfolgt. Wir verloren 9 Mann. 3. Neues vom Tage. Italien vor der Entſcheib ung. WTB. Rom, 3. Mai. Die Agenzia Stefani meldet: Heute früh tagte der Miniſterrat im Palazzo Braſchi. Der Kolonialminiſter teilte die Berichte mit, die er über den letzten Kampf an der Syrte erhalten hatte. Auf ſeinen Vorſchlag beſchloß der Miniſterrat, ihn zu er⸗ mächtigen, falls es notwendig iſt, den Kriegs zuſtand in Tripolitanien zu erklären, ſowie die notwen⸗ digen Verſtärkungen dahin zu ſchicken. Der Miniſter des Auswärtigen berichtete über die internationale Lage. Auf Grund der Erörterung der politiſchen Lage erkannte der Miniſterrat die Notwendigkeit an, daß kein Mitglied der Regierung Rom verlaſſe. 2 Anſere bisherigen Erfolge. Zum dritten Mal iſt mit Ablauf der neut unddreißigſten Kriegswoche ein Vierteljahr ver⸗ gangen, ſeitdem wir zu den Waffen gegriffen habe und ausgezogen ſind, unſer Daſein in der Welt gege die fremde Vereinigung zu verteidigen und ei auern⸗ den europäiſchen Frieden zu ſichern. 2880 Das zweite Kriegsvierteljahr brachte den Einkrikt der Türkei in den Weltkrieg mit dem energiſchen Auftreten im Schwarzen Meer, dem der Landkrieg auf allen drei Schauplätzen folgte: Der Einfall der Ruſſen aus dem Kaukaſus wurde zurückgewieſen, der Einmarſch der Engländer in Meſopotamien aufgehalten, die erſten Truppen erſchienen am Suezkanal. Japan ſchied dagegen faktiſch bald aus dem Krieg aus, als es Tſingtau am 7. November nach faſt dreimonatiger Belagerung erlangt hatte. Unſere Kreuzer im Ausland erlagen allmählich dem gegen ſie mobil gemachten Aufgebot: am 9. No⸗ vember nach glänzenden Streifzügen im Indiſchen Ozean die„Emden“, am 8. Dezember das Geſchwader des Grafen Spee bei den Falklandsinſeln, nachdem es am E65 1. November, gerade zur Eröffnung des zweiten Viertel⸗ jahrs, das erſte nach ihm ausgeſandte engliſche Geſchwader bei Coronel vernichtet hatte. Der Krieg mit! England erfuhr die erſte Verſchärfung durch Englands Sperre⸗ verhängung über die Nordſee vom 3. November und die unſererſeits zur Vergeltung der gleichen Maßnahmen vorgenommene Internierung der Engländer in Deutſch⸗ land. Die Minenfelder der Engländer hinderten aber unſer Aufklärungsgeſchwader nicht, nach der engliſche Küſte zu fahren und Yarmouth und ſpäter auch Scar⸗ borough und die benachbarten Küſtenbefeſtigungen zu beſchießen. Und gerade vor Schluß des Vierteljahrs wurde dem britiſchen Kreuzergeſchwader am 24. Januar die Quittung für ſeinen geplanten Ueberfall vom 28. Au⸗ guſt in dem neuen Gefecht bei Helgoland überreicht. Seit Oktober hatten die Unterſeeboote ihre Fahrten bis nach der Iriſchen See ausgedehnt. An Land ging der Stel⸗ lungskrieg ſeinen Gang. Die mit Erfolg im Weſten begonnen Kämpfe um Ypern unterbrach die Ueber⸗ ſchwemmung der Yerniederung Anfang November. Am 17. Dezember gab dann Joffre den Befehl zu ſeiner erſten großen Offenſive auf der ganzen Linie. Bei La Baſſee erlitten die Engländer ihre Niederlage und der deutſche Gegenſtoß bei Soiſſons Mitte Januar zeigte, daß die erſte Offenſive gebrochen war. Im Oſten traf das zweite Vierteljahr die Verbündeten auf dem Rückzug vor der ruſſiſchen Uebermacht und am 11. No⸗ vember begann die neue Belagerung Przemysls, die nach viermonatiger Dauer zum Fall der Feſtung führte. Aber ſchon Anfang November ſetzte Hindenburgs neue Offenſive ein, die von Preußen aus die Ruſſen nach Süden drängte und infolge des gleichzeitigen Angriffs von Süden her wieder an die Weichel zurückwarf, wo ſich nun der Stellungskrieg wie im Weſten entwickelte. Die Ruſſen hatten ihr Hauptaugenmerk auf die Kar⸗ pathen geworfen, wo ſie bis nach Ungarn hinein vor⸗ dringen konnten. ö 8 Ein Einmarſch nach Serbien endete mit einem verluſtreichen Rückzug der nicht genügend geſicherten öſterreichiſch-ungariſchen Truppen; ſeither herrſcht Ruhe auf dieſem Schauplatz. g„ e e Die Zahl der Gefangenen war in Deutſchland am 1. Januar 1915 auf 8138 Offiziere und 577 875 Mann, bei unſeren Verbündeten auf rund 200 000 Köpfe ge⸗ ſtiegen, zum Schluß des zweiten Kriegsvierteljahrs wurde keine neue Zählung veröffentlicht.„„ Das dritte begann deutlich mit der neuen Ver⸗ ſchärfung im Seekrieg, der Ankündigung unſerer Handelsſperre gegen England zum 18. Februar, den dieſes wieder mit einer papierenen Blockadeerklärung beant⸗ wortete. Tag um Tag iſt der Sperre ſeither im Durch⸗ ſchnitt ein engliſches Schiff zum Opfer gefallen, unter ihnen zwei oder drei Truppentransportdampfer. Die engliſche Flotte hat ſich aber auch dadurch nicht aus ihrem Verſteck hervorlocken laſſen, wo ſie ſeit Kriegsbeginn verborgen ruht. Auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz ſetzte im Februar Joffres zweite Offenſive, der erſte Durchbruchsverſuch, die Winterſchlacht in der Cham⸗ pagne, ein, die am 10. März mit außerordentlich ſtarken Verluſten geſcheitert war. Bald darauf folgte (5. April) der mehrfach eingehend behandelte dritte Ver⸗ ſuch zwiſchen Maas und Moſel, der zu demſelben kläglichen Ende wie auch der zweite führte, und gerade zum Schluß des Vierteljahrs, als günſtigſtes Vor⸗ zeichen für das beginnende vierte, überraſchte der deutſche Vorſtoß bei Ypern, der den Verbündeten beträchtliche Verluſte beibrachte. Im Oſten begann gleich nach Beginn des Vierteljahrs Hindenburgs neueſte Offen⸗ ſive, die zur völligen Vernichtung der neuen ruſſiſchen Njemenarmee unter Baron Sievers führte. Die Ruſſen unternahmen danach nur die militäriſch bedeutungs⸗ loſen Beutezüge nach Memel und Tilſit; der erſtere gelangte leider zum Ziel, der zweite wurde vorher ſchon abgeſchlagen. Während vor Warſchau bis zur letzten Woche alles ruhig blieb, ſetzte in den Karpathen die erfolgreiche gemeinſame Offenſive ein, die uns in langem. zähem Ringen allmählich in den, Beſitz des 3 28 7 5 5 3 5 JJ ͥ ³˙Üꝛmͥ ̃·Ü»»» In dieſem Gefecht verlor der eine richtise Kammes brachte und ihn auch gegen akte ruſſiſchen Offen⸗ ſivverſuche behauptete. Nur in der Umgebung des Dukla⸗ paſſes ſtehen die Ruſſen nun noch auf der ungariſchen Seite des Gebirges, dagegen iſt der rechte Flügel unſerer Stellung weit über das Gebirge hinaus bis an die ruſſiſche Grenze vorgetragen. Auf dem türkiſchen Kriegs⸗ ſchauplatz erlebten wir ſeit dem 19. Februar die ſyſte⸗ matiſche Belagerung der Dardanellen, die ihren erſten Höhepunkt am 18. März in dem heftigen See⸗ kampf erlebte, der noch in unſerer Erinnerung haftet, und den zweiten eben in dem Landungsverſuch der Ver⸗ bündeten noch in inen Ausläufern erlebt. Die Neu⸗ 2 U 2 2 8 8 2 — Vv 5 S . — 2 . 5 E 2 * . = 2 * 2 S. * 8 85 2 2 E D — 2 Vo 2 D 2 8 2 8 Verbündeten. 5 ee e Mit warmen, duftigen Tagen iſt der Frühling gekommen. Von früh bis ſpät geſchäftig am Werk, hat die Aprilſonne die meterhohe Schneeſchicht von den 1 8 e nd und nachdem wochenlang die reichlich geſpülten Wege und Land⸗ ſtraßen wie bei einem Großreinemachen unter Waſſer geſtanden haben, entpuppen ſich die Karpathen mehr und mehr als ein nahbares Mittelgebirge. Die Geländeſchwierigkeiten, die ſich aus der Lagerung ihrer ineinander verſchränkten einzelnen Höhen⸗ üge ergeben, gebieten der Kriegführung dieſelbe Vorſicht, die⸗ ſelbe Geduld wie zuvor. Aber der Hochgebigscharaßter iſt mit dem Schneemantel größtenteils abgeſtreift, und damit ſind zugleich eine Menge Schrecken und Mühle weggefallen, die während der Wintermonate die Widerſtandskraft unſerer aus der Ebene kommenden deutſchen Soldaten auf eine oft grauſame Probe ſtellten. N 12 ä n Die Stellungen. 5 e e Grob bezeichnet liegen ſich die kämpfenden Heere auf pa⸗ rallelen Bergketten gegenüber, auf Ketten von vielen Bergen und Hügeln, die einzeln beſetzt und befeſtigt werden müſſen, und nich! etwa auf ununterbrochen langgeſtreckten Rücken, die in einer zuſammenhängenden geraden Linie zu verteidigen wären. Dieſe parallelen Höhenketten trennt aber kein einfach e Tal; ſie ſind durch hundert Sättel miteinander verbunden un der Zwiſchenraum ſtellt ſich wiederum als ein ofen 0 enes wenn auch niedrigeres Gebirge dar. An den ſüdlichen Gürtel der höchſten Erhebungen mußten die verbündeten Deutſchen, Oeſterreicher und Ungarn, an den nördlichen die Ruſſen ihre Mannſchaften und ihren Nachſchub möglichſt nah heranſchaffen Dabei gelangte man, mit Wagenkolonnen und mit Eiſenbahnen, bis an einen Punkt, meiſtens ein größeres, für die Unterbringung eines Generalkommandos oder eines Diviſionsſtabes geeignetes Dorf, von wo aus der Weitermarſch nur auf ſteilen Gebirgspfade und der weitere Transport von Ausxrüſtung, Verpflegung u Munition nur mit Tragtieren oder menſchlichen Laſtträgern zu bewerkſtelligen war. 1 Schon die ſtattlichen Dörfer, die verhältnismäßig bequem fir erreichen ſind, und allenfalls den höheren Stäben ein. iches Quartier bieten, laſſen ſich in ihrer Dürftigkeit und Kahl⸗ ch höchſtens mit den zerſtörten Ortſchaften des weſtlichen Kriegs⸗ chauplatzes vergleichen. Die Mannſchaften, aber auch die Stäbe mit ihren Kanzleien, leben am beſten in den Baracken, di nach Art unſerer in wenigen Stunden aus dem Boden wachſen. Borfſchaften ewahren wir auch behelfsmäßige Lazarette, Vor⸗ ratsſpeicher, Gefangenenlager und Pferdeſtälle. Von hier aus verteilen ſich nun die Truppen und die Tragtierkolonnen auf die zu den Gefechtsſtellungen führenden Wege. Zuerſt— es noch Straßen, der niedergetretene Schnee läßt die Breite eines mäßigen Fuhrwerkes erkennen. Bald aber 95 es auf kaum angedeuteten Pfaden weiter— ein kräftigendes Vergnügen, wenn das Wetter ſchön und der Schnee hart iſt, dagegen bei weichem, alles verdeckenden Neuſchnee und eiſigem Schneetreiben Tret⸗ mühle für den ſchwer bepackten Mann. er Die Hilfsmittel für den Verkehr. e Das Wetter und immer wieder das Wetter! Es hat bei un⸗ ſerem Vorgehen die allergrößte Rolle gespielt. An manchen herrlichen ſonnigen Froſttagen hört man aus jedem dritten Munde den fröhlichen Ausruf: Der reinſte Winterſport! Von den ſchroffen Sal ſauſten mit roten Geſichtern die Schneeſchuhpatrouillen zu al, keck und abenteuerlich in ihren raſchen Bewegungen. 11 gebunden an kurze Pflöcke ſprangen und kläfften die unheimlich tatendurſtigen Polarhunde im Schnee umher und konnten es nicht abwarten, daß man ſie vor den Schlitten ſpannte und e immer ihrer zehn zuſammengekoppelt, eine Laſt bergan ziehen ieß, die weder von Menſchen noch von Pferden über Geröll und Klippen hinweggezerrt werden kann. Aber das Bild verdüſterte ſich auch wieder. Nebelwolken und peitſchender Sturm ſchienen nichts Gutes zu verkünden. Die treppenmäßig ausgehauenen Wege waren 1 glatt übereiſt, daß man ohne Steig eiſen, 8 5 ſchuhe und Eispickel nicht von der Stelle kam. inter der Wand, die man hinaufklomm, dröhnte mit dreifachem cho Geſchützdonner wie von aufprallenden Lawinenſtürzen. Von Zeit zu Zeit mußte man in den tiefen Schnee beiſeite treten und die von oben kommenden, künſtlich und 9 ge⸗ ſteuerten Handſchlitten vorbeilaſſen, auf denen die werver⸗ wundeten ihre lange, unruhevolle Reiſe zum Lazarett zurücklegen. Wann kommen wir ans Ziel? Wie wird es uns droben ergehen — 0 bei dieſer Kälte? 5 Bei den Mannſchaften. 0 1 Auf halber Höhe liegt ein letztes Dorf, noch viel kümmer⸗ licher als das im Tal; an einem in Deckung liegenden, etwa der X. Hdgude, dic hierher seechgen Feder eng Find en er X. Brigade, bis hierher bringen Tragtiere täglich zweimal das Eſſen in Koöchsiſten herauf. Was noche 5 0 noch höher hinaufbefördert werden muß, beſorgen Menſchen⸗ und Huben 8 Es folgt ein Anſtieg, bei dem 3 ſichere willige Kraxelei, 1 8 2— aultier verſagt, Gänſemarſch mit arnzen Anne 1 rbeiterkantinen, je nach ihrem Zweck verſchieden 5 Innerhalb de 1 * — ek „ ae rere 2 * —— n Ser NS= b 2 e e N r ü ̃—Üwuß.....,, Pt 2 a N 3 Einzelregierungen beim preußiſchen, württembergiſchen, wahl ſelbſt findet bekanntlic bewegt ſich der Fug der Laſtträger Schritt für Schritt langſam aufwärts, auf dem Kücken Behälter mit Kommisbroten oder voll⸗ ad Muckſacke, gelegentlich auch einen eisernen Ofen. Der Weg führt im Walde empor. Ein Glück, daß es hier noch überall Bäume gibt, daß man Bau⸗ und Brennholz in Hülle und Fülle zur Verfügung hat und wenigſtens das nicht hinaufzuſchleppen braucht. Bald hallte denn auch alles von den Schlägen der Axt und dem ächzenden Schnitt der Säge. Wir ſind in der unteren Stellung, wo der ausruhende Teil der Mann⸗ ſchaften in Bereitſchaft liegt, während die anderen den Schützen⸗ raben bewachen oder die Gebirgskanonen bedienen oder in den nterſtänden der größeren 1 die Befehle erwarten, die ihnen vom Besbe ung dan durch den Fernſprecher übermittelt werden. Die untere Stellung iſt als ein teraſſenförmig an⸗ gelegtes Waldhöhlenlager zu bezeichnen. Halb in den Schnee, halb in den Erdboden eingegraben, überdeckt mit Baum⸗ flämmen und dieſe wieder mit Schnee, Erde und Tannenzweigen, ba 2 5 Wohnungen, auch wenn ſie geheizt werden können, en denkbar primitivſten Aufenthalt dar. Ein verwahrloſter Nomade hält es in einer ſolchen Behaußung nicht wochenlang aus, Charakter unſer Offizier und Soldat nur deshalb, weil ſie was ihrer enug haben, fürs Vaterland auf alles zu verzichten, Nultürſtufe angemeſſen wäre, ſogar auf Reinlichkeit. Schlüß folgt!) 8 5 i a „ 75 F „anten 12 8 hg ebe „ Kaktstuhe, 3. Mai. Da das Ste 148 Generalkommando des 14. Armeekorps die Abhaltun politiſcher Verſammlungen anläßlich des 1. Mai verboten hatte, konnte die vom ſozialdemokratiſchen Verein und dem Gewerkſchaftskartell in Freiburg geplante Maifeier⸗ zuſammenkunft nicht ſtattfinden. Auch die auf 1. Mai anberaumte Mitgliederverſammlung des ſozialdemokra⸗ tiſchen Vereins 1 wurde verboten. 920 =) Pforzheim, 3. Mai. Am Marktplatz ereignete ſich ein eigenartiger Unglücksfall, bei welchem eine Frau Kienle nahezu ihr Leben eingebüßt hätte. Sie ſtand in der Nähe des Geleiſes der elektriſchen Straßenbahn. Als dieſe vorbeifuhr, vernahm ſie einen heftigen Knall und fühlte gleichzeitig Blut über ihr Geſicht laufen. Es wurde feſt⸗ geſtellt, daß eine geladene Patrone auf die Schienen gelegt worden war, die ſich entzündete. Die Frau trug eine ſchwere Verletzung des Selben Auges davon. Als Urheber wurde ein 12jähriger Burſche feſtgeſtellt. 8() Mosbach, 3. Mai. Der Gemeindevoran⸗ ſchlag für das Jahr 1915, welcher einer Umlageer⸗ höhung um 2 Pfennig auf 40 Pfennig bringt, wurde vom Bürgerausſchuß genehmigt.— Mit 36 gegen 6 Stimmen dahm der Bürgerausſchuß einen Antrag auf unentgelt⸗ liche Lieferung ſämtlicher Schreib⸗ und Zeichenhefte für alle Kinder der Volksſchule an. eee ee ( Neuthart bei Bruchſal, 3. Mai. In der Scheune des Forſtwarts Henecka brach Feuer aus. Durch energiſches Eingreifen gelang es den Feuerwehr⸗Mann⸗ ſchaften den Feuerherd auf die Scheune zu beſchränken, o daß das nebenſtehende Wohnhaus gerettet werden bunte. eee ee ee E() Freiburg, 3. Mai. Angeſichts der ſchwierigen Lage, in welche das Hotelgewerbe durch den Krieg verſetzt worden iſt, hat die Freiburger Handelskam⸗ mer an das Miniſterium des Innern eine eingehende Darlegung über die in Frage kommenden Verhältniſſe erichtet. Die Handelskammer regt an, es möchten die ächſiſchen und bayeriſchen Kriegsminiſterium dahin wir⸗ en, daß den e eee Heeresangehörigen zur Pflicht gemacht wird, während der Dauer des Krieges nur in Deutſchland gelegene Heilſtätten bzw. Kurorte zum Zweck ihrer Erholung zu benützen. Die Landes⸗ regierungen werden ferner erſucht, zu beſtimmen, daß ihren Beamten bei Gewährung von Erholungsurlaub nahegelegt wird, dieſen ebenfalls innerhalb des Reiches iuzubringenn 41 e n 1% Freiburg, 3. Mai. Hier iſt die Trauernachricht eingegangen, daß der ſeit Monaten vermißte Dr. med. Rudolf Biehler auf der Rückfahrt von Amerika, die er, um ſeiner Vaterlandspflicht zu genügen, unternahm, am 11. Januar d. J. von dem engliſchen Kreuzer„Viknor“ fangen genommen wurde und bei dem kurz darauf er⸗ a Untergang des Kreuzers den Dod gefunden hat. „R. Biehler war eine bekannte hieſige Perſönlichkeit und vor allem ein eifriger Vertreter des Schneeſchuh⸗ ſports. N e 1 Ettlingen, 3. Mai. Unter den elf Bewerbern um den hieſigen Bürgermeiſterpoſten hat die zur Vorbe⸗ teitung der Bürgermeiſterwahl eingeſetzte Kommiſſion zwei Bewerber, einen Rechtsanwalt und einen Finanzaſſeſſor, für die engere Wahl ausgeſucht. Die Bürgermeiſter⸗ ö 9 am 10. Mai ſtat. ) Ettlingenweier, 3. Mai. Ein Landwirt hat hier den erſten Wagen neues Heu eingebracht. () Wiblingen bei Heidelberg, 3. Mai. Der 30⸗ jährige Poſtaſſiſtent Kautz aus Rheinbiſchofsheim machte ſeinem Leben durch Ertränken ein Ende. Die deutſchen Soldaten aus der Schweiz in E Lörrach. 5 Lörrach, 3. Mai. In der vergangenen Woche ſind die Deutſchen aus allen Kantonen der Schweiz dem jetzt nach 9 Monaten an ſie ergangenen Aufruf gefolgt. Man ſah hier Leute von 20 bis zu 45 Jahren, ſolche, die ſchon gedient haben, und ſolche, die als unausgebildeter Landſturm zur Ausbildung einberufen wurden. Gegen Abend erſchallten aus den Wein- und Bierhäuſern luſtiges Singen und Disputieren. In einem der Wirtshäuſer, in das der Berichterſtatter der„Neuen Züricher Zeitung“ eintrat, konnte man unterſcheiden die Emmentaler, Solothurner und Baſler Dialekte. Es entwickelt ſich ſchließlich ein Leben, wie man es bei volksfeſtlichen An⸗ läſſen in ſchweizeriſchen Städten gewohnt iſt. Da ſitzen einige, die zum erſten Mal deutſchen Boden betreten, ſie ſind 30 bis 35 Jahre alt; andere, ſchon ergraute Vier⸗ ziger aus dem Jura haben ihre Frauen, Welſchſchweizerin⸗ nen mitgebracht, die immer noch hoffen, ihre Männer wieder heimnehmen zu können. Soldatenlieder werden geſungen, vor allem das„in der Heimat, in der Heimat, da gibts ein Wiederſehen“, das dieſe„Schwyzer“ gerade ſo gut wie die Bayern, die Pommern, die Hannovera⸗ ner, die Rheinländer und Schwaben ſingen können. Unter füyrbar, bewahret und verwendet den Torfſtreudünger ge⸗ Die Düngergrube iſt des Bauern Goldgrube. Die Deutſche Landwirtſchaftliche Geſellſchaft veröffent⸗ licht folgende beherzigenswerte Ratſchläge: Durch den Krieg iſt die Zufuhr wichtiger ausländiſcher Rohſtoffe für die Induſtrie und beſonders auch für die Landwirtſchaft unterbunden; alle inländiſchen Erſatzſtoffe ſind alſo mit größter Sparſamkeit zu verwenden. Deshalb iſt auch die beſte Behandlung und ſorgfältigſte Nutzung des Wirtſchaftsdüngers, insbeſondere die ſeines wichtigſten Be⸗ ſtandteiles, des Stickſtoffes, mit allen Kräften anzuſtreben. Man beachte: Vergeudung von Stickſtoff(3. B. in Jauche oder Stallmift) im Werte von 10 Mk. iſt gleich Wegwerfen eiues Zehnmarkſtückes und Mindererzeugung von Brot oder Kartoffeln im Werte von wenigſtens 20 bis 30 Mark! Wer auch jetzt noch ſeine Wirtſchaftsdünger ſchlecht pflegt und falſch verwendet, wer insbeſondere die Jauche wegfließen läßt, der verſündigt ſich in ſchwerſter Weiſe an ſeinem eigenen Geldbeutel und beſonders auch an der Volksernährung; er arbeitet unſeren Feinden in die Hände. Alſo tue jeder auch hierbei ſeine Pflicht, denn viele Wenig geben ein Viel. Insgeſamt handelt es ſich in der Tat um viele Millionen von Zentnern Brotgetreide und Kartoffeln, die durch gute Behandlung der Wirtſchafts⸗ dünger mehr gewonnen werden können. 1 Fuder gelagerter Miſt zu 25 Zentner enthält etwa 12 Pfund Stickſtoff. 1 Faß gewöhnliche Jauche zu 10 hl enthält etwa 4 Pfund Stickſtoff. 1 hl reiner unvergorener Rinderharn enthält etwa 2—3 Pfund Stickſtoff., 1. Sorgt für undurchläſſige, genügend große, wenn möglich überdachte Düngerſtätten und Jauchegruben! Jauche darf in keinem Fall ungenutzt in Gräben, Teiche und Dorf, gaſſen abfließen, ſonſt ſollte die Behörde einſchreiten! Laßt 3 55 Pferdekot auf den Straßen und Wegen ungenützt iegen. 2. Beſchickt die Stallrinnen hinter den Ständen der Tiere mit Dorfſtreu zwecks Aufſaugung des anfallenden Harns und verwendet Torfſtreu, Sägeſpäne u. dergl. auch in den Ständen ſelbſt, entweder nur im hinteren Stand⸗ teil oder allgemein als Unterlage des Streuſtrohs, beſon⸗ ders wenn unzureichende Jauchegruben oder ungenügende Strohvorräte derartige Maßnahmen nahelegen, denn Torf⸗ ſtreu vermag weit mehr Jauche aufzuſaugen, wie ſelbſt geſchnittens Stroh, und hält zudem, namentlich wenn ſie eniſprechend ſauer iſt, den flüchtigen Stickſtoff der Jauche genügend feſt. f 3. Breitet den Miſt nach dem Aus miſten auf der Dungſtätte ſorgfältig aus, haltet ihn feſt und feucht, ge⸗ gebenenfalls durch Auftrieb von Vieh. Die Oberfläche der Dungſtätte ſollte möglichſt ſo eben ſein wie der Dorfteich. Haltet die Hühner fern von der Dungſtätte. Wo durch- trennt vom Stallmiſt, er iſt kurzfaſerig, leicht einzupflügen und wirkt im 1. Jahre beſſer wie Strohmiſt. 4. Zwecks Erhaltung der humus bildenden Subſtanz des Stallmiſtes ſtreut bei Kaliarmut der Aecker auf der Dungſtätte vor dem Aufbringen des neuen Dungs Kaliſalze ein, etwa 1 Pfund 40prozentiges Kaliſalz oder 2—3 Pfd. Kainit pro Stück Großvieh mehrere Male in der Woche, damit der Miſt nicht zu ſchnell verrottet und tunlichſt viele Fuder für das Feld liefert. Ein Durchſchichten des lagern ⸗ den Hofmiſtes mit humoſer Erde, Moorerde, Torfſtreu, iſt, wo angängig, zwecks Qualitäts verbeſſerung, ſehr zu empfehlen. Sind Ueberſchüſſe an Stallmiſt vorhanden, ſo fahrt ſolche in Feldmieten, die gut mit Erde gegen Lufteinflüſſe geſchützt ſind, feſt zuſammen. i 5. Sammelt eifrigſt die Jauchflüßigkeit, da ſie die Hauptträgerin des überaus wertvollen Stickſtoffes iſt. Sorgt dafür, daß die Jauchebehälter gut zementiert und vor Zufluß von Tagewäſſern ſowie vor zu ſtarkem Luft⸗ zutriit durch gut abſchließende Holzdeckel geſchützt ſind. Zur Erzielung einer luftabſchließenden Schicht leiſten Harzöl und zur weltgehenſten Erhaltung des flüchtigen Ammoniak⸗ ſtickſtoffs eine Beigabe von Schwefelſäure oder; ſchließlich auch von Gips oder Eiſenvitriol gute Dienſte. Rohe Schwefelſäure(etwa 1½— 2 Liter für 100 Liter Jauche) iſt neben Superphosphargips wohl das wirkſamſte Kon ⸗ ſervierungsmittel, doch iſt ſolche zuzeit kaum zu haben und erheiſcht ihre Anwendung auch große Vorſicht und Geſchick⸗ lichkeit. Ueberſchüſſige Jauche und menſchliſche Harnflüſſig⸗ keit laßt mit Torfſtreu ſättigen und in luftdicht abgeſchloſſenen Erdmieten oder Gruben bis zum Einpflügen lagern. 6. Wo durchführbar, dort fanget die feſten und flüſſigen tieriſchen Ausſcheidungen bereits im Stall geſon⸗ dert auf, wozu allerdings die holländiſche Kurz⸗Aufſtallung nebſt entſprechenden Filtrier⸗ und Staurinnen⸗Einrichtungen, und zwecks geſonderter Aufbewahrung der Jauche mehrere größere Sammelgruben erforderlich ſind. Jedenfalls kann man auf ſolche Weiſe eine ſehr gehaltreiche Jauche gewinnen, die im Liter 6—8 8 Stickſtoff enthält, während die übliche Jauche höchſtens 1—2 g aufweiſt. 7. Sorgt dafür, daß Stallmiſt und Jauche ſtets un⸗ mittelbar nach dem Ausfahren, auf den leichteren Boͤden tiefer wie auf den beſſeren Böden eingepflügt oder einge ⸗ ſchält werden, auf keinen Fall aber tagelang obenauf liegen bleiben. Auch der ſehr gehaltreiche Miſt von Lauf ⸗ und Tiefftällen bringt nur dann die höchſte Rente, wenn er ſchnell und entſprechend tief dem Acker einverleibt wird. Kann ein baldiges Unterpflügen aus wirtſchaftlichen Gründen nicht erfolgen, dann laßt den Miſt wenigſtens nicht in Häufchen längere Zeit auf dem Felde liegen, ſondern breitet ihn ſofort gleichmäßig aus, ebenſo wie man die Jauche, falls ſie als Kopfdünger zur Winterung Verwendung findet, zwecks höchſter Ausnutzung möͤglichſt durch einen Eggenſtrich mit Erde zu bedecken ſuchen ſollte. Fahrt Jauche, ſoweit ſie ſich nicht eineggen läßt, möglichſt nur bei feuchtem Wetter nicht aber bei warmem Sonnenſchein und trockenem Winde, Ausfahren, Abladen und Breiten zu große Verlnſte an den Klängen dieſes Liedes marſchierte das„Schweizer⸗ aufgebot“ dann am anderen Morgen an den Bahnhof, um durch Extrazüge nach den Garniſonen gebracht zu „FF Daher die Bauernregel: Pflug.“ i 8. Berückſichtigt bei der Düngung mit Jauche in erſter den Hackfrüchten, doch bringt nicht allzu große Mengen ̃ von dieſen Dungſtoffen auf die Flächeneinheit unter, denn einwandfreie Verſuche ergaben, daß mit gleineren Mengen, etwa 1 Ztr. Salpeter erſetzen können. ebenſo gut gepflegten Stallmiſt, da ſonſt beim Aufladen, fluͤchtigen wertvollem Ammoniakſtickſtoff eintreten können. „Hinter der Miſtfuhre gleich der alſo z. B. mit 100 Zentner Miſt auf den preußiſchen Morgen dieſelben Erfolge erzielt wurden, wie mit größeren Gaben. Rechnet man bei Jauche pro 1000 1 etwa 3—4 Pfd. Stickſtoff, ſo wird man durch Einſchälen von 5000! Bedient Euch beim Ausſprengen der Jauche richtig gebauter Jauchefäſſer und gut funktionierender Jaucheverteilet oder, wer in der Lage dazu iſt, der ſogen. Jauchedrills. Jauche ſprengt erſt etwa eine Woche vor der Saat aus, ſonſt ſickert ſelbige nament⸗ lich auf leichten Böden zu ſchnell in den Untergrund; ver⸗ meidet Jauche auf gefrorenem Boden zu verteilen, der Boden ſoll offen und abgetrocknet ſein. 9. Beachtet die Fäkaliendünger, den Geflügeldünger, den Kompoſt und die Gründüngung, inſonderheit die mit Serradella und Lupinen, gegebenenfalls unter Anwendung von Bakteriendünger(Nitragin oder Azotogen). Laßt Euch zur Information hierüber, die bezüglichen Flugblätter der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft ſchicken, deren Aus⸗ kunftſtelle Intereſſenten koſtenfrei gern zur Verfügung ſteht. 10. Gedenket der Kalkung und der mechaniſchen Bodenbearbeitung. Durch fachgemäße Ackerung und Kalkung (Flugſchrift 3 der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft), ferner durch zielbewußtes Offenhalten des Ackers mittels rechtzeitigen Hackens, Gggens und Jätens kann der Stick⸗ ſtoffbedarf eines Ackers ſehr wohl bis zu gewiſſen Grenzen eine Ergänzung finden. Lokales. Seckenheim, den 4. Mai 1915. Mitteilungen aus der Gemeinderatsſitzung vom 30. April. Auf dem Viehmarkt zu Meßkirch ſoll durch ein Ge⸗ meinderatsmitglied ein Farren angekauft werden. Der Pacht für den Spielplatz des kath. Jugendver⸗ eins Friedrichsfeld wird ab dem Pachtjahr 1915 herabge⸗ etzt. 1 Der Dienſt des Fohlenhirtes wird an Georg Keller hier übertragen. Das Eichrindenſchälen wird dem Bewerber Nikolaus Quick und ſonſtigen Intereſſenten übertragen. Mit der Arbeitsüberwachung wird Forſtwart Arnold betraut. Die ſich ergebenden Eichrinden werden dem Submit⸗ tenden Roſer in Feuerbach zum Angebotspreis übertragen. Cigarrenmacher Valentin Möll wird als Ortsbürger aufgenommen. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. Der heutige Schweinemarkt war mit 69 Stück Milchſchweinen befahren, von denen 60 Stück zum Preiſe von 25—40 Mk. verkauft wurden. Peräntwortlſch für die Redaktion Vg. Ammermann, Seckenheim Medizinal-Verband Seckenheim. versichert ganze Familien sowie Einzelpersonen für Arzt und Apotheke. 1 Aufnahme täglich. NB. Wir machen unſere Mitglieder in ihrem eige⸗ nen Intereſſe darauf aufmerkſam, daß ſie bei eintreten⸗ den Krankheitsfällen, das iſt, bei Ueberweiſung in ein Krankenhaus im Beſitze eines Ueberweiſungsſcheines und in anderen Fällen im Beſſtze eines Krankenſcheines ſein müſſen, die täglich bei unſerem Kaſſier Herrn Anton Ruf ab⸗ geholt werden können. Wir bitten unſere Mitglieder dringend, hiervon gefl. Kenntnis zu nehmen. Der Geſamtvorſtand. Frauenverein Seckenbeim. Abteilung: Kriegshilfe. Für unſere tapferen Soldaten ſollen wieder Hem⸗ den genäht werden. Frauen und Mädchen, welche ſelbſtſtändig und ſchön nähen können, wollen die zugeſchnittenen Hemde bei Frau Apotheker Ketterer abholen. i 0 Die 1. Präſtdentin: A. Stadelberger. Sammel-Anzeiger. Feingemahlener Kanit für Hedrichvertilgung iſt im Lager eingetroffen. Arbeiter und Arbeiterinnen gesucht. Färberei Kramer. Feudenheimer Fähre. Fabrik Eingang. — ͤ— dne our Fbldloſlendungen! Zimmermuhunngen und Küche zu vermieten, dati ee ebendaſelbſt ein möbliertes 1 aſil 9 lib Heidenreich routhial⸗Paflillen vy Heidenreich, b gruſ.hulilen Schloßſtraße 31. Emſer Paflillen 7 Jodrner Paſlillen 2 Jimmer und Küche Cetpinal Paftillen an ruhige Leute bis 1. Mai j zu ve mieten. ener Pastillen Luiſeuſtraſe 49. eee Menthal⸗Vonbons N 3 Malz-Ertrakl⸗ Bonbons inner und Küche e e ele. vermieten. Hildaſtr. 19. empfie a Gin großes Zimmer und Küche nebſt Zubehör auf 1. Mai Apotheke in Seckenheim. Linie die Brotkorn⸗ und Getreideflächen; Stallmiſt gebt zu vermieten. 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Ziupfolge verſchiedentlich eingekommener Anzeigen, daß Kinder gelegentlich des Einfangens von Maikäfern Bäume beſchädigen“ weiſen wir ausdrücklich darauf hin, daß jede Baumbeſchädigung unnachſichtlich und erheblich beſtraft wird und daß die Eltern für jedwelchen Schaden haft⸗ bar ſind. Seckenheim, den 3. Mai 1915. gürgermeiſteramt: Volz. a Koch. Jugendwehr. Nonntag, 9. Mai findet ein gemeinſamer mili⸗ täriſcher Ausflug der Jugendwehr des ganzen Amtsbezirks Mannheim nach Weinheim ſtatt, wozu ſich auch die Jungmannſchaft von Seckenheim beteiligt. Abmarſch zum Staatsbahnhof vom Schulhof aus punkt 12 Uhr. Fahrkoſten entſtehen nicht. Diejenigen Jungmannſchaften, welche ſich hierzu noch nicht gemeldet haben, können ſolches ſpäteſtens Mittwoch Abend beim Un⸗ terricht noch tun. Die Leitung. Moderne Schöne 3 Zimmer⸗Wohnung 2 Ziumer und Küthe mit allem Zubehör ſofert mit Gartenanteil ſowie ſon⸗ zu vermieten. ſtigem Zubehör bis 1. Mai Schloßſtraße Nr. 35. zu vermieten. Hildaſtr. 53. 3 Zimmer u. 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