Hr. 51.— Z. Blatt. Seckenheim, den 1. Mai 1915. 2. Blatt. Italien vor der Entſcheidung. Augenblicklich ſcheint die diplomatiſche Arbeit der Conſulta gegen den Dreiverband polariſiert zu ſein: Barrère, Krupensky und Rennel Rodd werden häufiger als ſonſt im Außenminiſterium geſehen, Tit⸗ toni iſt aus Paris herbeigeeilt, obwehl er erſt vor einigen Wochen in Rom geweilt hat, und Marcheſe Imperiali wird dieſer Tage aus London erwartet, während die an⸗ ekündigte Ankunft der Botſchafter in Wien und Berlin eine Beſtätigung gefunden hat. Dieſe Tatſachen geben der die Intereſſen des Dreiverbands vertretenden Preſſe, wie nicht anders erwartet werden durfte, Gelegenheit, neuerdings das Scheitern der Verhandlungen mit Berlin und Wien zu behaupten und den Krieg mit den alten Bun⸗ desgenoſſen als unmittelbar bevorſtehend hinzuſtellen. Die Vorgänge in der Conſulta können jedoch auch dahin aus⸗ gelegt werden, daß man mit Wien und Berlin unge⸗ fähr im reinen iſt, weil die Hauptſchwierigkeiten über⸗ wunden ſind. Für dieſe letztere Auslegung ſprachen ver⸗ ſchiedene Anzeichen diplomatiſcher, politiſcher und nicht zuletzt militäriſcher Natur. Mit einiger Beſorgnis ſahen die neutraliſtiſchen Kreiſe dem verfloſſenen 5. Mai entgegen. Giuſeppe Gari⸗ baldi iſt der Heros der Italiener geworden. Seine monarchiſche Geſinnung war zwar nicht einwandfrei, denn er wurde, noch nicht dreißigjährig, als Anhänger Maz⸗ zinis zum Tode verurteilt und ſpäter, als ſchon mehr als fünfzig Jahre die jugendliche Phantaſie dämpfen konnten, wurde er nach dem Kampfe von Aſpromonte als Rebell von Victor Emanuel gefangen gehalten, aber das hat nicht verhindert, daß auch die überzeugteſten Anhänger des Königtums in ihm einen Gegenſtand heißer Verehrung erblicken. Carlo Alberto, Victor Emanuel, Cavour ſte⸗ hen dem Herzen der Italiener nicht ſo nahe, wie dieſer politiſche Abenteurer, der allerdings den großen Gedan⸗ ken der Einigung Italiens auf ſeine Fahnen geſchrieben hatte und in Not und Verfolgung unerſchütterlich feſt⸗ hielt. Und der deshalb, als Napoleon ſeine eigene Hei⸗ mat Nizza und das Stammland des Königshauſes, Sa⸗ voyen, als Maklerlohn empfing, lauten Proteſt erhob und ſich grimmig in die Einſamkeit zurückzog. Savoyen und Nizza! Seltſam, daß man in Italien dieſe ungeheure Schmach kaum noch empfindet, obwohl doch jeder Tag, an dem vom„Hauſe Savoyen“ geſprochen wird, ſie von neuem heiß zum Bewußtſein brin⸗ gen ſollte. Seltſam, daß umgekehrt das leute Verlangen der Nationaliſten immer und ewig nach dem Tren⸗ tino ruft, das niemals Beſitz der Italiener war, und nach Trieſt, das rings von Slawen umgeben iſt, und der Tatkraft der Deutſchen in Oeſterreich allein ſeine Blüte verdankt. Aber Frankreich hat es verſtanden, die Ita⸗ liener franzöſiſch zu machen, Oeſterreich ließ ruhig die Flamme des Irredentismus bis zu den Alpen und über die Adria tragen— der italieniſche Appetit kam beim Eſſen, er wuchs und erſtarkte, und heute gellt der Ruf nach Trient, nach Bozen ſogar, nach dem deutſchen Lande bis zum Brenner, nach dem Gebiet am Iſonze, nach Pola, Fiume und Trieſt durch alle Säle, in denen die Muſſolini und d' Annunzio kreiſchen, und durch alle Gaſ⸗ ſen, in denen der Pöbel ſeine Lungenkraft übt. Und er ſollte auch jetzt ertönen, am Tage von Mar⸗ ſala. Von Quarto bei Genua aus trat einſt Garibaldi den Zug der„Tauſend von Marſala“ an, der Frei⸗ ſcharen, mit denen er gegen Sizilien und Neapel auszog, um in unaufhaltſamer Siegesfahrt den Bourbonen die Krone zu rauben. Die Tage, die damals folgten, die Schlachten von Calataſimi, Palermo, Milazzo, Meſſina und am Wolturno ſind ſtrahlende Sterne in der Geſchichte Italiens geworden. Und nun feierte man, indem man in Quarto ein Denkmal für die Tauſend enthüllte, das Gedenken einer großen Zeit. Aber mit ſeltſamer ſprung⸗ hafter Konſequenz, indem man die Feier zu einer wüten⸗ den Demonſtration gegen Oeſterreich⸗ Ungarn auszugeſtalten, den Krieg gegen die„Alliier⸗ ten“ durch Straßenlärm zu erzwingen gedachte. Ga⸗ briele d'Annunzio, vor dem vorher auch in Deutſch⸗ land alle hyſteriſchen Weiber in Humpelrock und Hoſe auf den Knien lagen, ſollte eine wilde, haßerfüllte Brand⸗ rede halten, ehrliche Chauviniſten und bezahlte Schreier ſollten den Chorus bilden, und zuletzt die Regierung, der „Stimme des Volkes“ gehorſam, an Oeſterreich⸗Ungarn und zugleich auch an Deutſchland den Krieg erklären. Und einen Augenblick ſchien es, als werde der Zweck er⸗ reicht, als ſolle die Politik der Gaſſe die Politik des Landes beſtimmen. Die Miniſter wollten erſcheinen, mit ihnen der König, ohne daß der Dichter gehalten war, den Text ſeiner Rede der Regierung zu unterbreiten. Kein Zweifel: Der Krieg hätte dann auf des Meſſers Schneide geſtanden. 8 Aber Hindenburg iſt ein Mann, der als Feind bedenk⸗ lich ſtimmt. In Weſtgalizien rollten die eiſernen Würfel, das Schwert Gideons fuhr in die ruſſiſchen Schädel, und, wie lange noch? dann wird Oeſterreichs Feldmacht ſich im Oſten löſen, und auch Deutſchland neue Kampfplätze aufſuchen können. Ein ungeheurer Einſatz ſtand auf dem Spiele. Und Italiens Lohn? Verſprechungen des Drei⸗ verbandes, Länder, die nicht ihm, ſondern dem Gegner gehörten, die erſt erobert werden mußten! Der„heilige Egoismus“ Italiens, den Salandra als ſeinen Wegweiſer rühmt, muß andere Wege weiſen, als noch vor drei Tagen, und ſo wurde der ſchöne Gabriele zum Zenſor be⸗ fohlen, und was er ſprach, das hat er nicht mehr den Miniſtern, ſondern der Gaſſe vordeklamiert. Hindenburg hat ihm das Konzept verdorben. Man nennt das„Fern⸗ wirkungen“, oder ſpricht von Ciern, die nicht gelegt wur⸗ den.„Il splendido egoismo“ ſucht ſich ein anderes Ziel. Des Fürſten Bülow beſter Attache heißt eben Paul von Hindenburg. SEE In einem Leitartikel des„Gionale d Italia, hieß“ es, daß,„auch wenn der König und die Miniſter nicht nach Qnarto zur Garibaldifeier gehen, darum die Po⸗ liritder Regierung doch nicht die geringſte Aenderung erfahre“. Dieſe Erklärung entſpricht den Tatſachen. Wenn man zunächſt ſich fragen konnte, ob die Abſage des Königs und der Miniſter an das genueſiſche Feſtkomitee nicht zugleich eine endgültige Ab⸗ ſage an die Irredentiſten und die Kriegspartei bedeute, ſo laſſen die neuerdings aus Rom vorliegenden Mit⸗ teilungen erkennen, daß es falſch wäre, optimiſtiſche Schlußfolgerungen aus der Programmänderung bei der Denkmalsweihe zu ziehen. Der König und die Miniſter blieben vielmehr tatſächlich der Feier nur deshalb fern, weil der Ernſt der Situation ihre Anweſenheil in Rom notwendig macht. Die„Basler Nachrichten“ meldeten geſtern:„Nach dem„Secolo“ ſoll Italien geſtern abend an Oeſterreich mit einem Mindeſtprogramm heran⸗ getreten ſein, das einem Ultimatum gleichkomme.“ Dit von dem ſchweizeriſchen Blatte wiedergegebene Nachricht des„Secolo“, die von einem„Ultimatum“ oder von einer Note ſpricht, die„einem Ultimatum gleichkomme“, iſt in dieſer Form nicht zutreffend. Unter einem „Ultimatum“ verſteht man eine Forderung, für deren Erfüllung eine beſtimmte Friſt geſetzt wird, und ein Ultimatum ſchließt alle weiteren Verhandlungen voll⸗ kommen aus. Bisher aber iſt die Möglichkeit zum Weiter⸗ verhandeln noch nicht völlig abgeſchnitten, und falls nicht geheime Bindungen Italiens nach der anderen Seite hin vorliegen, kann aus einer Fortführung oder aus einer Wiederaufnahme der diplomatiſchen Verhand⸗ lungen noch immer ein günſtiges Reſultat ſich ergeben Es wäre indeſſen töricht, ſich darüber zu täuſchen, daß die Lage in den letzten Tagen und Stunden ſ ehr ernſt geworden iſt und daß die Spannung ſich noch weiter verſchärft hat. An der Hoffnung, daß eine fried⸗ liche Beilegung noch erreicht werden wird, muß mar feſthalten. Sollte dieſe Hoffnung aber unerfüllt bleiben, ſo werden Deuſchland und Oeſterreich-Ungarn ſich auck mit dieſer Wendung abzufinden wiſſen und ſich allem, was kommen kann, gewachſen zeigen. 5 Dokumente ruſſiſcher Kultur. Was bisher über die Behandlung deutſcher Zwil⸗ und Kriegsgefangener in Rußland bekannk geworden iſt, war zum Teil ſo entſetzlich, daß man kaum zu glauben vermochte, es könn⸗ ten noch ſchlimmere Nachrichten eintreffen. Und doch iſt dies geſchehen. Die deutſche Regierung, die ſich im Laufe dieſes Krieges ſchon ſo häufig mit Lügen und anderen Gemein⸗ heiten unſerer Feinde hat befaſſen müſſen, ſieht ſich veranlaßt, in einer Denkſchrift Deutſchland und der ganzen Welt Aufklärung über die Behandlung der deutſchen Kon⸗ fuln in Rußland und die Zerſtörung der deutſchen Botſchaft in Petersburg zu geben. Es heißt in der Denkſchrift u. a.: Es galt bisher als ſelbſt⸗ verſtändlich, daß die Vertreter eines feindlichen Landes mit der ihnen zukommenden Rückſicht behandelt, und daß ihnen freie Ausreiſe gewährt wurde. Es war der ruſſiſchen Re⸗ gierung vorbehalten, alle bisherigen Grundſätze auf den Kopf zu ſtellen, indem ſie die deutſchen Konſulats⸗ beamten wie auch einige Botſchaftsangeſtellte in einer ſeder Menſchlichkeit baren Weiſe Monate lang in der un⸗ würdigſten Gefangenſchaft hielt, auf das raffinier⸗ teſte quälte und vielfach dauernd an ihrer Geſund⸗ heit ſchädigte. Unbeläſtigt entkamen die Beamten des Pe⸗ tersburger Generalkonſulats, der Gerent des Generalkonſulats Moskau, die Beamten des Konſulats Wladiwostok und des Ge. neralkonſulats Warſchau mit einer Ausnahme. Uebrigens wurde das Warſchauer Konſulatsperſonal in Wilna von betrun⸗ kenen Offizieren in der pöbelhafteſten Weiſe beſchimpft. Alle anderen Konſulatsbeamten wurden ver⸗ haftet, die Kanzleien und Privatwohnungen dur chſucht und die Akten vielfach konfisziert, die Herren ſelbſt wie gemeine Verbrecher behandelt, alle Sachen und das Geld weggenommen. Sie wurden für das Verbrecheralbum photographiert, und gemeſſen, auch Fingerabdrücke wurden genommen. Sie wur- den bei jeder Gelegenheit einer herabwürdigenden Unterſuchung unterworfen, und vielfach mit dem gemeinen Geſindel zuſammen⸗ gesperrt und teilweiſe per Etappe befördert, was in Rußland ale das Schrecklichſte gilt. Die Verpflegung war direkt eſundheitsſchädlich. Monatelange abſolute Einzel⸗ haft wirkte auf manche Organismen zerrüttend: ein Fall vor Wahnſinn iſt vorgekommen. Bei dem außerordentlich niedrigen Kulturzuſtand der Bevölkerung iſt der Aufenthall in ruſſiſchen Gefängniſſen, die durchweg von Ungeziefer ſtrotzen, für Menſchen mit höheren Kulturanſprüchen an ſich unerträg⸗ lich. Manche Herren ſind noch jetzt mit Rarben bedeckt Dieſe Behandlung unſerer Beamten bis ia die letzte Zei fortgeſetzt, beruhte nicht etwa auf Uebergriffen von okalbe⸗ hörden, ſondern war von der Negierung angeordnet. Konſul Freiherr von Lercheafeld(Kowno) und Vize. konſul Anders(Tiflis) ſind noch immer, alſo ſeit acht Monaten, im Gefängnis, wo ſie auf das empörendſt. behandelt werden. Von Lerchenfeld befindet ſich in der ungeſunden Peter⸗Paul⸗Feſtung, wo er Sträflings kleider tragen wuß und nur eine Holspritſche als Lager, ſtätte hat. Die gereleh Fefonse neee ict underienhar. Vizekon⸗ ſul Anders iſt in dem als beſonders ungeſund bekannten Zucht hauſe bei Tiflis untergebracht. Der in Warſchau zurück · gebliebene Hilfsſchreiber Fibich wurde nach einem Koſaken⸗ dorf im Gouvernement Orenburg, wo er der einzige Nicht ⸗ koa ke iſt, verbannt. 8 a Während alle Verhandlungen wegen Austauſches dieſer Per, ſonen vergeblich waren, ſind die anderen Beamten, nachdem ſie ſechs bis ſieben Monate in Rußland geſchmachtet hatten, gegen Ruſſen ausgetauſcht worden, die man auf die Kunde von der Zurückhaltung unſerer Herren noch hatte aufhalten können, und die großenteils in Hotels angenehm lebten. Soweit ſie ſich in Schutzhaft befinden, wurden ſie durchaus rückſichtsvoll behandelt. während unſere Beamten, ſelbſt wenn ſie nach monatelanger Kerkerhaft auf freien Fuß geſetzt wurden, in den entlegenſter Neſtern des finſterſten Rußlands ihr Leben unter ſchweren Ent. behrungen e mußten. en Kon ant wurden fünf Kon juln, ſechs izekonſuln, dreizehn Konſulatsbeamte und zwe Botſchaftsangeſtellte, im ganzen 26 Perſonen, nachdem ſie monate, lang von Ort zu Ort und von Gefängnis zu Gefängnis gehetz waren. Als die Austauſchverhandlungen eingeleitet wurden, wur⸗ den im Oßtober und November eine Anzahl Beamten nach Petersburg beordert und dort im e in der Sopalnaja eingeſperrt, jedoch war der amerikaniſchen Botſchaft zugeſagt worden, daß den Konſuln jede mögliche Erleichterung gewährt werden ſollke. Mit dieſer Zufage ging es wie mit anderen Zuſagen der 1 Regierung Die Herren wurden vollſtändig als gemeine Verbrecher behandelt. Sie wurden einer peinlichen Leibes viſitation unterworfen, photo. graphiert, gemeſſen und Fingerabdrücke genommen. Ihre ganzen Sachen, ſogar die Hoſenträger, wurden ihnen abgenommen. Die Zimmer waren ſo kalt, daß man ſich nicht ausziehen konnte. Es gab keine Waſchgefäße, doch konnte man einmal wöchentlich baden. Die einzige. war ein zwanzig Minuten langer Spaziergang in einem Käfig im Hofe, der zehn Schritt lang und an einer breiten Stelle drei Schritt breit war. Alle Ausſicht war mit Brettern verſchlagen. Während der ganzen Zeit, durchſchnittlich drei Monate, ſahen ſie keinen Menſchen. und niemand nahm ſich ie die Mübe. nachzuzeben. Die Zellen mußten ſie ſeioſt reinigen. Einige Herren hatten auch in dieſem ſogenannten Muſtergefängnis ſehr unter Ungeziefer zu leiden, das eben von ruſſiſchen Einrichtungen unzertrennlich iſt. Das war die von der ruſſiſchen Regierung in Ausſicht geſtellte„rückſichts⸗ volle Behandlung“. 5 i 2 (Fortſetzung folgt.) 3 Wer Valerland einen Dian. Schulter an Schulter mit unſeren Verbündeten. (Schluß.) In der Feuerſtellung. Setzt noch die letzten 4—500 Schritt bergan, und wir gelangen in die Feuerſtellung. Unmittelbar unter dem höchſten Kamm ies ſich die Schützenlinie hin, lauter einzelne Unterſchlüpfe von rt der ſchon beſchriebenen, aber in der Regel nicht heizbar, da der Rauch nur dem Gegner verraten würde. Ein ſcharfer, pfeifen⸗ der Wind bläſt uns hier oben entgegen. Wir ſchauen über den Rand ins Tal und zu den von den Ruſſen beſetzten Bergen hinüber, aber ducken uns ſchleunigſt, denn der da drüben paßt gut auf und 80 uns ſofort mit ein paar Gewehrſchüſſen, die dicht neben uns in das e ſchlagen. Nur aus der Deckung, wo das Scherenfernrohr ſteht, können wir in Gemütsruhe beobachten. In der weißen Wandtafel der jenſeitigen Berge erblicken wir erk braune Trichter und Spritzflecken, einen neben dem an⸗ rn: Da hat unſere Artillerie ſich ins Fremdenbuch geſchrieben Nah dabei ſind deutlich die ruſſiſchen Drahtverhaue zu er⸗ kennen, etwas höher die Schützengräben, ab und zu auch einzeln Geſtalten, die zu ſchanzen, und andere, die etwas heranzutrager . Auf einem Bergrücken, der ſich wurmhaft von drüben ns Tal herein und zu uns her windet, liegen ſich unſere und die ruſſiſchen Truppen auf 30) Meter gegenüber. Man kann die Parteien genau unterſcheiden, aber ſie kämpfen jetzt nicht In einer anderen Richtung ragt ein trotziger Kegel empor, die Kuppe durch eine Rundbefeſtigung nach allen Seiten zu einer ſtarken Feſtung gemacht. Uneinnehmbar, ſagt jeder. Wir müßten. um die Feſtung zu nehmen, entweder in der Nacht oder im Angeſicht des Feindes von hier ins Tal hinabſteigen, und aus dem Tal den ſteilen Berg hinanſtürmen. Die Hälfte unſerer Leute würde abſtürzen, die andere zuſammengeſchoſſen werden. Etwas ähnliches haben die Ruſſen mehrmals gegen uns ver⸗ ucht und alles dabei verloren. Uneinnehmbar.— Und wir aben die Stellung dennoch genommen, wenige Wochen darauf Der Abſtieg. Es dunkelt. Um ins Tal zurückzukehren, trennen wir uns von dem erſtaunlichen Anblick dieſes ſtarren weißen Ozeans. Hier wird alles klar, was ſich nach der Landkarte ſo überaus be vorſtellen und beurteilen läßt. Hier wird auch klar, aß die Kriegführung in den verſchneiten Karpathen ihre eigenen Geſetze befolgt und ſchon vollkommen anders geartet iſt, als z. B. die in der nahen Bukowina, wo das niedrige Hügelland anz andere Aufgaben ſtellt. Hinter dem gewandten Führer ſteigen wir taſtend in die nächtliche Tiefe hinab. Alles um⸗ fängt uns ſchwarz und ſchweigend, nur der Schnee ſcheint manch⸗ mal in ſanften Farben aufzublinzen. Man begreift, was es heißt, in ſolcher Nacht eine Ueberrumpelung des Feindes zu wagen. 9 Nach ſtundenlangem Abſtieg treten wir unten in die erleuch⸗ tete Baracke eines öſterreichiſch⸗ungariſchen Diviſionsſtabes. Um den bretternen Tiſch herum ſitzt ein Dutzend Offiziere: Deutſch⸗ Oeſterreicher, Ungarn, Tſchechen, Kroaten: mitten darunter ein paar Deutſche: ein Berliner, ein Stuttgarter, ein Hamburger. Ein ungariſcher Huſarenrittmeiſter, blaue Attila, rote Reithoſen, greift eine Geige von der Wand. Sie gehört einem preußiſchen Feldwebel und iſt den zierlichen Händen des Ungarn eigentlich zu plump, der Bogen wie aus der Nibelungenzeit(behauptet er), Aber es iſt doch eine Geige und obendrein eine deutſche Geige! Und er ſpringt auf einen Holzblock, ſtimmt, probiert und beginm ſpielen. Und er ſpielt den Krieg und ſpielt den Frieden, ſpielt die Kameradſchaft und die Treue, die Geduld, die Sehnſucht, den Jorn, den Mut und auch den Vebermut. Alle ſitzen ver⸗ ſunken da, lauſchen den nahen Tönen und ſtarren in die Ferne. Und ſeine Geige grüßt die Ausharrenden, die droben im eiſigen Gebirge auf len ſtehen und das ungewiſſe Schickſal des kommenden Tages erwarten. l Peräntwörtllch für die Nedaktion Gg. Zimmermann, Seckengeim gut und billig kaufen Sie bei Bouis Bandauer 2, 1 Mannheim Q l.! Mleidorstoſfe, Damen- u. Minder Htonfeelion, Baumwollbaren, HVeisstwaren und dselhe. Gardinen, VTeppische und etten. jeden Alters, sowie schulentlassene Damen U. Herrn Knaben u. Mädchen werden gründl. und praktisch für den kaufmän Beruf ausgebildet. Beginn der neuen Kurse am 3. Mal.— Einzelfächer täglich. Prospekte und Auskun't durch Or. phil. Knoke, staatl. gepr. f. d. Lehramt i. d. Handelswissensch. Jandols-Cohranslall. Merkur“ Maanpeim P. A. 2. Telefon 5070. Berliner Hielier..delo 85 N 3, 12 3 Inlannheim 8 12 Fislt(dlanz) M. 190-3. 00 12 Visit dat) M. 4.50 12 Kabinet„490-6 50 12 Kabinet„„ 9.50 Sonntags den ganzen Jag geöffnet. 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Mai angeordneten zweiten Erhebung der Kartoffelvorräte hat das Miniſterium des Kultu: und Unterrichts angeordnet, daß da, wo in den Gemeinden die nötigen Hilfskräfte zur Durchführung dieſer Er hebungen nicht zur Verfuͤgung ſtehen, auch die Lehren zer höheren Lehranſtalten und der Volksſchulen ſowi die Schüler der oberen Klaſſen der höheren Lehranſtalten mitwirken ſollen. Soweit es nötig iſt, hat der Schul 5 an den Tagen der Vorratserhebungen aus⸗ zufallen. 2 e Karlsruhe, 7. Mai. Der Vorſtand und Auf. ſichtsrat der Zentralkaſſe der badiſchen landwirtſchaftli⸗ en Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaften hielt kürzlich eine Sitzung ab, in welcher eine fortſchreitende günſtige Ent⸗ wicklung der Kaſſe feſtgeſtellt wurde. Der erzielte Ge⸗ ſamtumſatz erreichte den Betrag von 60 Millionen Mark. Der finanzielle Erfolg wurde als ſehr befriedigend be⸗ 5— da neben dem Reingewinn und den ſtatutenge⸗ mäßen Abſchreibungen noch erhebliche außerordentliche Abſchreibungen möglich ſind. 3350 i(-) Mosbgch, 7. Mai. Vom Tode des Ertrinkens Wurden die beiden Kinder des Stationsaſſiſtenten Bohn gerettet. Das 2½ jährige Söhnchen fiel beim Spielen in die Jagſt. Seine 15jährige Schweſter ſprang in den Fluß und wollte das Kind retten. Es gelang ihr auch, den Knaben über Waſſer zu halten, ſie geriet aber dann in einen Strudel, und wäre ertrunken, wenn nicht der Friſeur Marſilly raſch entſchloſſen ihr nachgeſprungen wäre und die beiden gerettet hätte. e e Baden⸗Baden, 7. Mai. Das Hotel„Stadl Karlsruhe“ hat ſeinen alten Namen abgelegt und ſich in Hotel„Hindenburghof“ umgetauft.— Die lt bie der zur Kur ſich hier aufhaltenden Fremden at die Zahl 10 200 erreicht. 3 „ 0) Raſtatt, 7. Mai. Der Landesverband der badiſchen Gewerbe- und Handwerkervereini⸗ dir hat auf Sonntag den 16. Mai, vorm. 11 Uhr, ie Gauvorſitzenden und ihre Stellvertreter zu einer burns in den Rathaus⸗ lch nach Raſtatt einberufen. Unter anderem werden ich die berufenen Vertreter des badiſchen Kleingewerbes nuch mit der durch den Krieg geſchaffenen Lage des Hand⸗ werkerſtandes beſchäftigen. Etwaige Anträge, die in der Sitzung zur Beratung gelangen ſollen, ſind umgehend an das Präſidium des Landesverbandes einzuſenden. () Freiburg, 7. März. Die Freiburger Handels⸗ lammer hatte vor einiger Zeit in einem ausführlichen Be⸗ ticht dem Miniſterium des Innern die ſchwierigen Ver⸗ 1 des Baumarktes und damit auch die Lage des rchitektenberufes dargelegt. Die Handelskam⸗ mer hatte dabei verſchiedene Anregungen gegeben, wie eine gewiſſe Bautätigkeit aufrecht erhalten, bezw. beſtimmke Unternehmungen auf dieſem Gebiet durch Planfertigung kſw. vorbereitet werden könnten. Das Miniſterium des innern hat auf dieſen Bericht der Handelskammer hin inen Erlaß an die Bezirksämter des Landes gerichtet und dieſe darin angewieſen, durch Aufklärung und auf beratendem Wege mitzuwirken, daß— unbeſchadet der Befriedigung eines etwa jetzt ſchon oder während der veiteren Dauer des Krieges vorhandenen Arbeitsbedürf⸗ niſſes— Bauaufgaben„inſoweit vorbereitet werden, als dies im Intereſſe eines geordneten Ganzen der wirtſchaft⸗ lichen Erwerbsverhältniſſe von Arbeitgeber und Arbeit⸗ gehmer 8 Schaffung von Arbeitsgelegenheit unmit⸗ lelbar nach Beendigung des Krieges notwendig erſcheint.“ Todtnau, 7. Mai. In den unteren Lagen der Schwarzwaldberge ſtehen die Heidelbeerſträucher in ſchönſter Blüte und verſprechen eine reiche Ernte. ) Dogern bei Waldshut, 7. Mai. In Birkingen wurde das Anweſen der Witwe Amann durch Feuer dollſtändig zerſtört. 3. ( Konſtanz, 7. Mai. Zwölf Landwirte aus dem Amt Engen und zwei Landwirte aus dem Amt Pfullen⸗ dorf hatten ſich vor der Strafkammer wegen Ueber⸗ ſchreitung der Höchſtpreiſe für Weizen und Gerſte zu verantworten. Die Strafkammer ſprach Geldſtrafen in Höhe bis 50 M. aus. e, e e !.%̃ 2.2 3 7* Er ee e Lokales e- Seckenheim, den 8. Mai 1915. a Z Evang. Kirchengemeinde. Der Hauptgottes⸗ dienſt am morgigen Sonntag beginnt erſt um 10 Uhr. Vermiſchtes. 8 F Kriegshumor. Aus der Münchener Jugend: 75 5 Bei der Muſterung fragt der Oberſtabsarzt einen Ausgehobenen, ob ihm was fehle.„Aſthma hab ich“, ent⸗ gegnet der Mann,„und Rheumatismus, und magen⸗ leidend bin ich und nervenkrank und'nen Blähhals hab ich und Gallenſteine..“ a „Wirklich?! Da wird ja der Heldentod eine wahre Erlöſung für Sie ſein! Tauglich!!“ 5 Veränrtportlſch für die Nedüktian g. Amimetmann Seng 2 f Gottesdlenst⸗Ordnung. eng. Alrchengemeinde der kath. Rirchengemeinge Sonntag, den 9. Mai. 5. Sonntag nach Oſtern S. Rogate.(9. Mai 1915) 10 Uhr Hauptgottesdienſt ¼8 Uhr: Frühmeſſe m. Pr. Bittgottesdienſt f. die Ernte 511 uber e Die Nachmittagsgottesdienſte% U. 2 r: Herz⸗Jeſu⸗Andacht fallen aus. 0 N 0 7 Uhr: Maipredigt mit An⸗ dacht für 1 Krieger. Studt. Sparldsse Sehielzingen mit Cemeindebürgschaſt— mündelsioher.. sehen HHurlstuhe o, 2950.— Helephon Mo. 51. Sdmtliele Hinlagen werden dom Tage der Einæallung an zu 4% betzinst- Massenstunden: I Ur oormittags: 2 5 Uhr nachmittags. Agenturstello. Georg Röser, Seckenheim. Bekanntmachung. Wir geben bekannt, daß die Abgabe der Hrotmar- ken nun feweils am letzten eines jeden Monats und zwar an einem Tag erfolgt. Für innerhalb des Monats eintreffende Beſuchsperſonen, für zuziehende ete. werden allwöchentlich Mittwochs Vormittags von 10—12 Uhr Karten abgegeben. An ſonſtigen Tagen und Zeiten kann eine Abgabe nur in dringenden Fällen ſtattfinden. Auch muß in allen Fällen die Karte der betreffenden Familie vorgelegt werden. Eine Abgabe an Kinder darf nicht erfolgen. Seckenheim, den 5. Mai 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Delianntmachung. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß bis auf weiteres Eßkartoffel an jedem Montag Abend von 6—7 Uhr in der Waghalle zum Preiſe von 6 Mk. pro Zentner ab⸗ gegeben werden. Seckenheim, den 5. Mai 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Welianntmachung. Die Huldigung im Jahre 1915 betr. Alle ſtändig hier wohnenden Männer, welche bis zum 9. Juli ds. Js. das 21. Lebensfahr zurücklegen oder älter find, den Huldigungseid aber noch nicht geleiſtet haben, badiſches Staatsbürgerrecht beſitzen und uberhaupt eides⸗ fähig ſind, werden aufgefordert, ſich innerhalb 8 Tagen auf dem Rathaus, Zimmer Nr. 5, anzumelden. Außer Hetracht bleiben badiſche Beamte und Lehrer, welche ſchon den Beamteneid geleiſtet, ſowie Perſonen, welche ſchon beim Militär gedient haben oder welche vor⸗ ausſichtlich in dieſem Jahr zur Einſtellung in das Heer gelangen werden. Seckenheim, den 7. Mai 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Wir weiſen darauf hin, daß am 9. ds. Mts. eine erneute Aufnahme aller Frucht- und Mehlbeſtände ſtatt⸗ findet. Diesmal werden nur die landwirtſchaftlichen Be⸗ triebe, Selbſtverſorger, Händler und dergl. von der Auf⸗ nahme betroffen. Wir erſuchen die Einwohnerſchaft den mit der Aufnahme beauftragten Perſonen genaue Angaben zu machen und weiſen auf die nachſtehend abgedruckten Beſtimmungen der 88 11, 12 und 13 der Verordnung vom 22. April ds. Js. noch ganz beſonders hin. Seckenheim, den 8. Mai 1915. Bürgermeiſteramt: Volz. 8 11. Die zuſtändige Behörde oder die von ihr beauftragten Beamten ſind befugt, zur Ermittlung richtiger Angaben Vorrats⸗ und Betriebsräume oder ſonſtige Aufbewahrungs- orte, wo Vorräte von Getreide oder Mehl zu vermuten ſind, zu unterſuchen und die Bücher des zur Anzeige ver⸗ pflichteten zu pruͤfen. 10 Wer vorſätzlich die Anzeige, zu der er auf Grund dieſer Verordnung verpflichtet iſt, nicht in der geſetzten Friſt erſtattet oder wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige An⸗ gaben macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 10000 Mark beſtraft; auch können Vorräte, die verſchwiegen ſind, im Urteil für dem Staate verfallen erklärt werden. 2 Wer fahrläſſig die Anzeige, zu der er auf Grund dieſer Verordnung verpflichtet iſt, nicht in der geſetzten Friſt er⸗ ſtattet oder unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit Geldſtrafe bis zu dreitauſend Mark oder im Un⸗ vermoͤgensfalle mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten beſtraft. 8 18 Gibt ein Anzeigepflichtiger bei Erſtattung der Anzeige Vorräte an, die er bei früheren Vorratsaufnahmen ver- ſchwiegen hat, ſo bleibt er von den durch das Verſchweigen verwirkten Strafen und Nachteilen frei. Delanntmachung. Aus der Pfarrer Herrmann'ſchen Dienßbeten⸗ ſtiftung in Heidelberg ſind für das Jahr 1915 Preiſe in Beträgen von 60— 100 Mk. zu vergeben. Zur Teilnahme am Ftiſtungsgenuß ſind be⸗ rechtigt: 8 „Dienſtboten männlichen und weiblichen Geſchlechts aus dem(vormaligen) badiſchen Neckarkreiſe, welche ſich durch Anhänglichkeiſt und Treue, vieljährige, mit perſön⸗ licher Aufopferung verknüpfte Dienſte u.. w. auszeichnen — und wegen Alters, Gebrechlichkeit, Armut ꝛc. einer Unter⸗ ſtützung vorzugsweiſe bedürftig ſind, ohne Unterſchied des Religionsbekenntniſſes.“ Zu den berechtigten Orten desz vormaligen badiſchen Neckarkreiſes gehören: Alle Orte des jetzigen Amtsbezirks Mannheim. Diejenigen Dienſtboten aus den berechtigten Orten, welche ſich um einen Preis bewerben wollen, werden aufgefordert, ihre bezüglichen Geſuche mit den erforderlichen Zeugniſſen über Alter, Dienſtzeit, Verhalten, beſondere Empfehlungsgründe uſw. bei dem Gemeinderat ihres Wohnortes binnen vier Wochen einzureichen. Die Gemeindebehörden werden hierauf dieſe Geſuche nach dem Benehmen mit dem betreffenden Pfarramt unter Anſchluß ſämtlicher Zeugniſſe mit gutächtlicher Aeußerung an das vorgeſetzte Bezirksamt zur weiteren Behandlung einſenden. Karlsruhe, den 16. April 1915. Groſh.* Nr. Mayer. Vorſtehendes bringen wir zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 22. April 1915. Grofßh. Lezirksamt Abt. Ill. Vorſtehendes dringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 7. Mai 1915. Fürgermeiſteramt: Volz. Wekanntmachung. Verhütung von Waldbränden betr. Zur Verhutung von Waldbränden wird gemäߧ 368 Ziff. 8 R. Str. G. B. und§ 23 Ziff. 1b P. Str. G. B. das Rauchen in ſämtlichen Waldungen des Amtsbezirks Mann⸗ heim bis 1. Oktober ds. Js. verboten. Zuwiderhandelnde werden vorbehaltlich etwaiger Verfolgung wegen Brandſtiftung an Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Die Bürger⸗ meiſterämter bezw. Stabhalterämter werden angewieſen, dies in ihren Gemeinden auf ortsübliche Weiſe bekannt zu machen, das Waldhutperſonal zu genauer Aufſicht anzu⸗ halten und Anzeigen gegen Ortsangehörige durch Straf⸗ verfügung zu erledigen, ſolche gegen Nichtorts angehörige aber zur Verfolgung hierher abzugeben. Der Vollzug dieſer Verfügung iſt anher anzuzeigen. Mannheim, 1. Mai 1915. Groh. Sezirksamt Abt. Il a. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 7. Mai 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. V.....—... Leine ne Anzug- u. Hosen-Stoffe in grosser Auswahl und anerkannt prima Qualitäten. Fertige Sommer- Joppen in allen Grössen bei billigsten Preisen. Emil Werber Nachfolger Inh.: Riehard Rall. Koch. 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