— 7—— 22 F 2 y 2222 ⁵ð U ⁵ðͤvd ecka + Noes heimer Anzeiger, Necharhauſer Zeitung, Hmtsblati der Bürgermeisterämter Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. r eee ee ee — . 5 4 4 9 4 1 5 Gockenheimer Zeitung. 4 8 qͤeckenheimer Ynzeiger, Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 5 Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Mr. 61. Sechenheim, Donnerstag, den 27. IIIa 1918. 18. Jahrgang — 7 7. st aber Unter allen Umſtanden erzielt worden.„ rückten dir ſehr merklich I. f Schlucht des Büral⸗ 1 — 8 Der Weltkrieg. 5 Der Angriff der Armee des Generaloberſten v. Mak:. vor, 19 5 8 uns feindliche Artillerie 5 5 55 8 3 2 Ser erf kenſen ſchreitet gut vorwärts. Immer breiter wird die von Angres aus bisher verwehrt hatte und wo die Defen⸗ 1 %%%%% /// ̃ ⅛O⅜ Pf. uns durch die italieniſche Kriegserklärung von unſeren wurde, nachdem öſterreichiſche Truppen den Brückenkopf weſtlich Souchez beim Schloß Carleul gewannen wir etwas * Hauptzielen ablenken 5 tönnen ſo konnten ſie ſich in]weſtlich des San erſtürmt hatten, der Uebergang über Gelände. Von der übrigen Front iſt nichts zu melden. 4 0 1 ö 1 den letzten beiden Tagen überzeugen, daß wir überall Kraft genug zur Abwehr wie auch zu wuchtigen Hieben haben. Die Selbſtverſtändlichkeit, mit der die Tages⸗ berichte der Oberſten Heeresleitung unſere Erfolge ver⸗ künden, iſt in dieſer Lage allein ſchon bemereknswert. Alle im Gange befindlichen Operationen werden ohne weiteres geradeſo fortgeſetzt, als ob ſich in den letzten Tagen gar nichts geändert hätte. 5 Die Kämpfe um Ypern ſind wieder in vollem Gange. Hinüber und herüber ſchwankt vorerſt noch das Kriegsglück, das nur die Partei dauernd an ihre Fahne feſſeln kann, welche die größte Ausdauer beſitzt. Wer das von den Kämpfenden iſt, iſt nach dem bisherigen Ver⸗ lauf des Völkerringens unſchwer zu beurteilen. Bei den vielgenannten Orten Ablain, Neuville, der Lo⸗ retto⸗Höhe, an der Straße Bethune⸗Lens, ſowie — hier beſonders mit den Engländern— bei Neuve Chapelle und Givenchy toben die Kämpfe mit rößter Heftigkeit. Die Verſuche der Engländer, den bei Nekewarde erzielten Geländegewinn uns ſtreitig zu machen, ſcheiterten. Die Zahl der den Engländern bei dieſen Kämpfen entriſſenen Maſchinengewehren hat ſich auf 10 erhöht. General Freuch gibt im Gegenſatz zu den Franzoſen in ſeinem Tagesbericht den Verluſt dieſer Stellungen zu, ſchreibt den Erfolg der Deutſchen aller⸗ dings wieder der Wirkung der angewandten erſtickenden Gaſe zu. Nun, laſſen wir ihm dieſe Ausrede, die Haupt⸗ ſache iſt, daß wir ſie haben. Farbige Engländer, die mehr Schneid zu beſitzen ſcheinen, als ihre weißen Lands⸗ leute, beſetzten nordöſtlich von Givenchy einen vorſprin⸗ genden Teil unſerer Stellung. Zu lange werden ſich aber auch die farbigen Tommys nicht über dieſen Erfolg freuen dürfen. Die Franzoſen jubelten kürzlich in ihrem Tages⸗ bericht, daß ſie nunmehr im Beſitz des ganzen„Maſſivs“ der Lorettohöhe ſeien und fortab ihre Angriffe wir⸗ kungsvoll ausführen könnten. Geſtern ſuchten ſie dieſe Prophezeihung wahr zu machen. In großer, tiefgliedriger Formation ſetzte ihr Angriff ein und— ſcheiterte voll⸗ kommen. Der kleine Erfolg, den die Franzoſen an der Straße Bethune⸗Souchez errungen hatten, wurde ihnen durch Nachtkämpfe wieder entriſſen. Das gleiche Schick— ſal wie bei der Lorettohöhe erlitten die Franzoſen bei Souchez. Das Endergebnis des Tages war für ſie; überall ſchwere Verluſte. i e Im Gouvernement Kowuo haben die deutſchen Truppen in den beiden letzten Tage ſtarke Erfolge zu verzeichnen. Es ſcheint aber, als ob die Ruſſen durch ſchnelle Heranziehung von ſtärkeren Truppenmaſſen ver⸗ lacht haben, die Schlappen ſofort wieder wettzumachen. Wenigſtens wird gemeldet, daß ſie ſofort Nachtangriffe unternahmen, die aber ſcheiterten. Ein örtlicher Erfolg — 5 3 Teuerdank's 2 Von Guſtav von Meyern. Nachdruck verboten. ö 34 5 Fortſetzung. N Zu dieſen ſchon in den bunteſten Farben ſchillernden 1 Tauſenden kamen noch Abteilungen der vierundfünfzig Genter Innungen, die in Abweſenheit der bewaffneten Macht in ihren Feſttrachten an den Brücken Spalier bildeten, um der Geſandtſchaft den Weg freizuhalten. Da waren zuerſt Vertreter der edlen Bruderſchaften der vornehmen Waffengilden, die Schützen vom„edlen Voet⸗ bogen“ in lichten Waffenröcken mit Franzen, die Schwert⸗ kämpfer aus der„Schermerſchool“ mit Gottfried's von Bouillon ſilbernem Kreuz, die ſtets bewaffnet einhergehen⸗ den Kornmeſſer, die Zimmerleute, feuerwehrartig in Helm und Panzer, die Fleiſchhauer in blauen Kleidern mit gol⸗ denen„Brandenburgs“, die Fiſchverkäufer in grünen An⸗ zügen mit ſilbernen Litzen, die„Hoftmans van den gri⸗ ſen Frocken“, die„van den Swarten“, die„Soudeniers metten witten Frocken“ und„metten rooden Cruſen“, die Wollenarbeiter, die„Sargiemakers“,„Dobbelwerkers“ und„Legwerkers“, die Blaufärber, die Weißgerber und Schwarzgerber in den Farben ihres Handwerks, die Tuch⸗ ſcheerer, die ſchon damals beſonders beliebten Bierbrauer Aud ſelbſt ein kleiner Trupp der noch zum Gewerbe zäh⸗ Iienden Gilde der Maler und ſonſtiger Künſtler. Ihre gradlinigen Reihen hoben ſich aus dem bunten Gedränge ab wie künſtlich gleichfarbige Beete aus dem buntwogen⸗ den Raſen eines Naturparks, denn um ſie her und bei ihnen vorüber ſtrömte die große Menge faſt eine Viertel⸗ ſtunde Weges von der Herberge des Geſandten jenſeits des Graveſteins, der altflandriſchen Grafenburg, an dem vierhundert Fuß hohen Belfried mit dem gewaltigen Drachen als Windfahne vorüber, zwiſchen Tuchhalle, 5 Stadthaus und Nikolausturm hin dem Schloſſe zu, überall Straßen und Plätze füllend und Treppen und Brunnen beſteigend, um die Franzoſen zu ſehen. Ab und zu ſah auch abſichtuch für dieſe Letzteren die ſchwarz⸗ are J. ohung? * Brautfahrt. den San erzwungen. Nur in dem feſten Przemysl ſu⸗ chen die Ruſſen ſich noch zu halten, das übrigens neben ſtarker Artillerie nur von Reichswehr beſetzt ſein ſoll. Unter Aufgabe ihrer vorgeſchobenen Stellungen haben ſich die Ruſſen in notdürftig hergericht. e Forts zurück⸗ gezogen. Daneben ſuchen ſie hauptſächlich durch Beſchie⸗ ßung aller Bahnen und Brücker das Heraubringen ſchwe⸗ rer Geſchütze zu erſchweren.„ns n t Auf dem neuen Kriegsſchauplatz an der italieni⸗ ſchen Grenze kommen alsgemach die Kämpfe in Fluß. An der Tiroler⸗ und Kärtner⸗Grenze, alſo im Norden, ſetzten die erſten größeren Gefechte ein, bei denen die Italiener überall den kürzeren zogen. In Tixol rückte eine feindliche Abteilung in Condino ein. Condino liegt weſtlich der Nordſpitze des Garda⸗Sees unmittelbar der italieniſch⸗öſterreich⸗unggriſchen Grezde⸗ Am Padonpaß, ergriffen die Italiener bei den erſten Schüſſen das Haſenpanier. Während es ſich in Tiro vorerſt lediglich um italieniſche Aufklärungstruppen zu handeln ſcheint, ſind an der Kärtneriſchen Grenze größerz Gefechtsgruppen aufgetaucht. Sie wurden mit bedeuten den Verluſten zurückgeworfen. Weſtlich Ploecken floh der Feind und ließ ſeine Waffen zurück.„FC 5 Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzößſche Tagesbericht. a WB. Paris, 26. Mai. Amtlicher Bericht von 1 55 nachmittags 3 Uhr: Zwiſchen Meer und Arras war die Nacht ziemlich bewegt. In Belgien ver⸗ ſuchte ein deutſcher Angriff nach heftigem Bombardement auf der Straße Langhemarck⸗Ypern vorzubrechen. Er wurde ſofort angehalten. Nördlich Ablain griffen die Deutſchen zweimal an. Sie wurden zurückgeworfen. Nördlich Neuville unternahmen ſie vier Angriffe, die durch unſere Artillerie angehalten wurden. Dieſe verſchiedenen Verſuche endeten mit einer vollſtändigen Schlappe des Feindes, der ſtarke Verluſte erlitt. Von der übrigen Front iſt nichts zu melden.. Abends 11 Uhr: Nördlich Arras zeitigten unſere geſtrigen Angriffe bedeutende Fortſchritte. Nordweſtlich von Angres gegenüber dem Graben von Calonne eroberten wir einen Vorſprung, der ein großes Schanz⸗ werk(Cornailles benannt) darſtellt. In demſelben Ge⸗ 525 erſtürmten unſere Truppen ein anderes ſehr ſtark efeſtigtes Schanzwerk. Weiter ſüdlich, öſtlich der Straße Aix⸗Noulette⸗Souchez nahmen wir auf einer Front von einem Kilometer die Geſamtheit eines deutſchen Schützengrabens ein, wo die Deutſchen ſeit 14 Tagen Widerſtand geleiſtet haben. Weſtlich derſelben Straße rote Fahne des herzoglichen Hauſes aus den Fenſtern ge⸗ hängt oder das Banner des ſchwarzen Löwen von Flan⸗ dern oder des ſilbernen Löwen von Gent— unzweideutige Zeichen, daß die Bürgerſchaft trotz allem an ihrer Selb⸗ ſtändigkeit nicht rütteln zu laſſen geſonnen ſei. Die Hauptmaſſe des Volkes aber war längſt dem Endziele zugeſtrömt und füllte Kopf an Kopf, wie Hugo dem Herzoge gemeldet, den weiten Platz vor dem Fürſten⸗ hofe, der Hofburg der Herzogin. Dieſes alte, im Laufe der Zeiten vielfach zerſtörte, von Balduin dem Achten im romaniſchen Uebergangsſtil renovierte Schloß war unter den burgundiſchen Herzogen mit gotiſchen Giebeln und vorſpringenden Erkern zwiſchen ſtumpfen Ecktürmen geſchmückt und in der Mitte des inneren Hofraumes mit einem Paar Glockentürmen ausgeſtattet worden, die unter dem Namen„Beffroy“ in Frankreich und„Belfried“ in den Niederlanden damals bei keinem Prachtbau fehlen durften. Ueber dem weitbauſchigen Kleeblattbogen⸗Portal nach dem Platze zu aber hatte man ein reiches, ſchräg creneliertes und mit Türmchen geziertes Frontiſpiz an⸗ gebracht, aus deſſen erſtem Geſchoß unter einem Metall⸗ baldachin, von ſchlanken Säulen getragen und von durch⸗ brochener Steinbaluſtrade eingefaßt, eben jener Balkon vorſprang, von welchem Adelheid und Hugo die Entwick⸗ lung des Schauſpiels beobachteten, das ſich jetzt vor ihnen abſpielen ſollte, während der Prinz von Cleve ſich, offen⸗ bar in der Abſicht, nicht geſehen zu werden, im Saale hinter ihnen an der offenen Tür auffſtellte. 5 Denn am entgegengeſetzten Ende des Platzes war ſoeben ein zahlreicher Trupp Reiter, in bunten Farben, mit Feldbinden, wallenden Federn und Helmbüſchen, um eine ſchwarze Fahne mit einem goldenen Mann und einem Stern darin, das Banner des Königs von Frankreich, ge⸗ ſchaart, über die letzte Brücke geritten und von der geſam⸗ ten Menge mit weithin. dröhnendem Schrei ee worden. Was bedeutete der Schrei? War es ein Aus⸗ ruf der Bewunderung? War es freudiger Zuruf? War r Trupp hielt an. Er befand ſich geeilt, um es aufzuklären.“ French über die Kämpfe bei Ypern. a WTB. London, 26. Mai. Feldmarſchall French meldet: Oeſtlich von pern gingen geſtern anläßlich eines Angriffes, wobei die Deutſchen Stickgaſe benutzten, einige Teile unſerer Linie verloren; ſie ſind noch nicht zurückerobert. Die Menge des Gaſes, die der Feind benutzte, war größe rals je zuvor. Ueber eine Front von 5 Meilen wurde 4 Stunden lang Gas aus Cylindern verbreitet und die Linie auch mit Granaten bombardiert, die erſtik⸗ kende Gaſe enthielten. An einigen Stellen ſtieg das Gas 40 Fuß hoch. Ein Teil unſerer Linie blieb intakt. Ueberall bewies die Haltung unſerer Leute, daß ſie bei nötiger Vorſorge einen Anfall dieſer Art Widerſtand lei- ſten können. f a„„ Drei deutſche. 3 der Umgebung von f„ aris.„„ 820 el e * WTB. Paris, 26. Mai.„Petit Journal“ meldet: Drei deutſche Flugzeuge haben vorgeſtern vormittag über der Umgebung von Paris einen Flug ausgeführt. Als ſie ſich den nördlichen Teilen von Paris näherten, wur⸗ den ſie von franzöſiſchen Fliegern entdeckt und verjagt. Die deutſchen Flugzeuge warfen drei Bomben ab. Es wurde niemand getötet. Ueber den Sachſchaden liegen keine Meldungen vor. 3 Das neue engliſche Kabinett WTB. London, 26. Mai.(Reuter). Das neue Kabinett ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen: Premier- miniſter Asquith, ohne Amt Lansdowne, Lordgroß⸗ kanzler Sir Stanley Buckmaſter, Lordpräſident des Ge⸗ heimen Rates Lord Crewe, Lordgeheimſiegelbewahrer Cur⸗ zon, Schatzkanzler Mac Kenna, Innenamt Sir John Simon, Auswärtige Angelegenheiten Grey, Kolonien Bonar Law, Staatsſekretär für Indien Chamberlain, Krieg Lora Kitchener, Kriegsmunition Lloyd George, Erſter Lord der Admiralität Balfour, Handel Runci⸗ mann, Präſident der Lokalverwaltung Long, Kanzler des Herzogtums Lancaſter Churchill, Chefſekretär für Ir⸗ land Birrell, Sekretär für Schottland Mae Kinnon Wood, Präſident des Ackerbauamts Selbourne, Erſter Kommiſ⸗ ſar für Arbeit und öffentliche Bauten Harcourt, Präſident des Unterrichtamtes Henderſon, Attornev⸗General Sir Edward Carſon. ö„ Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 26. Mai. Amtlich wird verlautbart vom 26. Mai 1915 mittags:„ Nordöſtlicher Krieasſchauvlaß: Die vor einer lebendigen Mauer, die ihm keinen Durchgang bot und ihm keine Pforte öffnen zu wollen ſchien. Einige Trompetenſtöße ſchallten zum Schloſſe herüber— offen⸗ bar die Aufforderung, Platz zu machen. Neues Geſchrei, ſchon mit Gelächter untermiſcht. Die Trompeter, als Cleve'ſche an den rot und weiß geſtreiften Wämſern er⸗ kennbar, die ihnen gleich den Hoornern den Spottnamen „Bunte Krähen“ eingetragen hatten, ritten vor und bahn⸗ ten mit Mühe eine ſchmale Gaſſe. Das Volk preßte ſich noch gutwillig genug nach beiden Seiten zuſammen. Die Geſandtſchaft kam näher. Sie mochte etwa zwanzig Pferde zählen; an ihrer Spitze ritt auf hohem Roß eine wunderliche kleine Geſtalt, pfauenartig herausgeputzt, in den grellſten Farben, das Barett mit hochwallender Feder geſchmückt. So gelangten ſie unter zunehmendem Ge⸗ ſchrei, Gelächter, Gepfeife bis in Bolzenſchußweite von der Hofburg. Hier aber ſah ſich der Zug unbedingt zum Halten genötigt. Sei es, daß die wie eine Herde in der Pferche zuſammengedrängte Menge wirklich nicht mehr ausweichen konnte, ſei es, daß man auf eine böswilligere Schicht geſtoßen war— der Zug ſaß feſt, wie in einer Sackgaſſe, die ſich hinter ihnen ſogleich wieder ſchloß. Auf dem Balkon konnte man ſchon einzelne Drohrufe ver⸗ nehmen; der Lärm nahm einen tumultartigen Charakter an. Vergebens tönten die Trompetenſtöße der Kleve'ſchen dazwiſchen. 5 ee e In dieſem Augenblicke verließ Adelheid den Balkon; Hugo blickte ihr nach; die Herzogin war mit der Aeb⸗ tiſſin wieder in den Saal getreten. f ö „Mein Gott, was geht vor?“ rief ſie in Aufregung. „Die Geſandtſchaft... der Tumult! Ich habe doch die Audienz abbeſtellt.“ i a i „Es ſcheint ein Mißverſtändnis zu ſein,“ meldete das Hoffräulein,„aber der Kanzler iſt ſchon hinunter N 4 e „Und mein Herr Vater auch,“ fiel der Prinz von Kleve, Maria begrüßend, ein..I lden e eee ee 2 A eee 1 . 1 5 4 1 5 1 * 97 EF 7 . 3 1 3 3 . 2 . 14 7 2 . . 2 . 5 4 4 5 f f 3 — 175 28 a 1 ſt bei Przemhsl dauert fort. Die Armee des Generaloberſten von Mackenſen dringt im Angriffe beider⸗ ſeits des San in füdöſtlicher Richtung erfolgreich vor. Der Uebergang über den San öſtlich Radymno iſt erkämpft. Das öſterreichiſch⸗ungariſche 6. Korps erſtürmte den Brückenkopf Zagrody öſtlich dieſer Stadt. Südlich und ſüdöſtlich Przemysl ſind unſere Armeen gegen die ſtarken, zum Teil betonierten Stellungen der Ruſſen in langſam fortſchreitendem Angriff. Die Zahl der in den letzten zwei Kampftagen eingebrachten Gefange⸗ nen iſt auf 25000 geſtiegen. An Kriegsmaterial wurden bis geſtern abend erbeutet: 54 leichte, 10 ſchwere Geſchütze, 54 Maſchinengewehre und 14 Munitionswagen. Südlich des Dnjeſtr und in Ruſſiſch⸗Polen iſt die allgemeine Lage unverändert. Bei einem Gefechte nördlich der Weichſel wurden 998 Ruſſen gefangen. Ader Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: 3 von Höfer, Feldmarſchalleutnant. D Ein Armeebefehl des öſterreichiſchen Armee⸗ 85 oberkommandautennnn?n. WTB. Wien, 26. Mai. Der Armeeoberkommandant Feldmarſchall Erzherzog Friedrich hat zur Verlaut⸗ barung an alle öĩſterreich-ungariſche und zur Kenntnis für die ihm unterſtehenden deutſchen Truppen einen Ar⸗ meebefehl erlaſſen, der zunächſt das anläßlich der Kriegserklärung Italiens ergangene Manifeſt des Kai⸗ ſers im Wortlaut wiedergibt und ſodann fortfährt: Soldaten! Ihr habt die in ernſter Stunde geſprochenen Worte unſeres allergnädigſten oberſten Kriegsherrn vernom⸗ men. Sie kennzeichnen die ganze ſchmachvolle Nieder⸗ tracht unſeres neuen Feindes, der jahrzehntelange Treue mit ſchändlichem Verrat lohnt. Sie weiſen uns Soldaten aber eine neue Aufgabe zu, deren Löſung Majeſtät und Vaterland vertrauensvoll in unſere Hände legen. Kein ehrlicher neuer Feind tritt uns Aug in Aug entgegen, nein, der treuloſe bisherige Bundesgenoſſe Oeſterreich-Ungarns und Deutſchlands ſieggekrönter Heere und Flotten, die nach zehn⸗ monatigem heißen Ringen gegen die halbe Welt unbeſiegt und feſter denn je im Kampfe ſtehen, fällt uns heim⸗ tückiſch in den Rücken. An uns Soldaten iſt es, dieſe beiſpielloſe Haltung unſerer Feinde mit Blut und Eiſen zu brechen und ihnen wieder den Weg zu weiſen, den dereinſt ſchon unſere Vorfahren bei Mortara und Novara, bei Cuſtozza und Liſſa gewieſen haben. Unſer heißgeliebter allergnädigſter Herr, der alles verſuchte, um uns und un⸗ eren Verbündeten dieſe neue Prüfung zu erſparen, ſoll den Geiſt Radetzkys, des Erzherzogs Albrecht und Teget⸗ thoffs in uns widerfinden. Wir wollen ihre wirklichen Enkel ſein!„Viel Feind, viel Ehr!“ ſei unſer Kampf⸗ rufl So grüßen wir 7 erhabenen Kaiſer und König und unſere treuen Waffenbrüder. So grüßen wir im Norden un⸗ ſere Kameraden, die im Süden bereitſtehen, dem ſchmählichen Einbruch in unſeren Rücken zu trotzen, bis auch für den Süden der Tag anbricht, der die blutige Vergeltung bringt. Soldaten! Ohne Jagen und frohen Mutes los auf den neuen Feind. Mit Gottes Hilfe und in treuer Waffenbrüderſchaft mit unſeren verbündeten Kameraden werden wir auch ihn zu ſchlagen wiſſen. Eine große Entſcheidungsſchlacht in 5 Vorbereitung. 55 WTB. Petersburg, 26. Mai. Nach dem„Rjetſch“ ſind jetzt auf der deutſchen Oſtfront von Opatow bis Kolomea 35 Armeekorps zuſammen gezogen. Es ſei anzunehmen, daß ſich jetzt eine große Entſchei⸗ dungsſchlacht vorbereite. Dieſe Hauptſchlacht ſei als wichtigſtes Ereignis in dieſem Weltkrieg zu betrach⸗ ten und werde durch die verwickelſten politiſchen und ſtra⸗ tegiſchen Verhältniſſe verurſacht. Feſtgelegt ſei die Gruppierung der Kräfte noch nicht und deshalb ſei es un⸗ gewiß, wo der Hauptſchlag fallen werde. Die Urſachen des ruſſiſchen Rückzuges aus 4 Galizien.. WTB. Petersburg, 2.6 Mai.„Rußkoje Invalid“ ſchreibt über die Kriegslage, daß der ruſſiſche Rück⸗ zug aus Galizien nur erfolgt ſei, um den Feind von der Baſis Krakau und ſeinen guten Eiſenbahn⸗ verbindungen abzuziehen. Die derzeitige von den Deutſchen, Oeſterreichern und Ungarn eingenommene Linie werde jetzt von der ruſſiſchen Nidalinie aus bedroht. Es ſei aber nicht ausgeſchloſſen, daß ſich die Ruſſen b elbſt von der Nidalinie zurückziehen würden, weil der ruſſiſche Winterplan noch nicht voll zur Aus⸗ führung get mmen ſei. Die Urſache dafür, daß die ruſſi⸗ ſchen Heere in Galizien zurückweichen mußten, ſei, daß die Engländer und Franzoſen an der Weſtfront nicht genügend Initiative entfaltet und die Truppen dort nicht genügend gebunden hätten. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 26. Mai. Amtlich wird verlautbart vom 26. Mai 1915 mittags: N Südweſtlicher Kriegsſchauplatz: In Ti⸗ rol rückte eine feindliche Abteilung in Condino(Ju⸗ dicarien) ein. Am Padonpaß, nordöſtlich der Mar⸗ molata flüchteten die Italiener bei den erſten Schüſſen. An der kärutneriſchen Grenze wieſen unſere Truppen mehrere Angriffe unter bedeutenden Verluſten ab. Weſtlich des Plöcken floh der Feind und ließ ſeine Waffen zurück. Im küſtenländiſchen Grenzgebiet haben ſich bisher noch keine Kämpfe entwickelt. 8 Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: ö N von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Die Ankunft des Fürſten Bülow in Berlin. WTB. Berlin, 26. Mai. Fürſt und Fürſtin Bülow ſind heute früh in Berlin eingetroffen und im Hotel Adlon abgeſtiegen. i Die Abreiſe des ital. Votſchafters WTB. Berlin, 26. Mai. Der italieniſche Bot⸗ ſchafter in Berlin, Bollali, iſt mit dem Perſonal ſeiner Botſchaft heute früh 4.27 Uhr vom Anhalter Bahnhof abgereiſt. 7 f 8 Die norwegiſche Preſſe über Italien. Ws B. Chriſtiania, 26. Mai. Die hieſige Preſſe und vor allem auch die Be rung verurteilen im all⸗ 8 ſo gut wie einſtim iegserklärung Ita⸗ iens, mit der es ſeinem langjä tend ohne erſichtlichen Grun en Rücken falle. an der Geſchoſſe. ſere Fortſchrittenötigerweiſe langſ am ſinde gen Bundesgenoſſen n kritiſchen Augen⸗ 5 Franz. Flugzeuge fur Jralie. WTB. Paris, 26. Mai. Wie„Petit Journal“ er⸗ fährt, iſt hier eine Anzahl italieniſcher Fliegeroffiziere eingetroffen, um Flugzeuge in Empfang zu neh⸗ men, die von Frankreich für Rechnung Italiens herge⸗ ſtellt worden ſind. a„„ Lobhudeleien auf Italien in der franz. Kammer. WTB. Paris, 26. Mai.(Agence Havas.) Der Sitzungsſaal der Kammer und die Tribünen ſind dicht be⸗ ſetzt. In der Diplomatenloge iſt Tittoni anweſend. Präſident Deſchanel hielt bei Eröffnung der Sitzung ſolgende Anſprache: een e ee e Wie vor 56 Jahren iſt Italien mit uns. Wie hätte Rom, die Mutter des Rechts, den Verächtern der Verträge und der geſchworenen Eide dienen können? Wie hätten die Erben des großen Venedig dulden können, daß die Adria ein germaniſcher See werde? Wie hätte die feine, geſchmeidige Poli⸗ tik des Hauſes Savoyen, das in den Dreibund nur eingetreten iſt, um ſich vor den Streichen ſeiner Jahr⸗ A alten Feinde zu ſchützen, die Hand dazu ieten können, daß Serbien und das Aegäiſche Meer durch die Vorhut Deutſchlands verſchlungen werde? Nein! Rom, das nach Athen die Quelle allen Lichtes war, Rom, wo von Jahrhundert zu Jahrhundert immer wieder die blühende Blume der Moral und der Schönheit wunderbar aufgeblüht iſt, konnt in dieſen höchſten Stunden nicht mit an den Stätten der Luſt und der Gewalt ſein. Jetzt ſteht es an ſeinem wahren Platze, in ſeinem wahren Rang, mit den Vater⸗ ländern des Rechtes, des Ideales, mit den ewigen Stätten des Geiſtes. Und während aus den Tiefen des Ozeans die unſchuldigen Klagen der Opfer, die Schreie der Kinder und Mütter, die durch ein furchtbares Verbrechen in die; Tiefe geſtürzt worden ſind, das ganze denkende Weltall mit Schmerz und Zorn erfüllen, begrüßt Frankreich, deſſen un⸗ bezwinglicher Heldenmut die Bemühungen der Barbarei zu⸗ nichte gemacht, Frankreich, das mit Ruhm und ohne Ermatten die ſchwerſte Laſt des Krieges trägt, Frankreich, das ſein Blut nicht nur für ſeine Freiheit, ſondern für die Freiheit der anderen und für die Ehre Frankreichs vergießt, brüderlich den Flug der römiſchen Adler als Vorzeichen des triumphieren⸗ den Rechtes. Es fühlt, wie von einem Ende der Welt zum andern das Herz zitternder Völker ſchlägt, derer, denen ſich ein günſtiger Augenblick bietet und derer, die bekümmert und unterdrückt ſind. Es fühlt, wie ein Aufſtand des Ge⸗ wiſſens des Univerſums gegen den wahnwitzigen Stolz einer, Räuberkaſte auflodert. Jetzt ſteht auf ihr Toten von Ma⸗ genta und Solferino! Entflammt mit eurem Odem die beiden auf ewig in Gerechtigkeit verbundenen Schweſtern! i 8 Nach den erſten Worten Deſchanels erhoben ſich alle Deputierten und bereiteten Tittoni eine begeiſterte Kundgebung. Die ganze Rede wurde von Beifallsrufen unterbrochen und nach der Rede erhob ſich ein langer Beifallsſturm. Der öffentliche Anſchlag der Rede wurde einſtimmig beſchloſſen. Miniſterpräſident Viviani ergriff darauf das Wort und ſagte: Namens der Regierung; der Republik begrüße ich die italieniſche Nation, die in dem Willen zu ſiegen aufgeſtanden iſt. Von einem Ende der Halbinſel zum andern hat ſich das ganze Vol! mit ſeinem ihm von Natur innewohnenden Enthuſiasmus erhoben. Es erhob ſich in einer Aufwallung ſeiner Würde im Entrüſtungsſturm ſeiner Reinheit, nachdem es nun neun Monate lang, ohne ſchwach zu werden, das Schau⸗ ſpiel des Krieges betrachtet hatte. Es bejubelt ſeinen König, den würdigen Erben des großen Ahnherrn, der mit Cavour und Garibaldi die nationale Einheit be⸗ gründete. Es wird für das Recht kämpfen, das mit de Kunſt die herrlichſte Gabe des Genies iſt. een grüßt das unter ſeiner Rüſtung zitternde Italien. S wird unſere wiedererblühte Brüderſchaft ſich verjüngen. Laſſen wir jenen fiebernden Schrei— denn er kommt aus unſerem Herzen— über unſere Lippen dringen: Es lebe Italien! r ee Toſender Beifall erhebt ſich und es wird beſchloſſen, die Rede öffentlich anzuſchlagen. ö Ein Telegramm Poincarés an den König 3 i von Italien. 3 WoTB. Paris, 26. Mai.(Agence Havas.) Präſiden Poincars erfuhr während ſeiner Reiſen zu den Armeen in den Vogeſen und in Lothringen die Teilnahme Ita⸗ liens am Kriege. Er telegraphierte ſofort an dei König von Italien, ganz Frankreich freue ſich in dem Ge⸗ danken, daß die beiden Schweſternationen wiederum ge meinſam für die Verteidigung der ſchwerbedrohten 015 ſation und für die Befreiung der unterdrückten Völke kämpfen. Poincars drückte ferner ſeine wärmſten Wünſche für den Sieg der italieniſchen Truppen und für eine Verwirklichung der nationalen Wünſche Italiens aus. ö Der türkiſche Krieg. F n Ein raſches Vorgehen auf Gallipoli unmöglich. ö WTB. London, 26. Mai. Das Reuterſche Bureaiſ meldet aus den Dardanellen über Tenedos von 23. Mai: Da ein raſches Vorrücken auf der Halb inſel Gallipoli wegen der beſonderen Stärke der feindlicher Stellung nicht möglich iſt, richten ſich die Truppe der Alliierten in den gewonnenen Poſitionen ein, ver ſtärken ſich und ruhen zu neuem Kampfe aus. Unſer⸗ Front iſt jetzt dicht bei dem Dorfe Krithia, um deſſe Beſitz hart gekämpft worden iſt. Mehr als einmal hatten die Unſrigen die Häuſer erreicht, aber der Feind be⸗ herrſcht den Platz und ſeine Zugänge mit Ma⸗ ſchinengewehren, und es hat ſich als unmöglich er wieſen, die Häuſer zu behaupten. 8 5 Eine Hölle heulender Geſchoſſe. WTB. London, 26. Mai.„Daily Telegraph“ mel⸗ dete am 25. Mai über die Kämpfe auf Gallipoli: Die Türken brachten große Verſtärkungen heran. So oft der Feind zurückgeſchlagen iſt, kommen friſche Truppen und der Kampf wird erneuert. Die Türken verfügen für den Angriff auf unſere Stellungen über 200 000 Mann. Die feindliche Flotte iſt ebenfalls tätig. Der Kampf ſpottet jeder Beſchreibung. Zeitweiſe werden gleichzeitige Angriffe aus allen Richtungen ge⸗ macht. Die ganze Halbinſel iſt eine Hölle heulen⸗ Es iſt nicht zu verwundern, daß un⸗ angeſichts der gefahrvollen und ſchwierigen Aufgabe.. 9 ante⸗ ot 8 am b 5 JJC Italien und Oeſterreich⸗Angarn. Mit markigen Worten hat der greiſe Kaiſer Franz Joſeph ſeine Völker zum Kampf gegen den neuen Feind aufgeſordert. An Novara und Mortara, an Cuſtozza und Liſſa, an Radetzky, Erzherzog Albrecht und Tegethoff er⸗ erinnert er ſie und vertraut darauf, daß die ampere Soldaten ſeines Heeres den Vorfahren gleichen werden. Wohl mögen ihm jene Zeiten vor Augen ſtehen, wo er als 17jähriger Jüngling auf den Schlachtfeldern der Lom⸗ bardei die Feuertaufe empfing und Seite an Seite mit den Truppen focht, deren Oberſter Kriegsherr er ſo bald werden ſollte. f Zum vierten Male ſtehen zu Lebzeiten des Kaiſers die Italiener in Waffen gegen die Donaumonarchie. Jetzt, wo zwiſchen dem Deutſchen Reich und Oeſterreich-Ungarn die Waffenbrüderſchaft auf den blutgetränkten Gefilden und Gebirgen des Oſtens ſich zum unzerbrechlichen Gefüge geeint hat, verwundet es den heißeſten Vater⸗ landsfreund im Reich der Habsburger nicht mehr, wenn man von der Vergangenheit ſpricht, in der Preußen und Oeſterreich ſich gegenüberſtanden im Ringen um die Vor⸗ herrſchaft in Deutſchland. Damals begleiteten die weite— ſten deutſchen Kreiſe mit begeiſtertem Anteil das Stre⸗ ben der Italiener nach nationaler Einheit, die ihnen ja ſelbſt als Ziel für die Heimat vorſchwebte. Mit Preußen hatte Piemont ſtets herzliche Beziehungen unterhalten. Schon König Friedrich J. ſandte noch als Kurfürſt zum erſten Mal brandenburgiſche Hilfstruppen nach Savohen, noch ſpielen unſere Militärkapellen den Deſſauermarſch, den der Exerziermeiſter des preußiſchen Heeres aus Ita— lien mitbrachte, als ſeine Grenadiere bei Turin den Sieg erfochten, noch tragen Kompagnien des Alexanuderregi⸗ ments die ledernen Fauſtriemen, die angeblich auf die Tage der Schlacht bei Caſſauo zurückgehen. So völlig nach dem Muſter des Heeres Friedrichs des Großen war die kleine, aber tüchtige Armee Piemonts gebildet, daß ſie als einzige unter den katholiſchen Mächten den blauen Rock annahm. Preußens Sieg bei Königgrätz ſicherte Italien die ſchöne Provinz Venetien, die Schlacht von Sedan gab ihm die Gelegenheit zur Beſetzung von Rom, und wenn der Feldzug nach Tripolis glücklich verlief, ſo war es doch weſentlich die Haltung der beiden Genoſſen im Dreibund, die dieſen Erfolg ermöglichte. 7 So oft die Italiener den Oeſterreichern im Felde entgegentraten, ſind ſie geſchlagen worden. Bei Magenta und Solferino gaben die Franzoſen 1859 die Entſcheidung, und Benedek ſchickte in der letzten Schlacht die Sardinier mit blutigen Köpfen heim, als ſie bei Sau Martino gegen ihn anſtürmten. Bei Cuſtozza, wo Ra⸗ detzkty ſie ſchon einmal geſchlagen hatte, errang Erzherzog 82 f i 4 N 75 N Albrecht 1866 den Sieg, die Werke der Inſel Liſſa hielten i ſich gegen die gewaltige Uebermacht der italieniſchen Flotte, die dann bei der Inſel dem genialen Tegethoff erlag, deſſen Namen auf ſeinen weſtfäliſchen Urſprung hinweiſt. In dieſen Kriegen beſaß Italien noch kein einheitliches, feſtgefügtes Heer. Um den Kern der Sar⸗ dinier ſammelten ſich Aufgebote der Teilſtaaten, deren Bevölkerung die alten Herrſcherhäuſer geſtürzt hatte, und Freiſcharen. Der militäriſche Wert dieſer Hilfskräfte war zum größten Teil nicht bedeutend, beſonders die Rot⸗ hemden Garibaldis hat mehr die Sage als die Tatſache mit kriegeriſchem Glanz umgeben. 5 Das Bündnis mit Deutſchland und Oeſterreich-Un⸗ garn gab dem jungen Königreich erſt Zeit und Mittel, eine in ſich geſchloſſene Armee zu ſchaffen, die man als Gegner nicht unterſchätzen darf, weil manche Aeußer⸗ 4. lichkeiten in Haltung und Zucht der Mannſchaften einem nordiſchen Auge fremdartig erſcheinen. Habsburger Heer haben ſich italieniſche Regimenter gut geſchlagen, ſelbſt während der Revolution von 1848 bis 1849, wenn ihre Führung nur in feſten Händen lag. Aus 5 Auch im alten innerpolitiſchen Gründen miſcht die Heeresverwaltung die Angehörigen der verſchiedenen Provinzen, nur die Al⸗ penjäger erhalten den Erſatz aus den Gebirgsländern. Seit dem Ausbruch des Weltkrieges hat Italien ſein Heer allmählich mobil gemacht, ſo daß jetzt nur die letzte Hand an die Kriegsbereitſchaft zu legen iſt. Wie weit der Auf⸗ marſch vorgeſchritten iſt, läßt ſich nicht ſagen. Das Feldheer ſteht zur ſofortigen Verfügung, für die zweite Linie und die Bildung der Erſatztruppenteile iſt ſchon im Frieden geſorgt, und die notwendigen Maßregeln erfolgten in den letzten Monaten. Dadurch iſt der! an⸗ gel an genügenden Bahnlinien nach dem Norden und Nordoſten zum großen Teil ausgeglichen. 2 AJJn allen früheren Feldzügen haben die Operationen der Italiener ſich in zwei verſchiedenen Räumen abgeſpielt, die vor der jetzigen Geſtaltung der Grenze ſeit 1866 in näherem Zuſammenhang ſtanden. Vor al⸗ lem iſt jetzt das berühmte Feſtungsviereck Man⸗ tua⸗Legnago⸗Verona und Peſchiera in italie⸗ „ niſchem Beſitz und hat damit ſeine Bedeutung weſentlich 1 5 5 des Tagliamento nicht mehr, am oberen Lauf und Zugangswege durch ſtarke, teilweiſe gepanzerte 9 5 er“ zago, Thin bis l. Pelz den hben dei Sieen eingellammer 1 1 9 „0s — » 0 deore V g e. en eee — Fieren. Jedenfalls wird dieſer Raum einen Kriegs ſchauplatz abgeben, ſchon weil Italien auf Landeser⸗ oberungen ausgeht und ſich in Beſitz von Welſch⸗ irol und des Trentino ſetzen will.„ Ju den früheren Feldzügen haben die öſterreichiſchen Truppen ſich mit verhältnismäßig ſchwachen Kräften je⸗ desmal erfolgreich gegen die italieniſchen Angriffe gehal⸗ ten, die übrigens nie mit beſonderem Nachdruck geführt worden ſind, weil die Entſcheidung in der lombardiſchen Ebene und dem Feſtungsviereck geſucht wurde, wo der eigentliche Siegespreis lag. Mau wird für den Charak⸗ ter der italieniſchen Kriegführung auch diesmal als be⸗ ſtimmend den Gedauken an den tatſächlichen Beſitz von Land auſehen dürfen. Dieſer Gedanke war die Richt⸗ ſchnur der Politik, die die Herren Salandra und Son⸗ nino von Anfang an betrieben. Es handelt ſich um räuberiſche Erpreſſung mit Hilfe des Dreiver⸗ bands, nicht um die Verteidigung der höchſten Güter eines Volkes und Staates, wie ſie Deutſchland, Oeſter⸗ reich⸗Ungarn und der Türkei obliegt. f 5 F——ç „Spart Blolmarten.“ — Wiederum iſt der Mehlpreis von der Kriegsgetreide⸗Geſellſchaft herabgeſetzt worden. Während zu Mitte Februar die Roggenmehlpreiſe im frei⸗ en Verkehr über 40 Mark für den Doppelzentner geſtiegen waren, konnte die Kciegsgetreide⸗Geſellſchaft ſchon bei ihren erſten Mehlverkäufen einen Preis von 39 Mark feſtſetzen, der dann gegen Ende März mit Abſtufungen auf 35 Mk. und neuerdings auf 32.50 Mark ermäßigt wurde. Vielleicht wird mancher ſagen, daß nach Einführung des Rationenſyſtems, das jeden einzelnen auf eine ihm zukommende Brot- oder Mehlmenge beſchränkt, die Feſt⸗ ſetzung niedriger Preiſe etwas Selbſtverſtaͤndliches und der ganzen kliegswirtſchaftlichen Organisation unſeres Brot⸗ getreideverkehrs Entſprechendes ſei. Demgegenüber aber iſt zu bedenken, daß gerade dieſ⸗ Organiſation mit ganz un⸗ gewöhnlichen Vorbedingungen und zum Teil mit Tatſachen zu rechnen hatte, die gegenüber dem freien Verkehr der Friedenszeiten eine Verteuerung der verſchiedenen ſtoſten herbeiführen mußten, aus denen ſich der Mehlpreis zuſam⸗ menſetzt. Daß dle Krlegsgetreide Gesellschaft demnech in der Lage gewesen ist, dem deutschen Velke mehl zu dauernd sinkenden Prelsen zu liefern, iſt ein Zeug⸗ nis dafür, daß die Schwierigkeiten, welche in jener gewal⸗ tigen Ocganiſation lagen, nicht nur überwunden, ſondern auch ſo gemeiſtert wurden, daß die Verteuerung, welche ſich aus den anomalen Zuſtänden des Krieges ergibt, auf das geringſte Maß beſchränkt blieb. Auch im Ausland wird dieſer kriegswirtſchaftliche Erfolg Deutſchlands ſeinen Eindruck nicht verfehlen, ganz beſonders auch bei unſeren Feinden nicht. Sind doch in England in letzter Zeit die Getreidepreiſe auf ein Niveau geſtiegen, das ungefähr ei⸗ nem Preiſe von 300 Mark für die Tonne Weizen ent⸗ ſpricht, während der Weizenmehlpreis in London, der im Juli 1914 25— 26 fh für den englichen Sack betrug, heute auf 52 ſh geſtiegen iſt, was ungefähr 41 Mark für den Doppelzentner bedeutet. So hat das Brotgetreideproblem im Kriege unſern Gegner auf das ſchwerſte enttäuſcht. Er ſelbſt iſt, nicht zuletzt durch unſere Waffen zur See, einer ſeit Jahrzenten unbekannten Teuerung ausgeſetzt; Deutſch⸗ land aber hat es verſtanden, dank ſeiner landwirtſchaft⸗ lichen Tüchtigkeit undl ſeinerl Organiſationskraft die dro⸗ henden Gefahren einer Brotnot zu meiſtern. Möge dieſe Tatſache allen Volksſchichten ein weiterer Anſporn ſein, weiter durch ſtrenge Sparſamkeit das ihrige dazu beizu⸗ tragen, daß Deutſchland mit voller Sicherheit in das neue Efntejahr hinüber gelangt. i Baden.„ 1 0 Karlsruhe, 26. Mai. Der„Staatsanzeiger“ meldet: uls, Herrn Generalkonſul Carlo Nagar in Mannheim, ſo⸗ ie des italieniſchen Konſularagenten, Herrn Richard arquier in Freiburg i. Br., zur Ausübung konſulari⸗ ſcher Funktionen iſt erloſchen.— Dem Konſul der Schwei⸗ zeriſchen Eidgenoſſenſchaft, Herrn Hafter in Mannheim, iſt für das Gebiet des Großherzogtums die Vertretung der italieniſchen Intereſſen übertragen worden. ö () Mannheim, 26. Mai. Die 74 Jahre alte Witwe Lina Mäule ſtürzte beim Nachhauſegehen auf den Randſtein. Sie ſchlug mit dem Hinterkopf auf und erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Sie kam in das Krankenhaus. (00 Heidelberg, 26. Mai. Geſtern früh wurden aus⸗ rückende Truppenabteilungen unter den Klängen der Jugendwehrkapelle zur Bahn gebracht. Damit iſt dieſe füngſte unſerer militäriſchen Muſikkapellen, die ſich in der letzten Zeit in der Stille gebildet hatten, zum erſten Male vor der Oeffentlichkeit in Tätigkeit getreten. 00. Ketſch bei Schwetzingen, 26. Mai. Seinen ju⸗ lden Leichtſinn mußte der Sjährige Sohn es Invaliden Limbeck mit dem Tode büßen. Der Knabe berſuchte auf einen in der Fahrt befindlichen Anhänge⸗ ſehen der elektriſchen Straßenbahn zu ſpringen, griff 5 und wurde eine Strecke weit geſchleift, ſo daß ſein od kurz darauf eintrat. Die Familie iſt um ſſo mehr u bedauern, als erſt kürzlich ein Sohn auf dem Schlacht⸗ lelde fiel und vor nicht zu langer Zeit ein Kind er⸗ trunken iſt und der Vater ſeit längerer Zeit invalid iſt. (Freiburg, 26. Mai. Unter großer Beteiligung urde hier der frühere Landtagsabgeordnete Fiſcher beſtattet. Kränze legten nieder: für die Zentrumspartei Landtagsabgeordneter Kopf, für den Handwerkerverband Abg. Niederbühl, für den Gewerbeverein Stadtrat Bea. 105 ſandten noch verſchiedene Vertreter von Vereinen nd Korporationen dem Entſchlafenen die letzten Grüße nach. f a ) Lahr, 26. Mai. Auf bedauerliche Weiſe verun⸗ glückte die Ehefrau eines im Felde ſtehenden Zigarren⸗ Arbeiters. Die Frau wollte ein auf ein Glasdach ge⸗ Die Befugnis des Kgl. italieniſchen Berufskon * fallenes Wäſcheſtück holen, als ſie beim Betreten des Daches durch die Glasplatten durchbrach und abſtürzte. Die Frau erlitt erhebliche Verletzungen. f ) St. Georgen, 26. Mai. Rektor Baumgärtner an der hieſigen Volksſchule hat wegen ſchwerer Erkrankung um ſeine Beurlaubung nachgeſucht. Von ſeinen 47 Dienſt⸗ jahren war er volle 39 Jahre an der hieſigen Schule tätig. 3 g 8 ) Lörrach, 26. Mai. Die hier angekommenen 35 deutſchen Reſerviſten, die, wie bereits gemeldet, mit keinem Segelboot von Barcelona nach Palermo und von dort durch Italien und die Schweiz nach Deutſchland ka⸗ faut teilten geſprächsweiſe mit, daß ein zweites Segel⸗ ot mit 37 anderen Deutſchen leider verſchollen ſei. Von der Vayriſchen Grenze, 26. Mai.(Das Eiſenbahnunglück). Zu dem Eiſenbahnunglück bei Jettingen wird noch berichtet: In der freudigen Erregung überſahen die Leute das Herankommen des Perſonenzuges nach Ulm, der in die Menge hineinfuhr. Sofort tot wa⸗ xen: Die Dienſtmagd Magdalene Wengenmaier und der Bauersſohn Heinrich Winkler, kurz nach dem Unglück ſtarben die Händlerin Hoffmann und ihre 19jährige Toch⸗ er. Schwer verletzt wurden die Bauerstochter Berta 5 eine Schweſter des getöteten Heinrich Winkler, ie Bauerstochter Thereſe Krauß und die Bauerstochter Hintenmaier, der beide Arme abgefahren wurden. 1e e eee, Lokales. Ankauf von Pferden durch die Heeresver⸗ waltung. Die Landwirtſchaftskammer teilt uns mit, daß die Militärverwaltung gerne ihren Bedarf durch un⸗ mittelbar freihändigen Verkauf bei den Landwirten dek⸗ ken würde. Landwirte, welche kriegsbrauchbare Pferde be⸗ ſitzen und abgeben möchten, mögen hiervon der Land⸗ wirtſchaftskammer jeweils auf 1. und 15. jeden Monats Kenntnis geben. Die Landwirtſchaftskammer wird die Anmeldungen dem ſtellvertretenden Generalkommando übermitteln und den Anmeldenden mitteilen, ob die Mi⸗ litärverwaltung auf den Ankauf der Pferde Wert legt. Landwirte, welche auf dieſe Weiſe Pferde direkt an die Heeresverwaltung verkaufen, ſind berechtigt, bei den Pferdeverſteigerungen der Landwirtſchaftskammer unter den üblichen Bedingungen Erſatzpferde zu ſteigern. Der unmittelbare Verkauf an die Militärverwaltung bietet außerdem den Vorteil, den Preis, den die Heeresverwal⸗ tung anlegen kann, voll zu erhalten. 8 — Einſtellung des Verkehrs mit Italien. Nach einer Bekanntmachung des Staatsſekretärs des Reichs⸗ poſtamtes iſt der Poſtverkehr zwiſchen Deutſchland und Italien gänzlich eingeſtellt und findet auch auf dem Wege über andere Länder nicht mehr ſtatt. Es werden da⸗ her keinerlei Poſtſendungen nach Italien mehr angenom⸗ men; bereits vorliegende oder Durch die Briefkaſten zur Anlieferung gelangende Sendungen werden an die Ab⸗ ſender zurückgegeben.— Der private Telegraphen⸗ und Fernſprechverehr nach und von Italien iſt ebenfalls ein 7 75 72. 7 350 geen .*— 2. 1 5 8 8„ 5 a*— ö 7 Eingeſandt. Bei Empfang des Einquartierungsgeldes iſt bei mehreren hieſigen Einwohnern die Ueberzeugung aufgetreten, daß ſicher ein erheblicher Teil der Empfänger zu Gunſten einer edlen Sache auf den Erhalt des Betrages oder doch eines Teils desſelben gerne verzichten würde. So käme etwa eine Fürſorge der bedürftigen Kriegswaiſen dahin in Betracht, daß denſelben be! der Konfirmation oder heil. Kommunion ein entſprechender Betrag ausbezahlt wird. Wir erſuchen deshalb alle diejenſgen Empfänger, die dieſer edlen Anregung folgen wollen die Beträge unter Bezeichnung dieſes beſonderen Zwecks„Hinterbliebenenfür⸗ ſorge für gefallene Krieger“ bei den bekannten Sammel⸗ ſtellen, das ſind die beiden Pfarrämter und das Buͤrger⸗ meiſteramt gefl. abführen zu wollen. Der Dank unſerer Tapferen iſt Euch ſicher. Mehrere Einwohner. Verantwortlſch für die Redaktion Gg. Immermann, Seckenhelm d Fahne Räse von feinem Geschmack, sehr geeignet auch als Liebes- gaben für unsere Krieger. 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Lied„Nach der Heimat möcht ich FFV Geſangsabteilung 12.„Keulenübungen“ Turnerinnen 13.„Reckturnernn Turner. Einlußkarten zum Preis von 30 Pfg. ab heute erhältlich in der Wirtſchaft zum Zähringer Hof und bei Schuldiener Volz. g a Der Turnrat. Turn-Oerein Seckenheſm. Einladung. Am Freitag Abend 9½ Uhr Mmitglieder-Cersammlung. Hierzu erwarten wir vollzähliges Erſcheinen. Der Turnrat. Ratb. Jünglings⸗Cerein Seckenheſm. Heute Abend ½9 Uhr Turnſtunde. Der Porſtand. Versäume Hiemdnd, seine Aecker, namentlich Brachäcker, von Unkräutern zu reinigen mit dem glänzend bewährten Unkrauttod Wesentlich höhere Ernte-Erträge Verminderte Ungezieferplage Bestens bewährte Sämereien sortenecht und hoch eimend. Futtermittel in grosser Auswahl. Neu eingetroffen: Heller Mehlsack-Ausstaub, gutes Futtermittel für Milchvieh und Schweine. Apfelmost- Stoff für den Erntetrunk empfiehlt Greulich und Herschler Mannheim H. 2. I. Filiale: Seekenbheim, Friedrichstrasse Wasserglas zum Einlegen von Eiern empfiehlt Fr. 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Juni, nachm. 2 Uhr wird das Graserträgnis der neu angelegten Wieſen im Eichwald an Ort und Stelle öffentlich meiſtbietent ver⸗ ſteigert. Seckenheim, den 27. Mai 1915. Gemeinderat: Volz. Deu eingetroffen! Pfolsgauer Mostansatz in Flaschen zur Zubereitung von 150, 100 und 50 tr. zu Orginalpreisen! Ferner empfehle Plochinger Apfelmoststoff in Packeten für 50 und 100 Ltr. Fr. Wagner's Nachf. an W. Höllstin Germania Drogerie. Wekanntmachung. Gefangenenfürſorge betr. Auf Anregung Ihrer Königlichen Hoheit der Groß⸗ herzogin Luiſe hat der badiſche Landesverein vom Roten Kreuz eine Fürſorge für die gefangenen badiſchen Kriegs; teilnehmer in die Wege geleitet und mit deren Durchführ⸗ ung die Auskunftsstelle des Ortsausſchuſſes vom Roten Kreuz in Freiburg beauftragt. Zur Ausführung dieſer Fürſorge iſt eine Jeſtſtellung der ſämilichen in Kriegsgefangenſchaft geratenen badiſchen Kriegsteilnehmern beabſichtigt, die einmal im privatrecht⸗ lichen Intereſſe zur Sicherung des Nachweiſes über den Verbleib der Kriegsgefangenen, wie auch als Grundlage für die Nachforschungen nach vermißten Kriegsteilnehmern als wünſchenswert erſcheint und ſodann eine Verſorgung bedürftiger Kriegsgefangener ermöglichen ſoll. Zum Zwecke der Feſtſtellung der in Kriegsgefangen⸗ ſchaft geratenen badiſchen Kriegsteilnehmer fordern wir die Angehöcigen derſelben auf, ſpäteſtens bis 1. Inni ds. As. die Kriegsgefangenen in Mannheim bei den Polizei⸗ wachen— in den übrigen Gemeinden des Amtsbezirks bei den Bürgermeiſterämtern anzumelden; gleichzeitig weiſen wir darauf hin, daß künftighin in Kriegsgefangen⸗ ſchaft geratene Kriegsteilnehmer jeweils alsbald bei den bezeichneten Stellen gemeldet werden mögen. Von der Auskunftsſtelle des Ortsausſchuſſes in Frei⸗ burg werden ferner Nachforſchungen nach Vermißten aus⸗ geführt. Wer ſolche Nachforſchungen wünſcht, hat dies der Auskunftsſtelle unter genauer Angabe von Name Vocname, Geburtstag und Geburtsort und Militärrang des Vermißten mitzuteilen. Zugleich iſt, ſoweit bekannt, der Tag loder doch die ungefähre Zeit) anzugeben. ſeit dem der Bezeichnete vermißt wird; wie auch der Ort oder die Gegend, wo er in Verſchollenheit geriet; auch ſoll erwähnt werden ob und welche Schritte bereits zur Ermittlung des Vermitten getan wurden und mit welchem Ergebnis be⸗ reits eingezogene Auskünfte beim Zentralbüro des Kriegs⸗ miniſterium, bei der Auskunftsſtelle für Kriegsgefangene des Koch. — raden des Vermißten ſind der Auskunftsſtelle zu überſen⸗ den. Mannheim, den 17. Mai 1915. Groſh. gad. gezirksamt. Abt. 1. gez. Strauß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Gleich zeitig erſuchen wir um baldige Anmeldung der Gefangenen auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 und erklären uns gerne bereit die Einwohnerſchaft kbei Ab⸗ faſſung der an die Auskunftsſtelle zu richtenden Geſuche um Nachforſchungen zu unterſtützen. Seckenheim, den 22. Mai 1915. Hürgermeiſteramt: Volz. Heugrasversteigerungen des Domünenamts Mannheim. 1. Dienstag, den 1. Juni ds. As., vormittags 8 ½ Uhr im Karpfen zu Sandhofen 62 ha Wieſen auf der Frieſenheimer Inſel; 2. Freitag, den 4. Juni ds. J. und Samstag, den 5. Juni ds. Is. jeweils vorm. 9 Uhr im„Ochſen“ zu grühl 338 ha auf der Kollerinſel und im vorderen Koller auf Gemarkung Brühl. Delianntmachung. betre. Verwendung von Benzol und Holvent⸗ naphta ſowie Höchſtpreiſe für dieſe Stoffe. Aufgrund des Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom 4. Juni 1851(G S. 1904 S. 451 ff.) des Geſetzes betr. Höchſtpreiſe vom 4. Aug. 1914(R.⸗G.⸗Bl. S. 339) in der Faſſung der Bekanntmachungen über Höchſtpreiſe b. 17. 12. 14(R.⸗G.⸗Bl. S. 516) und v. 2. 1. 15.(R.-G.⸗Bl. S. 25) und der Bekanntmachung über Vorratserhebungen vom 2. 2. 1915(R.⸗G.⸗Bl. S. 54) wird hiermit verordnet: 8 1. Oieſer Verfügung unterliegen nicht nur in den Handel gebrachtes, gereinigtes oder ungereinigtes Koch. 90er Benzol bezw. Motorenbenzol oder Miſchungen dieſer mit gereinigten oder ungereinigten Benzolhomologen, ſondern auch Betriebsſtoffe, die hergeſtellt ſind aus Kokereirohbenzol Leichtöl der Teerdeſtillation, Vorlaufölen von der Deſtillation von Teeren, ſogen. Kohlenwaſſerſtoff aus den Oelgasan⸗ ſtalten, wie auch überhaupt alle benzolhaltigen Körper, die aus Prozeſſen pycogener Zerſetzung entſtammen, gleichgültig, ob ſie unter ihrem wiſſenſchaftlichen oder techniſchen Namen oder unter Pyantaſienamen in den Handel gebracht werden. § 2. Dieſes genzol darf nur in enttoluoltem Zuſtande verkauft, geliefert und verbraucht werden. Die chemiſchen Fabriken gelten für diejenigen Mengen, die ſie zur Herſtellung von Benzolderivaten für die Heeres⸗ verwaltung verwenden, als Reinigungsanſtalten. Sie ſind alſo zum Bezuge von toluolhaltigem Benzol berechtigt und unterliegen ebenſo wie andere Reinigungs⸗ anſtalten den Beſtimmungen dieſer Verfügung. Soweit mit den vorhandenen Apparaten eine voll⸗ ſtändige Toluolentziehung nicht möglich iſt, muß jedoch mindeſtens der Toluolgehalt ſoweit herabgeſetzt werden, daß er in der Verbrauchs⸗Miſchung höchſtens J50 des Benzolgehalts ausmacht, gleichgültig, ob es ſich um ein reines Benzol⸗Toluol⸗Gemiſch oder um ein Gemiſch mit dritten oder weiteren Komponenten handelt. Einer Benzolgewinnungs⸗ oder Reinigunganſtalt, der es nachweislich durchaus nicht gelingt, dieſe Vorſchrift zu erfüllen, oder die ſich außer Stande ſteht, die Enttoluolung in der vorgeſchriebenen Weiſe ausführen zu laſſen, kann durch die Inſpektion des Kraftfahrweſens eine Ausnahme geſtattet werden. § 3. Daß Benzol von der in 8 2 gekennzeichneten Beſchaffenheit darf in letzter Hand nur geliefert werden:— ſoweit nicht das Kriegsminiſterium oder in ſeinem Auftrage die Inſpektion des Kraftfahrweſens durch Sonderabmachung mit den Erzeugern oder durch Sonder⸗ erlaß darüber verfügt hat oder verfügen wird— a) an chemiſche Fabriken(Farbwerke), ſoweit es nachweislich zur Herſtellung von Bezolderivaten für die Heeres verwaltung dient; b) an landwiriſchaftliche, ſtaatliche oder kommunale Betriebe, wenn es nachweislich als Moto renbetriebsſtoff (ausſchl. für Kraftwagen) zu landwirtſchaftlichen, ſtaatl. oder kommunalen Zwecken benutzt wird; c) an gewerbliche Betriebe als Motorenbetriebsſtoff, jedoch nicht über rund 15% der Erzeugung bezw. der den Lagerhaltern und Ver⸗ käufern von den Gewinnungsanſtalten gelieferten Mengen; d) an die Erzeuger zum Selbſtverbrauch in Mengen, die in Vereinbarung mit der Inſpektion des Kraftfahrweſens feſtzuſetzen ſind. § 4. Das gemäß 8 3c abgegebene Benzol darf nur in vorher von der Jaſpektion des Kraftfahrweſens zu ge⸗ nehmigenden Gemiſchen verabfolgt werden. Ausnahmen bedürfen der beſonderen Erlaubnis dieſer Dienſtſtelle. Soweit dies Benzol von Beſitzern abgegeben wird, die es ihrerſeits von Dritten erworben haben, kann es nur zur Abgabe gelangen, wenn ſte von ihren Lieferanten die ausdrückliche ſchriftliche Beſtätigung erhalten haben, daß von letzteren eine Abgabe von Benzol für dieſen Zweck noch nicht erfolgt iſt. § 5. Jolventnaphta muß in letzter Hand an ſolche Verbraucher abgegeben werden, die dieſes Erzeugnis zur Erfüllung unmittelbar vorliegender Heeresaufträge brauchen. § 6. genzol(§ 1, 2) und Joluentnaphta ſind ohne Verzug dem Verbraucher zuzuführen und durfen nicht länger als höchſtens einen Monat auf Lager gehalten werden. Mengen, die nach dieſer Friſt vom Verbraucher nicht angefordert ſind, müſſen der Inſpektion des Kraft⸗ fahrweſens angezeigt werden, die hierüber weitere Verfügung treffen wird. § 7. Höchſtpreiſe. a) Die nach dem Enttoluolen verbleibenden 80/85er Benzole oder deren Miſchungen mit toluolfreien Fraktionen der höheren Benzolhomologen oder anderen Körpern, gleichviel unter welchem Namen und in welcher Zuſammenſetzung ſie geliefert werden, dürfen an die Verbraucher nicht teuerer als zu einem Preiſe von 47 Mk. für 100 Kg. veräußert werden. Miſchungen gemäß 8 4 fallen 1 nicht unter dieſen Höchſtpreis. b) Der Höchſtpreis(letzter gand) beträgt für: Reintoluol: 45,— Mk. für 100 Kg. Solventnaphta I: 43,—„„„ 17 1— 33,.—„ 7 15 Xylol: 43,— 7 7 17 1 9 8. Der Höchſtpreis ſchließt die Verſendungskoſten ab letzter Lagerſtelle nicht ein und gilt für Zahlung Zug um Zug. Wird die Zahlung geſtundet, ſo dürfen bis 2 v. H. Jahreszinſen über Reichsbankdiskont hinzugeſchlagen werden. Böchſtpreis feſt⸗ * 77 8 9. Nichtberührt durch die ſetzung werden: die gegenwärtig nicht vertraglich feſt⸗ gelegten Preis vereinbarungen zwiſchen den Bezolgewinnungs⸗ anſtalten und ihren Abnehmern und die Vereinbarungen der Heeres verwaltung mit beſtimmten Bezolgewinnungsan⸗ ſtalten bezw. deren Intereſſenvertretung, ſoweit ſie die Höchſtpreiſe nicht überſchreiten. § 10. Die Benzolgewinnungsanſtalten haben bis zum 9. jeden Monats der Inſpektion des Kraftfahrweſens eine Aufſtellung der im Vormonat erzeugten Benzolmengen nach dem ihnen zugegangenen Muſter einzureichen. 8 11. Mit Gefängnis oder Geldkrafe in der in den eingangs genannten Geſetzen beſtimmten Höhe wird beſtraft, wer dieſer Verordnung zuwiderhandelt, ſofern nicht nach allgemeinen Strafbeſtimmungen höhere Strafen ver⸗ wirkt ſind. § 12. Dieſe Verordnung tritt mit dem 1. Mai 1915 in Kraft. Die Unterzeichnete Kommandobehörde beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens. Karlsruhe i B., den 30. April 1915. U. 3. d. st. Gen.-Rom. Der Chef de; N J. V. Melchior, Oberſtleutnant. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 25. Mai 1915. Hürgermeiſteramt: Volz.