* t ee dene e . 1 n RR handeln. Die Gefahren für die neutrale Schiffahrt wurden 0 Geckenheimer Anzeiger, Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. nleichna die nüchſte Nummer am Samstag. Der Weltkrieg * 5— 2 85 25 5 2 8 5 8. L 5 Nach reiflicher Erwägung aller Umſtände hat unſe auswärtiges Amt nunmehr die vom amerikaniſchen Bot⸗ ſchafter in Berlin überreichte Note beantwortet, in der die Beſchwerde des Waſhingtoner Staatsſekretärs über die Torpedierung der„Luſitania“ enthalten war. Die deutſche Note iſt in freundſchaftlichem Tone gehalten. Amerika iſt ein neutrales Land und es liegt nicht in den Wünſchen der deutſchen Regierung, den Handel der Neu⸗ kralen zu ſchädigen, wofern ſie nicht durch eigenes Verſchul⸗ den und Fahrläſſigkeit dem deutſchen Kriegszweck zuwider⸗ weſentlich durch den ſchnöden Flaggenmißbrauch Englands erhöht. Obgleich der Inhalt der deutſchen Antwort den Fall„Luſitania“ erſchöpfend behandelt, ſcheint ein neuer Rotenwechſel erwartet zu werden. Die vorliegende Ant⸗ wort legt Amerika unſere Auffaſſung über den Tal] dar, um ſie dem jetzt ruhigeren und ſachlicheren Urteil der Amerikaner zu unterbreiten. Erſt ſpäter will die deutſche Regierung ihre eigene Stellung zu den e die Amerika zu erheben Anlaß findet, endgültig zum Ausdrud bringen. 1 5 5 f Es ſteht gut um unſere Sache im Weſten. Kein Tag vergeht, an dem der Feind, der immer noch den bisher ihm verſagt gebliebenen Erfolg durch das Aufgebot großer Truppenmaſſen erzwingen will, nicht von uns mit ſchwe⸗ ren Verluſten, die ſchließlich einmal einen Zuſammenbruch herbeiführen müſſen, zurückgeſchlagen wird. Das iſt geſtern der Fall geweſen nördlich Arras ſowie im Prieſterwalde⸗ Bei Arras, an der Front Neuville⸗Rocklincourt hatte ſich der Feind durch Sappen herangearbeitet. Der helden⸗ mütigen Verteidigung rheiniſcher und bayeriſcher Regi gimenter gelang es, den feindlichen Angriff unter ſchweren Verluſten für den Gegner abzuſchlagen. Der Tagesbericht ſtellt feſt, daß die Verluſte der Franzoſen außerordentlich ſchwer waren. Es wäre wünſchenswert, wenn unſere Angſtmeier und Miesmacher ſich dieſe Feſtellung vor Augen halten wollten, bevor ſie ſich durch die fran; zöſiſchen Berichte ins Bockshorn jagen ließen. Auch in den Vogeſen erzielten wir einen nennens⸗ werten Erfolg. Der an der Strecke Mühlhauſen⸗Belfor elegene Viadukt, der zu Beginn des Krieges durch unſere Truppen zerſtört worden war, um feindliche Truppen⸗ transporte zu verhindern, war von den Franzoſen in monatelanger Arbeit wieder gebrauchsfähig gemacht wor⸗ den. Es gelang nun unſeren Truppen, den Viaduk! durch Schüſſe abermals zu zerſtören. e Dier heutige Tagesbericht meldet vom Oſten lediglich, daß ſich die deutſchen Truppen in den Kämpfen um Joesheimer Anzeiger, Neckarhauſer Seitung, öeckenheimer Senlung. CCCCCCCCCFCCCCCCPPGPTPTPTPTPGPTPTPTPTGTPTGTPCTGTGTGTGTGTGTCTCTVTTTTTTTTT Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Hmisbblaif der Bürgermeisterämier Seckenheim, Ilvesheim, Mearhausen und Edingen. Der amtliche Bericht von WTB. Paris, 31. Mai. Dem vorherge⸗ geſtern nachmittags 3 Uhr meldet: henden Berichte iſt nichts hinzuzufügen. Abends 11 Uhr: Auf dem rechten Ufer des Yſerkanals nahmen unſere Truppen ſämtliche deut⸗ ſchen Schützengräben an der Höhe 17 im Gebiet von Pil⸗ kem ein, machten dort etwa 50 Gefangene und erbeuteten 3 Maſchinengewehre. Ein Gegenangriff wurde zurückge⸗ wieſen. Im Abſchnitt von Arras dauert der ſehr leb⸗ hafte Artilleriekampf an. Südöſtlich Neuville St. Vaaſt griffen wir die„Labyrinth“ genannte ſtarke deut⸗ ſche Feldſchanze an. Der Kampf war ſehr heiß. Wir rück⸗ ten 400 Meter vor und machten zahlreiche Gefangene, darunter Offiziere. An den Säumen des Prieſterwaldes nahmen wir neue Schützengräben und machten 50 Ge⸗ fangene. Im Elſaß am Sch nepfenriedmaſſiv wie⸗ ſen wir einen Angriff zurück und eroberten beim Zurück⸗ werfen des Feindes einen ſeiner Schützengräben, von denen der Angriff ausgegangen war. Wir erbeuteten ein Ma⸗ ſchinengersehr und zwei Minenwerſerr. 5 5 Phpfer der U⸗Voote. 1 WTB. London, 31. Mai.(Reuter). . Der Dam pfer„Pingſuey“ von der China⸗Mutual⸗Steam⸗Cy. der mit wertvoller Ladung auf der Heimreiſe von Batavia war, wurde im Kanal zweimal von U-Booten verfolgt und mit Granaten beſchoſſen. Er vermochte je⸗ doch, Plymouth wohlbehalten zu erreichen. Ein Mann der Beſatzung wurde verwundet.— Der Dampfer„Tul⸗ lochmoor“, 3520 Tonnen, wurde am 28. Mai auf der Höhe von Queſſant torpediert und verſenkt. Die Beſat⸗ zung wurde in Berry gelandet. Das franzöſiſche Schiff „Dixi“, das Queſſant auf der Fahrt nach Breſt paſſiert hatte, hatte die Beſatzung des engliſchen Dampfers Glen⸗ lee an Bord, der auf der Ausfahrt von Cardiff nach Aden durch ein deutſches U-Boot verſenkt worden war. Die Lage im Oſten. WB. Wien, 31. Mai. Amtlich wird verlautbart vom 31. Mai 1915 mittags: ö Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Am San und öſtlich des Fluſſes haben geſtern keine ernſten Kämpfe ſtattgefunden. An der Nord- und an der Süd⸗ weſtfront von Przemysl, ſowie am oberen Dujeſtr wird gekämpft. In der Gegend von Stryj erſtürmten verbündete Truppen in heftigen Kämpfen mehrere Ort⸗ ſchaften und eroberten eine ruſſiſche Batterie. Die ſon⸗ Przemysl näher an die Nord⸗ und Nordoſtfront heran⸗ ſchoben. Mit anderen Worten, die Einkreiſung Przemysls ————— . Teuerdant's Brautfahrt. — Von Guſtav von Meyern. N 1 Fortsetzung. Nachdruck verboten. Es dauerte einen Augenblick, ehe Maria im Stande war, zu antworten.„Wie ſollte ich nicht, Herzog, nach allem, was ich ſchon habe erleben müſſen?“ erwiedrte ſie, ſich mit Mühe faſſend.„Der Herzog von Kleve, teure Baſe!“ „Beruhigt Euch, Bäschen!“ warf Kleve nach Be⸗ grüßung der Aebtiſſin leicht hin.„Es war ein unglück⸗ licher Zufall, den ſich das Volk zu Nutze gemacht hat. Die Menge hatte ſich zu früh verſammelt; des Kanzlers Bote konnte nur auf Umwegen hindurchdringen und traf die Geſandtſchaft nicht mehr in der Herberge. Das Volk muß wohl vorzeitig Kenntnis von dem verräteriſchen Plane Meulan's erhalten haben, vielleicht durch Unvor⸗ ſichtigkeit ſeiner eigenen Partei. Kein Wunder, daß es in Wut geriet. Aber ich habe ihn ſchützen laſſen. Gent hat Euch gerächt— die kehren nicht wieder.“ e „Aber die Folgen, Herzog, die Folgen!“ i „Leider!“ ſtimmte Kleve mit beſorgter Miene zu. „Auch ich fürchte, ſo unſchuldig wir ſind: Gent wird der Männer und eines ſtarken Armes bedürfen.“ 8„Was iſt das?“ rief plötzlich Hugo vom Balkon. „Das Volk kehrt von neuem auf den Schloßplatz zurück. Die Hauptſchreier voran!“ N N In der Tat ließ ſich ein Getöſe, wie heranſchwel⸗ lende Flut, mit lärmenden Stimmen untermiſcht, ver⸗ nehmen. 5„um des Heilands willen, was wollen ſie noch?“ rief Maria, ihre Frage unwillkürlich an den Herzog richtend. Kleve zuckte die Achſeln. . 75 meldete Hugo. g Ter Prinz wandte ſich unwillig 58 W * HAN. 5 5 „ eut. e Ich höre den Namen des Prinzen von Kleve rufen,“ 4 ab. e ſtige Lage im Nordoſten iſt unverändert. a Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Deer franzöſiſche Tagesbericht. 3 WTB. Wien, 31. Mai. Aus dem Kriegspreſſequar⸗ tier wird gemeldet: Der Armeeoberkommandant Erzher⸗ zog Friedrich erließ am 29. Mai einen Armeebefehl, in dem es heißt: ö 5 In der erfolgreichen Maioffenſive der verbünde⸗ ten Armeen nahm die 106. Landſturm⸗Infanterietruppen⸗ diviſion herragenden Anteil. Sie erbrachte durch ihre glänzenden Marſch⸗ und Kampfleiſtungen den Beweis, daß die Truppen dieſer neuformierten Diviſion, die ſich bereits in der Verteidigung früher bewährten, gleich Her⸗ vorragendes auch im Angriff zu leiſten vermögen. Der Erzherzog ſpricht der Diviſion, insbeſondere den Land⸗ ſturm⸗Infanterie⸗Regimentern Eger Nr. 6, Teſchen Nr. 31 und Neu⸗Sandee Nr. 32 für ihr beiſpielgebendes, todes⸗ mutiges Verhalten, ihren hervorragenden, mutigen Gsiſt und ihre Leiſtungsfähigkeit Dank und Anerkennung aus und erklärt, er werde an den Kaiſer die Bitte um beſon⸗ dere Auszeichnung der genannten heldenmütigen Land⸗ ſturm⸗Regimenter richten. Die bewundernswerte Haltung der Rumänen in der Bukowina. WTB. Wien, 31. Mai. Aus dem Kriegspreſſe⸗ quartier wird gemeldet: Die Haltung der Rumänen in der Bukowina bei der Verteidigung der angeſtamm⸗ ten Scholle hat längſt ſchon an erkennende Bewun⸗ derung gefunden. Kaiſertreu eilte Alt und Jung zu den Waffen, als es galt, dem Einbruche der Ruſſen Wi⸗ derſtand zu leiſten. Seither hat ſich dieſe Kampfbegeiſte⸗ rung unter dem Drucke der von Tſcherkeſſen und Kofaken begangenen Greueltaten nocherhöht. Frauen und Kinder helfen mit Begeiſterung, holen Munition, pflegen Verwundete und beteiligen ſich ſelbſt an den Be⸗ feſtigungsarbeiten. Man ſollte meinen, daß ihr ruhm⸗ reiches Verhalten, das an die ſtets kampfbereiten Tiro⸗ ler gemahnt, in den Kreiſen der Connationalen im Kö⸗ nigreich Bewundernden Widerhall und Stolz auf die in ſchwerer Prüſung ſtehenden Stammesgenoſſen auslöſen würde. Gewiß iſt dies auch in den breiten Schichten der Bevölkerung der Fall, uur dem Adverſul blieb es vorbehalten, daraus eine Anklage gegen unſere Regierung zu ſchmieden, die angeblich mit der Heranziehung der Rumänen zur Landesverteidigung deren Ausrottung be⸗ zwecke. Das iſt ein Standpunkt, der ſich mit antiker Heldengröße, wie ſie in einem Volke, das ſich römiſcher Abkunft rühmt, hochgehalten werden ſollte, herzlich wenig verträgt. g f 8 5 Der ruſſiſche Kriegsbericht. WTB. Petersburg, 31. Mai. Der Große General⸗ tab teilt mit: In der Gegend von Szawle bedrängen unſere Truppen fortgeſetzt die Deutſchen, die die 05 gänge zu den Dörfern Szavkiany und Ketmy ver⸗ teidigten. In dieſer Gegend erbeuteten wir am 28. Mai bei dem Dorfe Sawdhniky 9 Kanonen, 7 Maſchinen⸗ gewehre, Geſangene und viel andere Beuteſtücke. An der mittleren und unteren Dubiſſa ernegerte der Feind — Schloſſe. wüſtem Durcheinander. Ter Prinz ſtampfte mit dem Fuße. es, durch neuen Zuruf verſtärkt, noch gewaltiger. „Mein Gott, Prinz, ſie rufen Euch. doch auf dem Balkon!“ flehte Maria. hinaus. Lautes Gebrüll empfing ih „Heil, heil! Lang lebe der Prinz! Hand und verließ raſch den Balkon. war, da aus. Ein unbeſchreiblicher Tumult folgte. „Sie will nicht. „In's Schloß, in's Schloß!“ Maria warf ſich in die Arme der Aebtiſſin. erzitterte die Luft von hunderten von Stimmen vor dem „Prinz von Kleve! Prinz von Kleve!“ rief es in „Prinz von Kleve! Prinz von Kleve!“ erdröhnte Zeigt Euch Widerwillig, mit finſterer Miene, trat der Prinz Der tapfere Prinz! Heil unſerm Herzog! Heil Adolf und Maria!“ Aber der letzte Ruf:„Heil Adolf und Maria!“ be⸗ hielt die Ueberhand. Es war das Stichwort des gewal⸗ tigen Baſſes, das zuletzt alle Stimmen auf ſich vereinigte. Der Prinz, der einen Augenblick wie betäubt von dem Empfange dageſtanden, fühlte jetzt offenbar Scham; er machte eine zornig abwehrende Bewegung mit der Die Menge aber, die keine Ahnung von ſeinem per⸗ ſönlichen Widerwillen gegen ihre Abſichten, geſchweige denn gegen ſie ſelbſt hatte und längſt darauf vorbereitet 5 Maria ihren Wünſchen nicht günſtig ſei, legte das auffallende Benehmen des Prinzen in dieſem Sinne Sie muß. Zwingt ſie, zwingt ſie!“ tobte es drunten in allen Tonarten, und als die bekannte Baßſtimme jetzt den Empfindungen aller in den zwei Worten Ausdruck gab:„In's Schloß!“ da klirr⸗ ten die Fenſter im Saale von dem donnernden Rufe: „Sein letzter Schachzug!“ murmelte Hugo, mit ver⸗ ſchränkten Armen bcobachtend, für ſich. flehenden Blick auf Kleve, als wolle er ſagen:„Teine entfeſſelten Gewalten ſchlagen uns über dem Kopfe zu⸗ ſammen— nun hilf!“ und trat vor die Herzogin. „Seid gefaßt, Hoheit!“ redete er ſie mit erregter, leiſe zitternder Stimme an.„Die furchtbaren Drohungen der Franzoſen haben das Volk erſchreckt. Sie ſollen ge⸗ ſchworen haben, noch in dieſer Nacht mit dem Heere vor der Stadt zu erſcheinen und keinen Stein auf dem anderen zu laſſen. Das Volk verlangt einen Feldherrn, einen Herzog— den Prinzen Adolf.“ N „Baſe! Baſe!“ ſchluchzte Maria an der Bruſt der Aebtiſſin. „Bete, armes Kind, bete mit mir!“ war der einzige Troſt ihrer frommen Beſchützerin. Kleve trat vor. Ein friedlicher Ernſt, ein faſt weh⸗ mütiges Mitgefühl lag in ſeinen waſſerblauen Augen. „Teure Herzogin,“ ſagte er mit dem Tone eines väterlichen Freundes,„es iſt gekommen, wie ich ge⸗ fürchtet. Aber das Volk hat ſo Unrecht nicht. Die Ge⸗ fahr iſt groß... Es iſt wahr, ich muß Euch parteiiſch erſcheinen, denn es iſt mein Sohn, den ſie zum Herzog verlangen. O, könntet Ihr mir in's Herz blicken! Nur den einen Wunſch, Euch zu retten, Euch Krone und Land zu erhalten, würdet Ihr darin finden— das habe ich mir gelobt; das will ich als Ehrenmann halten. Aber um Eines beſchwöre ich Euch, flehe ich Euch an: Wer es auch ſei, den Ihr erkoren, zögert nicht, ihn jetzt dem Volke zu nennen und dem Lande freiwillig zu geben, was es verlangen kann, ja wozu es Euch zwingen würde mit Bedrohung Eurer Freiheit, Eures Lebens— einen Mann, einen ſtarken Arm, einen Retter in der Not!! „So iſt es,“ beſtätigte Raveſtein.„Der Herzog ſpricht die Wahrheit.“ 5 „Herr Gott im Himmel, was ſoll ich tun?“ flehte Maria verzweifelnd nach oben. Wieder wurde die Tür aufgeriſſen. Ein Diener ſtürzte in den Saal. e 1 0 Die Tür öffnete ſich. Ter Kanzler trat herein. Immer näher ſchwoll der Tumult heran. Wieder.. Blaſſer als gewöhnlich, warf er einen faſt vorwurfsvoll e e e lekeſekang feld l! e 8. 2—— N* 2 ſeine Offenſive. Unſere Truppen wurden auf die andere Seite des Fluſſes zurückgenommen und vereitelten am 29. Mai die wiederholten Verſuche des Feindes, den Fluß zu überſchreiten. Im weiteren Verlauf der galizi⸗ ſchen Schlacht zwangen wir den Feind am 29. Mai, das rechte Sanufer bis zur Mündung der Lubaczowka zu räumen und machten eine Reihe von erfolgreichen Ge⸗ genangriffen auf die feindlichen Hauptkräfte, die ſich in dieſer Gegend bei den Dörfern Kolnikow und Naklo an beiden Ufern der Wisznia hielten. Hier nahmen wir an einem einzigen Tage an 3000 Mann und 60 Offiziere gefangen und erbeuteten Maſchinengewehre, Scheinwerfer und Train. In der Gegend jenſeits des Dujeſtr dauern die hartnäckigen Kämpfe an. Der Feind ſetzte am 28. Mai einen Hauptſtoß in der Gegend von Hai an, wo unſere Linie einen vorſpringenden Winkel bildet. Um dieſem Vorſtoß ſtandzuhalten, gingen wir zum Gegenangriff über. Einem unſerer Bataillone gelang es, den Feind im Rücken zu faſſen und ſeine beträchtlichen Kräfte zurückzudrängen, wobei 600 Mann, 17 Offiziere und 8 Maſchinengewehre in unſere Hand fielen. Im Dolina⸗ tale griffen unſere Abteilungen an und zwangen den Feind, das rechte Ufer der Swica zu räumen. In den anderen Abſchnitten der Geſamtfront gab es leine Kriegs⸗ handlungen von Bedeutung. e 815 z Was die Ruſſen erobert haben wollen. WTB. Petersburg, 31. Mai.(Pet. Tel.⸗Ag.) In Entwicklung des Erfolges bei Sieniawa. ſich am 28. Mai General Irmanoff des Dorfes Le⸗ zachow, wo er noch ungefähr 1000 Gefangene mach⸗ de, etwa 10 Feldküchen und andere Teile des Trains erbeutete. Eines unſerer Bataillone unter dem Befehl des Hauptmanns Bar ging am 28. Mai in der Gegend bon Hai zum Gegenangriff über. Es gelang unſeren Soldaten, die zwei⸗ oder dreimal ſtärkeren feindlichen Kräfte zu umzingeln. Sie machten einen Teil davon nie⸗ der, der Reſt von 600 Mann wurde gefangen genommen. Der deutſche Tagesbericht hat den ruſſiſchen„Erfolg“ 8 3 wirklichen Geſtalt bereits bekannt gegeben. Die Red. Wie die Ruſſen ihren Rückzug aus Galizien 9 d zu beſchönigen verſuchen. WTB. Petersburg, 31. Mai.(Pet. Telegr.⸗Ag.) Aus den Berichten fremder Zeitungen über die Kämpfe an der Linie von Gorlice zum Dunajee geht her⸗ vor, daß der Feind dort gegen unſere zwei Korps un⸗ gefähr 1500 Kanonen, von denen ein beträchtlicher Teil mittlere, ſchwerere und 42 Zentimeter⸗Stücke waren, in ganz kurzer Zeit in heftige Tätigkeit geſetzt hat. In einer nur vierſtündigen Beſchießung, als die beim Sturm vorangehende Artillerietätigkeit beſonders heftig war, ver⸗ feuerte der Feind allein ungefähr 700000 Geſchoſſe, eine Menge, deren Beförderung mehr als 1000 Waggons braucht. Dieſe Geſchoßmenge überſteigt das Doppelte deſſen, was für die ſechsmonatige Belagerung einer großen wohlverſorgten Feſtung nötig iſt. Weitere 700 000 Ge⸗ choſſe waren vom Feind für die Durchführung einer ffenſive bereitgeſtellt und allem Anſchein nach tat⸗ ſächlich am 10. Mai ſchon verbraucht, als ſich die erſten Anzeichen eines Stillſtandes in der Offenſive Mackenſens zeigten. Im allgemeinen hat der Feind bei dem Angriff auf unſere Stellungen gegen jeden unſerer Schützen, das heißt auf je 1½ Schritt unſerer Front zehn Geſchoſſe mittleren Kalibers im Gewichte von etwa 20 Puds verfeuert. Das Vordringen des Generals Mackenſen von Gorlice über Jaroslau nach Nak⸗ lo im Nordweſten von Przemysl wurde nur dadurch möglich, daß jedes von unſeren auf die entſcheidenden Posten geſtellten Bataillonen während ganz kurzer Zeit mit ungefähr 10 000 Artilleriegeſchoſſen beſchoſſen wur⸗ den. Bei einem ſo heftigen Feuer werden, abgeſehen von den bedeutenden Verluſten, alle, die ſich in ſeiner Wir⸗ kungsſphäre befinden, mehr oder weniger beſchädigt oder betäubt. Augenſcheinlich würden ſelbſt ſehr viele Geſchoß⸗ fabriken auf die Dauer nicht ausreichen zur Lie⸗ ferung der Geſchoſſe, wenn 2000 in der Stunde verbraucht werden. Es ſcheint tatſächlich, daß die Deutſchen die Vorräte von Krakau und einigen anderen Feſtungen er⸗ ſchöpft haben. Auch wird ihre Infanterie, die durch die Unterſtützung der Artillerie verwöhnt iſt, und gewohn⸗ heitsmäßig nur einen betäubten oder vergi'teten Feind angreift, nächſtens unter Schwierigkeiten von ganz anderer Art zu kämpfen haben. Gefangene ſagen aus, daß un⸗ ſer Schrapnell wohl nicht betäubt, aber dem Feind ungeheure Verluſte an Verwundeten und Toten beibringt. Viele Kompagnien der Deutſchen verloren während ganz kurzer Angriffe mehr als 150 Mann allein durch unſer Schrapnellfeuer. Tide, Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 31. Mai. Amtlich wird verlautbart vom 31. Mai 1915 mittags: Italieniſcher Kriegsſchauplatz Geſtern nachmittag wurde der Angriff eines Alpiniregiments auf einem Abſchnitt unſerer Befeſtigungen auf dem Plateau von Lavarone blutig abgewieſen. In der Gegend nordöſtlich Paneveggio begann eine feindliche Ab⸗ teilung zu ſchanzen, ging aber vor dem Feuer unſerer atrouillen ſofort zurück. An der kärntneriſchen Grenze fanden kleine, für unſre Waffen erfolgreiche Kämpfe ſtatt. Oeſtlich Karfrit ver⸗ ſuchte der Feind vergeblich, die Hänge des Krn zu be⸗ eigen. In den Geſchützklampf im küſtenländiſchen renzgebiet begann unſere ſchwere Artillerie einzu⸗ reifen. r n 1 . Wenn die Italiener mit papierenen Erfolgen prunken llen, ſo iſt ihnen das unbenommen. Sie haben viel⸗ leicht geglaubt und gehofft, daß die Oeſterreicher ihre Truppen entlang der Grenzlinie aufſtellen und ihnen den Gefallen tun würden, in ungünſtigen Stellungen ſich auf einen Kampf einzulaſſen. Skatt deſſen haben ſich na⸗ türlich die Oeſterreicher auf die Gebirgsſtellungen zurück⸗ ezogen, die ſich gut verteidigen laſſen.„Siegreich“ zie⸗ die Italiener hinterher und prahlen mit der Erobe⸗ rung kampflos beſetzter Orte, wie z. B. die Grenzſtation IIa. Da, wo eben die Oeſterreicher ihre Stellung *— SVVVVCCCoCCCC0CG0CGGb00Gb0T0bTb0b0GGTGTGT0T0T0bTbTbbb— 8 —— 8 VVV ü ĩðͤvd dd. verteidigen, werden die Italiener mit blukigen Kö pfen heimgeſchickt. So verſuchten bei Karfrit im Norden der Grafſchaft Görz, wo ein italieniſches Bataillon ver⸗ ſprengt wurde, die Italiener vergeblich die Hänge des Kur zu beſteigen. Hier haben überhaupt bisher die um⸗ faugreichſten Kämpfe ſtattgefunden, und erfreulicherweiſe haben ſie alle mit einem Mißerfolg der Italiener ge⸗ endet. Sie haben jedenfalls im offenen Kampf weniger Erfolge als bei der Vernichtung deutſchen Eigentums. Der italieniſche Tagesbericht. i WTB. Rom, 31. Mai. Amtlicher Bericht des Gro⸗ ßen Hauptquartiers vom 30. Mai: An der Grenze Ti⸗ tols und des Trentino beſetzten wir die wichtige Stellung auf dem Speſſa⸗Gipfel bei Gioria. Auf dem Aſiago⸗Plateau zerſtörte unſere Artillerie das P a n⸗ zerfort Luſerna, das die weiße Fahne hißte. Als das öſterreichiſche Fort Belvedere, das weiter rückwärts liegt, dieſes ſah, richtete es ſofort ſein Feuer gegen das Fort Luſerna. Die moderne Feldbefeſtigung auf dem Gipfel Vezena wurde durch unſere Artillerie ebenfalls völlig zerſtört und von unſerer Infanterie beſetzt. Dieſe rückte ſofort zum tiefer gelegenen Dorfe Vezena vor, das ſchleunigſt von den Oeſterreichern geräumt wurde. Unſere Verluſte ſind leicht. In Cadore beſetzten wir den Tre Croci⸗Paß, Cortina d'Ampezzo, ſowie das ganze Tal um dieſe Ortſchaft. An der Grenze von Friaul hat⸗ ten die Oeſterreicher ſchon ſeit langem die Bewaffnung ihrer den Flußübergang beherrſchenden Stellungen auf dem linken Iſonzoufer durch zahlreiche Geſchütze mitt⸗ leren Kalibers verſtärkt. Sie halten außerdem mit ſtar⸗ ken Kräften einige Punkte auf dem rechten Ufer, um die Stadt Görz zu decken. Starke Regenfälle brachten dit Flüſſe zum Steigen. Trotzdem rücken unſere Truppen fortgeſetzt kräftig und in beſter Stimmung vo. ö Cadorna Der italieniſche Flottenbefehl. 8 WTB. Rom, 31. Mai.„Corriere d'Italia“ meldet: Der Herzog der Abruzzen hat folgenden Flottenbefeh veröffentlicht: Die innere Vorbereitung und in jeden wurzelnde Opferfreudigkeit bilden die ſichere Bürgſchaft, daß die Flotte mit Gottes Hilfe ſich ihrer ſchweren Auf, gabe gewachſen zeigen wird. Italien und die verbündeten Nationen blicken erwartungsvoll vertrauend auf die italie⸗ niſche Flotte. Voller Vertrauen auf die Zukunft, im Hin⸗ blick auf das Beiſpiel der Väter, durchdrungen von dem Gedanken an ein freies einiges Groß⸗Italien und in dem Bewußtſein des guten Rechts unſerer Sache ergreifen wir die Waffen, um die Wünſche der Vorfahren zu ver⸗ wirklichen, nämlich die Größe und den Ruhm Italiens., Es lebe der König! e ee Einſchränkung der e der öſterreichiſchen 0 5 5 ÜUſte. e 755 5 WTB. Rom, 31. Mai.(Agenzia Stefani). Eine von der Kgl. Regierung veröffentlichte amtliche Note er⸗ klärt, daß die Blockade der Küſte Albaniens, die durch die Erklärung vom 25. Mai von der Grenze Montenegros im Norden bis zum Kap Kephali im Süden verhängt war, vom 30. Mai ab auf das Gebiet von derſelben Grenze im Norden bis Aras puga beſchränkt wird. Inſolge⸗ deſſen ſind die geographiſchen Grenzen der Blockade des al⸗ baniſchen Gebietes folgende: Nordgrenze 41 Grad 52 Minuten nördlicher Breite und 19 Grad 22 Minuten 40 Sekunden öſtlicher Länge von Greenwich, Südgrenze 40 Grad 9 Minuten 35 Sekunden nördlicher Breite und 19 Grad 34 Minuten 45 Sekunden öſtlicher Länge von wich. Die neue Sperrlinie zwiſchen dem Kap von Otranto und Arispuga bildet die neue Blockadelinie und hat alle Wirkungen der Erklärung vom 25. Mai. Ein„ehrenhafter“ italieniſcher Leutnant. WTB. Rom, 31. Mai. Nach einer Meldung iſt d Annunzio zum Leutnant im Gefolge des Generalſtabs⸗ cheßz Cadorna ernannt worden. General Spin, gardi, der Kommandant des Mailänder Armeekorpz und frühere Kriegsminiſter unter Giolitti iſt zur Dis poſition geſtellt worden. Der Präfekt und der Vize⸗ präfekt von Mailand, ſind ſtrafweiſe ihrer Stellungen enthoben worden. Der Grund dieſer Maßnahmen is fiche Ausſchreitungen der Mailänder Volksmenge zu Uchen. 0 ö Telegrammwechſel zwiſchen den Königen von Italien und England. e WTB. London, 31. Mai.(Reuter). Geſtern wur⸗ den hier Telegramme veröffentlicht, die zwiſchen dem Kö⸗ nig von Italien und dem König von England gewech⸗ ſelt wurden. Es wird darin an die traditionelle Freund⸗ ſchaft der beiden Völker erinnert, der Wunſch nach den Siege ausgeſprochen und die Genugtuung darüber ausge⸗ drückt, daß die beiden Länder jetzt in großer Sache ſo eng vereinigt ſeien. 2 5 2 F. Deer lürliſche Krieg 3 5 8 85 n Die Kämpfe im Kaukaſus. WTB. Petersburg, 31. Mai. Bericht der kau kaſiſchen Armee vom 28. Mai: In der Richtung auf Olty haben die Gefechte unſerer Aufklärungstruppen ſtattgefunden, die ohne Bedeutung ſind. Im Küſtenge⸗ lände fand der übliche Artilleriekampf ſtatt. In der Richtung auf Wan haben unſere Truppen das Dor Schekerbulag und das Dorf Reza beſetzt. In dei Gegend des Dorfes Mantſchelow fand ein Zuſammenſtoß unſerer mit den türkiſchen Truppen ſtatt. Sonſt iſt die Lage unverändert. 5 . Eine Richtigſtellung. 5 WTB. Konſtantinopel, 31. Mai. Die Agenee Milli iſt ermächtigt, in aller Form die aus den Kreiſen des Dreiverbandes ſtammende Nachricht zu de⸗ mentieren, nach der einige italieniſchen Einwoh⸗ ner von Smyrna beläſtigt und gezwungen wor⸗ den ſeien, ſich nach Vu ria zu flüchten, ferner haben aus⸗ ländiſche Blätter gemeldet, einige türkiſche Offiziere und Soldaten hätten ſich gegen die Jungtürken und die Deutſchen aufgelehnt und die Aufrührer ſeien nach einem Handgemenge zum Teil getötet, zum Teil entwaffnet und nach ſtantinopel gebracht worden. Dieſe Nachricht iſt falſſch und ſo lächerlich, daß ſie aum verdient, dementiert zu werden, im Gegentell herrſchl 777772200 ßß0ß0f0f0/ èðͤT 3* i 8 2 l —— 8 wetteifern alle an Heldenmut und Ausdauer und es herrſcht eine ausgezeichnete Disziplin im Heere. Die deutſche Antwortnote an Amerika. 3 3——.cn et. h Wes Verlin, 30. Mai. Die Antworknote der Kaiſerlich N Regierung in der Luſitania⸗Angelegenheit lautet wie olgt: e a 8 Berlin, 28. Mai 1915. 51 .Der Unterzeichnete beehrt ſich, Seiner Exzellenz dem Bok⸗ ſchafter der Vereinigten Staaten von Amerika Herrn James W. Gerard auf das Schreſben vom 15. d. M. über die Beein⸗ trächtigung amerikaniſcher Intereſſen durch den deutſchen Unterſee⸗ bootskrieg nachſtehendes zu erwidern. Die Kaiſerliche Regierung hat die Mitteilungen der Regierung der Vereinigten Staaten einer eingehenden Prüfung unterzogen und hegt auch ihrerſeits den lebhaften Wunſch, in offener und freundſchaftlicher Weiſe zur Aufklärung etwaiger Miß⸗ verſtändniſſe beizutragen, die durch die von der Amerikaniſchen Regierung erwähnten Vorkommniſſe in den Beziehungen der beiden Regierungen eingetreten ſein könnten. a Was zunächſt die Fälle der amerikaniſchen Dampfer„Cuſ⸗ hing“ und„Gulflight“ betrifft, ſo iſt der amerikaniſchen Botſchaft bereits mitgeteilt worden, daß der Deutſchen Regierung jede Abſicht fernliegt, im Krieg feindlichen Haltung ſchuldig gemacht haben, durch Unterſeeboote oder Flieger angreifen zu laſſen; vielmehr ſind den deutſchen Streitkräften wiederholt die beſtimmteſten Anweiſungen gegeben worden, Angriffe auf ſolche Schiffe zu vermeiden. Wenn in den letzten Monaten infolge von Verwechſelungen neutrale Schiffe durch den deutſchen Unterſeebootskrieg zu Schaden gekommen ſind, ſo handelt es ſich um ganz vereinzelte Ausnahmefälle, die auf den Flaggenmißbrauch der britiſchen Regierung in Ver⸗ bindung mit einem fahrläſſigen oder verdächtigen Verhalten der Schiffskapitäne zurückzuführen ſind. Die Deutſche Regie⸗ rung hat in allen Fällen, wo ein neutrales Schiff ohne eigenes Verſchulden nach den von ihr getroffenen Feſtſtellungen durch deutſche Unterſeeboote oder Flieger zu Schaden gekommen iſt, ihr Bedauern über den unglücklichen Zufall ausgesprochen und, wenn es in der Sachlage begründet war, Entſchädigung zugeſagt. Nach den gleichen Grundſätzen wird ſie auch die Fälle der ameri⸗ kaniſchen Dampfer„Cuſhing“ und„Gulflight“ behandeln; über dieſe Fälle iſt eine Unterſuchung im Gange, deren Ergebnis der Botſchaft demnächſt mitgeteilt werden wird, und die ge⸗ gebenenfalls durch eine internationale Unterſuchungskommiſſion gemäß Titel 3 des Haager Abkommens zur friedlichen Erledigung i Streitfälle vom 18. Oktober 1907 ergänzt werden unte. 5 f Bei der Verſenkung des engliſchen Dampfers„Falaba“ hatte der Kommandant des deutſchen Unterſeeboots die Abſicht, den Paſſagieren und der Mannſchaft volle Gelegenheit zu ihrer Rettung zu geben. Erſt als der Kapitän der Aufforderung, beizudrehen, nicht nachkam, ſondern flüchtete und mit Raheten⸗ Signalen Hilfe herbeirief, forderte der deutſche Kommandant zunächſt die Mannſchaft und die Paſſagiere durch Signale und Sprachrohr auf, das Schiff binnen zehn Minuten zu ver⸗ laſſen; tatſächlich ließ er ihnen dreiundzwanzig Minuten Zeit, und ſchoß den Torpedo erſt ab, als verdächtige Fahrzeuge der„JFalaba“ zu Hilfe eilten. a Was die Verluſte an Menſchenleben bei der Verſenkung des britiſchen Paſſagierdampfers„Luſitania“ anlangt, ſo hat die Deutſche Regierung den beteiligten neutralen Regierungen bereits ihr lebhaftes Bedauern darüber zum Ausdruck gebracht, daß Angehörige ihrer Staaten ihr Leben bei dieſer Gelegenheit verloren haben. Die Kaiſerliche Regierung vermag ſich im übrigen dem Eindruck nicht zu verſchließen, daß gewiſſe wichtige Tatſachen, die im uxmittelbarſten Zuſammenhang mit der Ver⸗ Berſenkung der„Luſitania“ ſtehen, der Aufmerkſamkeit der Regierung der Vereinigten Staaten entgangen ſein könnten. Sie hält es deshalb im Intereſſe des von beiden Regierungen angeſtrebten Zieles einer klaren und vollen Verſtändigung für notwendig, ſich zunächſt davon zu überzeugen, daß die den beiden Regierungen vorliegenden Nachrichten über den Sachverhalt voll⸗ ſtändig und ſind und übereinſtimmen. Die Regierung der Vereinigten Staaten geht davon aus, daß die„Luſitania“ als ein gewöhnliches, unbewaffnetes Handels⸗ ſchiff zu betrachten iſt. Die Kaiſerliche Regierung geſtattet ſich in dieſem Zuſammenhange darauf hinzuweiſen, daß die „Luſitania“ einer der größten und ſchnellſten mit Regierungs⸗ mitteln als Hilfskreuzer gebauten englischen Handelsdampfer war und in der von der engliſchen Admiralität herausgegebenen „Navy-⸗Liſte“ ausdrücklich aufgeführt iſt. gierung iſt ferner aus zuverläſſigen Angaben ihrer Dienſtſtellen und neutraler Paſſagiere bekannt, daß ſchon ſeit längerer Zeit Jo gut wie alle wektvolleren engliſchen Handelsſchiffe mit Ge⸗ ſchützen, Munition und anderen Waffen verſehen und mit Per⸗ ſonen bemannt ſind, die in der Bedienung der Geſchütze beſonders geübt ſind. Auch die„Luſitania“ hat nach hier vorliegenden Nachrichten bei der Abfahrt von Newyork Geſchütze an Bord gehabt, die unter Deck verſteckt aufgeſtellt waren. Die Kaiſerliche Regierung beehrt ſich ferner die beſondere Aufmerkſamkeit der Ameritaniſchen Regierung darauf zu lenken, daß die britiſche Admiralität ihrer Handelsmarine in einer geheimen Anweiſung vom Februar dieſes Jahres empfohlen hat, nicht nur hinter neutralen Flaggen und Abzeichen Schutz zu ſuchen, ſondern ſogar unter dieſer Verkleidung durch Rammen angriffsweiſe gegen deutſche Unterſeeboote vorzugehen. Auch ſind als beſonderer Anſporn zur Vernichtung der Unterſeeboote durch Handelsſchiffe von der britiſchen Regierung hohe Preiſe ausgeſetzt und auch bereits ausgezahlt worden. Angeſichts dieſer ihr ein⸗ wandfrei bekannten Tatſachen vermag die Kaiſerliche Regierung engliſche Kauffahrteiſchiffe auf dem vom Admiralſtabe der Kaiſer⸗ lich Deutſchen Marine bezeichneten Seekriegsſchauplatz nicht mehr als„unverteidigtes Gebiet“ anzuſehen; auch ſind die deutſchen Kommandanten infolgedeſſen nicht mehr in der Lage, die ſonſt für das Seebeuterecht üblichen Regeln zu beobachten, denen ſie früher ſtets nachgekommen ſind. Endlich muß die Kaiſerliche Regierung beſonders darauf hinweiſen, daß die„Luſitania“, wie ſchon früher, ſo auch auf ihrer letzten Reiſe kanadiſche Truppen und Kriegsmaterial, unter dieſem nicht weniger als 5400 Kiſten Munition an Bord hatte, die zur Vernichtung tapferer deutſcher Soldaten, die mit Opfermut und Hingebung ihre Pflicht im Dienſt des Vaterlandes erfüllen, beſtimmt war. Die Deutſche Re⸗ ierung glaubt in gerechter Selbſtverteidigung zu handeln, wenn ſie mit den ihr zu Gebote ſtehenden Kriegsmitteln durch Ver⸗ nichtung der für den Feind beſtimmten Munition das Leben ihrer Soldaten zu ſchützen ſucht. Die engliſche Schiffahrtsgeſell⸗ ſchaft mußte ſich der Gefahren, denen die Paſſagiere unter dieſen Umſtänden an Bord der„Luſitania“ ausgeſetzt waren, bewußt ſein. Sie hat. wenn i ie titzbem an Borden um, in voller Ueberlegung as Leben amerikaniſcher Bürger als Schutz für die beförder Munition zu benutzen verſucht und ſich in Widerſpruch eden u den klaren Beſtimmungen der amerinkaniſchen Geſehgebung die die Beförderung von Paſſagieren auf Schiffen, die Exploſiv⸗ ſtoffe an Bord haben, ausdrücklich verbietet und mit Strafe dedroht. Sie hat dadurch in frevelhafter Weiſe den Tod jo zahl⸗ reicher Paſſagiere verſchuldet. Nach der ausdrücklichen Meldung des betreffenden U⸗Bootkommandanten, die durch alle ſonſtigen Nachrichten lediglich rasche wird, kann es keinem Zweffel unterliegen, daß der raſche Untergang der„Luſitama“ in erſter Einie auf die durch den Torpedoſchuß verurſachte Exploſton der Munitionsladung zurückzuführen iſt. Anderenfalls wären die Paſſagiere der„Luſitania“ menſchlicher Vorausſicht nach gerettet worden. 55 1 36. Die Kaiſerliche Regierung hält die im vorſtehenden ange; führten Tatſachen für wichtig genug, um ſie einer aufmerk⸗ ſamen Prüfung der Amer hanfſchen Regierung zu empfehlen. Indem die Kaiſerliche Regierung ſich ihre endgültige Stellung⸗ nahme zu den im ene mit der Verſenkung der „Luſitania“ geſtellten Forderungen bis na Eingang einer Ant⸗ wort der Amerikaniſchen Regierung vor ehalten darf, glaubt 8 ſie nene an dieſer Stelle darauf hinweiſen zu ſollen, wie Kenntnis genommen hat, die ſeitens der Amerikaniſchen ie ſeinerzeit mit Genugtuung von den Vermittlungsvorſchlägen Regierung in Berlin und London unterbreitet. word 1 en-H gsgebiet neutrale Schiffe, die ſich bete M Der Kaiſerlichen Re⸗ 4 um einen modus vivendi für die Führung des Scekrieges zwiſchen Deutſchland und Großbritannien anzubahnen. Die Kaiſerliche Re⸗ Seiner Exzellenz dem Botſchafter der Vereinigten Staaten Amrita, Herrn Gerard.„ Karlsruhe, 31. Mai. Aus mehreren Landes⸗ eilen liegen Nachrichten über das Vorherrſchen einer zroßen Raupenplage vor. Dieſe herrſcht vor allem in der Gegend von Breiſach, wo ſelbſt das Abflammen der Bäume, um die Raupenneſter zu zerſtören, nichts zenützt hat. Ausgenommen Aepfel⸗, Kirſch⸗ und Birn⸗ bäume ſtehen dort faſt alle anderen kahl da. Man ſiehl m den Gärten nichts anderes als Stämme, Aeſte und Raupenneſter. ö 8 () Mannheim, 31. Mai. Im Hinblick auf die neulichen Fliegerangriffe auf Mannheim⸗Ludwigshafen und die Pfalz und zugleich durch das unverantwortliche Verhalten des Publikums veranlaßt, hat die Polizei⸗ direktion neue Vorſichtsmaßregeln bekannt ge⸗ 191 75 wonach bei künftiger Fliegergefahr nicht nur durch öllerſchüſſe, ſondern auch durch Dampfſirenen und Ra⸗ keten Warnungsſignale gegeben werden. Wer trotz der Anordnung der Polizeidirektion ſich beim Nahen der Flie⸗ ger und ihrem Flug über die Stadt auf Straßen und Plätzen aufhält, oder gar Balkone und Dächer aufſucht, wird mit Freiheitsſtrafen belegt. Mannheim, 31. Mai. Wegen unheilbarer Krank⸗ heit ſtürzte ſich ein 57 jähriger Maurer aus dem Fenſter ſeiner im 4. Stock gelegenen Wohnung in den Hof und blieb tot liegen. Während des Falles ſtürzte der Körper auf einen Knaben, der aus dem Feunſter ſchaute, und brachte ihm eine ſchwere Verletzung am Kopfe bei. Mannheim, 30. Mai. Auf dem hieſigen Fried⸗ hof machte der Kaufmann Albert Mayer aus Nürnberg ſeinem Leben durch Erſchießen ein Ende. Mannheim, 31. Mai. Die Bäckerinnung kündigt eine Herabſetzung des Brotpreiſes an. Vom 15. Juni a N der Dreipfünderlaib ſtatt bisher 64 Pfg. 62 Pfg. oſten. g 0 Horrenberg bei Wiesloch, 30. Mai. Im benach⸗ barten Balzfeld iſt man einem Kindsmord auf die Spur gekommen. Beim Leeren einer Abortgrube wurde die Leiche eines neugeborenen Kindes, das ſchon längere Zeit in der Grube gelegen haben mag, gefunden. Als Täterin wurde die 27jährige Dienſtmagd Johanna Dürk ermittelt und verhaftet. i-) Dos, 31. Mai. Schwer vom Schickſal heim⸗ geſucht wird die hieſige Familie des Lademeiſters Geiſer. 5 Auf dem Felde der Ehre iſt nun ihr dritter Sohn, Her⸗ 5 mann Geiſer, 1 1 nachdem ihm ſeine beiden Brüder im Kampf um das Vaterland kurz zuvor im Tode voraus⸗ gegangen waren. Pforzheim, 31. Mai. Der Stationsaſſiſtenl D. Gaupp in Dietlingen, welcher ſeit mehreren Jahren bei der Albtalbahn in Stellung iſt, wurde wegen Unterſchlagung in Neubreiſach, wo er zum Heere eingezogen war, verhaftet. Gaupp ſoll die Badiſche Lokal⸗ eiſenbahn⸗Geſellſchaft dadurch erheblich betrogen haben, daß er ſich in Stuttgart Fahrkarten drucken ließ, die er an der Stationskaſſe zu ſeinem Nutzen verkaufte. Da zu den Freilichtaufführungen in Dietlingen Tauſende von Fremden mit der Nebenbahn nach Dietlingen kamen, —— ö karten eine bedeutende Summe erzielt haben. „Grombach bei Bruchſal, 31. Mai. Das Spielen mit einem Flobertgewehr hat hier ein junges Menſchen⸗ leben gefordert. Der 15jährige Friedrich Hoffmann aus Steinsfurt legte im Spaß auf ſeinen Kameraden, den 12jährigen Knaben eines im Felde ſtehenden Landſturm⸗ mannes, an. Plötzlich ging der Schuß los und die Kugel ging dem Knaben in den Unterleib. Die Verletzung war ſo ſchwer, daß ſie den Tod des Getroffenen herbeiführte. ( Raſtatt, 31. Mai. An der Murgtalſtraße hat ſich ein ſchwerer Unglücksfall ereignet. Ein 16jähriger Haus⸗ burſche ſtieß auf ſeinem Fahrrad mit einem auf der Probe⸗ fahrt befindlichen Kraftwagen zuſammen. Der Haus⸗ burſche wurde ſchwer aber nicht lebensgefährlich verletzt. „Pfullendorf, 31. Mai. Dieſer Tage ſah der zur Zeit beurlaubte Obermatroſe Fr. Lutz, wie die Schwäne im Stadtweiher etwas unter Waſſer drückten und fort⸗ nahmen. Bei näherem Betrachten ſtellte er feſt, daß es ſich um ein lebendes Weſen handelte. Kurz entſchloſſen, ſprang in den See und entriß den Schwänen ihren Raub in Geſtalt des noch lebenden 5jährigen Kindes des Os⸗ kar Diemer von hier. Das Kind war anſcheinend ins Waſſer gefallen und iſt dann von den Schwänen gepackt worden. ö ( Konſtanz, 31. Mai. Die Ablieferung von Goldſtücken an die Reichsbank geht erfreulicherweiſe immer weiter. Nach der im Bezirk Konſtanz ausgeübten Sammeltätigkeit iſt jetzt die 6. Million Mark in Gold⸗ münzen überſchritten. 0 0 Konſtanz, 31. Mai. Die ſchweizeriſche Depeſchen⸗ agentur teilt mit: Die von verſchiedenen Blättern ge⸗ brachten Nachrichten, daß der Austauſch der ſchwer⸗ verwundeten Gefangenen zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ dings iſt in Konſtanz und Lyon ſowie in der Schweiz die einen neuen Sanitätszug angeſtattet hat, alles für den Austauſch bereitgeſtellt; es iſt im Bundeshauſe jedoch keinerlei Mitteilung eingetroffen, daß die wie bekannt 8 ſehr langwierigen Verhandlungen zwiſchen Deutſchland 2 755 Frankreich zum Abſchluß gelangt ſeien. Es ſcheint im Hegenteil, daß über einen Punkt eine völlige Einigung noch nicht erzielt werden konnte e S . 8 8 ä eee.* 8— W * 55— W 5 85 2 0 5 5 5 5 . Vetterbericht. 3 85 8 Der Luftdruck über Süddeutſchland iſt unter dem — Einfluß eines von Weſten heranziehenden Maximums raſch geſtiegen. Die Störungen ſind nach Oſten zu aus⸗ zeglichen. Für Mittwoch und Donnerstag iſt heiteres, kgckenes und warmes Wetter zu erwarten. 8 eee dürfte Gaupp aus dem Verkauf ſeiner eigenen Fahr reich unmittelbar bevorſtehe, iſt offenbar verfrüht. Aller⸗ „Spart Brotmarkon.“ Lokales. Seckenheim, den 1. Juni 1915. 2. Gugl. Kirchengemeinde. Die Kriegsandacht findet in dieſer Woche ausnahmsweiſe am Mittwoch, abends 8 Uhr ſtatt. Der heutige chweinemarkt war mit 72 Stück Milchſchweinen befahren, von denen 60 Stück zum Preiſe von 38—45 Mk. pro Paar verkauft wurden. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Gottesdienst⸗Ordnung. der kath. Kirchengemeinde] der ev. Kirchengemeinde Fronleichnamsfeſt. Mittwoch, 2. Juni 1918 (8. Juni) 8 Uhr abends Kriegsandacht. 1/8 Uhr: Frühmeſſe. 5 9 Ahr: Hochamt m. Segen und Fronleichnamsprozeſſion in der Kirche. ½2 Uhr: Corporis⸗Chriſti⸗ Bruderſchaft mit Segen, nachher Beichtgelegenheit. 7 Uhr: Kriegsbittandacht mit Segen. Sekanntmachung. Laut Verfügung Großh. Bezirksamtes iſt die Mög⸗ lichkeit gegeben, die Brotverſorgung durch Gerſte, die auf Antrag von der Zentralſtelle zur Beſchaffung der Heeres⸗ verpflegung zugewieſen wird, zu ergänzen. Wir haben des⸗ halb feſtzuſtellen, in welchen landwirtſchaftlichen Betrieben ein Zuſchuß von Gerſte bezw. Gerſtenmehl gerechtfertigt erſcheint und welche Mengen etwa nach Aufbrauch der eigenen Gerſtenvorräte in Betracht kommen. Eine Zuweiſung kann jedoch nur unter der Voraus⸗ ſetzung erfolgen, daß beim Verbrauch des übrigen Brotge⸗ treides, Weizen, Spelz und Roggen die in§ 4 Abſ 4a der Bundes ratsverordnung vom 25. Januar 1915 betr. die Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl gezogenen Grenzen nicht überſchritten werden, daß alſo von den Vorräten an dieſen Getreidearten die dem Kommunal- verband zuſtehenden bereits mitgeteilten Mengen voll und ganz zur Ablieferung kommen. i Wer hiernach zum Empfang berechtigt iſt und davon Gebrauch machen will, muß dies am Mittwoch, den 2. Jnni ds. 28. vormittags von 8 bis 10 Ahr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 anmelden. Spätere Anmeldungen können nicht mehr berückſichtigt werden. Seckenheim, den 29. Mai 1915. Hürgermeiſteramt: Volz. Koch. Wekanntmachung. Wir bringen zue allgemeinen Kenntnis, daß laut neueſter Verfügung Großh. Bezirksamts Beurlaubungen von Mannſchaften mobtier Truppenteile im Intereſſe der Erhaltung der Schlagfertigkeit unſeres Feldheeres kei- ne Ausſicht auf Grſoalg haben können. Nur wenn beſonders geartete Verhaliniſſe ausnahmsweiſe die Heimderufung eines im Felde ſtehenden Mannes unum⸗ ganglich nölig machen, ſo iſt eine ſolche im Reklamations⸗ wege zu erſtreben, nicht aber durch unmittelbaren Antrag bei den wobilen Truppenteilen. Letzterer Weg würde die Erledigung nicht nur verzögern, ſondern er hat auch zu unterbleiben. Hiernach können Mannſchaften mobiler Truppenteile zu Felobeſtellungsarbeiten nicht mehr allgemein be- urlaunbt werden. Wir müſſen deshalb bitten von Stellung hiernach ausſichtsloſer Anträge unbedingt abſehen zu wollen. Seckenheim, den 29. Mai 1915. Fürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die weltliche Feier der Sonn⸗ und Feſttage betr. Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß mit Rück⸗ ſicht auf die beſonderen, durch den Krieg geſchaffenen Ver⸗ hältniſſe bis auf Weiteres an Sonn⸗ und Feſttagen Koch. von geendigung des vormittägigen Haupigattes-⸗ dienſtes ab landwirtiſchaftliche und Gartenarbeit mit Allerhöchſter Staatsminiſterial⸗Entſchließung vom 18. lf. Mts. erteilten Ermächtigung zugelaſſen wird. Verboten ift die landwirtſchaftliche und Gartenarbeit am Charfrei⸗ tag, am Oſter⸗ und Pfingſtſonntag am Fronleichnamstag. Mannheim, den 23. März 1915. Groſh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht.. Seckenheim, den 1. Juni 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Farren⸗Verſteigerung betr. Am Freitag, den 4. Juni 1915, vorm. 11½ Uhr wird im Farrenſtall in Seckenheim ein funger, fet⸗ ter, zur Zucht untauglicher Farren öffentlich meiſtbietend verſteigert. Seckenheim, den 1. Juni 1915. Gemeinderat: i Volz. 8 Koch. gebracht. Verordnung. Die Polizeiſtunde betr. Die Verordnung vom 5. März 1915(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt Seite 55) wird mit ſofortiger Wirkung aufgehoben. Karlsruhe, den 18. Mai 1915. Gr. Miniſterinm des Junern von Bodmann. Verfügung. Auf Grund des§ 9 unter b des Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom 4. Juni 1851 verbiete ich für das Gebiet des Großherzogtums Baden, daß in den Städ⸗ ten mit über 10000 Einwohnern nach 12 Uhr nachts und in den übrigen Gemeinden nach 11 Uhr nachts in Wirt⸗ ſchaften der Wirtſchaftsbetrieb fortgeſezt wird. Dieſes Verbot erſtreckt ſich auch auf Veranſtaltungen von Vereinen und geſchloſſenen Geſellſchaften in Wirtſchaften, auch wenn nur Mitglieder und perſönlich eingeladene Gäſte zu den Veranſtaltungen Zutritt haben, findet aber keine Anwen- dung auf die Verabreichung von Speiſen und Getränken an Fremde, welche in Gaſthäuſern übernachten oder auf der Durchreiſe in ſolchen anhalten. Wer das Verbst übertritt oder zu ſolcher Usbertrstung auffardert oder aunreizt, wird, wenn die beſtehenden Geſetze keine höhere Freiheitsſtrafen be⸗ ſtimmen, mit Gefängnis bis ju 1 Jahr beſtraft. Das Verbot tritt ſafart mit ſeiner Verkün⸗ dung in Kraft. Karlsruhe, den 14. Mai 1915. Stellv. Generalkommando des XIV. Armeekorps. Der ſtellvertretende, kommandierende General, Freiherr von Manteuffel, General der Infanterie. Vorſtehendes wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis Wir weiſen ausdrücklich darauf hin, daß die Über⸗ tretung des Verbots den Wirtſchaftsbetrieb nach Eintritt der Polizeiſtunde fortzuſetzen ebenſo die Aufforderung oder Anreizung zu ſolcher Uebertretung ausſchließlich mit Ge⸗ fängnis beſtraft wird. Seckenheim, den 29. Mai 1915. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch. 2 2 ZJbeklianntmachung. Wir geben bekannt, daß laut Mitteilung Großh. Bezirksamts das Ergebnis an Kleie aus den Fruchtmah⸗ lungen im diesſeitigen Kommunalverbandbezirke demnächſt an die geſammten Landwirte unſeres Kommunalverbandes nach den für die Verteilung der von der Bezugs vereinigung zur Verfügung geſtellten Mengen durch das Getreidebüro Mannheim erfolgt. Seckenheim, den 22. Mai 1915. Kürgermeiſteramt: Volz. Koch. Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Annahmestelle: Gg. Leonh. Bühler, Seckenheim, wohnhaft: An den Planken; kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheck- konto 629 Ludwigshafen a. Rh. Grasverſteigerung. Die Cv. Rollektur Mann⸗ heim versteigert am Samstag. den 5. Juni, vorm. 10 uhr in ihrem Geſchaftszimmer, Werderplatz 6 den Futterer⸗ wachs aufs ganze Jahr von 187 a 18 qm Grundſtücken Gemarkung Neckarau in den Rheingärten, Flinau u. beim Kiesloch. Austunft erteilt Güteraufſeher Mayfarth in Neckarau. Hengras⸗Verſteigerung. Die Ev. Rollektur Mann⸗ heim verſteigert den dies⸗ jährigen Heugraserwachs wie folgt: Freitag, den 11. Juni ds. Js. vorm. /e Uhr im „Ochsen“ in Brudl von ca. 38 ha auf den Gemarkungen Rohrhof, Edingen, schwet⸗ zingen und Rheinau. Ein ſchulentlaſſenes Mädchen ſucht Stelle als Kindermädchen g Zu erfragen in der Exped. Guterhaltener Hackpflug und Egge zu verkaufen. Hauptſtraße 106. Garantiert dauernd gut⸗ lohnende Heimarbeit erhäli jede, Dame durch leichte Handarbeit; die Arbeit wird nach jedem Orte vergeben. Näheres durch Proſpekt mit fert. Muſter gegen Einſend. von 40 Pfg. in Marken bei Roſa Gebhardt, Scheidegg im Algän. Schöne 2⸗Jimmerwohunng mit allem Zubehör per ſo⸗ fort in vermieten. Hildaſtraße 83. 2 Jiamer und Küche an ruhige Leute per ſofort zu vermieten. n Tniſenſtraße 49. Gut ausgeſtattete Zimmer-Wohnung mit compl. Bad, elektr. Licht, Waſſerleitung, Gartenanteil und ſämmtl. Zubehör an der Halteſtelle d. Nebenb. ſofort oder ſpäter zu vermieten. Näh. 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Fronleichnamstag bei jeder Witterung von 3 Uhr ab Vaterländisches Konzert von der durch ihre Opferwilligkeit beliebt gewordenen Feuerwehr-Kapelle Friedrichsfeld Eintritt nur 10 Pfg. für jede erwachsene Person. Oskar Schaaf, Restaurateur. Bekanntmachung. Lie Hunoslaxe betr. Gemäߧ 3 des Geſetzes vom 4. Ma 1896, die Hunderaxe belt.§ 2 ber Vougugsverordnungen hierzu vom O. Peai 1896(Gel u. B.⸗O.⸗Bl. S. 74 ff.) bringen wir hiermit zur offentlichen Kenntnis, daß in der Zeit vom 14. uis 16. ant ds. 38., die anmeldung der Hunde und die Eulriqtung der Hundetaxe fur das Taxjahr 1. Eun 1915 bis 31. Mat 1916 zu erfolgen hat. Auzumelden ißt jeber bis zu dieſem Zeupunkt über 6 Wochen alte Hund. Ueber 6 Wochen alte Hunde, welche nach dieſem Termine bis zum 31. Pai des nächſten Jahres in Beſitz genommen oder in die Gemeinde eingebracht werden, ſind imnerhalb 4 Wochen nach der Beſitzerlangung bezw. der Einbringung, Hunde welche erſt nach dem Anmeldetermim das Alter von 6 Wochen erreichen, innerhald 4 Wochen nach dieſem Zeupuntt anzumelden. Eine Aumeloung iſt jedoch nicht erforderlich, wenn der Beſitz des Hundes in der erſten Halfte des Monats Jun, bezo. voc Ablauf der vierwöchigen Friſt des zweiten Aoſatzes wieder aufgegeben wurde. Das gleiche gilt, wenn der Hund an die Stell eines anderen von demſelben Be⸗ ſizer in der gleichen Gemeinde im laufenden Taxjahr ſchon vertaxten Hundes trut. Sei der Aumeldung iſt zugleich die Tare zu entrichten. Das Mitbringen der Hunde hierzu iſt nicht er forderlich. Die Taxe, welche von dem Beſttzer zu bezahlen iſt, beträgt für das vom 1. Juni bis 31. Mai laufende Jahr (Taxplagr): i 5 a) In den Gemeinden Mannheim, Ladenburg und Seckenheim 16 Mark. b) In den übrigen Gemeinden des Amtsbezirks 8 Mk. Hat der Beſtzer in keiner Gemeinde des Großherzog⸗ tums einen dauernden Aufenthalt, ſo beträgt die Taxe 8 ek. Für Hunde, die im Bentze des Deuſchen Reiches od. eines Bundesnaates ſtehen, iſt eine Taxe nicht zu entrichten. Der Beſitzer hat hinſichtlich der Taxe den Rückgriff auf den Eigentumer. Die Anmeldung des Hundes und die Bezahlung der Taxe hat durch den Beſitzer ſelbſt oder einen Steilvertteter desſelben persönlich und mündlich bei der Steueteingehmetel am Orte des Wohuſitzes oder des dauernden Aufenthalts des Beſitzers, durch die Hundebeſitzer, ohne dauernden Auf⸗ enthaltsort am Ort des vorübergehenden Aufenthalts zu erfolgen. Hunde, die auf abgeſonderten Gemarkungen gehalten werden, ſind in derjenigen Gemeinde anzumelden, zu welcher die abgeſonderte Gemarkung in ſteuerlicher Beziehung zu- geteilt iſt. Die Steuereinnehmerei erteilt für jeden vertaxten Hund eine beſondere Quittung und führt über die Anmel⸗ dungen ein Verzeichnis, welches am 16. Juni abgeſchloſſen wird. Wer die fechtzeitige Anmeldung eines Hundes unter- lässt, hat neben der Tare den doppelten Betrag ger⸗ selben als Strafe zu entrichten. Vermag der Angezeigte jedoch nachzuweiſen, daß die rechtzeitige Anmeldung nur aus Verſehen und nicht in der Abſicht einer Taxhinterziehung unterblieb, ſo kann auf eine Strafe bis zum einfachen Betrag der Taxe erkannt werden. Hunde, für welche die Tape nicht rechzeitig bezahlt wird, können eingezogen werden. Die Bürgermeisterämter und Stabhalterelen werden beauftragt, dieſe Verfügung am Rathaufſe anzuſchlagen und in ortsüblicher Weiſe wiederholt bekannt machen zu laſſen. Auf Grund der gemäß 8 1 der Vollzugs verordnung vom 4. Mai 1896 aufzuſtellenden Liſte und des von der Steuereinnehmerei über die Anmeldung und Taxtbezahlung zu führenden Verzeichniſſes, ſowie ihrer etwaigen ſonſtigen Kenntnis haben die Bürgermeiſterämter spät. bis zum 1. Juni ds. Js. hierher anzuzeigen, welche Hunde nicht ge⸗ meldet wurden. Mannheim. den 22. Mai 1915. Großh. gezirksamt. Abt. Vid— Polizeidirektion. Beſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 31. Mai 1915. Bürgermeisteramt: Volz. Koch. Evangel. Kirchenchor Damen). Heute Probe. Trauergeſang für D Frauendior. Es wird um vollzähliges Eiſcheinen gebeten.