N . Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. rr Hr. e e e Na. 8 5 Der Weltkrieg. Seit mehr als drei Wochen tobk zwiſchen Lille und Arras eine Schlacht von einer Größe und Ausdehnung, wie wir ſie ſeit langem nicht mehr auf dem weſtlichen Kriegs⸗ ſchauplatz erlebt haben. Wochenlang hatten ſswohl die Franzoſen wie auch die Engländer ihren Angriff, der diesmal der große Durchbruch werden ſollte, vorberei⸗ tet. Ungeheure Menſchenopfer haben ſich die Franzoſen und Engländer bereits koſten laſſen und das ganze Er⸗ gebnis ſind einige zerſchoſſene Dörfer, die dazu von den Deutſchen aus ſtrategiſchen Gründen freiwillig geräumt wurden. Zudem kommt der Hauptſtoß bei Arras trotz der immer wiederholten Angriffe nicht vorwärts. Ver⸗ gebens verſucht der franzöſiſche Generalſtab mit ſeinen täglichen Erfolgen die Allgemeinheit darüber hinwegzu⸗ täuſchen. Guſtave Herve, der ſchon mehrere Male der franzöſiſchen Heeresleitung die bittere Wahrheit unver⸗ blümt ins Geſicht ſchleuderte, verlaugt in ſeiner„Guerre ſoziale“, die Regierung möge dem Volke nun endlich ein⸗ mal die volle Wahrheit einſchenken. Es habe ein Recht darauf. Herve kritiſiert die Herzloſigkeit der offiziellen Agentur, die täglich Siege melde; ſeit zehn Monaten ſei kein Sterbenswort über die eigenen Verluſte bekannt gegeben worden. Das Volk leſe die deutſchen Verluſte und ſage dann:„Wir müſſen noch ſchrecklichere Ver⸗ luſte haben“, weil die Deutſchen ein beſſeres Material haben.„Nach 10 Monaten täglicher Siege ſtehe Frankreich am alten Fleck“. Das zerſchoſſene Neuville und die Trümmer der Zuckerfabrik können jedenfalls die Opfer nicht genügend lohnen. Auch an ſämtlichen übrigen Kampfſtellen der Weſtfront haben die Franzoſen Niederlagen unter ſchweren Verluſten erlitten. Unſere Truppen ſind alſo überall noch ſtark genug, um die franzöſiſchen Angriffe kräftig abzuwehren. Die Fran⸗ zoſen blicken daher immer ſehnſüchtiger nach der italieni⸗ ſchen Hilfe. Daß man ſie nicht gerade ſehr hoch ein⸗ ſchätzt, geht aber aus dem immer dringender werdenden Werben um die Balkanſtaaten hervor. ö Im Oſten macht die deutſche Offenſive in Kur⸗ land erfreuliche Fortſchritte. Durch umfaſſenden An⸗ griff wurde der feindliche Nordflügel an der Dubiſſa in ſüdöſtlicher Richtung geworfen. Südlich des Njemen traten die Ruſſen nach hartnäckigen Kämpfen bei Dembowa Ruda und Kozliski den Rückzug auf Kowno an. Von Südweſten her nähern ſich die deutſchen Truppen Schau⸗ len. Auf dem ſüdöſtlichen Kriegsſchayplatz iſt öſtlich von Przemyel ein kleiner Stillſtand eingetreten. Man war⸗ tet hier offenbar ab, bis ſich die ſüdlich kämpfenden Heere der Generäle von Linſingen und v. Mackenſen, die einen ruſſiſchen Gegenangriff zum Stehen brachten und um die Höhen bei Halicze kämpfen, aufgerückt find, um gemeinſam gegen Lemberg daun vordringen zu en N V'Pkf — P... v 77VVVCCCCCCCCCCCTCTbVCCCCTCTGTPTGTGGTGGTGTꝙGTPꝙTGTGTGTGTPTPTbTPTPTPTPTPTCTGTCGbTCbTPbböbTTbbPPPTGGPPPPPP——P————P 66. Seckenheim, Donnerstag, den 10. Inn e 2 r 8—. PTwUFwwGGGCCCoCooooboo FFFFTPCTCECCCCCbCbCCbCCCCVCbTbbbVTTTCbbb derſeits nicht verändert. Geckenheimer Anzeiger, Noesheimer Anzeiger. Recparhauſer Zeitung, Ginger Zeitung. g Hmts blatt der Bürgermeisteradmier Sectenheim, Idasheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. 5 Die Ereigniſſe im Weſten Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 9. Juni. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag 3 Uhr: Im Abſchnitt nördlich von Arras ſpielten ſich einige Jufanterieaktionen am Abend und in der Nacht auf den Oſthängen des Loretto⸗ plateaus ab. Der Feind erwiderte unſeren Angriff mit drei Gegenangriffen, aber die Stellungen wurden bei⸗ Rordöſtlich der Zucker⸗ fabrik von Souchez rückten wir vor. In Neuville-St. Vaaſt bemächtigten wir uns nach einem ſehr heftigen Kampfe einer weiteren Häuſergruppe. Im Gebiet des Labyrinths wurde ein deutſcher Gegenangriff zurückge⸗ worfen. Südöſtlich von Hebuterne ſuchten die Deut⸗ ſchen die verlorenen Stellungen zurückzuerobern. Sie wurden viermal zurückgeſchlagen. Wir erweiterten un⸗ ſere Gewinne gegen Nordoſten bis zur Straße von He⸗ buterne⸗Yerre, indem wir auf 50 Meter Front zwei Reihen deutſcher Schützengräben einnahmen. Wir machten 150 Gefangene, darunter 100 unverwundete. Abends 11 Uhr: Im Lorettogebiet war der Artilleriekampf heute ſehr lebhaft. Die Jufanterie be⸗ feſtigte überall die vorher gewonnenen Stellungen und erzielte neue Fortſchritte. In Neuville⸗St. Vaaſt nahmen wir die Geſamtheit des kleinen, vom Feinde noch beſetzten Dorfteiles im Weſten des Dorfes ein, ebenſo neue Häuſer in der Hauptſtraße.(Nordteil.) Im Laby⸗ rinth ſchlugen unſere Truppen einen heftigen Gegenangriff zurück. Südlich Hebuterne verſtärkten wir leicht unſere Fortſchritte und behaupteten unſere Gewinne von geſtern und heute nacht trotz ſtarken Gegenaugriffes, der von zwei eiligſt in Automobilen aus dem Gebiete öſtlich Arras her⸗ beigeſchafften Bataillone ausgeführt wurbe. Wir ſetzten ſodann unſeren Fortſchritt gegen Oſten auf einer Front von etwa 1200 Metern fort. Der Feind bombardierte heftig die Schützengräben, die wir ihm geſtern nördlich der Aisne in der Nähe von Moulin ſous tous les vents abgenommen hatten. Dieſem Bombardement, das un⸗ ſere Artillerie eifrig erwiderte, folgte kein Gegenangriff. Weitere Opfer der U⸗Boote. WB. Rotterdam, 9. Juni. Der„Rotterdamſche Courant“ meldet aus London: Die Bark„Superb“, auf dem Wege von Buenos Aires nach Quenstown, mit 2200 Tonnen Getreide, wurde 50 Meilen weſt⸗ lich von Faſtnet durch eine Bombe zum Sinken ge⸗ bracht, nachdem die Beſatzung das Schiff verlaſſen hatte. — Der Dampfer„Mitterand“, mit Holz unterwegs von Schweden nach Hartlepool, wurde geſtern durch ein Tauchboot angegriffen. Er verſuchte vergeblich zu ent⸗ kommen. Nachdem der Beſatzung ein Termin von 10 a gegeben worden war, wurde das Schiff ver⸗ enkt. 1 1915. ere befeſtigten Geſamtumzuges der Feſtung darſtellt. Dies kuna dieſer Geſchoſſe war eine derartige, daß die Ruſſe 77! d Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. ——. 18. Jahrgang Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 9. Juni. Amtlich wird verlautbark vom 9. Juni 1915 mittags: 5 Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Südlich des Dnjeſtr verloren die Ruſſen neuerdings an Boden. Unter vielfachen Verfolgungskämpfen ſiegreich vordringend er⸗ reichten die Verbündeten geſtern nördlich Kolomea die Linie Kalaczkowee⸗Korszow, gewannen die Höhen von Ottynia, nahmen abends Stanislau in Beſitz und dran⸗ gen weiter gegen Halicz vor. Der Tag brachte 5570 Gefangene. An der übrigen Front in Galizien und Polen hat ſich nichts Weſentliches ereignet. N Balkankriegsſchauplatz: An der ſerbi⸗ ſchen Grenze fanden da und dort Plänkeleien und auch Artilleriegefechte ohne Bedeutung ſtatt. Bei Korito wurde eine montenegriniſche Bande in öſter⸗ reichiſch-ungariſcher Uniform verſprengt. i Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. 5 Zum Fall der Feſtung Przemysl. 5 WTB. Berlin, 9. Juni. Aus dem Großen Haupt⸗ quartier wird uns über den Fall der Feſtung Przemysl ergänzend geſchrieben: Die Stadt Przemysl mit ihren etwa 50000 Einwohnern liegt zu beiden Seiten des San, 5 bis 7 Kilometer von der Stadt entfernt, ſind die Hauptbefeſtigungen angelegt, die eine Geſamtaus⸗ dehnung von rund 50 Kilometern haben. Die Befeſti⸗ gungen beſtehen aus kleineren und größeren Forts, die untereinander durch Schützengräben, Schanz⸗ und ſonſtige Erdwerke verbunden ſind. Die Fort ſind mächtige, von tiefen Gräben umgebene Erd⸗ werke mit zahlreichen betonierten Unterſtänden und gemauerten Kaſernen. Breite, meiſt in zwei⸗ facher Reihe angelegte Drahthinderniſſe ſperren nach allen Seiten den Zugang zu den Befeſtigungsanlagen. Für de Angriff der verſtärkten bayeriſchen Diviſion wurden drei Forts der Nordfront ſamt den dazwiſchenliegenden Be⸗ feſtigungsanlagen beſtimmt, das heißt, es ſollte in den Hauptumzug der Feſtung ein Loch gebohrt werden von einer Breite, die etwas mehr als den zwanzigſten Teil des gelang am 31. Mai durch die Erſtürmung der Forts 10 a, Ja und 11 ſamt Zwiſchenlinien. Bis zum Abend des 2. Juni hatte ſich durch die Wegnahme der Forts 11 und 12 und Kapitulation der Werke 10 b und 9a die durch⸗ brochene Linie zu einer Breite von 8 Kilometer! erweitert, das heißt, die ganze Nordfront, etwa der ſechſte Teil der Geſamtbefeſtigungen, war im Beſitz des An⸗ greifers. Die Beſichtigung der erſtürmten Forts der Nordfront legt Zeugnis ab von der erſchütternden Wirkung unſerer ſchwerſten Geſchütze. Beton⸗ klötze von 3 Meter Stärke ſind geborſten und abgeſplittert gleich zerſtörten Sandburgen. Die Trichter, der 4 Zentimeter⸗Geſchoſſe wieſen eine Tiefe bis zu 8 und eine Breite bis zu 15 Metern aui. Auch die moraliſche W Lö.:!:!T——..ñͤͤ — Teuerdank's Brautfahrt Von Guſtav von Meyern. 3898 1 Fortſen ung. „Ritter?“ fragte Adelheid, ihre ſchlanke Geſtalt auf der Fußſpitze wiegend. f Ihr die Vertraute des Prinzen?“ „Ihr der Vertraute der Herzogin? Teuerdank ſelbſt?“ „Bei Gott, Ihr irrt Euch. Aber was muß ich von Euch glauben?“ n „Ei, Ritter, das müßtet Ihr doch am beſten wiſſen, Nachdruck verboten. Wohl gar denn ich bin, wofür Ihr mich haltet, und Ihr ſagtet ja 8 gtet ja ſelbſt, dann möchtet Ihr wohl... der Prinz von Cleve ſein.“ Noch ein Lächeln, und ſie entſchwand. „Libelle!“ rief Hugo, ihr nachblickend. auch er, ſein Pferd ſatteln zu laſſen. 5 f. N Der Apriltag, der ſeit dem Mittag in hellem Son⸗ nenſchein lachte, zeigte ſelbſt am ſpäten Nachmittag noch die Spuren der Schneeſchauer, mit denen frühmorgens ein ſcharfer Nordwind über Gent hinweggeſtrichen war und Knoſpen aller Art aus ihrem frühlingsſeligen Traume geriſſen hatte. Am erkennbarſten war dies in den kleinen Wäldern in der Umgegend der Stadt. An dem ſchon grünenden Unterholz von Buchen und Eichen wurde auf der Nord⸗ ſeite der braune Anhang des Vorjahres, der ſich nur mit Mühe gegen die unaufhaltſam vorbrechenden jungen Knoſpen wehrte, noch von tropfendem Schnee niederge⸗ bogen, und die zähen alten Blätter fielen mit leiſer Klage unter dem doppelten Angriff. Auf dem feuchten Grunde, der mit Ginſter, Jelängerjelieber, Zwergſtech⸗ men und Buchenſchößlingen ſchon faſt in Grün ge⸗ r, ſchimmerte in Vertiefungen noch blendendes Dann ging Weiß, oft ſeltſam abſtechend gegen das Violett der wilden Veilchen und anderer Erſtlinge des Lenzes, während die kahlen Aeſte bemooſter Hochſtämme wie Denkmäler ab⸗ geſtorbenen Lebens in die Luft ſtarrten. Es war im kleinen Rahmen der Natur ein Spiegel- bild der ſtürmiſchen Uebergangszeit, in welcher ſich das Jahrhundert ſelbſt von langem Winterſchlaſe zum Völ— kerfrühling befand. ü Ein ſolches Wäldchen lag auch eine halbe Stunde Weges öſtlich von Gent, da wo ſich die Heerſtraße nord⸗ öſtlich nach Mecheln und ſüdöſtlich nach Brüſſel teilte, in dem Winkel zwiſchen beiden Stroßen. Dasſelbe würde die Geſtalt eines Dreiecks gehabt haben, wenn ſich nicht auf ſeiner breiteren Oſtſeite wieder zwei Flügelſtreifen neben den Straßen hingezogen hätten, ſo daß es dort die Form annahm, die man bezeichnend genug mit dem Namen Schwatbenſchwanz benennt. Ein Verbindungs⸗ weg zog ſich von Süden nach Norden mitten hindurch. Kaum hundert Schritte von demſelben, ſchon in der Nähe der Flügel, öffnete ſich eine lichtere Stelle mit den Ueber⸗ bleibſeln einer alten flamländiſchen Burg, oder vimehr einer Warte mit Umfaſſungsmauern, die einſt zum Aus⸗ lug nach Oſten beſtimmt geweſen ſein mochte, jetzt aber nur noch einen kleinen, mit Trümmerſtücken eingefaßten. Hofraum und dahinter den Rundbogen der früheren Ein⸗ gangstür aufzuweiſen hatte. Das Ganze war mit Epheu und Schlinggewächſen aller Art überwuchert; nur das Portal zeichnete ſich dadurch aus, daß durch irgend wie und wann herübergewehten Samen drei Zwergföhren auf demſelben gewachſen waren und ihm jetzt eine natürliche Krone verliehen. Ein breiter Fußpfad wand ſich von dem Verbin⸗ dungswege her dicht an der Auine vorüber, um bald durch eine zweite Lichtung zwiſchen den beiden Flügelſtreifen auf eine ſchmale Ebene hinaus zutreten, über welche hin⸗ weg ſich die Ausſicht auf das Hauptgebäude einer ſtatt⸗ lichen alten Abtei öffnete.„„ Mit ſeinen zwei Reihen kleiner, von Säulen hufe kenntlich machte. auf dem Hofraume der Ruine ein Fußgänger auftaucht Kloſter— denn das war er—, würde man freilich Habe mir mit der Wünſchelrute hier das rechte Kräutlein gefaßter Rundbogenfenſter über dem großen runden E fahrtstor und den Ecktürmen mit den kurzen, ſpitzen Zie⸗ geldächern zeigte das Gebäude ſich von dieſer Seite wie in einem Rahmen eingefaßt. Die ſchmale Ebene zwiſchen den Waldſtreifen war kurzer Raſen, der ſeine Benutzun zur Fohlenweide in zahlloſen Abdrücken kleiner Pferde⸗ Ein Spazierweg von der Abtei führte den oberen Waldſtreifen entlang zur Ruine. Das Wäldchen hieß von dieter der Burgwald, und die Abtei war das Kloſter Allerſeelen. 5 Eben klang von dort die Veſperglocke herüber, Mit dem letzten Glockenſchlage ſtand er unter dem Ru bogen und ſah ſich vorſichtiſ ſpähend um. Seiner Kl⸗ dung nach ſchien er nicht mehr als ein Knecht zu ſei aber ein großer Bund Schlüſſel, das ihm am Leder en hing, und ein weinſeliges Geſicht mit einem gewiß launigen Blick deuteten an, daß ſeine gewöhnliche ſchäftigung nicht unter freiem Himmel, ſondern in jen unterirdiſchen Gewölben zu ſuchen war, mit denen der böſe Feind verſtanden hat. ſelbſt die Klöſter zu terwühlen, um in lotkendſter Geſtalt auf fromme Opf zu lauern— woher es denn auch kommen mag, daf ſelbſt der Tucendhafteſte nur in ſeltenen Fällen au ſolchen Räumen obne Gewiſſenspein und ſchweres K leid an die freie Luft zu treten vermag. 5 In die Tugend Baſtian's, des Kellerknechtes vo rechtes Mißtrauen habe ſetzen können, auch wenn ſich nicht ſelbſt eben darüber ausgeſprochen hätte. „Die Veſperglocke, und noch niemand da,“ ſagte er. „Um ſo beſſer! Da kann ich mich erſt zauberfeſt machen. Sau gehoben. e (Fortſetzung folgt“ Petersburg aus et worden, daß aus und im Dienſte be⸗ he, daß es gelungen ſei, d durch Angriffe ruffiſcher Tauchbodte 3 feindliche, Schiff e. zu verfenken oder zu beſchä⸗ digen. Hierzu erfähren wir an zuſtändiger Stelle, daß ur ein Schiff, und zwar ein Kohlendampfer durch indlichen Unterſeebootes verſenkt örpedohbot, das gerade bei dieſem gegangen war, wurde durch den⸗ cht beſchädigt und iſt inzwiſchen im u. Im übrigen iſt die Nachricht un- Krieg mit Italien. Amtlich wird verlautbart Der „WB. Wien, 9. Juni. vom 9. Juni 1915 mittags: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Der erſte von Truppen in der beiläufigen Stärke einer Jufanterie⸗ diviſion gegen den Görzer Brückenkopf angeſetzt, wurde unter ſchweren Verluſten der Italiener abgeſchlagen. Dieſe fluteten im Artilleriefeuer zurück und mußten mehrere Geſchütze ſtehen laſſen. Das gleiche Geſchick ereilte feindliche Angriffs- verſuche bei Gradisca und Monfalcone. Die Kämpfe an der Kärntner Grenze öſtuch des Plöckenpaſſes und das beiderſeitige Geſchützfeuer im Gebiete unſerer Kärntner und Tiroler Bergbefeſtigungen dauern fort. 6 3 Der Stellvertreker des Chefs des Generalſtabs: f. von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Die Erfolge des vernichteten ital. Luftſchiffes. WTB. Wien, 9. Juni. Wie aus Budapeſt ge⸗ meldet wird, wurde durch Bombenwürfe von dem ſpäter vernichteten italieniſchen Luftſchiff Citta di Ferrara in einzelnen Fabriken der offenen Stadt Fiume Ma⸗ terialſchaden verurſacht. Der Betrieb wird jedoch in al⸗ len beſchädigten Werken ungeſtört fortgeſetzt. Im Ge⸗ biete von Fiume erlitten einige Perſonen Verletzungen, auf dem benachbarten öſterreichiſchen Gebiet wurde eine Frau getötet. Die Bevölkerung von Fiume, die wäh⸗ rend des feindlichen Angriffes durchaus ruhig geblieben war, nahm die Nachricht von der Vernichtung des Lufk⸗ ſchiffes mit großem Jubel auf. 5 Venedig mit Bomben bele r WTB. Rom, 9. Juni.„Agenzia Stefani“ meldet amtlich: Heute vormittags überflog ein feindliches Flug⸗ eug Venedig und warf Bomben, die einige Privat⸗ däuer leicht beſchädigten. Nur eine Frau wurde am Arm leicht verletzt. Ein junges Mädchen wurde durch ein zurückprallendes Geſchoß am Kopf verletzt. Punkte weiter im Innern wurden 1 mit Bomben be⸗ legt. Der Schaden beſchränkt ſich auf einen Toten und mehrere Verwundete. 5 8 Das heimtückiſche Italien. 3 WTB. Köln, 9. Juni. Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Madrid: Die portugiſiſche Preſſe überraſchte vor drei Tagen ihre Landsleute mit der Nachrichk, daß der kürzlich in Italien gekaufte Zerſtörer„Liz“, neue⸗ ſter Bauart, mit ſchwerer Geſchützbewaffnung und 30.3 Knoten Geſchwindigkeit, als ohne Bemannung in den Liſten geführt werde. Der„Liz“, der in Tajo onit porku⸗ giſiſcher Flagge lag, hat dieſe geſtern geſtrichen und da⸗ für die britiſche geſetzt unter Nanahen einer engliſchen Beſatzung. Das Fahrzeug war von Portugal mit engliſchem Gelde gekauft worden und zwar im Ein⸗ verſtändnis mit Italien, das damals noch Werk darauf legte, neutral zu erſcheinen, obſchon es längſt dem Dreiverband verkauft war. i. Keine Zerſtörung ital. Häuſer in Stuttgart. We B. Stuttgart, 9. Juni. Italieniſche Bläk⸗ ker haben verbreitet, daß hier Häuſer von e nern angezündet worden ſeien. Augenſcheinlich wird dieſe Behauptung ausgeſtreut, um italieniſche Ausſchrei⸗ tungen gegen deutſches Eigentum in Italien zu recht⸗ fertigen, vielleicht auch, um zu ſolchen Ausſchreitungen zu ermutigen. Demgegenüber iſt feſtzuſtellen, daß die von den italieniſchen Blättern gemeldete Beſchädigung 5 5 Häuſer in Stuttgart nichtſtattgefunden hat. 5 Neues vom Tage. Die Demiſſion des amerikaniſchen Staats⸗ 8 ſekretärs. 5 WTB. Waſhington, 9. Juni.(Reuter.) Staats⸗ ſekretär Bryan hat demiſſſoniert.. kaniſche Note an Deutſchland wies 8 5 i er„der Staats⸗ ſchen ih m und I muß, die, wie das bei einem Staatsſekretär des Aeußern anzunehmen iſt, das Gebiet der auswärtigen Pviät'k be⸗ treffen mag. der Fahrtrichtung des Feindes ausgelegte Mi⸗ in größere Angriff des Feindes, geſtern nachmittag ſendungen gehen ſehr unregelmäßig ein. daß der Grund zum Rücktritt Bryans in eine r we⸗ ſentlichen Meinungsverſchiedenheit zwi⸗ nd dem Präſidenten Wil ſon liegen Rumäniens Neutralität. GͤcG. Zürich, 9. Juni. Der Mailänder„Secolo“ berichtet aus Bukareſt, im rumäniſchen Miniſterrat vom 2. Juni habe der Miniſterpräſident Bratianu die internationale Lage dargelegt. Die Miniſter hätten ſich einſtimmig auf den Standpunkt des Miniſter⸗ präſidenten geſtellt, der an der Neutralität feſt⸗ halten wolle. Der Bukareſter„Adverul“ ſchreibt: Der Miniſterrat habe, da der rumäniſchen Regierung keine neuen Vorſchläge vorgelegen hätten, beſchloſſen, an der Neutralität feſtzuhalten. Das gleiche teilt der„Univerſul“ mit. Er verſichert, die Verhandlungen mit der Entente ſeien wegen der ungenügenden Vorſchläge Rußlands völlig ins Stocken geraten. Die Oeffentlichkeit habe die Ent⸗ ſcheidung ruhig aufgenommen, ſei es, daß man ſie billige, oder noch auf ein Entgegenkommen hoffe. Bulgariens Nentralität. 5 Gch. Zürich, 9. Juni. Das„Giornale d'Italia“ meldet aus Sofia: Der Miniſterpräſident Radoſlawow habe den Staaten mitgeteilt, daß Bulgarien trotz des Eingreifens Italiens in den Kriegen eutral blei⸗ ben werde. Der Korreſpondeut fügt ſeiner Meldung hinzu, daß Bulgarien allerdings kaum auf die von den Serben beſetzten mazedoniſchen Gebiete verzichten werde. Demnächſt findet ein neuer Kronrat ſtatt. Der Dank für die großartige Aufnahme der Emden⸗Mannſchaft. WTB. Konſtantinopel, 9. Juni. Die Blätter ver⸗ öffentlichen heute die Briefe, die zwiſchen dem deutſchen Botſchafter, Freiherr von Wangenheim, und dem Großweſir aus Anlaß des Empfangs der Landungs⸗ abteilung der„Emden“ gewechſelt worden ſind. Freiherr von Wangenheinn ſtellt feſt, daß die„Emden“ ⸗Mannſchaft, der es geglückt iſt, den Boden der verbündeten osmaniſchen Nation zu erreichen, ſeitens der Militärbehörde und der Zivilverwaltung eine großartige Aufnahme ge⸗ funden habe. i Die Krankheit des Königs der Hellenen. GKG. Berlin, 9. Juni. Dem Berliner Lokalan⸗ zeiger wird in einem Telegramm vom 7. Juni aus Athen gemeldet: Ebenſo wie geſtern nacht hat König Kon⸗ ſtantin dieſe Nacht eine ernſte Kriſis durchge⸗ macht. Ganz Griechenland war von einer ſchweren, be⸗ täubenden Angſt beſeelt. Das ganze Volk ſieht in dem König das Symbol des Griechentums und würde am Todestag ſeines Königs das Gefühl haben, die Fahne, unter der es ſich in glückverheißenden Tagen ſcharte, ſeige— fallen. Jeder Grieche iſt ſich bewußt, daß der Verluſt dieſes Königs für ſein Land unerſetzlich und von unermeßlich ſchweren Folgen werden kann. Die Liebe des Volkes zu ſeinem Führer hat ſich in dieſen ſchweren Tagen wieder mit Elementargewalt gezeigt. Alle anderen Fragen ſind in den Hintergrund gerückt. Hier iſt nur Raum für eine Sorge, eine Frage, ob König Kon⸗ ſtantin glücklich ſeine ſchwere Krankheit überſtehen wird Die politiſchen Folgen der Krankheit des Kö⸗ nigs werden in den führenden Kreiſen Athens lebhaft beſprochen. Zunächſt hofft man auf völlige Wieder⸗ geneſung dank der außerordentlich kräftigen Konſtitution des Königs. Solange der König krank iſt, wird das Miniſterium Gunaris, das die Verhandlungen mit der Ententegruppe abgebrochen hat, keinerlei entſchei⸗ den Schrittinder auswärtigen Politik unter⸗ nehmen. Die Rückkehr des Prinzen Georg wird auf die Politik keinerlei Wirkung ausüben. Seiner fran⸗ zöſiſchen Sympathien ungeachtet bleibt Prinz Georg ein unverſöhnlicher Feind von Venizelos. 33 Schmachvolle Vehandlung der in franz. Kriegs⸗ gefangenſchaft befindlichen Deutſchen. WTB. Berlin, 9. Juni. Schon im November des vorigen Jahres hat die deutſche Regierung die Forde— rung geſtellt, daß die deutſchen Kriegs- und Zivilgefan⸗ genen aus Afrika an klimatiſch einwandfreie Orte geſchickt werden ſollten. Dieſe Forderung iſt durck die amerikaniſche und auch durch die ſpaniſche Botſchaft verſchiedentlich wiederholt worden. Die fran⸗ zöſiſche Regierung hat es für nötig gefunden, darauf nur zu antworten, daß die Deutſchen in Dahomey an ge⸗ ſunden Orten lebten(was nicht zutrifft) und daß nur die jenigen nach Frankreich zu ſenden wären, deren Geſundhei einen längeren Aufenthalt in Afrika nicht geſtattete Frankreich hat alſo dieſe Forderungen nicht erfüllt. Zu, Zeit befinden ſich annähernd 400 deutſche Kriegs- un! Zivilgefangene in Dahomey, teils aus Kamerun, teils aus Togo und mehrere Tauſende von Kriegs- und Zivil⸗ gefangenen in Marokko und Tunis und den anderen fran, zöſiſchen Beſitzungen. richten beſagen, daß unſere Deutſchen dort, an den ver—⸗ ſchiedenſten Plätzen verteilt und beſonders in Dahomet geradezu ſchmachvoll behandelt werden. Nicht bes ſer ergeht es unſeren Kriegsgefangenen in Nordafrika Noch ſchlimmer erſcheint es, daß die Franzoſen auch Ver⸗ wundete und Kranke nach Afrika gebracht haben und ohne Erbarmen zur Arbeit zwingen. Die Ernährung iſt hier durchaus unzuxei⸗ chend. Die Pakete aus der Heimat kommen in den mei— ſten Fällen beraubt oder garnicht an. Auch die Geld— Die Strafen ſind außerordentlich grauſame, eine Tatſache, die aus der Fremdenlegion längſt bekannt iſt. Vielfach haben Kriegs⸗ gefangene aus Verzweiflung über ihre Lage den Lockun⸗ gen zum Eintritt in die Fremdenlegion nachgegeben, wo ſie es natürlich auch nicht beſſer haben. Unſere Heeresverwaltung hat ſich gezwungen geſe⸗ hen, da alle Verhandlungen erfolglos geblieben ſind, nun⸗ mehr zu Taten, das heißt zu energiſchen Gegen⸗ maßregeln zu ſchreiten. Das mörderiſche Klima von Dahomey ſteht uns nicht zur Verfügung. Auch auf dem Wege der Erniedrigung der weißen Raſſe durch die Auf⸗ ſicht von Schwarzen vermag Deutſchland dem Kultur⸗ nk nicht gen, aber man wird kriegs weit genug entfernt. Uebereinſtimmende ſichere Nach der Mittel der Deshalb ſi ertegs⸗ und Zwugefangenen in Aſrita aus den ſchön⸗ ſten Gefangenenlagern, wo ſie alle Annehmlichkeiten und alle Fürſorge ſeitens der Lagerkommandanturen genie⸗ ßen, zu Arbeiten in die Moorkulturen über⸗ führen. Die Auswahl der Gefangenen wird ohne jede Rückſicht auf ſoziale Stellung und Beruf ge⸗ ſchehen, genau ſo, wie es Frankreich mit unſeren Kriegs⸗ gefangenen in Afrika macht. Wir wollen dadurch errei⸗ chen, was der Apell an die Menſchlichkeit Frankreichs und lang; e Verhandlungen bisber uit erk icht haben. a Wiegzeigende Gedanken. Jüngſt wurde in verſchiedenen Erörterungen über dit ſozialen Lehren des Krieges der Gedanke des allgemeinen und gleichen Bildungsrechts in den Vordergrund gerückt, Dies aber iſt ein Lieblingsgedanke des verſtorbenen So⸗ zialpolitikers Profeſſor Ernſt Abbe, des Gründers und langjährigen Leiters des Jenaer Zeißwerks, geweſen und es iſt intereſſant zu ſehen, daß abgeſehen von dieſem Ge⸗ danken auch ſo manche andere der weit ausſchauenden Reformideen dieſes hervorragenden Mannes jetzt durch den Krieg erneut lebendig werden und geſteigerte Geltung gewinnen. Jenes Ideal einer allgemeinen gleichen Bil⸗ dungsmöglichkeit für jeden aus dem Volke gewinnt ſeine volle Bedeutung im Licht der Tatſache, daß im Kriege jeder Mann von Haus aus gleichwertig iſt, daß jeder in gleicher Weiſe ſein Leben in die Schanze zu ſchlagen hat auf dem Poſten, der ihm durch Befehl und Zufall ange⸗ wieſen wird, und daß der, der bei irgend einer Aufgabe nicht mit kann, ſich dabei beſcheiden muß, Darin liegt ja auch für den Frieden der Schlüſſel zum ſozialen Aus⸗ gleich, wie auch Schmoller mit Recht die ſoziale Klaſſen⸗ bildung und die ſoziale Frage überhaupt in erſter Linie als Bildungsfrage bezeichnet hat. Sobald die ſogenann⸗ ten unteren Klaſſen wiſſen, daß es bei dem Wettbewerb um Lebensglück und ſoziale Geltung nur darauf an⸗ kommt, tüchtiger zu ſein als andere, ſind ſie ſohne wei⸗ teres geneigt, ſich bei ihrem Los zu beſcheiden und neid⸗ los dem Tüchtigeren den Vorrang zu laſſen. Der In⸗ dividualismus hört dann auf, egoiſtiſches Prinzip zu ſein, er wird vielmehr das, was er in einem geordneten Gemeinweſen ſein ſoll und muß, die Anſpannung der eigenen Kräfte zur Erreichung eines nützlichen Zieles. Dies war auch in der Tat Ernſt Abbe's tiefſte ſoziale Ueberzeugung. Eine gewiſſe Scheu vor ſeiner eigenen Perſönlichkeit ließ ihn ſtets das eigene Ich nur als die⸗ nendes Glied zur Erreichung 5 Zwecke erſcheinen. Der Individualismus unterordnete ſich einer Hingabe an die Allgemeinheit, er wurde ein Mittel zum Zweck ſozialer Aufgaben. Damit ſteht im Zuſammenhang, was wir jetzt mit nie gekannter Deutlichkeit empfinden; daß in allem menſchlichen Zuſammenleben der ſoziale Friede nicht Herrſchaft, ſondern Führerſchaft bedeutet. Das Ziel des Weltkrieges geht ja eben dahin, den imperialiſtiſchen Völ⸗ kern, wie es in erſter Linie England und Rußland ſind, dieſe Herrſchaftsgelüſte zu verlegen, dagegen dem Staat den Sieg zu erringen, der ſtets ſein Ideal in der Ver⸗ wirklichung geiſtiger und wirtſchaftlicher Führerſchaft ge⸗ ſehen hat und deſſen ſtaatspolitiſches Ideal auch jetzt noch dahin geht, der Erſte unter Gleichen zu ſein. f Gerade dies aber war, ins Sozialwirtſchaftliche über ſetzt, der führende Stern in Ernſt Abbe's Anſchauungen. Seine Wirtſchaftsorganiſation des Zeißwerkes iſt ein de, mokratiſches Gemeinmeſen mit eri ſüokrotiſchem Kopf. Die Leiter des Unternehmens ſind Führer, nicht Herrſcher. Die Organiſation iſt bei ihm in antikommuniſtiſcher Weiſe von einem kollegialen durch Verfaſſung beſchränkten Or⸗ gan gekrönt. Der Verdienſt der leitenden Männer iſt beſchränkt, ſoweit wie das Verdienſt jedes Einzelnen ſtets beſchränkt iſt durch die Notwendigkeit der Mitwirkung anderer. So muß nach Abbe eben das, was über einen gewiſſen Luxusetat des einzelnen Menſchen hinausgeht, gemeinnützlich verwendet werden, ein Gedanke, der uns zweifellos auch bei der Steuerpolitik nach dem Kriege von großem Nutzen ſein wird. Wer infolge von Kon⸗ junkturen, die die Allgemeinheit für ihn geſchaffen hat, unermeßlichen privatwirtſchaftlichen Gewinn macht, muß durch geeignete Steuermittel, durch geſteigerte Progreſ⸗ ſion gezwungen werden, zur Speiſung dieſer allgemeinen Konjunktur in erheblichem Maße dazu beitragen. Man ſchrecke vor dieſem Gedanken nicht zurück, weil ſie von einem ſtaatsſozialiſtiſchen Hauch angeweht ſchei⸗ nen. Auch dieſer Krieg hat uns gelehrt, manche Schritte zu ſtaatsſozialiſtiſchem Wirken zu tun. Von der ökono⸗ miſchen Doktrin des Marxismus ſind wir dabei noch Auch dafür hat Abbe uns ein lehrreiches Beiſpiel gegeben; ihm ſcheinen die ſoziali⸗ ſtiſchen Ideen durchaus nicht Abbild der wirtſchaftlichen Entwicklung, umgekehrt ſetzte er vielmehr alles daran, durch ſeine ſozialen Ideen, die auf dem Boden gerechten Denkens entſtanden find, die wirtſchaftliche Entwicklung zu beeinfluſſen, nicht durch Klaſſenkämpfe, ſondern durch das Ziehen am gemeinſamen Strang im Dienſte des unter ariſtokratiſcher Leitung ſtehenden organiſatoriſchen Gedankens. War Marx zeillebens der ſpekulierende, mit Begriffen operierende Kopf, f tiſchen Leben erzogene, allein auf praktiſche Möglichkeiten ſinnende Denker. „Kein Wunder, daß auch Abbe es war, der nachdrück⸗ lich und bewußt die öffentliche Funktion des Unterneh⸗ mertums betonte, ein Gedanke, der uns durch die wirt⸗ ſchaftlichen Ereigniſſe dieſes Krieges vertrauter gewor⸗ den iſt denn je— maß er doch ſogar dem Unternehmer die Aufgabe zu, für die Erhaltung der Volkskräfte ver⸗ antwortlich zu ſorgen, ein ethiſches Verhältnis des Ar⸗ beiters zum Arbeitserzeugnis, eine fürſorgliche Pflege der Arbeitskraft des Einzelnen zu ſchaffen. Eine ge⸗ rechte Verteilung von Leiſtung und Lohn in den Grenzen praktiſcher Möglichkeit war ſein Ideal. Immer aber blieb dieſe Demokratiſierung der Rechtsbeziehungen zwi⸗ ſchen dem Kapitaliſten und den Arbeitern beſchränkt durch 4 die geiſtige Ariſtokratie der Leitung. Der ſchöpferiſche Gedanke der Erfindung in der Produktion und die An⸗ bahnung der Wirtſchaftswege verlangen eben leitende Männer, die ganz naturgemäß auf größerer ſozialer Ba⸗ ſis leben und eine größere auch äußerliche Beherrſchung Kultur beſitzen müſſt 9 ud es guch nicht o war Abbe der am prak⸗ greſſiv höhere Beſteuerung nach Abbe verlangen— jede größere Aufgabe verlangt größere Freiheit—, wohl aber 5 muß„in der Zinswirtſchaft ein redliches Verhältnis zwi⸗ 8 ſchen den Einzelnen“ beſtehen und zugleich dafür geſorgt 85 werden, daß nicht„kraft desſelben die Geſamtheit der 8 Beſitzenden als ſolche die Geſamtheit der Arbeitstätigkeiten 55 als ſolche bewuchert“.. 3 5 Liͤegen ſo gerade in den wichtigſten Stücken von Ab⸗ 5 be's Sozialpolitik überaus wertvolle Gedanken für die 8 ſozialen Wirtſchaftsaufgaben, die aus dieſem Kriege her⸗ vorgehen, ſo dürfen wir uns auch darin auf Abbe beru⸗ fen, daß es ſeiner Anſicht nach gelingen müſſe, die Den⸗ kungsart der Menſchen und die geſellſchaftlichen und wirk⸗ 5 ſchaftlichen Verhältniſſe mehr und mehr nach der Richtung kt auf Gerechtigkeit zu verwirklichen. Die Lehren dieſes 5 ſo vieles umwälzenden Krieges dürften in der Tat dahin 15 deuten, daß wir uns bei dieſem Neuaufbau ethiſcher So⸗ 5 zialreform in hervorragender Weiſe dieſes Vorkämpfers — erinnern ſollen.„ f en 5 5 5 rch Erntehilfe durch geneſende Soldaten. 15 Obbrbürgermeiſter Dominicus(Schöneberg) ſchreibt 5 in der„Frankf. Ztg.“:„Zehntauſende deutſcher Sol⸗ 8 daten ſind nach Heilung ihrer Wunden und Krankheiten n zur Zeit im Stadium der Geneſung. Sie erwarten ihre 8 völlige Heilung entweder in den Lazaretten(vielfach in 75 Bädern, Sanatorien) oder befinden ſich ſchon bei ihrem — Erſatz⸗Truppenteil, dem ſie als nicht mehr oder noch nicht * felddienſtfähig überwieſen ſind. Was treiben ſie den 5 ganzen Tag? Militäriſche Dienſte können ſie nicht leiſten; 8 ihre Kur nimmt ſie nur kurze Zeit am Tage in Anſpruch; 175 eine Reihe von Ausbildungskurſen nimmt ſich zwar oft 55 beſonders der Felddienſtuntauglichen unter ihnen an. rb Für die Maſſe dieſer Leute bleibt aber meiſt nichts anderes 15 als nutzloſer Zeitvertreib. Ihre unzweifelhaft vorhan⸗ 95 dene teilweiſe Arbeitsfähigkeit bleibt für die Volkswirt⸗ id. ſchaft ungenutzt. 5 Auf den Wieſen und Feldern ſproßt die Ernte; weit a 5 früher als ſonſt hat man ſchon mit dem erſten Schnitt 25 ö des reichlichen Heuwuchſes begonnen. Fieberhaft mühen 55 ſich Frauen und Kinder zuſammen mit den wenigen 85 Männern ab, die Arbeit zu bewältigen. Da und dort 8 nimmt man Gefangene zu Hilfe. Und trotzdem beſteht le an vielen Stellen die Gefahr, daß nicht alles ſo völlig en und ſo ſchnell wie nötig eingebracht werden kann. s ie⸗ Wie nahe liegt es da, die Nachfrage mit dem An⸗ n. gebot zuſammenzubringen, die fehlenden landwirtſchaft⸗ be lichen Arbeitskräfte durch die Hilfe der geneſenden Sol⸗ eck daten zu ergänzen. 3 5 Und wie einfach wäre die Sache! 1. Das Kriegs⸗ in miniſterium, Medizinal⸗Abteilung, erteilt grundſätzlich cht ſeine Genehmigung zu ſolcher Verwendung der Geneſen⸗ es den und befiehlt die möglichſte Förderung dieſer Ange⸗ - legenheit. 2. Die behandelnden Aerzte in den Lazaretten id, und Erſatz⸗Truppenteilen beſtimmen individuell, welche at Soldaten und wie viel ſie Arbeit in der Landwirtſchaft r lleiſten können. Die Liſte dieſer Leute wird dem nächſten e⸗ ſtädtiſchen Arbeitsamt überſandt. 3. Die Landwirte mel⸗ bt den ihren Bedarf unter gleichzeitiger Verpflichtung zur i Zahlung des vorzuſchreibenden Lohnes dem nächſten ſtädti⸗ r⸗ tiſchen Arbeitsamt. 4. Der provinzielle Verband der 1 öffentlichen Arbeitsämter ſetzt mit Vertretern der Land⸗ = wirtſchaftskammer und des Sanitätsamts des Armee⸗ ie korps die näheren Bedingungen für die Vermittlung feſt. r. Gemäß dieſer Bedingungen erfolgt dann die Vermittlung iſe durch die betreffenden öffentlichen Arbeitsnachweiſe. 5 r Bei ſolcher Organiſation entfallen zunächſt alle medi⸗ iſt ziniſchen Bedenken(denn der Arzt hat ja das unbedingte t und allein entſcheidende Recht der Auswahl), es entfallen 1g Bedenken der Lohndrückerei(denn es ſoll ein anſtändiger 5 Lohn gezahlt werden). Freilich kann aus Rückſichten t, der Heilbehandlung eine ſolche Vermittlung nicht überall 18 hin erfolgen; aber es tritt doch ſicherlich eine weithin ge fühlbare Erleichterung des landwirtſchaftlichen Arbeits⸗ na markts ein und dem geneſenden Soldaten wird dieſe, l., Arbeit nur gut tun. 55 5 Aber freilich! Wenn dieſer Gedanken Nutzen brin⸗ 1 gen ſoll, dann drängt die Zeit. Zu langen Konferenzen, en dur Aufſtellung ſchöner„Richtlinien“, zu großen Korre⸗ ſſpondenzen und Gutachten iſt kein Raum mehr. Iſt auch 5 nicht nötig! Das können wir auch ohne dies Beiwerk: i⸗ ind wir doch nach dem Zeugnis Salandras das Volk te der Organiſation! In Baden iſt ein entſprechender An⸗ o⸗ trag bereits bei dem Sanitätsamt des 14. Armeekorps tt worden n— 5„„ r i f 5 Handel und Verkehr. „— Kurzer Getreide⸗Wochenbericht der Preisberichtſtelle des en 5 8 Landwirtſchaftsrats vom 1. bis 7. Juni 1915. Nach ig einer itteilung der deutſchen Parlaments⸗Korreſpondenz ſollen ch 8 die für das Reich beſchlagnahmten Vorräte an Gerſte und 1 Mengkorn aus Hafer und Gerſte nunmehr freihändig für die es N Heeresverwaltung angekauft werden. Hierbei kann für Gerſte 1 der Höchſtpreis nach der Bekanntmachung vom 9. März, bei 55 Menghkorn der Höchſtpreis für Hafer nach der Bekanntmachung 5 vom 13. Februar gezahlt werden. Bekanntlich wurde der Höchſt⸗ n preis für Gerſte am 9. März um 50 M. erhöht mit der Maß⸗ n gabe, daß die halbamtlichen Zuschläge nach dem 1. März weg⸗ 5 8 0 ſollen. Da nun Zweifel darüber beſtehen, ob die ZJu⸗ 1 chläge bis zum 1. März auch nach der Erhöhung um 50 M. 55 noch gelten, wäre eine baldige amtliche Aufklärung dringend 5.— Die Stimmung für Juttergetreide iſt auch in 1 er Berichtswoche feſt geblieben. Bis zu einem gewiſſen Grade „* lung hierzu das trockene Wetter bei, das allgemein mehr Kauf⸗ er lluſt anregte. Andererſeits hat ſich das Angebot in letzter Zeit 8 merklich verringert, denn die Schwierigkeit der Waggonheſchaf⸗ 5 jung in Rumänien hält an, und dazu kommt, daß die Weiter⸗ def derung von der Grenze wegen ſtarker Inanſpruchnahme 5 ungariſchen Bahnen ſehr langſam vor ſich geht. Infolge⸗ eſſen zeigten die Warenbeſitzer wieder mehr Zurückhaltung n ihre Forderungen für guten Mais auf 605615 M. 60⁰ 5 Nicht ganz einwandfreie Ware wurde mit 575 bis die beſchädigte Ware mit 400—570 M. gehandelt. Auch datt ühlen, die längere Zeit keine Anſchaffungen gemacht g en, traten vereinzelt wieder als Käufer auf, da ſich der Abſatz von Mafsmehl zu Preiſen von 69—71 M. etwas gebeſſert at. Dem dringenden Begehr nach Gerſte ſtand nur 1 ngebot gegenüber, ſo daß Preiſe von 645—670 M. bewilligt 8 mühlen 1 3 Gerſte wurde e von Ane . a usländi i i na und er⸗ zielte 45.46 M. ſche Kleie blieb ſehr pp ) Stutt b 1 G arkt). Auf dem 34 Pf., Preſt⸗ 18— 20 Pf., das Pfund.— Auf dem Gemüſegroßmarkt koſtete Kopfſalat 3—5 Pf. das Häuptle. () Stuttgart, 8. Juni.(S chlachtviehmarkt.) Zuge⸗ (trieben: 459 Stück Großvieh, 383 Kälber, 450 Schweine. Un⸗ verkauft: 30 Stück Großvieh, 55 Schweine. Preiſe: Ochſen 1. Qualität 132 bis 134 M., Bullen 1. Qualität 122 bis 125 M., 2. Qualität 120 bis 122 M., Stiere und Jungrinder 1. Qualität 132 bis 136 M., 2. Qualität 127 bis 131 M., 3. Qualität 12² bis 125 M., Kühe 2. Qualität 110 bis 115 M., Kälber 1. Qualität 149 bis 156 M., 2. Qualität 138 bis 148 M., 3. Qualität 122 bis 135 M., Schweine 1. Qualität 148 bis 150 M., 2. Qualität 144 bis 147 M., 3. Qualität 140 bis 143 M. Ver⸗ lauf des Marktes: mäßig belebt. 5 5 Lokales. Seckenheim, den 10. Juni 1915. Mitteilungen aus der Gemeinderatsſitzung vom 5. Juni 1915. Gegen die Aufnahme des Theodor Geroſa in den bad. Staatsverband beſtehen keine Bedenken. Die Verſteigerung des Farren vom 4. ds. Mts. wird genehmigt. Das Weggrundſtück Lgb. Nr. 4460 wird freiwillig der Bahn abgetreten. Die Höhe der Vergütung ſoll ſpäterer Vereinbarung vocbehalten bleiben. Es ſollen 30 Keiegsgefangene zur Hilfeleiſtung während der Ernte erbeten werden. Die Gemeinde erklärt ſich zur Uebernahme etwa nicht gedeckt werdenden Koſten hieraus bereit. Den beim Rindeſchälen im Eichwald beſchäftigten Gemeindearbeitern ſoll für dieſe Arbeit eine entſprechende Lohnzulage bewilligt werden. Baden. ö () Baden-Baden, 9. Juni. Im Hinblick auf das ſtändige Steigen der Fleiſchpreiſe haben die hieſigen Metzgermeiſter ihren Betrieb erheblich eingeſchränkt. Auch der Mangel an Arbeitsperſonal hat nicht wenig dazu bei⸗ getragen. Die Verkaufsläden blieben Werktags von mit⸗ tags 12 bis abendds 6 Uhr geſchloſſen. In den Wurſt⸗ lereien werden nur noch Leber-, Grieben und Fleiſch⸗ würſte verfertigt. f 5 () Pforzheim, 9. Juni. Der ledige Fuhrknecht Joſeph Fiſcher aus Friolzheim fuhr mit einem be⸗ ladenen Heuwagen die Brettener Steige herunter. Hier⸗ bei verſagte die Bremſe, das Pferd konnke den Wagen nicht mehr halten und ſtürzte. Auch der Fuhrknecht kam zu Fall und wurde überfahren. Er erlitt in der Hüften⸗ gegend und auf dem Rücken erhebliche Quetſchungen. () Sindlingen bei Heidelberg, 9. Juni. Bei der Durchfahrt eines von Heidelberg kommenden Zuges er⸗ eignete ſich ein tödlicher Unglücksfall. Die 40⸗ jährige Frau des Signalwächters Schlotthauer überſchritt mit einem Bündel Heu auf dem Kopf das Geleiſe und wurde vom Zuge erfaßt und ſofort getötet. Das Unglück ereignete ſich vor den Augen des Ehemannes. f () Neckarzimmern, 9. Juni. Beim Bau eines Stollens im hieſigen Gipswerk wurde ein Arbeiter durch herabfallendes Geſtein ſo unglücklich getroffen, daß ſein Tod ſofort eintrat. () Hauſach, 9. Juniü Im nahen Einbach brannte der große Bauernhof(Ludwig Schmidt, Hermershof) bis auf den Grund nieder. Mitverbrannt ſind 13 Schweine, 4 Stück Großvieh, 12 Seiten Speck, ſowie das Mobiliar und der nebenſtehende Speicher. Der große Rindenvorrat ſowie auch noch Bargeld iſt ebenfalls mitverbrannt. Die Brandurſache iſt unbekannt. () Burbach(A. Ettlingen), 9. Juni. Während eines über unſere Gegend geſtern abend niedergegangenen Ge⸗ witters ſchlug der Blitz in einen Heuwagen und tötete dabei einen 76jährigen Mann. f f 85 () Teutſchneureut, 9. Juni. Herr Pfarrer Grae⸗ bener von hier, der beim bayr. 18. Infanterie⸗Regiment als Oberleutnant und ſtellvertretender Regiments⸗Adju⸗ tant im Felde ſteht, hat vom Großherzog den Orden vom Zähringer Löwen verliehen erhalten. () Freiburg, 9. Juni Im letzten Jahre hatke der Badiſche Bauernverein die Obſtausfuhr vom ba⸗ diſchen Oberland nach der Schweiz beantragt. Dieſem Geſuch entſprechend war am 1. September 1914 durch den Reichskanzler die Ausfuhr von friſchem Obſt nach der Schweiz bewilligt worden. Auch in dieſem Jahre hat das Reichsamt des Innern die Ausfuhr von friſchem Obſt nach der Schweiz aus den Kreiſen Konſtanz, Walds⸗ hut, Lörrach und Freiburg bis auf weiteres geſtattet. () Freiburg, 9. Juni. Am heutigen Tage konnte Domkapitular Dr. Sebaſtian Otto in Freiburg ſein 50⸗ jähriges Prieſterjubiläum feiern. Dr. Otto wirkte in früheren Jahren in Tiengen und Schwetzingen in der praktiſchen Seelſorge und wurde dann Präfekt des Knabenſeminars in Tauberbiſchofsheim. Nach der Aufhebung der kirchlichen Anſtalten wirkte Dr. Otto wie⸗ der in Hainſtadt und Wieſental, dann als Stadtpfarrer in Wertheim und wurde 1887 an das Prieſterſeminar in Freiburg berufen. Im Jahre 1896 erfolgte ſeine Ernennung zum Domkapitular und Mitglied des Erzb. Ordinariats. () Freiburg, 9. Juni. Durch letztwillige Verfü⸗ gung hat das kürzlich verſtorbene Fräulein Johanna Schürmayer dem Münſterbauverein die Summe von 3000 Mark vermacht. 8 (Meßkirch, 9. Juni. Durch Feuer wurde in Talheim das Anweſen des Landwirts Anton Riſt vollſtän⸗ dig eingeäſchert. Das Mobilar und der Schweinebeſtand wurden ein Raub der Flammen, während der übrige Teil des Viehbeſtandes gerettet werden konnte. Man vermutet Brandſtiftung.— In Mindersdorf iſt das Haus des Bürgermeiſters Gang eingeäſchert worden. Feuer verbreitete ſich ſo ſchnell, daß die zahlreiche Fa⸗ milie nur mit Mühe ihr Leben retten konnte. 1 . e 1 9. Juni. Der Das des Gaſthauſes zum„Löwen“, wo er nä die Straße und fand den Tod. N E ( Talheim in Hohenzollern, 9. Juni.(Brand.) Das Haus des Landwirts Anton Riſt in dem vom Ort etwa 10 Minuten entfernten, an der Buchheimerſtraße gelegenen Vogelſang iſt bis auf den Grund niederge⸗ brannt. Die beiden Nachbarhäuſer wurden erhalten. Einem wackeren Nachbarn iſt es zuzuſchreiben, daß wenig⸗ ſtens das Vieh gerettet wurde, während zwei ſchwere Schweine verbrannten. Wagen, Stroh uſw. gingen in den Flammen auf. Nur Weniges konnte dem Element entriſſen werden. chtigte, auf Verantwortlich für die Nedaktlon Gg. Zimmermann, Seckenheim Frauenverein Seckenheim Abt.: Kriegshilfe(Rotes Kreuz). Tätigkeitsbericht für April u. Mai 1915. J. Sammelstellen für Geldspenden. Wir geben hiermit unſeren Tätigkeitsbericht für die beiden letzten Monate bekannt: 5 1. Eingang bei Herrn Bürgermeiſter Volz 5(16,80 u. 43) 1 59.80 Pfarrer Pfenning (60 u. 20) 4 80.00 Pfarrer Kunz 5 (164 u. 446) 4 610,00 Zuſammen 749,80 Sammlung von Schülern d. Klaſſen III 6, 6b u. 60 12.52 2 8* 55 1 2 3.** 1 Geſamteingang im April und mal.. 762,32 a Hierzu bisheriger Eingang im Ganzen. 8835,42 Sonach Gesamteingang bis 31. 5. 15. 9597,74 Hiervon ſind abgeſandt bezw. verwendet: i 1. An den Landes verein vom Roten Kreuz„ 6000.00 2. Für Näh- und Strickſtube 2390,55 3. Für Sanitätshunde 50,00 231 7 S„ KC0b00T0T0T0 77 Sonach Ausgaben bis 31. 5. 15. 4 844055 Zu unſerer Verfügung am 31. 5. 15„ Eine Liebesgabe von 100 Mk. mit der Beſtimmung für das Uereinslazarett Kath. Gesellenhaus in Mannheim ging dorthin. 5 5 Zwei Liebesgaben für Krlegskürsorge(20.525% gingen an die hieſige Kommiſſion für Kriegsfürſorge. Vier Liebesgaben für Kriegsblinde i (20+75+20+3 48„) gingen an den Verein für badiſch Blinde mit der beigefügten Zwecksbeſtimmung. II. Sonstigen Liebesgaben. A. Im April. 5 1. Verſchiedenes Gold durch Herrn Hptl. Gersbach g ſammelt, ging an die hieſige Gemeindeſammelſtelle. 2. An Lazarette Mannheims durch die Cler⸗, Gemüse⸗ und Obstsammelstelle bei herr Pfarrer Kunz wurden geſandt: d 7 Flaſchen Saft 259 Eier, 5 Körbe Gelbe-Rüben, 8 Körbe Grünes, 9 Körbe Spinat, 1 Korb Kohlraben, 1 Korb Aepfel, 3 Sack Kartoffel. B. Im Mai. l An Lazarette Mannheims hat die Sammelſtelle für Obſt u. ſ. w. geſandt: a 497 Eier, 43 Körbe Spinat, 9 Körbe Grünes, 33 Körbe Salat, 2 Körbe Aepfel, 22 Tauben, 2 Sack Kar⸗ toffel, 2 Körbchen Zwiebel, 6 Glas Obſt, 2 Flaſchen Saft, 2 Eimer Bohnen, 1 Eimer Sauerkraut, ferner Verſchiedenes wie Blumen Radieschen, Gelbe Rüben. 5 8 In unſerer hähstube wurden angefertigt 94 Stück Hemden. 5 III. Zur Verfügung des Landes vereins vom Roten Kreuz gingen ab: 5 Riste 52: 40 Hemden. Kiste 53: 42 Hemden. An das Landſturmbataillon Mannheim ging ab?: Kiste 84: 50 Hemden(gekaufte). a a noch ist kein Ende dieses Krleges abzusehen und welter muss unsere Bitte an Euch ergehen um hilfe; erfreulicher Weise war unser letzter Bittruf nicht ver- gebens und sind uns wleder reichliche Geldgaben zuge- flossen; auch herzlichen Dank verdienen die freundlichen Spender von Naturalgaben für die Lazatette mannheims. 80 bliten wꝛir: a 1. Uergesset nicht euer Tell dazu beizutragen dass unseren Verwundeten eine gute Pflege zu Tell wird ung denkt an die Sammelstellen füt das Rote Kreuz. n 2. Bedenket, dass der Bedarf an Lebensmitteln in unseren Lazatetten gross ist und spendet welter Llebes⸗ gaben an solchen aus Garten und Feld! N Seckenheim, den 31. Mai 1915. . Der geſchäftsführende Beirat: Kunz. Wohnung 2 Zimmer und Küche event. 3 Zimmer und Küche mit Schweineſtall N zu mieten geſucht. 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Seckenheim, den 10. Mai 1915. In tiefer Trauer: Familie Auguſt Schmidt. 566 J ugendwehr. Nachdem am Sonntag, den 6. ds. Mts. wegen zu ſchwachem Beſuch keine Uebung ſtattfinden konnte, findet nun eine ſolche Samstag, den 12. ds. Mis., abends ö 8 Ahr ſtatt. Es iſt ein beſſerer Beſuch erwünſcht. Die Leiiung Rath. Arbeiter-Oerein Seckenheim. E. U. Ereitag, den 11. d. Mts., abends%½9 Uhr findet im Schulſaal 5 i Vertrauens männerſitzung ö ſtatt, wozu die Vertrauensleute freundlichſt eingeladen ſind Der Vor and. Freiwillſge Feuerwehr Seckenbeim. Am Sonntag, den 13. Juni d. Js., morgens ½7 Uhr findet eine Inspektion unſerer Wehr durch Heren Feuerlöſch⸗ Inſpektor Molilo; aus Mannheim ſtatt, wozu auch die Hilfsmannſchaft mit⸗ zuwirken hat. Nach Schluß der Uebung findet auf dem Rathaus eine Beſprechung mit Herrn Bürgermeiſter, de“ Herrn Gemeinderäten und Chargierten des Korps ſtatt. Antreten zur Beſichtigung pünktlich margens 6 Ahr am Spritzenhaus. Anzug: Helm, I. Rock, Gurt, Drilchhoſen, Beil, Seil und Schlauchhalter. 1 Entſchuldigungen werden nur in dringendem dau angenommen. Programm. Beſichtigung der Uniform und Aus rüſtungsgegenſtände Beſichtigung u. Prüfung der mitgeführten Löſchgeräten. Schulübungen der einzelnen Abteilungen. Sturmangriff auf ein noch dazu beſtimmtes dot mit und ohne Waſſer. Beſichtigung des Spritzenhauſes und der dort befind⸗ lichen Löſchgeräte. 3 5 Das Kommando: Audolph. Frauen-Oerein Seckenheim. Morgen Freitag, den 11. d. Mts., abends 8 Uhr im Naihausſaale Vorſtands⸗ Sitzung. Die verehrl. Vorſtandsdamen und Herren Beiräte werden hierzu freundlichſt eingeladen. Die erlte 3 2 5 — Sahne Räse 2 von feinem Geschmack, sehr geeignet auch als Lieb gaben für unsere Krieger. Allgäuer Frühstückskäschen 4 stets frisch, empfiehlt 5 8 3 5 inn m M. 1 und auf dem Rathaus Zimmer 7 abzuholen iſt ein Ring. Seckenheim, den 9. Juni 1915. gürgermeiſteramt: J. B. Hoe, Koch. ZDekianntmachung. Uebung der Löſch⸗ bezw. Hilfsmannſchaft betr. Am Sonntag, den 13. Juni ds. Js. vormit. ½7 Uhr findet wie durch Uebungspläne bereits bekannt gegeben, die zweite Uebung der Lösch- bezw. Hiltsmayrn⸗ schalt ſtatt, zu welcher die Beteiligten pünktlich Spritzenhaus zu erſcheinen haben. Die Uebung findet wieder gemeinſam mit der Mannſchaft der Freiwilligen Feuerwehr ſtatt. Unentſchuldigtes Ausbleiben wird nach 8 10 der Feuerlöſchordnung für den Bezirk Mannheim und des 8 * 114 Ziffer 4 Pol.⸗Str.⸗G. beſtraft. 5 Seckenheim, den 9. Juni 1915. N 7 Bürgermeisteramt: J. V.: Hoerner.