zens litor mit⸗ dem de ſtatt. Uhr Seil Fall E* 1 4 Hr. 67. 1 * plötzlich 3 Das iſt ja, Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Aus der Zeit für die Zeit. Nie iſt wohl herrlicher die Kraft Fürs Vaterland ins Werk getreten, Die deutſche Kraft, die raſtlos ſchafft, Als jetzt zur Arbeit und zum Beten, Der Webſtuhl darf nicht ſtille ſtehn, Dec Webſtuhl unſrer Zeit, der eifern, Wo kämpfend wir durchs Leben gehn, Nicht traͤumend unter Blütenreiſern. In Waffen ſtarrt das Vaterland, Fern fließt Blut in Schützengräben, Herzblut der Deutſchen, und die Hand Ballt ſich zur Fauſt im Kampf ums Leben. Groß iſt die Zahl der Feinde, groß Der Wahn, uns alle zu vernichten, Doch größer aus des Volkes Schoß Hebt ſich die deutſche Kraft zum Richten. Die deutſche Kraft wird Richterin Im größten Streit der Völker werden, Und richten im gerechten Sinn Des höchſten Richters: Fried auf Erden! Die deutſche Kraft in Geiſt und Tat Iſt unbeſiegbar wie das Leben Der Seele, das der Schöpfer hat Als Himmelsgut uns mitgegeben. Die deutſche Kraft, die will und ſoll, Dem Quell der Menſchlichkeit entſtiegen Und göttlicher Beſtimmung voll, Im Kampf um Erdenfrieden ſiegen! ** * f Banditenhaft, den Dolch bereit: Geld oder Leben! Alle Zeit In den Abruzzen Art und Weis, Sucht ſich Italien den Preis Der Niedertracht, Nichtswürdigkeit Im größten Kriege aller Zeit Nun zu erkämpfen.— Sei's darum: Das ganze Miniſterium Verdient ſo einen Henkers lohn Für den Verrat an Volk und Thron! Doch Oeſterreich iſt auf der Wacht: Schon in der Keiegserklärungsnacht Iſt es ſchlagfertig kampfſtark da Und ſendet von der Adria Den Flammengruß der Donaumacht, Daß ganz Italien erkracht. Und Weſt⸗ Galiziens Siege gehn Durch alle Welt wie Sturmes wehn. Hörſt du, Italien, denn nicht Darin das große Weltgericht Der Wahrheit, Ehr und der Moral Wie Donnerhall von Berg zu Tal? Meineid und Treubruch trifft der Pfeil e e e ee in der Champagne zu unſeren Gunſten ausgegangen ſind. Hmtsblatt der Bürger meisterämter Secenheim, Ilodesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. eim, Samstag, den 12. Iuni Der Wahrheit aller Welt zum Heill Und der König?— Lebt nur fort Im gebrochenen Königswort! Der Weltkrieg. „Nach dem jüngſten Tagesbericht der Oberſten Heeres⸗ leitung ſind die Kämpfe an der geſamten Weſtfront noch überall im Gange, ohne daß an einem Punkte eine wichtigere Entſcheidung gefallen wäre. Ueberall wur⸗ den die feindlichen Angriffe mit ſchweren Verlusten für den Gegner abgeſchlagen. Nur am Wege Serre⸗Mailly erzielten die Franzoſen einen unbedeutenden Fortſchritt. Erfreulich iſt, daß auch die wiedererwachten Kämpfe 1 Von den beiden öſtlichen Kriegsſchauplätzen wird keinerlei Veränderung der allgemeinen Kriegslage gemeldet. An der unteren Dubiſſa nordweſtlich Eiragola wurden ſämtliche ruſſiſchen Angriffe abgewieſen und dem Feind dabei 300 Gefangene abgenommen. 5 Der Erſte Lord der engliſchen Admiralität Balfour hat im engliſchen Unterhauſe mitgeteilt, daß die deutſchen U-Bootsgefangenen künftighin ebenſo behandelt würden, wie die anderen Kriegsgefangenen. Im übrigen hat es ſich der edle Lord nicht verſagen können, den U⸗Bootkrieg gemein, feige und brutal zu nennen. Es kann uns voll- kommen gleichgültig ſein, wie die Männer von der eng⸗ liſchen Admiralität über unſere Methode, England an ſeiner verwundbarſten Stelle zu treffen, denken. Die Hauptſache iſt, daß wir in der nachhaltigen Entſchloſſenheit dieſer Kriegführung nicht nachlaſſen, ſondern, unbeirrt von jedem Einſchüchterungsverſuch, auf dem beſchrittenen Wege verharren. Und zu dieſen Einſchüchterungsverſuchen gehört auch der niederträchtige, von Lord Beresford veranlaßte Verſuch, unſere tapferen und kühnen Unter⸗ ſeebootsleute wie gemeine Verbrecher zu behandeln. Die Hauptſache iſt, daß der engliſche Verſuch durch die von uns angedrohten Vergeltungsmaßregeln im Keime erſtickt wurde. Im übrigen geben unſere U-Boote den verleumde⸗ riſchen Maulhelden durch ihre Taten die richtige Ant⸗ wort. Sie haben am 10. Juni an der Oſtküſte Englands die beiden britiſchen Torpedoboote 10 und 12 in den Grund gebohrt und am gleichen Tage den britiſchen Schoner„Expreß“ zu den Fiſchen geſchickt. Beſſer hätten ſie die Beleidigungen ihrer in Gefangenſchaft befindlichen Kameraden nicht rächen können. N Die amerikaniſche Note eingelaufen. WTB. Berlin, 11. Juni. Die Abendblätter mel⸗ den: Die Antwortnote des Präſidenten Wilſon in der Luſitaniafrage iſt heute mittag gegen 1 Uhr vom Botſchafter Gerard im Auswärtigen Amte überreicht worden. Sie ſoll ſehr umfangreich ſein und man darf wohl vermuten, daß ſie noch im Laufe des heuti⸗ aen Tages veröffentlicht werden wird. 5 Teuerdank's Brautfahrt. Von Guſtav von Meyern. 3 Fortſetzung. e Dabei fuhr ſeine Hand von dem Schlüſſel⸗ ande unter den faltigen Rock und zog ein gefülltes Fläſchlein hervor. Er hielt es mit Wohlgefallen gegen 40 4 ie Sonne.„Malvaſier, nennen es die frommen Frauen,“ lachte er ſtill vor ſich hin.„Es glänzt wie Gold und wächſt in Griechenland— ich weiß es für gewiß, wenn auch Ihre Gnaden, die Frau Aebtiſſin, ſagt, es komme aus dem gelobten Lande.... Um ſo beſſer! Dann muß es Wunder tun.“.. Er tat einen langen, langen ug.„Weibermäßig ſüß, aber hält Leib und Seele zu⸗ ſammen! So!.. Nun mag der Spuk losgehen! Hier ſoll ich den Fiedler erwarten beim Zorne des„Hugh“. u.„das iſt der Waldteufel. Wer ihm nicht ge⸗ horcht, dem dreht er den Hals um.“ 5„Holla!“ rief es, als er die Flaſche wieder einſteckte, eiſe hinter dem Portal hervor. 118 Trotz des Zaubertrankes wäre er vor Schrecken faſt ternd unken.„Das iſt der Hugh,“ murmelte er zit⸗ „Parole!“ rief es leiſe zum zweiten Male 8 die ſchen eiche Sprache mischte ſich mit der flämiſch deut⸗ ſchon ſtark auch im gemeinen Volk. g „„Teuerdank!“ ante nehmend. lich kat!“ flüſterte es, und eine graue Geſtalt trat plötz⸗ lich 5 der Ruine aus dem Gebüsch. n 2 1 f Sie f olgte iſprang; ſie anſtarrend, einen Schritt zurück. Entſetzte e ihm in den Hofraum und trat dicht vor den 8 u, ihn mit großen Augen meſſend. 8 „Heim heiligen Sebaſtian, ſeh' ich recht?“ rief, er .. 5. antwortete Baſtian, allen ſeinen Mut „Pſt!“ mahnte der Graue. 8 5 8 5 80. De la, lachte er leiſe,„Jan der Fiedler der Nachdruck verboten N luſtige Fiedler aus Geldern... Aber... aber ſeid Ihr alt geworden in acht Tagen!“ „Kummer und Sorge, Baſt!“ ſeufzte der Graue, ſeine Naſenflügel bewegend.„Oder auch nicht!“ Und den falſchen grauen Bart ein wenig lüpfend, lachte er leiſe: „Kennſt du mich jetzt beſſer?“ „Mein Seel', das iſt der echte Jan, mit dem Bart, wie ein burgundiſcher Junker.. Wenn nur der.. der Berg auf der Naſe nicht wäre!“ „Ein böſer Schlag, Baſt!... Oder auch nicht!“ ... Und mit einer einzigen Handbewegung hob er vor dem Erſtaunten auch dieſes Hindernis. „Gottes Wunder! Aber was ſoll das? Was habt Ihr vor?“ a „Vorerſt melde ſchnell: Wie ſteht es in der Abtei?“ „Ihre Gnaden und unſer gnädiges Fräulein beten drinnen, die Cleveſchen draußen.“ 1 e „Die beten auch?“„ „Zu ihrem Gott!“ beſtätigte Baſt, die hohle an die Lippen haltend.. f „Wer führt ſie?“— „Der Prinz von Cleve.“ 8 N „Jetzt paß auf, Baſt!“ nahm der Graue ernſthaft das Wort.„Wir ſind hier halbwegs nach Gent. Der „Hugh“— hörſt Du?— der„Hugh' hat mir zu wiſſen getan, daß die Herzogin mit der Aebtiſſin zu Fuß hier⸗ her kommen wird, und daß ſie ſpäter dort“— er deutete weſtlich auf den Verbindungsweg—„aufſitzet und mit den Cleveſchen heimreitet. Ich aber muß vor ihr nach Gent. Iſt der Weg beſetzt? 8 Baſt ſtieß mit dem Zeigefinger nach rechts oben und links unten aus.„Stechpalmen die ganze Straße entlang. Spitzen oben und unten!“ flüſterte ert. „Cleveſche?“ i 275 „Freilich. Und tauſend Berittene ſind heute auf der Straße nach Brüſſel.“ „Gut! Recht weit weg!“ lachte Jan leiſe vor ſich hin.„Auf die Fährte habe ich ſie geſetzt⸗ 5 1 2 Hand 3 8 5 8 1915 2 N — ͤ——— 8 eee Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 18. Jahrgang Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 11. Juni. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag 3 Uhr: Sehr heftige Artillerie⸗ kämpfe während der ganzen Nacht in der Gegend von Loretto. Bei der Zuckerfabrik von Souchez unternahmen die Feinde um 9 Uhr einen Angriff, der ſogleich zurück⸗ geſchlagen wurde. Die Deutſchen bombardierten Neuville⸗ St. Vaaſt, verſuchten aber nicht, es wieder zu nehmen. Wir verwirklichten neue Gewinne im Labyrinth. In der Gegend von Hebuterne haben wir unſere Gewinne ganz behauptet, die ſich auf eine Front von 1800 Meter und auf eine Tiefe von einem Kilometer erſtreckt. Nichts Neues auf dem Reſt der Front. Abends 11 Uhr: Im Abſchnitt nördlich von Arras dauerte der Artilleriekampf an. Er wurde indes durch einen ſehr dichten Nebel gehemmt. Der er⸗ gänzende Bericht über die Einnahme von Neuville⸗St. Vaaſt ſtellt feſt, daß der nördliche Teil des Dorfes und die Schanze, die der Feind hergerichtet hatte, mit äußerſter Hartnäckigkeit verteidigt worden ſind. Durch einen Kampf Schritt für Schritt, Haus um Haus hatte ſich unſere Infanterie der ganzen Stellung bemäch⸗ tigt. Die Deutſchen haben ſich nur im letzten Notfall zurückgezogen, wobei ſie in unſeren Händen zahlreiches Material zurückließen, darunter eine 77er Kanone und mehrere Maſchinengewehre. Wir haben in den Häuſern in den Laufgräben und in den Kellern nahezu 1000 deutſche Leichen(?) gefunden. In der Gegend von Hebuterne haben wir dem Feind in den Tagen vom 7., 8. und 9. Juni ſechs Maſchinengewehre abgenommen. In der Champagne hat der Feind in der Gegend von Beau⸗Sejour unſere Schützengräben mit mehr als einem Bataillon angegriffen. Er wurde überall zurückgewieſen. Zahlreiche deutſche Leichen ſind auf dem Gelände ge⸗ blieben. Auf den Maashöhen, beſonders bei Les Eparges mittags Artilleriekämpfe, in deren Verlauf unſere Ka⸗ nonen eine feindliche Batterie zum Schweigen brachten. Mangel an Hartgeld in Frankreich. WTB. Paris, 11. Juni.„Journal“ ſtellt feſt, daß in Mittel- und Südfrankreich Mangel an Hartgeld beſtehe, was in gewiſſen Gegenden geradezu eine Kriſe hervorgerufen habe. Der Grund ſei, daß die Ladenge⸗ ſchäfte bei Einkäufen ſich meiſt wei e Papier⸗ geld zu wechſeln, und daß die Landbewohner Hart⸗ geld in großen Beträgen aufſtapelten, um es ſpäter mit Gewinn zu verkaufen.„Journal“ verſucht ſeinen Le⸗ ſern klar zu machen, daß dieſe Aufſtapelung unnütz und die Banknote ebenſo gut ſei wie Hartgeld. 412% Verhaftung eines Zeugen in der Luſitania⸗ 23535 Angelegenheit. WTB. Newyork, 11. Juni.(Reuker.) Die Federal Grand Jury hat nach der Zeugenausſage des deutſchen A 5 1. K 0 1 „Hört, da raſſeln „Die müſſen fort,“ ſagte Jan.„Haben wir auch hübſche Jungens mit ſchönen grünen Zweigen, wie ich, um uns her, ſo muß doch dieſe Ruine hier eine Weile 1 bleiben, und ich ſelbſt will nun einmal nach Gent.“ a Baſtian ſchüttelte den Kopf.„Sie laſſen keinen paſſieren, bis ſie den Rechten haben. Und Bart und Naſe nützen Euch nichts. Sie trauen keiner Verkleidung. Haben ſie doch um Mittag erſt ein altes Weib durchſucht, ob kein Prinz drinn ſtecke. Die Alte hat mir's ſelbſt geklagt.“ „Nicht ſo dumm!“ lachte Jan.„Steckt manchmal in einem Prinzen ein altes Weib— warum nicht auch einmal umgekehrt? Aber hinter's Licht geführt werden ſie doch. Sind Ausländer, die Clever! Nun höre, Baſt, was der Hugh.. verſtehſt Du?...“— und er ließ ſeine Augen rollen, aber die Naſenflügel zuckten—„was der Hugh Dir durch mich befehlen läßt!“— Baſtian ſchauerte. Jan ſprach feierlich: „Cin fremder Ritter, ein Geſandter von einem großen König, dem Weißkönig, darf hier nicht überraſcht werden. Würde ſonſt groß Spektakel in der Welt geben. Verſtehſt?“ Baſtian nickte mit dummen Augen. „Biſt zu großen Dingen auserſehen. Sollſt Welt⸗ hiſtorie machen helfen.“ 5 N „Welthiſtorie? Danke für mein Part! Dabei geht's dem Kleinen an den Kragen“ „Aber wenn's glückt, ſollſt im Genter Schloſſe Kellermeiſter werden, verſpricht der Hugh.“ 2 „Kellermeiſter? Ah, das nennt Ihr Welthiſtorie? Iſt ein Anderes. Ich bin dabei. Was muß ich tun?“ „Hingehen und Dich greifen laſſen, ob ſie in Dir auch vielleicht einen Prinzen ſuchen. Und wenn ſie dumm genug dazu ſind...“ 1 „Ja ſagen?“ fiel Baſt mit entſchloſſener Miene ein. Reſerviſten Guſtav Stahl deſſen Verhaftung wegen Verdachts des Meineids angeordnet, weil er erklärt hatte, daß er auf der„Luſitania“ Kanonen aufge⸗ ſtellt geſehen habe. ö 12 Verletzung des Poſtrechts durch England. WTB. Stockholm, 11. Juni.„Svenska Dagbla⸗ ded“ erfährt von unterrichteter Seite, daß die engliſchen Poſtbehörden die an Poſtſendungen angebrachten Blei⸗ plomben erbrochen haben. Die engliſche Zenſur hat nicht nur gewöhnliche, ſondern auch einge⸗ ſchriebene Sendungen geöffnet. Die ſchwediſche Ge⸗ neralpoſtleitung hat einen näheren Bericht eingefordert, der ſofort dem König eingereicht werden ſoll. 5 Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 11. Juni. Amtlich wird verlautbark vom 11. Juni 1915 mittags: 8 Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: In Südoſt⸗ galizien und in der Bukowina ſetzten die verbündeten Armeen den Angriff gegen die noch ſüdlich des Dnjeſtrs ſtehenden ruſſiſchen Kräfte erfolgreich fort. Truppen der Armee Pflanzer haben den Gegner aus ſeinen Stellun⸗ gen nördlich Ottynia, bei Dertyn und Horodenka zu⸗ rückgeworfen und ſind im Vordringen an den Dzyjeſtr, deſſen ſüdliches Ufer die Ruſſen noch zu halten verſu⸗ chen. Knapp öſtlich Czernowitz an der einzigen Stelle, an der die Ruſſen noch am Pruth ſtehen, wieſen unſere 1 * Truppen einen Angriff des Feindes nach kurzem Kampfe ab. Im übrigen iſt die Lage im Norden unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Wie die Ruſſen die galiziſchen Bauern zu ködern ſuchten. WTB. Wien, 11. Juni. Aus dem Kriegs⸗ qreſſequartier wird gemeldet: Eine für das plan⸗ mäßige Vorgehen der Ruſſen in den beſetzten Gebieten Galiziens charakteriſtiſche amtliche Meldung liegt aus Dobromil vor. Die Ruſſen trachteten während ihrer Anweſenheit mit allen Mitteln, die Sympathien der Bauern zu erwerben. Ein ruſſiſches Zivilhilfs⸗ komitee beköſtigte täglich zweimal Frauen und Kinder, insgeſamt etwa 1500 Perſonen. Die Bauern erhielten Saatgut, ärariſche Pferde und Soldaten für die Feld- arbeiten beigeſtellt. Die Möbel der Juden und über⸗ haupt das Inventar gut eingerichteter Wohnungen wur⸗ den an die Bauern verteilt und ihnen das Land der Gutsbeſitzer verſprochen. Tatſächlich wurden ver⸗ ſchiedene Möbel- und Einrichtungsſtücke aus Wohnungen wohlhabender Leute in den Bauernhäuſern vorgefunden. Der ruſſiſche Tagesbericht. WTB. Petersburg, 11. Juni. Mitteilung des Stabs des Generaliſſimus: Am 8. und 9. Juni haben wir feindliche Angriffe in der Gegend von Szawle zu beiden Seiten des Sees von Rakiewe auf weiter Front zurückgeworfen. Zwiſchen Oreie und der Weichſel in der Nacht zum 9. Juni und an dieſem Tage heſtiger Artil⸗ leriekampf. Auf dem rechten Pilikaufer verſuchte der Feind am 9. Juni einen Angriff mit geringen Kräften, wurde aber zurückgeworfen und ließ einige Dutzend Ge⸗ fangene in unſerer Hand. i In Galizien greift der Feind unſere Stellungen vor Mociska mit ſtarken Kräften an. Am 8. Juni um 5 Uhr vormittags eröffnete der Feind ein außer⸗ ordentlich lebhaftes Geſchützfeuer und verfeuerte auch Gra⸗ naten mit erſtickenden Gaſen. Nach dreiſtündigem Ge⸗ ſchützfeuer ſchritten große Jufanteriemaſſen zum Angriff und erreichten unſere Drahtverhaue, wo ſie jedoch auf⸗ gehalten wurden. Am anderen Morgen blieb der Feind, der große Verluſte erlitt, 2000 Schritt von unſeren Schützengräben entfernt. Die Kämpfe am 8. und am Vormittag des 9. Juni am Dnjeſtr verliefen günſtig für uns. Auf dem rechten Dujeſtrufer bedrängten wir den Feind auf der Front von der Gegend Ugartsberg bis nach Zydaczow, machten gegen 2000 Gefangene mit etwa 50 Offizieren und nahmen 8 Maſchinengewehre weg. Am linken Dujeſtrufer in der Gegend von Zu⸗ rawno konnte der Feind nicht weiter Gelände gewinnen und wurde nach hartnäckigem Kampfe hinter die Eiſenbahn zurückgeworfen. Wir bemächtigten uns mehrerer Dörfer und machten bei der Wegnahme des Dorfes Bukawezowee 80 Gefangene, darunter 80 Offiziere. Die Serben beſetzen die albaniſche Stadt i Elbaſſan. f 8 GK. Soffa, 11. Juni. Eine Meldung des ſerbi⸗ biſchen Preſſebureaus beſagt, daß die ſerbiſchen Truppen vorgeſtern die albaniſche Stadt Elbaſſan beſetzt haben. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 11. Juni. Amtlich wird verlautbart vom 11. Juni 1915 mittags: 3 5 Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Vorge⸗ ſtern und geſtern wurden ſämtliche Angriffe der Italiener an allen Fronten abgewieſen. Ein neuerlicher, gegen einen Teil des Görzer Brückenkopfes gerichteter Vorſtoß brach im Feuer dalmatiniſcher Landwehr zuſammen. Cvenſo erfolglos blieb ein Angriff des Feindes nördlich Ronchi. Der Artilleriekampf an der Iſonzofront hielt an. 8 An der Kärntner Grenze wurden geſtern nach⸗ mittag ein ſtarker gegneriſcher Angriff auf den Frei⸗ kofel, ein ſchwächerer beim Wolayer See abgeſchla⸗ gen. In Tirol ſcheiterte ein Vorſtoß einer bei Cor⸗ tina d'Ampezzo eingebrochenen italieniſchen Brigade an unſeren Stellungen bei Peutelsſtein. Neuerliche Angriffe a 5 dieſer Gegend und nächtliche Kämpfe bei Landro, endigten gleichfalls mit dem Zurückgehen des Feindes. Im übrigen Tiroler Grenzgebiet finden ununterbrochen ämpfe und für unſere Waffen erfolgreiche Schar⸗ ützel ſtatt. 8. — Der Stellvertreker des Chefs des Generalſtats: 3 von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Empfindliche Schlappen in Tirol. WTB. Wien, 11. Juni. Der Kriegsberichterſtatker der„Neuen Freien om Tiroler Kriegs⸗ ſchauplatz: Im To i en unſere Truppen noch aufrecht. 1 f ten Erde dent ruppen celina Montozzo und am Tonale⸗Paß ſelbſt wurde je eine italieniſche Halbkompagnie aufgerieben. Ein Alpini⸗ bataillon von 4 Kompagnien griff den Paß Paradiſo an und wurde unter Mitwirkung unſerer Werk-⸗Artillerie zurückgeſchlagen, wobei der Feind mindeſtens 100 Mann verlor. Ein italieniſcher Major und 2 Hauptleute wur⸗ den ſchwer verwundet, 2 Leutnants ſind tot. 2 Haupt⸗ leute, 1 Arzt und 35 Mann wurden von uns gefangen genommen. Wir hatten 3 Schwer- und 5 Leichtverwun⸗ dete. Ein italieniſcher Verwundeker erſchoß meuchlings einen unſerer Soldaten, der ihn bergen wollte.— Italieniſche„Tapferkeit“. 8 WTB. Wien, 11. Juni. Die Blätter melden aus Graz: Die Gefangenen von der Beſatzung des Luft⸗ ſchiffes„Citta di Ferrara“ erzählen, daß ein Of⸗ fizier und ein Mann mit dem Luftſchiff verbrannt ſeien. Der Kommandant des Luftſchiffes habe 80 000 Kronen öſterreichiſches Geld bei ſich gehabt, um im Falle einer unfreiwilligen Landung die Beſatzung durch Beſtechung in Sicherheit bringen zu können. Der ital. Tagesbericht. WTB. Nom, 11. Juni.(Agenzia Stefani). Der Bericht des Oberkommandos vom 10. Juni lautet: Von der Grenze Tirols und des Trentino iſt nichts Wichtiges zu melden, außer der Beſetzung von Cadeſtagno, nördlich von Cordina d'Ampezzo. Aus eingelaufenen Berichten geht hervor, daß die Oeſterreicher in den Käm⸗ pfen vom 7., 8. und 9. Juni um den Beſitz des Frei⸗ kofels über 200 Tote und 400 Verwundeten hatten und 220 Gefangene in unſeren Händen ließen. In der Nacht zum 10. Juni erneuerten die Oeſterreicher ihren Angriff auf dieſe Stellung, der ſie große Bedeutung beilegen. Sie wurden abermals mit ſehr ſtarken Ver⸗ luſten zurückgeworfen. Längs der Iſonzolinie kämpfen unſere Truppen noch immer energiſch, um den hartnäcki⸗ gen Widerſtand des Feindes zu beſiegen. Die Gipfel und Höhen um Monfalcone, das wir geſtern einnahmen, wur⸗ den von uns beſebt..„„ Der türkiſche Krieg. Eine engl. Schlappe am Tigris. WTB. Konſtantinopel, 11. Juni. Nach einer De⸗ peſche aus Bagdad iſt ein Verſuch der Englän⸗ der, gegen den Tigris vorzurücken, von den kürkiſchen Truppen zurückgewieſen worden. ö Die Kämpfe im Kaukaſus. ö WTB. Petersburg, 11. Juni. Amtlicher Bericht der Kaukaſus⸗Armee vom 8. Juni: In der Rich⸗ tung auf Olty verſuchten die Türken einen Angriff gegen die Stellungen, die wir ihnen bei Zinatſchara genommen hatten, wurden aber zurückgeworfen. Beim Turkum⸗See fand ein Gewehrkampf ſtatt. Im Tale von Ottytſchai erbeuteten die Koſaken bei einem ſtürmiſchen Vorſtoß einen türkiſchen Transport und machten die Begleitung nieder. An anderen Teilen der Front keine Veränderung. Feiern am Jahrestag der Eroberung Konſtantinopels. WTB. Konſtantinopel, 11. Juni. Der Jahrestag der Eroberung von Konſtantinopel wird gemäß einem ſeit einigen Jahren üblichen Brauche unter großer Feier⸗ lichkeit begangen werden. In Stambul werden patriotiſche Vereinigungen, die Schuljugend und Truppen einen Um⸗ zug veranſtalten. Seit geſtern abend hat die ganze Stadt feſtlichen Flaggenſchmuck angelegt. Neues vom Tage. Fortſchreitende Beſſerung im Befinden des griechiſchen Königs. WTB. Athen, 10. Juni.(Abends 8.20 Uhr.) Der Bericht über den Zuſtand des Königs beſagt: Temperatur 37, Puls 108, Atmung 18. Die Beſſerung im Zuſtand des Königs ſchreitet fort. Der König hat gut geſchlafen und fühlt ſich wohl. Hinrichtung. a WTB. Köln, 11. Juni. Der Arbeiter Rein, der in Magdeburg eine alte Frau durch einen Dolchſtich getötet, deren Wohnung beraubt und hier den Archi⸗ tekten Butz und deſſen Dienſtmädchen ermordet hat, iſt nach Verzicht des Verurteilten auf eine Reviſion und eine Begnadigung heute durch Erſchießen hin⸗ gerichtet worden. 5 Schamloſe Vehandlung deutſcher »èriegsgefangener. f Die deutſche Regierung hat während der bisherigen zehn Kriegsmonaten oft genug bewieſen, daß ihre Ge⸗ duld gegenüber den Herausforderungen durch unſere Feinde lange, manchmal allzulange währt. Nichts liegt dem deutſchen Empfinden feruer als die Luſt zur Rache und Vergeltung an Wehrloſen. Wenn jetzt unſere Heeres⸗ leitung ſich veranlaßt ſah, franzöſiſchen Kriegsgefange⸗ nen die Bequemlichkeiten des Lagerlebens zu entziehen und ſie etwas ſchärfer anzufaſſen, als bisher, ſo müſ⸗ ſen die davon Betroffenen ihre Klagen gegen die fran⸗ zöſiſche Regierung richten, die nichts getan hat, um der unmenſchlichen, jeder Geſittung hohnſprechenden Behand⸗ lung deutſcher Kriegsgefangener entgegenzutreten. Wir laſſen nachfolgend einige Kulturdokumente franzöſiſcher Ritterlichkeit gegenüber wehrloſen deutſchen Kriegsgefan⸗ genen folgen. Hunderte von gleichartigen Schreiben lie⸗ gen noch vor und wie viele mögen vom Zenſor entdeckt und vernichtet worden ſein, ſo daß ſie nicht nach Deutſch⸗ land gelangten. 1 Brief eines Oberingenieurs vom 15. No⸗ 5 vember 1914. 1 Seit 7 Wochen ſchmachte ich in franzöſiſcher Gefangenſchaft ſchaft im Innern von Franzöſiſch⸗Afrika. Ich habe bei der Einnahme nur das nackte Leben gereitet. Alles habe ich verloren, nur die Kleider, die ich auf dem Leib trage, habe ich behalten. Zerlumpt und verwahrloſt friſte ich bei ſchwerſter erniedrigender Arbeit mein verhunztes Leben, immer hoffend, daß bald die Erlöſung naht. Nur der Gedanke an Euch hält mich ziner Strohmalte auf der 9. darüber nach, was aus ſtändig der Witterung preisgegeben, mitten in der Kolonie Tunis. Soviel iſt ſicher, daß weder Du noch meine geliebten Kinder nich, wenn Ihr mich hier ſehen würdet, in dem ſtumpfen und zebückten, zerlumpten Arbeiter wieder erkennen würdet“ Derſelbe ſchreibt am 2. Dezember 1914: 5 „Zu meinem größten Schmerz habe ich geſtern wieder von franzöſiſcher Seite gehört, daß unſer Aufenthalt hier noch 4 bis 5 Monate dauern könnte. Bis dahin bin ich aber ſicher wahn⸗ innig geworden, wenn mich nicht irgendein anderes Leiden bernichtet hat. Das Leben hier iſt derart zermürbend und geiſttötend, daß ein denkender Menſch nicht ſo lange aushalten kann. Man gab mir den Rat, an Dich zue ſchreiben, um mir die notwendigſten Bekleidungsſtücke ſchicken zu laſſen. Ich laufe aur noch in Lumpen umher. Meine Hoſe habe ich ſchon viele Male geflickt, aber ſie iſt ſo mürbe, daß nebenan immer wieder Löcher entſtehen, ſo daß ich meine Blöße kaum mehr bedecken kann. Meine Füße habe ich mit Lumpen umwickelt, mein Tropenhelm zerfällt. Die Unmöglichkeit, mich ordentlich zu waſchen, hat die übelſten Hautkrankheiten zur Folge Am Tage haben wir 50 Grad Hitze und nachts wehen ſcharfe kalte Winde. Durch das Schlafen auf dem Fußboden habe ich mir einen böſen Huſten, der mich ſchon lange quält, zugezogen. Ich habe Schreckliches durchgemacht!“ 5 7 Am 14. Februar 1915 aus... ſtenographiert: 5 „Wir alle leiden furchtbar, wir werden mißhandelt wie Verbrecher und geſchlagen und bekommen nichts zu eſſen. Wenn es noch lange dauert, gehen wir alle zugrunde. Krank ſind wir alle, drei ſind bereits tot. Wir fürchten für die Regen⸗ zeit das Schlimmſte. Könnt Ihr nichts zu unſerer Befreiung unternehmen, denn Eile iſt geboten!“ N Ein anderer ſchreibt vom 3. Februar 1915 aus.. „.. Ihr würdet die Hände über dem Kopf zuſammen⸗ ſchlagen, wenn ich Euch alles genau berichten dürfte. Warum hat man zu Hauſe ſo wenig für die Koloniſten übrig und verſagt ihnen jede Hilfe und Erleichterung?.. Wohl mancher hat ſich im Stillen lieber eine Kugel gewünſcht als dieſes traurige Daſein. Ein Zuchthäusler hat entſchieden ein beſſeres Los als wir und daraus könnt Ihr Euch einen Vers über unſer Leben machen. Das Herz dreht ſich einem im Leibe herum, wenn man dieſen Jammer täglich mitanſehen mu Möge dieſer Brief für uns ein rettender Engel ſein.“ Ein Brief aus einem engliſchen Gefangenenlager: 1 ſicherer Quelle wiſſen wir, daß die gefangenen Deutſchen in Dahomey im Innern N. unter ſchwarzen Aufſehern 5 auf Farmen und bei Wegebauten im Lendentuch arbeiten müſſen. Mehrere ſeien ſchon tot!“ Frau... teilt mit, daß die Gefangenen in Dahomey bei großer Hitze 7 Stunden Hofarbeiten verrichten müſſen. Ein Miſſionar weiß fehr geſchickt den Zuſtand in Da⸗ homey durch Anziehen der Bibel zu ſchildern, indem er ſich auf die Klagelieder Jeremiä bezieht und die Ziffern des Kapitels und der Verſe anführt, die lauten: „Unſer Waſſer müſſen wir um Geld trinken, unſer Holz muß man bezahlt bringen laſſen.“„Man treibt unſer über Hals, und wenn wir ſchon müde ſind,. ‚ keine Ruhe.“„Knechte herrſchen über uns und iſt nieman der uns von ihrer Hand rettet.“„... Und er begehrte ſeinen Bauch zu füllen von den Trebern, die die Säue aßen, aber niemand gab ſie ihm.“ e 5 Ein Regierungsbeamter ſchreibt: „Ein Miſſionar in meiner Nähe wurde von freundlichen Negern mit Haumeſſern erſchlagen. Ein deutſcher Unteroffizier ſamt ſeinen 4 farbigen Soldaten aufgefreſſen, f eine andere deutſche Abteilung überraſchte die Bundesgenoſſen Englands am Zubereiten von Menſchenfleiſch und Abnagen von Euxopäerknochen.“ f Aus einem anderen Briefe „Am 18. 2. wurden wir nach dem franzöſiſchen Panzerkreuzer übergeſchifft. Man zerrte uns in das drit e(untere) Zwiſchendeck ! auf den vorderſten Keſſel beim Kettenkaſten. Ich frug, weshalb* man uns hier an der ſchon ſo warmen Küſte einen ſolchen heißen Platz gebe. Man erwiderte mir, die Deutſchen ſeien zu allem fähig und der Kaiſer brauche jetzt viele Soldaten. Man ſchloß alle Bollaugen und Ventilatoren, ſo daß wir in einer unmenſchlichen. Hitze ohne jede Luftzufuhr 24 Stunden zubringen mußten. Wir tranſpirierten ſo, daß die Augen ganz verſchwoller und die Haut ſich löſte.“„ Auszüge aus Briefen aus Nordafrika. Ein Landwehrmann ſchreibt aus Algier am e bruar 1915: ö „Wir werden hier ſehr geſchlaucht. Wir ardeſten h'er von halb 7 Uhr bis abends einviertel 6 Uhr und eine halbe Stunde zu laufen und dreiviertel Stunden Mittag. Höchſtens Sonn⸗ tags können wir uns waſchen. Macht die Briefe und Pakete gut zu, denn die Franzoſen plündern ſie. Es ſind alles Gauner. Schickt nur Briefpakete mit Wurſt und Tabak, denn ich habe immer ſehr Hunger.“ d ö Ein anderer Soldat ſchreibt aus Nordafrika am 5. Je⸗ bruar 1915:„Wir werden wie die gemeinſten Verbrecher be⸗ handelt. Ich ſchreibe für die Allgemeinheit. Sind alle ſehr ſchwach. Gilt denn ein Deutſcher von den Kolonien gar nichts und kommt keine Rettung? Wir ſterben vor Hunger und Mißhandlung; wenn nicht bald Rettnug kommt, dann gibt es viele Tote.“ 1 Ein Sanitäts⸗Unteroffizier vom 15. 3. 1915:„Die Vehand⸗ lung der Gefangenen, durch die franzöſiſche anlaßt, ſpottet jeder Beſchreibung... Auf dem Marſche lagen wir nachts entweder auf Pferdemiſt in offenen Ställen oder läßt man uns 1„ den england⸗ Regierung ver⸗ „Aus r auf blankem Boden in kleinen Zelten. Die Gefangenen müſſen hier an einem Straßenbau arbeiten und iſt dieſe Arbeit bei großer Hitze ſehr ſchwer. Als Lohn gibt es 15 Centimes bei 9 Stunden Arbeitszeit und 10 Kilometer Marſch. Mittags zum Eſſen haben wir nur dreiviertel Stunden Zeit. Waſſer iſt hier ſehr wenig vorhanden und iſt an tägliche Waſchungen nicht zu denken. Wenn die Leute nicht arbeiten, ſo werden ſie be⸗ ſtraft, und drei Gefangene ſind ſogar von Unterleutnant P. ſchlagen worden. Schuhe und Strümpfe ſind zerriſſen. wir neue erhalten? Unſer Körper wird von Läuſen gepla vor denen man ſich nicht ſchützen kann. Es iſt die höchſt daß dieſe Behandlung geändert wird, ſonſt kommen wir all krank zurück. Vertrauend auf Gott und unſeren Kaiſer erwar wir das Morgenrot unſerer Heimfahrt zu unſeren Lieben.“ Ein Oberlehrer ſchreibt am 10. 4. 15 einer Zeitung: Ich möchte noch hinzufügen, daß dem Arzt der deutſchen Kolonie von C. auf ſeine vier Geſuche hin, ſeiner Praxis im Ge⸗ fangenenlager von... nachgehen zu dürfen(nachdem dieſes e Zeit,, Geſuch dreimal mit der Bemerkung„Unverſchämtheit“ zurück⸗ gegeben war), zur Strafe auferlegt wurde, 14 Tage lang di Aborte des Gefangenenlagers auszuleeren, da dieſe Beſchäftigung 2 wohl ſeinem Berufe angemeſſener wäre als das Fällen von Holz.“ Am 3. 5. 15 ſchreibt ein Kriegsgefangener aus Tunis: „Seitdem wir von K. abgereiſt ſind, liegen wir in Zelten, voll⸗ Wir leiden viel unter der Hitze, erhalten ſehr wenig Trink⸗ waſſer. Wir leiden viel unter Ungeziefer, des Nachts unter Kälte und haben keine Waſchgelegenheit. Der Transport war 200 Mann ſtark und ſind dies lauter ſolche, die verwundet geweſen ſind. Teilweiſe ſind noch ſolche darunter mit eitern⸗ den Wunden, mit lahmen Gliedern oder kurzen Beinen, ſo daß ſelbſt die franzöſiſchen f Transport ablehnten. i Wir werden zur Arbeit gezwungen. In VBorſchlag iſt ei Straßenbau, für den pro Mann 4 Sous gezahlt werden. ſchlechte Arbeit folgen Strafen. Bewacht werden wir von Strafkompagnie und geht der Anführer derſelben ſehr ſt vor. Für uns gelten die rühmlichſt bekannten Strafen Fremdenlegion. Scheinbar vergeſſen die Franzoſen darauf, da wir Kriegsgefangene und keine Verbrecher ſind. Seit ſiebe Wochen erhalten wir keine Pakete mehr, und wenn wir ſolche 5 ſind Schokolade, Süßigkeiten uſw. herausgenom⸗ men. is Eine deutſche Dame erhielt von einem Franzoſen aus Ma rokko(der eine Poſtkarte mit ihrem Bild und ihrer Adreſſe welche ſie an ihren Bräutigam geſchickt hatte, gefunden hat olgenden Brief vom 9. 3. 1915: 5 Geliebter wird hier 5 r alle ſeid, errechen. Dieſer 1 Deutſche, wie Ihr heute fehlen 650 Pakete für dieſen Transport.“ Aerzte jede Verantwortung für den 2 * n von Nieren⸗ und Steinleiden. jedes Frühjahr eine Erdbeerkur durchmachen. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf Plölanken; kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheck- konto 629 Ludwigshafen a. Hh. mißhandelt. Jetzt iſt die Reihe an uns, ſie zu rächen— (Die übrigen Unflätigkeiten ſind nicht wiederzugeben.) 5 Baden. )) Karlsruhe, 11. Juni. Das eben erſchienene Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt Nr 36 für das Groß⸗ herzogtum Baden enthält eine„Verordnung des Mini⸗ ſteriums des Innern über die Bundesratsverordnung betr. Verbrauchszucker“. a ( Karlsruhe, 11. Juni. Von der hieſigen Straf⸗ kammer wurde der hieſige frühere Rechtsanwalt Dr. Lo⸗ renz wegen beträchtlicher Unterſchlagung zu drei Jahren Gefängnis und Ehrverluſt verurteilt. Dr. Lorenz hatte als Teſtamentsvollſtrecker des verſtorbenen Malers Schurr den Betrag von 64000 Mark für ſich verwandt. Er war nach Amerika geflüchtet und kehrte von dort am 9. Februar nach Karlsruhe zurück und ſtellte ſich freiwillig der Polizei nachdem es ihm weder in Deutſchland noch in Oeſterreich unter Benützung fal⸗ ſcher Papiere gelungen war, beim Militär eingeſtellt zu werden. n (Mannheim, 11. Juni. Die tödlichen Unglücks⸗ fälle, die ſich tagtäglich hier beim Baden ereignen, mehren ſich in erſchreckender Weiſe. So iſt erſt jetzt wieder ein 26jähriger lediger Bäckergeſelle namens Auguſt Volk Waldenburg beim Baden im Neckar ertrunken. () Freiburg, 11. Juni. Bei einem Wortſtrei! in einer Wirtſchaft im Stadtteil Herdern wurden einem ledigen Taglöhner drei Dolchſtiche in den Unterleib ver⸗ ſetzt, ſo daß die Gedärme austraten. Die Verletzung iſt lebensgefährlich.— In einem Fabrikanweſen wollten zwei Arbeiterinnen ein Oberlichtfenſter mit Papier be⸗ decken, um ſich gegen die Sonnenſtrahlen zu ſchützen. Hierbei brach eine 16jährige Arbeiterin mit einer Glas⸗ ſcheibe durch und ſtürzte etwa 4 Meter tief ab. Die Arbeiterin erlitt einen Schädelbruch, an deſſen Folgen ſie ſtarb. 5 (Schönwald, 11. Juni. Bei einem ſchweren Gewitter ſchlug der Blitz in die Wirtſchaft zur„Land⸗ poſt“ ein und zündete. Im Augenblick ſtand das Haus in hellen Flammen und brannte vollſtändig nieder. Der Beſitzer des Hauſes, Emilian Ketterer, ſteht zurzeit im Felde. Von den Fahrniſſen konnte nur wenig gerettet werden. Der Schaden wird auf ungefähr 20000 Mark angegeben. Bei den Löſcharbeiten ſtürzte eine Mauer ein und begrub den Feuerwehrmann Schuhmacher Auguſtin Furtwängler, der ſchwere Verletzungen erlitt. — .() Illmeuſee bei Pfullendorf, 11. Juni. Durch Feuer wurde das große Wohn⸗ und Landwirtſchafts⸗ des Landwirts Fr. Rieger vollſtändig zer⸗ Da alle Leute auf dem Felde waren, breitete das Feuer unterſtützt durch einen ſtarken Oſtwind Außer den Schweinebeſtänden konnte nichts Der Schaden beläuft ſich auf 25 000 gebäude ſtört. ſich raſch aus. gerettet werden. Mark. 0 Beuren bei Ueberlingen, 11. Juni. Der Land⸗ wirt und Gemeinderechner Knoll iſt einem tödlichen Unglücksfall zum Opfer gefallen. Er ſtürzte ſo unglücklich von einem beladenen Heuwagen, daß ſein Tod ſofort eintrat. (Y Badiſch Rheinfelden, 11. Juni. In einem An⸗ fall von Verfolgungswahn feuerte der Landwirt E. Heinemann auf den hieſigen Apotheker Leibinger aus einem bläufigen Revolver 2 Schüſſe, die den Apotheker im Geſicht ſchwer verwundeten. Der Täter richtete hier⸗ auf die Waffe gegen ſich ſelbſt und ſchoß ſich zwei Ku⸗ geln durch den Kopf, ſo daß er blutüberſtrömt zuſam⸗ menbrach. Heinemann war vor kurzem wegen über⸗ reizter Nerven vom Militär entlaſſen worden. ( Vom Bodeuſee, 11. Juni.(Vom Blitz er⸗ ſchlagen). Bei einem ſchweren Gewitter, das in den letzten Tagen über Uhlingen niederging, ſchlug der Blitz in das Haus des Straßenwarts Ferd. Utz und richtete am Dach und in einem Zimmer Schaden an, ohne aber zu zünden. Dagegen wurde das kleine 5jährige einziga Töchterchen des Bahnarbeiters Berthold Utz vom Blitz getroffen und ſofort getötet. Die Großeltern und dig Mutter des Kindes ſaßen beiſammen beim Nachteſſen. Das Kind ſaß in der Mitte und wurde auf dieſe Weiſe aus der Mitte der Erwachſenen herausgeriſſen. Die Groß⸗ eltern wurden ohnmächtig, erholten ſich aber bald wieder. — Die Heilkräfte der Erdbeere. In der jetzigen Erdbeerzeit ſei namentlich im Hinblick auf die zahlreichen Verwundeten und Rekonvaleszenten darauf hingewieſen, daß die Erdbeere nicht nur ein höchſt lieblicher Kitzel für unſere Geſchmacks⸗ und Geruchsnerven iſt, ſondern daß auch Säfte in ihr enthalten ſind, die einem geſchwäch⸗ ten oder kranken Körper Heil bringen können. Von altersher werden ja in einzelnen Gegenden die jungen Erdbeerblätter geſammelt und getrocknet, um daraus einen Tee zu bereiten, der namentlich gegen Fieber aller Ar ausgezeichnete Dienſte leiſtet. Noch beſſer ſind jedoch, was leider zu wenig bekannt iſt, und was gerade jetzt den Verwundeten die größte Linderung brächte, die reifen Früchte. Sie ſind ein ideales, kühlendes, erfriſchen⸗ des und fieberſtillendes Mittel, wenn ſie in Waſſer ein⸗ gedrückt, nach gehörigem Aufweichen genoſſen werden. Ferner ſind Erdbeeren ein gutes Heilmittel gegen Gicht⸗, Es kommt dies von ihrem be⸗ trächtlichen Gehalt an Zitronen- und Salicylſäure her, die andererſeits wiederum bei beſonders empfindlichen Menſchen Neſſelausſchläge bewirken. Gichtkranke ſollten Nur iſt es beſſer, wenn die Früchte nicht mit Milch oder Schlag⸗ ſahne, ſondern nur mit Zucker genoſſen werden. Sie ſind dann leicht verdaulich und können in größeren Mengen verzehrt werden. Perantwortlſch für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim arkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. — Gottesdienst- Ordnung. der Rath. Kirchengemeinde der evang. Kirchengemeinde 3. Sonntag nach Pfingſten. Sonntag, den 13. Juni. (13. Juni 1915) 2. Sonntag n. Trin. 8 Uhr: Frühmeſſe m. Pr. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt ½1 Uhr: Jugendgottesdienſt 1 5 Ubr: Ehriſtenlehre 1 Uhr: Chriſtenlehre für d. 712 Uhr: Herz⸗Jeſu⸗Andacht 85 mit Segen. männl. Jugend. 3 Uhr: Verſammlung des M.ütter⸗Vereins.. 5 7 Uhr: Roſenkranz mit Se-] Donnerstag. den 17. Juni. gen für einen + Soldaten. 8 Uhr: Kriegsandacht. Staat Sparasse Sehibelgiuge mit Cemeindebürgschaf mündelsioher.— Most. schoekRon Hatlstuhe, 29 Helephon Wo. 5. Samtliohe Hinlagen werden oom Lage det Hinzahlung an Zu 40% bersinst. Maussenstüunden? 8 12 Uhr gormfüfags: 2— 5 Ur ndchmitlagꝶs. i Agenfurstelle: Georg Röser, Seckenheim gul und billig kaufen Sie bei Souis Bandauer 1, 1 Mannheim Q 1.! leiderstoſſo, Damen- u. Hinder Honfeetio n Haumibollio aten, Meisstodaren und Vdselie. Gardinen, Leppische und ellen. Ffnige Hadchen zum Anlernen als Wickelmacher und Zigarrenmacher gesucht. Jak. Seitz Nachf. Zigarren- Fabrik. Inhaber: Berliner Hielier E. Kregeloh H 1, 4 Hlannheim N 3, 12 Breitestrasse Kunststrasse 12 Vistt(Glanz) M. 190-3.00] 12 Visit dat) M. 4.50 12 Kabinet„4 90-6 50 12 Kabinet„,„ 9.50 Sonntags den ganzen ſag geöffnet. 2 zur Herstellung v. 4 Pfd. Kunsthonig Beutel 30 Pfennig Als Erfrisehungsgetränk für unsere Krieger im Felde empfehle Himbeer- und Citronensaft in Feldpostpaeketen. Fr. Wagner's Nachf. nn. W. Höllstin Germania- Drogerie. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Jaudw. Ein- u. Nerkaufsgenoſſeuſchaft. Von der Klettengewann bis zum Friedhof eine Joppe verloren, abzugeben bei Martin Frey Friedrichſtr. Auf dem Heimweg von der Malau eine Heugabel verloren, abzugeben in der Verkaufsſtelle. Briketts liegen auf Lager. 5 Im roten Loch eine Kette gefunden, abzuholen in der Verkaufsſtelle. Im Klockenheimer Winkel eine Dunggabel gefunden, abzuholen in der Verkaufsſtelle. In der Hall eine Gabel gefunden, abzuholen Wilh. Volz I., Neckarauerſtraße. Eine Gabel gefunden, Neckarauerſtraße. Kleie und Leinſamen iſt eingetroffen. Bekanntmachung. abzuholen bei Hironimus Gehr die Maul- und Klauenſeuche in der Gemeinde Ilvesheim erloſchen iſt. i Die Sperrmaßregeln wurden aufgehoben. Seckenheim, den 11. Juni 1915. gürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. Bekanntmachung. Bei den Löſcharbeiten des Waldbrandes am letzten Sonntag iſt eine herrenuhr verloren gegangen. Der ehr⸗ liche Finder wird gebeten, dieſelbe auf dem Rathaus— Zimmer Nr. 7— abzugeben. Seckenheim, den 11. Juni 1915. Bürgermeiſteramt: Koch. die Einlage folgenden Tag an zu 4% Annahmestelle: Gg. Leonh. Bühler, Zeckenheim, wohnhaft: An den Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß Bekanntmachung. N 5 Die Hundstaxe betr. Gemäß 8 3 des Geſetzes vom 4 Mai 1896, die Hundstaxe betr.§ 2 der Vollzugsverordnungen hierzu vom 5. Mai 1896(Geſ.⸗ u. V.⸗O.⸗Bl. S. 74 ff) bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß in der Zeit vom 1. bis 15. Juni ds. J., die Anmeldung der Hunde und die Entrichtung der Hundstaxe für das Te xjahr 1. Anni 1915 bis 31. Mai 1916 zu erfolgen hat. 8 Anzumelden iſt jeder bis zu dieſem Zeitpunk über 6 Wochen alte Hund. Ueber 6 Wochen alte Hunde, welche nach dieſem Termine bis zum 31. Mai des nächſten Jahres in Beſitz genommen oder in die Gemeinde eingebracht werden, ſind innerhalb 4 Wochen nach der Beſitzerlangung bezw. der Einbringung, Hunde welche erſt nach dem Anmeldeterminn das Alter von 6 Wochen erreichen, innerhalb 4 Wochen nach dieſem Zeitpunkt anzumelden. 85 Eine Anmeldung iſt jedoch nicht erforderlich, wenn 8 der Beſitz des Hundes in der erſten Hälfte des Monats Juni, bezw. vor Ablauf der vierwöchigen Friſt des zweiten Abſatzes wieder aufgegeben wurde. Das gleiche gilt, wenn der Hund an die Stelle eines anderen von demſelben Be⸗ ſitzer in der gleichen Gemeinde im laufenden Taxjahr ſchon vertaxten Hundes tritt. 5 Bei der Aumeldung iſt ingleich die Tare zu entrichten. 8 Das mitbringen der Hunde hierzu iſt nicht erforderlich. f Die Taxe, welche von dem beträgt für das vom 1. Juni bis (Taxjahr): 5 a) in den Gemeinden Mannheim, Seckenheim 16 Mark. a b) in den übrigen Gemeinden des Amtsbezirks 8 M. Hat der Beſitzer in keiner Gemeinde des Großher⸗ zogtums einen dauernden Aufenthalt, ſo beträgt die Taxe 8 Mark. 3 Für Hunde, die im Beſitze des deutſchen Reiches oder eines Bundesſtaates ſtehen, iſt eine Taxe nicht zu entrichten. Der Beſitzer hat hinſichtlich der Taxe den Rückgriff auf den Eigentümer. ö Die Anmeldung des Hundes und die Bezahlung der Taxe hat durch den Beſitzer ſelbſt oder einen Stelldertreter desfelben persoͤnllch und mündlich bei der Steuereinnehmerel am Orte des Wohnſitzes oder des dauernden Aufenthalts des Beſitzers, durch die Hundebeſitzer, ohne dauernden Auf- enthaltsort am Ort des vorübergehenden Aufenthalts zu erfolgen. a a 8 Hunde, die auf abgeſonderten Gemarkungen gehalten werden, ſind in derjenigen Gemeinde anzumelden, zu welcher die abgeſonderte Gemarkung in ſteuerlicher Beziehung zu⸗ geteilt iſt. 5 Die Hund eine dungen ein wird. ö Wer die rechtzeitige Anmeldung eines Hundes unter⸗ lässt, hat neben der Taxe den doppelten Betrag dersel- ben als Strafe zu entrichten. f 8 Vermag der Angezeigte jedoch nachzuweiſen, daß die rechtzeitige Anmeldung nur aus Verſehen und nicht in der Abſicht einer Taxhinterziehung unterblieb, ſo kann auf eine Strafe bis zum einfachen Betrag der Taxe erkannt werden. Hunde, für welche die Taxe nicht rechtzeitig bezahlt wird, können eingezogen werden. 5 Die Bürgermeisterämter und Stabhaltetelen werden beauftragt, dieſe Verfügung am Rathauſe anzuſchlagen und in ortsüblicher Weiſe wiederholt bekannt machen zu laſſen. Aufgrund der gemäߧS U der Vollzugsverordnung vom 4. Mai 1896 aufzuſtellenden Liſte und des von der Steuereinnehmerei über die Anmeldung und Taxbezahlung zu führenden Verzeichniſſes, ſowie ihrer etwaigen ſonſtigen Kenntnis haben die Bürger meiſterämter spät. bis zum 1. Juni ds. Js. hierher anzuzeigen, welche Hunde nicht geß⸗ meldet wurden. 5 Mannheim, den 22. Mai 1915. Groß. Bezirksamt. Abt. VI d— Beſchluß. 5 e Vorflehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 31. Mai 1915.. 8 gürgermeiſteramt: 5 Volz. Waſſerglas(filtriert) und Beſitzer zu bezahlen iſt, 31. Mai laufende Jahr Ladenburg und 5 Steuereinnehmerei erteilt für jeden vertaxten beſondere Quittung und führt über die Anmel⸗ Verzeichnis, welches am 16. Juni abgeſchloſſen 2 = Polizeidirektion. 2 Zimmer und Küche event 3 Zimmer und Kuͤche mit Schweineſtall a Garantol. zu mieten geſucht. zum Aufbewahren v. Eiern. Mäheres in der Expedition Strobin zum Reinigen v. Strohhüten. Mottentableiten, Naphthalin, Kampher ett. zum Aufbewahr. v. Kleidern empfiehlt Apotheke in Seckenheim. mit Zubehör zu vermieten. Schloßſtraße 39. 3-4 Zimmerwohnug ganz oder geteilt zu vermieten. J. V.: Hoerner. Koch. 7 0 8 sind zu haben Feldpostkarten Ag Zimmermann, NAndastress e 88 1 Näh. in der Exped. d. Bl. Beginn: Montag, den 14. Juni! Beachten Sie unsere 22 Schaufenster! Eine Veranstaltung von grosser Bedeutung soll unsere diesjährige tuumnnmnunimnnnmminnmnenunmmnmumnmnellmenineeeeeninnemeinenmemnneenenemeneennminmennmmnmmnumpunummmmmmumu sein. Wir bringen in diesem Jahre etwas ganz Aussergewöhnliches, sodass es für Jedermann eine grosse Ersparnis ist, wenn er diese günstige Kaufgelegenheit benutzt. Samstag, den 12. Juni: Vorverkauf der bereits ausgelegten und dekorierten Waren Jer-döe Beachten Sie unsere 22 Schaufenster! Auf dem Felde der Ehre starb am 380 Mai unser lieber unvergesslicher Sohn und Bruder Musketier Karl Bächtel vom Infantrie Regt. Nr. 25. 9. Komp. in Nordfrankreich, im Alter von 20 Jahren. Seckenheim, den 12. Juni 1915. Die Hauernden Hinterbltebenen: Familie Bächtel. Danksagung. Für die vielen Beweise herzl. Teilnahme beim Hinscheiden meines lieben Gatten, un- seres guten Vaters, Großvaters u. Schwieger- vaters, Herrn Ludwig Loos sagen wir hiermit unseren innigsten Dank. Insbesondere danken wir Herrn Pfarrer Kunz lür die erhebenden Worte zu Hause und am Grabe, sowie dem Vorstand des Militärvereins Herrn Phil. Volz, des Tischlerbunds Herrn Herm. Wenz und allen denen, welche Ibm die letzte Ehre erwiesen haben, sowie für die Kranz- und Blumenspenden. Auch herzlichen Dank unserer Krankenschwestern für Ihre treue und hingebenden Pflege. Die trauernden Hinterbliebenen Familie L. Loos G. Siegel A. Moog. 77 775 lh. Jünglingsverein dechenbeim. Nachruf. Wieder hat der blutige Krieg in die Reihe unserer Vereinsmitglieder eine schmerzliche Lücke gerissen, indem unser treues Mitglied Karl Schmidt am 2. Juni im Alter von 22 Jahren in Nord- frankreich den Heldentod gestorben ist. Voll Begeisterung war er vor 10 Monaten ins Feld gezogen und hatte von seiner ersten Verwundung glücklich genesen, seine Kräfte wiederrum in den Dienst des Vaterlands gestellt. Er war seit 7 Jahren ein treues Mitglied unseres Vereins und hatte noch am 30. Mai dem Tage seiner Verwundung, die letzten Grüße an uns gesandt. Sein Andenken wird in unserem Verein unvergeßlich sein. Möge der Allmächtige die schwer getroffenen An- gehörigen trösten Seckenheim, den 11. Juni 1915. Ole Vorstandschaft Katbol. Jünglingsverein Seckenbeim. ö Sonntag, den 13. Juni d. Is. nachm. ½4 Uhr findet im Lokal„zum Adler“ unſere ö Verſammlung ſtatt, die wir letzten Sonntag zuguſten der hieſigen Jugend⸗ wehr verſchoben haben. Aufnahme unſerer neuen Mit⸗ glieder, ſowie Wahl eines neuen Kaſſiers. Mitglieder, Ehrenmitglieder und Freunde des Vereins ſind herzlich eingeladen. Der Vorſtand. frusse Huswahl in fertigen : Damen,- Iflädchen- . Und Kinder- Hüfte- Umarbeiten alter Hüte nach Wunsch. Trauer- Hüte in grosser Auswahl. Wieser-IIIIi Luisenstrasse 40. Grüne Rabattmarken. CCC TT VJ KT ö uillge Feuerwehr Seckenheim. 2 Am Sauntag, den 13. Juni d. 8 As, morgens ½7 Uhr findet eine ATnſpektion unſerer Wehr durch Herrn Feuerlöſch⸗Inſpektor Molitor aus Mannheim ſtatt, wozu auch die Hilfsmannſchaft mit⸗ zuwirken hat. Nach Schluß der Uebung findet auf dem Rathaus eine Beſprechung mit Herrn Bürgermeiſter, den Herrn Gemeinderäten und Chargierten des Korps ſtatt. Autreten zur Beſtchtigung pünktlich morgens 6 Uhr am Spritzenhaus. Anzug: Helm, I. Rock, Gurt, Drilchhoſen, Beil, Seil und Schlauchhalter. Entſchuldigungen werden nur in dringendem Fall angenommen. Programm. 1. Beſichtigung der Uniform und Ausrüſtungsgegenſtände 2. Beſichtigung u. Prüfung der mitgeführten Löſchgeräten. 3. Schulübungen der einzelnen Abteilungen. 4. Sturmangriff auf ein noch dazu beſtimmendes Objekt mit und ohne Waſſer. 5. Beſichtigung des Spritzenhauſes und der dort befind⸗ lichen Löſchgeräte. Das Kommando: Rudolph. EEC 00—TbT0TCTCTCTTT—TCT0TCX„ÿnr Zu verkaufen Das Graserträgnis von dem Baum⸗ ſtück an der Feudenheimer⸗Fähre. Zu erfahren bei Windisch, dutsuerwalter Huignt Luisa. Sekanntmachung. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß bis auf weiteres Eß kartoffel an jedem Montag Abend von 6—7 Uhr in der Waghalle zum Preiſe von 6 Mk. pro Zentner ab⸗ gegeben werden. Seckenheim, den 15. Mai 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß unter dem Schweinebeſtand des Jak. Bauer dahler Rosen- sttasse 28 die Schweineseuche ausgebrochen iſt. Stallſperre wurde verfügt. Seckenheim, den 9. Juni 1915. gürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner, Koch.