2 Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg.: bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Aus der Zeit für die Zeit. „Hände weg!“— Das war das rechte Wort, Das findet ſeinen rechten Ort Auch heute noch in aller Welt. Wo man auf Manneswort noch hält. Das war ein Wort nach Bismarck's Art, Im deutſchen Herzen treu bewahet, Ein Kanzlerwort von hellem Klang, Der Deutſchen hehrer Hochgeſang; Ein Wort, das tlang wie edler Stahl Ia Deutſchlands ſtolzem Ritterſaal. Doch auch oer Reichstag war es wert, Das Wort, das ihn und Deutſchland lehrt, Der Reichstag unſerer größten Zeit, Der aue einigt, all befreit Von der Parteien Einzelſinn Zu einem großen Ziele hin, Dem Ziel der deuſchen Einigkeit, Die Gott aus Krieg zum Sieg geweiht. Dank, Kanzler, Dir! Dein Wort war echt Noch für das kommende Geſchlecht: Denn„Hände weg!“ bleibt immerfort Der Deulſchen ſchoͤnſtes Loſungswort! Der Durchbruch Joffre blieb Verſuch. Doch war die Wunde tief genug, Die Frankreich ſchlug ſich ſelbſt im Wahn, Als geb es eine offne Bahn Durch Deutſchlands Menſchenmauer. Nein, Die Mauer iſt aus Edelſtein! Ob Felograu, ob Marineblau: Es gibt an allen Fronten Hau! Der Oeſterreicher tapfre Wehr Holt wie die Deutſchen Waffen her, Wenn auch nicht aus Amerika, Das nur für deren Feinde da, So aus der eignen, beſſren Kraft, Die unverſigbar weiter ſchafft, Galizien! Das Wort gebügt, Für den Beweis, der niemals trügt, Daß jeder Tag, ein Tag im Krieg Beingt über Rußland neuen Sieg. Und jeder Sieg den Feind erſchlafft Schon bis ans Ende ſeiner Kraft. Der Fall Przemysl ragt aus der Zeit Als Zeichen ſeiner Tapferkeit! O. K. nündung in den Dnyjeſtr zurückgeworfen. Damit haben Hmtsblatft der Bürgermeisterämter Secken heim, Ilvesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Der Weltkrieg. Wieder wurden von den Franzoſen und von den Engländern Durchbruchsverſuche unternommen und wie⸗ der endeten ſie für beide mit ſchweren Niederlagen. Beſon⸗ ders übel wurde erfreulicherweiſe wieder den Eng⸗ ändern mitgeſpielt. Nördlich des Kanals von La Baſſee vurden ihre Angriffstruppen vollſtändig aukgerieben, ſo zaß ſich nur einzelne Leute flüchten konnten. Die Fran⸗ joſen erzielten wieder einige kleine lokale Erfolge, die der imtliche Bericht wohl nur deshalb anführt, um den Lügen⸗ meldungen aus Paris zum vornherein die Uebertreibungen nachweiſen zu können. In Frankreich macht ſich alsgemach die richtige Erkenntnis über die Bedeutung des Pariſer Berichtes geltend. Der deutſche Tagesbericht weiſt nicht ohne beſonderen Grund darauf hin, daß die blutigen Ver⸗ uſte der Gegner denen in der Schlacht in derchampagne utſprechen. Damit iſt die Schwere der hier tobenden ſtämpfe deutlich gekennzeichnet. Auch in den Argonnen ind die Deutſchen überall ſiegreich geblieben. Die Kämpfe n den Vogeſen ſind noch im Gange, doch iſt ihe Ausgang iach den bisherigen Ergebniſſen nicht zweifelhaft. Im Oſten ſind die Offenſiven auf beiden Kriegs- chauplätzen im erfolgreichen Fortſchreiten. In Galizien vurden die Ruſſen bis in die vorbereitete Stellung Linie Narol⸗Miaſto⸗Nagierow-Wereszeyca-Bach bis zur Ein⸗ en 19 70 ie den letzten Halt vor Lemberg erreicht. Nachdem es hnen trotz Aufbietung aller zur Verfügung ſtehenden ſräfte an keiner Stelle gelungen iſt, den Vormarſch der Berbündeten aufzuhalten, wird auch dieſe Stellung dem Anſturm der ſieggewohnten Truppen nicht lange ſtand ſalten können und damit wird auch das Schickſal Lem⸗ ſergs beſiegelt ſein. 5 a ee Keel Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 18. Juni. Amtlicher Bericht von zeſtern nachmittags 3 Uhr: In den Vogeſen brachten uns unſere Fortſchritte gänzlich in den Beſitz des Höhenzuges, der das Fechttal nördlich Steina⸗ hrück und Metzeral beherrſcht. Südlich gewinnen vir ebenfalls Gelände zwiſchen den beiden Abzweigungen ber oberen Fecht auf den Höhen, die das Fechttal von dem Lauchtale trennen. Meldungen der übrigen Front ind dem geſtrigen Abendbericht nicht hinzuzufügen. Abends 11 Uhr: Auf der ganzen Front herrſchte vährend der beiden letzten Tagen große Tätigkeit. Die Kämpfe nördlich Arras zeigten ſeit geſtern äußerſte deftigkeit; die Jufanteriekämpfe waren zahlreich und erbittert, der Artilleriekampf heftig und von ununter⸗ dle zrochener Dauer. Wir erzielten eruſtliche Fortſchritte, n———— Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. kroz wükender Gegenangriſſe des Feindes fa ſt ins⸗ geſamt behauptet wurden. Einige dieſer Fortſchritte wurden heute noch merklich weitergeführt. Hauptſäch⸗ lich im Nordteile des Abſchnittes rückten wir vor, inden wir mehrere Reihen Schützengräben auf beiden Seiter der Straße Aixnoulette⸗Souchez einnahmen. Die Deutſchen halten ſich noch im Buvalgrunde. Sie ſink dort beinahe völlig umzingelt. Wir rückten heute wis geſtern ununterbrochen in nordweſtlicher, ſüdöſtlicher, weſt⸗ licher und öſtlicher Richtung gegen Souchez vor. Weiter ſüdlich faßten wir im Parke des Schloſſes von Carleuf Fuß, deſſen waſſergefüllte Gräben den feindlichen Ver⸗ teidigungsarbeiten als Baſis dienten. Wir eroberten den Friedhof von Souchez und gewannen Gelände auf den Hängen ſüdöſtlich Souchez(Höhe 119). Dan mehrerer glänzender Stürme wurden die geſtern er⸗ zielten Reſultate heute ausgedehnt. Nördlich, öſtlich und ſüdlich Neuville erſtürmten wir eine erſte feindliche Linie, an einigen Stellen der zweiten Linie kämpfen die angeſetzten Truppen mit Bajonett und Handgra⸗ naten. Nachdem unſere Infanterie, durch das Feuer von nahezu 300 000 Granaten ſehr wirkſam unterſtützt, mit äußerſter Energie angegriffen hatte, wußte ſie in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag unter hef⸗ tigem Artillerieſeuer mit ſtarken Mannſchaftsbeſtänden wiederholt ausgeführten Gegenaugriffen entgegentre⸗ ten. Dieſe wurden auf der ganzen Front abgewieſen. Wir räumten nur ein geſtern früh erobertes kleines Gehölz ſüdlich der Höhe 119, das durch das feindliche Artilleriefeuer unhaltbar geworden war. Die Deut⸗ ſchen ſetzten 11 Diviſionen an, die äußerſt hohe Ver⸗ luſte erlitten. Auch unſererſeits erlitten wir ernſte Verluſte. Die Stimmung der Truppen iſt ausgezeichnet. Die Zahl der von uns gemachten Gefan⸗ genen überſteigt 600, darunter über 20 Offiziere. Der neue franzöſiſche Kehrreim. WTB. Paris, 18. Juni. Die Operationen der Al⸗ lierten ſowohl auf der Weſtfront, wie an den Dardanellen werden in Frankreich allgemein als langſam empfunden. Man möchte gern Reſul⸗ tate ſehen. Die Schützengrabenkämpfe und der Stel⸗ lungskrieg beginnen ſogar bei den Militärkritikern der franzöſiſchen Preſſe eine gewiſſe Nervoſität her⸗ borzurufen.— Die Liberte erklärt, auf der franzöſi⸗ ſchen Front ſei nichts zu melden. Dies werde allmählich zum Kehrreim. Es ſei deshalb auch nicht nötig, die amtlichen Berichte zu kommentieren.— Oberſt Rouſſet äußert im Petit Pariſien, er bedaure, über die Weſt⸗ front nichts ſagen zu können. Der Generalſtab melde von dort immer nur lokale Aktionen. Dies ſei wenig, aber zweifellos gebe es Gründe für die abwar⸗ tende Haltung der p anzöſiſchen Heeresleitung.— Der Matin erklärt: Andere Kommentare über die Ereig⸗ niſſe der Weſtfront, als Kommentare über das mutige Verhalten der franzöſiſchen Truppen müſſen leider kurz ſein.— Der Temvs ſchreibt. die Operationen bei Arras L——..kꝶ..;.k....ꝶ. e — Teuerdank's Brautfahrt. Von Guſtav von Meyern. 43 Fortſepung. Nachdruck verboten. Dann, wie wenn ihn der Name wieder auf die Erde zurückzöge, wendete er ſich lächelnd den beiden Anderen zu, die ihm gegenüber Platz genommen hatten. „Beim heiligen Maximilian, der meinem Vater im Traume erſchienen, ehe denn man mich taufte— beſſer als mein Taufname taugt für mich der Name, den ich mir ſelbſt gegeben. Und auch Ihr, Ehrenhold und Für⸗ wittig, möget die Eurigen nun behalten ſür alle Zei⸗ ten! Wiſſet, Teuerdank“ nannte ich mich ſchon us Knabe, wenn ich im Garten der Hofburg mit meinem jungen Freunde Abenteuer träumte und Märchen und Ritterſpiele erfand. Hugo von Geldern war's— dient jetzt in Welſchland nach dem Falle ſeines Hauſes. Dann gaben wir uns Heldennamen und vollführten Fahrten und Fahrniſſe aller Art. Wie hätte ich ahnen können, daß die Spiele der Kinderzeit mich im Ernſte ſchon ſo früh ins Leben begleiten würden Wahrlich, iſt das eine Fahrt! Zieht ein Königsſohn hinaus mit zwei Getreuen, um die Krone der Jungfrauen zu ge⸗ winnen! Aber mir iſt fröhlich zu Mute! Meine Ehren⸗ teich ſoll ich wieder ſehen. Schon atme ich ihre Luft. Der eine Gedanke macht mich glücklich und läßt mich jedem Unfall trotzen.“ „Aber die Klugheit rechnet mit ihm, Herr, und was nützet Euch die Luft, iſt in aufrühreriſcher Stadt und in fremder Gewalt.“ „Ich kann es noch nicht glauben, Ehrenhold. Wie hätte ſie mir dann eine ſolche Bedeckung, ein halbes Tau⸗ ſend Mann entgegenſenden können?“ „Wunderſames Geleite das!“ brummte der Alte. „Habt Ihr, außer den fünfzig Reitern um uns, die inderen je bei Tage geſehen, Herr? Warum ſcheuen ſie das Licht? Vergebens habe ich in der Dämmerung nach die Ihr atmet? Euer Königskind ihnen ausgeſpäht. Huſchte aber ja einmal einer unver⸗ merkt über den Waldweg, ſo ſah er einem von der wilden Jagd ähnlicher, als einem ehrlichen Reitersmann. Und ihre Hauptleute, die ſich Euch an der Grenze Namens der Herzogin vorſtellten, glichen ſie in ihren langen Bär⸗ ten unter den Filzkappen mit grünem Gezweig nicht un⸗ heimlichem Walogezücht eher, als chriſtlichen Kriegs⸗ leuten?“ „Alle guten Geiſter...“ ſpottete der gereizte Junker. „Und beantworteten ſie nicht jede Frage mit ſtum⸗ mem Achſelzucken oder mit Nichtwiſſen?“ fuhr Jener, ohne den Pagen einer Antwort zu würdigen, fort. „Sie ſind von der holländiſchen Grenze, Ehrenhold!“ warf Maximilian ein.„Was ſollen ſie da wiſſen? Kaum daß wir ihr Deutſch verſtanden. Aber ſei es drum! Unſer Führer durch die Wälder, der luſtige Fiedler, war jeden⸗ falls von Fleiſch und Blut und hat uns auf der Fahrt weidlich ergötzt.“ „Um zu verſchwinden, wo wir ſeiner am nötiaſten bedürfen. Wahrlich, Prinz, Ihr gehabt Cuch, als lebten wir in tiefſter Sicherheit, und doch wiſſet Ihr, daß wir verfolgt ſind und jede Minute überraſcht werden können. O, ich hörte wohl die beſorgten Meldungen von der Nach⸗ hut an den Hauptmann. Leichte Reiter, die rückwärts geſtreift waren, brachten ſie. Es war von dem Rotbärti⸗ gen die Rede und von dem buckeligen Bäuerlein, das uns bei Eupen überraſchte. Die Spürhunde haben trotz des Fiedlers Künſten unſere Fährte gefunden und müſſen von Lüttich aus verſucht haben, uns auf kürzerem Wege den Vorſprung abzugewinnen.“ „Haben ihn aber nicht gewonnen, Alter. Unſere Südſchwenkung in letzter Nacht hat ſie getäuſcht. Ihr Haufe folgt der Brüſſeler Straße nach, und Ihr ſeht es, wir ſind durch die Wälder längs der Mechelner Straße vor ihnen her. Noch meldeten die Streifwachen nichts Verdächtiges, und ſelbſt von der Cleveſchen Poſtenkette vor uns ſcheint uns des Fiedlers Liſt befreit zu haben.“ „Deſto mehr täte Eile Not, ſtatt müßigen Harrens.“ „Geduld, Ehrenhold! Glaubet mir, hier waltet eine mächtigere Hand. Läugſt ahne ich ſie, ohne ſie zu er⸗ kennen, aber eines weiß ich: der Spielmann iſt ihr Werk⸗ zeug, und was er tut, geſchieht zu unſerem Beſten. Laſſet uns darum treulich befolgen, was er uns geheißen, und uns einſtweilen ſtärken für die entſcheidende Stunde.— He, Kellermeiſter, kommt Ihr endlich?“ rief er dann Baſtian entgegen, der mit gefülltem Trinkhorn nahte, nahm ihm den Becher ab und ließ ihn die Runde machen. „Da iſt gut Kellermeiſter ſein,“ nickte Baſtian für ſich ſtill.„Dieſe Fremden trinken noch, wenn es rings von Schwertern blitzt. Aus welchem Lande die wohl ſein mögen?“„ Plötzlich aber horchte er auf. N „Man kommt. Schnell hinter die Ruine, Ihr Her⸗ ren!“ Und er entriß dem Pezen das Trinkhorn und entſchlüpfte durch das Portal. Die anderen folgten. Auf dem breiten Fußpfade vom Kloſter her nahten der Prinz von Cleve und Hugo von Huy in eifrigem Geſpräche. Hugo, der unter dem lang nach rückwärts fallenden Reitermantel ein ſilbernes Horn am Gürtel und am Barett einen grünen Zweig trug, blieb etwa zwanzig Schritte vom Hofraum ſtehen und ſprach mit auffallend lauter Stimme. l „Ich ſage Euch, Prinz,“ gab er dieſem eben zur Ant⸗ wort,„Euer frieſiſcher Hengſt hätte mich überholt, aber der umgeſtürzte Baumſtamm am Waldſtreifen war für ihn zu hoch. Meine Stute iſt leichter; ſie nahm ihn noch.“ „Nein, nein, Huy,“ entgegnete heftig der Prinz. „Eure Stute hat geſiegt— abgemacht: aber ich ſage Euch, mein Hengſt ſetzt ſpielend über das Hindernis; er ſcheute nur und wich ſeitwärts aus, weil in demſelben Augen⸗ blicke ein Mann, der darunter verborgen lag, aufſprang und wie der Blitz im Walde verſchwand.“ N 1 „Ein Mann?“ a „Mit einem grünen Zweige am Hute, wie Ihr da. Er kam mir faſt verdächtig vor.“ 8 ö (Fortſetzung folgt.] 3 55 ins Stocken gekommen. Das Blatt widme ſeinen Leitartikel der militäriſchen und diplomatiſchen Betrachtung der Dardanellenoperationen. Es fordert zu Geduld auf. Die militäriſchen Operationen hätten ſich dort verlangſamt, da es dort zum Schützengraben⸗ krieg gekommen ſei. Der Sieg ſei den Verbündeten aber ſicher. Seine Einwirkung auf die diplomatiſche Lage werde alle Bemühungen und alle Geduld lohnen. — Exzelſior kritiſiert die Dardanellenoperationen ziem⸗ lich ſcharf. Er fragt, warum die Landung des Expeditions⸗ korps nicht in der Nähe von Bulair erfolgt ſei. Wie die Dinge jetzt liegen, könne man nicht abſehen, wann der Einzug der Verbündeten in Ko nnſtan⸗ tinopel erfolgen werde. Das aber ſei doch eine wichtige Angelegenheit. Deshalb fragten ſich auch die Leute, die den Gang der Ereigniſſe verfolgten, warum man nichts tue, um die Ereigniſſe durch Ge⸗ winnung Griechenlands und Bulgariens für die Sache der Verbündeten zu beſchleunigen. Engl. Hinterliſt zum Opfer gefallen. WTB. Berlin, 18. Juni. Ueber die Art der Ver⸗ nichtung von„U 29“ iſt, wie wir von maßgebender Stelle— jetzt aus beſonderer Quelle bekannt gewor⸗ den, daß das Boot durch einen unter ſchwediſcher Flagge fahrenden engliſchen Tankdampfer zum Sinken gebracht worden iſt. Dadurch finden die von vornherein umlaufenden Gerüchte ihre Beſtätigung, daß das Boot britiſcher Hinterliſt zum Opfer ge— fallen iſt. e Der Reuter'ſche Lügeng iſt. WTB. London, 18. Juni. Das Reuterſche Bureau meldet: Bei der Torpedierung des britiſchen Dampfers Straithnairn in der Nähe der Scilly-Inſeln, die ohne vorherige Warnung erfolgte, ertranken 8 Engländer und 14 Chineſen. Zwei Boote kenterten, eines ging in Trüm⸗ mer und nur eines blieb flott. Dieſes verſuchte, die In⸗ ſaſſen der anderen zu retten, wurde jedoch durch das Unterſeeboot daran gehindert.(Der Schlußſatz iſt natür⸗ terſchen Lügengeiſt. Die Red.) f Beerdigung der Opfer des Fliegerangriffs. WTB. Karlsruhe, 17. Juni. Die unglücklichen Opfer des ruchloſen Fliegerangriffs auf unſere Stadt wurden heute vormittag zur letzten Ruhe beſtattet. Da⸗ durch, daß die Stadtverwaltung die Beiſetzung der Ver⸗ ſtorbenen übernommen hatte, erhielt die Totenfeier einen ungemein ſtimmungsvollen Rahmen. Um die 21 Grä⸗ ber, die auf dem Hauptfriedhofe in zwei Reihen neben⸗ einander liegen, hatten die zahlreichen Leidtragenden, die Geiſtlichkeit, vom Hofe die Großherzoginnen Luiſe und Hilda, die Königin von Schweden, Prin⸗ 8 zeſſin Max von Baden, der Preußiſche Geſandte, das geſamte Staatsminiſterium, Hofwürdenträger, die Bür⸗ ermeiſter der Stadt Karlsruhe, Vertreter der ſtädti⸗ ſchen Kollegien, ſowie vieler anderer Korporationen, zahl⸗ reiche Vereine uſw. Aufſtellung genommen. Eingeleitet wurde die ernſte Feier durch einen Trauerchor des Karls— ruher Liederkranzes, dem ein Muſikvortrag folgte. An den Gräbern ſprachen Hofprediger Fiſcher und der katholiſche Pfarrer Stumpf, ſowie der altkatholiſche Pfarrer Bodenſtein. Während die zahlreichen Ange⸗ hörigen der unglü klichen Opfer Kranzſpenden nieder⸗ legten, ſang ein Trauerchor und die Kapelle ſpielte die Melodie:„Wie ſie ſo ſanft ruhen, alle die Seligen“. Die 21 Gräber ſchmücken ſchlichte ſchwarze Holzkreuze, auf deren jedem der Name des betreffenden Toben ge⸗ f ſteht. Eichenlaubkränze mit Schleifen in den farben der Stadt ſchmücken die Kreuze. 1 Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 18. Juni. Amtlich wird verlaut⸗ bart vom 18. Juni 1915 mittags: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Nördlich Sie niawa ſind unſere Truppen in der Verfolgung auf ruſſiſches Gebiet vorgedrungen. Sie erreichten die Höhen nördlich Kreszow, die Niederung des Tanew und be— ſetzten Tarnogrod. ö Auch die zwiſchen dem untere! San und der Weichſel ſtehenden ruſſiſchen Kräfte weichen an mehreren Stellen zurück. Cieszanow und die Höhen nördlich des Ortes wurden genommen. ö Im Bergland öſtlich Niemirow„ſowie in der Gegend von Janow haben ſich ſtarke ruſſiſche Kräfte ge— ſtellt. An der Wereszea wird gekämpft. Unſere Trup⸗ pen haben an einigen Stellen öſtlich des Fluſſes Fuß gefaßt. 5 a Südlich des oberen Dujeſtrs mußten die Ruſſen nack heftigen Kämpfen aus den Stellungen bei Litynio gegen Kolodruby zurückweiche n. Eigene Truppen ha⸗ ben in der Verfolgung die Mündung der Wereszyca er— reicht. Die ſonſtige Lage am Dnjeſtr iſt unverändert. Die Oſtgruppe der Armee Pflanzer wies geſtern zwiſchen Dnjeſtr und Pruth acht Sturmangriffe der Ruſſen blutig ab. Der Feind, der verzweifelte Anſtrengungen machte, unſere Truppen in die Bukowina zurückzuwerfen, erlitt im Artilleriefeuer ſchwere Verluſte und ging fluchtartig zurück. 8 Offiziere, 1002 Mann wurden gefan⸗ gen, 3 Maſchinengewehre erbeutet. 5 Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: don Höfer, F 0 5 5 r g 5 e wie das Volk getäuſcht wird. WTB. London, 18. Juni. Der militäriſche Mitar⸗ beiter der„Times“ beſpricht die durch die deutſche und öſterreichiſch⸗ungariſche Aktion in Galizien entſtandene Lage. Er ſchreibt: Die Ruſſen haben noch kein Fünf⸗ telihrer Mannſchaften ins Feld gebracht. Wenn auch Galizien zeitweilig verloren gehen ſollte, würden die Armeen der Zentralmächte zu einem ernſt⸗ lichen Einfall in Rußland nicht ſtark genug ſein, da das eine überwältigende zahlenmäßige Ueber⸗ legenheit verlangt. Man muß ſich nicht zu ſehr durch den Gedanken an den ruſſiſchen Rückzug und das Miß⸗ glücken der Durchbrechung der feindlichen Linie in Flan⸗ dern oder durch die Berichte von Gallipoli und anderen Kriegsſchauplätzen beunruhigen laſſen. Unſere Aufgabe lich nicht zutreffend, aber recht bezeichnend für den Reu. N folgend, ihre Durchbruchsverſuche fort. . 5 WTB. Petersburg, 18. Juni. Der„gjetſch“, ſowie die übrige Preſſe ſchreiben in gedrücktem Tone über die innere und äußere Lage. Sie veröffentlichen den Beſchluß des Handelskongreſſes über eine ſofor— tige Einberufung der Duma und weiſen darauf hin, daß der Beſchluß nicht von Revolutionären, ſondern von den loyalſten Bürgern Rußlands aus⸗ gegangen iſt, und daß die Einberufung unter dem Drucke er außerordentlich erſchwerten Verhältniſſe und der ern⸗ ſten Kriegslage auch von der Provinz dringend gewünſcht wird. Selbſtverſtändlich könne die Tagung der Duma jetzt keine kurze ſein. Nötig ſei eine beſtändige Aufſicht, ſowie eine Reihe ſofortiger Maßnahmen aller Art.— Die„Nowoje Wremja“ verlangt die Einberufung der Duma zur Herbeiführung der Einigung des Volkes. Die letzten ernſten Ereigniſſe auf dem Kriegsſchauplatz verlangten eine Zuſammenfaſſung der ganzen Kraft und eine Organiſation des Volkes. Dies ſei ohne Beiſtand der Duma unmöglich. g Die Plünderungen in Moskau. WTB. Petersburg, 18. Juni.„Rußkoje Slovo“ meldet aus Moskau: Die Plünderung und Beſchädi⸗ gung von Geſchäften durch erregte Volksmengen erſtreckte ſich nicht nur auf deutſche Firmen, ſondern auf alle Firmen mit ausländiſchklingenden Namen. Die Unruhen nahmen großen Umfang an, ſo daß abends unter dem Beiſein des kommandierenden Generals Juſſu⸗ pow eine Sitzung der Stadtverordneten ſtattfand, um die erforderlichen Maßregeln zu beraten, worauf die Bekanntmachung des Gouverneurs erlaſſen wurde. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 18. Juni. Amtlich wird verlaut⸗ bart vom 18. Juni 1915 mittags: g Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Bei neuer⸗ lichen Vorſtößen an der Iſonzofront erzielten die Italiener ebenſowenig einen Erfolg, wie bisher. Bei Plawa ſchlugen unſere braven Dalmatiner Truppen vor⸗ eſtern abend und nachts den Angriff einer italieniſchen rigade ab. Geſtern griff der Feind nochmals an und wurde wieder zurückgeſchlagen. Im Angriffs⸗ raum wurden zwei piemonteſiſche Brigaden und ein Mobil⸗Milizregiment feſtgeſtellt. Die Verluſte der Italiener ſind her wie am Keun⸗Gſb'eleſehrſchwer. Erneute feindliche Angriffe im Plöckengebiet und auf dem Monte Coſton wurden gleichfalls abgewieſen. Ein italieniſches Unterſeeboot torpediert. WTB. Rom, 18. Juni. Der Chef des Admiralſtabes teilt mit: Eines unſerer Luftſchiffe, das feindliche be⸗ feſtigte Lager überflog, belegte einen wichtigen Eiſen⸗ bahnknotenpunkt in Divaca mit Bomben von großer Sprengkraft und verurſachte ſchwere Schäden. Das Luft⸗ ſchiff kehrte trotz heftigen Gewehr- und Maſchinengewehr⸗ feuers wohlbehalten zurück. Das Unterſeeboot„Me⸗ duſa“, das nützliche und kühne Aufklärungsdienſte voll— bracht hatte, wurde von einem feindlichen Unterſeeboot torpediert. Aus den öſterreichiſch-ungariſchen Berich⸗ ten geht hervor, daß ein Offizier und vier Mann der Beſatzung gerettet und gefangen wurden.. Italieniſche Kriegspraktikn. WTB. Wien, 18. Juni. Aus dem Kriegspreſſe⸗ guartier wird gemeldet: Bei einem im Krngebiet ge— fallenen Italiener wurde eine vom Generalmajor Mag- giotto, dem Kommandanten der Brigade Bergamo des vierten Italieniſchen Korps, am 27. Mai aufgegebene beliographendepeſche gefunden, in der den Trup⸗ 1 triumphierend verkündet wird, daß der Herzog der Abruzzen mit der italieniſchen Flotte in Trieſt gelandet ſei.— Unſere Truppen an den ſtalieniſchen Grenzen haben die auffällige Entdeckung ge⸗ macht, daß die italieniſchen Soldaten nicht mit Legi⸗ zimations blättern zur Feſtſtellung der Identität zon Toten verſehen ſind. Bei bisher begrabenen zahlrei⸗ hen italieniſchen Leichen konnte trotz ſorgfältiger Unter⸗ uchung und ſelbſt durch Auftrennung der Montur kein gegitimationsblatt gefunden werden. Offenbar will die talieniſche Regierung die Namen der Opfe dieſes ſchmählichen Treubruch-Krieges nicht bekannt geben. Wochenrundſchau 5 5 e 5 Zwei Dinge ſind es, die der verfloſſenen Kriegs⸗ woche ihr charakteriſtiſches Gepräge geben: der jeder Kultur und jedem Völkerrecht hohnſprechende Flieger⸗ angriff auf die friedliche, offene Stadt Karlsruhe, und die glänzenden Fortſchritte der Operationen der ver⸗ bündeten Truppen in Galizien, welche die endgültige Entſcheidung der Kämpfe im Oſten mit jedem Tage näher bringen. Im Zuſammenhang mit den letzteren ſtehen die erbitterten Kämpfe in Flandern, die von den Fran⸗ zoſen unter fürchterlichen Opfern nur deshalb geführt werden, um das Schickſal Rußlands aufzuhalten. Verluſtreiche Durchbruchsverſuche der Franzoſen. Mit einer Zähigkeit ohnegleichen ſetzten die Fran⸗ zoſen, dem ungeſtümen Drängen ihrer Verbündeten Die eindring⸗ liche Sprache der ſchweren Niederlagen, die ſie befon⸗ ders am verfloſſenen Sonntag und an den beiden fol⸗ genden Tagen auf der Front Lievin-Arras erlitten, ha⸗ ben nicht vermocht, ſie eines beſſeren zu belehren, das heißt, ſie von der abſoluten Erfolgloſigkeit ihres An⸗ rennens zu überzeugen. Immer wieder verſuchten ſie es in der verfloſſenen Woche, mit einer ſchier verzwei⸗ felten Kraftanſtrengung. Sie ließen ſich die Vorberei⸗ tung ihrer neuen Angriffe einen ungeheuren Munitions- aufwand koſten und ſtürmten faſt täglich in dichten Linien gegen unſere Stellungen an. An keiner Stelle blühte ihnen ein greifbarer, auf die Lage der Dinge auch nur im geringſten einflußreicher Erfolg. Mit eiſerner Energie hielten unſere Truppen ſtand und ſchlu⸗ gen die Angriffe unter ſchwerſten Verluſten für den Feind ausnahmslos zurück. Immer mehr verſtärkt ſich der Eindruck, daß es ſich hier auf franzöſiſcher Seite um Akte der Verzweiflur delt, um ein letztes Auf⸗ Die gedrückte Stimmung in Rußland. daß der Wall von Stahl und Eiſen, den unſere von un⸗ bieten, undurchdringlich und unerſchütterlich iſt. ſo bei dem ſchon öfter genannten Moulin ſous tout les vents und in der Champagne bei Perthes und Lemesnil fanden ebenfalls Kämpfe ſtatt, die wohl noch nicht zum Abſchluß gebracht worden ſind. Aber auch überall da ſind die deutſchen Truppen erfolgreich geblieben und ſelbſt die neue Offenſive in den Vogeſen iſt am zweiten Tage von ihnen zum Stehen gebracht worden. Nicht umſonſt heißt es in dem neuen Soldatenliede:„Frank⸗ reich, o Frankreich, wie wird's dir ergehen!“ Der Luftangriff auf Karlsruhe. Mit Empörung las man in dem franzöſiſchen amt⸗ lichen Bericht, daß der niederträchtige Luftangriff auf Karlsruhe die Vergeltung ſein ſollte für die Beſchie⸗ ßung offener franzöſiſcher und engliſcher Städte durch uns. Das iſt eine infame Lüge. Offene, unbefeſtigte Städte ſind von unſerer Luftflotte bisher noch nicht be— ſchoſſen worden, und der franzöſiſche Bericht vermeidet es auch wohlweislich die Städte namhaft zu machen. Wenn Deutſchland jetzt in gerechter Entrüſtung dazu ſchreiten ſollte, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, und ſich durch die Rückſichten, die es bisher ſorgſam geübt hat, nicht mehr beirren zu laſſen, das heißt, auch ſeiner⸗ ſeits offene Städte zu beſchießen, ſo könnte ihm das wahr⸗ den. Und ſchließlich haben wir ja auch zur Genüge er— fahren, daß wir die Brutalität der feindlichen Krieg— führung nur durch die Anwendung des Grundſatzes: Auge um Auge, Zahn um Zahn, einigermaßen einzu⸗ dämmen vermögen. Einen weiteren ſchwerwiegenden Ge⸗ ſichtspunkt wirft die„Leipziger Neueſte Nachr.“ in die Wagſchale, indem ſie den völkerrechtswidrigen Luftan⸗ griff auf Karlsruhe der Verſenkung der Lufitania gegen⸗ überſtellt und dazu bemerkt:„Vielleicht erhebt ſich Herr Wilſon jetzt abermals in edler Entrüſtung, um Proteſt einzulegen gegen die Beſchießung der offenen Stadt Karlsruhe durch ein feindliches Geſchwader von Flie⸗ gern. Karlsruhe iſt nicht einmal, wie die Luſitania, ein ſchwimmendes Sprengſtoffmagazin, die Stadt birgt vielmehr nur friedliche Bürger mit ihren Frauen und Kindern, und auch ſie ſind nicht ehe der tödliche An— griff erfolgte, gewarnt worden, ihnen wurde keine Zeit gegeben, ſich in Sicherheit zu bringen. Verfolgte das deutſche U-Boot, als es die Lufitania verſenkte, einen emi⸗ nent kriegsmäßigen Zweck, ſo würde ſelbſt die völlige Zerſtörung der badiſchen Hauptſtadt nicht die geringſte Wirkung auf den Fortgang der Operationen üben. Wie nun, wenn es der Zufall wollte, daß die Bomben der franzöſiſchen und engliſchen Flieger in den Straßen von Karlsruhe einem amerikaniſchen Bürger das Leben raub⸗ ten? Würde dann Herr Wilſon gleichfalls im Intereſſe der Menſchlichkeit ſeine Stimme erheben? Wohl kaum. Er würde ſeinen Zorn nicht einmal über„die Ver⸗ kürzung von Rechten der amerikaniſchen Bürger“ er⸗ gießen, die„ſich auf erlaubten Reiſen befinden“, ſon⸗ dern er würde reſigniert murmeln:„Wer ſich in Ge⸗ fahr begibt, kommt darin um“. Die deutſche Offenſive im Gouvernement Cuwalki. die mit dem Vorſtoß von Kalvarja aus eingeſetzt hat, macht erfreuliche Fortſchritte. Eine Reihe von Ortſchaften wurde genommen und einige Tauſend Ge⸗ fangene gemacht und eine anſehnliche Zahl von Ge⸗ ſchützen erbeutet. Die Offenſive erſtreckt ſich auf eine Front von etwa 30 Kilometer Länge von Kalvarja bis Lipowo, das an der Straße Kalvarja Suwalki zehn von deutſcher Seite nicht beabſichtigt, dieſe Offenſive mit allen Mitteln und ſchnell vorzuune en. Man nutzt viel⸗ mehr die Gelegenheit aus, um durch ein plan⸗ mäßiges Vorgehen der deut! mit kräftigen Vorſtößen, das ſich immer weiter nach Süden hin fort⸗ ſetzt, langſam Boden zu gewinnen und dem Gegner nach Möglichkeit Abbruch zu tun. Die Ruſſen antworten auf dieſes Vorgehen der deutſchen Truppen mit kräftigen Gegenſtößen, die aber nicht auf der ganzen Front, ſon⸗ dern immer nur an einzelnen Stellen erfolgen, ein deutlicher Beweis für die ſtark zunehmende Entkräftung des ruſſiſchen Heeres. Die ruſſiſchen Angriffe dieſer Woche richteten ſich hauptſächlich gegen den Dawina⸗ Abſchnitt, ſüdöſtlich von Mariampol und öſtlich von Auguſtow. Die Dawina iſt ein Nebenfluß der Szeſchupa und kommt aus dem zwiſchen Mariampol und der Feſtung Olita liegenden Zuwinty-See, um nach weſt⸗ lichem Lauf bei Ludwinow, 8 Kilometer ſüdlich von Mariampol in die Szeſchupa zu münden. Der ruſſiſche zwiſchen das deutſche Vorgehen auf der Straße Mariam⸗ pol⸗Kowno und die neue deutſche Offenſive Kalvarja⸗ Lipowo einen Keil zu treiben. Erreicht haben die Ruſſen das nicht, ihre ſämtlichen diesbezüglichen Verſuche wur⸗ den blutig vereitelt. 15 Vor der Entſcheidung in Galizien. 5 Die Befreiung der Bukowina iſt Tatſache geworden, die Befreiung Galiziens ſteht vor der Türe! Der ſtati⸗ ſtiſche Schrecken, den die Maſſenhaftigkeit des ruſſi⸗ ſchen Volkes erweckte, iſt verblaßt, ſeitdem dieſe Maſſen in den Gefangenenlagern der Verbünd ten oder in gali⸗ ziſchen Gräbern einen Unterſchlupf ſuchten. Und ſelbſt der Spaziergang nach Konſtantinopel ein kümmerliches Ende gefunden hat. Wer glaubt heute noch an den „neuen, überraſchenden Kriegsplan“ des Herrn Nikolai Nikolajewitſch, durch den ſich nun alles, alles ändern nicht Worte. Was die fortdauernden Niederlagen in Galizien den Ruſſen bisher an Verluſten gebracht haben, davon gibt die Zahl der Gefangenen ein Bild, die ſeit dem Durchbruch von Tarnow⸗Gorlice in die Hände der Verbündeten fielen. Anfang Mai begann der Durchbruch. Im Laufe des Mai ergab ſich die folgende Beute: 8630 Offiziere, 268 869 Mann gefangen, 251 Ge⸗ ſchütze, 576 Maſchinengewehre erbeutet. Und nun wird — wandelbarer Siegeszuverſicht erfüllten Truppen dort dar⸗ An verſchiedenen anderen Stellen unſerer Weſtfront, haftig von keinem Menſchen in der Welt verübelt wer⸗ Kilometer nördlich von Suwalki liegt. Es iſt ſicherlich Vorſtoß an dieſem Fluſſe galt offenbar einem Verſuch, 125 ſoll? Pulver und Blei beſtimmen das Kriegsſchickſal, . der Ruſſen, ſo wird man begreifen, daß die Wider⸗ ſtandsfähigkeit des ruſſiſchen Heeres in Galizien ge⸗ brochen iſt. Es waren der Kern des ruſſiſchen eeres, die tüchtigſten Truppen, über die Ruß⸗ land verfügte, die hier kämpften. Auch das Millionen⸗ reich des Zaren wird kaum fähig geweſen ſein, dieſe Verluſte der Zahl nach zu erſetzen, geſchweige denn, daß es vermochte, ſofort gleichwertige Truppen in dieſer Maſſe an die Stelle der Verlorenen zu ſtellen. Und den Scharen der Ruſſen, die gen Weſten in die Gefangenen⸗ lager ziehen, geſellen ſich täglich viele Tauſende noch heute dazu. Ein Zuſammenbruch einer Armee, wie ihn die Kriegsgeſchichte noch nie verzeich⸗ nete. Und ein Zuſammenbruch, der von Tag zu Tag, faſt von Stunde zu Stunde einen gewalkigeren Umfang annimmt. Der Krieg mit Italien. i Die ſchweren Artillerieangriffe der Italiener in der verfloſſenen Woche an der Kärntneriſchen Grenze, die den Weg ins Gailtal und damit die Straße nach “Villach erzwingen wollen, haben bis jetzt zu einem negativen Ergebnis geführt. Ungeheure Schwierigkeiten ſtellen ſich dem Angreifer entgegen. Solange nicht der Plökenpaß in feſtem italieniſchem Beſitz iſt, werden ſich hier auch nur einigermaßen greifbare Erfolge nicht erzielen laſſen. Auch die Verſuche, bei Malbougeth, in der Flitſcher Klauſe und bei Karfreit, die eine zuſam⸗ menhängende Aktion gegen die öſterreichiſchen Befeſti⸗ gungen an der Kärntner Grenze darſtellen, Fortſchritte zu gewinnen, ſind geſcheitert. So wird der gewählte kürzeſte Weg nach Wien über Villach-Klagenfurt wohl eeiner anderen Route Platz machen müſſen. Die italieniſche Heeresleitung verſucht daher, den Hauptſtoß im Küſten⸗ lande zu führen. Vorerſt aber hat die Schlappe bei Plava gezeigt, daß auch hier eine eiſerne Mauer ſteht. Das Ziel der italieniſchen Sehnſucht am unteren Iſonzo ſcheint der Beſitz von Görz zu ſein. Die Italiener ha⸗ ben an dieſer Stelle ſtarke Kräfte vereinigt. Von Görz aus könnte man eine Vereinigung der Truppen bei Karfreit ſuchen und ſüdlich auf der Straße Gradiska⸗ Monfalcone, die ja angeblich in feindlicher Hand iſt, den Weg nach Trieſt finden. Wenn dann noch die Ver⸗ 5 bindung mit Fiume hergeſtellt iſt, iſt man mitten drin im éerſehnten Lande— in einem Teil des„unerlöſten“ Italien. Vorerſt aber haben die italieniſchen Aktionen an allen Fronten eine weſentliche Aenderung nicht gebracht. Man wird daher auch jetzt noch mit einem Urteil über die ſtrategiſche Lage zurückhalten müſſen. 3 1 Der Streit um Albanien. 8 Jetzt rücken ſie alle dort vor, Griechen, Italiener, Serben, Montenegriner, jetzt liegen ſich Serben und Italiener, Italiener und Griechen und ſelbſt König Ni⸗ kita mit ſeinem ſerbiſchen Schwiegervater in den Haaren. Schon gehen Gerüchte, daß Serbien, aus deſſen Fell man auch in Mazedonien Riemen als Lockmittel für f Bulgarien zu ſchneiden trachtet, ſich aus den Krallen des Dreiverbandes zu retten ſucht. Der Kampf an der Donau iſt erlahmt, alle Energie der Serben iſt gegen 1 Albanien gekehrt, Elbaſſan und Tirana wurden beſetzt, und ſerbiſche Fahnen wehen vor Durazzo, während zugleich die Montenegriner nach Skutari, die Griechen nach Berat drängen. Eine raſche Strafe für Tealien, das hier Fell auf Fell fortſchwimmen ſieht. Serben und Montenegriner ziehen es vor, ſtatt den Lampf gegen den„Todfeind“ in Wien an Italiens 1 Seite aufzunehmen, ihre Truppen nach den anderen Seite dorthin zu ſchicken, wo in Mittelalbanien Ita⸗ liens„Lebensintereſſen“ ruhen. Italien wollte einſt die Serben nicht in Dalmatien, und darf ſie jetzt noch näher, in Durazzo, begrüßen. Oeſterreich aber hatte in Verhandlungen um Italiens Neutralität koſtenlos auf ganz Albanien zu Italiens Gunſten verzichtet! Son⸗ tinos Früchte faulen ſchnell! . 5 g Die amerikaniſche Vermittlung dzwiſchen Deutſchland u. England. * 1 ——— N 4 In der Note der amerikaniſchen Regierung vom 10. Juni wird geſagt, daß ſie jederzeit bereit ſei, Deutſch⸗ land und England, wenn eines der beiden Kabinette dem anderen Andeutungen oder Anregungen zu übermitteln wünſcht, dieſe Uebermittlung durchzuführen. Die deutſche Regierung wird herzlich eingeladen, von den Dienſten der amerifaniſchen in dieſer Richtung nach Belieben Gebrauch zu machen. * In der Antwort, welche Deutſchland auf die ameri⸗ gdaniſche Note vorbereitet, wird gewiß auch dieſer wichtige unkt nicht überſehen werden. Es kann nur erfreulich 1 Der wenn der amerikaniſchen Regierung durch eine von 5 eutſchland ausgehende Anregung die Gelegenheit ge⸗ boten wird, nach dem vollſtändigen, durch England ver⸗ 5 ſchuldeten Umſturz in den völkerrechtlichen Schranken „des Seekriegs durch ihren ſtarken Einfluß in London n ieder eine mit der Menſchlichkeit und mit den Bedürf⸗ niſſen des friedlichen Handels übereinſtimmende Regel zu 1 affen. Warum es nicht früher geſchehen iſt und wa⸗ 8 es nicht aus eigenem freien Antriebe der Vereinigten 1. tagten geſchieht, deren Verkehr zur See durch die eng⸗ 8 en Maßregeln vielfach willkürlich gehemmt, unter dene ungebührliche Aufſicht geſtellt, und hart geſchädigt Dird, die Dunkelheit dieſer Politik und die Gründe dieſer 1 onung ſind auch durch die amerikaniſche Note vom Wir Juni durchaus nicht zureichend aufgeklärt worden. an Kämpfe ſtattgefunden haben, ehe der Präſident ſich ür die mildere Tonart entſchieden hat. Wie die Note letzt vorliegt, kann ſie ſchwerlich die Urſache für den ötzlichen Rücktritt des Staatsſekretärs Bryan geweſen 0. Er ſelbſt erklärt jetzt, daß ſie eine friedliche Aus⸗ 5 ring rechtfertige, und deutet damit an, daß eine ſchwere li 5 ſe durch ſeinen raſchen Entſchluß, ſich an die Oeffent⸗ Bhleit zu wenden, vermieden worden ſei. Wieder ein Beiſpiel von den Gefahren der geheimen Diplomatie und Abgründe und die ſcharfe Beobachtung von iſt, die durch ihre Fehler namenloſes N 5 5 L än. dieſe ſchen naten. Rechnet man dazu die Toten und Verwundeten können aus der Faſſung der Note wenigſtens ahnen, ieder ein Beweis, wie notwendig das Hineinleuchten anſchließen wollten, den Mut gehabt hätten, den Bryan hatte, und durch den ein großes Uebel noch rechtzeitig ver⸗ hütet werden konnte. Bryan hat ſich um die Menſchlich⸗ keit verdient gemacht und nicht vergeſſen ſoll ihm werden, daß er die Aufrichtigkeit beſitzt, den Zuſammenhang der. in Amerika zum Kriege drängenden Parteien mit der Munitionsfrage freimütig zu zeigen. Er verlangk, daß die Munition als zweifelloſe Konterbande von Amerika nicht mehr in die feindlichen Länder gebracht werden dürfe. Wenn dieſer Grundſatz ſich durchringen könnte, würde die Welt wieder auf Frieden und auf Erlöſung von Kummer hoffen dürfen. In der jetzigen Faſſung hat die Note den Vorzug, daß ſie die Tür für weitere Verhandlungen offen hält und daß der Präſident ſeine guten Dienſte anbietet, um durch Verhandlungen mit England auch jene Gegenſätze zu mildern und zu beſeitigen, die noch immer zwiſchen Berlin und Waſhington beſtehen. In der Note der deutſchen Regierung vom 16. Februar wird geſagt:„Sollte es der amerikaniſchen Regierung ver⸗ möge des Gewichtes, das ſie in die Wagſchale des Ge⸗ ſchickes der Völker zu legen berechtigt und imſtande iſt, in letzter Stunde noch gelingen, die Gründe zu beſeiti⸗ gen, welche der deutſchen Regierung jenes Vorgehen— den Unterſeebootkrieg— zur gebieteriſchen Pflicht ma⸗ chen, ſollte die amerikaniſche Regierung insbeſondere einen Weg dahin finden, die Beachtung der Londoner Seerechtserklärung auch von ſeiten der mit Deutſchland kriegführenden Mächte zu erreichen und Deutſchland da— durch die legitime Zufuhr von Lebensmitteln und indu⸗ ſtriellen Rohſtoffen zu ermöglichen, ſo würde die deutſche Regierung hierin ein nicht hoch genug anzuſchlagendes Verdienſt um eine humane Geſtaltung der Kriegführung anerkennen und aus der ſo geſchaffenen, neuen Sachlage gern die Folgerungen ziehen.“ In der Antwort der ame⸗ rikaniſchen Regierung wird folgende Anregung empfoh⸗ len:„Unterſeeboote ſollen zum Angriff von Handels⸗ ſchiffen nicht mehr, ſondern nur zur Durchführung des Rechtes der Anhaltung und Unterſuchung verwendet wer⸗ den. England erklärt ſich einverſtanden, daß Lebens⸗ und Nahrungsmittel nicht auf die Liſte der abſoluten Konterbande geſetzt werden und daß die britiſchen Be⸗ hörden Schiffsladungen ſolcher Waren weder ſtören noch anhalten, wenn ſie an Agenturen an Deutſchland adreſ— ſiert ſind, die von den Vereinigten Staaten namhaft ge⸗ macht werden, um ſolche Warenladungen in Empfang zu nehmen und an konzeſſionierte deutſche Wiederver⸗ käufer zur ausſchließlichen Weiterverteilung an die Zivil⸗ bevölkerung zu verteilen.“ Deutſchland hat in der Er⸗ widerung vom 28. Februar erklärt, daß die von der ame⸗ rikaniſchen Regierung angeregte Regelung der legitimen Lebensmittelzufuhr nach Deutſchland im allgemeinen an⸗ nehmbar ſei. Gleichzeitig wurde jedoch der Wunſch nach unbehinderter Zufuhr anderer, der friedlichen Volkswirt⸗ ſchaft dienenden Rohſtoffe und Futtermittel ausgeſpro⸗ chen und die Frage wieder aufgeworfen, daß die Zufuhr von Kriegsmaterial aus den neutralen und den krieg⸗ führenden Staaten auszuſchließen ſei. England hat ſich jedoch um die Anregungen des Waſhingtoner Kabi⸗ netts nichts gekümmert, ſie ſchroff zurückgewie⸗ ſen und durch die ſchroffſten Repreſſalien und durch die vollſtändige Abſchneidung des deutſchen Seeverkehrs in Nahrungsmitteln und Rohſtoffen zum Unterſeebootkrieg geradezu gereizt und den Präſidenten Wilſon bloßgeſtellt. Wie es kommt daß ein ſo großer Teil in der öffentlichen Meinung in den Vereinigten Stäaten trotzdem ein leidenſchaftlicher Haß gegen Deutſchland und eine weitgehende Unterwürfigkeit gegen England hat, iſt eines der Rätſel unſerer Zeit, deren Geheimnis bisher nicht ergründet werden konnte. Auch der Wunſch nach Beſeitigung der amerikaniſchen Munitionszufuhr iſt nicht berückſichtigt worden, und nach den Andeutungen des ge⸗ weſenen Staatsſekretärs Bryan war in den letzten Wo⸗ chen ſogar eine bedenkliche Wendung in dem Verhältnis zwiſchen Deutſchland und Amerika nicht ausgeſchloſſen. Aus dieſem Rückblicke zeigt ſich, daß die bisherigen Ver⸗ mittlungsverſuche des Präſidenten Wilſon in London ohne jede Wirkung geblieben ſind. Ob ſie jetzt mehr Aus⸗ ſicht auf Erfolg hätten, wird ſich bald zeigen. Der Streit hat ſeinen letzten Grund in der von England verfügten Maßregel. Da ſich die neutralen Länder dieſem unberechtigten Zwange einfach fügten, hat Deutſchland am 4. Februar erklärt, daß die Gewäſſer rings um Großbritannien und Irland einſchließlich des geſamten engliſchen Kanals als Kriegsgebiet gelten. Jedes feindliche Kauffahrteiſchiff, das auf dieſem Gebiete anzu⸗ treffen iſt, wird zerſtört werden. Auch neutrale Schiffe laufen im Kriegsgebiete Gefahr, da wegen des Mißbrau— ches neutraler Flaggen durch England auf feindliche Schiffe berechnete Angriffe auch neutrale Schiffe treffen können. Amerika hat gegen dieſe Verfügung proteſtiert, aber nicht gegen die engliſche, und durch dieſe Einſeitig⸗ keit ſind Gegenſätze entſtanden, die auch nach der jetzigen Note nicht ganz behoben ſind. Die„Luſitania“ war kein neutrales, ſondern ein engliſches Schiff, auf dem ſich zufällig auch Amerikaner befanden. Deutſchland behaup⸗ tet, daß die„Luſitania“ auch kein Kauffahrteiſchiff, ſon⸗ dern ein in den britiſchen Liſten geführter und bewaff⸗ neter Hilfskreuzer für Kriegszeiten ſei. Die amerikaniſche Note geht darüber ziemlich leicht mit einer Verneinung hinweg, bietet jedoch der deutſchen Regierung an, die Beweiſe vorzulegen, was keineswegs ſehr ſchwierig ſein dürfte. Das iſt dergrößte Vorzug der Note. Deutſch⸗ land wird nicht zögern, ſeine Auffaſſung durch Tatſachen zu rechtfertigen und damit den Angriff auf die„Luſi⸗ tania“ völkerrechtlich zu begründen. 5 Der Schriftenwechſel zwiſchen Berlin un⸗Waſhing⸗ kon hat jetzt günſtigere Vorausſetzungen als früher und ſo mag es gelingen, daß dieſe beiden großen Völker ſich vieder in Eintracht zuſammenfinden und daß die vom Präſidenten Wilſon angerufene Menſchlichkeit auch von England mit Verzicht auf den Hungerkrieg geachtet werde. Ff PDaden.... 1 1 4 N 0. N eee eee ( Karlsruhe, 18. Juni. Für die Wahl der Verſicherungs vertreter als Beiſitzer der Ver⸗ ſicherungsämter iſt in den Wahlordnungen vorgeſehen, daß die Vorſchlagsliſten von mehreren Wahlberechtigten chrieben werden müſſen. Der liſt von den 2 dam feſtzuſetzen. Dieſe Beſtimmung kann dazu führen, daß 5 ein Wahlberechtigter zwar über ſo viel Stimmen verfügt, daß auf ſeinen Vorſchlag mindeſtens eine der zu beſetzen⸗ den Stellen entfällt, aber eine gültige Vorſchlagsliſte nicht einzureichen vermag, weil es ihm nicht gelingt, die er⸗ forderliche Anzahl von Unterſchriften für ſeinen Vor⸗ ſchlag von anderen Wahlberechtigten zu erhalten. Das würde mit den Grundſätzen der Verhältniswahl nicht entſprechen. Dieſe will eben die Parteien ihrem Stärke⸗ verhältnis entſprechend beteiligen. Die Regierungspräſi⸗ denten ſind deshalb erſucht worden, die Wahlordnung dahin abzuändern, daß die Vorſchlagsliſten von mindeſtens einem Wahlberechtigten unterſchrieben ſein müſſen. Weiſt eine Liſte mehrere Unterſchriften auf, ſo iſt für weitere Verhandlungen einer der Unterzeichner als bevollmäch⸗ tigter Vertreter zu benennen. Iſt kein Vertreter benannt, ſo gilt der erſte Unterzeichner als Vertreter. Der Vertre⸗ ter ſoll am Sitze des Verſicherungsamtes wohnen oder be⸗ ſchäftigt ſein. Verantwortlich für die Nedaktlon Gg. zimmermann, Seckenheim Gottesdienst- Ordnung. der kath. Rirchengemeinde der evang. Kirchengemeinde 4. Sonntag nach Pfingſten. Sonntag, den 20. Juni. (20. Juni 1915) 3. Sonntag n. Trin. 8 Uhr: Frühmeſſe m. Pr. 10. Uhr Hauptgottesdienſt 198 Uhr: N ½1 Uhr: Jugendgottesdienſt 1 Uhr: Chriſtenlehre. 1 Uhr: Cheiſtenlehre für d. ½2 Uhr: I. Pfingſtves per. Mädchen. a 7 Uhr: Roſenkranz mit Se⸗ Donnerstag, den 24. Juni. gen für einen 1 Soldaten. 8 Uhr: Kriegsandacht. Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Annahmestelle: ag. Leonh. Bühler, Seckenheim, wohnhaft: An den Planken; kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheck- konto 629 Ludwigshafen a. Rh. i i gut und billig kaufen Sie bei Gouis bandauer Q, 1 Mannheim QI.! Mleiderstoſfe, Damen- u. Minder Honfeelion Haumtollib uten, Veisstodten und Hdsehe. Gardinen, Leppisehe und ellen. Arbeſter U. Abefterinnen D gesucht. Jakob Reuther, Zigarrenfabrik. Holz-Versteigerung. Am Dounerstag, den 24. Juni 1915, vorm. 10 Ahr werden auf dem Rathaus dahier öffentlich meiſt⸗ bietend verſteigert: a 120 Ster Schälpruͤgel, 16 Loos Schlagraum(Wellen) Seckenheim, den 19. Juni 1915. Bürgermeiſteramt: J V.: Hoerner. Sammel⸗Anzeiger bur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Perkaufsgenoſſenſchaft. Im Oberfeld Klettengewann eine Joppe gefunden näher ⸗s in der Verkaufsſtelle. 8 Eine Heugabel verloren. Abzugeb. ig d. Verkaufsſt. 5 Koch. Henkef s? Zwei guterhaltene Fahrräder Für Foldnoslaendungen zu verkaufen. G = tronenſaft A. Sponnagel, Titre . e e Erfriſchungstablett. Verloren Pfeffermünztablett. gegangen iſt im Oberfeld Tabletten u. Tropfen (gegen Durchfall) Meßiner's Tee ö (n kleiner Origmalpackung) empfiehlt 5 Apotheke in Seckenheim. Teldpoſt Kartons i in je r G ße emp U ein grauer Fommer-Kittel. Der ehrl. Finder wird gebe⸗ ten, denſelben in der Exped. ds. Blattes abzugeben. 3-4 Zimmer Küche mit elektr. Licht, Waſſerlei⸗ tung und Gartenanteil an ruhige Leute zu vermieten. Näh'res in der Expedition. Für unsere im Felle stehenden Truppen empfehle in reichhaltiger Auswahl bei billigsten Preisen Hormalhemden in verschiedenen Qualitäàten. Einsatzhemden in allen Gröben. Bunte Hemden in nur prima Qualitäaten. Meiziacken Unterhosen Emil Werber Nachf. Inh. Riehard Rall. , ß, ⁰¼:md CC; ,, eee, eee. 7 Kriegs-Naprungsmiffel e e eee onen, Seid sparsam und kocht Honig und Gelee selber. Riesige Vorteile werden Sie haben. Selbstgekocht stellt sich Honig Pfund 28 Pfennig Nur mit Meyers Honigpulver, Paket für 4 Pfd. 45 Pfennig. Kostproben gratis. Frucht-Gelee Pfd. 26 Pfg. Nur mit Meyers Gelee-Extrakt, Paket für 4 Pfund 60 Pfg. Hauptzentrale Mannheim, Q 7. 3a. Haupt- Niederlage für Seekenheim: Chr. Grimm, Zigarren-desdiält. N Grosse Hustpahl in kerngen : Damen,- Hläd den . und Kinder- Hüte-: Umarbeiten alter Hüte nach Wunsch. Trauer Hüte in grosser Auswahl. Wieser-IIIIi Luisenstrasse 40. Grüne Rabattmarken. Es empfiehlt sein Lager in sämtlichen Bürsten- und Pinselwaren, Schwämmen, Teppichklopfern und Türvorlagen L. Gilmer, im Hause d. Herrn G. L. Bühler, Weinhandlung. Eingang ins Geschäft über die Treppen im Hof. Medizmal-Verband Seckenneim. versichert ganze Famil en sowie Einzelpersonen für Arzt und Apotheke. Aufnahme täglich. NB. Wir machen unſere Mitglieder in ihrem eige⸗ nen Intereſſe darauf aufmerkſam, daß ſie bei eintreten⸗ den Krankheitsfällen, das iſt, bei Ueberweiſung in ein Krankenhaus im Beſitze eines Ueberweiſungsſcheines und in anderen Fällen im Beſitze eines Krankenſcheines ſein müſſen, die täglich bei unſerem Kaſſier Herrn Anton Ruf ab⸗ geholt werden können. Wir bitten unſere Mitglieder dringend, hiervon gefl. Kenntnis zu nehmen. Der Geſamtvorſtand. Wein-Angebot! von J.& A. Kimmle. Weingutsbesitzer, Berg- zabern. Weisswein don 5s pig. an Rotwein von 70 pig. an Blutwein o. Tasche I. 20 mu. franko Seckenheim. Bestellungen nimmt jederzeit entgegen Gg. Stahl, Kapellenstr. 22. von feinem Geschmack, sehr geeignet auch als Liebes- gaben für unsere Krieger. Allgäuer Frühstückskäschen stets frisch, empfiehlt Fr. Wagner's Nachf. inn W. Höllstin See 0 Prima Apfelwein (natutrein) per Ltr. 30 Pfg. empfiehlt G. L. Bühler, Weinhandlung. Seesen Honigpulver zur Herstellung v. A Pfd. Kunsthonig Beutel 30 Pfennig Als Erfrisehungsgetränk für unsere Krieger im Felde empfehle Himbeer- und Citronensaft in Feldpostpaeketen. Fr. Wagner's Nachf. an. W. Höllstin Germanis- Drogerie. Spegrtrele Fuüffter Hrfikel! Futterweizen, Mais u. Maisschrot(v. Aus!) Gemischtes Körnerfutter, Knochenfuttermehl. Ferner: Torfmull, Torfstreu, Unkrauttod hervorragendes Vernichtungsmittel für Hederich, KCornblumen, Kornrade, Brennessel etc. Fix und fertig zum verstauben von der deutschen Landwirtschaftl. Genossenschaft Berlin empfohlen. - Feld- u. Garten- Sämereien Greulich& Herschler Mannheim H 2, 1. Filiale: Seckenheim, Friedrichstr. Leine ne Anzug- u. Hosen- Stoffe in grosser Auswahl und anerkannt prima Qualitäten. Fertige Sommer- Joppen in allen Grössen bei billigsten Preisen. Emil Werber Nachfolger Inh.: Riehard Rall. PP... Probieren Sie meine stets frisch gebrannten Kaffee's Ferner empfehle 9 Naiiee Hag D uieta Nafige ETSafz Gelb Siegel 1 Pfd. Mk. 1.10, ½ Pfd. 60 Pfg. Rot 57 1 5* 0.75, 7nV 7 45 57 Grün 757 1 77 77 0.50, 7e** 30 57 Nathreiners Ilalzkaifſee dersten IHlalzkafie ofen Pfund 40 Pfennig Kornfrank Frank Cichorien Pfeiffer und Diller's NRaffee Essenz. Thee's Cacao Schokoladen Fr. Wagner's Nachf. ann. W. Höllstin Germania Drogerie. Feldpostkarten sind zu haben bei Gg. Zimmermann, Hidastrasse 68 2 .— 8 000000 000G0T0T0T0TbTbTPTbTGTCTbTCTTVTbTVTVTVTTTVTVVTVTTTTTTTTTWTVTVTVTTVTVTTVVTVTVTTVTVITVTVTVVTVVW(VTͤVVꝓ1V—B„—ĩWůnV: jj ß ß 5„„ 5 2J20ĩ7éd)b — vereine des bad. landw. Genoeſfeuſcheflsverban⸗ des. gegeben werden.„ Seckenheim, den 15. Mai 1915. 7 gürgermeiſteramt: 1 Danksagung. Für die vielen Beweise inniger Teilnahme an dem tragischen Verlust unseres 6½ Jahre alten, lieben Kindes 8 Hermann 5 sagen wir hiermit allgemeinen Dank. Besonders Herrn Pfarrer Kunz für die herzl. Worte des Beileids und erhebenden Trostes, Herrn Hauptl. Götz von Ilvesheim für seinen kühnen Versuch zur Rettung des Kindes unter Einsetzung des eigenen Lebens, sowie seinen lieben, kleinen Mitschülern und Schüleripnen mit Frl. Wehrle an der Spitze für die reichen Blumenspenden. Die trauernden Eltern Jakob u. Anna Volz. Kalb. Arbelterpeteim Seckendelm. Am Hountag, den 20. d. ts. nachm. ½4 Uhr findet im Saale„zum Hirſch“ eine 3 Vereinsverſammlung ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder, ſowie Freunde des Vereins mit der Bitte um pünktliches und vollzähliges E ſcheinen freundlichſt einladen. Der Vor fand. Zzekanntmachung. en Sring von Kiete und ſonſtigen Culler meln bet. Nachdem un om aundtberbandsbezirk Mannheim⸗ 1 Land die Selonwirlſchaft nach§ 26a ber Bundes ralsver⸗ ordnung vou 20. Januar 1945, betr. bie Regelung bes Velkehes mit Brolgelteioe und Wiehl, genehmigt ist, ſteht dem Kohmunalbetbano auch das Verſugungsrecht uber die bei der Ausmahlutig feines Gelreibes gewonnene Kleie zu. Die Verleilung der Klele an die Glog⸗ u. Kleinner⸗ beſitzer erfolgt burch die deinen Ein- u. Verkaufs- Dieſe mu dem Verlrieb der Kleie verlrauten Veteine ſino verpflichtet, die ihnen zugewieſenen Kleiemengen ſowohl den Milgliedern ihrer Vereine als auch den Tierbeſitzern der Gemeinde d. h. den Nichtmitgliedern, nach gleimäßigen Verteilungsgrundſägen und zu gleichen Preiſen abzugeben. Beſtellungen ſino also ſteis an dieſe Ortsvereine zu richten. Die Zaweiſung ber Kleie an die Ortsvereme erfolgt auf Grund beſonderer Anweisungen an die mit der Aus⸗ mahlung des Getreides betrauten Muhlen. Die Auweiſungen werben vom Gr. Bezirksamt ausgeſſellt. Von der zur Verfügung ſtehenden Kleie— es wird ein Kleieergebnis von etwa 14% der ausgemahlenen Ge⸗ treidemengen zu Grunde gelegt— entfallen 30% auf die ermittelten Pferde, 50% auf die ermutelten Rinder, 15% auf die ermittelten Schweine und 5, auf die ermittelten Kleintiere(Ziegen und Kaninchen). Maßgebend für die Verteilung iſt die Viehzahlung vom 1. Dezember 1914. Wie die Kleie, ſo köunen auch die ſonſtigen Futter⸗ mittel durch die örtlichen Genoſſenſchaftsvereine bezogen werden. Dieſe Futtermittel werden den Vereinen durch den Genoſſenſchaftsberband bad. landw. Vereinigungen bezw. durch das Getreidebüro Mannheim geliefert, das als Ver⸗ teilungsſtelle für die dem Kommunalverband Mannheim⸗ Land von der Bezugs vereinigung der deuiſchen Landwirte in Berlin zugewieſenen Futtermittel beſtimmt wurde. An ſolchen Futtermitteln ſind z. Zt. vorhanden: Rohzucker, vergäut, zu 25 M. 80 Pf. für den Dz. einſchl. Fracht ab Lager des Getreidebüros Mannheim. Häckſelmelaſſe, 65% g zu 12 M. per Dz. einſchl. Säcke ab Lager Mannheim. Zucker ſchnitzel,(oweit noch vorhanden) zu 21 M. 50 Pf per Doppaelzentner. Kübenſehnitzel, zu 18.20 M. per Dz.(Bei Abgabe von Stückgut in kleineren Mengen etwas höhere Preiſe). Reisfuttermehl, zu 21.50 M. per Dz. 1 Kadauermehl, zu 17.20 M. per Dz. ab Ladenburg. Ferner kann der Genoſſenſchaftsverband liefern: Leinkuchen, gemahlen, Repskuchen, Kokoskuchen und Seſamkuchen. Eednußkleiemelaſſe und Fleiſchmanns⸗Schleppenmelaſſe ab Mannheim abzugeben. Die Preiſe für dieſe Futtermittel wird der Genoſſenſchaftsverband in Karlsruhe auf Anfrage mitteilen. Mannheim, den 12. Juni 1915. Der Ausſchuß des Kommunalverbandes Mannheim⸗ Land: Dr. Strauß. geſchluß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 16. Juni 1915. Bürgermeisteramt: J. V.: Hoerner. Koch. FCC Zzekanntmachung. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß bis auf weiteres Gßkartoffel an jedem Montag Abend von 6—7 Uhr a in der Waghalle zum Preiſe von 6 Mk. pro Zentner ab⸗ A 5 1 Volz. Koch. 3 1* r r ———— Auch haben wir noch Melaſſefutter, wie