U ſeine Lebensgefährtin. Geckenheimer Anzeiger, Nioes heimer Anzeiger, Neczarhauſer Seitung, Goinger Seitung. Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. r . e Die heuffige Aummer umfasst 8 Seiten. Der Weltkrieg. Ein Jahr war geſtern vergangen, da zog ein Sonn⸗ tag herauf, ſo ſchwarz, düſter, wie ihn die Menſchhei noch nie erlebte. Zwei Menſchen nur, ein Mann unf eine Frau, waren ſein Opfer, aber ein Leichenzug folgte ſo endlos, ſo unermeßlich, daß Mutter Erde ihre Ar me weit, weit öffnen muß, ſie alle zu empfangen. Ein Totentanz ſondergleichen hob an! Man fühlte es da mals, als die Kunde von der Bluttat von Serafewo kam daß Franz Ferdinand und Gemahlin ihren Weg nich einſam antreten werden, daß die ſerbiſchen Buben, di gegen des Paar ihre Kugeln ſandten, mehr noch ermorde ken als den Mann, der Oeſterreichs Hoffnung war, unt Denn ſchwere, politiſche Gewit⸗ terſtimmung lag ſchon vorher über dem Erdteil. Am Nordmeer und an den Dardanellen, in Flandern und ir den Karpathen haben ſich die Gräber für ihre blei chen Gäſte geöffnet. Den Auftakt aber ſchlug vor einem Jahr der ſchwarze Sonntag von Serajewo an, der ſchmärzeſte Sonntag der Menſchheit. Beſtand der Erfolg der nun bereits mehr als ſechs Wochen andauernden feindlichen Offenſiven ledig⸗ lich in ganz unbedeutendem Geländegewinn, in der Er⸗ oberung einiger von uns vorgeſchobener Schützengräben, ja Grabenſtücke, ſo ſcheint dank der unverminderten Kampfkraft unſerer Truppen ſelbſt dieſer lächer ich ge⸗ ringe Ertrag ungeheuerer Anſtrengungen den Händen der Franzoſen allmählich wieder zu entgleiten, und ſu ſtehen nun vor der ſchmerzlichen Erkennenis, daß die vielen Tauſenden von Menſchenleben, welche die mi fanatiſcher Leidenſchaft unternommenen Durch bruchsver⸗ ſuche gekoſtet hatten, völlig vergeblich geopfert worden ſind. Nach Ausweis des amtlichen Tagesberichtes wur⸗ den nördlich Arras und am Labyrinth nördlich Ecurie feindliche Nachtangriffe zurückgeſchlagen. Franzöſiſche Wiedereroberungsverſuche im Weſtteil der Argonnen trotz Maſſeneinſatz von Artillerie gänzlich niedergeſchlagen. Nach ungewöhnlich großen Verluſten flüchteten die übrig gebliebenen franzöſiſchen Angreifer auf den Maashöhen, beiderſeits der Tranchee in ihre Stellung zurück. Sehr erfreuliche Eregbniſſe erzielten unſere Flieger im ſüd⸗ lichen Teile dieſer Kampffront, wo ſie zuſehends beim Kampfe mit den franzöſiſchen Fliegern um die Ober⸗ herrſchaft in der Luft die Oberhand gewinnen. In Nordpolen hat ſeit einiger Zeit eine bedeutende deutſche Offenſive eingeſetzt, die vielleicht nicht mit ſtar⸗ ken Mitteln, aber doch mit 5 5 Energie durchge— führt wird. Nördlich und nordöſtlich Praszuyz wurden ruſſiſche Angriffe, die ſich hauptſächlich gegen unſere neue, am 25. Juni eroberte Stellung ſüdöſtlich von Oglenda richteten, unter aroßem Verluſt für den Geg⸗ — IAE der Bürgermeisfgrämter Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. ner abgeſchlagen. liegt nur ſieben Kilometer nördlich von Praszuysz, und der deutſche Vorſtoß hat deshalb eine beſondere Bedeu⸗ tung, weil unſere Truppen durch ihn bedenklich nahe an dieſen ruſſiſchen Waffenplatz herangekommen ſind, der jetzt ſchon im Bereich des deutſchen Artillerieſeuers liegt. In dem Raum ſüdlich von Lemberg und öſtlich des Wereszycaabſchnittes dringen die verbündeten Trup⸗ pen vor und nähern ſich der Eiſenbahn Lemberg—Sta⸗ nislau, die an den Schnittpunkt mit der Strecke Stryi bis Tarnopol bei Chodorow ſchon von dem linken Flü⸗ gel der Armee Linſingen, die ſeit dem 23. Juni 6470 Ruſſen gefangen genommen hat, beſetzt iſt. Stromabwärts waren die Ruſſen durch ſtarke, angeb⸗ lich aus der Gegend von Warſchen herangeſchaffte Ver⸗ ſtärkungen imſtaude geweſen, den Verbündeten energi⸗ ſchen Widerſtand zu leiſten. Dieſe Kämpfe ſpielten ſich zwiſchen Zurawno und Halicz ab und veranlaßten den wuſſiſchen Generalſtab, große Siegesnachrichten zu verbreiten. Jetzt iſt die Armee Linſingen auch hier zum Uferwechſel gelangt und auch Haliez wurde von ihr be⸗ ſetzt. Die ſüdöſtlich anſchließende Armee des Generals v. Pflanzer⸗Baltin hat ihre Aufgabe, als Flankendek⸗ kung der übrigen Armeen zu dienen, glänzend gelöſt. Die Ereigniſſe im Weſten. Der fran öſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 28. Juni. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittags 3 Uhr: Dem vorhergehen⸗ den Bericht iſt bezüglich des Nordgebietes nichts hinzuzu⸗ fügen, außer daß es den Deutſchen gelungen iſt, in Hohlweg von Ablain nach Angres nördlich von Souchez auf einer Front von etwa 200 Meter Fuß zu faſſen. Zwiſchen Neuville und Angres zeitweilig aus⸗ ſetzendes nächtliches Geſchützſeuer. Zwiſchen Oiſe und Aiſne war die Nacht ziemlich bewegt beſonders in Quen⸗ nevieres, wo nach einem Kampf mit Handgranaten eine ſchwache deutſche Abteilung ihre Schützengräben zu ver⸗ laſſen verſuchte, acher leicht zurückgeworfen wurde. In den Argonnen bei Bagatelle unternahmen die Deut⸗ ſchen bei Beginn der Nacht einen äußerſt heftigen An⸗ griff. Nach einem heißen Kampfe wurden ſie zurück⸗ geworfen. Auf den Maashöhen und im Graben von Calonne dauerte der Kampf die ganze Nacht an. Un⸗ ſere Stellungen und unſere vorhergehenden Gewinne wur⸗ den vollſtändig behauptet. In Lothringen verſuchte der Feind, nachdem er Brandgranaten auf Arracourt ge⸗ feuert hatte, mit einer Kompagnie vergeblich einen Hand⸗ ſtreich auf das Dorf zu unternehmen. Von der übri⸗ gen Front iſt nichts zu melden. Unſere Flieger beleg⸗ ten am 25. Juni den Bahnhof von Douai und die umliegenden Bahnhöfe mit etwa 20 Geſchoſſen, dar⸗ unter zehn 155 Millimeter Granaken. Der Bahnhof von Douai ſcheint ernſtlich beſchädigt zu ſein. Abends 11 Uhr: Auf den Fronten im Nor⸗ Von Guſtav von Meyern. 1 Fortſetzung. Nachdruck verboten. „„D wenn Du wüßteſt, Geliebteſter,“ wiederholte ſie, 2 N 5 vom Herzen gefallen. i jubelte es in ihr.„Wer könnte noch zweifeln? Wie konnte „wie ich um Dich geweint, wie viel ich um Dich ge⸗ litten! Was hat mir die Welt nicht Leides angetan ſeit dem Tode meines Vaters! Was iſt nicht auf mich eingeſtürmt, auf mich armes, ſchwankes Rohr! Aber jetzt habe ich Dich; jetzt ſtütze ich mich auf Deinen ſtarken Arm; jetzt jubelt mein Herz— alles, alles iſt vergeſſen, und die ganze Welt könnte ich umarmen.“ Und ſich zur Aebtiſſin wendend und ihr um den Hals fallend, jubelte ſie auf:„Baſe, er iſt da,“ und nach ihr Adelheid umarmend:„Adelheid, er iſt da,“ und dann wieder zu Maximilian:„Mein Bräutigam, mein Retter, Du biſt da.“ s Und wieder lagen ſich beide in den Armen. Eine Träne der Rührung glänzte in den Augen der Aebtiſſin— es ſei denn, daß es, trotz des Kloſters, eine Träne wehmütiger Erinnerung geweſen wäre. Hoch auf aber atmete Adelheid. Ihr war ein Stein „Sie liebt ihn und nur ihn,“ ich ſo verblendet ſein! O, über mich ſelbſt möchte ich lachen.“ Und unbewußt lachte ſie ſtill vor ſich hin. Mit Verwunderung bemerkte es die Aebtiſſin. „Du lachſt, Kind?“ fragte ſie, zu ihr tretend. Verwirrt fuhr Adelheid empor, aber ſchnell gefaßt deutete ſie auf Maria. 5 „Seht doch ſelbſt, ehrwürdige Frau,“ lächelte ſie. „Iſt das burgundiſche Hofetiquette? O, Huy hatte recht, — es gibt Granden der Zeit, die jeder Form ſpotten.“ 8„Maria liebt,“ ſeufzte entſchuldigend die fromme Frau. „Sie iſt geliebt,“ ſeufzte das Hoffräulein. Mit einem ſeltſam weltlichen Blick ſah ihr die ſſin ins Auge; Aeb⸗ 3222S ² m ĩ⸗8d1 Teuerdank's Brautfahrt. Wann erhob fe fcelchaſt deobend den 1— Finger, und ein„Ei, ei, Fräulein!“ kam eben über ihre Lippen, als eine raſche Bewegung der Herzogin ihr Auge dorthin lenkte. 3 „Aber o Gott, mein Geliebter,“ rief Maria, ſich ſcheu umblickend, wie wenn ſie erſt jetzt zur Wirklichkeit zurückkehre,„Du kommſt doch nicht ohne ſtarke Macht, ohne Heer?“.. Maximilian lächelte. 5 „Siehe da, meine Teure,“ ſagte er launig, auf den alten Ritter und den Pagen deutend, die, von allen unbe⸗ merkt, längſt hinter der Warte vorgetreten waren,„Ritter Ehrenhold und Junker Fürwittig; ſie ſind mein ganzes eer.“ 8 Trotz ihres Schreckens konnte Maria dem Schalke hinter ihren Lippen nicht Einhalt tun; er ſprang hervor. „Fürwahr, mein Lieber,“ lachte ſie mit kindlicher Luſt, indem ſie anmutig die ſich vor ihr Neigenden be⸗ grüßte,„Du haſt die zahlreichſte Macht, denn Dir folget Alt und Jung.“ Und dann ſeine eigene Weiſe nach⸗ ahmend, fuhr ſie fort:„Du aber, mein Teurer, ſieh hier meine ehrwürdige Baſe Chimay und das Hoffräulein von Helwin— ſie ſind mein ganzes Heer.“ „Der Segen des Himmels, ehrwürdige Frau,“ ſprach Maximilian verbindlich die Aebtiſſin an,„gilt mehr als ein Heer.“ i 5 5 Die Aebtiſſin verneigte ſich vor ihm, nicht ohne zum Danke mit ihrer Hand das Zeichen des Kreuzes zu ſchlagen. N f. „Das Fräulein aber,“ wendete er ſich mit einem Zuge von Schelmerei an Adelheid,„ſcheint mir in ir⸗ diſchen Dingen ſehr wohl beraten.“ i „Das iſt ſie, das iſt⸗ſie,“ nickte Maria. welche Menſchenkenntnis.“ In tiefſter Beſchämung neigte ſich Adelheid. Aber ohne Erbarmen fuhr er fort: „Nicht ſo, Fräulein? Im Herzen des Menſchen, zu⸗ mal auf den Thronen, muß neben dem Hauptplatze immer noch ein Seſſel leer ſtehen?“ i „Sieh, 2 rr e Oglenda, ein kleines ruſſiſches Dorf, uni 10.8. Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Seile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. J ͤ bp ꝗð cc 18. Iahrgang den und im Zentrum kein Infanteriekampf, ziemlich heftige Artilleriekämpfe in Belgien und im Gebiet nörd⸗ lich von Arras. In den Argonnen einige Kämpfe auf ſehr beſchränktem Raume ohne Veränderung der bei⸗ derſeitigen Linien. Es beſtätigt ſich, daß die Kämpfe, die am 26. Juni und in der folgenden Nacht im Gra⸗ ben von Calonne ſtattgefunden, äußerſt heftig wa⸗ ren und bis zu Handgemengen gelangten. Unter dem Schutze von Rauchwolken gelangten die Feinde bis zu khren früheren erſten Linien. Sie wurden mit ſchweren Verluſten zurückgeworfen. Wir behaupten die ganze frühere erſte deutſche Linie und Stücke der zwei⸗ ten Linie, die wir zuvor erobert hatten. Oeſtlich des großen Grabens auf dem Südkamme der Schlucht von Sonveaux wurde ein Schützengrabenſtück, Front⸗ länge etwa 120 Meter, das geſtern abend vom Feinde beſetzt war, nachts von uns wieder genommen mit Aus⸗ nahme von etwa 30 Meter. Der Artilleriekampf dauerte den ganzen Vormittag in dieſem Gebiete an. Der Ar⸗ tilleriekampf war nördlich von Flirey und bei Lahaye gleichfalls ſehr lebhaft. Ein deutſches Flugzeug warf zwei Bomben auf Saint Die. Eine Frau wurde ge— tötet. Fünfeinhalb Milliarden neue franzöſiſche Kriegs⸗ kredite. WTB. Paris, 28. Juni.(Agence Havas.) Der Senat wird am Dienstag einen Geſetzantrag über pro⸗ viſoriſche Kredite für das dritte Vierteljahr 1915 in Höhe von 5605 Millionen erörtern. Die Blätter ver⸗ öffentlichen darüber den Bericht des Senakors Aimond, der namens des Finanzausſchuſſes des Senats für die Annahme des Antrags eintritt. Der Bericht erklärt, die täglich etwa 65 Millionen betragenden Ausgaben wür⸗ den beſtritten: 1) Durch Erſparniſſe des franzöſiſchen Volkes. Am 15. Juni ſeien für 5393 Millionen Lan⸗ desverteidigungsſchatzſcheine im Umlauf geweſen. Hin⸗ zu komme der Betrag von 2214 Millionen, der auf Landesverteidigungsobligationen gezeichnet war. 2) be⸗ trugen die Budgeteinnahmen in den letzten fünf Mona⸗ ten des Jahres 1914 1118 Millionen, in den erſten „vier Monaten des Jahres 1915 1062 Millionen, was von der erſten zur zweiten Periode ein Steigen des Monatsdurchſchnittes von etwa 30 Millionen ergibt. Folglich werden, dem Bericht zufolge, 82 0% aller mo⸗ natlichen Kriegsausgaben durch Zeichnungen auf Lan⸗ desverteidigungsobligationen und Schatzſcheine, ſowie durch Budgeteinnahmen beſtritten. Die übrigen 18 0% ſchießen die Banque de France und die Banque de Algerie vor. Solche ermutigenden Sympthome ſeien ein Beweis für das unerſchütterliche Vertrauen des Landes in den Endſieg und für den Willen bis zum Ende durch⸗ zuhalten. Zwangsweiſes Vorgehen gegen die Angehörigen verbündeter Staaten in Frankreich. WTB. Paris, 28. Juni. Nach Blättermeldungen hat die franzöſiſche Polizei in den letzten Tagen alle Belaier feſtnehmen laſſen. die ſich bisher ihrer ä „Verzeiht, Herr!“ ſtammelte ſie kaum hörbar. „Wie weißt Du?“ fragte erſtaunt Maria. „Pſt, meine Liebe!“ lächelte Maximilian. rn. „Auch ich habe meine kleinen Geheimniſſe unter allen den großen, die uns hier umgeben. Aber mit ſolcher Hilfe und mit dem bewaffneten Geleite, das Du mir eutgegenſandteſt, verzweifle ich an nichts.“ 8 „Bewaffnetes Geleite, Max?“ 5 a 5 a „Ei, meine Liebe, Du weißt ja, die beiden Haupt⸗ leute mit fünfhundert Mann, die mich an der Grenze in Deinem Namen empfingen.“ f „In meinem Namen? Träume ich denn? Ich weiß von nichts.“ N „Nun, dann, bei meinem Schutzpatron, hat Ritter Ehrenhold Recht, und es ſind keine Leute von Fleiſch und Blut, die uns bisher durch die Wälder geleitet.“ 2 „Mir graut, Max,“ flüſterte Maria.„Denn wiſſe, auch ich ſtehe unter unſichtbarem Schutz. Aber ich ahne jetzt wenigſtens den rätſelhaften Vermittler, der mich arme Gefangene im letzten Augenblicke der Not Dich hier finden ließ.“ N „Dich arme Gefangene? Ini letzten Augenblicke der Not? Und ſpaziereſt doch frei in Wald und Ruinen umher?“ 5 „O mein Geliebter, dort ſeitwärts halten fünfeig Mann Cleveſcher Reiter, die mich überwachen. Und Da weißt noch nicht das Schlimmſte, weißt nicht, daß ih Herr mich durch den blutdürſtigen Pöbel gezwungen hot. noch heute Abend mein Verlöbnis mit ſeinem Sohne feiern zu laſſen.“ f „Ehrenhold, Ehrenhold,“ rief Maximilian zu dem alten Ritter hinüber,„hatte ich Recht, zu eilen? Ha, zur guten Stunde bin ich gekommen. Bei meinem Schwerte, das Feſt gedenken wir zu ſtören. Einen mächtigen Trachen glaubte ich im Kampfe beſtehen zu müſſen, aber kein winziges Eidechslein.“ i n „Vorſicht, Vorſicht, Max!“ flehte Maria.„O fürchte den Elever! Seine Macht iſt groß beim Volke, und ſein 8 Sohn iſt ein Tapferer. Horch!“ 2 (Fortſ. folgt. 5 Geſtellungspflicht entzogen haben. Allein am Samstag wurden in Paris über 40 Belgier verhaftet. Die Poli⸗ zei fahndet auch nach allen Ruſſen, die ſich noch; nicht geſtellt haben. Aus einem Artikel von Herve in der„Guerre Sociale“ geht hervor, daß in Frankreich außerdem ein ſtarker Druck auf die ruſſiſchen Juden und politiſchen Flüchtlinge ausgeübt wird und ihnen an⸗ gedroht wird, daß ſie in Konzentrationslager geſchickt werden, falls ſie nicht nach Rußland zurückkehren, oder in die Fremdenlegion eintrelen wollen. Herve melt ferner auf ein furchtbares Drama an, dad ſich kürzlich in der jüdiſchen Legion in Carency ab⸗ geſpielt habe und das er ausn d ländiſchem Schamgefühl nicht erzählen könne. Herve erklärt, das zwangsweiſe Vorgehen gegen die Angehörigen verbündeter Staaten ſei eine Schande für Frankreich. Nicht weniger ſchmählich ſei die Behandlung, die denen zuteil werde, die in die Fremdenlegion eingetreten ſind. Serve fordert die Re⸗ gierung auf, einen ſolchen Mißbrauch der Amts- gewalt ſchleunigſt abzuſtellen. 8 Ein Beitrag zur engliſchen Kriegführung. WTB. Berlin, 28. Juni. Bei einem in deutſche Kriegsgefangenſchaft geratenen Korporal des 11. King Own Scottish Broderers Regiment, wurde ein Tage⸗ buch vorgefunden, das unter dem 20. Auguſt 1914 fol⸗ gende Eintragungen enthält: Parade, 9,30 Uhr Abmarſch zur Uebung; 15 Meilen bei brennender Sonnenhitze; fühlbar erſchöpft kamen wir zurück. Um 3.15 Uhr An⸗ ſprache durch C. V. B. Ferguſon, der ſagte, daß wir jeden Augenblick auf die Deutſchen ſtoßen können. Wir brachen auf, um ſie entweder heute abend oder morgen früh zu treffen. Pardon ſoll auf keinen Fall gege⸗ ben werden. Ankunft von engliſcher Poſt. Hitze un⸗ erträglich.“ Hierüber befragt gab der Korporal an, daß der Befehl, keinen Pardon zu geben, von General Fer⸗ guſon, dem Kommandanten der 14. Infanteriebrigade, ge⸗ hörig zur 5. Diviſion gelegentlich einer Anſprache an die Truppen vor einem Zuſammenſtoß mit den Deut⸗ ſchen gegeben wurde. Seit Monaten hallt die Zreſſe der Gegner vom Geſchrei über die deutſchen Barbaren wi⸗ der, die erbarmungslos ihre Gegner niedermachen und keinen Pardon geben. Aus der obigen Feſtſtellung erſieht man, wer in Wahrheit barbariſche Gewohnheiten in die⸗ ſen Krieg hineingetragen hat. 55 Das alte engliſche Klagelied. WTB. Stockholm, 28. Juni. Die„Nowoje Wrem⸗ ja“ vom 23. Juni klagt lebhaft über den Mangel an Munition und Ausrüſtungsgegenſtänden im engliſchen Heere, was zur Folge gehabt habe, daß die Operationen der engliſchen Armee trotz Tapferkeit und Mut zu nichts geführt hätten. Das Blatt ſpricht die Hoffnung aus, daß die neue engliſche Regierung dieſe ernſten Mißverhältniſſe werden ändern können. Amerikaniſche Kriegslieferungen an den Vierverband. WTB. Paris, 28. Juni. Der„Temps“ veröffent⸗ licht eine Aufſtellung über die vom Dreiverband mit amerikaniſchen Firmen geſchloſſenen Verträge über Kriegslieferungen. Die Weſtinghouſe-Geſellſchaft ſtellt 2 Millionen Gewehre her und wird demnächſt eine Beſtellung auf ebenſoviele erhalten. Im letzten Vier⸗ teljſahr des Jahres 1914 hat Amerika ſoviel Beſtellun⸗ gen für Stiefel erhalten, daß ganz Pennſylvanien damit hätte beſchuht werden können. Decken und Tuch, die Amerika geliefert hat, hätten genügt, die Manhatten⸗ Inſel zu bedecken. Während der erſten neun Monate haben die Kriegführenden beſtellt: 200 000 Pferde im Werte von 50 Millionen Dollars, 35000 Mauleſel zu 5 Millionen Dollars, 7000 Automobile zu 20000 Dollars, Zaumzeug zu 15 Millionen Dollars, Ex⸗ ploſtvſtoffe zu 15 Millionen Dollars, Feuerwaf⸗ fen zu 6 Millionen Dollars, Werkzeuge für Herſtellung von Waffen zu 15 Millionen Dollars und Stachel⸗ draht für 3 Millionen Dollars. Die United Carteridge Cy. erhielt eine Beſtellung auf 600 Millionen Patro⸗ nen im Werte von 18 Millionen Dollars. Mitte Mai erreichte der Wert der Munitionsbeſtellung 400 Mil⸗ lionen Dollars, die Beſtellungen auf Lebensmittel, Ausrüſtungsgegenſtände„Pferde und Automobile 500 Millionen Dollars. Die erſte Beſtellung auf Schrapnells betrug 5 Millionen Geſchoſſe im Werte von 83 Millionen Dollars. Schließlich ſtellt Amerika augenblicklich etwa 30000 Automobile für Rußland her.... Die Lage im Oſten. rs. Wien, 28. Juni. Amtlich wird verlantbarl om 28. Juni 1915 mittags:. Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Die verbünde⸗ ken Armeen in Oſtgalizien verfolgen. Sie erreichten geſtern unter fortdauernden Nachhutkämpfen nordöſtlich Lemberg die Gegend Klodzienko-Zadworze, dann mit Vortruppen den Zwirz, der im Unterlauf ſchon über⸗ ſchritten wurde. Halicz iſt in unſerem Beſitz. Das ſüdliche Dujeſtrufer aufwärts Halicz iſt vom Feinde frei. Nach fünftägigen ſchweren Kämpfen haben die verbündeten Truppen der Armee Linſingen den Dnjeſtrübergang erzwungen. An der übrigen Dnjeſtrfront herrſcht Ruhe. Truppen der Armee des Erzherzogs Joſeph Ferdinand erſtürmten geſtern Plazow ſüdweſtlich Narol und dran⸗ en heute nacht in die feindlichen Stellungen auf den öhen nordöſtlich des Ortes ein. Die Ruſſen ſind im Rückzuge über Narol. Die ſonſtige Lage im Nordoſten hat ſich nicht ge⸗ ändert. er Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: A v. Höfer, Feldmarſchalleutnant. ne Sitzung des Miniſterrats im ruſſiſchen e Hauptquartier. , WTB. Petersburg, 28. Juni. Im Großen Haupt⸗ quartier hat im Kaiſerlichen Zelte unter dem Vorſitz des Kaiſers eine Sitzung des Miniſterrats ſtattge⸗ funden, der beiwohnten: der Großfürſt und Gene⸗ E 2 Schlechte Behandlung der Gefangenen durch die Ruſſen. 5 WTB. Stockholm, 28. Juni. Der ſchwediſche Ge⸗ neral Hjalmarſch, der heute aus China zurück⸗ gekehrt iſt, wo er zwecks Beſprechungen über Einrichtung einer ſchwediſchen Gendarmerie weilte, berichtet im Afton⸗ bladet vom 26. Juni, daß er auf der Durchreiſe durch Irkutsk öſterreichiſche Gefangene beim Waſ⸗ ſertransport geſehen habe. Sie ſeien von Soldaten mit Peitſchen bewacht geweſen. Auf ſeine Frage nach ihrer Behandlung entblößte einer der Gefangenen ſeinen Arm und zeigte einen langen blutigen, von einem Peitſchenhieb herrührenden Striemen. Die Deutſchen würden noch ſchlechter behandelt. Außerdem müßten ſie hungern. Ueber ſeine Rückkehr aus Perſien befragt, erklärte der General, daß der ruſſi⸗ ſche Geſandte Koroſtovesz und beſonders der engliſche Generalkonſul Cox durch die gemeinſten Intri⸗ guen und bewußte Unwahrheiten die Arbeit der ſchwediſchen Offiziere hinderten. Der Krieg mit Italien; WTB. Wien, 28. Juni. Amtlich wird verlautbart vom 28. Juni 1915 mittags: 1 Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Die Lage auf dem italieniſchen Kriegsſchauplatz iſt unverändert. Der Feind iſt faſt vollkommen untätig. Nur die Geſchützkämpfe dauern an allen Fronten fort. Ein Marineflieger hat am 27. d. M. bei Villa Vicentina einen feindlichen Feſſelballon beſchoſſen und zum Niedergehen gezwungen, am 28. Juni mitten im feindlichen Artilleriepark S. Canciano eine ſchwere Bombe mit verheerendem Erfolge abgeworfen und einen Dampfer in der Sdobba durch eine Bombe ſchwer beſchädigt, ſo daß der Achterteil auf Grund ſank. 5 Der türkiſche Krieg. Die Kämpfe bei den Dardanellen... WTB. Ko ſt e uten pel, 28. Jum. Der Gene⸗ ralſtab teilt von der Dardanellenfront mit: Bei Ari⸗Bur nu fand wechſelſeitiges Artillerie⸗ und Infanteriefeuer ſtatt und Bomben wurden geſchleudert. Bei Seddul⸗Bahr unterhielt die ſchwere Artillerie des Feindes ſeit dem 25. Juni ein heftiges Feuer auf unſere Gräben am rechten Flügel erzielte aber kei⸗ nerlei Ergebniſſe. Auf dem linken Flügel brach ein nächtlicher Angriffsverſuch des Feindes an mehreren Stellen in unſerem Feuer zuſammen. Der Feind war genötigt, zum Schutze gegen unſere Bomben Drahtnetze vor ſeine Gräben zu ſpannen. Unſere Batterien auf der anatoliſchen Seite beſchoſſen die feindlichen Infan⸗ terie⸗ und Artillerieſtellungen bei Seddul⸗Bahr mit Erfolg. Auf den übrigen Fronten nichts von Be⸗ deutung. 5 Italien hat keine Luſt, an der Dardanellenaktion teilzunehmen. WTB. Rom, 28. Inui.(Agence Stefant.) Das Gerücht, wonach der Miniſterrat die Möglichkeit einer italieniſchen Expedition nach den Dardanellen erwogen hat, iſt völlig unbegründet, ebenſo die Nachricht bezüglich der Entſendung italieniſcher Kriegs⸗ ſchiffe nach den Dardanellen. ö„„ 4 2 Neues vom Tage. Türkiſche Anerkennung der Kriegstätigkeit deutſchen 5 Frauen. 5 WTB. Konſtantinopel, 28. Juni. Ein vielbe⸗ ſprochener, in politiſchen Kreiſen ſehr beachteter Artikel im„Tanin“ erörtert auf Grund eines ausführlichen tele⸗ graphiſchen Berichts des Spezialkorreſpondenten in Ber⸗ lin die Tätigkeit der deutſchen Frauenvereine. Die Tür⸗ ken ſind beſonders bewegt davon, daß deutſche Frauen unter Führung der Kaiſerin und der Prinzeſſin Eitel Friedrich liebevolle Sorgfalt auch türkiſchen Verwun⸗ deten und Hinterbliebenen Gefallener zuwenden. Die Osmanen faſſen dies als ſchönſte Würdigung türki⸗ ſcher Tapferkeit auf. Bryan gegen die Vertreter von Räuberintereſſen. WTB. London, 28. Juni. Die„Morning Poſt“ meldet aus Waſhington vom 25. Juni: Wer die täglich intenſiver werdende deutſche Agitation in Amerika gegen die Waffenausfuhr aufmerkſam verfolgt, iſt beunruhigt durch die Begeiſterung, die geſtern Bryan in Newyork entflammte. Die New⸗ horker Zeitungen geben zu, daß die geſtrige Verſamm⸗ lung an Größe und Begeiſterung alle früheren Verſamm⸗ lungen, jährigen politiſchen Tätigkeit geſprochen hat, über ⸗ trumpft. Der große Saal im Madiſon⸗Square Gar⸗ den der 12500 Perſonen faßt, war überfüllt. Tauſende kamen nicht hinein. Ein halbes Dutzend Ver⸗ ſammlungen wurden in Gebäuden der umliegenden Stra⸗ ßen abgehalten. Bryan hielt eine ſehr geſchickte Rede und griff die Newyorker Zeitungen heftig an, die nie⸗ mals für das amerikaniſche Volk Partei nahmen und ihn während ſeiner ganzen politiſchen Laufbahn ſelbſt ge⸗ läſtert und als Staatsſekretär beſtändig angegriffen und verfolgt hätten. Bryan ſagte unter toſendem Bei⸗ fall: Ich mußte ſchweigen, während dieſe Vertreter von Räuberintereſſen mich zu ermorden ver⸗ ſuchten. Aber jetzt bin ich frei und bereit, ſie zu bekämpfen. Sie ſollen mich nicht ermorden. Bryan erklärte, er habe keinen Streit mit Wilſon, dem er helfen wolle. Das rechte Mittel dazu iſt, ſchloß Bryan, eure Ueberzeugung dem Präſidenten bekannt⸗ zugeben, damit er gegen das unverſchämte Geſchrei derer, die friedliche Mittel verlachen und nach dem Kriege heulen, unterſtützt werden kann. Die Geldnöten des Vierverbands. Kaiſer Nikolaus iſt einen Tag nach der Er⸗ oberung von Lemberg zum Feldheere abgereiſt. Er wird dort eine Begegnung mit ſeinem Vetter, dem Großfür⸗ ſten Nikolaus Nikolajewitſch, haben und ihm, wie einſt Auguſtus dem Varus, ſagen: Gib mir mei⸗ ne Legionen zurück. Wer bei der Begegnung dieſer bei⸗ den Männer, die ſich vielleicht gegenſeitig mehr haf⸗ 8 vor denen Bryan während ſeiner zwanzig⸗ jen als ihre Feinde, anweſend ſein und ihren Worten lauſchen könnte, würde in ſeinen Denkwürdigkeiten von einem großen Ereigniſſe unſerer Zeitgeſchichte erzählen können. Der hochmütige und grauſame Oberfeldherr der ruſſiſchen Armee wird dem Zaren berichten müſſen, daß ſeine Truppen geſchlagen, ſeine Eroberungen ver⸗ loren und in ſieben Wochen mehr als eine hal⸗ be Million Soldaten verkommen und verdorben ſeien und daß ein ſchweres Unglück ſich über Ruß⸗ land niederſenke. Wie ſoll der Zar vor ſeinem Volks rechtfertigen, daß er, gedrängt von ehrgeizigen und ſelbſtſüchtigen Großfürſten, unter dem Einfluſſe einer Mutter, die den Haß gegen die Deutſchen in Ruß⸗ land noch vertieft und ausgebreitet hat, und verleitet von Großfürſtinnen, die aus Belgrad und Cetinje die Feindſeligkeit gegen die Monarchie an den Hof von Petersburg verſchleppt haben, ſich zu einem leichtfer⸗ tigen und ſündhaften Kriege hat bewegen laſſen. Durch dieſes Verbrechen ſind Millionen geſtorben, zu Krüp⸗ peln geworden und zur Armut herabgeſunken und von der äußerſten Not heimgeſucht worden. Es wäre nicht zu verwundern, wenn das erbitterte Volk, vom Zorne fortgeriſſen, Rechenſchaft verlangen würde für eine Po⸗ litik, die mit Blut befleckt, zum Morde geworden iſt und ihre Gewalttätigkeit nicht einmal durch Siege be⸗ ſchönigen kann und die mit der Vernichtung der pan⸗ ſlawiſtiſchen Hirngeſpinſte endet. Ob der Großfürſt wirklich krank iſt, ob ein Vorwand geſucht wird, dieſen unheilvollen Feldherrn zu entfernen, ob Ruß⸗ land von ähnlichen Zuckungen heimgeſucht werden wird wird, wie nach dem Kriege gegen Japan, wer ver⸗ möchte das jetzt ſchon zu ſagen. Ein Zar, deſſen Ar⸗ meen Freſchlagen ſind, hat ein unſichres Brot, und für Deſpoten ſind Niederlagen im Krieg immer die höchſte Gefahr. 8 Lemberg iſt der große Stein, der in den Garten des Vierverbandes geworfen wurde, und wir merken den Schrecken in London, Paris, Petersburg und Rom. Der Kummer über die militäriſche Unzulänglich⸗ keit im Weſten und im Oſten wird noch verſchärft durch finanzielle Schwierigkeiten, welche die⸗ ſen Krieg in ſeinen Folgen gerade für England ſo un⸗ geheuerlich machen, daß die Bangigkeit in den Re⸗ den der Mitglieder des Parlaments kaum verborgen wird. Die reichſte Nation der Erde will für eine Kriegs⸗ anleihe ſcheinbar viereinhalb Prozent in Wirk⸗ lichkeit nahezu fünf Prozent zahlen, was ſeit hun⸗ dert Jahren nicht mehr geſchehen iſt. In den Kriegen gegen die franzöſiſche Revolution und gegen Na oleon, in der Zeit dürftiger Entwicklung des beweglichen Ver⸗ mögens, haben einzelne Länder ihren Gläubigern vor⸗ geſchlagen, daß der Zinsfuß der ſchon im Umlaufe be⸗ findlichen Schulden erhöht werden ſolle, wenn als Ge⸗ genleiſtung neues Kapital dem Staatsſchatze eingezahlt werde. Oeſterreich durfte ſogar die Ehre haben, daß es dieſe Form öffentlicher Anleihen wohl am früheſten zur Anwendung gebrac hat. Das iſt die Arroſierung, ein Wort, das in der Finanzwiſſenſchaft beinahe ver⸗ ſchollen war und jetzt in der Erinnerung wieder auf⸗ taucht. Die Inhaber der Bankobligationen wurden am Schluſſe des achtzehnten Jahrhunderts von der öſter⸗ reichiſchen Regierung aufgefordert, dreißig Prozent an Kapital zuzuſchießen, wogegen der Zinsfuß dieſer Pa⸗ piere von vier auf fünf Prozent erhöht werden ſolle. England hat im neunzehnten Jahrhundert ebenfalls den Plan einer ſolchen Arroſierung, Begießung oder Ver⸗ wäſſerung, wie ſich das Wort ins Deutſche überſetzen ließe, durchgeführt. Dreiprozentige Anlehen wurden ge⸗ gen eine Aufzahlung von elf Pfund in dreieinhalbpro⸗ zentige umgetauſcht. Arroſieren, den Zinsfuß in ſtei⸗ gender Richtung konvertieren, ſind Maßregeln der höch⸗ ſten Not und drückender Verlegenheit, zu denen ein Staat ſich nur entſchließt, wenn die Vermehrung der jährlichen Laſten beim Bedürfnis nach verfügbaren Mit⸗ teln als geringeres Uebel erſcheint, verglichen mit den Folgen eines verſagenden Kredites. Der engliſche Schatzkanzler hat vom Parlament die Ermächtigung zur Aufnahme einer Kriegsanleihe ver⸗ langt, deren Aehnlichkeit mit den beinahe vergeſſenen Arroſierungen und Kreditverwäſſerungen auffallend iſt. Die Peſitzer der Konſols haben beiſpielloſe Verluſte er⸗ litten. Nach dem Hochpreiſe berechnet, iſt ihr Vermö⸗ gen um nicht weniger als fünfzig Prozent kleiner ge⸗ worden. Der Finanzminiſter ſagt dieſen Unglücklichen, ihr habt gar keine Hoffnung, jemals wieder den Preis zu ſehen, zu dem eure Papiere gekauft worden ſind. Benjamin Disraeli hat an den Konſols die ſüße Ein Sie iſt jedoch ſpüä fachheit der drei Prozent gerühmt. ter unter dem Schatzkanzler Goſchen zur Bitterkeit von zweieinhalb Prozent geworden und das Kapital dürfte nach den öffentlichen Erklärungen in London durch den weiteren Preisſturz noch mehr entwertet werden. Nun bietet der Schatzkanzler ein Rettungsſeil und fordert die Gläubiger auf ihm die Schuldpapiere zurückzugeben, 1 die Vergangenheit abzuwickeln und auf die Zukunft nicht mehr zu hoffen. Aber der Beſitzer ſolle, wenn er damit einverſtanden iſt, daß ihm die alte Schuld mit dem jetzigen Preiſe von etwa ſechsundſechzig in Rechnung ge⸗ ſtellt werde; wenn er ſich ferner verpflichtet, für den Nominalbetrag der ſo zurückgezogenen Konſols ein glei⸗ ches Kapital einzuz lenm noll hundert Pfund weitere hundert Pfund in Barem, den entſprechenden Betrag in viereinhalbprozentiger Kriegsanleihe erhalten, welche tatſächlich ein Erträgnis der verwendeten Summe England greift! von nahezu fünf Prozent liefern würde. zu dem Auskunftsmittel, die Zinſen der alten Schuld zu vermehren, um neues Kapital zu ſchaffen. Der Fi⸗* nanzminiſter in London konvertiert hinauf! Das ge ſchieht in einem Lande, welches die größte Weltmacht des Handels iſt, die fortgeſchrittenſte Entwicklung des flüſ⸗ ſigen Kapitalreichtums und einen engherzigen und bei⸗ nahe krankhaften Nationalſtolz hat, mit unbedingtem f Vertrauen in die eigene Zahlkraft. Wir hätten es kam glauben können, wenn es nicht ſchwarz auf weiß zu le⸗ ſen wäre, daß England zu dem ein wenig modern zu⸗ geſtutzten Arroſierungen zurückkehrt und ein ſo beſchämen⸗ des Geſtändnis ſeiner wirtſchaftlichen und finanziellen Beſchwerlichkeiten vor der ganzen Welt ablegt. Viel Dünkel iſt bereits in dieſem Krieg züſamme 1 gebrochen und viel Hochmut vor dem Fall gekommen. 8 * 7 . Ueberſchätzung der ruſſiſchen Armee, Ueber⸗ ſchätzung des franzöſiſchen Reichtums, Ueber⸗ ſchätzung der Leichtigkeit für England, ungemeſſene Be⸗ träge, Milliarden für ſich und ſeine Verbündeten zu bor⸗ gen, Ueberſchätzung der militäriſchen Wirkungen des italieniſchen Verrats! Der Vierverband hat durch den Einzug der verbündeten Truppen in Lemberg, durch die Niederlagen des ruſſiſchen Heeres in den vier galizi⸗ ſchen Durchbruchsſchlachten und durch die großartigen Leiſtungen der verbündeten Kaiſerreiche die Kraft ver⸗ loren, ſich gegen den Zweifel am letzten Ausgang zu wehren, die Sicherheit, die wie ein Glaubensartikel bis⸗ her feſtgehalten wurde, iſt erſchüttert, die Sorge ſteigt auf und die Ahnung ſchwerer Verantwortungen läßt ſich nicht mehr verſcheuchen. Welche Demütigung iſt es ſchon, daß England den Preisſturz ſeiner Kon⸗ fols als unheilbar bezeichnet, ihnen ſogar die Möglichkeit eines Auſſchwungs abſpricht und dieſe Wun⸗ de mit dem Mantel einer Kriegsanleihe zu bedecken ſucht. Der Zar bei ſeinem geſchlagenen Heere, die Arroſierung in England, das Murren in Frankreich und die schrecklichen Menſchenverluſte in Italien, ſo geht es dem Vierverbande in den Tagen, da Lemberg gefal⸗ len iſt. N N„„ — Lokales. Seckenheim, den 29. Juni 1915. In der Zeit von 6—830 Uhr nachmittags wird täg⸗ lich auf dem Exerzierplatz bei Waldhof ſcharf geſchoſſen. Ein Betreten des Platzes bezw. ein Aufenhalt in der Nähe des genannten Platzes iſt mit Lebensgefahr verknüpft. Der heutige Schweinemarkt war mit 99 Stück Milchſchweinen befahren, von den 80 Stück zum Preiſe von 4050 Mk. pro Paar verkauft wurden. Baden. ( Karlsruhe, 28. Juni. Die andaſternden Ein⸗ berufungen zum Heeresdienſt und der in vielen Berufen vorhandene, zum Teil recht erhebliche Bedarf an Arbeitskräften haben bewirkt, daß im Mona Mai an verſchiedenen, hauptſächlich aber an den klei⸗ neren Plätzen ein Mangel an männlichen Arbeitskräf⸗ ten zu verzeichnen war. Nur in den drei großen Stä⸗ dten Mannheim, Karlsruhe und Pforzheim, überſtieg bei der männlichen Abteilung das Angebot von Ar⸗ beitskräften die Nachfrage, während bei allen übrigen öffentlichen Arbeitsnachweiſen der Bedarf durch das vorhandene Angebot nicht gedeckt werden konnte. Im Lande glich ſich deshalb Angebot und Nachfrage bei der männlichen Abteilung faſt vollſtändig aus, d. h. auf 100 offene Stellen kamen nur noch 101 Arbeitsſuchende gegen 110 im April d. J. Bei der weiblichen Abtei⸗ lung iſt die umgekehrte Erſcheinung feſtzuſtellen. Wäh⸗ rend im Mai 1914 nur 86 Arbeitsſuchende auf 100 offene Stellen kamen, iſt dieſe Ziffer im Mai 1915 auf 145 geſtiegen. „Karlsruhe, 28. Juni. Bei der Badiſchen Land⸗ wirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft kamen im Mai 360 Unfälle zur Anzeige. Auf 1. Juni d. Is. bezogen ins⸗ geſamt 26024 Perſonen Renten im geſamten Jahres⸗ betrag von rund 2 216 300 Mark. (0) Heidelberg, 28. Juni. Im Garten der„Städ⸗ tiſchen Sammlungen“ fand die Eröffnungsfeier und erſte Nagelung des„Kreuzes in Eiſen“ ſtatt in Gegen⸗ wart eines geladenen Publikums. Der Feſtredner, Prof. von Waldberg, kennzeichnete in gedankentiefer Aus füh⸗ rung die Beſtimmung und Bedeutung dieſes Wahrzei⸗ chens einer großen Zeit. Exzellenz von Jagemann als Vorſitzender des Roten Kreuzes dankte dem edelmüti⸗ gen, um das Rote Kreuz hochverdienten Stifter Staats⸗ anwaltſchaftsrat von Braunbehrens. Er zog eine tref⸗ fende Parallele zwiſchen den Sprengbomben, die das Heidelberger Schloß zur Ruine machten. Nach der Enthüllung des Kreuzes ſchlug die Prinzeſſin Wilhelm von Sachſen⸗Weimar den erſten Nagel in die Krone. Unter markigen Sinnſprüchen folgten die Hammer⸗ ſchläge zahlreicher Vertreter der erſten Kreiſe Heidelbergs. () Vom Schwarzwald, 28. Juni.(Vom Bee⸗ renſammeln.) Für das Sammeln von Waldbeeren in den beerenreichen Staatswaldungen der Forſtbezirke Hirſau, Langenbrand und Liebenzell wurden zufolge Ver⸗ fügung der K. Forſtdirektion Vorſchriften erlaſſen, da⸗ hingehend, daß außerhalb Württembergs wohnenden Per⸗ ſonen das Sammeln nur nach Löſung eines Erlaubnis⸗ ſcheines gegen Bezahlung von 3 Mk.— nachzuſuchen beim Forſtamt Liebenzell, worauf Zuſendung unter Nach⸗ nahme vom Kameralamt Hirſau erfolgt— geſtattet iſt. Allgemein verboten, alſo auch für die einheimiſche Be⸗ völkerung iſt das Sammeln an eingezäunten und mit Warnungstafeln geſchloſſenen Plätzen, das Sammeln zwi⸗ ſchen 6 Uhr abends und 7 Uhr morgens, ſowie an Sonn⸗ und Feiertagen, ferner das Ueber nachten in den Waldhütten oder ſonſt innerhalb des Staats⸗ VVV i 535 —— Perantwortlich für die Nedaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim gut und billig kaufen Sie bei ouis Bandauer 1, 1 Mannheim Q J.! Mleiderstoſſe, Damen- u. Minder Honfootion adumwolliodaren, Meisstodren und Hdsele. Gardinen, Leppisehe und Melton. Sad Spardsse Sehioetsgiugen mit Cemeindebürgschafi— mündelsioher. 1 seheeEEOnf⁰ H stule Mo, 2950.- Lielephon. 61. Samtliohe Hinlagen werden oom Lage det Hingallung an zu 4% bekzins l-: Massenstunden: 6—12 Tr n * Bekanntmachung. Die nächſte Auszahlung der Kriegsunterſtützungen erfolgt ausſchließlich am Donnerstag, den 1. Juli 1915, g vormittags v. 812, nachmittags v. 2 6 Uhr. An dieſem Tage müſſen alle Unterſtützungsbeträge abgeholt werden. Sonstige Ein- und Auszahlungen können an ge- nannten Tagen nicht erfolgen. Seckenheim, den 28. Juni 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Aufruf des Landsturms. bezügl. der vom 2. August bis 31. Dezember 1897 und vom 1. Januar bis einschliesslich 1s. Juni 1898 geborenen Pflichtigen. Durch Kaiſerliche Verordnung vom 28. Mai d. Js. wird der Aufruf des Landſturms hinſichtlich derjenigen Pflichtigen, die bis einſchließlich 15. Juni ds. Js. das 17. Lebensjahr vollendet haben, beſtimmt. Es haben ſich die in der Zeit vom 2. Auguſt 1897 bis 31. Dezember 1897 und vom 1. Januar 1898 bis einſchließlich 15. Juni 1898 Geborenen zu melden. Die Anmeldung hat in der Zeit vom 1., 2. und 3. Juli zu erfolgen und wird jeweils von vormittags 8— 12 und nachmittags von 2—0 Uhr entgegengenommen und zwar: a) Für die in der Stadt mannheim wohnenden Pflichtigen beim städt. Mintärbüro„E s, le, 2. Stock“, b) für die in den Lotorten wohnenden Pflichtigen bei den betreffenden Gemeindeſekretariaten. c) für die in den Landgemeinden wohnenden Pfllch⸗ tigen bei den Bürgermeiſterämtern. Geburtsſcheine, Familienſtammbuch, Arbeitsbuch, In⸗ validenkarte oder ſonſtige Ausweiſe ſind mitzubringen. Wer die Anmeldung zur Stammrolle nicht während genannter Friſt bewirkt, macht ſich ſtrafbar und hat Frei⸗ heitsſtrafe von 6 Monaten bis zu 5 Jahren zu gewärtigen. Mannheim, den 22. Juni 1915. Der Zlollvorsſtzende der Ersatzkommissjon des Aushebungsbezirks mannheim. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Die hiernach in Betracht kommenden Pflichtigen haben ſich unter Vorlage der vorſtehend genannten Aus⸗ weiſe in der Zeit vom Donnerstag, den 1. Juli bis Samstag, den 3. Inli jeweils Vorm. von 8—12 Ahr und Rachm. von 2—6 Uhr auf dem Rathaus, Zimmer Nr. 5, zu melden. Seckenheim, den 28. Juni 1915. 5 gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß die Fchweineſeuche unter dem Schweinebelland des Mathäns Gruber dahier Neckarſtr. 8 erloſchen iſt. Die Sperrmaßregeln wurden aufgehoben. Seckenheim, den 28. Juni 1915. Gärgermeiſteramt: Volz. Koch E Zekanntmachunmg. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß die Er⸗ hebung der Ernteflächen dahier gemäß Reichsgeſetz vom 10. ds. Mts. in der Zeit vom 1. bis 4. Juli 1915 durch beſonders dafür beſtimmte Perſonen ſtattfindet. Die Flächenangabe hat in ar und qm zu geſchehen und erſtreckt ſich auf folgende Getreidearten und auf Kar⸗ toffeln, die feldmäßig angebaut ſind. Kartoffeln in Gärten bleiben alſo außer Betracht. Koch c 8 qm 2 Sommerweizen E qm 3. Spelz⸗, Dinkel⸗, Feſen⸗, ſowie Emer und Einkorn(Winter⸗ und SommerfruchtW N qm n ä qm F275. qm 6. Gerſte(Winter⸗ u. Sommergerſte). qm 7. Gemengeſaus Getreidearten 16 auch mit Hülſenfrüchten: a. zur menſchlichen Ernährung f R qm b. nicht zur menſchlichen Ernäh⸗ Lung a t„„ qm „ 9 qm 9. Hafer im Gemenge mit Getreide oder Hülſen früchte 6 qm 10. Karloffe n ar qm Es ſind auch die außerhalb hieſiger Gemarkung liegen⸗ den Ernteflächen für hier anzugeben, die von hieſigen Be⸗ ſitzern, Pächterv oder Allmendnutznießern bewirtſchaftet werden. Es muß jedermann das angeben, was er ins⸗ geſamt einerlei wo feldmäßig baut. Die mit der Erhebung betrauten Perſonen ſind be⸗ fugt die Grundſtücke zu betreten und Meſſungen vorzu⸗ nehmen ſowie bei den Behörden Auskunft einzuholen. Betriebsinhaber oder Stellvertreter von Betriebsin⸗ haber, die vorſätzlich die Angaben, zu denen ſie verpflichtet find, nicht oder wiſſentlich unrichtig oder unvollſtän⸗ dig machen, werden mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Mk. beſtraft. Betriebsinhaber oder Stellvertreter von Betriebsin⸗ habern, die fahrläſſig die Angaben, zu denen ſie ver⸗ pflichtet ſind, nicht od. unrichtig od. unvollſtändig machen, werden mit Geldſtrafe bis zu 3000 Mk. beſtraft. ö Wir bitten ſich zu den hiernach erforderlichen Angaben ſchon vorzubereiten. Seckenheim, den 26. Juni 1915. oormiftags: 2 5 Uhr naehmiltags. 8 1 batacstello, Georg Röser, Sechenhelm. Sürgermeiſteramt: in allen NMetziacken Zur bevorstehenden Einmadhzeif Einmachtöpfke in grosser Nuswahl von 35 Ltr. Au Aufwärts. . Ph. Johann Luisensfr.:-: Telefon Nr 24. Für unsere im elde stehenden Truppen empfehle in reichhaltiger Auswahl bei billigsten Preisen Hormalhemden in verschiedenen Qualitäten. Einsaizhemden Größen. 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