r. 77. * ö * . 2 1 0 Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Nachdem unſere Truppen an verſchiedenen Stel⸗ len der Weſtfront eine erfolgreiche Offenſive eröffnet ha⸗ ben, regen ſich auch die Engländer wieder einmal. Nörd⸗ lich von Ypern und an der Straße von Pilkem unter⸗ nahmen ſie Angriffe, die aber wie der franzöſiſche Vor⸗ ſtoß auf Souchez blutig abgewieſen wurden. Wieder kinmal haben die Feinde in Flandern ſich gründlich ver⸗ kechnet, wenn ſie glaubten, infolge unſerer regen Tä⸗ ligkeit auf den Maashöhen ſeien unſere dortigen Stel⸗ lungen geſchwächt. In Lothringen und auf den Maas⸗ höhen ſchreitet die deutſche Offenſive erfolgreich vor⸗ värts. Beiderſeits Croix de Carmes am Weſtrande des Prieſterwoldes ſtürmten unſere Truppen die feind⸗ lichen Stellungen auf einer Breite von 1500 Mtr. und drangen durch ein Gewirr von Gräben bis zu 400 Me⸗ tern vor. Wieder einmal haben die Tapferen bewieſen daß trotz des langwierigen Stellungskrieges ihr An griffsgeiſt derſelbe unwiderſtehliche geblieben iſt. Untel ſchweren Verluſten mußten die ſich verzweifelt wehrenden Franzoſen Graben um Graben räumen und etwa 1004 Gefangene, darunter einen ganzen Bataillonsſtab zwei Feldgeſchütze, vier Maſchinengewehre, drei leicht ſowie vier ſchwere Minenwerfer in unſrer Hand laſſen. Die Zahl der Gefangenen allein ſchon zeigt, wie kraft⸗ voll der deutſche Vorſtoß ausgeführt wurde. Rechnei man noch den Erfolg der Truppen der Armee des Kron⸗ prinzen hinzu, ſo gewinnt man ein anſchauliches Bild von der mit außerordentlicher Krafk eingeſetzten deut⸗ ſchen Offenſive. Gleichzeitig mit dieſem Vorſtoß wurde ein Ueberfall auf ein franzöſiſches Blockhaus bei Haut de Ricupt ſüdlich von Norroy an der Moſel aus⸗ 8 der vollkommen gelang. Nach der vollſtändigen Zerſtörung des Blockhauſes wurde es planmäßig wie⸗ der geräumt. Dieſer Ueberfall ſcheint demnach in der Hauptſache zu dem Zwecke unternommen worden zu ſein, den Franzoſen es unmöglich zu machen, bedeutendere Verſtärkungen nach dem Kampfplatze der deutſchen Of⸗ fenſive werfen zu können. Die Ueberlegenheit der deut⸗ ſchen Flugzeuge offenbart ſich am beſten aus der Tat⸗ ſache, daß deutſche Kampfflieger gegen drei feindliche Flieger Sieger bleiben konnten. Die Truppen unter dem Befehl des Generals von Linſingen haben auf ihrer ganzen Front die Zlota⸗ Lipa erreicht, das weſtliche Ufer iſt von den Ruſſen ge⸗ räumt. Neben dieſer Feſtſtellung des erreichten Erfolges zollt die deutſche Heeresleitung den tapferen Truppen höchſtes Lob, indem ſie anerkennt, daß ſie Außerordent⸗ liches geleiſtet haben. Wir müſſen zugeſtehen, daß der jetzige Widerſtand der Ruſſen mit einer Hartnäckigkeit durchgeführt wird, die auch uns alle Achtung abnötigt. Jede geeignete Linie wird zu neuer Verteidigung benützt, und um jeden neuen Kilometer müſſen unſere Truppen erbitterte Kämpfe führen. ö Bisher war Kamionka der Scheitelpunkt des Win⸗ Teuerdank's Brautfahrt. Von Guſtav von Meyern. 50 Fiortſetzung. Nachdruck verboten. „Für die Sicherheit der Herzogin! Ich verſtehe,“ ſagte Max, den Kavalier mit ſeltſamem Blicke meſſend, und wie beſchämt, von ihm daran gemahnt zu werden, daß ſie in nächſter Nähe von Feinden bedroht, aber auch von Freunden umgeben ſeien. Zugleich aber auch er⸗ kennend, daß er in ſeiner Großmut zu weit gegangen ſei, wandte er ſich, wenngleich entſchloſſen, ſein Wort zu galten, ſo doch nicht geſonnen, eine falſche Deutung des⸗ elben zuzulaſſen, zum Prinzen zurück. „Allerdings, Prinz, ſeid Ihr frei, wie ich Euch zugekündigt. Aber, wie Ihr ſelbſt mir entgegenhieltet, ſind wir hier in fremdem Lande, in fremder Sache, und wenn wir perſönlich auch Frieden halten können, ſo doch nicht die Unſrigen. Darum höret einen Vorſchlag zur Güte! Gelobet mir für Eure Perſon Urfehde, wie ich ver⸗ ſpreche, ſie Euch zu halten. Ich habe Euch ohne fremde Beihilfe außer Gefecht geſetzt. Ihr waret in meiner Hand, und ich kann nicht ritterlicher gegen Cuch verfahren.“ „Das iſt ehrlich, Herr. Ich ſchlage ein,“ rief der Prinz und ſchlug in die dargebotene Hand. Plötzlich erdröhnte der Wald von wildem Getümmel. Lauter Aufſchrei, Waffengeklirr, Hilferuf und kurzer Sie⸗ gesjubel, mit Wiehern und Stampfen der Pferde ver⸗ miſcht, wurde von der Lichtung her vernommen. Laut⸗ los horchten alle auf. Maria ſchmiegte ſich zitternd au Max; Adelheid ſuchte Schutz bei Huy Ritter und Junker hielten die Hand am Schwertgriff. Aber nur wenige Minuten, und alles war wieder ſtill, wie zuvor. „Verſtehe ich recht?“ wandte ſich Maximilian an dun „Wir wer U den es ſogleich er chmals verneigend ... A Seckenkeim, Dienstag, r 3 e fahren, Herr,“ erwiderte N dechenheimer Anzeiger, ves heimer Anzeiger, Neckarhauſer Zeitung Goinger Zeitung. Hmtsplaff der Bürgermeisteräamier Secenheim, Ivesheim, Necarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. kels, den die Front der Verbündeten bildete. ſich dieſer Scheitelpunkt nach Norden bis ſüdlich von Krylow verſchoben. Südlich von Krylow richtet ſich die Front der Verbündeten nach Oſten, weſtlich von Kry⸗ low nach Norden. Auch dieſe letztere Front ſchreitet in Südpolen gegen die Linie IJwangorod⸗Lublin⸗Cholm ſtets vorwärts, und zwar weit ſchneller, als die galiziſche nach Oſten. Von Krylow geht die heutige Stellung der Verbündeten an die Niederungen der Lubanka und des Por, die nach harten Kämpfen nunmehr in den Händen der Verbündeten ſind. Die Lubanka entſpringt weſtlich von Tyszowka, fließt bei Zamose vorbei und mündet üdlich von Isbica in die Wieprz, den Fluß, an dem rasnoſtaw liegt. Der Por iſt der Nebenfluß der Wieprz, an dem Turobin liegt. Weiter weſtlich bildet dann der Wysnica⸗Abſchnitt die Front der Verbündeten. Die Wys⸗ nica entſpringt ſüdöſtlich von Krasnik, berührt dieſe Stadt und mündet bei Jozefow in die Weichſel. Auch die Wysnica iſt von unſeren Truppen ſchon überſchritten, Krasnik und Jozefow ſind beſetzt. Weſtlich von der Weichſel iſt das Nordufer der Komienna in unſeren Händen, und die Front zieht ſich dann über Ilza weſtlich bon Radom vorbei, das die Ruſſen noch beſetzt halten, auf Nowemiaſto und Skierniewiee an die Rawka bis Sochaczew hinauf. 5 f Die Ereigniſſe im Weſten. Ein engl. Flugzengangriff vereitelt. WTB. Berlin, 5. Juli.(Amtlich.) Am 4. Juli morgens verſuchten die Engländer, einen größer en Flug⸗ zeugangriff gegen unſere Stützpunkte in der Deut⸗ ſchen Bucht der Nordſee anzuſetzen. Der Verſuch ſcheiterte. Unſere Luftſchiffe ſtellten die anmarſchie⸗ renden engliſchen Streitkräfte in Stärke von mehreren Flugzeugmutterſchiffen, begleitet von Kreuzern und Torpedobootszerſtörern, bereits bei Tagesan⸗ bruch in der Höhe der Inſel Terſchelling feſt und zwan⸗ gen ſie zum Rückzug. Ein engliſches Waſſerflugzeug, dem es gelungen war, aufzusteigen, wurde von unſeren Flug⸗ a d. verfolgt und entkam dadurch, daß es über hol⸗ ändiſches Gebiet flog. Der ſtellvertretende Chef des Admiralſtabs: e gez. Behncke. * 16 5 0 Offenbar ermutigt durch den ruſſiſchen„Seeſieg“, er ſich in Wirklichkeit als Frevel darſtellt, verſuchten die Engländer am Sonntag früh einen größeren Flug⸗ zeugangriff gegen unſere Stützpunkte in der Deutſchen Bucht der Nordſee anzuſetzen. Unſere Luftſchiffe waren aber auf der Hut und vereitelten den mit ſtarken Hilfs⸗ mitteln ins Werk geſetzten Angriff. Die die Flugzeug⸗ mutterſchiffe begleitenden Kreuzer und Torpedoboots⸗ zerſtörer mußten vor unſeren Luftſchiffen den Rückzug untreten. So haben die deutſchen Luftſchiſſe einen bedeu⸗ tenden Erfolg errungen. Das einzige engliſche Flugzeug, dem es gelungen war. aufzuſteigen, entkam nur dadurch Jetzt hat der Vernichtung, Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 8. Jahrgang daß es die holländiſche Leeutralität erletzte, indem es das neutrale Gebiet völkerrechtswidrig 199. s ü b 9 Opfer deutſcher U⸗Boote. f WTB. London, 5. Juli.(Reuter.) In Plymouth kamen 68 Mann der Beſatzungen der Dampfer„Ren⸗ 1 und„Larchmore“, die von einem deutſchen nterſeeboot verſenkt worden waren, an. Beide hatten berſucht, zu entkommen, und waren heſtig beſchoſſen wor⸗ den. Ein Mann vom„Larchmore“ iſt tot und einer berwundet. 1 i Der franzöfiſche Tagesbericht , WTB. Paris, 5. Juli. Amtlicher Beiht von be nachmittag 3 Uhr: Im Gebiete nördlich bon Arras griff der Feind in gedrängten Formationen im Laufe der Nacht unſere Stellungen halbwegs zwiſcher Angres und Ablain nördlich der Straße von Aix⸗Neu lette⸗Souchez an. Unſer Kreuzfeuer und Maſchinenge, wehrfeuer zerſtreute die Angreifer, indem es ihnen ſchwef re Verluſte beibrachte. In den Argonnen die ganz! Nacht unaufhörliche Kanonade und Gewehrfeuer an dez Straße Binarville⸗Vienne⸗le⸗Chateau bei Four⸗de⸗Parig Man meldete einige ganz örtliche Infanterieaktionen im Gebiete von Fontaine⸗aux⸗Charmes ohne Veränderung der Linien. Auf der Front von de la Haye machten bie Deutſchen gegen Mitkernacht nach hefti⸗ ger Beſchießung einen Angriffsverſuch ge⸗ gen unſere Schützengräben. Nördlich von Reg⸗ tieville verhinderte unſer Kreuzfeuer die Stürmer im Gorbrechen. Vor Fey mußte ſich ein Bataillon, das bis in die Stacheldrähte gelangt war, zweimal zurückziehen. Jon der übrigen Front iſt nichts zu melden. Abends 11 Uhr: Ziemlich lebhafte Ar⸗ tilleriekämpfe in Belgien im Nieuport⸗Gebiet und huf der Front Steenſtraate und Het Sas. Im Abſchnitt tördlich Arras und auf dem rechten Aisne⸗Ufer bei Paſſy dauerte der Minenkampf an. In den Argonnen Kämpfe nit Handgranaten und Lufttorpedos ohne Infanterie⸗ gefecht. Auf den Maashöhen und in den Vogeſen ein⸗ fache Kanonade. Vorſichtsmaßnahmen gegen deutſche Beſchießung. WTB. Dünkirchen, 5. Juli. Die Zeitung Phare bu Nord berichtet: An einer Anzahl von Haustüren Dünkirchens wurden rote Fähnchen angebracht, um die Häuſer als Rettungspunkte bei einer Beſchießung zu bezeichnen. Der Bürgermeiſter forderte außerdem diz Einwohner auf, im Falle der Gefahr ihre Türen ung ihre Keller für jedermann offen zu halten. f Die Oeffentlichkeit wird auf einen neuen ö Winterfeldzug vorbereitet. WTB. Paris, 5. Juli. Die franzöſiſche Preſſg bereitet die Oeffentlichkeit auf einen neuen Winterfeld zug vor. Es wird erklärt, man müſſe noch mit einer langen Dauer des Krieges rechnen, denn es ſei vie eit nötia, um die Vorbereitung aller Kampfmittel z 2 ee Und es geſchah nach ſeinem Wort. Eilige Schritte kamen von der Lichtung her. Eine ſeltſame Kriegergeſtalt, halb einem Waidmann, halb einem Reiterhauptmann ähn⸗ lich, betrat den Hofraum. Von oben bis unten in Grau gekleidet, mit langem, grauem Bart, trug er einen grünen Zweig an der hohen, helmartigen Filzkappe. Mit auf⸗ fallender Erregung die Verſammlung überfliegend, blieb ſein Blick, ohne bei Maria oder Maximilian zu ver⸗ weilen, auf Hugo haften. Bei dem Anblicke dieſes, wie von plötzlicher Freude ergriffen, zuckte er zuſammen, hob die Arme, aber— ein ſtrenger Blick aus Hugo's Auge, und ehrerbietig ſich neigend, meldete er ihm:„Die Kleve⸗ ſchen ſind entwaffnet, Herr.“ „Kein Mann entkam?“ fragte Hugo kurz. „Nicht einer, Herr! Sie lagerten noch bei den Pfer⸗ den, als wir ſie von allen Seiten umzingelten.“ Erſtaunt hatten die Anweſenden das Benehmen des Hauptmanns gegen Huy geſehen; erſtaunt hörten ſie ſeine Meldung. Der Prinz ſchleuderte einen wütenden Blick auf Hugo, der mit dem Hauptmann leiſe weiter ſprach. „Der Verräter!“ knirſchte er für ſich. findet?“ ſcherzte Maximilian. „aber in dieſem Falle hat ſie Grund, es zu ſein, wie wir alle. Wer iſt der graue Kriegsmann?“ „Einer der Hauptleute meines Geleites, die ſich in Deinem Namen vorſtellten. Geldern'ſche Hilfstruppen gegen die Franzoſen ſind es.“ „Geldern'ſche? Immer rätſelhafter! Alſo deshalb verſchwunden!“ ſann Maria. „Sie alle reizen meine Neugier nicht, meine Liebe, ſie ſind nur Werkzeuge. Offenbar iſt es der junge Ka⸗ valier, der hier gebietet. Wie heißt er“ „Hugo von Huy.“ 1. „Seine Macht erſcheint ſo wunderbar, wie ſein Weſen ungewöhnlich. Mir iſt, als hätte ich dieſe Züge ſchon geſehen. Und doch wieder nicht— irgend eine Aehn⸗ lichkeit wird mich täuſchen.“ i e „Er iſt mein Ehrenkavalier. Aber freilich, ſeit heute weiß ich nicht mehr, was ich von ihm halten ſoll, denn ſicher ſteht er in Verbindung mit meinem geheimen Be⸗ ſchützer.“ n a „Huy?“ ſann Maximilian.„Nein, nein, mir un⸗ bekannt! Und doch— dieſer ſchöne Kopf... Stelle ihn mir vor! Eben verläßt ihn der Hauptmann.“ „Ritter Huy,“ rief Maria, Hugo herbeiwinkend, und ſtellte ihn Maximilian vor. n „Ihr ſcheinet Zauberei zu üben, Ritter,“ redete dieſer ihn verbindlich an. „Im Gegenteil, gnädiger Herr, ich ſtehe ſelbſt unter einem Zauber und diene ihm,“ gab der Kavalier mit leichter Neigung gegen Maria zurück. „Fürwahr, Ihr verſteht das Wort im Munde zu drehen, wie mir“— und gefliſſentlich erhob er die Stimme zu Adelheid—„das Fräulein dort bezeugen wird.!“ „O, an ihr habe ich meinen Meiſter gefunden, Herr, und ſie kennt kein Mitleid gegen mich,“ lächelte Hugo mit einem Blicke auf die Hinzutretende. f „Vielleicht, weil ſie deſſen zu viel gegen andere emp⸗ Gorſehung faut) 2 dervollſtandigen, durch die auem Deutſchland mederge cungen werden könne. Rouſſet erklärt, die franzöſiſche Armee müſſe ſogar in der Defenſive bleiben, bis alle Fehler in der Erzeugung von Munition und in der ſonſtigen induſtriellen Bereitſchaft ausgemerzt ſeien.— Der Temps ſchreibt die Zuverſicht Frankreichs werde durch die Notwendigkeit eines neuen Winkerfeldzugs nich erſchüttert, dagegen ſei eine ſolche Möglichkeit ein ſchwe⸗ rer Schlag für die Feinde Frankreichs.— Die ganze Preſſe gibt den Brief eines franzöſiſchen Generals an Senator Humbert wieder, in dem der General erklärt, man müſſe die Wahrheit ſagen. Die Zeit arbeite für die Alliierten. Man müſſe ausharren und ſich nicht durch Worte täuſchen laſſen, ſondern ſich auf einen neu⸗ en Winterfeldzug vorbereiten. i g Nochmalige Muſterung in Frankreich. WTB. Paris, 5. Juli. Der„Temps“ meldet: Die Mannſchaften der Jahresklaſſen 1913, 1914 und 1915, ſowie die zwiſchen dem 2. Auguſt und dem 31. Dezember 1914 zurückgeſtellten Mannſchaften aller Jahresklaſſen werden jetzt auf ihre Dienſttauglich⸗ keit noch einmal unterſucht. Die tauglich Befundenen werden vorausſichtlich in der zweiten Hälſte des Auguſt einberufen werden. f Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 5. Juli. Amtlich wird verlautbarf vom 5. Juli 1915 mittags: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: In Oſt⸗ galizien erreichten die verbündeten Truppen der Ar⸗ mee Linſingen nach zwei Wochen ſiegreicher Kämpft in der Verfolgung die Zlota-Lipa, deren Weſtuſei vom Feinde geſäubert wurde. Im Abſchnitt Kamionka⸗Skrumilowa⸗ Krasne dauern die Kämpfe gegen ruſſiſche Nachhu⸗ ten noch an. Bei Krylow räumte der Gegner das weſtliche Bugufer und brannte den Ort Krylow nieder, Verbündete Truppen warfen den Feind aus ſei⸗ nen Stellungen des oberen Wieprz nördlich des Por-Ba⸗ ches und drangen bis gegen Plonka vor. Weſtlich an⸗ ſchließend hat die Armee des Erzherzogs Joſeph Fer⸗ dinand die ruſſiſche Hauptfront beiderſeits Kras ni! in mehrtägigen Kämpfen durchbrochen, die Ruſ—⸗ ſen unter großen Verluſten in nördlicher Richtung zu⸗ rückgeworfen und in dieſen Kämpfen 29 Offiziere, 8000 Mann gefangen, 6 Geſchütze, 6 Munitions⸗ wagen und 6 Maſchinengewehre erbeutet. Weſtlich der Weichſel iſt die Lage unverändert. a Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: . v. Höfer, Feldmarſchalleutnant. 1 Ruſſiſches Verbrechen gegen das Kriegsrecht. WTB. Berlin, 5. Juli. Die Nordd. Allg. Zei⸗ tung ſchreibt: Am 8. Juni ſind von unſeren Truppen mehrere ruſſiſche Soldaten geſangen genommen worden, in deren Gewehre unabgeſchoſſene Patronen mit abgeſchliffenen Geſchoßſpitzen gefunden wurden. Bei ihrer Vernehmung haben drei Soldaten von der 5. Kompagnie des 5. ſibiriſchen Infanterieregimentes ausgeſagt, ihr Kompagnieführer habe ſeinen Leu⸗ ten befohlen, daß ſie bei allen Patronen, die ſie beim Gefecht verwendeten, die Spitzen abſchleifen ſollen, damit größere Wunden entſtehen. Die gewöhnlichen Pa— tronen machten zu leichte Verletzungen, ſo daß die ver⸗ wundeten Deutſchen zu ſchnell wieder geſund würden. Die Patronen, die ſie in den Patronentaſchen hälten, ſollten ſie nicht abſchleifen, dagegen alle. die im Schü⸗ zengraben in Blechkaſten aufbewahrt wurden. Auch die anderen Kompagnien hatten mit Patronen, de⸗ ren Spitzen entfernt waren, geſchoſſen. Daß es ſich nicht um einen Ausnahmefall handelt, beweiſt die Ausſage eines anderen ruſſiſchen Kriegsgefangenen, der bei ſei⸗ ner Vernehmung am 18. Juni erklärte, er habe geſehen, daß ein Offizier ſeiner Rotte von 15 Pakronen die Spi⸗ hen abgeſchnitten und ſie ſelbſt verſchoſſen habe. Auch habe er den Soldaten befohlen, das gleiche zu tun. Es handelt ſich bei dieſem Vorgehen ruſſiſcher Of fiziere und Soldaten um ein im höchſten Grade raffinier⸗ tles Verbrechen gegen das Kriegsrecht. Die Wirkung derartig zubereiteter Geſchoſſe, die beim Auf⸗ prallen auf Knochen und Fleiſch zerſplittern und un⸗ geheure Wunden verurſachen, iſt fürchterlich, eine Wirkung, die die ruſſiſchen Offiziere und Soldaten beabſichtigt und vorausgeſehen haben. Die Beſetzung von Durazzo durch die Serben. WTB. Baſel, 5. Juli.„Corriere della Sera“ mel⸗ det die Beſetzung von Durazzo durch die Serben. Es ſollen ſich dort zur Zeit zwei ſerbiſche Regime ter unter dem Oberſten Popo witſch befinden g Der Krieg mit Italien. 5 K ö WTB. Wien, 5. Juli. Amtlich wird verlautbar vom 5. Juli 1915 mittags: e Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Die Kämpfe am Rande des Plateaus von Dober do wieder⸗ holten ſich geſtern mit gleicher Heftigkeit. Abends war der Angriff von zwei italieniſchen Diviſionen gegen den Frontabſchnitt ſüdlich Polazzo abgeſchlagen. Weiter nördlich dauerte das Gefecht noch fort. Im Kärntner und Tiroler Grenzgebiet fanden nur Geſchützkämpfe ſtatt. 8 e Der Stellvertreker des Chefs des Generalſtabs:“ 8 v. Höfer, Feldmarſchalleutnant. 4 Der italien iſche Tagesbericht. 5 WTB. Rom, 5. Juli. Bericht der Oberſten Heeres⸗ leitung: Im Tiroler Gebiet, im Trentino und in Kärnten dauerte die Artillerietätigkeit mit Unter⸗ ſtützung kleiner Abteilungen, die gegen die feindliche Front vorrücken, an. Geſtern wurde das Fort Henſel wieder beſchoſſen. Am Nordabhang des Großen Pal unternahm der Feind in der Nacht vom 3. zum 4. Juli einen neuen, von ſehr lebhaftem Artilleriefeuer unter⸗ ſrützten Angriff, um die von unſeren Alpinitruppen am 2. Juli 3 Schützengräben zurückzuerobern. Die ö ern erneuer 0 e ückgeworfen ic des Arb tillerle⸗ und Maſchinengewehrfeuer wurden dieſe An griffe mit ſchwerem Verluſte zurückgeworfen. Der Feind ließ etwa 500 Gefangene, 2 Feldgeſchütze, viele Gewehre mit Munition, einen Minenwerfer mit Lafette und viel Maſchinengewehrmaterial in unſerer Hand. Aus Aus⸗ ſagen Gefangener geht hervor, daß die Verluſte des Feindes in den letzten Tagen beſonders durch unſer Ar⸗ tilleriefeuer ſehr ſchwer geweſen ſind. Die ſtéävriſchen ital. Bäcker. a WTB. Baſel, 5. Juli. Die Schweizeriſche Depe⸗ ſchenagentur meldet: In Chiavari blieben am Sonn⸗ tag die Bäckerläden geſchloſſen, weil die Gemeindebe⸗ hörden einen Tarif für den Brotverkauf aufge⸗ ſtellt hatten. Die Behörden mußten Vorräte von aus⸗ wärts beziehen. Türen, Fenſter und Läden wurden zertrümmert und mehrere vollſtändig ausge— plündert. ö i Der türkiſche Krieg. WTB. Konſtantinopel, 5. Juli. An der Kauka⸗ ſiſchen Front verſuchten etwa drei feindliche Ka⸗ vallerieregimenter in der Nähe der Grenze unſeren rech; ten Flügel zu bedrohen wurden aber nach einem Ge⸗ fecht mit unſerer Kavallerie gezwungen, ſich in dei Richtung zurückzuziehen, aus der ſie gekommen waren. An den Dardanellen fand an unſerer nörd⸗ lichen Gruppe bei Ari Burnu zeitweilig Artillerie⸗ und Infanteriefeuer ſtatt. Der Feind fuhr fort, Bom⸗ ben zu ſchleudern, die übelriechende Gaſe entwickelten und ſchoß am 2. Juli Schrapnells, die nach ihrer Ex⸗ ploſion grünes Gas ausſtrömten. An der Südgruppe bei Seddul Bahr erzielten unſere Kräfte am 2. Jul, gute Ergebniſſe durch gegen den linken feindlichen Flü— gel ausgeführte Angriffe und drangen im Bajonettſturm in einige Teile der feindlichen Stellungen ein. Un⸗ ſere Küſtenbatterien beſchoſſen am 3. Juli die feindlicht Artillerie, die feindlichen Truppen und Flugzeugſchup pen bei Seddul Bahr. An den übrigen Fronten nichts von Bedeutung. 8 5 Neues vom Tage. Neue engl. Hilfstruppen WTB. Johannesburg, 5. Juli.(Reuter.) General Smuts hat mitgeteilt, daß ſich die ſüdafrikaniſche Regierung erboten habe, ein Freiwilligen⸗Kon⸗ tingent und eine Abteilung ſchwerer Artillerie nach dem europäiſchen Kriegsſchauplatz zu entſenden. Sie war⸗ ten nur noch auf die Antwort der britiſchen Regierung. General Huerta verhaftet. 5 WTB. London, 5. Juli. Das Reuterſche Bureau meldet aus El Paſo: Da General Oroczo, der in voriger Woche verhaftet und dann gegen Bürgſchaft in Freiheit geſetzt wurde, geflüchtet iſt, wurde General Huerta neuerdings unter der Anſchuldigung, in Mexiko Revolution angezettelt zu haben, verhaftet. 8 England lernt um. Auch wenn es uns Deutſſe nicht ſo nih anginge, würde der Politiker mit dem größten Intereſſe den Prozeß des Umlernens verfolgen, in dem England be⸗ griffen iſt. Wie haben ſich Stimmung und Urteil ſeit dem Ausbruch des Krieges geändert. Dahin ſind die Zei⸗ ee e eee 170 ten, als man mit brutalem Britenſtolz verkündete, dem⸗ nächſt würden„die Sikhs in dem Park von Potsdam lagern“, man werde„die deutſchen Schiffe wie die Ratten aus ihren Löchern ausräuchern“, das deutſche Volk an der Kehle würken, bis das Herz ausſetze“ und mit„ſilbernen Kugeln“ den Krieg gewinnen. Zu einem friſchen fröhlichen Jagen, zu einer Sportübung großen Stils gedachte man auszuziehen, und unerſchütterlich feſt ſtand bei jedem Engländer die Ueberzeugung, daß jetzt, nachdem es gelungen war,„die deutſche Kerze an beiden Enden zugleich anzuzünden“, die„ruſſiſche Dampf⸗ walze“ das übrige tun und den Herren Asquith und Grey ihren Krieg in kürzeſter Zeit beenden würde. Man tat ein übriges, indem man Kitchener, den vergötterten Sieger von Omdurman, an die Spitze des Heerwe⸗ ſens ſtellte, pries Rußland als den„Befreier Euro⸗ pas“ und wollte mit ſeiner Hilfe dem„preußiſchen Mi⸗ litarismus den Garaus machen“. übermütigen Phraſen vom Ende des vorigen Jahres übriggeblieben?„Nach beſter Kenntnis der Dinge er⸗ kläre ich: das Land iſt in einer verzweifelten Lage. Wir ſind ſchachmatt“, ſagte am 21. Juni einer der ange⸗ ſehenſten engliſchen Abgeordneten im Unterhaus, und ein anderer:„Lord Kitchener beging den Kardinalfehler, alles in ſeiner Hand behalten zu wollen. Der Zuſtand des Kriegsminiſteriums in den letzten neun Monaten iſt ein Skandal für das Land geweſen.“ Und ſelbſt der Mann mit den ſilbernen Kugeln, Lloyd George, mein⸗ te: Wir glaubten den Sieg als einen Tribut hinneh⸗ men zu können, den das Schickſal uns ſchulde; das Problem, vor dem wir jetzt ſtehen, iſt aber, den Sieg zu organiſieren, nicht ihn als ſicher vorauszuſetzen.“ Das alſo iſt die engliſche Bilanz: nachdem das erſte Jahr eines Krieges, den man ſpielend zu gewinnen ge⸗ dachte, abgelaufen, beginnt man den Sieg, d. h. den Krieg zu organiſieren! Die Erkennntnis, daß die Lage Englands verzweifelt iſt, war denn auch die Urſache, die den Anlaß dazu gab, von Grund aus umzulernen. Um die notleidende politiſche Lage wenigſtens äußerlich zu verkleiſtern, bildet man ein Koalitionsminiſterium, in dem Whigs und Tories und Sozialiſten einträchtig ne⸗ beneinander arbeiten ſollen, man legte eine Anleihe auf, der Wieder⸗ alledem aushebung Nachdruck geben könnte, würden die Miß: Was iſt von all den bis 16. Juni 1915 145 Schiffe mit insgeſamt 524000 Kriegsjahr eintritk; ob ſie ſich erfüllen werden, bleib! abzuwarten. Inzwiſchen iſt die Vorlage zur Verferti⸗ gung von Waffen und Munition Geſetz geworden. Sie bezweckt, wie Lloyd George in der Begründung ausführte, die Ueberlegenheit Deutſchlands in ſchweren Geſchützen, Exploſivgeſchoſſen, Gewehren und vor allem in Ma⸗ ſchinengewehren auszugleichen. Zu dem Ende bezieht England zwar ſchon reichlich Kriegsmaterial aus Ka⸗ nada und Amerika und hat in den Vereinigten Staa⸗ ten die Lieferungen an das Haus J. P. Morgan u. Co. vergeben, dem dafür 2 vom Hundert Kommiſſionsge⸗ bühr nebſt Erſatz der Auslagen bezahlt werden. Das reicht indes nicht aus, deshalb macht Lloyd George jetzt die geſamte britiſche Privatinduſtrie mobil, um Kriegsbedarf zu liefern. Es fehlt— ſelbſt im Arſenal von Woolwich— an den nötigen Werkzeugmaſchinen, es fehlt an Rohſtoffen, es fehlt an gelernten Arbeitern, und die Profitſucht der Fabrikbeſitzer, das Streben der Ar⸗ beiter nach Lohnerhöhung bilden ſchwer zu bewältigende Schwierigkeiten. Dem neuen Geſchoßminiſter iſt es ge⸗ lungen, ſie ſo weit zu überwinden, daß Arbeitgeber und Arbeiter ſich bereit erklärt haben, für die Dauer des Krieges Arbeitsſtreitigkeiten dem Spruch eines Zwangs- ſchiedsgerichts zu unterſtellen und Geſchäftsgewinne wie Arbeitslöhne der Regelung des Miniſters anheimzuſtel⸗ len. Die Gewerkvereine haben ſich ſtark gemacht, bis zum 2. Juli eine Viertel Million gelernter Arbeiter auf⸗ zubringen, die ſich freiwillig für die Geſchoßverfertigung ſtellen; gelingt das nicht, ſo ſoll Arbeitszwang ein⸗ geführt werden. Um nun für den Notfall ſowohl die Rekrutierung für das Heer wie die Munitionsverfertigung durch ſtaat⸗ lichen Zwang zu ſichern, will man ein Nationalregiſter anlegen, in das alle Männer und Frauen von 15 bis 65 Jahren eingetragen werden. Die Times ſucht an intereſſanten Zahlen nachzuweiſen, daß das Freiwil⸗ ligenſyſtem unmöglich den Bedarf dieſes Krieges dek⸗ ken könne. Sie ſagt zwar, die von ihr angeführten Zah⸗ len ſeien willkürlich, aber ſie müſſen doch einigermaßen mit der Wirklichkeit oder doch den Wünſchen der Hee⸗ resleitung übereinſtimmen, denn ſouſt hätten ſie kei⸗ nerlei Beweiskraft. Die männliche Bevölkerung zwi⸗ ſchen 18 und 40 Jahren, heißt es da, betrage 8 Mil⸗ 3 lionen: wolle man alſo ein Heer von 3 Millionen Mann aufſtellen, ſo blieben 5 Millionen. und wenn man die unentbehrlichen Arbeiter und die Untauglichen(das ſind in England 20— 40 Prozent) absiehe, noch 2—3 Mil⸗ lionen, auf welche die Heeresverwaltung im Notfalle zurückgreifen könnte. Nehme man nun an, daß das Feldheer 2½ Millionen ſtark ſei— eineinhalb Million auf dem Hauptkriegsſchauplatz, einhalb Million auf den Nebenſchauplätzen, einhalb Million im Lande— ſo müſſe ſich der Erſatz auf mindeſtens 100 Prozent belaufen, und falls militäriſche Mißerfolge einträten, müſſe en noch beträchtlich größer ſein. Dazu ſeien aber mindeſten?? 100 000 Rekruten im Mongt erforderlich, die das Frei. willigenſyſtem nicht aufbringen könne, zumal da bei fortdauernder Werbung die Zahl der ſich Stellenden von Monat zu Monat kleiner werde. Deshalb könnte es ſich begeben, daß der gegenwärtigen Geſchoßkriſis noch eine Mannſchaftskriſis folgte; ihr könne nur durch das Nationalregiſter vorgebeugt werden. Dem wäre hin⸗ zuzuſetzen, daß die Einkragung der Namen in die Liſten es allein nicht tut; erſt wenn ihr die Zwangs. R A 4 2 R ſtände, welche die Kritiker des jetzigen Syſtems voraus⸗ ſehen, ausgeglichen werden können. 1 Warten wir ab, wie's kommen wird. Vorläufig hat der Prozeß des Umlernens erſt begonnen; er wird Lehr⸗ geld koſten, Lehrgeld in ſilbernen Kugeln und Lehrgeld an Erfahrungen; er ſetzt kundige Lehrmeiſter und eifrige, willfährige Schüler voraus. Einer der ungeſtümſten Anwälte der allgemeinen Wehrpflicht im Unkerhauſe hal uns zudem verſichert, daß ihrer Einführung eine mo⸗ natelange Desorganiſation und Oppoſition folgen würde, ehe etwas Erſprießliches zu erreichen ſei. Alſo, war⸗ ten wir's ab. 61 Die Erfolge des A⸗Boot⸗Krieges. Berlin, 5. Juli.(Nichtamtlich.) Im Journal de Geneve Nr. 177 vom 29. Juni 1915 findet ſich ein Artikel über„die Verluſte der britiſchen Handelsmarine“, in dem der Verfaſſer ausführt, daß an Schiffen mit mehr als 300 Tonnengehalt in der Zeit vom 4. Auguſt 1914 Tonnen vernichtet ſeien, darunter in der Zeit vom 18. Februar(Beginn des U-Bootskrieges) bis 16. Juni Schiffe mit 252 000 Tonnen. Von dieſen ſeien dur U-Boote 75 verſenkt worden. Bis 24. Juni kämen nos 3 Schiffe hinzu, ſo daß von Beginn des U-Bootskriege⸗ bis 24. Juni im ganzen 78 Schiffe verſenkt ſeien. Dieſe Zahlen ſtimmen, wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, nicht. Es ſind in der Tat von Beginn des U-Bootskrieges(18. Februar bis 24. Juni durch U-Boote vernichtet: 194 britiſche Schiffe, darunter 124 von mehr als 300 Tonnengehalt; dieſe letzteren ergeben im ganzen 400 000 Tonnen verſenkten Tonnengehalt. Weiter iſt im Journal de Geneve ausge ührt: Unter Zugrundelegen„der Anzahl der angekommenen und ab⸗ gegangenen Schiffe(über 300 Tonnen) aus britiſchen Häfen“ in der Zeit vom 18. Februar bis 24. Jun. mit 25 911 ergebe ſich über die Wirkung des U-Boots: krieges folgendes Bild: 1 18. Februar bis 24. Juni(126 Tage) Zahl der verſenkten Schiffe 78 pro Woche alſo„—* pro Tag 682 Ankunfts⸗ und Abfahrtsfälle 25911 Ausgenutzte Gelegenheit 78= 0,00“ 5 25 911 Dieſe Zahlen geben kein richtiges Bild von Wirkung des U-Bootskrieges, da in ihnen eine gro Zahl von Schiffen, beſonders von Küſtenfahrern, me fach gezählt iſt. 8 7 Ein zutreffendes Bild für die Wirkung des U⸗Bo krieges gibt der 3 der Tonnenza n en ch ni dem 1 ieng außer bis 24. Junt. h a) Schiffe(mit mehr als 300 T. Tonnengehalt): 124 mit 400 000 T. b) Fiſcherfahrzeuge(mit weniger als 300 T. Ton⸗ nengehalt): 70 mit 18 000 T. 2. Durch Kreuzerkrieg von 4. Auguſt 1914 ab 57 mit 250 000 T. 3. Ferner vernichtete Schiffe unbekannten Namens und Tonnengehalts: 10 mit etwa 25 000 T. In Summa 261 Schiffe mit rund 700 000 T. Der Geſamttonnengehalt der britiſchen Handelsflotte vor dem Kriege iſt zu 20 Millionen Tonnen angegeben. Hiervon ſind verloren 0,7 Millionen Tonnen, der bis⸗ herige Verluſt beträgt alſo 3,5 Prozent des Geſamt⸗ bonnengehalts. i Außer den britiſchen Schiffen ſind bisher ſranzöſiſche und ruſſiſche Schiffe mit zuſammen 40 000 T. Tonnen⸗ gehalt vernichtet worden. Nek„ Die Seeſchlacht an der Küſte von Gotland. 2 WTB. Stockholm, 3. Juli. Nach allen einge⸗ roffenen Meldungen über die Seeſchlacht an der Küſte von Gotland kämpfte der„Albatros“ gegen eine große Uebermacht heldenmütig. Schwerbeſchädigt ſuchte das Schiff mit forcierter Fahrt unter lebhaften Feuerſalven mit den Verfolgern ſich an der Küſte von Gotland in Sicherheit zu bringen, aber die Ruſſen ſetzten auch im ſchwediſchen Seegebiet die Beſchießung fort und fügten dem Schiffe nach Ausſage deutſcher Matroſen erade auf dem neutralen Seegebiet die ſ ch werſten Schäden zu. Granaten ſchlugen auf den Strand, ſo daß die ſchwediſche Bedienungsmannſchaft des Oeſter⸗ garnfeuers hinter einem Berge Deckung ſuchen mußte. 100 Meter vom Strand lief das Schiff auf und lieg! dort mit ſtarker Schlagſeite, die deutſche Flagge am Topp auf dem Hintermaſt, während der⸗ Vordermaß fortgeſchoſſen war. Als das Schiff auflief, ſpielte die Muſikkapelle an Bord die Nationalhymne. Die Beſatzung brachte Hurra⸗Rufe aus, froh, der ruſſiſchen Gefangen⸗ ſchaft entgangen zu ſein. Das Schiff bot einen trau⸗ rigen Anblick mit ſeinen Toten und Verwun⸗ deten. Eine Granate war im Operationsraum des Schiffes geplatzt, wobei 10 Verwundete getötet und der Schiffsarzt tödlich verletzt wurden. Von allen Seiten ſtrömte die Bevölkerung herbei, um nach Mög⸗: lichkeit zu helfen und die Verwundeten auf weichen Sand zu betten. Es war rührend zu ſehen, wie die alten Fiſcher⸗ frauen die ungewohnten Krankendienſte zu leiſten ver⸗ ſuchten. Dann kamen Aerzte und Pflegerinnen in Auto⸗ mobilen. Trotz der furchtbaren Verletzungen hörte man keinen Schmerzenslaut. Geduldig und ruhig, mit Zigarren oder Zigaretten im Munde, warteten die Verwundeten gelaſſen, bis die Reihe an ſie kam. In Roma, wohin die Verwundeten geſührt wurden, fanden ſie ſorgfältige Pflege. Am Mittag wurde an Bord des„Albatros“ eine kurze Totenfeier gehalten. Dann entließ der Kommandaut die Beſatzung. Hurras erklangen auf Deutſchland und den Kaiſer, worauf die Flagge geſtrichen wurde. In Fiſcherbooten wurden dit Toten, in deutſche Kriegsflaggen gehüllt, an Land ge⸗ bracht und abends unter militäriſchen Ehren auf dem Friedhofe beigeſetzt. Der Kommandant erſuchte die Be⸗ jörden, das Schiff und die Beſatzung zu inter⸗ nieren, worauf ſofort ein Internierungslager in Rome eingerichtet wurde. Dorthin wurden die 190 Ueberleben⸗ den der Beſatzung übergeführt. 7 Offiziere wurden bei Familien des Ortes einquartiert. Die Beiſetzung der Gefallenen des„Albatros“. WTB. Stockholm, 4. Juli.„Aſton Tidningen“ berichtet aus Wisby: Die Beiſetzung der Gefallenen vom „Albatros“, an der etwa 1000 P erſonqn teilnahmen, zeſtaltete ſich zu einer ergreifenden F. Zahl⸗ eiche ſchwediſche Militärperſon ud die Ueberlebenden vom„Albatros“ erwieſen den Toten die letzte Ehre. Der Kommandant des„Albatros“ wies in ſeiner Anſprache auf den Heldenmut der Gefallenen und auf die Dankbarkeit des deutſchen Vaterlandes hin. Deut⸗ ſche Flaggen wehten über dem Grab.— Nach einer Meldung des„Aftonbladet“ aus Wisby ſind zwei der Verwundeten, darunter der Schiffs arzt, vorgeſtern Abend ihren Verletzungen erlegen, als ſie nach Roma gebracht wurden. Sie wurden geſtern der Erde über⸗ geben. Ein Leutnant liegt hoffnungslos darnieder und dürfte nicht mit dem Leben davonkommen. Die übrigen Verwundeten werden ſich wahrſcheinlich in abſehbarer Zeit erholen. Der ruſſiſche Neutralitätsbruch in ſchwediſchen N Gewäſſern. 5 WTB. Stockholm, 4. Juli. Ueber den Neutra⸗ litätsbruch, den die ruſſiſche Marine in den ſchwediſchen Gewäſſern begangen hat, ſchreibt „Nya Daglight Allahanda“: Die Genugtuung, auf die wir ein Anrecht haben, muß ſo ſein, daß eine Wieder⸗ holung ausgeſchloſſen iſt. Es erſcheint uns an⸗ gemeſſen, daß die Offiziere, die verantwortlich ſind, disziplinariſch beſtraft werden.— Auch„Afton⸗ bladet“ meint, wenn es Rußland mit ſeinen Verſiche⸗ rungen ernſt nehme, könne es ſich nicht auf eine bloße Entſchuldigung beſchränken. Das Blatt ſagt daher, daß das Völkerrecht auf eine viel greifbarere Weiſe als es damals an der chileniſchen Küſte geſchehen ſei, gebrochen wurde. Man müſſe von der Regierung erfahren, wo der Grund der Verfehlung ſei. Dieſe Forderung könne nach einer ruſſiſchen Verſicherung freundſchaftlichſter Ge⸗ fühle nicht abgewieſen werden. N * 5 Baden. g 5 7 ) Karlsruhe, 5. Juli. Der bei dem Flieger überfall auf Karlsruhe durch Bombenſplitter ſchwer ver letzte Wagenfabrikant H. Brand iſt jetzt ſeinen Ver wundungen erlegen. Damit iſt die Zahl der Opfe⸗ jetzt auf 28 geſtiegen. Die übrigen Verletzten, die ſich noch im ſtädtiſchen Krankenhaus befinden, ſind ſämtlich Lebensgefahr und gehen ihrer Geneſung entgegen a delberg. 5 Juli. Unterhalb des Stift 2 ⁵ð b WWW Neubürg iſt eine etwa 60 Jahre alte Frau im Ne ckar ertrunken. Der Name konnte noch nichk feſt geſtellt werden. Anſcheinend liegt Selbſtmord vor. () Baden-Baden, 5. Juli. Der Stadtrak hat ein aus Mitgliedern der ſtädtiſchen Kollegien beſtehende Kom miſſion zur Prüfung eingelaufener Geſuche um Gewäh rung einer Kriegsteuerungszulage an gering beſoldete An, geſtellte und ſtändige ſtädtiſche Arbeiter eingeſetzt. Wie man hört, iſt der Stadkrat der Frage grundſätzlich nich abgeneigt.— Es iſt eine ortspolizeiliche Vorſchrift in Gange, wonach die Vermieter zur Angabe der Staats angehörigkeit der Kurfremden und Hotelgäſten verpflich tet werden.— Der verſtorbene Stadtverordnete Juliu⸗ Mayer hat der Stadtgemeinde zu wohltätigen und ge meinnützigen Zwecken 35 000 Mk. letztwillig vermacht — Vom 1. Juli ab iſt der Brotpreis für ein 3 Pfund brot von 66 auf 62 Pfg. herabgeſetzt worden und be trägt jetzt der Mehlpreis für ein Pfund Weizenmeh 24 Pfg. und Roggenmehl 21 Pfg. . Eppingen, 5. Juli. Am geſtrigen Sonntag fand hier das Jahresfeſt der Badiſchen Bibelgeſellſchaf ſtatt. 5 (0 Langenſteinbach, 5. Juli. Geſtern vormittat 11 Uhr fand hier bei der Ruine St. Barbara ein Feld⸗ zottesdienſt für die Jugendwehr Langenſtein⸗ hach⸗Spielberg ſtatt. hierzu war auch die Jugendwehr aus Karlsruhe, die hier eine Uebung abhielt, erſchienen Herr Pfarrer Zimmer hielt eine dem Ernſt der Zeit ent ſprechende Anſprache und zum Schluß wurde der Ambroſia⸗ niſche Lobgeſang„Großer Gott, wir loben dich“ geſungen Der Altar wurde von Jungfrauen prächtig geſchmückt Dem Vizewachtmeiſter Hildenbrand war das Komman. zo der Jugendwehr Langenſteinbach⸗Spielberg über⸗ ragen. () Freiburg, 5. Juli. Bierbrauerei⸗Direktor a. D Franz Mühlberger konnte dieſer Tage ſein 25jähriges Jubiläum als Stadtrat feiern. An Stelle des ihm zu⸗ dachten Ehrengeſchenkes ſeitens des Stadtrats bat der Jubilar, eine Zuwendung an die ſtädtiſche Kriegsfürſorgi zu machen, welchem Anſinnen vom Stadtrat in Höhe don 1000 M. gerne entſprochen wurde. (0) Hornberg, 5. Juli. In dem Wohnhauſe des Schloſſermeiſters Karl Schwer hier, das von Schneider meiſter Kramer bewohnt war, brach Feuer aus. Der Feuerwehr gelang es, das Feuer auf ſeinen Herd zu be⸗ ſchränken. Das Gebäude war mit 6500 M., die Fahr⸗ niſſe mit 5800 Mk. verſichert. Auch Schwer ſollen einige Fahrnisgegenſtände verbrannt ſein. Die Brandurſachi iſt noch nicht feſt ermittelt. ( Bad Dürrheim(A. Villingen), 5. Juli. Nack den Berichten von Kurgäſten wurde hier in den letzter Tagen von einem jungen Stromer ein Raubaufall au einen Herrn ausgeführt, der ſich auch zum Kurgebrauck hier aufhält. Der Ueberfallene wurde unter Drohungen gezwungen, ſein Geld, das 200 bis 300 Mark betragen haben ſoll, dem jugendlichen Verbrecher auszuhändigen () Waldkirch, 5. Juli. Der 16-ährige Sohn des Bahnhofwirtes zur Kaſtelburg, der bei einem Lithographer in der Lehre iſt, ſpielte mit einem Terzerol. Dabei entlud 8 Waffe und der Junge wurde am Kop ſehwor verletzt. i Lokales. — Warnung. In dem Briefe eines in Frankreilk gefangen gehaltenen deutſchen Soldaten an ſeine Fa⸗ milienangehörigen in Deutſchland fand ſich die Bitte, nichts über den Krieg zu ſchreiben, von dem fran⸗ zöſiſchen Zenſor dahin abgeändert, daß recht vie iber den Krieg geſchrieben werden ſolle. Die Mitteilung, daß der Antwortbrief nicht geſchloſſen geſandt werden dürfe, war wiederum von dem franzöſiſchen Zenſor dahir berichtigt, daß der Brief geſchloſſen werden dürfe. Die Eingriffe des franzöſiſchen Zenſors laſſen keinen Zweifel darüber beſtehen, daß die franzöſiſche Heeresleitung aus ausführlichen und vertraulichen Briefen an die deutſchen Kriegsgefangenen Nachrichtenmaterial zu erlan⸗ gen hofft. Iſt auch nicht zu befürchten, daß den Fran⸗ zoſen auf dieſe Weiſe Aufſchlüſſe über militäriſche Ope⸗ rationen zuteil werden könnten, ſo iſt doch zu bedenken, daß ſchon Mitteilungen über den Aufenthaltsort von anderen im Felde ſtehenden Familienangehörigen dem Feinde wertvolle Fingerzeige geben können, daß mit perſönlichen Sorgen und Klagen, durch Verallgemeine⸗ rung Mißbrauch getrieben werden kann. Den ſkrupel⸗ loſen Gepflogenheiten der ſranzöſiſchen Heeresleitung ge⸗ genüber empfiehlt ſich gerade in dieſer Beziehung größte Vorſicht. Es iſt deshalb drindend geboten, in den Mit⸗ teilungen an Kriegsgefangene über das durchaus Not⸗ wendige a binauszugehen. Für die Kriegsblindenſtiftung der deutſchen Geſell⸗ ſchaft für Künſtleriſche Volkserziehung(Ehrenvorſitz Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Prinzeſſin Auguſt Wilhelm von Preußen, Vorſitzender Graf Bolko von Hochberg, Mit⸗ glied des Herrenhaufes) können Gelder eingezahlt werden auf das Poſtſcheck⸗Konto 18530, Berlin, bei dem Bank⸗ hauſe Mendelſohn& Co., Jägerſtr., ſowie bei der Deuſchen Bank und in ſämtlichen Filialen auf das Konto Kriegs⸗ blindenſtiftung, Hauptdepoſitenkaſſe A, Berlin, Mauerſtraße. Der heutige Schweinemarkt war mit 49 Stück Milchſchweinen befahren, die alle zum Preiſe von 35—45 Mk. pro Paar verkauft wurden. Wetterberic, a Ueber„end ſchnell dringt von Noroweſten ein kräf⸗ tiger Luftwirbel vor, der den Hochdruck über Mitteleuropa raſch verdrängt und ſich mit einem Luftwirbel an der Donaumündung zu vereinigen ſtrebt. Für Mittwoch und Donnerstag iſt desbalb bede tes, anfangs dewittriges, dann aber allgemein regneriſches und kühleres Wetter zu erwarten. 3 Veräntwortlſch für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Rriegsgebote des Feuerschutzes. Der jährliche Brandſchaden an Gebäuden und Fahrniſſen beträgt in Deutſchland rund 250 Millionen Mark; 500 Menſchen verlieren durch Feuersbrünſte ihr Leben und 5000 werden Sieche und Krüppel! Beſonders in der jetzigen 9 0 müſſen Brände a verbrennen können und weil die Feuerwehrleute größtenteils im Felde ſtehen. Die meiſten Brände entſtehen nur durch Unvorſich⸗ tigkeit infolge der Unkenntnis der g oßen Gefahren im Umgang mit Feuer und Licht. Wenn die Leute z. B. wüßten, daß Spiri⸗ tus, Benzin u. Erdöl unter Umſtänden weit gefährlicher ſind als geladene Schußwaffen, würden ſie viel beſſer acht geben; denn zum Vergnügen verbrennt niemand gern. Durch eine richtige Aufklärung von Jugend und Volk kann mit der Zeit leicht die Hälfte der Brände verhütet, alſo im Deutſchen Reich jährlich ei⸗ ne Summe von 125 Mill. erſpart werden! Aeusserste Vorsicht im Umgang mit Feuer und Licht ist stets, besonders aber wäh⸗ rend der Kriegs- und heissen Sommerszeit eine heil. Pllicht von gross und klein, namentlich an allen Aulbewahrungsstellen von Rahrungs- und Futtermitteln!(Sind doch erſt kürzlich in einem Magazin die Vorräte für 1000 Rinder auf ein Jahr verbrannt!) i. Warum darf man keinen Spiritus oder kein Erdöl ins Feuer oder in eine brennende Lampe gießen? Weil ſie ſich ſofort entzünden und eine mächtige Flamme emporſchlägt. Dieſe erfaßt gewöhnlich die betreffende Perſon. Man muß ſich dann ſofort auf dem Boden wälzen, ſonſt kann man leicht verbrennen! Auch kann die Kanne explodieren und ein Brand leicht entſtehen! man mache mit petroleum auch kein Feuer an! Die Lampe fülle man bei cag! Man trage Petroleum⸗ und Spirituslampen nicht viel herum und nehme ſtets zwei Hände. Kinder unter 12 Jahren dürfen keine brennende Lampe tragen. Man ſtelle die Lampe immer in die Mitte des Tiſches. Hänge⸗ lampen befeſtige man mit dreifacher Sicherheit. Beim Löſchen einer Lampe drehe man den Docht zurück und überblaſe leicht den Zylinder. Man leſe nicht bei Petroleumlicht im Bett. Ehe ein Spiritusapparat angezündet wird, ſtelle man die Flaſche verkorkt beiſeite, damit ſie nicht explodiert. Hartſpiritus iſt ungefährlich. (Fortſetzung folgt.) 2 Zimmer und Küche nebſt Zubehör ſofart zu vermieten. Näheres in der Expedition. 2 Jimmer u. Küche mit ſonſtigem Zubehör ſofort zu vermieten. Hildaſtraße Nr. 83. 2 event. 3 Zimmer u. Küche mit ſämtl. Zubehör u. Gartenanteil bis 1. Aug. zu vermieten. Friedrichſtraße Nr. 68. 3-4 Zimmer Küche mit elektr. Licht, Waſſerlei⸗ tung und Gartenanteil an ruhige Leute zu vermieten. Näheres in der Expedition. 1 Ziamer und Küche mit Zubehör zu vermieten. Schloßſtraße 39. Großes Zimmer Ernte- Abmachen (Hauen u. Mähen, ſowie im Hacken u. Häufeln von Dick⸗ ruͤben ete.) empfiehlt ſich K. Schuhmacher, Friedrichſtraße 43. Kleiner Mistkarren an der Brauerei Pfiſterer abhanden gekommen, derjenige Junge, welcher den⸗ ſelben hat, wird gebeten, in zurückzubringen, andernfalls Anzeige erfolgt. 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Bühler, Weinhandlung. ängſtlich verhütet werden, weil le cht die rungsvorräte für Menſch und Vieh unſere ſo wichtigen Waffen 9 m inneren Kampf, Eingang ins Geschäft über die Treppen im Hof. 3 .. ³˙ð¹wm]oð¾⅛qnm.. Aufruf. Deutsche Frauen und Machen! In dieſer ſchweren Zeit blicken wir deutſchen Frauen mehr als ſonſt auf unſern Kaiſer dem der furchtbare Krieg eine doppelte Laſt der Verantwortung auferlegt. Ihn, der in vorbildlicher Weiſe Freud' und Leid mit dem 0 Volke teilt, bewegt ſicher auch die Frage: Wie trägt das deutſche Volk die vielen Opfer an Blut und Leber, die bereits gefordert ſind und noch gefordert werden müſſen! Deutſche Frauen, wir alle, auch die, welche durch den Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teil- nahme bei dem herben Verluste unseres lieben Vaters, Großvaters und Urgroßvaters Michael Ewald sprechen wir hiermit unsern verbindlichsten Dank aus. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Kunz für die trostreichen Worte, sowie den p. p. Krankenschwestern für die liebevolle Pflege. Seckenheim, Heidelberg, Sandhausen, den 6. Juli 1915. Die trauernden Hinterbliebenen: Franz Weimert Adam Neubauer Joseph Knoll Adam Ewald. Probieren Sie meine stets friseh gebrannten Kaffee's Ferner empfehle D Nafiee Hag D uieta Nafiee Ersatz Gelb Siegel 1 Pfd. Mk. 110, ½ ͤ Pfd. 60 Pfg. Rot* 1* 75 0.75, 7t* 45 77 Grün* 1 57 77 0.50, 7e* 30 7 Nafhreiners Mlalzkaflee Gersien Malzkafie offen Pfund 4&0 Pfennig Kornfrank: Frank Cichorien Pieilier und Diller's Naffee Essenz. Thees Cacao Schokoladen Fr. Wagner's Nachf. inn W. Höllstin Germania Drogerie. Sperrfreie Futter-Artikel! Futterweizen, Mais- und Maisschrot(v. Ausl) Gemischtes Körnerfutter, Knochenfuttermehl Ilühelose Nückenauizuchtf mit unseren seit mehreren Jahren von der Züchterwelt mit bestem Erfolg verwendeten Ideal-Kuickentrockenfutter„Piep-Piep“ Kein Aufbrühen nötig, kein Sauerwerden möglich, stets gebrauchsfertig. Schnelles Wachstum und Früh- reifen der Kücken! Ferner: Torfmull und Torfstreu. zu Beginn des Krieges zu unſerem Kaiſer auf und vertrauen mit ihm auf Gott und unſer gutes Recht. Zugleich ſoll als Gabe der deutſchen Frauenwelt für vaterländiſche Zwecke eine Raiser-Wilhelm⸗Spende deutscher Frauen dargebracht werden, über welche der Kaiſer freie Verfügung hat. Verluſt ihrer Männer, Söhne, Väter und Brüder ſchwer heimgeſucht ſind, blicken in unwandelbarer Liebe jetzt wie 2 ohne Unterſchied des Standes an, damit eine eindrucksvolle Kundgebung erreicht wird! Badiſche Frauen und Mädchen, ſchließt euch alle Wir ſtören dadurch kein anderes Werk der Liebe, da unſer Kaiſer die Spende verwenden wird, wo ſte am nötigſten iſt. Jede betrachte es als Herzensſache, ſich zu beteiligen und im Kreiſe ihrer Hausgenoſſen und Bekannten nach Kräften für die Sammlung der Namen und Spenden zu wirken! Auch die kleinſte Gabe von 10 Pfennig an iſt willkommen. Die Sammlung ſoll Mitte Juli beendet ſein. (2. Auguſt) in Ausſicht genommen. Als Ueberreichungstag iſt der Johrestag des Kriegsbeginns Der Landesausſchuß: Frau FLinnauzminiſter Rein bold Erz., Fran Großhofmeiſter von grauer Erz., Eran Generallentnaut Gdle von Oetinger Erz, Fraun Prälat Schmitthen ner. Vorſtehenden Aufruf bringen wir mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntnis, daß am kommenden 2 Sonntag, den 11. ds. Mts. Nachmittags 1 Sammlerinnen mit der Bitte um Zeichnung bei der verehrl. Einwohnerſchaft vorſtellig werden. Für den geſchäftsführenden Ausſchuß Seckenheim. Frau gürgermeiſſer Volz. aufmerkſam, daß ich Alten Streng reelle Bedienung. aller Art und mache die verehrl. Einwohner⸗ ſchaft Seckenheimis und Umgebung darauf *.- lager bis auf Weiteres noch zu:. verkaufe, heinrich Weickum,„e, Seckenheim are mein ganzes Waren⸗ Reparaluren prompt und billig. 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Wir geben bekannt, daß die Abgabe der Hrotmar⸗ ken nun feweils am letzten eines feden Monats Filiale: Ssckenheim, Friedrichstr. 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. und zwar an einem Tag erfolgt. Für innerhalb des — 7— Seckenheim, den 5. Juli 1915. Monats eintreffende Beſuchsperſonen, für Zuziehende ete. Emp 75 le eee goch werden allwöchentlich olz. 0 Mittwochs Vormittags von 10—12 Uhr in anerkannt guten Qualitäten zu enorm Bekanntmachung. fia, e g de File fa den 9235 . 5 8 i 1 gabe nur in dring en ſtattfinden. Au* billigen Preisen Im Intereſſe der Volksernährung bitten wir die ver muß in allen Fällen die Karte der betreffenden Familte 1 8 ehrliche Einwohnerſchaft alles daran zu ſetzen, daß ſämt⸗ vorgelegt werden. N Schwarze Kleiderstoffe liches Obſt eingeerntet und auch entſprechend verwertet wird. Eine Abgabe an Kinder darf nicht erfolgen. a Seckenheim, den 5. Juli 1915. 5 verschiedene Webarten Seckenheim, den 5. Mai 1915. . ür germeiſteramt: gürgermeiſteramt: Schwarze Blusenstoffe 1 8 Volz. Roch . Bekanntmachung. Bekanntmachung. U Das diesjährige Ab- und Zuſchreiben der Einkommen⸗ Goefangenenfürſorge betr. a chürzenstoffe und der gende wird an ente Dienstag, Wir erſuchen die hieſige Einwohnerſchaft falls Kriegs⸗ in Panama-Satin und Baumwolle. Mittwoch u. Pounerstag, den 19.—22. Juli 1915 teilnehmer in Gefangenſchaft geraten, dies ſofort unter g Ferner grosse Auswahl in vormittags von 9— 12 Uhr und nachmittags von 2—4 Uhr Dun 8 der 1975 3 ee e auf dem Rat- N N 82 im Rathaus hier vorgenommen werden. au mmer Nr. 7 anzumelden. W 2 Trauer-Hiite 2 Wer Hilfsperſonen in anderer Weiſe als lediglich Seckenheim, den 25. Juni 1915. 8 2 in ſeinem Haushalt oder beim Betrieb der Landwirtſchaft Bürgermeiſteramt:. WI 4 S 2 P— 1 1 1 1 gegen Entgeld beſchäftigt, hat das hierfür vorgeſchriebene i Volz. Koch Verzeichnis auszufüllen und bis zum Beginn obiger Friſt Bekanntmachung. 5 Grüne Rabattmarken. Luisenstrasse 40. 5 TN e eee beim Schatzungsrat einzureichen. Die hierzu erforderlichen Vordrucke ſind, ſofern ſie nicht zugeſtellt werden, beim Schatzungsrat abzuholen. Wer die ihm obliegenden Steuererklärungen und Anmel⸗ dungen der Hilfsperſonen nicht rechtzeitig oder wahrheits⸗ widrig erſtattet, macht ſich ſtrafbar. Zur näheren Belehrung werden die Steuerpflichtigen ie an der Ortsverkündi 0 0 Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß bis auf weiteres Gßkartoffel an i jedem Montag Abend von 6—7 Uhr in der Waghalle zum Preiſe von 6 Mk. pro Zentner ab⸗ gegeben werden. Seckenheim, den 15. Mai 1915. 1 gürgermeiſteramt: