3 Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. 5 bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. f Ir. 79. Mus der zeit fur die Zei. 4 Einſt wird ein großer Morgen tagen, 8 In nie geſchauter Herrlichkeit, 1 Wo alle Herzen höher ſchlagen a In dem Gefühl: Erlöſt! Befreit! Die Welt wird wieder ſchöner werden, Wenn Treu und Glauben ſie belebt, Und jedes Volk im Drang auf Erden Dann nach dem Gold der Wahrheit gräbt. Mit Blut und Eiſen wird geſchlagen Ein Fundament aus hartem Stein, Das einen neuen Bau ſoll tragen, Den Gott erhellt mit Sonnenſchein, Erdacht als deutſchen Geiſtesleben, Errichtet mit der deutſchen Kraft, Wird ſich der große Bau erheben, 1 An dem das Volk der Deutſchen ſchafft. * Das Haus der Freiheit wird es werden, . Nach deutſchem Stil: das deutſche Haus, Wo alle Volker dann auf Erden Im Frieden kehren ein und aus. Einſt wird ein großer Morgen tagen, Ein Friedensfrühling nach dem Krieg, Von dem die Welt wird ſingen, ſagen Als von dem ſchönſten, größten Sieg! **. *. Italiens Rückſtändigkeit, Im Spiegel einer großen Zeit, Wird ſchon von aller Welt erkannt. Nur hat's ſich ſelbſt noch nicht ermannt, ** Sich frei und offen zu geſtehn, f Diaaß anders aus die Zeiten ſehn, Als wo noch Garibaldis Sieg Ward möglich im Guerillenkrieg. Was man verträumt hat und verſchlief Zeigt ſich der Welt: das Ding geht ſchief; Und aus dem Rieſen wird der Zwerg, Sieht er ſich wie der Ochs am Berg. Munition— die tut es nicht, Und der Geſchütze Schwergewicht Nützt nichts, wen's an dem Schützen fehlt, Der die Geſchütze erſt beſeelt. Wie anders ſah ſich Oeſtreich vor. Feſt ſtoht es vor dem Felſentor, Und wo es hinzielt, trifft es auch Mit Siegsgewißheit nach dem Brauch: Wer von der eignen Kraft beſeelt, Der hat noch nie ſein Ziel verfehlt. * **. Die Vierbundmächte ſehen ſich Erſchüttert alle innerlich, i Und zweifeln ſich einander an, Weil keiner mehr ſtellt ſeinen Mann, Teuerdank's Brautfahrt. Von Guſtav von Meyern. Fortſetzung. Nachdruck verboten. „Ja, Gottlob!“ ſtieß er mit Galgenhumor heraus. „Die Weiberſchanzen habe ich kennen gelernt.— Aber noch iſt nicht alles zu Ende; noch habe ich nicht ausge⸗ fekt.“ beach er ab:„Nur eines wird mir ſchwer, Fräulein— von Euch zu ſcheiden, denn Ihr allein von allen habt— mich niemals zum Beſten gehalten.“ N f Noch ein kräftiger Händedruck, daß Adelheid zwiſchen den Tatzen faſt aufgeſchrien hätte, und er riß ſich ge⸗ Aan: von ihr los. a Ihr allein habt mich niemals zum Beſten ge⸗ 52 —— n ... Ein gün⸗ N N ö—4 4 1 t bangt mir um meine Seele. r— Böſe 7. lächelnd. . e S Sechenheim, Samstag, eckenheim, Samsfag, Und dann, mit einer faſt rührenden Naivetät, 1 id zu] ins Wort. dechenheimer Anzeiger, Joes heimer Anzeiger, Neckarhauſer Seilung, Goͤinger Zeitung. Hmtsblati der Eürgermeisterämier Sehenheim, Ilvesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. de Und auf den Zwang und auf die Bitt Auch kein Neutraler will mehr mit, Denn jeder ſagt ſich, wer verſpricht, Was er nicht hat, der iſt ein Wicht, Und wer zuletzt geht in den Bund, Den beißt Sprichwortgemäß der Hund! Der Weltlrieg. Auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz ſind noch immer an den verſchiedenen Kampfſtellen heftige Einzelkämpfe im Gange, ohne daß es den Gegnern irgendwo gelingen konnte, einen greifbaren Erfolg zu erzwingen. Nördlich der Zuckerfabrik von Souchez wurde ein franzöſiſcher Angriff von uns abgeſchlagen. Dagegen iſt es uns noch nicht gelungen, das vorgeſtern verlorene Grabenſtück weſt⸗ lich von Souchez vom Feinde zu ſäubern. Wiedereinmal ſieht ſich die deutſche Heeresleitung genötigt, den fran⸗ zöſiſchen amtlichen Bericht richtig zu ſtellen. Darin wird nämlich behauptet, die Franzoſen hätten uns ein Ge⸗ ſchütz weggenommen. Dieſe Nachricht iſt nach der Mit⸗ teilung der Oberſten Heeresleitung unrichtig. Nachdem es uns gelungen war, den franzöſiſchen Gegenangriff im Prieſterwalde kraftvoll zurückzuſchlagen, wird dort die deutſche Offenſive kräftig fortgeſetzt. Es iſt unſeren tapferen Truppen gelungen, wiederum feindliche Stel⸗ lungen in einer Breite von 350 Metern zu erſtürmen und dabei über 250 Gefangene zu machen. Aus den Vo⸗ geſen kommt die Kunde, daß wir die von uns am 22. Juni erſtürmte Höhe 631 bei Ban de Sapt wieder räumen mußten. So ſchmerzlich auch der Verluſt dieſer wichtigen Stellung für uns iſt, müſſen wir uns damit tröſten, daß toen auch Rückſchläge eintreten können, daß aber trotzdem an der dortigen Geſamtlage an und für sich nichts geändert iſt. Im Oſten iſt die Lage nach dem jüngſten Heeresbericht unverändert. 5 2 * Die Ereigniſſe im Weſte Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 9. Juli. Amtlicher Berich von geſtern abend 11 Uhr: In Belgien wurde ein„ griff auf die Schützengräben, deren ſich die engliſchen Truppen im Juni ſüdweſtlich Pilkem bemächtigt hatten, unter das Feuer der engliſchen Artillerie und unſerer Feldgeſchütze genommen und unter ſehr ſchweren Verluſten zerſtreut. Zwiſchen Angres und Souchez griff der Feind heute morgen gegen 6 Uhr erneut unſere Stellungen nördlich der Straße Bethune⸗Arras an. Er wurde Ktrückgewor⸗ fen. Nördlich des Bahnhofs von Souchez nerſuchte ein ſehr heftiger deutſcher Gegenanariff un? die Schützen⸗ graben wieder abzunehmen, deren wir uns am Vorabend bemächtigt hatten. Es gelang ihnen nur, etwa 100 von den 800 Metern Geſamtfront unſerer Gewinne wieder zu beſetzen. Im Abſchnitt Quennevieres fand ein Kampf mit Handgranaten und Lufttorvedos ſtatt. Auf dem —— e Hauptmann leiſe, aber ich ich kenne die „Ihr ſprachet mit dem verſtand dennoch jedes Wort, denn Geldernſche Mundart.“ 4 „Und das iſt alles?“ lachte, als ob er ſich erleichtert fühle, der Kavalier.. Aber die Hofgewandte kannte nur zu gut ſolche Fin⸗ ten, und ſich ſelbſt nach alter Hofregel den Anſchein gebend, als wiſſe ſie noch viel mehr, als ſie wußte, drohte ſie: „O, wenn es Euch unverfänglich dünkt, ſo will ich ſogleich der Herzogin melden, was ihr ſicher von Wert Sie brach ab und machte Miene zu gehen. Hugo erſchrak. Schnell vertrat er ihr den Weg. ö„Pſt! Halt! Ihr werdet mich nicht verraten wollen.“ „Was hindert mich?“. „Ich wäre verloren, und Ihr mit mir.“ 1 „Bah, die alten Schreckmittel!“ 3 „Was muß ich tun, daß Ihr ſchweigt? Nur bis dieſen Abend? Adelheid!“ 3 Wieder erbebte ihr Herz bei dem Namen; wieder trat das wunderbare Leuchten in ihr Auge.„Jetzt oder nie,“ ſagte ſie ſich, und ihm mit tiefem Blick in's Auge ſehend, ſprach ſie, jedes Wort betonend: a „Ihr müßt überzeugt ſein, Ritter, daß ich bin, wofür Ihr mich haltet.“ i 8 „Ich will's,“ rief Hugo in der erſten Aufwallung des Entzückens, aber ſelbſt jetzt noch hatte er genug Gewalt über ſich, um leicht hinzuzufügen:„.. verſuchen.“ „Er iſt Dein,“ jubelte ihr Herz dem Davoneilenden nach, denn der Page war gekommen, ihn zu rufen; Maximilian hatte ihn zu ſich entbieten laſſen. n. „Nachdem ich jetzt die Lage überſehe,“ begann Maxi⸗ milian, als er auch Huy ſeinem Kriegsrat zugeſellt ſah, »„ſo finde ich keinen Grund, noch zu ſchwanken. Die Aus⸗ ſichten Kleve's auf ſeinen Sohn ſind glücklich vereitelt. Wir reiſen nach Gent.“ 8 b e „Um Gott, Maximilian!“ fiel ihm Maria beſtürzt „Bedenke, die Tore ſind von den Kleve'ſchen beſetzt. 1 Inſertsionspreis. f Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. 5 Fernſprechanſchluß Nr. 16. 2 rechten Aisneufer im Gebiet von Noyon entwickelte ſich ein Minenkampf zu unſerem Vorteil. In der Cham⸗ pagne vor der Feldſchanze von Beau Sejour beſchädigten wir durch Minenexploſion die feindlichen Schützengräben ſchwer. Zwiſchen Maas und Moſel war der Tag durch heftiges Bombardement am Tete⸗de⸗Vache, bei Vaux⸗ ferry, im Walde von Apremont, ſowie nördlich von Flirey gekennzeichnet. e Der Rücktritt Millerands wird verlangt. WTB. Genf, 9. Juli. Blättermeldungen aus Paris zufolge, verlangte der Deputierte Fabre in der Kammer bei der geſtrigen Interpellation den Rücktritt des Kriegsminiſters Millerand. Miniſterpräſident Viviani ergriff das Wort zu einer Verteidigung Mil⸗ lerands und ſtellte die Vertrauensfrage. Das Haus nahm die Vertrauenstagesordnung an. 5 Große Vorbereitungen gegen Calais. GK. London, 9. Juli.„Daily Mail“ läßt ſich aus Nordfrankreich berichten, die Deutſchen hätten am Yſerkanal hundert und mehr neuer ſchwerer fünf⸗ zehnzölliger Geſchütze maſſiert, um mit ihnen ſich den Weg nach Calais zu öffnen. 8 Eine ſchweizeriſche Anleihe von 100 Millionen Franken. WTB. Bern, 9. Juli. Zwecks Beſchaffung weiterer Mittel zur teilweiſen Deckung der außerordentlichen Aus⸗ gaben für die Mobiliſation der ſchweizeriſchen Armee hat der Bundesrat beſchloſſen, eine Anleihe im Nominal⸗ betrage von 100 Millionen Franken zu 4 Prozent ver⸗ zinslich, während 10 Jahren unaufkündbar und mittels 30 Annuitäten rückzahlbar, aufzunehmen. Enthüllungen von der Marneſchlacht. GKG. Mailand, 9. Juli. Im„Corriere della Sera“ veröffentlicht heute Luigi Barzini in einem Artikel„Kanonen und Munition in Frankreich“ inter⸗ eſſante Enthüllungen über die Lage der franzöſiſchen Armee nach der Schlacht an der Marne, die bekanntlich von der franzöſiſchen Heeresleitung als großer Aktiv⸗ poſten gebucht wurde. Die ſechstägige Schlacht hatte auf franzöſiſcher Seite ſoviel Munition erfordert, wie für Monate hinaus beſtimmt worden war. Die Folge war ein ganz ſchrecklicher Munitionsmangel, der am beſten darin ſeinen Ausdruck findet, daß hundert und mehr Geſchütze überhaupt ohne Granaten wa⸗ ren, während hundert andere nur drei oder vier Schüſſe abfeuern konnten. Heute denkt man mit Schrecken an die Lage, die eingetreten wäre, wenn die Deutſchen da⸗ mals zum Gegenangriff ſich gewandt hätten. Aber ſo⸗ fort nach dieſen kritiſchen Tagen ſchritt die franzöſiſche Regierung zur Organiſation der Munitionsherſtellung durch die Privatinduſtrie. e Die Lage im Oſten. ö WTB. Wien, 9. Juli. Amtlich wird verlautbart vom 9. Juli 1915 mittags: F —* 8——— Dich der Tauſende des Pöbels erwehren, die dem Herzog anhängen? Stelle Dir vor, auf den Straßen Gents wogt es ſo dicht vom Gedränge des Volkes, daß die Mütter am Feierabend ihre Kinder heraufrufen, damit ſie nicht erdrückt werden. Und gar heute, wo alles zum Feſte geladen iſt! Nein, nein, Du kennſt Kleve nicht; er wird das Mißgeſchick ſeines Sohnes an Dir rächen; Dein Leben wäre in Gefahr.“ 8 „Wolle doch nicht von mir ſprechen, Maria!“ ent⸗ gegnete Maximilian faſt unwillig.„Dir Deinen Thron wieder zu erobern, bin ich gekommen. Und ſo jemand in dieſem Ziele einen beſſeren Weg weiß, möge er reden.“ „Könnten wir uns, wenn Gent alſo feindlich iſt, nicht lieber nach Lüttich werfen?“ meinte Herberſtein. „Dort, nahe der deutſchen Grenze, ſammeln wir leicht ein Heer aus dem Reich, und Kaiſers Majeſtät wird es an Beiſtand nicht fehlen laſſen.“ N „Oh bella!“ murmelte abſeits halblaut der Junker. „Verkehrt, den Schwanz ſtatt des Zaumes in der Hand.“ „Wir hätten die Fürſtin mit uns, hätten die Krone,“ ergänzte der Alte mit zornigem Seitenblick. 8 „Nein, Alter,“ fiel Maximilian ein,„Teine Sorge um mich trübet Dir den Blick. Nicht zu gedenken, daß der Biſchof von Lüttich zu Frankreich hält— ſollte ich mit der Herrin dieſer Lande vor dem Clever fliehen? Wirſt Du den Adler kriechen lehren? Nein, Ehrenhold, wer aus einem Geſchlecht entſproſſen, das ſeine Ahnen bis Noah hinaufleitet, den gelüſtet es wohl, des Weges zurückzublicken, aber er gehet ihn nicht.“ 5 5 „Und Ihr tut wohl daran, Herr,“ fiel Hugo ein. „Das eine Wort: die Herzogin geflüchtet“ gälte in Gent gleich ihrer Abdankung. Burgund ginge an Frankreich; die Vierſtaaten gingen an Aufrührer verloren. Nein Herr, in Gent iſt der Thron, und Gents Tore ſtehen Euch offen.“ 5 5 1 5 85 3 V „Offen?“ rief Maria. 3 Gordſehung folgt) Und kämen wir auch hindurch, wie wollteſt Du! 7 5 Ruſſiſcher Kriegsſchauplaß: Die allge⸗ meine Lage in Nordoſten iſt unverändert. In Ruſ⸗ ſiſch⸗Polen wird auf den Höhen nördlich Krasnik weitergekämpft. Wie an den vorhergehenden Tagen wur⸗ den auch geſtern an mehreren Stellen der Front äußerſt heftige ruſſiſche Angriffe zurückgeſchlagen. Weſtlich der Weichſel wurden alle genommenen ruſſiſchen Vorſtellun⸗ gen behauptet.„ eee e B Die neue ruſſiſche Gegenoffenſive. SKG. Berlin, 9. Juli. Aus dem Kriegsßreſſe⸗ quartier wird dem„Berliner Tageblatt“ gemeldet: Auf dem ruſſiſchen Kriegsſchauplatz ſind nur bei der Schlacht von Krasnik⸗Zomosc größere Ereigniſſe zu verzeichnen. In der Schlacht geht das zähe Ringen weiter. Die Ruſ⸗ ſen machten große Anſtrengungen mit friſch her⸗ angerückten Reſerven. Gegenangriffe er⸗ folgten faſt auf der ganzen Front. Sie wur⸗ den größtenteils abgeſchlagen. Doch mußten einzelne weit vorgedrungene Teile der Front, da ſie nicht nur frontalen, ſondern auch Flankenſtößen aus⸗ geſetzt waren, in die allgemeine Front zu⸗ rückgezogen werden. 8 Eine wichtige Konferenz in Win. KG. Rom, 9. Juli. Dem„Giornale d'Italia“ wird aus Sofia gemeldet: Am Dienstag fand eine wich⸗ tige Konferenz in Wien ſtatt, an der Bethmann⸗Hollweg, v. Jagow, Baron Burian und Graf Tisza teilnahmen. Man verſichert, auch der frühere rumäniſche Mi⸗ niſterpräſident Majorescu habe daran teilge⸗ nommen. Es ſei die Haltung Bulgariens und Rumäniens beſprochen worden. Rumänien ſei für die Wahrung ſeiner Neutralität die Bukowina und Beſſ⸗ arabien angeboten worden. 1 e Die ruſſiſch⸗polniſche Frage. Die„Nowoje Wremja“ vom 4. Juli erklärt in einem Leitartikel die ruſſiſch⸗polniſche Frage ſei zwar ſchon in den Herzen der ruſſiſchen und polniſchen Bruder⸗ völker entſchieden, doch ſeien noch einige Formalitäten zu ordnen. Polen ſolle nicht frei werden, ſondern eine Ver⸗ einigung mit Rußland eingehen unter dem Schutze des ruſſiſchen Doppeladlers. Unter ſolchen Vorausſetzungen wünſche das Blatt den Arbeiten des ruſſiſch⸗polniſchen Komitees Erfolg. 5„ Ein weiterer Beitrag zu Italiens Treuloſigkeit. 5 WTB. Wien, 9. Juli. In der Wiener Allgemeinen Zeitung veröffentlicht Chefredakteur Dr. Julius Szeps eine Erinnerung aus den Algecirastagen, worin es heißt: Am 10. Januar 1906 ſuchte ein maßgebender franzöſiſcher Politiker Dr. Szeps auf und überbrachte ihm eine Einladung des Miniſterpräſidenten und Mi⸗ niſters des Aeußern, Rouvier, den er ſeit langer Zeit kannte, zu einer Unterredung, da er darin ſeine Meinung in einer höchſt wichtigen Angelegenheit zu hören wünſche. Der franzöſiſche Miniſterpräſident ſagte bei dieſer Gelegenheit zu Dr. Szeps: Wir ſtehen vor der Konferenz von Algeciras. Die italieniſche Regie⸗ rung hat uns die Verſicherung gegeben, auf der Kon⸗ ferenz mit uns durch dickund dünn zu gehen, da aber noch immerhin die Möglichkeit vorhanden iſt, daß die Konferenz zu keinem Ergebnis führt und aus der Ma⸗ rokkofrage ein bewaffneter Konflikt zwiſchen Deutſchland und Frankreich entſtehen könnte, ſo hat die italieniſche Regierung ihre Geneigtheit erklärt, im Falle eines deutſch⸗franzöſiſchen Krieges Frankreich eine Hilfsarmee von 600 000 Mann zur Verfügung 5 ſtellen. Sie hat jedoch die Erfüllung dieſes Ver⸗ prechens an die Bedingung geknüpft, Frankreich müſſe Italien die Garantie ſchaffen, daß in einem ſolchen Falle Oeſterreich⸗Ungarn nicht über Italien herfalle. Er, Rouvier, möchte nun meine Meinung hören, ob es mög⸗ lich wäre, darauf zu rechnen, daß Oeſterreich⸗Ungarn in einem ſolchen Falle gegen Italien nicht feindſelig auftreten würde. Ich erlaubte mir kurz zu bemerken, daß, ſoweit meine Kennnitſſe der öſterreichiſch⸗ungariſchen Politik reichen, es ganz ausgeſchloſſen erſcheine, daß die habsburgiſche Monarchie nicht voll und ganz ihre Bündnispflicht dem Deutſchen Reiche gegenüber er⸗ füllen werde. Rouvier meinte, daß es ſelbſtverſtändlich wäre, daß die öſterreichiſch⸗ungariſchen Intereſſen gegen⸗ über Italien vollſtändig gewahrt bleiben ſollten. Italien ſolle Tripolis erhalten, wogegen Frankreich Sorge tragen würde, daß Italien keinen Einſpruch erheben würde, falls Oeſterreich⸗Ungarn zur Beſetzung von Albanien ſchreiten würde. Ich konnte nur Rouvier nochmals die Verſicherung wiederholen, daß eine Stellungnahme der Monarchie gegen das verbündete Deutſche Kaiſerreich zu den Dingen der Unmöglichkeit gehöre. Damit ſchloß der politiſche Teil ſeiner Unterredung mit dem fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten. Der Krieg mit Italien. WB. Wien, 9. Juli. Amtlich wird verlautbart vom 9. Juli 1915 mittags: „Italieniſcher Kriegsſchauplatz: An der küſtenländiſchen Front herrſchte geſtern verhältnismäßig Ruhe. Ein italieniſcher Flieger war bei Görz zu einer Notlandung gezwungen. Im Kärntner und Tiro⸗ ler Grenzgebiet Geſchützkämpfe und Scharmützel. Ein Angriffsverſuch zweier feindlicher Bataillone auf 55 85 di Lana(beim Buchenſtein) wurde abge⸗ ee 2 18 J Verlängerung des Termins der ital. „ Kriegsanleihe. „ WB. Bern, 9. Juli. Die Schweizeriſche De⸗ peſchenagentur gibt folgende Meldung des Corriere della Sera wieder: Der Termin zur Zeichnung auf die nationale Kriegsanleihe iſt durch einen Statt⸗ haltererlaß bis zum 18. Juli verlängert worden. Zur Torpedierung des„Amalfi“. N WTB. Nom, 9. Juli.„Giornale d'Italia“ meldet aus Venedig: Die„Amalfi“ wurde 30 Kilometer von der Küſte torpediert. Die Größe des Lecks ließ den Verſuch, das Schiff zu retten, nicht zu. Der Befehl zur Rettung der Beſatzung wurde ſofort gegeben. Das Schiff ſank in weniger als einer halben Stunde. Die anderen Schiffe WB. Petersburg, 9. Juli.(Ueber Stockholm.) zer Füaliſter ſein Material und ſeine Elichees⸗Uber der Diviſion eilten herbei, um die Beſatzung zu retten. Zwei Hoſpitalſchiffe wurden von Venedig abgeſandt. 500 Mann wurden gerettet. Italieniſche Schlußfolgerungen aus dem Verluſt i des„Amalfi“. WTB. Rom, 9. Juli. Das„Giornale d' Italia“ hebt hervor, daß der Verluſt des Amalfi erneut die Notwendigkeit beweiſe, aus der Adria ein vollkommen italieniſches Meer zu machen und auf der anderen Küſte jede feindliche Macht zu beſeitigen, die durch den Beſitz des ausgezeichneten natürlichen und künſtlichen Ufers ein unüberwindliches Hindernis für eine wirkſame und ſtändige Verteidigung der italieniſchen Adriaküſte bilden würde. Trotz der Schwierigkeiten müſſe die ita⸗ lieniſche Flotte beſtätigen, daß ſie die Herrin der Adria ſei. Sie habe es beſtätigt und den Feind gezwungen, in ſeinen befeſtigten Häfen und Kanälen zu bleiben. Giornale d' Italia fährt fort: Wir hatten mit einigen Verluſten gerechnet, obwohl wir durch tägliche Auf⸗ klärungsfahrten unſerer Flugzeuge und planmäßige Streifzüge unſerer Torpedoboote die Aufgabe der öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Unterſeeboote ſehr erſchwerten. Der materielle und moraliſche Wert unſerer Flotte und un⸗ ſere Zuverſicht in ihre Führer geben uns r. trauen in den endlichen Erfolg. Der türkiſche Krieg WTB. Konſtantinopel, 9. Juli.(Agen e illi.) Die Mitteilung des Hauptquartiers über die Dardanellen⸗ front beſagt: Am 7. Juli kein wichtiges Ereignis bei Ari Burnu. Bei Seddul Bahr nahmen unſere Trup⸗ pen zwei feindliche Schützengräben vor unſe⸗ rem rechten Flügel und beſetzten ſie. Unſere auf dem Zentrum abgeſandten Erkundungsabteilungen über⸗ raſchten feindliche Gräben und erbeuteten eine Menge Munition und Pioniergeräte. Am linken Flügel dauerte leichtes Artillerie- und Infanterie⸗ feuer, ſowie das Bombenwerfen an. Am Vormittag warf ein feindliches Fluazeug drei Bomben auf Gallipoli, ohne Schaden anzurichten. Unſere Batterien in Kleinaſien zer? ſtörten feindliche Landungsbrücken bei Teke Burnu und nahmen die Zelte des feindlichen Lagers unter Feuer. Auf den anderen Fronten hat ſich nichts von Bedeutung ereignet. 8 4 1 Sehr befriedigender Fortgang ver Operationen an den Dardanellen. e WTB. Frankfurt a. M., 9. Juli. Die Frankfurker Zeitung meldet aus Konſtantinopel: Die Operatio⸗ nen an den Dardanellen nehmen ſeit einigen Tagen einen ſehr befriedigenden Fortgang. Während trotz der heftigſten Kämpfe die beiderſeitigen Poſitionen ſeit Wochen unverändert blieben, iſt es jetzt durch einen kühnen Angriff der Türken gelungen, mehrere wich⸗ tige Schützengräben des rechten Flügels den Eng⸗ ländern zu entreißen. Bei dieſer Gelegenheit ſind zwei bemerkenswerte Erſcheinungen beobachtet worden: Die Franzoſen, von denen auch einige gefangen genommen wurden, ſetzen ſich aus jungen, kaum über 17 Jahre alten Mannſchaften zuſammen. Sie machen einen geradezu bedauernswerten Eindruck. Unter den Engländern zeigen ſich ernſte Anzeichen von Dis⸗ ziplinloſigkeit und Ermüdung. Die engliſchen Füh⸗ rer müſſen zu den ſtärkſten Mitteln Zuflucht nehmen, um ihre Truppen in der Hand zu halten. So feuern die in der Hauptfront befindlichen zweiten engliſchen Schützen unbarmherzig auf ihre eigenen Leute, wenn beim Angriff Schützen zurückbleiben, oder ſie ſich mit Flucht⸗ abſichten tragen. 8 e General Gouraud ſchwer verletzt. 85 WTB. Paris, 9. Juli.(Agence Havas.) General Gouraud, dem aus Gründen der Dringlichkeit noch an Bord des Dampfers, der ihn nach Frankreich brachte, der rechte Arm abgenommen werden mußte, iſt am Donnerstag Vormittag in Paris eingetroffen. Die Brüche des rechten Schenkels und des linken Beines ſind nicht von offenen Wunden begleitek. Man wird die rechte Hüfte durchleuchten, um die Natur der wahr⸗ ſcheinlich komplizierten Verletzungen feſtzuſtel⸗ len. Der Allgemeinzuſtand des Verletzten iſt befriedigend. Neues vom Tage. Tie deutſche Antwort auf die zweite amerikaniſche DLiuſitania⸗Note überreicht. WTB. Berlin, 9. Juli. Die deutſche Antwort auf die amerikaniſche Note vom 10. Juni iſt dem ameri⸗ kauiſchen Votſchaſter in Berlin geſtern überreicht worden. Wiederherſtellung direkter Kabelverbindung zwiſchen Amerika und Deutſchlañd. WTB. Berlin, 9. Juli. Die Newyork⸗Times vom, 14. Juni enthält den Wortlaut einer Note der deut⸗ ſchen Regierung an die amerikaniſche vom 27. Februar ds. Is., in der die Frage der Wiederherſtellung direkter Kabelverbindung zwiſchen den Vereinigten Staaten und Deutſchland behandelt wird. Die deutſche Regierung hat ſich darin bereit erklärt, die Koſten für die Inſtand⸗ ſetzung des Kabels zu tragen und ſeine Benutzung durch die amtlichen Vertretungen der Vereinigten Staaten in Deutſchland und Oeſterreich-Ungarn zu geſtatten. Ferner ſolle das wiederhergeſtellte Kabel dem Verkehr ameri⸗ kaniſcher Zeitungen mit ihren Korreſponden⸗ ten dienen und auch mit gewiſſen Einſchränkungen für den geſchäftlichen Privatverkehr zur Verfü⸗ gung ſtehen. Die Regierung der Vereinigten Staaten wird auf den Hinweis der Vorteile, die hieraus auch für das amerikaniſche Publikum erwachſen, erſicht, die Zuſtimmung der engliſchen Regierung zu dieſem Vorſchlage herbeizuführen. Sie hat dieſen auch in London unterbreitet. Soviel indeſſen hier be⸗ kannt geworden iſt, hat die Großbritanniſche Regierung ihn bisher nicht beantwortet. A 8 Vollkommen erlogen. WTB. Berlin, 9. Juli.(Amtlich) Die En⸗ tentepreſſe verbreitet die Behauptung, daß die deuk⸗ ſche Regierung den Verſuch gemacht habe, dem durch, ſeine Vorträge über Löwen berüchtigten Sc ei⸗ Belgien abzukaufen. Die Nachricht, die b'reits erffffräl durch den deutſchen Geſandten in Bern dementiert wor⸗ den iſt, iſt volllñommen erlogen. Zur Erhaltung der unbedingten Neutralität ee eee, Niederlande WTB. Haag, 9. Juli. In ihrer Antwort auf den Kommiſſionsbericht der Zweiten Kammer über den Geſetz⸗ entwurf betreffend Erweiterung der Landſturm⸗ pflicht verteidigt die Regierung ausführlich die beab⸗ ſichtigte Verſtärkung der Wehrmacht. Sie betont, daß je mehr die Niederlande imſtande ſind, jedermann mit dem Bewußtſein zu erfüllen, daß ſie fortfahren, ihre Kräfte zu verſtärken, eine umſo größere Sicherheit für die Erreichung des Zieles der Handhabung einer unbe⸗ dingten Neutralität gegeben ſei.— Daß durch die Verſtärkung die Strömung für eine Teilnahme am europäiſchen Kriege unterſtützt wird, iſt eine eingebildete Gefahr. Einige unverantwortliche Journaliſten machen nicht das Volk aus. Die Maſſe des niederländiſchen Vol⸗ kes wünſcht den Frieden zu erhalten und iſt allen krieg⸗ führenden Teilen freundſchaftlich geſinnt.— Die Re⸗ gierung ſchränkt mit Rückſicht auf den geäußerten Wunſch, die Einberufung der Landſturmpflichtigen auf Perſonen ein, die vor dem Jahre 1915 das 30. Lebensjahr nicht erreicht haben. eee ee e g ee e e N Wetterbericht. 535355 Von Südweſten her tritt auf der Rückſeite des nach Nordoſten abziehenden Luftwirbels ein neuer Hochdruck auf. Für Sonntag und Montag iſt trockenes, meiſt heiteres und ziemlich warmes Wetter zu erwarten. 8 Gegen die Lebensmittelwucherer. WTB. München, 8. Juli. Das ſtellvertretende Generalkommando des 1. Armeekorps erläßt folgende Bekanntmachung: Die Preiſe der notwendigen Lebensmittel und Bedarfsgegenſtände haben teilweiſe eine Höhe erreicht, die die Lebenshaltung außer⸗ ordentlich erſchwert. Die Teuerung iſt nicht zuletzt zurückzuführen auf die unlauteren Machenſchaf⸗ ten einzelner Perſonen und die Auswüchſe des Zwiſchenhandels. g Um dem wucheriſchen Treiben entgegenzu⸗ treten, wird beſtimmt: Mit Gefängnis bis zueinem Jahr wird beſtraft: ö 1. Wer beim gewerbsmäßigen Einkauf von Gegen⸗ ſtänden des täglichen Bedarfs Preiſe bietet, die unan⸗ gemeſſen hoch ſind, wenn nach den Umſtänden des Falles die Abſicht anzunehmen iſt, die Preisſteigerung oder Heraufſetzung beſtehender Höchſtpreiſe herbeizuführen. 2. Wer Vorräte an Gegenſtänden des täglichen Be⸗ darfs, die an ſich zum Verkauf beſtimmt ſind, aus dem Verkehr zurückhält, um die Preisſteigerung oder die Heraufſetzung der beſtimmten Höchſtpreiſe herbeizuführen. 3. Wer beim gewerbsmäßigen Kleinverkauf für Ge⸗ genſtände des täglichen Bedarfs Preiſe fordert oder an⸗ nimmt, die nach der Marktlage ungerechtfertigt hoch ſind. 4. Wer als Verkäufer von Gegenſtänden des täglichen Bedarfs ohne genügenden Entſchuldigungsgrund ſolange ſeine Vorräte reichen, einem Käufer die Abgabe ſeiner Verkaufsgegenſtände gegen Bezahlung verweigert. 9 In dem Urteil iſt anzuordnen, daß die Verurtei⸗ lung auf Koſten des Schuldigen in drei vom Gerichte zu beſtimmenden Tages zeitungenöfffentlich be⸗ kannt zu machen iſt, im Strafverfahren entſcheidet über die Vorfrage, ob der Preis angemeſſen iſt, die Diſtrikts⸗ polizeibehörde endgültig. g Dieſe Verfügung wird von den Münchener Blättern zuſtimmend begrüßt. Insbeſondere geben die Münchener Neueſten Nachrichten dem Wunſche Ausdruck, daß ſich womöglich alle übrigen Generalkommandos dieſen Maßnahmen des Generalkommandos des 1. Baye⸗ riſchen Armeekorps anſchließen, zum mindeſten aber, die drei bayeriſchen Korpsbezirke übereinſtimmend vor⸗ gehen und ihren Beſtrebungen durch Ausfuhrverbote den nötigen Rückhalt verleihen.(Dieſem Wunſche ſchließen auch wir uns vollinhaltlich an. Die Red.)) 1 10 Kriegsgebote des Feuerschutzes. 1. Warum darf man keinen Spiritus oder kein Erdöl ins Feuer oder in eine brennende Lampe gießen? Weil ſie ſich ſofort entzünden und eine mächtige Flamme emporſchlägt. Dieſe erfaßt gewöhnlich die betreffende Perſon. Man muß ſich dann ſofort aur dem Boden wälzen, ſonſt kann man leicht verbrennen! Auch kann die Kanne explodieren und ein Brand leicht entſtehen! man mache mit Petroleum auch kein Feuer an! Die Lampe fülle man bei cag! Man trage Petroleum⸗ und Spirituslampen nicht viel herum und nehme ſtets zwei Hände. Kinder unter 12 Jahren dürfen keine brennende Lampe tragen. Man ſtelle die Lampe immer in die Mitte des Tiſches. Hänge⸗ lampen befeſtige man mit dreifacher Sicherheit. Beim Löſchen einer Lampe drehe man den Docht zurück und überblaſe leicht den Zylinder. Man leſe nicht bei Petroleumlicht im Bett. Ehe ein Spiritusapparat angezündet wird, ſtelle man die Flaſche verkorkt beiſeite, damit ſie nicht explodiert. Hartſpiritus iſt ungefährlich. 2. Warum darf man mit Benzin nicht in die Nähe eines Feuers oder einer Flamme arbeiten. Weil ſich ſchon deſſen Dämpfe entzünden. Es entſteht dann mit einem Schlag ein Flammenmeer und eine Perſon, deren Kleider dann brennen, kommt ſelten mehr mit dem Leben davon. Sich sofort wälzen! Kleider und Handſchuhe nur bei dag mit Benzin reinigen, beſſer mit Salmiakſeife, Benzinoform. Beim Arbeiten mit Benzin darf man nicht rauchen! 3. Warum dürfen brennende Zündhölzer, Zigar⸗ ren⸗ und Zigarettenſtummel nicht achtlos weg⸗ geworfen werden? „Weil durch das Fortglühen derſelben in Scheunen nnd Ställen im Stroh und Heu, im Haus im Papier uſw., im Wald im dürren Laub häufig Brände kane Man lege Streichhölzer nach dem Anzünden auf eine feuerſichere Unterlage, brennende Zigarren und Zigaretten auf einen Aſcheteller, von dem ſie nicht herabrollen können. Im Freien werfe man Streichhölzer und Stummeln nur auf den Weg und trete ſie tüchtig aus. Man rauche nie im Bett. Das ſo gefährliche Rauchen in Ställen, Scheunen Holzschuppen uſw. iſt bei oo mark Strate oder 14 Tag haft verboten! 4. Warum muß man mit brennenden Kerzen be⸗ ſonders vorſichtig umgehen? e 8„ 0 e fſtrafe man mit unerbitterlicher Strenge; das Spielen anderer Kmder damit müſſen ſie zu verhindern ſuchen und ſofort anzeigen. Man laſſe kleine Kinder und Geiſtesſchwache nie ohne Aufſicht. Man verbiete ſtreng das Rauchen bis zum 18. Lebensjahre. Da viele Brandſttftungen in der Trunkenheit erfolgen, ſo gebe man 1 ſchrecklichſten Gewiſſensbiſſen keine glückliche Stunde mehr hat, * 95 daß ſich ſchon viele Brandſtifter das Leben nahmen oder ſelbſt nanzeigten. lichen Strafen bekannt: begehen kann! Hauſe 1 Anſchuldige darunter oft entſetzlich leiden müſſen, ja den Tod da⸗ bei finden können. mit Feuer und Licht ſorgfältigſt umgehen, und ſei ihnen ſelbſt ein gutes Vorbild hierin, ferner zu kleissigen und sparsamen Menſchen, Menſchen, damit ſie kein ſo himmelſchretendes Unrecht an andern begehen! Man ſtelle der Jugnd vor Augen, daß die meiſten iaadptiftungen heutzutage doch zuletzt herauskommen, daß man ur den wirklichen aogeſchätzten Brandſchaden erhält, nicht aber 9 Aetung ein ſchlechtes Geſchäft macht, daß ein Brandſtifter zum Aoſchaum der Menſchheit gehört, keine Achtung mehr vor ſich der erhält Zuchthaus! Jede Brandſtiftung zeige man unerbittlich an! ſchuppen nur mit einer sturmlaterne! Wer ohne eine ſolche be⸗ troffen wird, der wird bis zu bo mark oder 14 Cage Halt bestratt, und zwar mit Recht, weil an einer brennenden Kerze oder Lampe einzelne Dinge, wie herabhängende Strohhalme uſw. leicht Feuer fangen und dadurch ſo oft ein Brand entſteht. 5. Welche Vorſichtamaßregeln ſind beim Leucht gas zu beobachten? Man betrete Ränme, in welchen es stark nach Gas richt, nicht mit einem brennenden Streichholz oder Licht, ſonſt kann eine furcht⸗ bare Exploſion mit Brand und Tod eintreten! Man mache raſch Durchzug, ſchließe etwa offene Hahnen, wenn der Geruch nicht mehr erſtickend iſt, und rufe einen Gasfachmann. Am Gashahn benütze man eiuen metallspiralschlauch und ſchließe beim Ausmachen der Flamme stets zuerst den Abstellhahn, damit kein Gas mehr durch den Schlauch entweichen kann, und immer zuletzt erſt den Hahn beim BrennerlKinder dürfen nie an Gashahnen ſpielen. Bei Rarbidlicht wende man wegen der Explosionsgefahr ſtets die äußerſte Vorſicht an! 6. Holz und Vrennkohle. Schießwaffen u. Spreng⸗ ſtoffe. Welche Vorſicht iſt hier zu beachten? Man übergebe alle brennbaren Abfälle wie Papier, leere Streichholzſchachreln uſw. ſofort dem Feuer, bewahre auch Reiſig, Hobelſpäne, Holz uſw. nicht in unmittelbarer Nähe der Feuerſtellen auf. Glühende Kohlen trage man nicht in Schaufeln offen im herum. Man trockne Wäſche nur in ½ Meter Abſtand vom Held oder Cfen. Dieſe müſſen mit einem Schutzblech umge⸗ ben ſein und die Möbel den geſetzlichen Abſtand haben. Man heize Herd und Ofen nicht bis zum Glühen, halte die Feuertüre geſchloſſen, erhitze Fett in Pfannen nicht bis zur Selbſtentzündung, ſtelle Bodenwichſe, Fett, Teer, Pech uſw. beim Erhitzen in ein größeres Gefäß mit Waſſer, verbringe Aſche nur in metallgefäßen an einen feuerfichern Ort. Ferner bewahre man Holz und Reiſig auf dem Land möglichſt getrennt vom Haus in Schuppen auf, Stroh⸗ und Heuhaufen mindeſtens 20 Meter von Gebäuden ent⸗ fernt, zünde im Freien kein Feuer in der Nähe von Stroh, Heu, reifen Getreidefeldern an, löſche im Walde nach dem Abtochen das Feuer und breite die Aſche aus, bis ſich kein Funten mehr zeigt. Man verbiete Kindern ſtrengſtens, mit Feuerwerktörpern, Pulver, Dynamitpatrouen oder Schiezwaffen zu ſpielen und ſchlie⸗ ße letztere ſtets ein! 7. Wie find Unfälle und Brände durch elektriſche Leitungen, ferner durch Gewitter zu verhüten? Man laſſe elektrische Anlagen nur von einem bewährten Geſchäft herſtellen und vermeide alle Beſchädigungen der Leitugs⸗ dragte, wie Knickung, Durchſcheuern, Durchroſten, ferner die Be⸗ rührung der Drähte unter ſich durch Einſchlagen eines Nagels zwischen ſte. Iſt in einer Leitung Feuer entſtanden, ſo ſchalte man die Leitung ab, löſche dann erſt mit Waſſer und rufe einen Fachmann. Bet einem Gewitter ſuche man nie Schutz unter einem Baum, auch nicht in freiſtehenden Hutten! Wenn Blitz und Don⸗ ner raſch aufeinander folgen, lege man ſich im Freien flach auf den Boden und entferne vorher Metallgeräte. Menſchen⸗ und Wiehanſammlungen vermeide man, zuhauſe auch die Nähe größe⸗ rer Merallmaſſen wie Oefen, Gas⸗ und Waſſerleitungen. Da mit Erntevorräten gefüllte Scheunen, in welche der Blitz ſchlägt, nicht mehr zu retten ſind, ſo ſorge man auf dem Lande fur gute Blitzableiter derſelben! Solche kann jetzt nach den Angaben des württemoergiſchen Oberbaurats Findeiſen und Pro⸗ feſſor Ingenieur Ruppel, Frankfurt a. M. jeder Spengler oder Schloſſer ſchon ganz billig herſtellen! 8. Wie ſind Brände durch Selbſtentzündung zu verhüten? Man oringe keine Waſſerflaſchen, Brillengläſer in die Sonne und keine Streichhölzer oder Dinge aus Zelluloid, kein Papier dahinter. Man lagere keine Holzkohlen, Steinkohlen und Briketts mit Gries nicht in zu hohen Haufen und nicht an warmen Wän⸗ den. Oelgetrankte Pußlappen vernichte man jeden Abend. Man betrete Raume mit Wolken von Ruß oder Heu⸗, Stroh⸗ oder Mehl⸗ ſtaub nicht mit einem offenen Licht, ſonſt entſtehen Staubexplosſonen und der ganze Raum brennt auf einen Schlag! Man halte den Schornſtein frei von Papier, Holzwolle und altem Gerümpel und laſſe ihn bei Glanzrutz alsbald ausbrennen. Man fahre naſſes Heu, Getreide höchſtens in kleinen Partien ein, lege trockenes zwiſchen die Schichten und lüfte die Scheune tüchtig, fülle letztere auch nur bis zu 1 Meter Abſtand vom Dach. Malzkeime, Kleie, Schrotmehl uſw. lagere man nur 20 Zentimeter hoch in Speichern und lüfte dieſe gut. 9. Warum muß die Brandſtiftung mit aller Macht bekämpft werden?. Weil noch ein Viertel aller Brände auf ſie entfällt, ſo viele Man bewahre die Streichhölzer ſo auf, daß ſie Kindern unter 8 Jahren unzugänglich ſind. Beim Fortgehen ſchließe man die Zündholzer ein. Das Spielen der Kinder mit Streichhölzern den Kindern keinen Tropfen Alkohol, leide auch das frühe Wirts⸗ hausſigen nicht. Einen Brand müſſen ſie sokort anzeigen! Sie dürfen ſich nicht unter Betten uſw. verſtecken oder davonlaufen! Man erziehe ſie zu streng gewissenhakten Menſchen, auf daß ſie damit ſie es nicht nötig haben, ſich durch Brandſtiftung an frem⸗ dem Gut zu bereichern und endlich zu guten, gerechicenkenden zen für die große Betriebsſtörung, man alſo mit einer Brand⸗ ſelbſt hat und aus ſteter Angſt vor der Entdeckung ſowie den Man mache die Jugend auch mit den ſchweren geſetz⸗ Schon wer in grober Fahrläſſigkeit einen Brand ſtiftet, meiſt keine Braudentſchädigung, wohl aber bis zu Jahren Gefängnis! 5 Wer vorſätzlich einen Brand legt, erhält bis zu 15 Jahren, beim Tode eines Menſchen infolge des Brandes lebenslänglich Boden trägt! 10. Was hat man zu tun, wenn ein Brand aus⸗ bricht? a b Bei Rauch, Brandgeruch oder Feuerſchein ſuche man die getreffende Stelle ſofort auf. Ein ausgebrochenes Feuer erſticke man blitzſchnell durch Ueberwerfen von Kleidern— Männer durch eine ausgezogene Jacke— Decken, Betten, 115 Kehricht. dann bergießen mit Waffer uſw., wobet die Flüſſigkeiten von unten aufgeſchleutert werden, und rufe dabei um Hilfe. Alles Brenn⸗ entferne man aus der Nähe des Feuers. Brennende Vor⸗ bange reißt man herab und tritt die Flammen aus. Flammen der Höhe ſchlägt man mit einem um einen Schrubber gewun⸗ enen Pußtuch aus. Einen etwa vorhandenen Handfeuerlöſcher der eine Handſpritze wendet man an. Türen und Fenſter des . enden Raumes ſchließt man ſofort, um das Feuer einzu⸗ 3 cren und zu erſticken, vermeidet auch jeden Durchzug, weil ſonſt alsbald im ganzen Hauſe brennt! Man melde den and ſchleunigſt mittels Telephon mit dem Anruf:„Feuerwache „Polizeiſtation“ oder beim nächſten Feuermelder. Droht m Haus eine 3 durch Flugfeuer von außen, ſo ſchlteßt man Soldaten, welche im Feindesland einquattiert ſind, ſollen ſich jedesmal vergewiſſern, auf welchen Fluchtwegen man ſicher ins Freie gelangen kann, falls heimtückſſch Feuer gelegt wird, nicht daß man in einer Mauſefalle ſitzt. Beim Retten von Kame⸗ raden aus brennenden Häuſern muß man ſich zuerſt überzeugen, ob man auch noch lebend herauskommen kann, damit man nicht zwecklos mitverbrennt. Lokales. Seckenheim, den 10. Juli 1915. Mitteilungen aus der Gemeinderatsſitzung vom 8. Juli 1915. 2 Grundſtücke werden amtlich geſchätzt. Die im laufenden Jahre unterbliebene Teerung der Landſtraße ſoll im Jahre 1916 erfolgen. Die ſeitherigen Vertrauensmänner für die bad. landw. Berufsgenoſſenſchaft. 1. Philipp Volz II. 2. Joh. Gg. Bühler und 3. Gg. Jakob Volz werden ſolche als wieder in Vorſchlag gebracht. Das Geſuch des Karl Fiſcher um Erlaubnis zur Benützung des vor ſeinem Anweſen liegenden projektierten Straßengeländes zu Gartengelände wird bedingungsweiſe genehmigt. Ein Anweſen wird amtlich geſchätzt. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. 5 Als Selbſtverſorger ſollen zugelaſſen werden wer pro Kopf der Familie mindeſtens 2 Ar Brotgetreide, wobei die Gerſte nicht in Betracht kommt, baut. Für diejenigen, die weniger Frucht bauen und hier⸗ nach als Selbſtverſorger nicht anerkannt werden, ſoll die Genehmigung erwirkt werden, daß dieſen ihre Frucht trotz⸗ dem belaſſen und auf die Brotmarken aufgerechnet wird Das Eiſerne Kreuz erhielt aus Tapferkeit vor dem Feinde der Pion.-Gefr. Albert Sulz. r B Bäden⸗ J Karlsruhe, 9. Juli. König Ludwig vön Bahern gratulierte dem Großherzog von Baden zu ſeinem 58zig⸗ ſten Geburtstag kelegraphiſch. Staatsrat von Loeſel über⸗ mittelte im Auftrag des Miniſterpräſidenten Grafen von Hertling den badiſchen Geſandten des Freiherrn von Reck die Glückwünſche der bayriſchen Staatsregierung. Karlsruhe, 9. Juli. Der Wettbe werb für Kriegergrabmäler, welcher zur Erlangung vor⸗ bildlicher Entwürfe einfacher Einzelgräber für die Krieger mit Unterſtützung des Kultusminiſteriums und des Mi⸗ niſteriums des Innern vom Badiſchen Architekten⸗ und Ingenieurverein, Badiſchen Kunſtgewerbeverein, dem Künſtlerverband badiſcher Bildhauer und der Vereinigung für angewandte Kunſt ausgeſchrieben war, hat eine ſehr rege Beteiligung gefunden. d ware im anzen 579 Entwürfe eingelaufen, dargeſtellt auf 537 D und durch 83 Modelle. Hiervon hat das Preisgericht 24 Arbeiten zu je 50 M., 8 Arbeiten zu je 75 M. und 6 Arbeiten zu je 100 M. angekauft. Von letzteren Ar⸗ beiten wurden 6 noch außerdem mit Ehrenpreiſen aus⸗ gezeichnet. Die Arbeiten mit Kennworten erhielten Ehren⸗ preiſe: 1. Preis„Heldenmal“ mit 300 M., Rob. Amann, Städt. Hochbauinſpektor, Karlsruhe; 2. Preis„An der Mauer“ mit 200 M., Alfred Leubert, Bildhauer, Karlsruhe; 3. Preis„Aus Eichenholz“ mit 100 M., C. Schloz, Architekt, Karlsruhe; 4. Preis„fir“ mit 100 M., O. H. Gerach, Architekt, und Bildhauer Joſef Walz, Mannheim; 5. Preis„Achilleus“ mit 50 M., Prof. Wilh. Lochſtampfer, Karlsruhe; 6. Preis„Hel⸗ dengrab“ mit 50 M., C. Schloz, Architekt, Karlsruhe. Die ſämtlichen eingelaufenen Wettbewerbsarbeiten ſind während des Monats Juli im Kunſtgewerbemuſeum öf⸗ fentlich ausgeſtellt.) ö(9 Ettlingen, 9. Juli. Die Königin von Schweden richtete an die Großherzogin Luiſe ein Telegramm, daß der von hier ſtammende im 3. Jahr als Heizer auf dem von ruſſiſcher Uebermacht in ſchwediſchen Gewäſſern kampf⸗ unfähig gemachten„Albatroß“, Emil Ehrle, gerettet iſt und ſich wohl befindet. Großherzogin Luiſe teilte den Inhalt dieſes Telegramms den hier wohnhaften An⸗ gehörigen des Ehrle mit. e e a Freiburg, 9. Juli. Die Milchzufuhr aus der Schweiz bildet für Oberbaden einen ſehr notwendigen Ausgleich in unſerer Volksernährung, weshalb die Stadt⸗ verwaltung Freiburg ſtets bedacht war, die diesbezüg⸗ lichen Handelsbeziehungen zu fördern. Verſchiedene Ver⸗ handlungen in der letzten Zeit haben es ermöglichk, die Lieferungen aus der Schweiz annähernd auf der er⸗ wünſchten Höhe zu erhalten, ſodaß bei Beobachtung der nötigen Sparſamkeit die Milchverſorgung der Skadt Freiburg als geſichert gelten kann. eee „e Gutach, 9. Juli. Von einem ſchweren Schick⸗ ſalsſchlag wurde die Witwe des berühmten Schwarz⸗ waldmalers Profeſſor W. Haſemann getroffen. Der 19⸗ jährige jüngſte Sohn Hans, der als Kriegsfreiwilliger in den Karpathen ſtand und wegen eines Herzleidens in die Heimat zurückkehrte, iſt vor einigen Tagen an einem bösartigen Geſchwür und Blutvergiftung plötzlich ge⸗ ſtorben. eee i e e. ee e , Waldulm bei Achern, 9. Juli. Beim Heidel⸗ beerſuchen ſtürzte die Frau des im Felde ſtehenden Ludwig Blenk über 25 Meter in die Tiefe und blieb mit lebens⸗ gefährlichen Verletzungen liegen. ee r e, — Gottesdienst⸗Ordnung. der kath. Kirchengemeinde der evang. Kirchengemeinde 7. Sonntag nach Pfingſten. Sonntag, den 11. Juli. (11. Juli 1915)„ 5 82 f 5 55 r Feſtgottesdien ½8 Uhr: Frühmeſſe m. Pr. anläßlich 5 Geburtsfeftes ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt] S. K. Hoheit d. Großherzogs. mit Te Deum. .. 1 Uhr: 4„Andacht ¼1 Uhr: Jugendgottesdienſt e ade. 1 l e S 9. männl. Jugend. 922 Donnerstag, den 15. Juli. 8 Uhr: Kriegsandacht. Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Annahmestelle: Gg. Leo nh. Bühler, Seckenheim, wohnhaft: An den Planken; kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheck- konto 629 Ludwigshafen a. 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Ferner danken wir für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte, nach 13¾ Jahren langem, schweren unheil- barem Leiden. Auch danken wir Herrn Pfarrer Kunz für die zu Herzen gehenden u. trostreichen Worte im Hause und am Grabe. Besonderen Dank den verehrl. Kranken- schwestern für die liebevolle u. treue Pflege in vielen schweren Fällen. Seckenheim, den 10. Juli 1915. Die in tisfer Trauer Hinterbliebenen: Georg Obermaier, Wilhelm Obermaier, Helnrich Bausch u. Leonhard Bausch. Kath. Jünglings-Oerein Sechenbeim. Wir laden nochmals an dieſer Stelle, wie es bereits perſönlich geſchehen iſt, unſere verehrlichen Mitglieder ein, ſich margen an der für unſer auf dem Felde der Ehre verſtorbenen Mitgliedes 5 Karl Schmidt ö ſtattfindenden hl. Meſſe und Generalkommunie möglichſt vollzählig beteiligen zu wollen. Wir biten die Abzeichen anzulegen. Der Vorſtand. Milchaufschlag! Von morgen Sonntag, den i. Juli ab bezahle ich für Milch 20 Pfg. per Liter. Philipp Uolz Milchhändler. Anläßlich des Geburtsfeſtes Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs findet am naͤchſten Honntag, den 11. Juli Kirchgang 1 ſtatt. Mit Rückſicht darauf, daß eine große Anzahl unſerer Mitglieder unter den Waffen ſteht, iſt es Ehrenſache eines jeden Kameraden der noch da⸗ heim iſt ſich an demſelben zu beteiligen. Wir laden die Kameraden hiermit Ssolſen heim phöflichſt ein und bitten um eine vollzählige Beteiligung Antreten um 9 Uhr im Tokal. Orden und Ehrenzeichen ſind anzulegen. Der Porſtand. Miſitar-Cerein Seckenhelm. Einladung. s Zur Feier des Geburtstags Sr. Kgl. Hoheit unſeres Großherzogs Friedrich II. findet am Fonntag, den 11. Juli vormittags ½10 Uhr Kirchgang beider Konfeſſionen ſtatt. Die Kameraden werden hierzu freundlichſt eingeladen mit der Aufforderung ſich zahlreich beteiligen zu wollen. Zuſammenknuft 9 Uhr im Vereinslokal. Der Vorſtand. Wein- Angebot! von J.& A. Kimmle. Weingutsbesitzer, Berg- zabern. Weisswein von 8s pts. an Rotwein von 70 pig. an Blutwein o. Flasche J. 20 mi. tfranko Seckenheim. Bestellungen nimmt jederzeit entgegen Gg. Stahl, Kapellenstr. 22. Als Erfrisehungsgetränk für unsere Krieger im Felde empfehle limbeer- und Citronensaft in Feldpostpacketen. achf. un W.Holstin uf Deutsche Frauen und Mädchen! In dieſer ſchweren Zeit blicken wir deutſchen Frauen mehr als ſonſt auf unſern Kaiſer dem der furchtbare Krieg eine doppelte Laſt der Verantwortung auferlegt. Ihn, der in vorbildlicher Weiſe Freud' und Leid mit dem Volke teilt, bewegt ſicher auch die Frage: Wie trägt das deutſche Volk die vielen Opfer an Blut und Leben, die bereits gefordert ſind und noch gefordert werden müſſen! Deutſche Frauen, wir alle, auch die, welche durch den Verluſt ihrer Männer, Söhne, Väter und Brüder ſchwer heimgeſucht ſind, blicken in unwandelbarer Liebe jetzt wie zu Beginn des Krieges zu unſerem Kaiſer auf und vertrauen mit ihm auf Gott und unſer gutes Recht. Zugleich ſoll als Gabe der deutſchen Frauenwelt für vaterländiſche Zwecke eine Raiser-Wilbelm-Spende deutscher Frauen dargebracht werden, über welche der Kaiſer freie Verfügung hat. Badiſche Frauen und Mädchen, ſchließt euch alle ohne Unterſchied des Standes an, damit eine eindrucksvolle Kundgebung erreicht wird! Wir ſtören dadurch kein anderes Werk der Liebe, da unſer Kaiſer die Spende verwenden wird, wo ſie am nötigſten iſt. Jede betrachte es als Herzensſache, ſich zu beteiligen und im Kreiſe ihrer Hausgenoſſen und Bekannten nach Kräften für die Sammlung der Namen und Spenden zu wirken! 5 Auch die kleinſte Gabe von 10 Pfennig an iſt willkommen. Die Sammlung ſoll Mitte Jult beendet ſein. (2. Auguſt) in Ausſicht genommen. Als Ueberreichungstag iſt der Jahrestag des Kriegsbeginns Der Landesausſchuß: Eran Linnauzminiſter Rein bold Erz., rau Großhofmeiſter von grauer Erz., Fran Generallentnant Gdle von Oetinger Erz, Fran Prälat Schmittheuner. Vorſtehenden Aufruf bringen wir mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntnis, daß am kommenden 2 Sonntag, den 11. ds. Mis. Nachmittags 2 Sammlerinnen mit der Bitte um Zeichnung bei der verehrl. Einwohnerſchaft vorſtellig werden. Für den geſchäftsführenden Ausſchuß Seckenheim. Frau Zürgermeiſter Vol. Jerordnung. Das polizeiliche Meldeweſen betr. Auf Erſuchen des Stellvertretenden Königl. General⸗ kommandos des XIV. Armeekorps wird auf Grund der 88 29 und 49 des P.⸗Str.⸗G.⸗B. unter Aufhebung der Verordnung vom 27. November 1914(G.⸗ u. V.⸗Bl. S. 417/18) verordnet was folgt: 8 1.* Jeder über 15 Jahre alte Ausländer— mit Aus⸗ nahme der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie und der türkiſchen Staatsangehörigen— hat ſich binnen 24 Stun⸗ den nach ſeiner Ankunft am Aufenthaltsort unter Vor- legung ſeines Paſſes oder des ſeine Stelle vertretenden behördlichen Ausweiſes(§ 1 Abſatz 2 und§ 2 Abſatz 2 der Kaiſerlichen Verordnung vom 16. Dezember 1914, R.⸗G.⸗Bl. S. 251) bei der Ortspolizeibehörde perſönlich anzumelden. Ueber Tag und Stunde der Anmeldung macht die Polizeibehörde auf dem Paß unter Beidrückung des Amts⸗ ſtiegels einen Vermerk. 2. Desgleichen hat jeder Ausländer der in§ 1 be⸗ zeichneten Art, der ſeinen Aufenthaltsort verläßt, ſich binnen 24 Stunden vor der Abreiſe bei der Ortspolizei⸗ behörde unter Vorzeigung ſeines Paſſes oder des ſeine Stelle vertretenden behördlichen Ausweiſes und unter An⸗ gabe des Reiſeziel perſönlich abzumelden. Der Tag der Abreiſe und das Reiſeziel wird von der Ortspolizeibehörde wiederum auf dem Paß vermerkt. 3 Jedermann, der einen Ausländer entgeltlich oder un⸗ geltlich in ſeiner Behauſung oder in ſeinen gewerblichen oder dergleichen Räumen(Gaſthäuſern, Penſionen uſw.) aufnimmt iſt verpflichtet, ſich über die Erfüllung der Vor⸗ ſchriften in 8 1 ſpäteſtens 24 Stunden nach der Aufnahme des Ausländers zu vergewiſſern und im Falle der Nicht⸗ erfüllung der e ſofort Mitteilung zu machen. An⸗ und Abmeldung gemäߧ8 1 und 2 kann mit- einander verbunden werden, wenn der Aufenthalt des Aus⸗ länders an dem betreffenden Ort nicht länger als drei Tage dauert. 6 8 5. Die Ortspolizeibehörde hat über die ſich an⸗ und ab⸗ meldenden Ausländer Liſten zu führen, die Namen, Alter, Nationalität, Paßnummer und Art des Paſſes ſowie Tag der Ankunft, Wohnung und Tag der Abreiſe anzugeben. Zugänge, Abgänge und Veränderungen dieſer Liſten ſind täglich dem Bezirksamt mitzuteilen. 6 8 6. e Die über den Aufenthaltswechſel von Ausländern und ihre periodiſche Meldepflicht für die Dauer des Krieges erlaſſenen allgemeinen Beſtimmungen bleiben unverändert beſtehen. 7 9.7. Dieſe Verordnung tritt am 25. Juni 1915 in Kraft. Die an dieſem Tage ortsanweſenden Ausländer haben die polizeiliche Anmeldung(§ 1) ſpäteſteas bis zum 5. Juli 1915 vorzunehmen. Die Vorſchrift des§ 3 findet dabei entſprechende Anwendung. f Ausländer, welche den Beſtimmungen der 88 1, 2 und 7, zuwiderhandeln, werden mit Haft bis zu 6 Wochen oder Geldſtrafe bis zu 150 Mk. beſtraft. Die gleiche Strafe trifft denjenigen, welcher dem§ 3 zuwiderhandelt. Karlsruhe, den 18. Juni 1915. Großh. Ministerium des Innern. gez. von Bodmann. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. f 5 Mannheim, den 23. Juni 1915. Großh. Bezirksamt Pol.⸗Dir. * 8 * 8 Abt. Vla Veſchlut. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 28. Juni 1915. Süͤrgermeiſteramt: Volz. Zwangs versteigerung. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Secken⸗ heim belegene, im Grundbuche von Seckenheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes auf den Namen Koch der Eliſabetha geborene Faht, Ehefrau des Wäſchers Veter Diehm in Seckenheim eingetragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück am Dienstag, 13. Juli, vormittags 10 Uhr durch das unterzeichnete Notariat im Rathauſe zu Secken⸗ heim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 26. Januar 1915 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts ſowie der übrigen das Grundſtück betreffenden Nachweiſungen insbeſondere der Schätzungsurkunde, iſt jedermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte. ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Ver⸗ ſteigerunngstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver⸗ teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen. welche ein der Verſteigerung entgegen⸗ ſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Er⸗ teilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Seckenheim, Band 67, Heft 10, Be⸗ ſtands verzeichnis 1. ü Lagb.⸗Nr. 188, Flächeninhalt 5 ar 94 pm. Hofraite mit zweiſtöck. Wohnhaus mit Ladeneinrichtung, zweiſtöck. Zwiſchenbau mit Durchfahrt und Wohnung, zweiſtöck. Wohnhaus, Seitenbau mit Stallung und einſtöck. Seitenbau, Ortsetter Wörth, an der Lauerſtraße. Schild⸗ gerechtigkeit zum weißen Lamm. Schätzung mit Wittſchaftsinventar 40 715 Mk., ohne 1 Wirtſchaftsinventar 40000 Mark. Ladenburg, 1. März 1915. N Graf. Notariat als Vollſtreckungs gericht. geſchluft.— Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 10. März 1915. Hürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Wir geben bekannt, daß die Abgabe der Krotmar⸗ Koch nen nun jeweils am letzten eines jeden Monats und zwar an einem Tag erfolgt. Für innerhalb des Monats eintreffende Beſuchsperſonen, für Zugziehende ete. werden allwöchentlich Mittwochs Vormittags von 10—12 Uhr Karten abgegeben. vorgelegt werden. a Eine Abgabe an Kinder darf nicht erfolgen. Seckenheim, den 5. Mai 1915. e gürgermeiſteram: An ſonſtigen Tagen und Zeiten kann 1 eine Abgabe nur in dringenden Fällen ſtattfinden. Auch muß in allen Fällen die Karte der betreffenden Familie *