* „ ge . licher Richtung nach Clermont⸗en⸗Argonne führt. Von Baänken überſät war. CCCCCCCPTCTCTCTPTPTPbPTGbGTGbPbPGGbGTGTGTGTGTGTGTPTPTPTPTGTPTPTbTGTbTVTGTPTPTGTbTGTPTTbTbTbTWTTCCTTTTTTTTTTT Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 5 Der jüngſte Tagesbericht der deutſchen Heeresleitung überraſcht uns mit einem glänzenden Erfolg der deutſchen Truppen in den Argonnen. Der Schauplatz des deutſchen Sieges iſt der mittlere Teil der Argonnen, der durch die Straße Vienne⸗le⸗Chateau Varennes abgegrenzt wird. Während Vienne⸗le⸗Chateau am Weſtrande der Argonnen liegt, finden wir Boureuilles am öſtlichen Ende des Waldgebietes und zwar an der Straße, die in ſüd⸗ beiden Punkten aus ſetzten die deutſchen Angriffe gleich⸗ zeitig ein und hatten ein überraſchend günſtiges Er⸗ gebnis. In etwa 1000 Metern Breite wurden nordöſtlich von Vienne⸗le⸗Chateau im Sturm die ſranzöſiſche Linie genommen. Dabei fielen ein Offizier und 137 Mann ge⸗ fangen in unſere Hände und ein Maſchinengewehr und ein Minenwerfer wurden erbeutet. Der Hauptſchlag er⸗ folgte indeſſen auf der Oſtſeite der Argonnen bei Bou⸗ reuilles. Hier gelang es den braven Truppen, die feind⸗ liche Höhenſtellung in einer Breite von drei Kilometern N N e 7 2 2 75 e S Mebeboolg aus der un⸗ An 3 Souchez wurden abermalige Handgranatenangriſſe ab⸗ den Vogeſen wurde ein Angriffsverſuch der Deutſchen auf Gecgenheimer Anzeiger, Noes heimer Anzeiger, Neckarhauſer Zeitung, Goinger Zeitung. Amtsblatt der Bürgermeisterämter Seenheim, Ivesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. 5 5383 e im, Donnersiag, den 15. 85 25 ww— gewieſen. gung einiger durch Handgranatenfeuer vereitelt. Vom öſtlichen Kriegsſchauplatz beſchränken ſich die Mitteilungen auf einige örtliche Erfolge in der Gegend von Kalvarja. Auf dem ſüdöſtlichen Kriegsſchauplatz iſt bei den deutſchen Truppen keine Veränderung eingetreten. Die Ereigniſſe im Weſten Der franzöfiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 14. Juli. Amtlicher Berit don geſtern nachmittag 3 Uhr: f 5 Vor unſeren Stellungen im Labyrinth verſuchten die Deutſchen unter dem Schutze eines heftigen Kleuzſeuers einen Nachtangriff. Die Angreifer wurden vollſtändig vernichtet auf ihre Stellung zurückgeworfen. Im Walde von Apremont und in der Gegend von Regnieville und im Prieſterwalde Kämpfe mit Granaten, ſowie Gewehr⸗ und Geſchützſeuer. In den von uns beſetzten Brückenkopf auf dem öſtlichen Fechtuſer in Sondernach zurückgeſchlagen. Ein Flugzeuggeſchwader von 35 Flugzeugen überflog und bombardierte trotz eines Windes von 15,50 Metern einen ſtrategiſchen Bahnhof, den die Deutſchen in Vigneulles⸗les⸗Hatton⸗Chatel errichtet hatten. Dieſer Bahnhof verbindet das Gebiet des Grabens von Calonne und die Gegend des Waldes von Apremont. Sehr bedeutende Verproviantierungs⸗ lager aller Art, beſonders Munition, waren dort konzentriert. Unſere Flugzeuge warfen auf das ihnen bezeichnete e neunzöllige Granaten. Das Bombardement verurſachte mehrere Brände. Alle Fluazeuge kehrten trotz heftiger Beiſchiegung heim. bends 11 Uhr: In Belgien erfolgte eine Beſchießung der franzöſiſchen und der engliſchen Linie. Die Deutſchen verwendeten Granaten mit erſtickenden Gaſen. Im Gebiet nördlich von Arras war die Kanonade beſonders heftig. Man meldet neuen Sachſchaden in Arras. Tagsüber fand keine Infanterieatztion ſtatt. In den Argonnen ergriff die Armee des Kronprinzen von der Straße Binarville—Vienne⸗le⸗Chateau bis in das Gebiet von Haute⸗Chevauchee die Offenſive und erlitt eine neue Schlappe. Nach ſehr heftigem Bombardement und Kreuzfeuer mit Granaten mit erſtickenden Gaſen griff der Feind mit be⸗ deutenden Kräften an. Fünf verſchiedene Regimenter des 16. Korps wurden bereits feſtgeſtellt. An den Stellen, an denen unſere Linien einen Augenblick lang nachgegeben hatten, unterbanden energiſche Gegenangriffe unſererſeits die Fort⸗ ſchritte des Feindes und trieben ihn zurück. Zwiſchen Maas und Moſel dauerte die Kanonade an, beſonders im Walde von Apre⸗ mont und im Prieſterwalde, wo die Deutſchen nach dem Miß⸗ lingen ihres neuen Angriffsverſuches in der Nacht vom 12. auf den 13. Juni ihren Angriff nicht mehr erneuerten. Bei Fe y⸗en⸗ Haye gewannen wir Gelände durch Kampf mit Handgranaten in den Verbindungsgräben. Erlebniſſe deutſcher Sanitätsſoldaten in franz. Gefangenſchaft. WTB. Konſtanz, 14. Juli. Der erſte ſchweizeriſche Sani⸗ tätszug mit 261 unverwundeten deutſchen Sanitätsleuten traf heute vormittag um 8,30 Uhr hier ein. Der Empfang war nicht minder herzlich als der der Schwerverwundeten. Prinz Max von Baden war auch diesmal zum Empfang anweſend. Die meiſten der angekommenen Sanitätsteute waren ſchon ſeit Auguſt bezw. September vor. ſchaft. Nur wenige waren darunter, die bei den Mai⸗ und Jun⸗ kämpfen an der Lorettohöhe in Gefangenſchaft geraten waren. Is. in franzöſiſcher. Auch dieſe Gefangenen berichteten durchweg nur Unerfreuliches über ihre Behandlung in der Gefangenſchaft. Die ärztliche 8 8 Teuerdank's Brautfahrt. Von Guſtav von Meyern. 540 Fortſetzung. Nachdruck verboten. 1 72 „Sehet dort, guädiger Herr!“ Und Verno zeigte auf den Schloßhof, der mit roh gezimmerten Tafeln und „Auf dem Schloßplatze und auf allen Plätzen der Stadt haben die Zimmerleute Gleiches verrichtet, und Metzger- und Bäckerzünfte beginnen ſchon alle Vorräte Gents zuſammenzuſchleppen.“. „Und Meth und Wein?“ 5 „Die Fuhrwerke der ganzen Stadt ſind in Be⸗ wegung, um die Fäſſer aus Schloß⸗ und Stadtkellern und allen verkäuflichen Vorrat an gemeinem Trunke auf die Plätze zu fahren. Es wird koſten, Herr. „Bah, die Krone von Burgund und Niederland wird es bezahlen.“ „Die Krone iſt in Gefahr, Herr!“ fiel plötzlich eine Stimme hinter ihm ein. Es war der Kanzler Raveſtein, der unbemerkt eingetreten war.„Schlechte Nachrichten, Herzog!“ fuhr er fort, als Verno unter den Säulengang getreten war, um jede Störung fern zu halten.„Ein reitender Bote bringt eben Depeſchen. Der junge Präſi⸗ dent hat ſich noch vor Ablauf des Waffenſtillſtandes aus Verzweiflung über die Lage, in die er Heer und Land gebracht, das Leben genommen.“ „Iſt es nur das?“ atmete Cleve auf.„Ich glaubte wahrlich, Maximilian ſei da.... Ter Präſident! So, ſo... der Präſiednt! Haha, das kommt davon, wenn der Bürger zu allem anderen auch noch Feldherr ſpielen will! Schuſter, bleib' bei Deinem Leiſten!“ er Bote will aber auch im Heimreiten den Him⸗ mel hinter ſich voll Rauch geſehen haben, als ob die Franzoſen ſchon wieder angefangen hätten, zu ſengen nud zu brennen. Und da die Geſandtſchaft ſeit zwei Stunden bei ihrer Vorhut angelangt ſein kann, ſo iſt es nur zu wahrſcheinlich, daß ſie uns noch dieſe Nacht N Mord und Brand vor die Tore tragen. „Laßt ſie ſengen und brennen! Gent iſt bereit, ſie zu empfangen, und das Staatenheer bedroht ihnen immer noch Rücken und Flanke.“ 3 „Die Anſicht ſcheint der Präſident nicht geteilt zu haben, Herzog.“ d „Laſſet das meine Sache ſein, Raveſtein, und ſorget nur, daß man von alledem in den nächſten Stunden noch nichts erfährt! Die franzöſiſche Partei könute Ober⸗ waſſer bekommen, und ich darf mir um alles in der Welt nicht Verlöbnis und Regentſchaftserklärung ſtören laſſen. Ihr habt Euch doch des Boten verſichert?“— „Ich ließ ihn ſofort in ſtrengen Gewahrſam nehmen.“ 1 „Sehr umſichtig, ſehr löblich.“ „Und was gedenkt Ihr ferner zu tun?“ „Ihr fraget? Ei, Raveſtein, laſſet mich die Gewalt haben, und ich rühre noch heute abend die Trommeln, rufe das Volk zur Verteidigung der Stadt unter die Waffen und ſchicke meinen Sohn mit Gepränge zum Heere, um die von allen Seiten aufgebotenen Verſtär⸗ kungen an ſich zu ziehen.— Was aber in der Nacht ſchieht... das... gebe ich meinem klugen Freunde, dem neubeſtätigten Kanzler und baldigen Ritter des goldenen Vlieſes“— er betonte lächelnd dieſe höchſte Ehre—„zu raten auf „Wie ſollte ich ahnen? Ihr wollet doch nicht ig fraß, verhehlter Freude der Kanzler. „Ahnet nur! Ja, ich will Herzog.„Noch heute Nacht ſchicke ich Euch Raveſtein. „Ich kaſtiſch der Herzog. man nur eine„persona grata“. beſſer, Raveſtein, als Ihr vielleicht meinet, ſich dankbar neigend, mit kaum .“ nickte lachend der ſelbſt in das franzöſiſche Lager, um Ludwig den Frieden anzubieten.“ „Mich ſelbſt?“ rief in ſchon weit bedenklicherem Tone kenne keinen beſſeren Vermittler,“ lachte ſar⸗ „Zu ſolchen heiklen Sendungen nimmt O, ich kenne Euch aber ſorget nicht! Ich teile Eure Politik. Zwiſchen zwei. Nachen. EEFEFFFFFFFFFCCCCCCCCCCCCCCbCCbPCTPTPGPTbPbTPbGTPTbTbTPTbTbVTVbTVTPTPTbTbTVTPTVTPTTTTTTTT Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. FFF Ernte hielt. den Lazaretten ihre verwunde en deulſchen Kameraden Lehren, hen müßten. künftig dem gehören, der die meiſten Unterſee⸗ boote beſitze. Das deutſche Programm des Unter⸗ ſeebootskrieges hätte eine große Gefahr werden kön⸗ nen, wenn Deutſchland über eine genügende Anzahl von Unterſeebooten verfügt hätte. Bereits jetzt ſei der Un⸗ terſeebootskrieg eine ſchwere Prüfung. Die Allier⸗ ten müßten unbedingt alle Maßnahmen zur Bekämpfung dieſes Kampfmittels ergreifen. Hierzu gehöre zunüchſt jedes Handelsſchiff ohne Ausnahme mit Geſchützen zu bewaffnen. Der Vorſchlag ſei bereits gemacht worden, aber auf Widerſt and geſtoßen. Die Alliierten ſollten den Widerſtand fallen laſſen, denn die Opfer, die man bringen müſſe ſeien zu groß. Fer⸗ ner ſollte von allen Alliierten Staaten eine große Flotte von Unterſeebooten möglichſt ſchnell gebaut werden. Das ſei wichtiger, als Dreadnoughts zu beſitzen. Das Ergebnis der engl. Kriegsanleihe. WTB. London, 14. Juli.(Unterhaus.) Mae Kenna ſagte noch über die Anleihe, ein Ertrag von 800 Mil⸗ lionen, wie er von den Blättern genannt worden ſei, ſei von der Regierung weder erwartet noch erhofft worden. Die Geſamtzahl der Zeichner bei der Bank von England habe 547000 betragen. Die Bank von England habe 570 Millionen Pfund Sterling erhalten. Auf der Poſt ſeien 15 Millionen gezeichnet worden. 8 Die widerſpenſtigen engl. Bergleute. WTB. London, 14. Juli. Wie die„Morning Poſt“ meldet, fand in Cardiff eine Verſammlung von Ab⸗ geordneten der Bergleute von Südwales ſtatt⸗ Dieſe war von 304 Abgeordneten beſucht, die 156 493 Berg⸗ arbeiter, das heißt etwa 65 9% der geſamten Arbeiterſchaft des Reviers, vertraten. Eine überwältigende Mehrheik lehnte den Vorſchlag des Ausführenden Ausſchuſſes, daß die Arbeit während der weiteren Verhandlungen mit — barn, von denen der eine ſchwerfällig und a der andere raubluſtig und argliſtig iſt, gibt es für mich keine Wahl. Man muß dem Gefährlichen den Mund ſtopfen und ihn ſich zum guten Freunde machen.“. „O Herzog, Ihr aber habt ihm einen ſchimpflichen Backenſtreich gegeben.“ g e „Geben laſſen, Raveſtein. Und das büße, wer's getan— das Volk! Wir haben ihn gegen dasſelbe ge⸗ ſchützt. Ludwig mag zürnen, mag mir grollen, daß ich ihm mit meinem Sohne den fetten Biſſen weggeſchnappt, allein wenn er bedenkt, daß ſich ſein Heer in der keines⸗ wegs beneidenswerten Lage zwiſchen einer uneinnehm⸗ baren Stadt mit fünfzigtauſend bewaffneten Bürgern und dem verſtärkten Staatenheere befindet, ſo wird er nicht ſpröde ſein, ſich mit einem guten Handel abfinden zu laſſen. Hochburgund, Artois, Picardie ſind ein annehm⸗ barer Brocken und was liegt mir an einem Fetzen Land mehr?“ 3. bn Gotteswillen, gnädigſter Herr, ſehet Euch vor!“ rief erſchrocken der Kanzter.„Fremde Federn ſind leicht verſchenkt, aber das flandriſche Volk verträgt nicht alles. Wie ſollte ich ſolche Sendung überleben? Denket an Hugonet und Imbercourt!“ n e „Bah, ſie waren keine Kriegsleute, waren ohne Truß⸗ pen, ohne Macht. Laſſet mich nur erſt Regent ſein!“ Aber auch das ſeid Ihr noch nicht, Herzog, und glaubet mir, Ihr werdet es nie, ſo man nur ahnet, was Ihr denkt! Der gebildete Bürgerſtand iſt Euch ſchon jetzt minder hold, als der niedere. Wiſſet Ihr, daß ſchon Schmähſchriften gegen Euch im Umlauf ſind?“* „Gedruckte?“ fuhr Cleve auf, als ob ihn eine Tar⸗ antel geſtochen hätte. 2 eee „Gedruckte Herr!“ „Ha, franzöſiſches Gold!“ rief mit dem Fuße ſtampfend. eee „Ich bin einer anderen Fährte auf der Spur dem„Hug!“ 0 ortſeung folgt. 5 1 der Herzog, erbittert e 5 0 ver Regierung fortgeſetzt werden ſolle, ab. Eine noch größere Mehrheit verwarf den Antrag, eine namentliche Abſtimmung aller Arbeiter zu veranſtalten. Angenom⸗ men wurde allein der Antrag, daß die Verſammlung an den urſprünglichen Beſchlüſſen feſthält. Die Konferenz ging auseinander ohne eine weitere Konferenz vorzu⸗ ſehen. Heute läuft die vierzehntägige Periode der täg⸗ lichen Arbeitskontrakte, die am 30. Juni für die Dauer der Verhandlungen bewilligt war, ab. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 14. Juli. Amtlich wird verlautbart vom 14. Juli 1915 mittags: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Die allge⸗ meine Situation iſt unverändert. Die Täuſchung wird fortgeſetzt. i WTB. Petersburg, 14. Juli. Miniſterpräſident Goremykin empfing eine ausgewählte Abordnung des Seniorenkonvents der Dum a. Er erklärte, die Wünſche des Konvents im Miniſterrat vorlegen zu wol⸗ len. Er wiſſe nicht, was die Duma im jetzigen Zeitpunkt überhaupt helfen könne. Die Lage ſei viel beſſer als viele Uneingeweihte ſich vorſtellten. Ein Mitglied der Abordnung bat um die Ausgabe von Verluſtliſten, da ganz phantaſtiſche Schätzungen in der Bevölkerung herrſchten. Goremykin erklärte, daß die ruſſiſchen Verluſte nicht ſo groß ſeien, wie die deut⸗ ſchen Zeitungen angäben. 1. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 14. Juli. Amtlich wird verlautb vom 14. Juli 1915 mittags? Italieniſcher Kriegsſchaußlaß: Von Ar⸗ tilleriekämpfen und Scharmützeln abgeſehen hat ſich an der Südweſtfront nichts ereignen. Der italieniſche Tagesbericht. WTB. Rom, 14. Juli. Bericht der Heeresleitung vom 13. Juli: Die allgemeine Lage iſt unverändert auf der ganzen Front. Geſtern früh bombardierte eines unſerer Flugzeuggeſchwader wirkſam aus einer Höhe von 600 Metern ein bedeutendes Lager bei Görz. Die Miſſion des ital. Generals Porros WTB. Turin, 14. Juli. Die Stampa gibt in einer Correſpondenz aus Rom zu, daß die Miſſion Poros in Paris nicht den Zweck gehabt hak, die Entſendung italieniſcher Truppen nach Frankreich vorzube⸗ reiten. Es handle ſich vielmehr um die Wiederaufnahme eines Planes, der kürzlich viel in der Oeffentlichkeit beſprochen, dann aber wieder fallen gelaſſen worden ſei. — Auch in der Gazetta del Popolo wird angedeutet, daß Porros Reiſe mit der beabſichtigten Dardanellen⸗ expedition zuſammenhänge. Der türkiſche Krieg. i Ein franz.⸗engl. Angriff gegen die Türken ö abgeſchlagen. 5 8 WTB. Athen, 14. Juli.(Von unſerem Sonder⸗ korreſpondenten.) Wie aus Mitilene gemeldet wird, ſoll vorgeſtern ein großer franzöſiſch-engliſcher Angriff egen die Stellung der Türken bei Atſchi Baba und ithia ſtattgefunden haben. Beſonders bei Atſchi Baba machten die Alliierten große Anſtrengungen, die jedoch ohne ein für ſie günſtiges Ergebnis blieben.— Die Preſſe verlangt einmütig Maßnahmen gegen die Ver⸗ Se ung der griechiſchen Schiffahrt von Seiten der ngländer. 3 Die Türken an den Dardanellen erneut ſiegreich. 5 2 118 WTB. Konſtantinopel, 14. Juli. Das Haupt⸗ quartier meldet von der Kaukaſusfront: Die Ver⸗ luſte des Feindes an Toten und Verwundeten in der Gegend von Aras in den Gefechten in der letzten Woche zwiſchen unſeren Truppen und der feindlichen Infanterie und Kavallerie, die mit dem Rückzug des Feindes endeten, werden auf 2000 geſchätzt. Gegenwärtig haben wir über 600 Tote auf der Rückzugsſtraße des Feindes gezählt.— An der Dardanellenfront verſuchte der Feind vorgeſtern vormittag bei Ari Burnu nach heftigem Geſchütz⸗ und Gewehrfeuer und nach Schleu⸗ dern von Bomben gegen unſeren rechten Flügel vorzugehen. Der Angriff des Feindes brach in unſerem Feuer zuſammen. Der Feind zog ſich zurück. Ein ähn⸗ licher Angriff gegen unſeren linken Flügel wurde ebenſo leicht abgewieſen. Der Feind floh in Eile. Ein Teil der Flüchtenden fiel in die Abgründe. Wir erbeuteten eine Menge Munition, Waffen und Kriegsmaterial. Bei Seddul Bahr griff der Feind am gleichen Vormittag nach heftigem Geſchützfeuer von ſeinen beiden Flügeln aus und unterſtützt von einem Teil ſeiner Flotte unſeren rechten und linken Flügel an. Er wiederholte dreimal den Angriff auf unſeren rechten Flügel. Wir wieſen ihn ab und fügten ihm ſchwere Verluſte zu. Der Kampf auf dem linken Flügel artete in Schützengraben⸗ kämpfe aus und ging ergebnislos bis zum Einbruch der Nacht weiter. Wir erbeuteten mehrere Maſchinen⸗ gewehre auf dieſem Flügel. Trotz der Verſchwendung von ungefähr 60 000 Granaten in der geſtrigen Schlacht nic trotz der beträchtlichen Verluſte erreichte der F ind nichts. 5 3 Neues vom Tage. Privatſendungen nach dem galiz. Kriegs⸗ ſchauplatz nicht zugelaſſen. 5 WTB. Berlin, 14. Juli.(Amtlich.) Wegen ſtar⸗ ker Inanſpruchnahme der Eiſenbahnen auf dem Kriegs⸗ ſchauplatz in Galizien muß der bisher nach der Südarmee Linſingen zugelaſſene Privatgüter⸗ und Paketverkehr bis auf weiteres eingeſtellt werden. Privak⸗ ſendungen von Gütern und Paketen können ſomit einſt⸗ weilen nach dem ganzen galiziſchen b b en nicht angenommen werden. Bei Zweifeln über die Zugehörig⸗ keit der Truppenteile zu den Heeresverbänden werden Anfragen bei dem nächſten Militärpaketdepot mittels der bei jeder Poſtanſtalt erhältlichen grünen Karten em⸗ pfohlen. 5 f 35 Die ſchwediſche Poſt weiter durch England 8 beſchlagnahm. 82 5 1 ag 8 1 17 5 1 981 i reiche nicht dende“ meldet aus Stockholm: Die ſchwediſche Poſt aus Nordamerika und Argentinien wird trotz des ſchwedi⸗ diſchen Proteſtes auch weiter von den Engländern und Franzoſen zenſuriert. 13 Die ruſſiſch ſchwediſchen Verhandlungen. WTB. Petersburg, 14. Juli.(Ueber Stockholm.) „Rjetſch“ teilt aus völlig zuverläſſiger Quelle mit, daß die ſchwediſche Regierung die Frage der Aufgabe des Tranſitverbots für Güter nach Rußland offenge⸗ laſſen habe, bis Schwedens Verhältnis zu England zu⸗ friedenſtellend geordnet ſei. Möglicherweiſe werde ein Teil der Güter nach Rußland abgehen dürfen. In ruſſiſchen Diplomatenkreiſen, ſagt das Blatt, halte man dieſe Löſung für ein ſchlechtes Zeichen. 2 Der Kriegsrat in Calais. In Calais fand eine Begegnung zwiſchen den lei⸗ tenden Perſönlichkeiten von England und Frankreich ſtatt. Schon das Ungewöhnliche in den Aeußerlichkeiten ließ vermuten, daß wichtige Entſchlüſſe zu faſſen waren. Von England kamen vier Miniſter, von Frankreich ſogar fünf, und überdies waren die beiden Feldherren French und Joffre zugezogen. Die natürliche Klugheit im Kriege verbietet auffallende Bewegungen, die dem Feinde zeigen, daß wichtige Maßregeln vorbereitet werden. Beſpre⸗ chungen zwiſchen franzöſiſchen Miniſtern und Feldherren können ſehr leicht geheim bleiben und mußten nicht an⸗ gekündigt werden. Die engliſchen und franzöſiſchen Mi⸗ niſter und Feldherren müſſen daher unter dem Zwange einer dringenden Notwendigkeit ſein, wenn ſie förmlich einen gemeinſamen Miniſterrat in Calais abhalten und dieſes Ereignis vor der Oeffentlichkeit nicht verbergen, ſondern beinahe zur Schau ſtellen. E ö Die beiden Kabinette, und namentlich das fran⸗ zöſiſche, haben nicht bloß Sorgen, die mit dem un⸗ günſtigen Stande des Krieges zuſammenhängen, ſondern auch Schwierigkeiten, welche durch die wachſende Ver⸗ droſſenheit in den beiden Völkern entſtehen. Von den Staatsmännern, welche die ſtärkſte Verantwortung für den Ausbruch des Weltkrieges haben, ſind einige ſchon außer Gefecht. Sir Edward Grey iſt noch Staats⸗ ſekretär des Aeußern, hat ſich jedoch zurückgezogen und weicht der Politik aus. Winſton Churchill, der den Völkerhaß am leichtfertigſten geſchürt hat, iſt zur Seite geſchoben und als Kanzler des Herzogtums Lancaſter ein Miniſter ohne jede Macht, dem nur der Futtertrog gelaſſen wurde. Der Premierminiſter Asquith iſt von der konſervativen Gruppe, der ſelbſt der Schein, als hätten die Liberalen noch einen wirklichen Einfluß auf die Staatsgewalt, läſtig iſt, heſtig angegriffen worden, und der Zweifel, ob die Koalition den Sommer über- dauern könne, iſt nicht unberechtigt. In den beiden Häuſern des franzöſiſchen Parlaments ſind ähnliche Vorgänge zu emerken. Die Angriſſe auf den Kriegs- miniſter Millerand ſind im offenen Widerſpruche zu der heiligen Einigkeit, die ein beliebtes Schlagwort ge⸗ weſen iſt, aber jetzt nicht mehr die frühere Achtung findet. Die Verteidigung des franzöſiſchen Kriegsmini— ſters gegen den ſcharfen Tadel über mancherlei Zuſtände in der Armee wurde auch im Senat kühl aufgenommen. Der Miniſterpräſident Viviani hat allerdings durch das Druckmittel des Hinweiſes auf den äußeren Feind eine beinahe einmütige Vertrauenskundgebung erzwun— gen. Aber der Zweifel an dem Ausgange des Krieges wird durch parlamentariſche Siege nicht erſtickt, und die Gärungen nehmen zu, wie ſchon der Vorfall bei der Reiſe des Präſidenten Poincare zur Front beweiſt. Bemerkenswert iſt auch die Tatſache, daß Herve in ſeinem Blatte überhaupt unternehmen kann, das Wi⸗ derſtreben in der franzöſiſchen Armee gegen einen neuen Winterſeldzug auch nur anzudeuten. Vor einigen Mo⸗ naten hätte in Frankreich niemand wagen können, in ſolchen Gegenſatz zu der damaligen Stimmung zu kom⸗ men und ſo gefährliche Auſpielungen zu machen. Ein Wort, das in der Guildhall gefallen iſt, ſchildert die Strömungen in England und in Fraukreich vielleicht am deutlichſten. Lord Derby hat in ſeiner Rede geſagk: Wenn die Frageſteller im Unterhauſe auf dem Hofe er- ſchoſſen werden ſollten, würde dies eine heilſame Wir. kung ausüben. Eine ſolche Sprache gegen Mitglieder des Parlaments, welche Klarheit über die militäriſche Lage fordern, dieſer Ausbruch der Gewalttätigkeit vor den Gäſten des Lord-Mayors in der Guildhall iſt ein Merkmal von höchſter Reizbarkeit und einer Kriſe im Urteile über den Krieg. Die Enttäuſchungen des Vierverbandes konnke nicht ohne Spuren in den Meinungen des Publikums bleiben und machen die zunehmende Verdroſſenheit erklärlich. Deutſchland und die Monarchie ſind nicht verhungert und eine gute Ernte vereitelt dieſen mörderiſchen Plan für weitere zwölf Monate. Die Hoffnung im Vierverbande, daß die Monarchie von Rußland zertreten werden könne und Deutſchland ohne militäriſche Bundesgenoſſen ſein werde, iſt nach den Ereigniſſen in Galizien und nach der Eroberung ſo großer Teile von Rußland durch die Armee der beiden Kaiſerreiche hinfällig geworden. Frankreich hat traurige Opfer an Menſchenleben gebracht und ſeine zehn Departements nicht befreit. Das erbarmungswürdige Ge⸗ metzel an den Dardanellen, dieſes Hinſchlachten von Tauſenden und Tauſenden hatte bisher kein Ergebnis und Konſtantinopel iſt nicht erobert. Italien iſt ſechs Wochen im Kriege und hat bei Görz eine empfindliche Niederlage erlitten und die Eigenliebe des Volkes wurde ganz beſon⸗ ders durch die Erfolge der öſterr. Flotte verletzt. Der Wunſch, daß Italien an den Kämpfen bei den Dardanellen teilnehme oder ſeinen Verbündeten durch militäriſche Hilfe in Frankreich gefällig ſei, wurde bisher nicht erfüllt, und die Reiſe des italieniſchen Generals Porro nach Paris dürfte an dieſen Verhältniſſen wenig ändern. Das Ränkeſpiel auf dem Balkan, das Ausbieten fremden Eigentums an den verſchiedenen Höfen zwiſchen der Donau und dem Aegäiſchen Meer war bisher eben⸗ falls fruchtlos, und die dort wohnenden Völker ſind durch den Verlauf des Krieges zur Erkenntnis gebracht worden, wer ihr Feind ſei. Die Verdroſſenheit kann durch parla⸗ mentariſche Beſchlüſſe und Tiſchreden nicht beſeitigt werden und muß in dem Maße zunehmen, als der mit voller Sicherheit angekündigte Zuſammenbruch der beiden Kaiſer⸗ ſtaltfindet, die Siege übe lan G in Frankreich und das Bekenntnis in England, daß es ſich auf den großen Krieg erſt einrichten müſſe, auch den Völkern die Einſicht verſchaffen, daß ihnen die Wahrheit von den politiſchen und militäriſchen Führern vorenthal⸗ ten worden ſei. 8. Frankreich, das wirklich ſein Aeußerſtes in dieſem Kriege getan hat, hat in Calais die Frage aufgeworfen, ob England nicht weit mehr tun wolle als bisher. In der Rede des engliſchen Kriegsminiſters Kitchener wird mittelbar das Geſtändnis abgelegt, die Werbung von Frei⸗ willigen habe nicht geboten, was England brauche, und die Regierung werde an alle wehrbaren Männer wegen ihres Eintritts in die Armee herantreten. Durch ein Geſetz wurde bereits verfügt, daß ein Regiſter der ge⸗ ſamten Bevölkerung, auch der Frauen und Kinder, an⸗ gelegt werde. Die Maßregel iſt eine politiſche Zweideutig⸗ eit. Während die Konſervativen und der Kriegsminiſter Kitchener in ihr die Vorbereitung zur allgemeinen Wehr⸗ pflicht ſehen, wollen die Liberalen das nicht gelten laſſen und die Gewerkvereine drohen mit dem äußerſten Widerſtand. Frankreich wird jedoch mit der An⸗ weiſung auf die Armee der allgemeinen Wehrpflicht ſein. Welche Schwierigkeit hat Lloyd⸗George mit der Beſchaffung der Arbeiter für die Munitionsfabriken und wie verwickelt wäre erſt die Sicherung aller Notwendig⸗ keiten für ein Heer der allgemeinen Wehrpflicht. 5 Die Gärungen in Rußland, die Verdroſſenheit in Frankreich, die tadelnde Urteile in England, die Gleich⸗ gültigkeit gegen die finanziellen Bedürfniſſe des Staates in Italien ſind Kennzeichen verändeter Stimmungen, deren Wirkungen ſich kaum abſchätzen laſſen, die jedoch als tatſächliche Vorgänge nicht unbeachtet bleiben dürfen. Ob die Beſprechungen in Calais zu Beſchlüſſen geführt haben, welche die Kriegsſtimmungen noch einmal auf⸗ peitſchen? Die Müdigkeit in Frankreich könnke nur durch große Erfolge in Kampfluſt des Volkes umſchlagen. Das kann jedoch nicht in Calais, ſonderu muß auf den Schlachtfeldern entſchieden werden. g 5* 5 Die Weiterentwicklung der Kämpfe in Galizien. Aus dem Großen Hauptquartier wird uns über die Weiter entwicklung der Kämpfe in Galizien gemeldet: in einer kaum beſtimmten Zukunft ſchwerlich zufrieden 7 4 1. Die Armee Mackenſen hatte ſich bis zum 27. Mai abends auf dem öſtlichen Sanufer einen großen Brückenkopf geſchaffen, der ſich in einer Ausdehnung von etwa 70 Kilo- meter von Nacklo über Kalnikow—Zapatow—Radawa bis zur Lubaczowka⸗Mündung erſtreckte. Während der auf dem anderen Sanufer verbliebene rechte Armeeflügel ſich kämpfend näher an die Nordfront der Feſtung Przemysl heranſchob, verſuchten die Ruſſen die Brückenkopfſtellung von Norden her zu durchbrechen. In der Zeit vom 27. Mai bis 3. Junt führte der Feind alle nur irgendwie verfügbaren Reſerven zu nächtlichen Angriffen gegen die deutſchen Truppen vor. Obwohl er im Laufe von acht Tagen etwa 15, allerdings teilweiſe ſchon ſtark geſchwächte Diviſionen in fortwährenden Nachtangrifſen gegen die Linien von drei deutſchen Diviſionen zum Sturme anſetzte, hatte er kein Glück. Es gelang ihm an keiner einzigen Stelle, gegen die deutſchen Linien auch nur den geringſten Erfolg zu' erzielen. Dagegen waren ſeine blutigen Verluſte außerordentlich ſchwer, und die Truppe nach dem Mißlingen der erſten Angriffe nur noch ſchwer vorwärts zu bringen. Die ruſſiſchen Offtziere blieben infolgedeſſen hinter der Front zurück und ſuchten durch Drohungen mit der Waffe die zögernd Vorgohenden in den Kampf zu treiben. Eine Ofſenſive bet Tage wagte man aus Jurcht vor der deutſchen Artillerie überhaupt nicht mehr. Nur noch vom Nachtgefecht verſprach man ſich Erfolg, weil bei dieſer Kampfes⸗ weiſe allein die zahlenmäßige Ueberlegenheit zum Ausdruck kom⸗ men konnte. Die undisziplinierten, nur wenige Wochen aus- gebildeten Erſatzmannſchaften verſagten aber bei den nächtlichen Kämpfen in dem waldigen Gelände. Die Zahl der Ueberläufer mehrte ſich von Nacht zu Nacht. Dazu fehlte es ruſſiſcherſeits an Offizieren, um die ſchwierige Führung der Truppen im Nacht⸗ gefecht zu ermöglichen. Aus ſolchen Gründen mußte der in der Nacht vom 2. zum 3. Juni geplante Generalangriff unterbleiben. So mißlang das Unternehmen. Ganze Diviſionen mußten in den letzten Tagen zurückgenommen werden, weil ihre Zuverläſſig⸗ keit ſtark erſchüttert war. Die Verluſte waren ſo ſchwer geweſen, daß die Gefechtsſtärke einzelner Diviſionen nicht viel mehr als 3000 Bajonette betrug, ſtatt einer normalen Kriegsſtärke von 16000 Mann. Am 12. Juni war der Augenblick gekommen, in dem die deutſche Offenſive, nachdem inzwiſchen die Feſtung Przemysl gefallen war, weiter geführt wurde. 5 Der Feind hatte ſich vor der deutſchen Armee und vor den beiden, an dieſe anſchließenden öſterreichiſchen Armeen in ſtarben Stellungen eingebaut, die durchbrochen werden mußten, devor die Offenſive der Verbündeten in Richtung Lemberg vorwärts getragen werden konnte. Am 12. Juni ſchritten unter dem Befehl des General⸗Oberſten v. Mackenſen der lintze Flügel der deutſchen Armee und der daran anſchließſende rechte Flügel der Armee des Erzherzogs Joſef Ferdinand zum Angriff über Lubae⸗ zowla und San hinweg in Richtung auf Sieniawa und die Höhen öſtlich davon. Der Feind hatte ſich jenſeits der Lubac⸗ zowka auf gewohnte Weiſe in mehreren Schützengrabenreihen eingerichtet. Um 8 Uhr vormittags nahm die deutſche Infanterie den Lubaczowhabach, vertrieb den Feind aus ſeiner erſten, bald darauf auch aus ſeiner zweiten Stellung und ging dann den Kolomkawald vor, während links davon deutſche und öſterg gegen 1 1 reichiſche Truppen die Höhen von Sieniawa in Beſitz nahmen. 5 Aus dem Kolowkawald mit großer Uebermacht herausbrechend, 11 8 die Ruſſen zum abendlichen Gegenangriff. Obwohl ſie ieſen durch heftiges Artillerie- und Minenwerferfeuer unter⸗ ſtützten, und von drei Seiten zu gleicher Zeit anſtürmlen, wurden ihre ſämtlichen Angriffe abgeſchlagen und in den Wald zurück⸗ geworfen, wohin alsdann die Deutſchen folgten. In dem aus⸗ gedehnten Forſte kam es in den nächſten Tagen zu ſchwierigen Waldkämpfen. Den vordringenden Kompagnien traten überall kleiner uſſiſche Trupps entgegen, die ſich im Walde geſchickt eingeniſtet hatlen. Auf Bäumen und hinter Aſtverhauen ſaßen ruſſiſche Schützen; auch Maſchinengewehre waren verſchiedentlich im Walde aufgeſtellt. Mitten im Forſte hatte der Jeind Schan⸗ zen angelegt, die von Drahthinderniſſen umgeben und durch Schützengräben untereinander verbunden waren. Der Angriff bande dieſe Stellungen war mit beſonderen Schwierigkeiten ver⸗ unden. Im engſten Anſchluß an öſterreichiſch-ungariſche Trup⸗ pen, die gleichfalls in den Wald eingedrungen waken, gelang es, den Angeiff vorwärts zu tragen. Nachdem die feindliche Wald⸗ ſtellung durch Mörſer- und Minenwerferfeuer an einer Stelle erſchüttert und ſturmreif gemacht war, wurde ſie durchbrochen und nach Oſt und Nord aufgerollt. Der Feind trat nunmehr den Rückzug aus dem Walde an. Dies war am 16. Juni. Inzwiſchen waren die übrigen Teile der Armee des General— oberſten v. Mackenſen nicht müßig geblieben. 0 2. Nachdem der linke Flügel der deutſchen Armee am 12. Juni die Offenſive eröffnet hatte, traten rechter Flügel un Mitte am 13. Juni zum Angriff an. Es handelte ſich durch⸗ weg um einen Angriff gegen ſtark befeſtigte ruſſiſche Stellungen. Dieſer begann nach entſprechender Artillerievorbereitung um 5 Uhr morgens. Auf dem rechten Flügel leiſteten die Ruſſen in den durch den deutſchen Angriff gebrochen wurde. Auch die öſter⸗ reichiſch⸗öſterreichiſchen Trupven des Generals von Arz ſchritten 5 die öſtlich anſchließende Waldzone vor. Preußiſche Garde⸗ Regimenter fanden in dem Häuſergewirr ſüdlich des Szkl in der Umgebung von Mlyny anfänglich heftige Gegenwehr. Al aber der Feind von hier vertrieb auch Tuchla m V mit, Nachbartruppen genommen war, drangen Gard an der Wißnia gelegenen Ortſchaften zähen Widerſtand, der 3 3 3 * 37 * Die norduch davon ſechtenden Truppen dürchbrächen gleichfaus die vorderen feindlichen Linien. das Erg des ige Pont, 805 die ſehr ſtarken feindlichen Linien auf einer Breite von Kilometer durchbrochen wurden und daß ein Raumgewinn von 3—9 Kilometer nach Oſten erzielt war. Aber ſchon ſtanden die Truppen vor einer weiteren wohlausgebauten ruſſiſchen Stel⸗ lung, in der der Feind am nächſten Tage erneuten Widerſtand — leiſtete. Auch dieſe Stellung, in der die Ruſſen mit nicht weniger als 19 Diviſionen unſer Vordringen aufzuhalten ſuchten, wurde — am 14. Juni durchbrochen, neuf der Feind in der Nacht vom 1—— 15. Juni den Rückzug in die ſogenannte Grodekſtellung Nur in der Gegend von Oles zyce leiſtete der Gegner noch f a nachhaltigen Widerſtand. Dieſe Stadt wurde am 15. 5 den Truppen des Generals von Emmich erſtürmk. In den Tagen vom 12. bis 15. Juni hatte die deutſche Ar⸗ mee 34000 Gefangene gemacht und 70 aſchinengewehre er— beutet. Gefangenenausſagen und erbeutete Papiere ergaben inter⸗ eſſante Einblicke in den Zuſtand des ruſſiſchen Heeres. Es herrſchte großer Mangel an Artillerie- und Infanteriemunition; auch die Knappheit an Gewehren war wieder ſehr groß ge⸗ worden. Bei dem Mangel an Munition und Waffen macht ſich die demoraliſierende Wirkung der deutſchen ſchweren Artillerie ganz beſonders bemerkbar. 5 uni von F e Ungeꝛieler. 5 1. Freunde laßt euch doch erbitten Wenn ihr an uns Krieger denkt Die ſo ſchlimmes wir erlitten Daß ihr uns was ſchön' res ſchenkt Lungenſchützer, Ohrenwärmer, Strümpf' und Handſchuh laſſet ſein, Diesmal ſchickt uns Lauſeſalbe Die allein kann uns erfreuen. 2. Ruſſen haben wir getrieben, 3 Tauſendweis in Mor und Sumpf, 13 Doch die Läuſe ſind geblieben, 3 Sitzen uns in Hemd und Strumpf, 1 Wenzelläuſe, Stanisläuſe, 5 Nikoläuſe beiſen ſehr, N Kinder ſchickt blos Läuſeſalbe, Zu uns armen Krieger her. 5 3. Da ihr keine Ahnung habt, 1 Wo ſo furchtbar ſolch' ein Tier, ö n Schick' ich euch in dieſem Briefe 7 Eine kleine Probe hier. 8 Nur eine Stunde laßt ſie Krappeln, Dann erſt ahnt ihr was es heißt, 5 5 Wenn uns gleich Millionenweiß, 3 Dies verfluchte Viehzeug beißt. 1 4. Wie die Ruſſen dies ertragen, e. Iſt zur Stund' noch ſchleierhaft, 3 Ob zu Dick die Dreckſchicht ſitzend, 55 Daß die Laus es nicht mehr ſchafft, 1. Ju, dieweil ich dieſes ſchreibe, . 5 Beißt es wütend auf mich ein, Rü Kinder ſchickt blos Lauſeſalbe, „ Ewig will ich Dankbar ſein. A. K. . ir u N 8 Leiden unſerer Kriegsgefangenen n.. 55 in Rußland. m Schon öfter ſind unbeſtimmte Gerüchte über die völterrechts⸗ 3 widrige Behandlung unſerer Kriegsgefangenen in Rußland bei 11 uns laut geworden. Jeder Kenner ruſſiſcher„Verwaltungs⸗ 82üͤĩ methoden“ mußte befürchten, daß wenigſtens vieles hiervon der 5 Wahrheit entſpräche. Jetzt iſt der Verein für das Deutſchtum er 1 im Ausland in der Lage, einen Privatbrief aus dem Januar zu ts, veröffentlichen, der die ſchlimmſten Befürchtungen nicht nur be⸗ t. ſtätigt, ſondern weit hinter ſich läßt. Die Briefſchreiberin iſt eine err ruſſiſche Krankenſchweſter, die in einem der e von W deutſchen und öſterreichiſchen Kriegsgefangenen in Rußland als m Pflegerin verwundeter Gefangener tätig war und vor allem g. Kleidungsſtücke und ſonſtige Liebesgaben aus privater Wohl- n. tätigkeit an die Gefangenen verteilt. Es heißt darin nach 1335. Auslaſſung aller Stellen und Namen, die für die Briefſchreiberin on verhängnisvoll werden könnten: n, Den Soldaten kann man im Lazarett die Sachen nicht ab⸗ g geben, da ſie ihnen geſtohlen werden. Sie werden bloß eſonders wen e Offizin ergeſchla Karlsruhe, 14. Juli. Wie wir erfahren, kom⸗ gefangen genommen zu ſein, meiſt bumoriſtiſch auf, wie über⸗ aupt den ganzen Aufenthalt hier im heiligen ruſſiſchen Reich. Nur wenn die Rede darauf kommt, daß ſie nicht mehr mit⸗ kämpfen können, dann werden ſie rabigt. Uebrigens ſind ſie überzeugt davon, daß ſie ihr Gehalt nachträglich von der Re⸗ gierung werden ausgezahlt kriegen, es hat ſich nur etwas verzögert. Jetzt noch einige perſönliche Eindrücke: Es iſt 2,30 Uhr nachts. Ich komme ſoeben von einer Evaluation zurück; die dritte im Kriegshoſpital, die ich miimachte. Um 8 Uhr wurde an⸗ telephoniert und gebeten, mit Sachen zu kommen für 160 Soldaten und 16 Offiziere. Ich fuhr nur mit, da wir 9 Säcke hatten und Frau X allein die Sachen nicht bringen konnte. Es war ſo grauenvoll, wie ich es garnicht beſchreiben kann. Um 9 Uhr außerhalb der Stadt. Wie wir vorfahren, ſind die Gefangenen ſchon teilweiſe herausgebracht und liegen in drei Tramwagen, um weggeſchleppt zu werden; alſo mitten auf dem Felde müſſen wir unſere Sachen aufmachen und nun in die Wagen hinein. (Spione hinten und vorne, die aufpaſſen, daß die Slaven vor allen Dingen was kriegen.) Alles war tief verſchneit, windig, kalt; Haufen von Gaffern, das Gefühl, deine Sachen werden dir nach Noten geſtohlen! Des alte Bild. Die Slaven ſtürzen ſich auf dich, die Deutſchen ſtehen ſtill, ſtumm, hochmütig hinten; keiner bittet, nur ſpöttiſch ſehen ſie die Katzbalgereien der Slaven, um jeden Shawl an, und einer ſagte ihnen heute wieder:„Schämt Ihr Euch denn nicht, zu betteln?“ Für ein paar Deutſche, die ſo krank waren, daß ich ihnen ſelbſt nichts geben konnte(ſchwerer Lungenſchuß; die Bekleidung beſtand allein aus einem Schlafrock bei 15 Grad Kälte; der zwerte blind, beide Augen heraus) geb ich die Sachen einem anderen Deutſchen, der mich nur ſehr feſt anſah und ſagte:„Sie können ſich darauf verlaſſen, ich gebe den Kameraden alles, und ich werde für ſie ſorgen.“ Und ich habe das Gefühl, dieſes Verſprechen iſt ebenſo, als wenn es meine Brüder mir gegeben hätten. Dann kam ich in einen Wagen— das war unbeſchreiblich— lauter ſchwerver— wundete Oeſterreicher und Deutſche. Die meiſten waren faſt nackt und nur mit dünnen Militärmänteln zugedeckt. Sie klapperten vor Froſt; es waren wirklich faſt alles nur Halbtote. Beide Füße und ein Bein gelähmt, ohne Bein, ſchwerer Lungenſchuß, Beine gelähmt, blind. Enſetzlich! Und das Schrecklichſte, daß wir faſt keine Sachen mehr hatten. Bloße Füße hatten ſie faſt alle, die Strümpfe reichten nicht; einem wichkelte ich die Füße in eine Weſte, dem andern zog ich Strümpfe an. Von Selbſtanziehen war bei keinem die Rede. Ich weiß nicht, woher ich die Kraft nahm, ſie in dieſem engen Raum zu heben. Ein Tiroler hatte nur eine Militärbluſe an, die bis zum Bauch reichte, alles übrige war nackt und Hoſen hatten wir keine mehr. Ich gab ihm meine eigenen Handſchuhe, wollene bis zum Ellen⸗ bogen. Du hätteſt ſehen ſollen, wie dankbar er war. Und mitten drunter war auch ein 19jähriger Knabe, ein Kriegsgefangener, in Lumpen gehüllt, mager, elend, entſetzlich. Mit den Offi⸗ zieren konnte ich etwas reden, ſie waren reizend. Dann wurden wir in das Hoſpital gebeten. Dort ſollten 11 Mann evaluiert werden— war es nun Dummheit, oder was war es ſonſt, daß 5 dieſe 11 weggeſchicht wurden— es waren die aller⸗ ränkſten. Einer mit zwei abgefrorenen Füßen und einem Schuß, der ihm das Augen herausgeriſſen hatte, die Kugel war durch den Hinterkopf herausgegangen. Er war ganz irr— ein Sterbender würde weggeſchickt. Daan einer mit einem Schenkelbruch und Dyſenterie, der laut ſchrie; und daneben ſo und ſo viele ganz Geſunde, die blieben! Ein Beamter ſagte mir: „Bei uns wird jetzt immer in der Nacht evakuiert, weil ſie alle nackt ſind, und es daher am Tage ſunpaſſend iſt, ſie zu ſchicken.“ 5 4 Aber nun noch etwas anderes. Schönes: Der Weihnachts- abend in dem Kriegsgefangenenhoſpital. Nach langem Hin und Her war es den Paſtoren geſtattet worden; in einem Lazarett kam ich auch hinein. Es brannte ein kleines, mehr als be⸗ ſcheidenes Bäumchen. Unter dem Baume waren die Säckchen auf⸗ ebaut, und die Offiziere hatten für ihre paar Heller noch ee und Butterbrote für uns beſtellt. Erſt wurde„Bom Himmel hoch, da komm ich her“ geſungen, dann eine ſchlichte Anſprache gehalten, dann„Stille Nacht“.— Jaſt alle Offiziere hatten Tränen im Auge und auch die Soldaten. In dem Hoſpital, in dem ich war, ſind Arzt und Schweſter reizend, ſo daß wir da noch ein Stünchen bleiben konnten. Ich werde dieſe Weihnachten nie vergeſſen. Die vergrämten Geſichter, viele Verwundete auf Krücken oder auf Tragbahren hereinzetragen; wie ſie auflebten, wenigſtens einen Schimmer vom Weihnachtsbaum zu ſehen.— Wir haben hier einige hohe Herren— Fürſt von Graf...., doch haben wir ſie nicht zu Geſicht bekommen, da ie am ſchlimmſten Orte liegen. Den kl. Kurt von.. konnte ich nicht mehr ſehen, er war am Tage vorher weggeſchickt. Er war ein entzückendes Kerlchen. Er war tief gekränkt, als man ihn nicht für voll nahm:„Bitte, ich bin Mitte Februar 18 und Oberſekundaner“. Frau Dr. fragte, ob ihm die Eltern auch erlaubt hätten, in den Krieg zu gehen: Die Mutter hat geweint, aber der Vater war dafür, antwortete er militäriſch. Uebrigens hat er einen reizenden Vize⸗Papa gefunden, einen alten deutſchen Soldaten, der für ihn ſorgte und auf alles aufpaßte. Er war auch der einzige, der um etwas bat: beſcheiden und verlegen: „Bitte um eine Haube für den Jungen, er erfriert ſich ſonſt die Ohren.“ Für ſich bat er nichts, obwohl er nur ein dünnes Militärmäntelchen hatte.“— 5. Dieſe ungeſchminkten Schilderungen, deren Wahrheit in jedem Worte zu ſpüren iſt, ſind ein erſchütterndes Bild der Not unſerer Brapſten, eine flammende Anklage gegen die rohe Bar⸗ barei des„gutmütigen“ Ruſſenvolkes und ſeiner Verantwort⸗ lichen— gleichzeitig aber ein erhebendes Beiſpiel ſchlichten deut⸗ 5 ſchaf Heldenmutes, deutſchen Mannesſtolzes und echter Kamerad⸗ chaft, die bis zum Tode treu iſt. Unſere Regierung muß und wird Mittel finden, hier mit äußerſter Tatkraft einzuſchreiten. Die zahlloſen ruſſiſchen Gardeoffiziere in deutſchen Gefangenen⸗ lagern ſtehen uns für den Erfolg unſeres Proteſtes. 25 Evaluierung bedeutet den Abtransport der Gefangenen aus den Lazaretten nach Sibirien.. F 3: 15 2 5 5 6 2 N Baden. 9 men als Beſchäftigungsarten für weibliche Arbeitskräfte bei der Eiſenbahnverwaltung außer dem Schreibdienſt in Frage der Dienſt an den Fahrkarten⸗Gepück⸗ und Ex⸗ Freßgutſchaltern, der Telegraphen⸗ Fernſprech⸗ und Rech⸗ nungsdienſt bei Perſonenabfertigungen ebenſo der Dienſt bei Güterabfertigungen. Angelernte Neulinge erhalten je nach Alter, Dienſtort und Leiſtungsfähigkeit Vergütun⸗ gen von 60 bis 80 Mark monatlich. 5 . Karlsruhe, 14. Juli. Die hier von Konſtanz bisher eingetroffenen deutſchen Auskauſchgefangenen er⸗ ſahren ſelbſtverſtändlich die liebevollſte Pflege und er⸗ freuen ſich mancherlei Aufmerkſamkeiten. Die Verwun⸗ deten wurden ſowohl von dem Großherzogspaar wie nuch von der Großherzogin Luiſe in der zum Lazarett umgewandelten Feſthalle beſucht. e Freiburg, 14. Juli. Die Stadt Freiburg geht mit allen Kräften daran, die Einwohnerſchaft gegen die Lebensmittelkeurung zu ſchützen. So hat die Etadtverwalkung zur Beſchaffung von Lebensmitteln aller Art in der Zeit vom 1. Februar bis 1 Juli ds. Js. die Summe von insgeſamt 1130 000 Mark ausgegeben. Das Städt. Lebensmittelamt hat neuerdings größere Po⸗ ſten Kriſtallzucker und gegen 900 Zentner Gemüſenudeln und Suppeneinlagen erworben, die zu mäßigen Preiſen an die Bevölkerung abgegeben werden.„ e berbühlertal, 14. Juli. Das 3½ jährige Töchterchen des Landwirts 1 el 2 2 Nu Joſeph Ibach in der Auge. blick in ei . — 1 der mit heißem Waſſer und ſtarb an den erlittenen .. i ſchweren Verbrühungen. N f ) Engen, 14. Juli. Unter dem Verdacht der Brandſtiftung wurde der 13 jährige Volksſchüler Alfred Schnotz in Hilſingen verhaftet. Der junge Burſche iſt geſtändig das Wohnhaus ſeines Stiefbruders ange⸗ Findet zu haben. Außerdem hat er ſich eines Diebſtahls ſchuldig gemacht.„„„ Lokales. Seckenheim, den 15. Juli 1915. Das Eiſerne Kreuz II. Kl. erhielt wegen Tapfer⸗ keit vor dem Feinde der Gefr. Georg Arnold. Der Landwehrmann Jakob Hauck wurde, nachdem er vor kurzer Zeit zum Gefr. an Großherzogs Geburts- tag zum Unteroffizier befördert. „ Die Zahl der Feldpoſtſendungen iſt noch immer im Steigen begriffen. Nach einer am 24. Juni vorgenommenen Zählung ſind an dieſem Tage aus Deutſchland 8,5 Millionen Feldpoſtbriefſen⸗ dungen nach dem Felde abgegangen. Davon waren 5,9 Millionen portofreie Briefe und Poſtkarten und 2.6 Millionen frankierte Feldpoſtbriefe und Feldpoſtpäckchen Da nach einer Mitte Mai vorgenommenen Ermittelung im Felde ſelbſt 5,8 Millionen Feldpoſtbriefſendungen täglich aufgeliefert werden, umfaſſt der geſamte Feldpoſtbriefverkehr täglich 14,3 Millio- nen Sendungen. Von den in der Heimat aufge- lieferten Feldpoſtbriefen müſſen immer noch kläglich gegen 35 000 Sendungen von den Poſtſammelſtellen nach dem Aufgabeort zurückgeleitek werden, weil ſie völlig mangek⸗ haſt adreſſiert oder ſo ſchlecht verpackt ſind, daß ſie nicht ius Feld geſchickt werden können. Das Publikum wird von neuem erſucht, der richtigen Adreſſierung und ſachgemäßen Verpachung der Feldpoſt⸗ ſendungen die größte Sorgfalt zuzuwen⸗ 1 den. i — Nicht die volle Feldpoſtadreſſe an Kriegs- gefangene. Von den Angehörigen deutſcher Kriegsge⸗ ſangener im feindlichen Ausland wird in Sendungen au dieſe oft die volle Feldpoſtadreſſe unter Angabe von Brigade, Diviſion, Armeekorps uſw. benützt. Derartig⸗ eingehende Angaben ſind geeignet, dem Feinde einen Ein blick in die Gliederung unſeres Heeres zu geben. Die Adreſſen ſollten lediglich die Bezeichnung der Kompagnie, Eskadron, Batterie und des Regiments oder des ſelb⸗ gändigen Bataillons enthalten. Dieſe Angaben genügen vollſtändig zur Ermittlung des Kriegsgefangenen. Poſt⸗ 1 die dieſen Anforderungen nicht eutſprechen, ufen Gefahr von der Beſörderung ausgeſchloſſen zu werden. 1 5 i 1 Verantwortlich für die Redaktion Gg. Jimmermann, Seckenheim 2 e, So I 25 1 rc a ,, ö ,, b 4 2 2 7— 2 9 5. 2 2 7,, 22 2 2 9 2 % — 7 2 2 Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Annahmestelle: 6g. Leo nh. Bühler, Seckenheim, wohnhaft: An den Planken; kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheck- konto 629 Ludwigshafen a. Rh. Sammel⸗Anzeiger unt für Mitglieder der Laudw. Ein- u. Nerkaufsgenoſſenſchaft. Ein Maulkorb verloren gegangen, abzugeben Fried⸗ richſtraße 65. N Ein Rutſchholz verloren gegangen, abzugeben bei Heinrich Volz, Ecke Luiſenſtraße. i 8 Strohſeile zu verkaufen, Wilhelm Volz, Neckarauer⸗ ſtraße Nr. 11. WIESER-ILLI 5 Lulisenstrasse 40— Empfehle mein Lager in i loigor- und ölusenstofe, Lolnen. U. Baum öolwüren, Damen- und Kinderwäsche Shülrhon. Unlerröche, Origol⸗Wüsche Tlöchdochen und Vorhänge. ante Qualitäten. Hortellhaite Preise. Grline Ilarken. 5 Arbeiter D gesucht. Färberei Kramer. 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Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß unter dem Schweinebeſtand des Karl Fedel dahier Friedrichlraße 68 die Schweinepeſt ausgebrochen iſt. Stallſperre wurde verfügt. Seckenheim, den 14. Juli 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch Bekanntmachung. Das diesjährige Ab⸗ und Zuſchreiben der Einkommen⸗ und der Vermögensſteuer wird am Montag, Dienstag, Mittwoch u. Donnerstag, den 19.— 22. Juli 1915 vormittags von 9— 12 Uhr und nachmittags von 2— 4 Uhr im Rathaus hier vorgenommen werden. Wer Hilfsperſonen in anderer Weiſe als lediglich in ſeinem Haushalt oder beim Betrieb der Landwirtſchaft gegen Entgeld beſchäftigt, hat das hierfür vorgeſchriebene Verzeichnis auszufüllen und bis zum Beginn obiger Friſt beim Schatzungsrat einzureichen.. N Die hierzu erforderlichen Vordrucke ſind, ſofern ſie nicht zugeſtellt werden, beim Schatzungsrat abzuholen. Wer die ihm obliegenden Steuererklärungen und Anmel⸗ dungen der Hilfsperſonen nicht rechtzeitig oder wahrheits⸗ widrig erſtattet, macht ſich ſtrafbar. f Zur näheren Belehrung werden die Steuerpflichtigen auf die an der Ortsverkündigungstafel angeſchlagene Be⸗ Seckenheim, den 3. Juli 1915. Der Vorſitzende 55 Schatzungsrats: olz. Bekanntmachung. Gefangenenfürſorge betr. 3 Wir erſuchen die hieſige Einwohnerſchaft falls Kriegs⸗ teilnehmer in Gefangenſchaft geraten, dies ſofort unter Angabe der Feld⸗ und Gefangenenadreſſe auf dem Rat- haus Zimmer Nr. 7 anzumelden.. Seckenheim, den 23. Juni 1915. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch Zu erfragen in der Exped.