2 1 Ur. 82. 4 Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Aus der Zeit für die Zeit. Am Iſonzo geht etwas vor, Düſter raunt dort ein Geiſterchor Von des Verrates Judaslohn, Und gar von einer Million, Die d' Innunzio für Verrat Als Ehrenlohn der Heldentat Empfing. Schad es iſt um den Herrn: Vom Himmel fiel ſein heller Stern. Horch nur dem Geiſterrufe dumpf: Verſinke denn in deinem Sumpf! Auch eine Dichtergröße fällt Im Vaterlandsverrat! Die Welt Cc 7 Seckenheim, Samstag, den Will Edelmut an Dichter ſehn, Soll ſie zu Dichters Hohen gehn. Heil Auſtria! Germania! Wohin Ihr kommt iſt Sieg euch nah, Weil ihr die Fahne Gottes führt, Und euer Schwert, wie's ihm gebührt, Für Wahrheit zieht, Gerechtigkeit, Der Welt zur Ehr, zum Ruhm der Zeit. Ein Panzerkreuzer torpediert! Man ſieht, Italien verliert An Oeſterreich zu Land und Meer Nicht nur die„zweifelhafte Ehr“, Nein auch, wie es ſchon heute droht, Sein„Neuitallens“ Morgenrot. aK Deutſche Mütter, deutſche Frauen Deutſche Jungfraun, alleſamt, Eifrig, voller Selbſtvertrauen An dem ſchönſten Werke bauen, Dos ihr edles. Herz entflammt. Hergeſtammt aus allen Ständen, Schweſterlich vereint zur Tat, Wollen ſie ihr Werk vollenden, Das aus zarten Engelshänden, Himmelskraft zur Hülfe hat. In dem deutſchen Fraungemüte, Edel und unendlich tief, Wie ein Born, voll Lieb und Güte, Opferfreudigkeit erglühte, Als der Krieg zum Opfer rief. Frauenhoheit, Frnuentugend, Deutſcher Frauen Herz und Hand Helfen, mit der Seele Jugend Neue Rettungswege ſuchend, Stützen dich, o Vaterland! Und ſo wirſt in Kampf und Kriegen, Heiliges Vaterland, du ob Aller Feinde Tücken ſiegen! Und wo Siegesfahnen fliegen, 8 8 Klingt das Lied von Frauenlob! Anzeiger, Joes heimer Anzeiger, Neckarhauſer Seitung, Goͤinger Hmisblaif der Bürgermeisterämter Secenheim, Ilvesheim, Neckarhausen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. —— e e Der Weltkrieg. Der Hauptkampfplatz auf der Weſtfront ſind nach wie vor die Argonnen. Es iſt für die günſtige Lage der Deutſchen bezeichnend, daß die Franzoſen gerade hier am Tage des Nationalfeſtes Lorbeeren pflücken wollten, ſtatt deſſen aber mit blutigen Köpfen heimgeſchickt werden konnten. Der bedeutende Verluſt an Gelände läßt den Franzoſen keine Ruhe, ſie bieten alles auf, um die Scharte auswetzen zu können. Bisher ſind aber alle Verſuche, wie der jüngſte Heeresbericht ausdrücllich feſt⸗ ſtellt, uns die erſtürmten Stellungen zu entreißen, miß⸗ glückt, ſo daß ſich die eroberten Gebiete feſt in deutſchen Händen befinden. Um die Aufmerkſamkeit von dem alten Kampfplatz etwas abzulenken, griffen die Fran⸗ zoſen hart weſtlich der Argonnen in ſtarken Angriffen an. Aber auch hier ſtießen ſie gegen eine undurchdring⸗ liche Mauer, die von norddeutſcher Landwehr gebildet wurde. Große blutige Verluſte waren das Ergebnis der franzöſiſchen Angriffe. Die Kämpfe in den Argonnen haben in kurzer Zeit den Franzoſen eine empfindliche Einbuße an Mannſchaften gebracht. Gegenüber den Rieſenzahlen des Oſtens ſchienen die Einzelergebniſſe hier verſchwindend klein. Zuſammengeſtellt ergeben ſie aber, wie die Oberſte Heeresleitung in ihrem Bericht verzeich⸗ net, in der kurzen Zeit vom 20. Juni bis zum heutigen Tage 116 Offiziere und 7009 Mann an Gefangenen. Auch ſonſt war es auf der Weſtfront wieder äußerſt lebhaft. In der Gegend von Souchez iſt am 14. Juli ſüdlich des Kirchhofs ein Grabenſtück verloren gegangen. Das war alſo das ganze Ergebnis, womit man in Paris zur Feier des Nationalfeſtes aufwarten konnte. Oeſtlich von Luneville, in der Gegend von Leintrey, kam es zu bedeutungsloſen Vorpoſtengefechten. Auch unſere Flie⸗ ger nehmen an den Kämpfen im Weſten regen Anteil. Sie bewarfen die feindlichen Truppen in Geradmer. Auf dem Kriegsſchauplatz in Nordpol könen wir wieder einige Erfolge verzeichnen. Nördlich von Popeljany haben unſere Truppen die Windau über⸗ ſchritten. Südweſtlich von Kolno und ſüdlich von Prasz⸗ nysz konnten wir weiter erfolgreich vordringen. Unſere dortige Front zieht ſich jetzt von Praszuysz ungefähr parallel der Grenze in nordöſtlicher Richtung über die Orzye, Omulew, Skwa auf Kolno zu. Lang chiebt ſich alſo auch in Nordpolen unſere Front nach Süden vor, ein Beweis, daß auch hier der ruſſiſche Widerſtand allmählich ein ſchwächerer wird. Die Ereigniſſe im Weſten. „ ee 5 5 8 8 Der franzöſiſche Tagesbericht. 5 WTB. Paris, 16. Juli. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag 3 Uhr: Nördlich von Arras war die Nacht ziemlich bewegt. Südlich des Schloſſes tengräben. Carleul bemächtigten wir uns einer Reihe deutſcher Schü⸗ Zeitung. Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 3 Um Neuville⸗Saint Vaaſt und im Labyrinth Handgranatenkämpfe. In den Argonnen iſt der Kampf auf das weſtlich des Waldes gelegene Gebiet beſchränkk, wo wir geſtern nördlich der Straße von Servon vor⸗ rückten. Nach einer Reihe von Gegenangriffen gelang es den Deutſchen, im Beaurain⸗Gehölz wieder Fuß zu faſſen. In dem Reſt des Abſchnittes iſt die Lage un⸗ verändert. Zwiſchen Fey⸗en⸗Haye und dem Prieſterwalde wurde der Feind, der aus ſeinen Schützengräben herauszu⸗ kommen ſuchte, ſofort durch unſer Feuer angehalten. Abends 11 Uhr: Der Tag war verhältnismäßig ruhig. In den Argonnen bei Marie Thereſe Kampf mit Bomben und Handgranaten. Zwei deutſche Angriffe, der eine gegen Haute Chevauchee, der andere gegen Boureuilles wurden zurückgeſchlagen. Auf der übri⸗ gen Front iſt nichts zu melden, außer einigen Artillerie⸗ kämpfen, beſonders nördlich von Arras, im Abſchnitt von Quennevieres, auf dem rechten Aisneufer in der Nähe von Troyon, auf den Maashöhen in der Umgebung des Grabens von Calonne und in den Vogeſen in der Nähe von Wieſenbac t 2 Der Gefangenenaustauſch zwiſchen Deutſch 253 5 5 288 18 1 und Frankreich.„ WTB. Konſtanz, 16. Juli. Der heute morgen 8.30 Uhr hier angekommene ſchweizeriſche Sanitätszug brachke 56 Perſonen, darunter 2 Offiziere und 6 Sanitätsofſiziere. Zum Empfang der Schwerverwundeten war Prinz Max von Baden heute wieder erſchienen. Unter den An⸗ kömmlingen befand ſich auch ein Ehepaar, das bisher unter den Zivilgefangenen in Dahomey interniert ge⸗ weſen war. Eine Dame in Winterthur hat an Frau Oberſt Bohni 100 Francs zur Verteilung an die deut⸗ ſchen Schwerverwundeten übergeben.— Geſtern wurden 700 franzöſiſche Sanitätsleute nach Frankreich abtrans⸗ portiert. Morgen trifft in Konſtanz wieder ein Zug mit a deutſchen Sanitätern ein.. 8 K Die Minengeſahr. 1 WTB. Calais, 16. Juli.(Agence Havas.) Der Dampfer„Nieuport“ ſtieß in den Gewäſſern von Calais auf eine ſchwimmende Mine und ſank. Die Beſatzung von ſechs Mann ertrank. b e Der Bergarbeiterſtreik in Südwales. Wo. Rotterdam, 16. Juli. Der„Nieuwe Rokker⸗ e Teuerdank's Brautfahrt. N Von Guſtav von Meyern. 55 FPeortſetzung. Nachdruck verboten. „O, auch mit dem Spuk werde ich aufräumen, aber vor allem mit dieſer ſataniſchen Erfindung der Trucker⸗ kunſt, die aus hinterliſtigem Verſtecke ihre vergifteten Bolzen ſchießt. Wiſſet Ihr, Raveſtein, was eine meiner erſten Regierungshandlungen ſein ſoll? Ein peinliches Verbot gegen den vermaledeiten Bücherdruck! In meinem künftigen Muſterſtaate darf überhaupt Leſen und Schrei⸗ ben nur noch vom Junker an aufwärts gelernt werden.“ Raveſtein's Züge waren bei dieſer Rede ſehr ernſt geworden. Mochte er auch ein zweideutiger Politiker ſein, er ſtand doch auf der Höhe der Bildung ſeiner Zeit, und weder ſein Mut noch ſein Ehrgeiz ging ſo weit, ſich um der Gnade eines kleinen Despoten willen dem Ge⸗ lächter der Welt preiszugeben. „Herr Herzog,“ ſagte er, ſich ein Herz zu frei⸗ mütigem Bekenntnis faſſend,„ich bin gern und weit mit Euch gegangen, aber da.. dürften ſich unſere Wege doch trennen.“ Cleve ſah ihn groß an; dann lächelte er, und ſeine waſſerblauen Augen hatten plötzlich wieder den alten treuherzigen Ausdruck, ſeine Worte wieder den ſonoren, einſchmeichelnden Ton. „Was fällt Euch ein, alter Freund? Könnet Ihr glauben, daß ich jemals ein Tyrann ſein werde? Das mißbildete Volk bedarf nur eines Vormundes, und nie⸗ mand kann heißer wünſchen als ich, ihm im Verein mit Krummſtab und Langſchwert den Segen wiederzugeben, deſſen es, bei Gott, ſo benötigt.“ 5 ö Ein feierlicher Augenaufſchlag bekräftigte den from⸗ men Wunſch. Aber Raveſteéin ſchüttelte den Kopf. .„Ihr kennt nicht unſere Staaten““L s„Aber ich kenne meine Soldaten,“ verſetzte kurz und ſcharf abſchneidend der Herzog.„Und wie man mit dem Agebildeten Bürgerſtand“ umſpringen muß, werde ich Euch alsbald beweiſen. Die Stunde naht. Sehet, da kommen ſie ſchon in's Portal, die Herren Abgeordneten Eurer „Schmähſchriften leſenden“ Klaſſe! Ich nehme ſie auf mich. Empfanget Ihr unterdeſſen die Herzogin, wenn ſie mit meinem Sohne heimkehrt. Es iſt mir angenehm, daß Ihr bei meiner Verhandlung außer dem Spiele bleibt. Gottlob“— und er atmete hoch auf—„auch von Maximilian habe ich nichts mehr zu fürchten, denn wenn Ihr mich wiederſehet, ſehet Ihr... den Re⸗ genten.“. 3 e e e Der Kanzler zog ſich, ſo formlos er eingetreten war, ſo ehrerbietig förmlich durch die Tür zurück. „Er iſt die längſte Zeit Kanzler geweſen,“ mur⸗ melte Cleve vor ſich hin. Dann glättete ſich ſeine Stirn, und die alte Leutſeligkeit nahm wieder ihre Stelle ein. Der„Wekkering“ der Belfriede in Stadt und Schloß kündete ſechs Uhr. Die Glocken und Glöcklein im„Bei⸗ jaard⸗Toreken“, der Spitze des hohen Belfrieds, ließen ihr„plaiſantes und melodieuſes Gheclanck“ erſchallen. Die vor der Säulenhalle als Ehrenpoſten ſteh enden Helle⸗ bardiere ſtießen aus. Verno meldete die Abgeordneten. In langem Zuge betraten ſie die Halle, die aus den angeſehenſten Bürgern der großen Städte gewählten Vertreter der Intelligenz und der Freiheiten der nieder⸗ ländiſchen Staaten. Voran ſchritt der würdige, charakter⸗ feſte Vizepräſident mit dem Vizebürgermeiſter von Gent — denn der im Felde abweſende Präſident war zu⸗ gleich der Bürgermeiſter des Vororts—, beide um den Kopf die rotſeidene, unter dem Kinn über die Schulter geſchlungene Sendelbinde, den ſchwarzen, auf den Seiten offenen Ueberwurf, am Halſe mit Pelz aus⸗ geſchlagen, das Haar in der Kolbe geſchnitten, den ſchwar⸗ zen Filzhut ehrerbietig in der Hand. Ihnen folgten Ge⸗ lehrte, kurzhaarig, in langem Talare und hoher Mütze, Kaufherren in den verſchiedenſten Farben, aus dem Nor⸗ den düſterer, aus den Südſtaaten bunter, unter erſteren Holländer, ganz in Grau oder Schwarz, ſchweigſame Mynheer's von behäbigem Gleichmut, unter letzteren ein dervolke der afrikaniſchen Küſte ſeinen Farbenſinn aus⸗ gebildet haben mochte, denn er trug ein grünes Wamms mit gelben Beinkleidern und roter Sendelbinde, auch hier und da ein ehrbarer Handwerksmeiſter, den das Vertrauen ſeiner Mitbürger berufen, in Zoddelmütze und beſcheidener Tracht. Sie alle betraten n heinander den Säulengang und entblößten die Häupter, als der Herzog von Cleve jetzt ihre Spitzen begrüßte. e „Ah, willkommen, Herr Vizepräſident der Staaten, willkommen, Herr Bürgermeiſter!“ redete er dieſelben an, jedem die Hand ſchüttelnd.„Gute Nachrichten vom Herrn Präſidenten? Noch immer nicht? O, ich hoffe das Beſte. e ohne ſie zu Worte kommen zu laſſen, deutete er auf die Seſſel am Tiſche jenſeits des Kamins.„Wenn es Euch gefällig iſt, werte Herren!“ Dann ſich zu den übrigen wendend, bewillkommnete er ſie mit zuwinkender Hand⸗ bewegung.„Ihr lieben Freunde, ſeid gegrüßt und ver⸗ zeiht, daß ich Euch in der Eile keinen würdigeren Raum zum Empfange bieten konnte! Nehmet Platz auf den Seſſeln— ich bitt' Euch— ganz ohne Anſehen der Perſon, ohne Rang und Stand; wir ſind hier unter Brüdern, ganz unter uns.“ 5 a „Ein leutſeliger Herr!“ ſagte der Papageifarbene geſchmeichelt zu ſeinem Nachbar, einem grauen Holländer, neben dem er Platz naoahm. 5 25 880 „Recht niederträchtig,“ antwortete der Holländer ein⸗ ſilbig, indem er das„nieder“ betonte und demnach bei⸗ ſtimmte. e N eee ee Kleve aber begrüßte erſt noch am vorderen Tiſche zwei Notare, die eben Dokumente vor ſich ausbreiteten, und folgte dann Verno, der den Präſidenten geleitet hatte und ihm ſelbſt jezt ehrerbietig entgegenkam Gortſehung folgt) Vorzüglicher Feldherr, nach dem was man hört!“ Und a ee . Parlament, die Regierung habe beſchloſſen eine Kriegs⸗ anleihe von 20 Millionen Pfund Sterling zu park Auſtralien zu emittieren.„ e Die neue engliſche Rekrutierungspropagand. WTB. Mancheſter, 16. Juli. Der Londoner Kor⸗ reſpondent des„Mancheſter Guardian“ ſchreibt über die neue Rekrutierungspropaganda, deren Erfolg er aner⸗ kennt: Der einzige auftauchende Zweifel über dieſe energiſche Werbung iſt, ob ſie nicht in Verfolgung ausarten könnte. Es iſt nicht gerade ein Freiwilli⸗ gen⸗Syſtem, wenn man einem Mann, der nicht in die Armee eintreten will, das Leben zur Laſt macht oder die Wahl zwiſchen Anwerbung und Arbeits⸗ loſigkeit ſtellt, was vielfach verſucht wurde. Der Korreſpondent findet bereits Anzeichen von Ge⸗ reiztheit im Publikum, die leicht die Form einer Reaktion gegen die ganze Idee des Kontinenkalkrieges an⸗ nehmen konnte. Kitcheners Guildhallrede habe ähn⸗ liche Zweifel erweckt. Kitchener ſagte, nach Her⸗ ſtellung des Regiſters würde man geeignete Kandidaten betreffs Eintritts in die Armee herantreten. Es ſei ganz recht, dazu aufzufordern, aber nicht etwa in der Form, einen wirtſchaftlichen und moraliſchen Druck auf die Betreffenden auszuüben. Die einzig legitime Form des Zwanges ſei die allgemeine Wehrpflicht. Jedermann weiß, daß die Wehrpflicht kommt. WTB. London, 16. Juli.„Daily Chronicle“ be⸗ zeichnet in einem Leitartikel die Rede Lansdownes im Oberhaus als eine ungeſchminkte, ſelbſt drohende Forderung der Wehrpflicht. Er hat, ſo ſchreibt das Blatt, ſich damit ebenſo an gewiſſe Kollegen im Kabinett, als an das Oberhaus gerichtet. Das iſt jeden⸗ falls eine neue Auffaſſung von der verfaſſungsmäßigen Stellung eines Miniſters. Wenn ſie allgemein Anklang findet, dann ſind die Hoffnungen, die ſich auf die Koalition gründeten, zum Scheitern verurteilt. Loyali⸗ tät iſt ſtets die erwünſchte Tugend eines Kabinetts⸗ miniſters, aber bei einer Koalition iſt ſie ganz unerläßlich. —„Daily Mail“ ſchreibt in einem Leitartikel: Jeder⸗ mann weiß, daß die Wehrpflicht kommt. Die Re⸗ giſtrierung wird im November fertig ſein. Die Erledigung des Wehrpflichtgeſetzes wird das Jahresende in Anſpruch nehmen. Eine Armee auf Grund der Wehr⸗ pflicht kann erſt im Jahre 1916 ausgebildet werden. Wenn die Politiker nicht aufwachen, wird die Wehrpflicht vielleicht zu ſpät kommen. Soldaten werden offenbar dringend gebraucht, ſonſt würde das Kriegsamt nicht ſo geschieht Anſtrengungen machen, wie es jetzt in London geſchieht. FCC Ee 8 Der canadiſche Premierminiſter Kabinettsrat zugezoge. 8 „ WTB. London, 16. Juli.(Reuter.) Der jeßt in London weilende canadiſche Premiermini⸗ ſter iſt zum Kabinettsrake zugezogen worden. Dies bedeutet eine völlige Neuerung gegenüber dem bis⸗ herigen Brauch, demgemäß nur Mitglieder des K bi. netts an deſſen Beratungen teilnehmen durften. 2 8.. 8 8 3 Zur Rede Poincares. f WTB. Berlin, 16. Juli. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibbtt: 35500. Daß das franzöſiſche Staatsoberhaupt das Land in ſeiner ſchweren Bedrängnis zu ermutigen ſucht, iſt nur in der Ordnung. Dank unſeren Waffen können wir abwarten, bis die unabwendbare Entwickelung das fran⸗ zöſiſche Volk zur Erkenntnis der wahren Lage bringt. Zu dem Verſuche Poincares, Frankreich als das fried⸗ liche, überfallene hinzuſtellen und ſeine Staats⸗ männer von jeder Schuld zu entlaſten, bemerkt das Blatt, daß dieſe Ausführungen gerade Herrn Poincare beſon⸗ ders ſchwergefallen ſein müßten, da auf ihm ein ſehr ſtarker Anteil der Verantwortung für den Weltkrieg falle. Zum Beweis hierfür bringt es einige naheliegende Erinnerungen. Das Blatt weiſt darauf hin, daß vor einem Jahr die Preſſe des Zweibundes die Reiſe Poincares nach Petersburg zur„ſilbernen Hochzeit“ des ruſſiſch⸗franzöſiſchen Bündniſſes mit kriegeriſchen Fan⸗ faren begrüßte. Poincare nahm ein ſilbernes Schwert mit Lorbeer und Olivenlaub nach Petersburg mit und legte es am Sarkophag Alexander III. nieder— eine ſtumme Mahnung und eine beredte Zuſtimmung. In den Trinkſprüchen war beiderſeits von der verabredeten Tätigkeit der beiden Diplomatien die Rede, unterſtrichen vom Zaren mit dem Hinweis auf die Verbrüderung beider Armeen. Dieſe„verabredete Tätigkeit der beiden Diplomatien“ hat die Dinge ſo geſchoben, daß der Krieg kommen mußte. Gegenüber der Behauptung Poincares, daß Ru ß⸗ land und Frankreich alles getan hätten, um den Frieden zu erhalten, weiſt die„Nordd. Allg. Zeitung“ darauf hin, daß der franzöſiſche Botſchafter in Peters⸗ burg, wie ſchon aus den amtlichen engliſchen Veröffenk⸗ lichungen hervorgeht, alles getan hat, um den Konflikt zu verſchärfen und vor allem aus der öſterreichiſch⸗ ſerbiſchen bzw. öſterreichiſch-ruſſiſchen Differenz einen ruſ⸗ ſiſch⸗deutſchen Konflikt zu machen. Das Blatt führt aus, Der Botſchafter iſt gleich nach Bekanntwerden der öſter⸗ reichiſchen Note an Serbien mit dem größten Eifer bemüht geweſen, in Kreiſen der ruſſiſchen Regierung und der öffentlichen ruſſiſchen Meinung die Verſion zu ver⸗ breiten, daß Deutſchland die Note nicht nur gekannt, Bensch direkt veranlaßt habe. In dem Augenblick, wo Deutſchland, um einem allgemeinen Konflikt vorzubeugen, bei den Kabinetten der Großmächte darauf hinarbeitete, daß der öſterreichiſch⸗ſerbiſche Streitfall lokaliſiert bleibe, hat Herr Palleologue, wo ſich ihm Gelegenheit dazu bot, verkündet, daß es ſich in Wirklichkeit um einen kuſſiſch⸗deutſchen Streitfall handle. In der klar erſicht⸗ lichen Abſicht, Deutſchland die Schuld an der Verſchär⸗ fung der Kriſis zuzuſchreiben, hat der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter bewußt unwahre Tatſachen aus Peters⸗ burg berichtet und wichtige Meldungen unterlaſſen. So „5 * — N telegraphierte Herr Palleologue ſeiner Regierung am 29. Juli, der deutſche Botſchafter habe Herrn Saſ⸗ 5 155 now mitgeteilt, daß, wenn Rußland ſeine militäriſchen 5 nicht einſtelle, die deutſche Armee mobil acht werden würde Er fügte hinzu, der Ton, in dem e er d. 5 abe, 1 M 111 reich⸗Ungarn zu verfügen. 125 rüſſiſche Regierung veranlaßt, noch an demſelben Tage die Mobilmachung von 13 Armeekorps gegen Oeſter⸗ Tatſache iſt, daß die Unterredung des Grafen Pourtales mit Herrn Saſſonow, auf die Herr Palleologue Bezug nimmt, erſt am 29. Juli abends 7 Uhr ſtattfand während Herr Saſſonow an demſelben Tage ſchon mittags dem deutſchen Botſchafter mitge⸗ teilt hatte, daß am Nachmittag der Befehl zur Mobil⸗ machung von 13 Armeekorps gegen Oeſterreich-Ungarn erlaſſen werden würde. Es iſt kaum anzunehmen, daß der ruſſiſche Miniſter dieſe Mitteilung dem deutſchen Ver⸗ treter gemacht und dem Vertreter des verbündeten Frank⸗ reich vorenthalten hat. Sehr auffallend iſt ferner, daß die franzöſiſche Regierung am Abend des 31. Juli, des Tages, an dem frühmorgens die ruſſiſche allgemeine Mobilmachung in Petersburg bekanntgegeben wurde, von ihrem Petersburger Vertreter über dieſe wichtige Tat- ſache noch keine Meldung erhalten hatte. Man kann nur annehmen, daß Herr Palleologue keine Eile hatte, dieſen verhängnisvollen Schritt Rußlands, der bei allen denen, die den Frieden erhalten zu ſehen hofften, ſchwere Bedenken erregen mußte, in Frankreich bekannt wer den laſſen. Die Redensarten von dem friedlichen über fallenen Frankreich ſind eine ärmliche Legende⸗ die ihren Urheber ſchwerlich auf die Dauer gegen den Zorn ſeiner Landsleute decken wird, nachdem ſich der deutſche Stahl ſtärker erwieſen hak, als Herrn Poin⸗ cares ſilbernes Schwert mit Lorbeeren und Oliven⸗ 8 2„eee ee eee. e ee 1 Die Lage im Oſten WTB. Wien, 16. Juli. Amtlich wird verlautbart vom 16. Juli 1915 mittag: 755 Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: am Dujeſtr dauern an. Die Verſuche der Ruſſen, unſere auf das Nordufer des Fluſſes vorgedrungene Truppen durch heftige Gegenangriffe zu werfen, blieben ohne jeden Erfolg. Wir machten 12 Offiziere und 1300 Mann zu Gefangenen und erbeuteten 3 Maſchinengewehre. Bei der Erzwingung des Dnjeſtrübergangs und in den darauf⸗ folgenden Gefechten fand das Kärntner Infanterieregi⸗ ment Nr. 7 wieder Gelegenheit, beſondere Proben ſeines Heldenmutes abzulegen. In der Gegend von Sokal kam es gleichfalls auf beiden Seiten zu reger Gefechts⸗ tätigkeit. Unſere Truppen nahmen ſtürmender Hand mehrere Stützpunkte, ſo das Bernhardinerkloſter, un⸗ mittelbar bei Sokal. An den anderen Fronken blieb die Lage unverändert. 5 5 Des Kaiſers Dank an die Provinz Poſen. WB. Poſen, 16. Juli. Der Oberpräſident der Provinz Poſen erläßt nachſtehende Kundgebung: S. M. der Kaiſer und König haben in Begleitung des Chefs des Generalſtabs des Feldheeres auf der Reiſe nach dem polniſchen Kriegsſchauplatz Anfangs d. Ms. mit dem Generalfeldmarſchall von Hindenburg in Poſen eine Zuſammenkunft gehabt und einige Tage im Kgl. Schloß verweilt. Verbot auch der Ernſt der Zeit laute Huldigungen, ſo hat es die Bevölkerung ſich doch nicht nehmen laſſen, Seine Majeſtät bei Ausfahrken und Beſichtigungen in der Stadt und in deren Umgebung überall ehrfurchtsvoll und herzlich zu begrüßen. Seine Majeſtät ſind durch dieſe ſpontanen Beweiſe kreuer Anhänglichkeit und vaterländiſcher Geſinnung aufrichtig erfreut worden und haben mich zu beauftragen geruht, der Bevölkerung Allerhöchſt ſeinen wärmſten Dank zum Ausdruck zu bringen. Poſen, 16. Juli 1915, Der Ober⸗ präſident der Provinz Poſen: gez.: von Eiſenhart. e Ruſſiſche Klagen. g WTB. Petersburg, 16. Juli.„Nowoje Wremja“ bringt einen peſſimiſtiſchen Artikel Mentſchikoffs, in dem er ausführt, der Grund, weshalb 300 Millionen Alliierte nicht 120 Millionen Deutſche, Oeſterreicher und Ungarn erdrücken könnten, liege in der beſſeren Bewaff⸗ nung und Munition, ſowie in der größeren Tüchtig⸗ keit des Soldaten der Verbündeken, der durch beſſere techniſche Mittel zwei Gegner aufwiegen könne.— Eine weitere Meldung beſagt, daß durch einen Ukas des Zaren die in Ausbildung befindlichen Jung⸗Koſaken der Armee eingegliedert werden ſollen. 5 Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 16. Juli. vom 16. Juli 1915 mittags: eee Italieniſcher Kriegsſchauplatz war ſowohl an der küſtenländiſchen, als auch an der Kärntner Grenze eine erhöhte Tätigkeit der feindlichen Artillerie wahrzunehmen. An der Dolomitenfront wurden mehrere italieniſche Bataillone, die unſere Stellungen bei Rufiedo und im Gemärk an der Straße Schluder⸗ bach⸗Peudelſtein angriffen, unter bedeutenden Verluſten abgewieſen.. C Der italieniſche Tagesbericht. WTB. Rom, 16. Juli. Bericht der Heeresleitung. Im oberen Cadoré tal, 5 Angriffstätigkeit ſich planmäßig entwickelt, dauert die Beſchießung und Zerſtörung der feindlichen Befeſtigungswerke von Platz⸗ wieſe und Landro mit günſtigen Ergebniſſen fort. Eine Batterie auf dem Raitkofel öſtlich von Landro wurde teilweiſe zerſtört. Erkundungen unſerer Infanterie ſtießen bis zum Seikofel und zum Burgſtaller Kamm im oberen Sextental vor, wo ſie Zuſammenſtöße mit dem Feinde hatten, die für uns günſtig verliefen. Im Falzarego⸗ gebiet kletterte eine Infanterieabteilung durch einen Kamin, der für unerſteigbar gegolten hatte, und be⸗ mächtigte ſich in der Nacht zum 14. Juli durch einen Ueberfall des Falzaregogipfels. Die Abteilung warf den Feind, der einen Gegenangriff verſuchte, zurück und brachte ihm ſchwere Verluſte bei. An den übrigen Teilen der Front iſt die Lage unverändert.„ e Zunehmende Arbeitsloſigkeit in Italien. über die zunehmende Arbeitsloſigkeit in Italien: Längs der Küſte des Adriatiſchen Meeres und auf manchen N Inſeln iſt jeder Schiffsverkehr und Handel unterbunden. Das bedeutet für viele Tauſende Arbeitsloſigkeit, ab und überhaupt alle, die nicht für den Kriegsbedarf ar⸗ f Amtlich wird verlautbart Geſtern E WTB. Mailand, 16. Juli.„Avanti“ ſchreibt die Bekleidungsinduſtrie, die Fabriken für Luxuswarent beiten, die großen und kleinen Kaufleute leiden an Ar⸗ beitsmangel. Dadurch wird das Heer der Arbeitsloſen um Abertauſende größer zu einer Zeit, wo in den Be⸗ krieben für den Kriegsbedarf die Arbeitskraft und die 1 der Menſchen bis aufs Aeußerſte ausgenutzt wird... 5 Der türkiſche Krieg. Dardanellenopfer. WTB. Athen, 16. Juli. Aus Mithlene wird ge— meldet, daß die Engländer und Franzoſen gegen 800 Verwundete von den Dardanellen nach Mar- ſeile und Alexandria abgeſchoben haben. Augenblickliche Erfolge der brit.⸗ engl. Trüppen „ aztge bei den Dardanellen.. WTB. London, 16. Juli. Amtlich wird mitgeteilt, daß die britiſch-franzöſiſchen Streitkräfte an den Dardanellen am 12. und 13. Juli nach heftigen Kämpfen eine Anzahl türkiſcher Lauf⸗ gräben genommen haben. Der Geländegewinn be⸗ trägt 200 bis 400 Meker. Es wurden 422 Ge⸗ fangene gemacht. Die Franzoſen haben ihren äußer⸗ ſten rechten Flügel bis zur Mündung des Fluſſes Kere⸗ vesdere vorgeſch oben 1 5 Der engl. Bericht über die Dardanellenſchlacht. WTB. London, 16. Juli. General Hamilton meldet von den Dardanellen: Der britiſche rechke Flügel und das rechte Zentrum begannen am 12. Juli früh den. Angriff. Die Gefechte dauerten den ganzen Tag. Die Truppen, die daran teilnahmen, unter ihnen ein fran⸗ zöſiſches Korps, eroberten zwei ſtark befeſtigte Lauf⸗ grabenlinien. Der rechte Flügel der feindlichen Linien wurde ebenfalls angegriffen, und die erſte Lauf⸗ grabenlinie mit Leichtigkeit genommen, nachdem die vor⸗ ausgegangene Beſchießung guten Erfolg gehabt hakte. Danach nahmen unſere Truppen die zweite Laufgraben⸗ linie, wobei wir 80 Gefangene machten. Bei Einbruch der Dunkelheit wurde die Linie ungefähr 400 Meter von 4 1 unſerer urſprünglichen Stellung befeſtigt. Im Laufe der Nacht vom 12. zum 13. Juli wurden zwei Gegenangriffe abgeſchlagen. Der britiſche rechte Flügel war jedoch offenbar zu weit vorgedrungen. Die Türken ver⸗ anſtalteten einen gelungenen Angriff mik Handgranaten und eroberten einen Teil der Laufgräben zurück. Da die Stellung von weſentlicher Bedeutung für die Sicherheit der Linie war, wurde eine Brigade der Marinediviſion, unterſtützt von franzöſiſcher Artillerie, vorausgeſchickt. Sie eroberten die Laufgräben, während die Franzoſen inzwiſchen bis zur Mündung des Kerevesdere vordrangen und die neue Stellung mühſam in der Hand behielten. In der Nacht vom 13. auf den 14. Juli hatten die feindlichen Gegenangriffe keinen Erfolg. So wurde das ganze ur⸗ ſprüngliche Ziel des Angriffes erreicht, abgeſehen von einer ungefähr 340 Meter breiten Linie, die noch in den Händen der Türken iſt. 15 Die Dardanellenſchlacht in franz. Darſtellung. 1 WTB. Paris, 16. Juli. An den Dardanellen griffen am 12. Juli unſer Expeditionskorps und der rechte Flügel der engliſchen Truppen die türkiſchen Stellungen an und nahmen mehrere Linien von Schanzwerken ein. Die erſte Linie auf dieſer ganzen Front wurde am Vor⸗ mittag des 12. Juli, die zweite am Ende des Tages, durch einen wunderbaren Sturm der Zuaven und Frem⸗ denlegionäre genommen. Am folgenden Tage wurden neue Fortſchritte an mehreren Stellen gemacht und das untere Keresvedere-Tal beſetzt. Wir machten mehr als 200 Gefangene, unſere Verbündeten 150 Gefangene. Die Verluſte des Feindes, der von der Artillerie oft in dichten Aufſtellungen überraſcht wurde, waren außerordentlich ſchwer. Die Marine beteiligte ſich mit Erfolg an den Operationen, indem ſie Atſchi Baba an der aſiatiſchen Küſte beſchoß.(Der türkiſche Tagesbericht hat uns bereits den wahren Sachverhalt über die mißglückten Angriffe, der Verbündeten mitgeteilt. Als Erſatz für die ent⸗ gangenen Erfolge für das Nationalfeſt ſollen jetzt er⸗ dichtete Dardanellenſiege die franz. Bevölkerung beruhi⸗ gen. Die Red./ r 1 Die Beläſtigung des griechiſchen Handels. WTB. Athen, 16. Juli. Die Beläſtigung des grie⸗ chiſchen Handels ſeitens der Engländer dauert fort. Griechiſche Schiffe werden beſchlagnahmt, 80 5 3 verſchleppt und unterſucht, trotz der von Lord Creme 6 1 abgegebenen Verſicherung. Die Preſſe behauptet, g griechiſche Regierung bereite eine neue energiſche Proteſtu ote vor. 5 5 N. Neues vom Tage. Das Befinden des griech. Königs. WTB. Athen, 16. Juli.(Von unſerem Privat⸗ korreſpondenten.) Die Hofärzte haben geſtern den König unterſucht. Ihr Bericht ſtellt feſt, daß das Allgemein- befinden des Königs ſehr befriedigend ſei, aber die Herz⸗ ſchläge ſeien ein Anzeichen dafür, daß der König vor⸗ läufig keiner Anſtrengung und Aufregung bezüglich den Politik ausgeſetzt werden dürfe.. 255 8 Eine vorzügliche Ernte in Auſtralien in Sicht. WTB. Melbourne, 16. Juli.(Reuter.) Die auſtraliſche Kriegsanleihe in Höhe von 20 Millionen Pfund Sterling wird unter den gleichen Bedingungen wie die britiſche ausgegeben werden. Miniſter Hughes er⸗ die klärte, die Ernte dürfte einen Rekordertrag ergeben, doch werde die Einbringung auf Schwie rigkeiten ſtoßen. r— Erſtürmung einer ruſſiſ chen Hauptſtellung. ö — 1 1 Gch. Geſchrieben, den 16. Juni 1915. Ende März kamen wir in unſere heutige Stellung vor Praßnitz. Die Preußen hatten Praßnitz geſtürmt, mußten es aber im Februar wieder räumen. Sie zogen ſich zurück. Die Artillerie beſetzte die hinten liegenden Höhen, etwa 165 Mete er dem Meere; ihre Infanteri eine Stell die Ebene vor Praßnitz in der Mitte etwa um 5 Meter. Es iſt eine ſanft anſteigende Erhöhung und ebenſo wieder rerflachend. Dieſe Höhe, 135 Meter, beſaßen die Ruſſen. Nun Konnten ſie genau ſede Truppenbewegung, Ablöſung uſw. beob⸗ achten und darnach handeln. Dies konnte auf die Dauer nicht . So war es, als wir die preußiſchen Truppen ablöſten. ir mußten dieſe Höhe nehmen. Eine diretzter Frontalangriff würde zuviel Leute koſten, ſo wählte man den Sappenangriff. Die vorbereitenden Arbeiten. 5 Aus der Reſerveſtellung, die natürlich zuerſt Hauptſtellung war, arbeiteten ſich bei Nacht die Truppen vor und ſo wurde die alte Hauptſtellung ausgebaut, mit der hinteren Stellung durch Laufgräben verbunden. Dieſe ſind natürlich, wie jede Stellung nicht gerade gebaut, ſondern gehen im Zickzack, wegen eindlichem Artillerie- und Gewehrfeuer, genannt Schulterwehren. Hadurch iſt ein Flankenfeuer ausgeſchloſſen. Von dieſer alten Hauptſtellung aus war man dem Feind ziemlich näher ge⸗ zückt und ein weiteres Vorarbeiten wie zuletzt, wäre mit großen Verluſten verbunden geweſen, deshalb wurden nue Sappen vorgetrieben. Es ſind dies eigentlich neue zahlreiche Laufgräben. 4 Wenn das feindliche Feuer nicht zu ſtark iſt, ſo werden ein f 85 Mann hinausgeſchickt, die ſich mit Windeseile eingraben und ann ihre Erdlöcher miteinander zu einem Graben verbinden. Dies geht im Zickzack vor. Dieſe Stellungen müſſen ſofort ausgebaut und beſetzt werden, da der Feind dieſe bei einem Angriff ſofort beſetzen würde. So entfaltet ſich in der Sappen eine* Arbeit. Faſchinen, ein Geflecht meiſt aus Tan⸗ nenreis und Draht wird zur Verkleidung benützt, denn der Boden iſt ganz ſandig und rutſcht bald ein. Sandſäcke aufgebeigt, Schießſcharten eingebaut, Maſchinengewehre ** werden in Stellung getragen, und ſchon kommt die Telephon⸗ 5 truppe und ſchließt den Apparat an den bereits gezogenen Draht an. Das geht alles enorm ſchnell voran, faſt fabelhaft. Tag und Nacht, ununterbrochen geht es fort. Sind die Sappen eine Strecke weit vorgetrieben, ſo werden ſie gewöhnlich mit⸗ miteinander verbunden. Das gibt die neue Hauptſtellung. Die Einrichtung geht in der vorigen Weiſe vor ſich. Pioniere und Infanteriſten gehen Hand in Hand. Von dieſer neuen Hauptſtellung aus werden wieder neue Sappen vorgetrieben. auch Laufgräben genannt. Je weiter es vorgeht, um ſo ge⸗ fährlicher wird es. Es kommt die Zone der Minen, die 1 eine furchtbare Wirkung haben, der Gewehr⸗ und Handgranaten. 1 Demjenigen, der ſeither noch empfindliche Nerven gehabt hat, wbperden diese vollends betäub!. Dieſe neuen Sappen werden nun ewöhnlich bis an den orderſten Drahtverhau ge⸗ ieben und dann mit inander verbunden. Von hier aus be⸗ ginnt der 4 eigeatliche Sturm,. wie er ſich bei uns em 2/13. Juni morgens 2 30 Uhr zuge⸗ tragen hat. Die Sap nacbeit war fertig. Tag und Nacht ußten wir unausgeſetzt ſchanzen. Am 11. Juni war unſere 1 in Reſerveſtellung. Auf den hintenliegenden Höhen wurde Artillerie zuſammengezogen. Batterie faſt an Batterie. . Vom leichten FJeldgeſchütz bis zu den ſchweren Mörſern. Vor⸗ nRittags und nachmittags goß ſich die geſamte Artillerie ein. Abends 9.30 Uhr kam der Befehl: Fertig machen! Sturm⸗ epäck! Antreten! Durch Laufgraben und Sappe vor den ruſſiſchen . Dort wurden wir Gruppenführer in den großen Unterſtand geruſen. Anweſende Offiziere erklärten uns an der — von Karten nochmals genau die feindlichen Stellungen. ann erfolgte genaue Aufſtellung der Truppen in dem vorderen Graben. Es war inzwiſchen 11.30 Uhr nachts geworden. Ge⸗ echtsordonnanzen erledigten noch die letzten Befehle, um 12 Uhr kam der Befehl zum Vorkriechen über den feindlichen Draht⸗ verhau, etwa 40 Meter vor ſich die ſogenannte Slurmſtellung auszugraben. Ohne große Verfuſte arbeiteten wir uns auf allen Vieren vor und gruben uns ein. Um 1.30 Uhr waren wir fertig. Um 2 Uhr begannen die Geſchütze das furchtbarſte Feuer, das ich je gehört habe. Die ſchweren Mörſer ſchoſſen etwas zu kurz und jeden Augenblick fürchteten wir den Einſchlag in unſeren Graben. Die Gefechtsordonnanzen eilten zurück in den vorderen Graben ans Telephon:„Mörſer 50 Meter vorhalten!“ Es iſt unglaublich, wie hervorragend die Waffentechnik dieſer ſchweren Geſchütze iſt, die doch kilometerweit entfernt ſtehen. Die Minenwerfer ſetzen auch ein. Ein Geheul, Getöſe, Krachen, wie es überhaupt nicht furchtbarer ſein kann. Unſer Haupt⸗ Rufe i neben mir und ſagt:„Mayer, ich möchte kein uſſe ſein!“ 8 Es iſt 2.30 Uhr. Die nächſten Schüſſe müſſen weiter vor⸗ 1 Präzis arbeiten die Geſchütze. Nun hinaus und mit em Bajonett dem Feind entgegen. Unſer Hauptmann vorn, ohne Gewehr und Revolver, er will ſie ſo bezwingen. „ Wir kommen an den Graben. Nur wenige Schüſſe fallen 1 noch. Hie und da noch ein Bajonett in die Bruſt, und fertig . iſt die Laube. Die meiſten der wenigen Ueberlebenden über⸗ 1 geben ſich. Leiche an Leiche liegt im Graben. Andere, And zwar die meiſten, ſind verſchüttet. Wir ſind an dieſe Anblicke gewöhnt, und über Leichen hinweg geht's den Flücht⸗ rllingen noch, die ſich in Laufgräben flüchten. Mitten in ſie hinein ſcſchlagen die ſchweren Granaten, überall Tod und Verderben ſpen⸗ dend. Die feindliche Hauptſtellung wird über⸗ rannt, den Fliehenden nachgeſchoſſen. Jetzt heißt es„Halt!“ um nicht ſelbſt abgeſchloſſen zu werden. Gewehre, Maſchinengewehre und Minenwerfer werden zurückgeſchleift. Da kommt der Befehl:„Nicht über die erſte Stellung hinausgehen, alles dorthin zurück!“ Uns tat es leid, denn alles war großartig e und wir hätten doch gerne noch mehr gehabt. Dort auten wir die Stellung aus. Dieſe iſt beherrſchend. Schußfeld mehrere Kilometer hinaus. Es war klar, daß die Ruſſen dieſe Höhe nicht verſchmerzen wollten. Wir ſagten lächelnd zueinander: „Jetzt bekommt der ruſſiſche Oberſt, der die Stellung aufgegeben hat, in Praßnitz vom General ſchon die erſten Ohrfeigen!“ Drei Nächte hintereinander griffen ſie an, wurden aber überall zurück⸗ geworfen. Unzählige Leichen liegen vor uns. Vorgeſtern abend wurden wir dann abgelöſt und ſind jetzt in Quartieren. Wir waren 23 Tage in Stellung und Tag und Nacht war keine Ruhe da. Es iſt nicht gerade beneidenswert. 8 5 4 5 Baden. g Mannheim, 16. Juli. Das hieſige Rektorat hak das Verbot, daß hieſige Volksſchüler nicht barfuß l Schule kommen dürften, wieder aufgehoben. Ver⸗ uchsweiſe können Schüler bis zu den Ferien barfuß in die Schule kommen. ee Freiburg, 16. Juli. Nach einer g Vereinsblatt des Badiſchen Bauernvereins iſt beim Bauern⸗Verein eine Broſchüre mit dem Titel:„Zur Bewirtſchaftung der neuen Ernke.“ erſchie⸗ nen. Dieſe enthält den Worklaut der neuen Bundes⸗ ratsverordnungen mit den badiſchen Ausführungsbeſtim⸗ mungen ſowie ein längeres Vorwort des Herrn Direktor Dr. Aengenheiſter über grundſätzliche Erwägungen über den Aufbau der Bewirtſchaftung der neuen Ernke und einen Vergleich zwiſchen den alten und neuen Verhält⸗ niſſen. Jeder Bauernvereinsvorſtand erhält ein Exem⸗ plar zur Aufklärung der Mitglieder in vorkommenden Fällen. Durch die Broſchüre, die die Mitglieder bei ihrem Vorſtande einſehen können, dürfte die Kenntnis der neuen Vorſchriften bei den Landwirten weſentlich er⸗ ichtert und geförderk werden. 9 Konſtanz, 16. Juli. Nach dem vierten hier an⸗ ekommenen Zug mit deutſchen Austauſchgefangenen, dürf⸗ en vorläufig keine weiteren Austauſche mehr ſtattfinden. usgetauſcht wurden insgeſamt 563 deutſche Soldaten. ählt man hierzu noch die Zahl der 261 Sanitätsleute, o betrug die Geſamtzahl 824 Mann, darunter befanden 16 Offiziere. Demgegenüber ſtehen 1600 ausge⸗ chte Franzoſen, und zwar 1084 Soldaten und üb mitätsſoldaten.. 5555 e n Dann werden „ Kriedrichsyafen, 16. Jul.(Ertrunken.) Ein dem Arbeiterſtand angehörender Mann mittleren Alters begab ſich in das ſtädt. Herrenbad. Als er über die übliche Friſt hinaus verweilte, wurde nachgeforſcht. Trotzdem noch mehrere Herren zu gleichen Zeit badeten konnte man über den Vermißten keine Auskunft er⸗ halten. Es iſt anzunehmen, daß er ertrunken iſt. Bei den in der Kabine gefundenen Kleidern konnten Aus⸗ weispapiere nicht gefunden werden. Lokales. ) Aus dem badiſchen Schulweſen. Das Mi⸗ taſterium des Kultus und Unterricht veröffentlicht in dem eben erſchienen Schulverordnungsblatt den Erlaß hies Reichskanzlers über die Ausnahmen bri der Er⸗ langung der wiſſenſchaftlichen Befähigung für den Ein⸗ jährig⸗Freiwilligen Militärdienſt. Dieſe Ausnahmen gel⸗ ten für Lehrerſeminare und für Höh. Lehranſtalten. Bei den Zöglingen der Lehrerſeminare kann vom 4. Kurs ab das Einjährig⸗Freiwilligen⸗Zeugnis ausnahmsweiſe vor Erlangung des zum Lehramt an Volksſchulen be⸗ fähigenden Zeugniſſes erteilt werden und bei Schülern der Obertertia einer Höh. Lehranſtalt iſt das möglich, wenn durch Urteil der Lehrerkonferenz bezeugt wird, daß der betr. Schüler nach Ablauf dieſes Schuljahres die Reife für die Oberſekunda erlangt haben würde. T Die Neubearbeitung des Volksſchulleſe⸗ buchs. Das Miniſterium des Kultus und Unterrichts hat ſich entſchloſſen, in Rückſicht auf die Zeitlage bis auf weiteres davon Umgang zu nehmen, den dritten Teil des Volksſchulleſebuchs in neuer Bearbeitung her⸗ auszugeben, zumal da eine abſchließende Darſtellung des gegenwärtigen Krieges, die in dieſem Teil des Leſebuchs nach dem Unterrichtsplan der Volksſchulen aufzunehmen wäre, 8. Zt. nicht möglich iſt. 35%%CCC P .— Ziegenmilch und Ziegenfleiſch als Nah⸗ rungsmittel. Die Aufgabe, in jetziger Zeit möglichſt alles Futter der Erzeugung menſchlicher Nahrung dienſt⸗ bar zu machen, weiſt auch auf eine vermehrte Zucht der Ziegen hin. Kleine Futtermengen, die ſonſt ver⸗ kommen, können mit Hilfe von Ziegen gut ausgenutzt werden, teils indem man ſie angebunden weiden läßt, teils indem man ihnen Küchenabfälle, alles zugängliche Laub, ausgejätetes Unkraut, das Grüne von Hecken, Weinſtöcken u. dgl. in friſchem Zuſtande oder getrocknet verfüttert. Da die Ziege beſonders die Abwechslung liebt, iſt gerade das aus allen möglichen Quellen geſammelte Futter für ſie vorzüglich geeignet. Der Hauptnutzen der Ziege beſteht in ihrer ſehr reichlichen Milchlieferung. Im Verhältnis zum Körpergewicht liefert die Ziege dop⸗ pelt ſoviel Milch als die Kuh. Außerdem iſt die Ziegen⸗ milch im Durchſchnitt nährſtoffreicher als die der Kuh, wie aus folgenden Mittelzahlen hervorgeht: Ziegenmilch 3,76 Proz. Eiweiß, 4,07 Proz. Fett, 4,64 Proz. Zucker, Kuhmilch: 3,39 Proz. Eiweiß, 3,68 Proz. Fett, 4,94 Prozent Zucker. Für Kinderernährung wird die Ziegen⸗ milch vielfach bevorzugt, weil bei Ziegen Tuberkuloſe ſeltener iſt. Doch darf man auf die Geſundheit der Tiere nicht unbedingt bauen. Viele Menſchen ſcheuen den zuweilen ſtarken Geſchmack der Ziegenmilch. Dieſer Geſchmack kommt aber der Miſch an ſich nicht zu, ſondern ſie nimmt ihn erſt im Stalle aus der Luft auf. Bei guter Stallpflege oder ſicherer noch, wenn man die Tiere im Freien melkt und das Euter vorher abwäſcht, iſt der Geſchmack der Ziegenmilch tadellos. Das Fleiſch der Ziegen hat etwa den Nährwert von Kalbfleiſch und abgeſehen von älteren Böcken, einen reinen guten Ge⸗ ſchmack. Das Fleiſch von Ziegenlämmern gilt ſogar als Delikateſſe. Der Eiweißgehalt des Ziegenfleiſches über⸗ trifft den des Hammelfleiſches und kommt etwa dem des Kalbfleiſches gleich. Der Fettgehalt iſt weſentlich geringer als beim Hammel und Schwein und kaum ſo groß wie beim Kalb. Man wird demgemäß den Nühr⸗ wert des Ziegenfleiſches etwa dem magerer Kälber gleich⸗ ſtellen können. Einen unangenehmen Geſchmack hat nur das Fleiſch von Ziegenböcken. „ 5 . Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Gottesdienst⸗Ordnung. det kath. Kirchengemeinde der evang. Kirchengemeinde 8. Sonntag nach Pfingſten. Sonntag, den 18. Juli. 18. Juli 1915 7. Sonntag n. Trin. (18. Juli 1915) 5 f ½8 Uhr: Frühmeſſe F210 Uhr Hauptgottesdienſt 175 5 ½½1 Uhr: Jugendgottesdienſt 57210 Uhr: Hauptgottesdienſt 1 Uhr: Chriſtenlehre f d 1 Uhr: Herz⸗Mariä⸗Andacht Mädchen 8 mit Segen. 5 8 Uhr: Roſenkranz m. Segen Donnerstag, den 22. Juli. für 2 7 Soldaten. 8 Uhr: Kriegsandacht. Berliner Hfelier. regelon 1, 4 1 1 IHlannheim b 12 Visit(Glanz) I. 190-3. 00] 12 Visit Glatt) M. 4.50 1 Kabhnet„ 4. 90-650 12 Kabinst,„ 9.50 Sonntags den ganzen ſag geöffnet. gut und billig kaufen Sie bei Bouis Bandauer QI, 1 Mannheim QI. 1 Mloiderstoſſo, Damen- u. Hinder Honfeotion aumwollio aten, Meisstodren und Hdselhe. Gardinen, Leppisehe und Motten. Den Heldentod für das Vaterland ist am 25. Januar unser lieber Sohn und Bruder Musketier Georg Schmitt im Infantrie-Regiment No. l69, I2. Komp. im Alter von 22 Jahren in Nordfrankreich gestorben. Seckenhelm, den 16. Juli 1915. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Joh. Schmitt. Zwei Näh Mädehen auf Militärarbeit gesucht. f Zu ertragen in der Expedition ds. Bl. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landm. Ein- u. Kerkaufsgenoſſenſchaft. Bierträber, Kokoskuchen, Briketts und Kohlen ſind eingetroffen. a Schöne Herbst- oder Stoppel- 4 1 4 3 1 Zimmer und Rüche Rübsamen 5 Zubeh. u. e lange weisse oder gelbe und ſofort u vermieten de weisse oder gelbe; 3 n. runde weisse oder gelbe; Zu erfrag. Mittelfr. 20. Inkarnat- oder Schwänzelklee, 2 Zimmer und Küche Sommer- und Wintèer-Wicken, Spinat-Samen, Feldsalat-Samen, sowie alle f 15 u. ſonſtigem Zubehör ſofort zu vermieten. Hildaſtraße Nr. 83. Samen für Herbstaussaat 2 kuent. 3 Zimmer empfehlen in sortenechter, u. Küche mit ſämtl. Zubehör hochkeimender Ware Süddeutsches-Samenhaus u. Gartenanteil bis 1. Aug. zu vermieten. Constantin& Löffler, Mannheim F I, 3, neben Daut. Friedrichſtraße Nr. 68. Schöne 4 Jin er- Wohnung zu vermieten. Hauptſtraße 117. Dankſagung. Allen edlen Geberinnen zur Kaiſer Wilhelm-Spende deutſcher Frauen und den Sammlerinnen ſei andurch öffentlich herzlichſt gedankt. a Die Sammlung ergab hierorts den Betrag von Mk. 1045.45. ö 25 Seckenheim, den 16. Juli 1915.. Tür den geſchäfts führenden Ausſchuß. Frau Bürgermeiſter Volz. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß unter dem Schweinebeſtand des Bäckermeiſters Philipp Dehoust, dahier Hauptſtraße 141, die Schweinepeſt aus⸗ gebrochen iſt. Stallſperre wurde verfügt. Seckenheim, den 17. Juli 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch Welianntmachung. Maul⸗ und Klauenſeuche betr. Wir weiſen nochmals ausdrücklichſt darauf hin, daß Schweine und Ferkel nicht nach auswärts verkauft noch verbracht werden dürfen. Seckenheim, den 17. Juli 1915. Bür germeiſteramt: Volz. Koch Bekanntmacbung. 8 Das diesjährige Ab⸗ und Zuſchreiben der Einkommen⸗ und der Vermögensſteuer wird am Montag, Dienstag, Mittwoch u. Jonnerstag, den 19.— 22. Juli 1915 vormittags von 9— 12 Uhr und nachmittags von 2— 4 Uhr im Rathaus hier vorgenommen werden. Wer Hilfsperſonen in anderer Weiſe als lediglich in ſeinem Haushalt oder beim Betrieb der Landwirtſchaft gegen Entgeld beſchäftigt, hat das hierfür vorgeſchriebene Verzeichnis auszufüllen und bis zum Beginn obiger Friſt beim Schatzungsrat einzureichen. Die hierzu erforderlichen Vordrucke ſind, ſofern ſie nicht zugeſtellt werden, beim Schatzungsrat abzuholen. Wer die ihm obliegenden Steuererklärungen und Anmel⸗ dungen der Hilfsperſonen nicht rechtzeitig oder wahrheits⸗ widrig erſtattet, macht ſich ſtrafbar. a 0 Zur näheren Belehrung werden die Steuerpflichtigen auf die an der Ortsverkündigungstafel angeſchlagene Be⸗ kanntmachung erwieſen. 8 3 Seckenheim, den 3. Juli 1915. 8 Der Vorſitzende 5 Schatzungsrats: etragene Kleider, Ueber- zleher, Damenmäntel, Schuhe, ſowie Koffer ſind billig abzugeben bei A. Rech. Mannheim 8 1. 10 5 5 e e e eee ee ee eee e e e a ee ee * N 1 8 N 2 WI „„ * e e DPF L f 2 g Ein posten Blusen aus weißem Batist, Wasch- Volle, glatt u. bestickt früherer Preis bis 14.50 Ausverkaufspreis An do 1.50 u. 90 7. 2 Neckarstact, Marktplatz Sebastkeingerenasge Bebe Heiseish EnzE Bes d. m. b. H. 5 Mannheim Ein posten Blusen aus schwarz/ weiß karierten Waschstoſſen, sowie einlatb, gestteifteu getuplt, flüh. Preis bis 5.90 Aus verk auſspteis 278 1.80 1.20 . G0ꝓ/ ĩðͤVV/ C ͤ ˙ʃ cc 3 SFS r 6 N e 8 3 unn eee n Um mit unseren Sommerwaren vollständig zu räumen, haben wir dieselben ohne Rücksicht auf den bisherigen Wert zu auisehen- 3 W Preisen e Ein posten„ Tüll Blusen creme und weiß ftüherer Pieis bis 10.75 Ausverkaufspreis 8.50 3.30 2.80 ein Posten Seiflen-Blusen einfarbig, kariert und gestteift irüherer Preis bis 17.80 Aus verkaufspreis 9.30 6.6 4.90 ein Posten HOS tüm- Röcke farbig, teine Wolle, hübsche helle Farben, sowie kariert Wasch! rolté, früheter Preis bis 8.7 f 25 Ausverkaufspteis 3. 90 ein Posten MDS tiim-Röcke karierte Stoffe, reine Wolle, in verschiedenen kleidsamen Formen, lrüherer Preis bis 10.75 Ausverkaufs preis 4.90 Taillenkleider aus Seide, Voile, Foulard, Woll-Krep, Woll- und Baumwoll- Mussellne, lrüherer Preis bis 68 M. Aus verkaufspreis 5 27 d 8.78 3.90 u. Ein Posten Kostüm-Röcke reine Wolle, aparte, einfatbig, kai erte und ge- streifte Stoffe, früherer Preis bis 12.50 Ausverk aufspreis 5.90 Ein posen RHostüm-Nöche elegant, einfarbig, kariert und gestteiit früherer Preis bis 16. Ausverkaufspteis 7.50 welle Talllenkleider aus Batist und Voile, früheter Preis bis 32 M. Ausvetkaufspreis . 16.50 5 5.90 3.00 11 e lac enkleider aus 1 weiß karierten Stolfen, Jacken teils auf Seide, früherer Preis 24 M. 1 lackenkleider aus gemustert., karierten u. einfarb. Stoff., Jacke fast auf Seide gearbeit, flüherer Preis b. 85 M. Ein Posten Staub- und far Mn dunkle Fatben, früherer Preis bis 14.50 M. Ausvetkauſspi eis 6.175 M. Ein Posten 0 Jacken Mute hübsche kleidsame Formen, aparte Kragengar- nierung, früh. Preis 17.50 1„Ausverkau spreis 9.50 1 2 Posten Blusen leicht angestaubt. 1 II wWaiie Wasenblusen weiße Wol-Krep-Blusen 2 Posten Röcke 1 II Wasoh-Frottä Satzen. Wasch-Kostüm-Nöcke . früherer Preis bis 3 M. 5 moderne Schaufenster! Beachten 3 unsere 3 Verkauf nur 1 Treppe hoch. ö Versaumen Sie es nicht und besuchen Sie das einzig grosszügige S geoendeschätt 5 moderne Schaufenster! Beachten 2 mmgare e Am plalze ehe Sie Ihre Einkäufe besorgen in Seiden-, Unsere 3 sind ausserg Waren etc. wöhnlich billig. Ausverkaulspteis Ausverkaufspre:s früherer Preis 8.90 M früherer Preis b 9. 75 M. leicht angest., früher bis 5.00 12 13. g. Ausverkaufspreis Ausvelkaufspreis 00 M. 2 3. 125 50 8.75„ 75 pf. 1. 50 M. 3.50 M. 1.50 M. 25. Ein Posten Ein Posten 1 N M' I. 1 1 U 1 180 K 22 Ein Posten 7555 N Aleider— Röck woiss Frotts 1 weille fallen. 0 alichell- U. Mmder-Mleiner rgenRecke Morgen-Jacken 7 80 1 1 i 8 Kl 15 88 Ein Riesenposten Gosse Posten aus Crepe, Wasch- und Woll 9 einen- al on- 01 07 2 2 er 5 Kinder- Kleid er Mädchenkleider Musseline, in geschmackvoller aus Crepe und gemusterten 0 nöherer Fielk bis 20 M. rn.— staut, M. 5 bis 6 Jahte passend, aus Wasch- 713 Jahre paſf, aus Waschstofien, b 8 Waschstofſen 8 5 erer Preis bis 22.80 stoffen, Leinen, Woll- und Baum- Leinen, Woll. u. Baumwollstoffen, rünerer Preis bis 24.50 Ausverkauispreis Aus verkaufspreis woll-Muffeline, Batist, Voile u. Crep Batist, Voile Ausverkaufspreis Ausverkaufspreis 8 a früh. Preis bis 14.50. Aus- 80 ſtüh Preis bis 24.—, Aus- 2 95 14 3 1 5.90 M. 5 7.50 M. verkaufspreis 7.78 bis 1.50. Pf. verkaufspr. 12. 73 bis 4. 50, En 1 50 bis 4.90 50 45 Verkauf nur 1 Treppe hoch. Kleider-, Blusen Herren- Stoffe, Baumwoll- Weiss- Unsere Auswahl ist auffallend gross. Medizinal-Verband Seckenheim. verslchert ganze Famillen sowie Einzelpersonen ür f Arzt und Apotheke. — Aufnahme täglich. NB. Wir machen unſere Mitglieder in ihrem eige⸗ nen Intereſſe darauf aufmerkſam, daß ſie bei eintreten⸗ den Krankheitsfällen, das iſt, bei Ueberweiſung in ein Krankenhaus im Beſitze eines Ueberweiſungsſcheines und in anderen Fällen im Beſitze eines Krankenſcheines ſein müſſen, die täglich bei unſerem Kaſſier Herrn Anton Ruf ab⸗ geholt werden koͤnnen. Wir bitten unſere Mitglieder dringend, hiervon gefl. Kenntnis zu nehmen. Der Geſamtvorſtand. 2 xu 5 Füld postkarten“ 1 0 zum Einlegen von Eiern empfiehlt. fr. Wagner's Nachf. inn. W. Höllstin ein⸗Angebot! von J.& A. Kimmle., Weingutsbesitzer, Berg- za bern. Weisswein von 3s pig. an Rotwein von 70 pig. an Blutwein p. rasche J. 20 mu. franko Seckenheim. Bestellungen nimmt jederzeit entgegen Gg. Zimmermann, Hildastrasse 68 Gg. Stahl, Kapellenstr. 22. 3 Zimmer⸗Wohnung part. mit Küche, Gartenan⸗ teil und ſonſtigem Zubehör zu vermieten. Zu erfragen Hauptſtr. 147 3-4 Zimmer: Küche mit elektr. Licht, Waſſerlei⸗ tung und Gartenanteil an ruhige Leute zu vermieten. Näheres in der Expedition. Moderne 2 Jimmerwahnung mit Küche, Glasabſchluß u. ſämtl. Zubehör an ruhige Leute zu vermieten. Zu erfragen in der Exped. 3 Jimmer und Küche nebſt Zubehör u. elektr. Licht ſofort zu vermieten. Zu erfragen in der Exped. 2 Zimmer und Küche nebſt Zubehör ſofort zu vermieten. Luiſenſtraße 43. 1 Jimmer und Küche mit Zubehör zu vermieten. Schloßſtraße 39. Großes Zimmer leer oder möbliert zu vermieten. Zu erfragen in der Exped. . — 1288 *