eimer Anzeiger, Recparhauſor Zeitung. Goinger Seilung. Amfs blatt! der Bürgermeisteramier Hueskeim, Nedarhansen N Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Geckenheimer Anzeiger, Noesh BFE Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. EEE Sechenkeim, Ad Edingen. r!!! ̃ ᷣ- Ä!!! ²˙. Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 9. Juli 1915. rend eines Teiles der Nacht. onnersiag, de 18. Jahrgang e Artilleriefeuer und Handgranakenfampfe wah 9 11 In den Argonnen wurden zwei Angriffsverſuche bei Layon und Binarville⸗La Ha⸗ razee leicht abgeſchlagen. In den Vogeſen gelang es uns geſtern abend, unſere Stellungen auf dem Kamme des Lingekopfes auszudehnen und zu be eſtigen und das Joch zwiſchen Linge und den Steinbrüchen zu beſetzen. Der Feind unternahm drei erfolgloſe Gegenangriffe. Die deutſche Artillerie beſchoß den Schluchtpaß. e Der Weltkrieg. dem weſtlichen Kriegs⸗ re bedeutungsloſen Er⸗ ondern auch ihre Teil⸗ on den deutſchen g gemacht. So wurden nord⸗ en Kämpfen her noch Der von der„Kölniſche Kriegsſchauplatz entſandte feierlichen Feld⸗ bei, die am 13. Juli den die Höhe 285 und La WTB. Köln, 28. Juli. Zeitung“ nach dem we G. W.⸗Berichterſtatter wo nerwald unter großen Eich dankgottesdienſt der Truppen ſiegreichen Sturm auf Den Franzoſen entgleiten au 8 uplatz alsgemach nicht nur ih oberungen der großen Offenſive, f erfolge der letzten Tage wur Truppen ihnen wieder ſtreit weſtlich von Souchez von früher den geſtern v hnte geſtern fr Abends 11 Uhr: Im Artois und im Abſchnitt von Souchez begann wieder die Kanonade mit größerer Stärke. Die Stadt Arras wurde zweimal bombardiert. Ein beginnender Brand konnte ſchnell gelöſcht werden; eine Zivilperſon wurde getötet. Zwiſchen Somme und Aisne die übliche Tätigkeit beider Artillerien. In den Argonnen heftige Kanonade auf der ganzen Front. Im Elſaß beendeten unſere Truppen heute die Eroberung einer ſehr ſtark eingerichteten Stellung, die die Deutſchen auf 200 Meter Höhe über unſeren Ausgangsſchützen⸗ indlichen Teile unſerer ppen geſtürmt. Die n konnten bis auf ein und in erbitterten Nahlämpfen en abgeſchlagen werden. Oſten Truppen idliche Ab⸗ und zwar in Gegenwart ligter Regimenter, deren ckt den Feldaltar um⸗ eutſche Kronprinz und marſchall Grafen die übrigen in den Händen der Franzoſen be Stellung nachts von ſchleſiſche verlorenen Gräbe Fille Morte gemacht hatten, von Abordnungen ſämtlicher betei eichenlaubgeſchmü Um 9 Uhr erſchien der d den anweſenden Generalfeld von Häſeler, Exzellenz vo Generale und die Truppen. mit dem Niederländiſchen Dankg 46. Pfalms durch Diviſionspfar am Lingekopf kleines Stück zurückerobert ſämtliche Angriffe der Franzof Wie wird es nun erſt werden, wenn wir im frei bekommen und mit den Franzoſen grün rechnung halten können? i i Nit einer erſtaunlichen Folgeri n Mudra, Der Gottesdienſt begann ebet und Leſung des rer Karſten. chtigkeit nehmen die 7 gräben auf dem Kamme des Lingekopfes, des Schrätz⸗ männe und des Barrenkopfes beſetzt hielten, d. h. auf einer Front von 2 Kilometern. Dieſe Höhen beherrſchen das Hauptfechttal und die große Straße von Notre Dame des Trois Epis. Wir nahmen mehrere Offiziere und dem ruſſiſchen Kriegs r ſchneidet die Zange, u von Norden und Süden her ſſiſche Stellungen ein. Zwiſchen ch etwa 1000 verſprengte ſe Worte im Heeres⸗ daß von der fünften orhanden ſind, che Kraft innewohnt, den tſchen Widerſtand zu leiſten. der Ruſſen vollzieht Deutſche ein Held Kind vor Gott ſei, ſchloß mit dem Segen, nen ſich ſenkten und de es herüberſcholl. Soda e an die Truppen: legenheit dieſes es Kaiſers und dieſer Stelle auszu⸗ m, der ſchwere ßes Ergebnis ltigen Operationen auf Platz ihren Fortgang. ) die von den Verbündete angeſetzt wird, in die ru Mitau und Njemen wurden no Ruſſen zu Gefangenen ge bericht laſſen deutlich erkennen, ruſſiſchen Armee nur noch denen nicht mehr die moral ſtürmiſch nachdrängenden Deu Mit einem Wort: Der Rückzug predigt, die etwa ausführt vor dem Feinde und ein rrer Langhäuſer. Er währenddeſſen die Fah Kanonendonner des Kampf der Kronprinz folgend Kameraden! Gottesdienſtes, Königs und ſprechen, nicht Immer tiefe e Anſprach Trümmer v mentern angehören. um Euch den Dank d. meinen eigenen an nur für den letzten Stur er ein ſchönes, gro über 100 Mann gefangen, die fünf verſchiedenen Bueber die Beſchießung von Reims. WTB. Lyon, 28. Juli. Nach dem„Nouvelliſte“ erzählen aus Reims eingetroffene Flüchtlinge, daß die letzte Beſchießung am 22. Juli nachmittags begonnen Opfer gefordert, ab Inzwiſchen macht auch die 5 785 gebracht hat, ſo ſich hier flu der Narew⸗Frout, die m trümmerung uch für die treue und hinge t der Einnahme der nate. Wir decken unſeren habe und mit großer Heftigkeit den ganzen Nachmittag über anhielt. Die Beſchießung wurde an den beiden „Tätigkeit der ganzen 11 Mo Kameraden im Oſten den Rü will, es ſolange noch tun, wird, mit unſeren Gegnern, a gründlich abzurech dabei auf Euch verlaſſ ür danke ich Euch hier. S. König, unſer oberſter K Hierauf wurden der nung mit dem Eiſernen Mannſchaften, 17 J. Der Kronprinz üb zeichen perſönlich, einige Worte mit ihm. Parademarſch vorüber. den Feldküchen f die Truppen in ihre Stellun Der frauzöſiſche „WTB. Paris, 28. Juli. mittag 3 Uhr: d Oſtdunkerke e tilleriefeuer gegen das Trup Middelkerke. Dünkirchen wurde feindlichen Flugzeug m Schaden anrichteten. ultusk durch die Armeen von weitere Fortſchritte. Das weitere Vor⸗ daß unſere Truppen dliche Seite trolenka— Bjelo⸗ Seite(Warſchau—0ſtro⸗ itz zu ſein ſcheint. iſt nach dem Fall der Narew⸗ digungslinie der Ruſſen. Und üuchen, um dieſe Linie zu halten, ſen ſie auch die Bugli ht ihnen die völlige Einſchließu Georgiewsk—Scerze, das ße nach Petersburg füh⸗ er Verbindung mit dem Nor⸗ ſetzen die Ruſſen nördlich 3 des Narew und ſüdlich von Na⸗ e fort, die aber wieder völlig ließ hier und bei Rozan 2500 erer Hand. ihrem Ab⸗ Ort in kurzer Ent⸗ le, nämlich Pie⸗ cken und werden, ſo Gott bis es möglich ſein den Fran⸗ Daß ich mich das weiß ich und M. der Kai riegsherr H f n Kronprinzen Kreuz beſtimmten O d 457 II. Klaſſe vorgeſtellt. te jedem Einzelnen das E rückte ihm die Hand und 0 Hierauf zogen die Truppen im Eine beſondere Bewirtung aus Dann kehrten n Rozan und P d Gallwitz begonnen wurde, Hier wurde Goworowo genommen. wärtsdringen bringt es mit ſich, binnen kurzem Beſchlag auf die nör ſtrategiſchen Bahndreiecks Warſ ſtok legen können, deſſen weſtliche! lenka) ohnehin ſch Der Unterlauf des Bug Linie die nächſte Vertei daß die Ruſſen alles ver iſt erklärlich, geben, ſo dro ſtungsdreiecks Warf chau- Nowo wenn wir die Hand auf di rende Bahn legen, von jed den abgeſchloſſen iſt. von Serock beiderſeit ſielsk ihre Gegenangriff Der Feind 7 Maſchinengewehre in unf ſchließung Warſcha Wieder wurde ein en Feſtungsgürte Brände ausgebrochen, war die Zahl der Brän die zur Ausz on in unſerem Beſ ffizlere und Stunden ſeien über die Stadt gefallen. wundeten in der Zivilb ng des Fe⸗ chloß ſich daran au. Tagesbericht. Amtlicher Bericht von Die Beſchießung von rwiderten wir mit Ar⸗ ger von Weſtende und geſtern abend von einem omben beleget, die keinen Im Artois im Aböichnitt von Gefangene und geſtern nach Die völlige Ein Furnes un ſchluß entgegen. fernung des weſtlich von uns er Zeitung“ ſchreibt: Staaten von Ameri amerikaniſchen Bot genenlager in Frankre . 1 darauffolgenden Tag etwas weniger kräftig fortgeſetzt. Im ganzen ſeien etwa 1000 Schuß gegen die Stadt abgegeben worden. An vielen Stellen der Stadt ſeien die aber dank der Aufopferung der Feuerwehr gelöſcht werden konnten. Beſonders groß de durch die Beſchießung in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag. Allein in ſieben 200 Granaten großen Kalibers auf Die Zahl der Toten und Ver⸗ evölkerung ſei ſehr groß. Die Behandlung der deutſchen Kriegs⸗ gefangenen in Algier. e WTB. Lyon, 28. Juli. Nach dem„Republicain“ hat der Kriegsminiſter auf Anfrage erklärt, daß den in Algier internierten kriegsgefangenen Deutſchen genau die⸗ ſelbe Behandlung zuteil werde, wi riegsgefangenen Frankreich. 1 ed % Die Lage der deutſchen Zivilgefangenen in Frankreich. e WTB. Berlin, 28. Juli. Die„Nordd. Allgemeine Wie die Regierung der Vereinigten ka mitteilt, hatte ein Vertreter der ſchaft in Paris die Zivilgefan⸗ ich beſucht und über verſchie⸗ Mit gekreuzten Armen ſtand und ſah ihnen lächelnd nach. hinweg. In den unten Federn!“ ie Kleve'ſchen!“ — Jan hatte geſiegt. er da, wie ein Triumphator, „Ha, da ſchleichen ſie Gang mit ihren b aus, Bürger, Teuerdank's Brautfahrt. Von Guſtav von Me Fortſetzung. „Ich wäre vermummt geweſen?“ ſch Jan, dem kein Wort entgangen war. Spaßvogel hatte mir einen Ba mir einen garſtigen Klecks iſt alles, und das iſt wahr, Aber proteſtiert habe i wenn ich durchaus einer ſein zoge geführt werden der Staaten. in Haft genommen. dulden. Helft mir, ihr Bürger!“ Und in zwei Sätzen war er in die mit den Augen vergebens nach dem Herze ahl wülend der Hauptm aber auch eine große Nikol's Rotte bis die Notare, ihre Als dem Fied⸗ ern der verlaſſene h er ſich dieſen, zog ſeinen Fiedelbogen llen Beleuchtung mit den Bogen ſchwingend, rief er: Nachdruck verbolen. rie vorſpringend Lügen! Lügen! rt angehängt und etzt— das lacht ſie aus, d 8 ging Nikol ein volles Li „Nichts auf die Kleve'ſchen, Herzog von Kleve! und er erhob ſeine Signalſtange. eil!“ hallte es wieder. h ſich nicht einſchü eben?“ ſpottete er. Wenn nur die Herr⸗ Ich bringe da eine verfluchte Neuig⸗ mp!“ brüllte er. auf die Naſe geſ Heil dem König von und bei Gott nicht gelogen. ich ein Prinz ſei, und n ſolle, wollte ich zum Her⸗ Ich bin ein freier Bürger tich wider das Geſetz elber darf es nicht Burgund!“ Aber der Fiedler lie Den laßt ihr hoch l „Wünſche euch viel Glück mit ihm! lichkeit lange dauert! keit.— Wollt ihr ſie hören?“ „Nichts da!“ ſchrie Nikol. den Mund!“ Aber andere waren anderer Meinung. „Hört ihn! Hört ihn! Her mit Deiner d auf. Aber der Lärm der beiden Parteien, die er, ohne es zu m unmöglich, zu eine Fiedel vo Ausländiſche haben n Der Herzog Halle geſprungen,„Stopft dem Rebellen ge ſuchend. 3 „Greift ihn!“ bef ann. Einige Hellebardiere eilten ihm nach, Arbeiter hatte ſich inzwiſchen durch zu dem Tiſche gedrängt, an welchem Papiere mit den Händen ſchützend, ler auf ſeiner Flucht vor den Verfolg zweite Tiſch in die Augen fiel ſprang mit flinkem Satze hinauf, wie ein Schwert, und in weithin ſichtbarer Grimaſſe „Wer mich aurührt, iſt de Unbändiges Gelächter war chen ihn erreichen konnten, ender von denſelben. ürdige Rolle,“ raunte Verno 8 kann nicht im Sinne des rn.“— Und laut ſeine hn! Es war ein Irr⸗ Der Hauptmann Leuten durch den dunk⸗ den Schloßhof zurück. Fiedler!“ ſchrien ſie. Jan tat den Mun durcheinander ſchreienden wollen, geſchaffen hatte, Worte zu kommen. Da riß er und tat ein paar ſchrille Bogen „Er ſpielt auf. machte es ih 1“ rief es und t leidlicher Ruhe ein. “ rief er, den Er ſpielt auf. Endlich trat ein Momen ſperrt die Ohren auf „Ihr Genter, d, mit gellender Stimme. Moment benutzen Neuigkeit! Der Präſident iſt tot.“ Worte war ei die Antwort, und ehe trennte ihn„ ne augenblickliche. e von Hunderten ſich gegenſeitig nd über den Platz; noch die Kleve'ſ ein Haufe Lach „Wir ſpielen eine unw dem Hauptmanne zu. Herzogs liegen, das Volk zu erbitte Stimme erhebend, rief er:„Laſſet i tum,“ und verſchwand durch die aber zog ſich beſchämt mit ſeinen leren Teil des Laubengauges um „Mauſetot! Hat das Ende vom Waffenſtillſtand nicht abgewartet. Wußte, daß er Gent nicht retten konnte. Mord und Brand geht wieder los. Ihr ſeid verloren mit ſamt euren Kleve'ſchen.“ „Er lügt, er lügt,“ brüllte Nikol, und ſuchte zu ihm vorzudringen. Aber vergebens; die Menge um Jan ſtand Schulter an Schulter. Das Gefühl ſeiner Sicher⸗ heit erhöhte ſeine Zuverſicht. e „Ich lüge nie,“ ſagte er ſtol z. 5 „Von wem willſt Du, Hund, denn Deine Neuig⸗ bi haben, da Du doch gefangen eingebracht worden iſt?“ „Von wem? Von wem anders, als von einem, der hundert Augen und hundert Ohren hat? Höre und ſinke in die Knie, du Schneiderſeele: Vom Hugh.“ „Vom Hugh,“ raunten ihm die Umſtehenden leiſe nach, indem ſie ſich bedeutſame Blicke zuwarfen. „Ein Feind Burgunds iſt er. Ein franzöſiſcher Spion!“ ſchrie Nikol. a „Hört doch! Kann man dümmer ſein, als dieſer großmäulige Baßtrompeter? Ein Gelderer franzöſiſch! Tas wäre gerade ſo viel wie: der Klever iſt ehrlich.“ „Königsbeleidiger! Hochverrat! Schlagt ihn tot! Schlagt ihn tot!“ wütete Nikol und fuchtelte mit ſeiner Eiſenſtange in der Luft umher, aber kräftige Arme wehr⸗ ten ihrem Niederfalle. e „Frieden,“ rief Jan.„Frieden!... Volk von Gent, er ſoll mich totſchlagen. Ich biete ihm einen Vergleich. Ich will für die Wahrheit ſterben. Er ſoll mich ver⸗ ſchlingen mit Haut und Haar, der lange Menſchenfreſſer, wenn ich ihm nicht beweiſe, daß er... ein Eſel iſt.“ Unmäßiges Gelächter begrüßte den Vorſchlag. „„Beweiſe, beweiſe!“ rief es rings.„Aber beweiſen mußt Du, Fiedler, ſonſt geht Dir's ſchlecht.“ a Jan tat einen Geigenſtrich und ſetzte ſich in Poſitur 1 8 (Fortſetzung folgt.) eſe Wahrnehmungen ind belle Mei fkän de berſchtek⸗ f der franzöſiſchen Regierung mitgeteilt und von dieſer näher unterſucht worden. Nach dem jetzt vorliegenden Bericht hat die franzöſiſche Regierung die vorgebrachten Klagen durchweg als berechtigt anerkannt und für Beſeitigung der Mißſtände Anordn gen getroffen. 155 Eugl. Auslegung 5 Deutſchland. WTB. Mancheſter, 28. Juli. Der„Mancheſter Guardian“ weiſt in einem Leitartikel auf die Stelle der Note Wilſons hin, in der der Präſident die Freiheit der Meere behandelt. Das Blatt ſagt, der Vergleich mit der Stelle in der deutſchen Note lafſe keinen Zweifel was der Präſident trotz vielleicht abſichtlicher Unbeſtimmt⸗ heit im Sinne habe. Die ganze Stelle ſollte ſehr genau geleſen werden. Sie bedeute ganz klar, daß, nach Wilſon, England gegen die Freiheit der Meere ſündige. Wir haben bereits einige Depeſchen von Wilſon hierüber und werden bald neue bekommen. Er lehnt es ab, mit Deutſchland ähnliche Eingriffe in die Freiheit der Meere zu erörtern, ſagt aber, die Lage würde ſich ändern, wenn Deutſchland den Unterſeebootskrieg aufgebe. Dann könnten Amerika und Deutſchland zuſammen für die Freiheit der Meere eintreten. Die ganze Stelle ſollte in England ſehr erwogen werden. e e ee ö Eine neue engl. Note an Amerila. WB. London, 28. Juli. Einer Meldung des Reuterſchen Bureaus aus Waſhington zufolge hat Staats- ſekretär Grey in einem Telegramm dem Staatsſekretär Lanſing mitgeteilt, daß die engliſche Regierung eine neue Note an die Vereinigten Staaten vorbereite, und ihn erſucht, die geſtern abgeſandte Note nicht vor dem Ein⸗ treffen der neuen Mitteilung zu veröffentlichen. Die Lage im Oſten. 15 Wer. Wien, 28. Juli. Amtlich wird verlautbark vom 28. Juli 1915 mittags: 5 Ruſſiſcher Kriegsſchauplacz: Der Feind unternahm zwiſchen der Weichſel und dem Bug und bei Sokal eine Reihe heftiger, jedoch erfolgloſer Gegenſtöße. Weſtlich von Iwangorod brach ein feindlicher Vorſtoß in unſerem Feuer zuſammen. ö Beſuch der Kaiſerin im Oſten. WTB. Berlin, 28. Juli. Die Kaiſerin hat ſich geſtern abend nach Oſtpreußen begeben und iſt heute früh in Allenſtein eingetroffen. Dort ſtieg die Kron⸗ prinzeſſin in den Wagen der Kaiſerin. In Allen⸗ ſtein fand auch der Empfang des Feldmarſchalls von Hindenburg ſtatt. Die Weiterreiſe nach Neiden⸗ burg erfolgte in Begleitung des Oberpräſidenten und des Regierungspräſidenten. e Serbien halsſtarri˖ig. GK. Peſt, 28. Juli. Wie Az Eſt, laut Frkf. Ztg., aus Sofia meldet, iſt der dortige ruſſiſche Geſandte Savinsky aus Niſch, wo er im Auflrag ſeiner Regie⸗ der amerik. Autwortnote an E 15 J. 105 8 8 rung verſuchte, die ſerbiſche Regierung zu einer Ge⸗ bietsabtretung an Bulgarien zu bewegen, er⸗ fuolglos zurückgekehrt, da Serbien gegen ſeine Anträge offen Stellung nahm. In Serbien herrſcht Mißſtimmung. 5 N Bulgarien. i I GKG. Hamburg, 28. Juli. Das„Hamb. Frem⸗ denblatt meldet aus Lugano: Die Londoner Mel⸗ dung über den angeblich ſchon erfolgten Abſchluß eines bulgariſch⸗türkiſchen Abkommens machte in Rom einen tiefen Eindruck. Die römiſchen Regierungs- kreiſe teilen anſcheinend⸗ nicht die Hoffnung der Preſſe, daß es gelingen werde, Bulgarien zu Gunſten des Vier⸗ verbands dadurch umzuſtimmen, daß man Bulgariens Anſpruch auf Mazedonien nachgebbte Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 28. Juli. Amtlich wird verlautbart 28. Juli 1915 mittags: 5 Ital ieniſcher Kriegsſchauplatz: Geſtern ermatteten auch die gegen das Plateau von Doberdo gerichteten Angriffe der Italiener. Stellenweiſe unter⸗ hielten wir ein heftiges Artillerieſeuer. Anſonſten raff⸗ ten ſie ſich nur mehr zu vereinzelten ſchwäch⸗ lichen Vorſtößen auf, die mühelos abgewieſen wurde. f N 3 d In den Kämpfen großen Stils trat ſomit eine Pauſe ein. Wie die erſte, ſo endigte auch die ungleich gewaltigere zweite Schlacht im Görziſchen mit einem vollſtändigen Mißerfolg des angreifen⸗ den Feindes, der diesmal in dem ungefähr 30 Kilometer breiten Raume zwiſchen dem Monte Sabotino und der Küſte 7 Korps mit mindeſtens 1 7 Infanterie⸗ und Mobilmilizdiviſionen einſetzte und um je⸗ den Preis, ohne Rückſicht auf Opfer an Menſchen und Material, durchzubrechen verſuchte. Die deſamtver⸗ luſte der Italiener ſind auf 100 000 Mann einzuſchätzen. Erſt die Geſchichte wird die Leiſtungen unſerer ſiegreichen Truppen und ihrer Führer in dieſer Abwehrſchlacht werten. Unerſchüttert und unerſchütter⸗ lich ſtehen ſie noch immer dort, wo ſie vor 3 Monaten den Feind erwarteten. Dies gilt nicht nur von den mſtrittenen Stellungen im Gör⸗ n onarchie ge⸗ 1 7 2 1 2 Feindliche Seeſtreitkräfte wurden nicht gẽ⸗ eee Flottenkommando. N IJliegerangriff auf Rio. .. WB. Innsbruck, 28. Juli. Nachdem ſich ſchon bisher täglich feindliche Flieger in der Nähe von Riva gezeigt haben, erfolgte am 23. Juli abends gleichzeitig ein Angriff von 3 feindlichen Fliegern auf die Stadt, die mit acht Bomben belegt wurde, ohne daß jedoch nennenswerter Schaden angerichtet worden iſt. Die Flugzeuge wurden lebhaft beſchoſſen, ſind aber entkommen. 85 Der italien iſche Tages bericht. 25 WTB. Rom, 28. Juli. Bericht der Oberſten Hee⸗ resleitung: Im Val Daone haben wir die Beſetzung der Höhen des rechten Abhanges durch die Beſetzung des Monte Lavanſch und der Gipfel des Piſſola vervoll⸗ ſtändigt. Die feindliche Artillerie verſuchte durch ihr Feuer von den beherrſchenden Punklen des gegenüber⸗ liegenden Abhanges die Unternehmung zu ſtören, hatte dabei aber keinen Erfolg. Im Gebiete des Cadore er⸗ neuerte der Feind ſeinen Angriff auf den Monte Piano. Nach längerer Vorbereitung durch Artillerie mittleren Kalibers gingen in der Nacht zum 286. Juli Infanterie⸗ truppen zum Sturme vor. Obwohl die durch das Feuer zahlreicher Maſchinengewehre unterſtützt wurden, ſind ſie vollſtändig zurückgeſchlagen worden. Im Krn⸗Gebiet dauert der erbitterte Kampf an, trotz des Nebels, der wirkſame Artillerieunterſtützung verhindert. Im Ab⸗ ſchnitt von Plava entwickelten ſich die Unternehmungen zur Ausdehnung des Brfckenkopfes weiter günſtig. Auf dem Karſt dauerte die Sblacht gebern äußerſt lebhaft fort. Längs der ganzen Front rückten unſere Truppen mit großem Schneid im Feuer vor, wobei es ihnen gelang, auf dem linken Flügel die ſehr ſtarke Stellung auf dem San Michele, die einen großen Teil des Hoch⸗ plateaus beherrſcht, zu erobern. Sie wurden jedoch von zahlreichen Batterien jeden Kalibers unter heftiges Kreuz⸗ feuer genommen und mußten ſich etwas unterhalb des Kammes zurückziehen, wo ſie ſich jetzt behaupten. Im Zentrum drangen wir gegen den Sattel von San Mar⸗ tino vor, wobei die ihn krönenden Schütengräben und Verſchanzungen mit dem Bajonett genommen wurden. Auf dem rechten Flügel wurde gegen Ende des Tages dank einer glänzenden Aktion durch das vollkommene Zuſammenarbeiten zwiſchen dem Vormarſch der Infan⸗ terie und dem Feuer der Artillerie die Eroberung der Stellung auf dem Monte Sei Buſi vervollſtändigt, indem der dort ſtark verſchanzte Feind zurückgetrieben wurde. Ungefähr 3200 Gefangene, darunter ein Oberleutnaut und 41 andere Offiziere, ſowie 5 Maſchinengewehre, 2 kleine Bombenwerfkanonen, zahlreiche Gewehre, Muni⸗ tion, Lebensmittel, großes Kriegsmaterial bilden die Trophäen des blutigen Tages. 2 2*. 2 Der türliſche Krieg. Ein bedeutender türkiſcher Erfolg. WTB. Konſtantinopel, 28. Juli. Nach glaub⸗ würdigen Privatmeldungen aus Erzerum haben die türkiſchen Truppen geſtern den Feind vor dem rechten Flügel aus deſſen letzter Stellung vertrieben und unter großen Verluſten in die Flucht geſchlagen. Die türkiſchen Truppen beſetzten hierauf mehrere ſtrategiſch ſehr wichtige Punkte. Der Feind zieht ſich, verfolgt von den türkiſchen Truppen, in mehreren Kolonnen in Unordnung zurück. Nach anderen Meldungen hofft man, daß die Ruſſen jetzt noch andere, wichtigere Punkte werden räumen müſſen. 55 Neues vom Tage. Die günſtigen Geldmarktverhältniſſe in e Deutſchland. 8 WTB. Berlin, 28. Juli. In der heutigen Sitzung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank führte der Vor⸗ ſitzende, Vizepräſident des Reichsbankdirektoriums, Dr. v. Glaſenapp, an Hand der vorliegenden letzten Wo⸗ chenüberſicht aus, daß die Lage der Reichsbank im Zu⸗ ſammenhang mit der überaus günſtigen Entwickelung der kirtſchaftlichen und Geldmarktverhältniſſe in Deutſchland, als in jeder Hinſicht befriedigend angeſehen werden könne. f Am Ende des erſten Kriegs⸗ jahres! Ein Jahr Krieg— wuchtig und inhaltſchwer tritt der Gedanke, tritt dieſe Tatſache vor unſere Seele. Und wir ſind uns nicht ſo recht im klaren, ob wir dazu ſe⸗ hen ſollen:„ſchon“ ein Jahr oder:„erſt“ ein Jahr! Das„ſchon“ wird uns auf die Zunge gelegt durch die ge⸗ waltigen Opfer, die das fürchterlichſte Ringen, das dieſer Erdball je geſehen, von den Völkern bereits gefordert hat und durch die— bei allem Vertrauen in den glücklichen Ausgang unſerer Sache— doch wohl allgemeine, weil eben menſchliche, Friedensſehnſucht; das„erſt“ ein Jahr! aber ſprechen wir beinahe erſtaunt aus im Hinblick auf die Fülle der machtvollen Geſchehniſſe, die da, Tag um Tag, im Laufe von zwölf Monden auf uns einſtürmten; an Zahl und in ihrer Wucht ausreichend, ein Luſtrum damit auszufüllen, ohne daß auch nur einer der Tage dieſer noch fünfmal größeren Zeitſpanne ſeines denk⸗ würdigen Ereigniſſes zu entraten brauchte.. Aber ob„erſt“ oder Aſſchon“ ein Jahr—— ob dieſer furchtbare Krieg noch ein weiteres Jahr länger oder kürzer den Kontinent durchwettert——— ſei dem, wie ihm wolle: wir haben in dieſen Tagen die hohe, die deutſche, die vaterländiſche Pflicht, in ſtiller Stunde der Einkehr uns abzuwenden bon des Alltags Treiben und— auch hinausſchauend über die Ereig⸗ niſſe der Stunde und des Tages— uns zu veraegenwär⸗ tigen, was uns das nun abgeſchloſſene erſte Kriegsjahr gegeben und genommen, ob wir es ſegnen oder ihm fluchen, wie wir dem kommenden ins Auge ſehen ſollen der dürfen„%%& Wem bei ſolch her Rückſchau unſer erſtes, vornehm⸗ ſtes Gedenken zu gelten hat, darüber braucht wohl m etw werd nern wir uns i gen der Mobilmachung Deutſchlands wehrfähige Söhne zu den entrollten Kampfesfahnen trug, ſehen wir auf den hohen Mut, wieder neue Scharen hinauszogen vom erſten Tage bis geſtern und blicken wir in dieſen Stunden auf den Stand der Dinge auf den weitab der Grenze der Heimat ge⸗ legenen Schlachtfeldern, ſo erſtehen vor uns Heldenta⸗ ten, Heldengräber und Heldenmale, größer und ſtolzer und hehrer, als ſie jemals auch des Zuverſichtlichſten Traum ſich vorzuſtellen wagte. Ohne große Geſte zo⸗ gen unſere Braven hinaus; als eine Selbſtverſtändlichkeit, nicht aufgepeitſcht von Haß oder ſchalen Tiraden, als ein nur aus ihrem Pilichthewußtſein erwachſenes Muß tragen ſie die unſäglichen Mühen des Stellungskampfes im Weſten, ſtürmen ſie im Oſten von Linie zu Linie und ringen mit der Tücke der Elemente. Belgien in unſeren Händen; ein guter Teil Nordſrankreichs von un⸗ ſeren Heeren beſetzt; deutſche und öſterreichiſche Trup⸗ pen weit, weit drinnen im Gebiete des heiligen Ruß⸗ land; und des meerbeherrſchenden Albions Handel in weitem Umfang lahmgelegt oder gef digt durch den un⸗ vergleichlichen Wagemut unſerer U-Boote, ſeine Küſten bedroht durch die kühnen Beherrſcher des Luftozeans. 4 Keine Namen, keine beſonderen Tage oder Taten heute an dieſer Stelle,— wo wäre denn des Rühmens Anfang und Ende?— nein, nein, nur mit einem einzigen, großen Blick nur umfaßt die Ergebniſſe, die Erfolge des nun zwölfmonatigen Ringens der im Zeichen des Aars, des Doppeladlers und des Halbmonds ſtreitenden Heere: Großes, Unvergleichliches, aller bisherigen gro⸗ ßen und größten Kriege Verlauf in den Schatten Stellen⸗ des iſt es, was wir da ſehen dürfen, was Treue und Kraft und Mut erſtrebt und errungen, erkämpft und er⸗ zwungen. Und all das gegenüber einer gewaltigen feind⸗ lichen Uebermacht; im Kampfe mit Gegnern, denen kein Mittel verwerflich genug dünkt, ſcheint es nur geeignet, dem verhaßten Deutſchland Schaden zuzufügen. So falten wir denn unſere Hände in dieſer Stunde zu einem Dankgebet zum Lenker der Völkerſchickſale: und fügen dieſem Gebet ein zweites an: Du, Herre Gott, ſei ein gnädiger Schirmer unſerer Waffen, unſerer heiligen, ge⸗ rechten Sache auch für alle, alle weitere Zukunft. In ſolches Gebet inbegriffen iſt ja der Dank gegen alle Jene, die— Kaiſer und Heerführer und Armeen— das Herr⸗ liche vollbracht haben und weiter vollbringen werden; der Dank gegen Alle, Alle, die noch ſtehen in den Schlach⸗ tenwettern, Mann bei Mann, Bruder neben Bruder; der Dank gegen jene Anderen, die, ſtill dahingegangen und eingeſargt vom Schwerte, in fremder Erde oder im Heimatboden ſchlafen; und auch der Dank für die, denen die brennende Wunde ein„Steh ſtill!“ zugerufen auf den Sieges⸗, auf den Kämpferwegen. 8 Nach dem zum deutſchen Volk, zu deutſchem Land als Ganzes. Von draußen, aus den L Gegner klingt manch ſeltſamer Ruf; P weite Schichten der Bevölk wie ſie nur die Reue u und dort noch die Leichtfertigkeit und hunger, Eigenſucht und Se — die Zahl derer an d tert haben. als Einnah⸗ 5 herrlichen, ſieg⸗. ne innere Er⸗ deſſen wir ſonſt ja ni „Der Menſchheit Aufopferung, lehrte. So iſt' niſ von dem beſeelt immer und immer . * . ne eee e. 0 r eee ee — mehrere hundert Meter zu kurz geſchoſſen hat. — kaum mehr erſtehen können; die aber, die gegen uns ſtehen, ſehen ſich an, als hätten ſie ihre beſten Kräfte erſt in der kommenden Zeit einzuſetzen. Wir und unſere Verbündeten dagegen ſtehen auf dem Plan mit ſiegge⸗ krönten, ſieggewiſſen, mit, wenn auch an Zahl zuſammen⸗ geſchmolzenen, aber an innerer Kraft ungebrochenen Hee⸗ ren; und hinter dieſen Armeen ſteſen Völker, bereit und befähigt, durchzuhalten bis zum Ende; komme, was kommen mag; dauere es, ſolange es wolle. Mit Freu⸗ den hindurch— unſer der Sieg und unſer die Zukunft! Auf den Schlachtfeldern am Dnjeſtr. 5 Während die bei Bukaczowoee fechtende Diviſion in ihrem Vorwärtsdrängen durch die Rückſicht auf die öſtlich anſchließenden verbündeten Truppen aufgehalten wurde, konnte die weiter weſtlich vorrückende Diviſion des... Reſervekorps ihren bei der Erzwingung des Dujeſtr⸗Uebergangs erzielten Erfolg freier ausnutzen. Unterſtützt wurde ſie hierbei durch die gewaltige Wucht, mit der die noch weiter weſtlich, bei Zurawno und Zydaczow über den Dujeſtr gegangenen Teile der deut⸗ ſchen Südarmee gegen den auf die Lipaſtellung zurück⸗ weichenden Gegner drückten; eine Wucht, die es möglich machte, daß die bisher nach Norden gewandte Front der Südarmee innerhalb weniger Tage eine öſtliche Richtung und damit den Anſchluß an die weiter nördlich über Lemberg hinaus vorgehende 2. öſterreichiſche Armee er⸗ halten konnte. k. Hier an der Gefechtsfront der oſt⸗ und weſtpreußiſchen und württembergiſchen Truppen ſind die ſüd⸗ lichen Uferberge kilometerweit mit Hochwald bedeckt— herrliche hundertjährige Buchen. Hierhin fuhren wir jetzt. Wieder ging es in wilder Fahrt durch tiefe Schluchten und Bachbetten, ſteil bergauf und bergab, zwiſchen Trupps Verwundeter oder Gefangener hindurch unter dem Don⸗ uer der Geſchütze hinauf auf die letzte Höhe. Hinter dem Hochwald auf den Lichtungen unſere Artillerie. Links unſeres Weges eine Feldbatterie. Rechts eine dem Feind abgenommene und bei Krupp umgearbeitete Batterie ru ſ⸗ ſiſche 12,5 Zentimetergeſchütze, die als Ka⸗ nonen und als Mörſer verwendet werden können und in den heutigen Kämpfen vortreffliche Dienſte geleiſtet hatten. Am Rande des Waldes, in dem die Protzen der Batterien und einiger Maſchinengewehrabteilungen ſtehen, die jetzt längſt jenſeits des Stromes kämpften, müſſen wir den Wagen verlaſſen. Zeichen an den mächtigen Baumſtämmen weiſen uns den Weg, der, wie der ganze Wald, mit Granatenlöchern geſpickt iſt. Sie zeigen, daß die feindliche Artillerie ſich tüchtig gewehrt, aber um Eine ſeltſame Stimmung umfängt uns. Wie die Säulen eines gigantiſchen Domes ragen ringsum die grauen Buchen⸗ ſtämme auf, durch deren grünes Blätterdach die Sonnen⸗ blitze des Ewigen Ehre rühmen. Und während unſer Herz an der Schönheit und am Frieden des Waldes ſich erbauen möchte, ſchreitet der Fuß über die ſchrecklichen Spuren menſchlicher 55 Zerſtörungswut, e und über unſere Köpfe hinweg ſauſen die todbringenden Geſchoſſe. 5 1 1 Plötzlich ſtehen wir am Abhang. Jäh fällt der Waldberg hier in den Strom ab, der ſich einige hundert Meter tiefer in zahlreichen Windungen an der Felswand hinſchlängelt. Nur durch eine dicht mit Unterholz ver⸗ wachſene Schlucht, rechts ſeitwärts, kann man hinunter⸗ gelangen. Hier oben hat der Artillerieſtab ſich einen unübertrefflichen Beobachtungsſtand eingerichtet. Selbſt unſichtbar, überſieht man von hier aus in weitem Um⸗ kreiſe das Gelände. Unten der Strom, auf dem eben unſere Pioniere eine Brücke bauen. Dann etwa 1½ Kilometer breit die Wieſe, die von den Unſeren ſchon genommen iſt und in der jetzt nur noch einzelne Gruppen zurückkommender Verwundeter oder Gefangener ſichtbar ſind. Dahinter aber die dichtbewaldeten Höhen, auf denen der Feind noch zum Teil verzweifelten Widerſtand leiſtet. Die Artillerie freilich iſt von der unſrigen meiſt ſchon zum Schweigen gebracht. Nur gegenüber von dem zweiten Höhenrücken ſieht man zuweilen noch die Mün⸗ dungsfeuer aufblitzen. Doch nicht lange mehr, dann ver⸗ ſchwinden auch ſie. Auch das Geknatker des Maſchinen⸗ gewehrfeuers aus dem brennenden Dorf drüben rechts im Tale wird ſchwächer und ſchwächer. Dagegen wird es davor in der Wieſe lebendig Unſere Sturmkolonnen erheben ſich zum is letzten entſcheidenden Sprung 1 Sie verſchwinden im Gebüſch. Noch einmal lebhaftes Infanteriefeuer, dann wird es faſt plötzlich ſtill. In atemloſer Spannung, das Glas am Auge, blicken wir hinüber. Aber nichts iſt mehr zu ſehen— nichts zu ſehen und zu hören. Vor der Wucht unſeres Angriffes hatten, wie wir ſpäter erfuhren, die feindlichen Truppen ſoweit ſie ſich nicht gefangen gaben, die vorderen Höhen⸗ ſtellungen nach erbitterten Nahkämpfen geräumt und waren, von den Unſeren hart verfolgt, nach Nordoſten hinter die nächſte ihrer zahlreichen vorbereiteten Stel⸗ lungen abgezogen. 5 Wir kehren durch den Wald zu unſerem Wagen zurück. Ruſſiſche Gefangene mit Material für den Brückenbau kommen uns entgegen. Aber die Leute ſind erſchöpft. Der kleine gelbe Mann dort mit dem Kal⸗ mückengeſicht ſcheint faſt zuſammenzubrechen unter ſeiner Doch ſchon tritt der begleitende Landwehrmann zu ihm:„Biſt du ſchlapp, Wudki?— Na, gib her!“ Hängt ſein Gewehr über die Schulter, ſchiebt die ſchwere Rolle Draht dazu und läßt den Gelben ledig nebenher laufen, der deutſche Barbar der! 5 3205 Auf der Rückfahrt kommen wir durch Ortſchaften 2 mit deutſchen Namen. Deutſch iſt hier die Bauart der meiſt halbzerſchoſſenen oder ausgebrannten Häuſer. Trotz der Verwüſtungen erkennt man ſofort, daß deutſche Ordnung und deutſche Sauberkeit hier zu herrſchen pfleg⸗ ten Und 15 ö blonde deutſche Mädchen kränken die vorüberziehenden Feldgrauen, die freudigen aunens aufblicken, wenn ſie hier im Lande der ruſ⸗ ſiſchen Schriftzeichen, die wie Hieroglyphen für ſie ſind, und der volniſchen unausſprechlichen. heimiſche Laute erklingen hören. Aber eine tiefe Trauer liegt über dieſen ſchwer heimgeſuchten Siedelungen. Während die Ruthe⸗ nen faſt überall geſchont, oft ſogar von obenher unterſtützt und eifrigſt umworben wurden, ſuchte der Ruſſe ſich an den paar Deutſchen zehnfach ſchadlos zu halten. Vielleicht fällt bei der Fürſorge für die Heimgeſuchten auch für dieſe unglücklichen Landsleute ein Scherflein ab; ſie können es wirklich gut gebrauchen N In einer faſt ganz zerſtörten kleinen Stadt wird kurze Raſt gemacht. Eine bunte Geſellſchaft findet ſich hier flüchtig zuſammen. Offiziere aller möglichen Kom⸗ mandos, Führer durchziehender Kolonnen, Herren von der Feldpoſt, die hier im Süden trotz aller Schwierig⸗ keiten ſo vortrefflich arbeitet, Leichtverwundete, die von der Front kommen oder Wiederhergeſtellte, die wieder dorthin wollen. Dieſe haben es meiſt beſonders eilig. „Schon wieder fort, Kamerad?“—„Jawohl, ich habe 20 Mann bei mir, die, wie ich, in Frankreich verwundet waren und jetzt die Zeit nicht erwarten können, bis ſie an die Ruſſen kommen. Ich habe ihnen verſprochen, daß ich ſie noch hinbringen will, ehe der Feind aus Galizien vertrieben iſt, und da müſſen wir doch wohl eilen.“— Und da ſteht auch ſchon der Unteroffizier in der Türöffnung:„Herr Leutnant, es iſt eine Kraft⸗ wagenkolonne da, die zur Front fährt und uns mitnehmen will. Die Leute meinen, daß es damit doch ſchneller ginge, bis wir an den Feind kämen, und bitten den Herrn Leutnant, mitfahren zu dürfen.“ 3 Wenige Minuten ſpäter rattert die ſchwere Kolonne unten vorüber. Der junge Leutnant grüßt herauf und ſeine Zwanzig ſingen oder rufen Hurra. Und allen blitzt der Jubel aus den Augen, daß es nun endlich wieder hinausgeht zum Kampf und Sieg. e s Richard Schott, Sonderberichterſtatter. Lokales. Seckenheim, den 29. Juli 1915. Z. Evangel. Kirchengemeinde. Einen ernſten Gedenktag begeht am kommenden Sonntag unſer Volk, den Tag des Kriegsausbruchs. Mit Dank gegen Gott dürfen wir in dieſem furchtbaren Ringen ſprechen:„Bis hierher hat uns Gott geholfen und dürfen hoffen: er wird weiter mit uns ſein.“ Unſere Gemeinde begeht dieſen Tag mit einem felerlſchen Bittgottesdlenst für baldigen, entscheidenden Endsleg unſerer gerechten Sache. Heute Abend 8 Uhr Kriegsandacht. Baden. ()) Karlsruhe, 28. Juli. Der 8jährige Sohn eines hieſigen Kutſchers fiel von einem Pritſchenwagen, kam unter die Räder und ſtarb alsbald an den erlittenen 7 Verletzungen... 5 *() Mannheim, 28. Juli. Die allgemeine Nage⸗ lung des„Eiſernen Roland“ war am Samstag und Sonntag, trotz des ungünſtigen Wetters eine ziemlich rege. Es wurden im ganzen etwa 1000 Nägel einge⸗ ſchlagen und vorgemerkt. lee 5 5 c) Weinheim, 28. Juli. Durch Vermittelung der Mannheimer Handelskammer gehen dem ⸗hieſigen Kom⸗ munalverbande 400 Zentner Zucker zu. Die Zucker⸗ preiſe ſind infolgedeſſen hier im Sinkeeeen ( Weinheim a. d. B., 28. Juli. Der Stand der Reben iſt zurzeit ein ſo günſtiger, daß die Winzer auf den Kriegsjahrgang 1915 große Hoffnungen ſetzen, zumal der Behang nicht bloß reichlich, ſondern auch ſonſt durchweg geſund iſt. Ein beſonders gutes Herbſt⸗ erträgnis verſpricht der Hubberger Riesling auf den Gewannen des Grafen von Berckheim. Aber auch auf Lützelſachſer Gemarkungen erwartet man einen guten „Roten“. Günſtiges Wetter vorausgeſetzt, kann ſchon Mitte September geerntet werden.. e 0 Ketſch b. Schwetzingen, 28. Juli. Einen böſen Misgang nahm ein Streit, den ein hier auf Urlaub befindlicher Soldat mit dem Polizeidiener Limbeck bekam. Im Verlauf desſelben griff der Soldat zur Waffe und brachte dem Limbeck 3 ſchwere Stiche bei. Der Täter kam in Haft () Pforzheim, 28. Juli. Als ſchuldig an dem Tode des Waſſerturmwächters Hößle wurden heute der 35jährige Faſſer Auguſt Lindemann und der 42jährige Schuhmacher Jak. Hagenlocher verhaftet. Beide ſind ge⸗ ſtändig. Die Tat erfolgte im Verlaufe eines auf der Straße angefangenen Streits. (Singen bei Durlach, 28. Juli. Der hier bei Verwandten auf Beſuch weilende in Karlsruhe wohnhafte Rahmenvergolder Reuſchle machte ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende. W (9) Altenheim b. Lahr, 28. Juli. Hier entſtand im Anweſen des Fabrikarbeiters Karl Frick in der Neugaſſe ein Brand, dem ein Schuppen mit Stall zum Opfer fielen. Mehrere Ziegen und eine Anzahl Hühner ver⸗ brannten. Wie der Brand ent erlegen 5. i i Wetterbericht. ö Auch der neueſte Luftwirbel zieht verhältnismäßig raſch nach Oſten. Auf ſeiner Rückſeite ſteigt von neuem der Luftdruck an. Für Freitag und Samstag iſt deshalb zwar noch vielfach trübes, aber allmählich wieder aufheiterndes Wetter zu erwarten. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckengeim Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Annahmestelle: Gg. Leonh. Bühler, Seckenheim, wohnhaft; An den Planken; kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheck- konto 629 Ludwigshafen a. Rh. 2 0 i Ein erſtklaſſiges, rein deutſches Erzeugnis iſt das Seifennnloer Schneakönig in gelber oder roter Packung. Sehr beliebt iſt das Ueichenseifenpulver Aoldperle mit hübſchen und praktiſchen Bei⸗ lagen in jedem Paket. Sofortige Lieferung! 2 Auch Schuhputz Nigrin (keine abfärbende Waſſerereme) und Schuhfett. — Fabrikant:. „ Schutzmarke Carl Gentner, Göppingen. Kathol. Jünglingsverein Seckenheim. Heute Abend ½9 Uhr findet Turnſtunde Die Vorſtandſchaft. Frauen⸗OJerein Seckenheſm. 5 Creitag Abend 8 Uhr findet im Rat⸗ Jorstands-Sitzung. ſtatt, wozu die Vorſtaudsdamen, ſowie Herren gei⸗ räte freundlichſt eingeladen ſind. Die 1. Präſidentin: A. Stadtelberger. Himbeer- und Citronensaft in Feldpostpaeketen. Fr. Wagner's Nachf. nn. W. Höllstin Germania-Drogerie. ſtatt. 2 event. 3 Zimmer 5 u. Küche mit inen Fbldpostsendungen u. Gartenanteil bis 1. Aug. Brauſepulper zu vermieten. Citronenſaft Friedrichſtraße Nr. 68. Schöne 4 Jimmer und Küche nebſt Zubeh. u. Gartenant. ſofort zu vermieten. Zu erfrag. Mittelſtr. 20. Schöne 3. Jimmerwahnung mit Gartenanteil bis 1. Aug. zu vermieten. Luiſenſtraße 64. Großes Zimmer leer oder möbliert zu vermieten. Zu erfragen in der Exped. Schöne 4 Zim akt-Wohnung zu vermieten. Hauptſtraße 117. 1 Jiamer und Küche mit Zubehör zu vermieten. Schloßſtraße 39. Moderne 2 Jimmerwohnung mit Küche, Glasabſchluß u. ſämtl. Zubehör an ruhige Leute zu vermieten. Zu erfragen in der Exped. 3 Zimmer und Küche nebſt Zubehör u. elektr. Licht ſofort zu vermieten. Zu erfragen in der Exped. 2 Zimmer und Küche u. ſonſtigem Zubehör ſofort zu vermieten. Hildaſtraße Nr. 83. 3 Zimmer⸗Wohnung part. mit Küche, Gartenan⸗ teil und ſonſtigem Zubehör zu vermieten. Zu erfragen Hauptär. 147 2 Zimmer und Küche nebſt Zubehör ſofort zu vermieten. Luiſenſtraße 3. 8 Erfriſchungstablett. Pfeffermünztablett. Tabletten u. Tropfen (gegen Durchfall) Meßner's Tee (in kleiner Originalpackung) empfiehlt Apotheke in Seckenheim. Garautiert reinen Bienenhonig à Pfund 1.20 Mk. Bäckerei Engert Riedſtraße 50. Getragene Kleider, Aeber⸗ zleher, Damenmäntel, schuhe, ſowie Rolkfer ſind billig abzugeben bei 8 A. Rech, Mannheim 8 1. 10 Birnen hat abzugeben Joſeph Spieß Ww. Friedrichſtraße Nr. 36. Rof-MWein 1.— Ik. Per Liter Bäckerei Aug. Engert ö Riedſtraße 50. Darlehen 3 bis 4 Mille gegen hohe Zinſen u. Sicherheit geſucht. Off. unt. Nr. an 20 d. Exp Garantiert reinen Bienenhonig pro Pfd. 1.40 Mk. Zu haben bei: Georg Röſer. GC*ETTTTT1 3-4 Zimmer: Küche mit elektr. Licht, Waſſerlei⸗ tung und Gartenanteil an ruhige Leute zu vermieten. Näheres in der Expedition. e f 3 3 4 8 8 — 8 5 5 . Hübſche nene Heerführerplakakle. a g Verkauf nur 1 Treppe hoch. 5 moderne Schaufenster! Beachten Sie unsere Ausstellung. N versäumen Sie es nicht und besuchen Sie das Sinzig grosszügige gesch. 5 moderne Schaufenster! aft 3 g 3 2 l Verkauf nur 1 Treppe hoch- am Platze ehe Sie Ihre Einkäufe besorgen in E — Unsere Pre sind auss rgewöhnlich billig. Waren etc. 2 Beachten Sie unsere Ausstellung. Seiden: Kleider- Blusen, Herren-Stoffe, Baumwoll-Weiss- Unsere Auswahl ist auffallend gross. zu billigen Preisen. Damen-Hemden in weis und farbig Narmal-Hemden für den Sommer TCortſetzung zum Amtlichen Ver- kündigungsblatt. dre deukliche Unterſchrift und„ 3 mit genauer Adreſſe. ö Die Beſtände ſind nach den vorgedruckten Stoff bezeichnungen getrennt anzugeben. In denjenigen Fällen, in denen die Gewichte oder Meugen nicht ermittelt werden können, ſind ſchätzungsweiſe Angaben einzutragen mit dem be⸗ ſonderen Vermerk, daß die Angaben geſchätzt ſind. Sämtliche in den Meldeſcheinen geſtellten Fragen ſind genau zu beantworten. Die Meldeſcheine ſind ordnungsgemäß frankiert an das Königl. Kriegsminiſterium, Kriegsſtoff⸗Abteilung, Sektion W. II, Berlin SW. 43, 3 Untertalllen u. Korsetts in versch. Preislagen Netzjacken u. Unterhosen äusserst billig Grosse Auswahl in Herren-Einsatz-Hemden 5 11 Schürzen-: weis u. maccokarbig Bunie Hemden Weisse 5 terug und nach mass Stickerei-Binsen „. Sücken Ninder-Nleidn in versch. Qualſtäten sucketel u. Waschstolt Kragen Manschetten — Vorhemden 5 karbig und weiss —Stickerei-Häubchen- f Bunte Zipfelmützen - Südwester- Herren⸗ und Knaben- Wasch⸗Blusen u. Hosen Strohhüte für Knaben 5 - Badehusen. Badeifder nnd in jeder Preislage Fruffiertücler Wieser- Illi Luisenstrasse 40:: Qrüue Marken. Probieren Sie meine stets friseh gebrannten K af fee's Ferner empfehle 5 Nafiee Hag D Auieta Nafiee ET Satz Gelb Siegel 1 Pfd. Mk. 1.10, ½ Pfd. 60 Pfg. Bot 7 1 5 75 0.75,—9i* 45 57 Grün 55 1 57 7 0.50, 7e 55 30 57 Nathreiners IHlalzkaffee ersten Malzkafie offen Pfund 40 Pfennig Kornfrank: Frank Cichorien Pigiljer und Diller's Nafiee Essenz. Thee's- Cacao Schokoladen Fr. Wagner's Nachf. inn. W. Höllstin Für den Tabackherbst! empfehle meine bekannt prima Qualitäten Schwarz Lederiuche in verschiedenen Preislagen, sowie Machsfucdi tur rismbeleg. Kaufschnd iur Beiteinlagen. Emil Werber Nachfolger Hedemannſtraße 9/10, einzuſenden. Auf die Vorderſeite der zur Überſendung von Meldeſcheinen benutzten Briefumſchläge iſt der Vermerk zu ſetzen:„Enthält Meldeſcheine für Baum⸗ wolle und Baumwollerzeugniſſe“. 8 6. Beſondere Meldebeſtimmungen Die nach dem jeweiligen Stichtage eintreffenden, nor dem Stichtage aber ſchon abgeſandten Vorräte ſind vom Empfänger unverzüglich nach en ö zu melden. Auf einem Meldeſchein dürfen nur die Vorräte eines und desſelben Eigentümers und die Beſtände einer und derſelben Lagerſtelle gemeldet werden. Soweit Rohbaumwolle oder Baumwollgarne nach dem 15. Juni 1915 aus dem Auslande eingeführt miniſteriums, Kriegs⸗Rohſtoff⸗Abteilung, den Nachweis dafür zu erbringen. Anfragen, die vorliegende Verordnung betreffen, ſind an das Kriegsminiſterium, Kriegs⸗Rohſtoff⸗ Abteilung, Sektion W. II, Berlin SW. 48, Verlän⸗ gerte Hedemannſtr. 9/10, zu richten; die Anfragen müſſen auf dem Briefumſchlag ſowie beim Eingang des Briefes den Vermerk enthalten:„Betrifft Be⸗ ſtandaufnahme für Baumwolle und Baumwoller⸗ zeugniſſe“. Muſter der gemeldeten Vorräte ſind nur auf beſonderes Verlangen dem Kriegsminiſterium zu überſenden. 3 Lagerbuch. Für Rohbaumwolle, Baumwollabfälle und Garne, ferner für Baumwollweb⸗ und Wirkwaren, ſoweit ſie auf den Meldeſcheinen 3A. 3B und 30(auf 3 C mit Ausnahme von Nr. 6 und Nr. 9) aufgeführt ſind, iſt ein Lagerbuch einzurichten, aus dem jede Aenderung in den Vorratsmengen und ihre Ver⸗ wendung erſichtlich ſein muß. Beauftragten der Polizei⸗ und Militärbehörden iſt jederzeit die Prüfung des Lagerbuches, ſowie die Beſichtigung des Betriebes zu geſtatten. 8 8. Ausnahmen. Die Meldepflichtigen ſind inſoweit von einer Meldepflicht und Führung des Lagerbuchs befreit, als ihre Vorräte leinſchließlich derjenigen in ſämt⸗ lichen Zweigſtellen, die ſich im Bezirk der veroroͤnen⸗ den Behörde befinden) am 2. Auguſt 1915, nachts 12 Uhr, geringer ſind als(Mindeſtvorräte): a) je 300 kg von Rohbaumwolle oder Garnen, ferner von Watte, 0 b) insgeſamt 5000 m von zu meldenden Baum⸗ wollſtoffen(ſtehe 8 2), wenn die Vorräte aus ö 3 verſchiedenen Stoffen beſtehen, e) 500 m, wenn die Vorräte nur aus Stoffen 5 einzigen Gruppe oder Untergruppe be⸗ ehen, d) insgeſamt 300 Stück von zu meldenden fertigen Männerunterkleidern(ſiehe 8 2). Auch dieſe Perſonen ſind auf beſonderes Ver⸗ langen der verordnenden Behörde zur Meldung ihrer Vorräte oder zu Fehlmeldungen verpflichtet. In jedem Falle tritt auch für ſie die Pflicht zur Meldung und zur Führung eines Lagerbuches für die geſamten Beſtände an dem Tage ein, an dem die oben bezeichneten Mindeſtvorräte überſchritten werden.— Verringern ſich die Beſtände nachträglich unter die angegebenen Mindeſtvorräte, ſo bleibt die Pflicht zur Meldung und Führung des Lagerbuches trotzdem beſtehen. 8 Karlsruhe, den 27. Juli 1915. V. ſ. d. ſtellv. Gen.⸗Kdos. Der Chef des Stabes v. Wolff, Oberſt. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 28. Juli 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Koch. Wir bringen hiermit nachträglich zur allgemeinen Kenntnis, daß am 3. Juli d. Js. bei Landwirt Ang. Hörner dahier Haupt⸗ ſtraße 94 die Schweinepeſt ausgebrochen iſt. Stallſperre wurde verfügt. Seckenheim, den 28. Juli 1915. gürgermeiſteramt: Volz.. Koch TWekanntmachung. Die Ausgabe der Brotkarten, ſowie Zuſatzmarken für den Monat Auguſt ds. Is. findet am Samstag, den 31. Juli 1915 im Rathausſaale wie folgt ſtatt: für die Nummern 1 bis 600 vorm. v. 8— 12 Uhr und für die Uummern 601 bis Schluß nachmittags von 2— 6 Uhr Die Bewohner des Staatsbahnhofes(Hochſtätt) ſind an Einhaltung der Nummern nicht gebunden, können alſo ihre Karten am genannten Tage beliebig abholen. Bei der Abholung muß der feldgraue Umſchlag und die Zuſatznummerkarte unbedingt vorgezeigt und die Zahl der Familienmitglieder genau angegeben werden. Auch empfiehlt ſich die eigene ſofortige Kontrolle der er⸗ haltenen Marken, da nach Verlaſſen des Saales Rekla⸗ mationen nicht mehr berückſichtigt werden können. Das Anfordern von Karten für mehr als 2 Fami⸗ lien iſt im Intereſſe des langen Wartens der anweſenden Perſonen unſtatthaft. Gine Abgabe an Kindern kann nicht erfolgen Alle Karten müſſen am genaunten Tage ab- geholt werden. Wer falſche Angaben macht oder mehr Karten an⸗ nimmt als er zu beanſpruchen hat, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder Geld bis zu 1500 Mark beſtraft. Seckenheim, den 28. Juli 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Ko Gbff-Verſteigerung. Die Verſteigerung des Gemeindeobſtes an Ort und Stelle findet am Freitag, den 30. Juli 1915 nachmittags von 1 Uhr ab ſtatt. Dieſelbe nimmt ihren Anfang am Damm unterhalb des Orts bei der frü⸗ heren Waſchbleiche. Seckenheim, den 24. Juli 1915. Gemeinderat: Volz. Koch. Wekanntmachung. Des Monatsabſchluſſes wegen bleibt die Gemein⸗ dekaſſe am Freitag, den 30. Juli 1915 geſwioſen. Seckenheim, den 28. Juli 1915. Hürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr 1915, hier: die Be⸗ reitung von Obſtkuchen betr. Auf Grund des S 36 der Bundesratsverordnung vom 25. Januar 1915, betr. die Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl ſowie von deſſen Inkrafttreten an auf Grund des§ 49a der Bundes ratsverordnung vom 28. Juni ds. Js., betr. den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr 1915 und 8 9 der bad. Voll⸗ zugs verordnung hierzu vom 7. ds. Mts. wird hiermit für Koch. den Kommunalverband Mannheim⸗Land das Bereiten von 1 Obſtkuchen, welche Roggenmehl oder höchſtens bis zur Hälfte des Gewichts der verwendeten Mehle oder mehlar⸗ tigen Stoffe Weizenmehl enthalten, in privaten Haus haltungen geſtattet. Die hierzu in privaten Haushaltungen hergeſtellten Bäckereien ausgebacken werden. Dieſe Anordnung tritt ſafort in Kraft. Mannheim, den 24. Juli 1915. Der Ausſchuß des Kommunalverbandes Mannheim⸗Land. gez. Dr. Strauß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. f Seckenheim, den 28. Juli 1915. gürgermeiſteramt: i Volz. Koch sind zu haben Föld postkarten“ Gg. Zimmermann, Hidastra 8 3 Teige dürfen für dieſe Haushaltungen in gewerbsmäßigen sse 88 3* 3 N + er — 2 — nee PD= — A———— 7 2. 32— r