n 4 Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 2 ——— 5 5 55 SS S S SSS 8— Kriegschronik 1914— 0 J.. 12. Au gu ſt: Die deutſche Kriegsbeute in Frankreich betrug 5 bisher bei Mülhauſen 10 franzöſiſche Offi⸗ ziere und 513 Mann gefangen, 4 Geſchütze, 10 Fahrzeuge und eine große Anzahl Gewehre er⸗ beutet; bei Lagarde über 1000 Kriegsgefangene. — Ueber Mülhauſen haben franzöſiſche Flieger Pakete von Aufrufen des Generaliſſi⸗ mus Joffre herabgeworfen, der ſich an die El⸗ ſäſſer wendet und den elſäſſiſchen Bewohnern „nach 44 Jahren ſchmerzlichen Wartens“ die Frei⸗ heit verkündet.. 18. Aug u ſt: Kriegserklärung Englands an Oeſterreich⸗Ungarn 5— In der Türkei iſt die Mobilmachung mit einem alle Erwartungen weit übe Er⸗ gebnis durchgeführt worde. 5 — Rechnungsrat Kattner, der in Petersburg zu⸗ rückgelaſſen wurde, iſt von dem ruſſiſchen Mob in beſtialiſcher Weiſe niedergemacht worden, wo⸗ 8 rauf das Botſchaftspalais in Brand gefleckt wurde. 14. Au gu ſt: Deutſcher Proteſt gegen den Franktireurkrieg in Belgien und Frankreic ht. — Die erſten Verſuche Frankreichs und Eng⸗ lands, Italien zur Teilnahme am Kriege zu bewegen. 5 8 e, i 1. uſt: Der Kaiſer verläßt Berlin in der Richtung Mainz. VVV — Die Ruſſen ſtecken das dicht an der Grenze gelegene Städtchen Marggrabowa in Bland. — Die Oeſterreicher rücken in Serbien ein. —B, é echt ſchmerzlich ſcheinen die Franzosen die Weg⸗ nahme der Befeſtigungsgruppe„Martinswerk“ zu emp⸗ finden. Sie unternahmen zu ihrer Wiedereroberung meh⸗ rere Angriffe, die ſämtliche aber zurückgewieſen wurden. Im übrigen waren auf der Weſtfront die Flieger feſt an der Arbeit. Bei Zeebrücke wurde ein englisches Waſſerflugzeug heruntergeſchoſſen und bei Rouge monk und Sentheim, nordöſtlich von Belfort wurden je ein franzöſiſches Flugzeug zur Landung gezwungen. e In dem genaltigen Vorwärtsfluten der verbün⸗ deten Heere im Oſten tritt gegenwärtig beſonders die Heeresgruppe des Prinzen Leopold von Bayern hervor. Sie leiſtet gegenwärtig im Marſche das, was ſeinerzeit die Druppen des Generalfeldmarſchalls von Hinden⸗ burg vor der Maſurenſchlacht leiſten mußten. In der kurzen Zeik ſeik dem Falle Warſchaus am 5. Auguſt haben ſie bereits von der 150 Kilometer in Luftlinie bekragenden Entfernung von Warſchau— Breſt Litowsk über 80 Kilomeker unter ſtändigen Kämpfen zurückgelegk. Hieraus kann man ſich einen ungefähren Begriff von Gewaltmärſchen machen, die dieſe Truppen zu leiſten haben. Die im jüngſten Heeresbericht genannten beiden Orke Sokolow und Siedlee liegen direkt nördlich von dem geſtern beſetzten Eiſenbahnknotenpunkt Lukow, während Mordy ekwa in der Mitte von Siedle und Sokolow ekwas in öſtlicher Richtung liegt. Seit dem 10. Auguſt, alſo in drei Tagen, hat die Armee des Ge⸗ nerals von Gallwißz 6550 Ruſſen, darunker 18 Offi⸗ ziere, gefangen genommen und neun Maſchinengewehre und ein Pionierdepok erbeukek. Da ſich durch die ſteligen Forkſchritte der deutſchen Truppen gegen die Feſtung Kowno die Lage der Ruſſen am Dawina⸗Abſchnitt in zunehmendem Maße verſchlimmert, ſuchen ſich die Gegner durch kräftige Gegenſtöße Luft zu machen. Sie führen zu dieſem Zwecke ſtändig friſche Truppen ins Gefecht, die ſie von der aſialiſchen Grenze weggezogen haben. Ein Erfolg war indes den Ruſſen an keiner Stelle beſchieden. Recht bezeichnend für den wahren Charakter der Ruſſen iſt ihr augenblickliches Vorgehen gegen die polniſche Landbevölkerung, die ſie dem tiefſten Elend preisgiebt. Die Polen haben die beſte Gelegenheit, zu prüfen, was ſie von den ruſſiſchen Wohlwollenheitsreden in der„Dumg „ Daszwarder erſte Streich, doch der zweite folgt ſo⸗ leich!“ ſagt der ſelige Buſch, und die Engländer wer⸗ dens ihm, allerdings mit anderen Gefühlen, heute Nacht nachgeſagt haben, als erneut deutſche Marineluftſchiffe ihre eiſernen Grüße auf die Oſtküſte Englands hernieder⸗ ſaußen ließen. Die militäriſchen Anlagen in Harwich wurden den die Engländer die deutſche Gründlichkeit nun zur genüge kennen gelernt haben. Trotz heftiger Beſchie⸗ g durch die Befeſtigungen ſind die deutſchen Luk⸗ unbeſchädigt zurückgekehrk. F F. e e„ 5 5 . aufs neue mit gutem Erfolg beworfen. Bald wer⸗ Geckenheimer Anzeiger, Joes heimer Anzeiger, Neckarhauſer Zeitung, Goinger Zeitung. Hmisblait der Zürgermeisterämfer Seckenheim, Ilnesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. ganzen Front rie N Nein ünponn XO 9 p 8 d 8 0 8 ö E 5 N 7 D 1 5 11 e Die Ereigniſſe im Weſten. e Franzöſiſche Kriegshetzze WB. Paris, 13. Aug. Im Anſchlriß an Peters⸗ burger Meldungen, wonach Deutſchland Rußland Frie⸗ densvorſchläge gemacht habe(was inzwiſchen durch die Nordd. Allg. Ztg. entſchieden verneint worden iſt. Die Red.) erklärt ein Teil der Preſſe wieder einmal, man dürfe jetzt vom Frieden nicht ſprechen. Ge⸗ rade jetzt müßten die militäriſchen Anſtrengungen der Ver⸗ bündeten den Höhepunkt erreichen. die Verbündeten zu entzweien. Wenn man jetzt Frieden ſchließen würde, würde man den Zentralmächten nur die Möglichkeit geben, einen neuen Angriff vor zube⸗ reiten. So ſehr man den Frieden auch wünſche, müſſe man doch einen ſolchen Frieden durch völlige Niederringung Deutſchlands um jeden Preis vermeiden. CCCCCCVCVVTTCCTTTCTCCCTT Dias angebliche deutſche Friedensangebot. WB. Nom, 13. Aug.„Idea Nazionale“ äußert ſich zu dem angeblichen deutſchen Friedensangebok. Das Blatt ermahnt ſeine Leſer, hieraus nicht den falſchen Schluß zu ziehen, als ob Deutſchland kriegsmüde und gezwungen ſei, um Frieden zu bitten. Kein Italiener dürfe ſich Illuſionen über die angebliche Schwäche Deutſch⸗ lands machen. Deutſchland könne den Frieden anbieten. Es würde zwar materiell dabei nichts gewinnen, aber moraliſch, politiſch und militäriſch als Sieger aus dem Kriege hervorgehen. Ein gemäßigter Frieden nach einem glücklichen Feldzug würde ihm die Hochachtung und viel⸗ leicht auch die Sympathien der ganzen Welt wieder ge⸗ winnen. Deutſchland als Sieger über die größte Koali⸗ tion, die die Welt jemals geſehen, würde die ſtärkſte Mi⸗ litärmacht der Welt und die Lehrmeiſterin in allen mi⸗ litäriſchen Dingen bleiben. Weil aber jetzt der Frieden im Intereſſe Deutſchlands liegen würde, müßten ſeine Feinde durchhalten.. Die deutſchen Zeppeline kein Fehlſchlag. WTB. London, 13. Aug. Ein Artikel in der „Morning Poſt“ über das Flugweſen beſagt: Die Luftſchiffe führten im erſten Kriegsjahr erſtaunliche Din⸗ ge aus, von denen das große Publikum in England wenig Notiz nahm. Man ſchwatzt viel von einem Fiasko der Zeppeline es iſt heute unpopulär, zu ſagen, iſt aber trotzdem Tatſache, daß die deutſchen Zeppeline kein Fehlſchlag waren. Sie taten viel, was im einzelnen nichterörtert werden darf. Man kann alſo die wirkungsvollſten Leiſtungen nicht beſpre⸗ chen. Der Verfaſſer betont, daß man in England die wirklichen Anſichten der deutſchen Luftſchiſfer nicht kennt, ſo daß man ihre Leiſtungsfähigkeit ſchwer beurteilen kann. Die Zeppeline waren für die Aufklärung in der Nordſee ein durchaus unſchätzbares Werkzeug. Ihr Bombenwer⸗ fen war ohne militäriſchen Wert, aber die Kriegsgeſchichte wird ſpäter zeigen, daß keineswegs alles unter dieſe Kategorie fällt. Ihre Verwendung beſchränkt ſich nicht bloß auf Nächte ohne Mondſchein oder Monate mit 25 dieſem Briefe heißt es: e war bei gen Nächten. Die Zahl ihrer Verluſt Die wiederholten. Friedensbeſtrebungen Deutſchlands bezweckten anſcheinend, Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 8 die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. fg Fernſprechanſchluß Nr. 16. ie eee eee, 13 rgang in voller Verfolgung. ihrer großen Treffläche, ſowie im Vergleich mit der ge⸗ leiſteten Arbeit bemerkenswert gering. Kein Zep⸗ pelin wurde während der Streifzüge nach England oder auf der Rückreiſe zerſtört. Man muß im zweiten Kriegs⸗ jahr Dinge erwarten, die bisher für unmöglich galten. f Opfer des U⸗Bootkrieges. 1 WTB. Amſterdam, 13. Aug. Das„Handels⸗ 1 blad“ meldet aus Hoek van Holland: Nach einer Mittei⸗ 1 lung eines Fiſchers der engliſchen Schmack Humfries aus Grimsby, fiſchte das Schiff geſtern früh bei dem Leucht⸗. ſchiff Leeman, als ein deutſches Flugzeug der Beſatzung. befahl, von Bord zu gehen, Dann wurden zwei Bomben 1 geworfen, die das Schiff zerſtörten. Nachdem die Be⸗ ſatzung 5 Stunden im Boot umhergetrieben war, wurde ſie von Sch. 321 aufgenommen und in Vlaardingen ge⸗ landet. 555 Beſtätigung des Uuterganges der„India“. 1 WTB. London, 13. Aug. Die Admiralität be⸗ 1 ſtätigt die Torpedierung des Hilfskreuzers„India“. 22 1 Offiziere und 119 Mann ſollen gerettet worden ſein. . Die Hauptſchwierigkeit. WTB. Mancheſter, 13. Aug. Der„Mancheſter Guardian“ ſchreibt in einem Leitartikel: Die Einfüh⸗ rung der allgemeinen Wehrpflicht wäre eine gewaltige Umwälzung und würde England den kontinentalen Län⸗ dern gleichmachen. Wir beſitzen an der Weſtfront eine beträchtliche zahlenmäßige Ueberlegenheit über die Deut⸗ 1 ſchen und ohne die Größe der neuen Armee zu erörtern, 1 glauben wir, daß eine Ueberlegenheit von 2:1 1 auch bei dem jetzigen Syſtem erreichbar iſt. Wenn wir mit einer ſolchen Ueberlegenheit nicht durchbrechen können, zweifeln wir, daß eine Ueberlegenheit von 3:1 es ermög⸗ lichen würde. Unſere größte Schwierigkeit liegt in der Ausrüſtung der Soldaten. Die Schwierigkeit der Ausrüſtung gilt ſchon für die Armee, die in Frank⸗ reich kämpft. Eine große Zahl Soldaten iſt daheim, deren Ausrüſtung noch unzulänglicher iſt als die der im Felde ſtehenden. Der Mangel an erfahrenen Junſtruk⸗ teuren iſt eine weitere Schwierigkeit. Welche Büraſchaft beſteht dafür, daß bei einer Vermehrung der Armee um weitere 1—2 Millionen dieſe Schwierigkeiten plötz⸗ lich verſchwinden, ſo daß die Ausbildung neuer Rekruten ſchnell beginnen könnte? Eine ernſte Ausbildung könnte erſt im Frühling anfangen. Dazu kommt die finanzielle und wirtſchaftliche Aufgabe Englands in dem Koalitions⸗ krieg, die durch eine ſtarke Entziehung von Arbeitern aus der Induſtrie gehemmt würde. „„Die Jagd nach Gold in England. e. Wes London, 13. Aug. Eine Zuschrift an die 7 mes“ kritiſiert die Regierung wegen ihrer Säuumig⸗ keit, das Gold einzuziehen, was Deutſchland längſt getan habe.“ In der Zuſchrift heißt es: Die neuen 10 und 20 Schillingnoten verſchwinden aus dem Verkehr, da ſie gegen Gold eingelöſt werden können. In der zweiten Hälfte des Juni verſchwanden 4 Millionen, alſo muß ein entſßrechender Goldbetrag in den Verkehr geſetzt ſein. Privatperſonen führten große Goldmengen nach dem Auslande aus, wahrſcheinlich meiſtens nach Deutſchland. Ferner ging viel Gold in untergegan⸗ genen Schiffen verloren. Wir werden in wenigen Wochen alles Gold brauchen, was wir haben. Wir bringen uns ſelbſt in die Lage, daß wir weniger Gold haben, als unſere Feinde und werden zu ſpät finden, daß wir Mangel an dem nützlichſten Kriegsmaterial leiden. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 13. Aug. Amklich wird verlautbart vom 13. Auguſt 1915 mittags: e e l Ruſſiſcher Kriegsſchauplaß: In Oſtgalizien und im Raume von Wladimir Wolynski iſt die Lage JC 8 85 Weſtlich des Bug ſeßen unſere Armeen die Verfol⸗ gung des ſchrittweiſe zurückweichenden Gegners fort. Die nördlich des unteren Wieprz vordringenden öſterreichiſch⸗ ungariſchen Truppen ſind bis Radzyn gelangt. Uunſere Verbündeten nähern ſich Wlodawa. „Behauptungen ohne Beweiſe. WB. Petersburg, 13. Aug.(Pet. Tel. Ag.) Die „Nordd. Allg. Zeitung“ veröffentlicht in ihrer Nummer 154 folgendes:„Die Ruſſen geben ſelbſt zu, daß ſie keine genügenden Beweiſe haben, um unſere Truppen der Verletzung des Kriegsrechts zu beſchuldigen. Die deutſchen Truppen fanden unter den Dokumenten eines ruſſiſchen Generalſtabs einen Brief, der an den Be⸗ richt der ruſſiſchen Greueltatenkommiſſion anknüpft. Ire Die Deutſchen und Oeſterrei⸗ cher begehen fürchterliche Greueltaten und verletzen die N JJ Kriegsbräuche der ziviliſierten Länder. Das wiſſen wir ganz genau, aber wir beſitzen keine Beweiſe, denn das Material, aus dem wir unſere Nachrichten hernehmen, kann keineswegs als Beweismaterial dienen. Wir ſind folglich nicht in der Lage, die Behauptung un⸗ ſerer Feinde zu widerlegen, daß ihre Greueltaten auf Lügen beruhen. Unſere Lage iſt umſo unangenehmer als unſere Gegner im Gegenteil Beweiſe der Greuel⸗ taten unſerer Truppen beſitzen“. Da es keine Greueltatenkommiſſion in Rußland gibt, abgeſehen von der außerordentlichen Unterſuchungskommiſſion über Verletzung der Kriegsbräuche, erklärt der Vorſitzende die⸗ ſer Kommiſſion, Senator Kritzoff, daß dieſe niemals und 5 einen ſolchen Brief geſchrieben oder geſandt haf. 8 Abberufung des ruſſiſchen Geſandten in Teheran. WTB. Petersburg, 13. Aug. Der ruſſiſche Ge⸗ ſandte in Teheran, Koroſtowetz, iſt von ſeinem Poſten abberufen und zum Rat im Miniſterium des Aeußeren ernannt worden. i Der Krieg mit Ztalien. WTB. Wien, 13. Aug. Amtlich wird verlautbart vom 13. Auguſt 1915 mittags: 5 Italieniſcher Kriegsſchauplaß: An der küſtenländiſchen Front unternahm der Feind geſtern und in der vergangenen Nacht wieder einige Annäherungsver⸗ ſuche, die jedoch ſchon durch das Feuer unſerer Artillerie abgewieſen wurden. Ein italieniſches Lager bei Cor⸗ mons wurde mit Erfolg beſchoſſen. Im Kärntner Grenz⸗ gebiet iſt die Lage unverändert. An der Tiroler Grenze wurde ſüdlich Schluderbach gekämpft. Der feind⸗ liche Angriff war auch hier vergebens. Die Verteidiger blieben im vollen Beſitz aller ihrer Stellungen. Die zu⸗ rückgehenden Italiener wurden von ihrer eigenen Artillerie beſchoſſen. Im Etſchtale vertrieb einer unſerer Panzerzüge die feindlichen Feldwachen aus den Ortſchaften Serravalle und Chizzola. 8 5 Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldma ſchallleut tant. Ereigniſſe zur See. ö Unſer Unterſeeboot„12“ iſt von einer Kreuzung in der Nord⸗Adria nicht zurückgekehrt. Laut amtlicher ita⸗ lieniſcher Meldung wurde es mit der ganzen Beſatzung verſenkt. Am 10. ds. Mts. zu Mittag iſt ein feindliches Unterſeeboot im Hafen von Trieſt durch eine Mine ver⸗ nichtet worden. Von der Beſatzung konnte niemand ge⸗ rettet werden. Am ſelben Tage und am darauffolgenden belegten unſere Seeflugzeuge die vom Feind beſetzte Inſel Pelagoſa mit Bomben und erzielten mehrere wirkſame Treffer am Leuchtturm, an der Radioſtation, an einem Wohngebäude, im aufgeſtapelten Material und in der Abwehrmannſchaft. Ein feuerndes Geſchütz mittleren Ka⸗ libers wurde voll getroffen. Ein Maſchinengewehr de⸗ moliert, ein Tender verſenkt. Die Flugzeuge ſind trotz heftiger Beſchießung wohlbehalten eingerückt. . e 5 Fott n'om ma do. Der türkiſche Krieg. Engliſche Erfolge gegen die Türken. WB. London, 13. Aug. Die Admiralität mel⸗ det: Ein britiſches Unterſeeboot verſenkte am 8. ds. Ms. früh an der Einfahrt ins Marmarameer ein türkiſches Schlachtſchiff. Das türkiſche Kanonen⸗ doot„Berc⸗i⸗Satwet“ und ein leeres Transport⸗ ſchiff wurde ebenfalls von einem britiſchen Unterſeeboot in den Dardanellen torpedier. N 8 Neues vom Tage. ODeſterreichiſcher Min ſterbeſuch in Berlin 85 WTB. Berlin, 13. Aug.(Amtlich.) Der öſter⸗ reichiſch⸗ungariſche Miniſter des Aeußern, Baron Bu⸗ rian, iſt heute früh in Berlin eingetroffen.. eſchlagnahme und Höchſtpreisfeſtſetzunge für Hülſenfrüchte. WB. Berlin, 13. Aug. Wie wir von unterrich⸗ ketker Seite hören, ſchweben zur Zeit in den beteiligten Reſſorts Erwägungen über Beſchlagnahme und Höchſt⸗ preisfeſtſetzungen für Hülſenfrüchte aller Art. Unter voller Wahrung der berechtigten Wünſche der Produ⸗ zenten ſollen durch dieſe Maßnahmen dieſe wichtigen, für weite Bevölkerungskreiſe unentbehrlichen Nahrungsmittel einer ungehinderten Preistreiberei entzo⸗ gen werden. 8 ä Die Bemühungen des Vierverbands. WB. Sofia, 13. Aug.(Agence Bulgare.) Die Führer der oppoſitionellen Parteien haben jeder für ſich dem Miniſterpräſidenten Radoslawow um eine Un⸗ terredung erſucht, um ſich über die durch die jüngſt er⸗ folgten Schritte der Vierverbandsmächte auf dem Balkan geſchaffene Lage zu unterrichten. Der Miniſterpräſident willfahrte dem Anſuchen. 55 Die Antwort Griechenlands. WTB. Athen, 13. Aug.(Agence d'Athenes.) Der Kabinettschef des Miniſteriums des Aeußern überreichte geſtern nachmittag die Antwort Griechenlands auf den Schritt der Vierverbandsmächte den Geſandt⸗ ſchaften dieſer Mächte. Die Autwort Griechenlands iſt in Form eines Proteſtes gegen die Abtretung griechiſchen Gebietes gehalten. 8 Die ungeduldigen Japaner. WTB. London, 13. Aug.„Morning Poſt“ mel⸗ det aus Tokio vom 14. Juli: Die wichtigſte Frage für die Japaner iſt, wieviel ſie aus dem Kriege heraus⸗ ſchlagen können. Die Frage wird brennender, je mehr ſich das Ende des Krieges hinauszieht. Man hat den dringenden Wunſch, zu wiſſen, welches die wirkliche Hal⸗ tung der Alliierten zu den Oſtaſienfragen iſt und ein ſi⸗ cheres Einvernehmen darüber zu erreichen. Die Kriegs⸗ ergebniſſe ſcheinen eine Lage zu erzeugen, der das ge⸗ genwärtige Abkommen mit den Weſtmächten nicht völlig genügt. Japan glaubt, daß es die Sicherung der aus dem Kriege erwachſenden Vorteile beſſer jetzt als nach dem Kriege erreichen könne. Japan wünſcht, genau zu wiſſen, wie weit die Mächte es in China vorgehen laſſen wollen. Es will zunächſt mit Rußland verhan⸗ deln. Die japaniſche Preſſe befürwortet ein Bündnis mit Rußland. Die Verſammlung der älteren Staatsmänner, die nur bei großen nationalen Fra⸗ gen abgehalten wird, hat Aufſehen erregt. Man glaubt, daß ihr Zweck die Erörterung eines raſſiſchen Bünd⸗ niſſes war und daß die älteren Staatsmänner das Bünd⸗ nis ſofort wünſchen. Die Preſſe ſagt, dieſes ſei nötig, um ein Bündnis mit Deutſchland vermeiden zu können. Die älteren Staatsmänner ſcheinen das gegenwärtige Ka⸗ binett abfällig zu beurteilen und ſeinen Sturz zu planen, weil ſeine chineſiſche Politik wenig erfolgreich war und weil Japan den Boykott der Chineſen nicht verhindern konnte. 3 5. e 8 8 155 4— Die amerikaniſchen Beziehungen zu Mexiko. We B. London, 13. Aug. Die„Morning Poſt“ meldet aus Waſhington: Die amerikaniſchen Be⸗ ziehungen zu Mexiko ſind kritiſcher als ſie jemals wäh⸗ rend Wilſons Amtsperiode waren. Carranza lehnk direkt den Vorſchlag der panamerikaniſchen Konferenz, die Streitigkeiten beizulegen, ab und beſteht auf ſei⸗ ner Anerkennung als Präſident. Die Be⸗ ſorgnis vor einem fremdenfeindlichen Aufruhr hat zur Entſendung von Kriegsſchiffen und zur Konzentrierung von Truppen an der Grenze veranlaßt. 9 Regimenter Infanterie, ein Regiment Artillerie und mehrere Regi⸗ menter Kavallerie ſtehen unter dem Befehl des Generals unſton für den unmittelbaren Dienſt bereit. Zwi⸗ ſchen Banditen und amerikaniſchen Truppen haben Zu⸗ ſammenſtöße ſtattgefunden. Die Stadt Texas iſt mit hervorragenden Vertretern der Cientifico-Partei über⸗ ſchwemmt, die nach der Abſetzung Huertas Mexiko ver⸗ ließen, vermutlich um die Unordnung zu führen und ſo eine Intervention der Vereinigten Staaten zu erzwingen. Die Partei vertritt den Grundbeſitz und konſervative In⸗ „„ Wer. Waſhington, 13. Aug. tereſſen. Britiſche⸗ franzöſiſche, canadiſche und andere fremde Kapitaliſten würden eine amerikaniſche Inter⸗ vention ſehr begrüßen. Wilſon hat der Lage wegen ſeine Ferien abgekürzt und hält am Freitag einen Kabinettsrat ab. Falls die Intervention beſchloſſen wird, iſt eine außerordentliche Tagung des Kongreſſes nötig um die Ermächtigung zur Anwerbung einer freiwilligen Armee zu erteilen, da die vorhandenen Truppen nicht ausreichen. Die Wirren in Mexiko. 18 Villa hat der Regierung der Vereinigten Staaten mitgeteilt, daß er bereit ſei, einen dreimonatigen oder längeren Waf⸗ fenſtillſtand mit den Gegnern zur Abhaltung einer Frie⸗ denskonferenz zu ſchließen. e a 1 „Der neue Präſident der Republik Haiti.. WTB. Port au Prinee, 13. Aug.(Agence Ha⸗ vas.) Die Nationalverſammlung hat den General d' Ar⸗ tiquenave zum Präſidenten der Republik Haiti ge⸗ Wählt.. ae ee eee Die große Enttäuſchung. (Immer näher rückt unſeren Feinden die große Enk⸗ täuſchung, die Einſicht, daß ſie ſich gründlich verrechnet haben. Die Engländer hatten erwartet, ihre Verbün⸗ deten würden in der Hauptſache das Kriegsgeſchäft, die Niederwerfung Deutſchlands erledigen, ohne von ihnen ſelber allzu große Blutsopfer zu beanſpruchen. Wa⸗ ren ſie ja doch ſeit Jahrhunderten gewöhnt, ihr Welt⸗ herrentum ſich dadurch zu ſichern, daß ſie die ihnen gefährlichen Wettbewerber auf dem Weltmarkte und in der Weltpolitik gegeneinander zum Kriege verhetzten. Sie machten dann dabei das Geſchäft. Denn, ſo ſagt ein engliſcher Schriftſteller:„für England iſt der Krieg durchaus eine Induſtrie, ein Mittel, um reich zu wer⸗ den, das blühendſte Geſchäft, die glänzendſte Geldan⸗ lage“. Aber diesmal kam es anders: Die Verbündeten konnten nicht leiſten, was hinen die Engländer zugeſprochen hatten. Der Aushungerungsplan iſt völlig mißglückt, und Italiens Teilnahme fällt nicht ins Gewicht; ſie hat nur die furchtbare Enttäuſchung der beiden opferreichen Niederlagen bei Görz gebracht. Für die ruſſiſchen Mil⸗ lionenheere hatten die Engländer das Wort Dampf⸗ walze geprägt. Die Dampfwalze bewegt ſich. Aber im⸗ mer weiter von Berlin hinweg. Sie zerwalzt nur noch erbarmungslos das eigene Gebiet. Und die Franzoſen kommen nur auf dem Papier ihrer amtlichen Lügen⸗ berichte vorwärts. Die große Enttäuſchung naht, und die Engländer bleiben zu nüchterne Rechner und Geſchäfts⸗ männer, um ſich nicht zu ſagen, daß ſich der Abſtand zwi⸗ ſchen ihren anfänglichen Berechnungen und der aller Lüge entkleideten Wirklichkeit immer mehr erweitert. Vorläufig erwehren ſie ſich der großen Enttäuſchung mit dem Troſte, daß ſie, wie im Unterhauſe ihr Mi⸗ niſterpräſident erklärte:„im Gegenſatze zu den anderen Kriegführenden von den Verheerungen und Gefahren des Krieges verſchont bleiben..„„ Wie aber muß ſolcher Troſt der Engländer auf die Franzoſen wirken? Sie opfern Gut und Blut und ſehen kein anderes Ende, als daß ſie ſelber bald am Ende ihrer Kräfte ſein müſſen. Die Engländer denken nur an ſich, und das Mißtrauen flüſtert den Franzoſen zu, daß die britiſchen Waffenbrüder ſich in Calais dauernd einrichten und dort ein nordiſches Gibraltar bereiten wollen, während ſie ihre Flotte ſchonend ausſchließlich für ihre Zwecke im ſicheren Verſteck halten. Den Ruſſen haben die Franzoſen Milliarden auf Milliarden für ihre Kriegsrüſtung vorgeſtreckt. Aber das hat nichts genützt; dieſe zerbricht. Mit den großen Siegesworten ihrer Führer läßt ſich zwar das ſranzöſiſche Volk noch immer berauſchen und betäuben. Aber einzelnen gehen doch ſchon die Augen auf, und ſie erkennen, daß ſich Krieg⸗ erfolge mit Worten nicht durchſetzen laſſen. So wird in einem Pariſer Platte den Engländern vorgehalten, daß Reden nicht neuüge:„wir müſſen Handlungen ſe⸗ hen“, ſagt es.„Euglaud hat viel getan, aber es hat ſeine militäriſche Aufgabe nicht vollauf erfüllt“. Ein 5 2 ee Teuerdank's Brautfahrt. 8 Von Guſtav von Meyern. 267 Fortſetzung. Nachdruck verboten. Mit tiefer Verneigung folgten ihm die Vertreter der Staaten zum Tiſche der Notare. In dem übrigen Raume der Halle blieben nur Hugo, Adelheid und der Fiedler. Hugo hatte ſich bisher bei allem, was geſchehen, ſchweigend und nur in zweiter Linie, gleichſam als Re⸗ ſerve, gehalten. Er beobachtete und verfolgte die natur⸗ gemäße Entwicklung der Dinge, deren Fäden er geſpon⸗ nen, ſtets bereit, im äußerſten Falle helfend einzuſpringen, aber ſichtlich beſtrebt, bis dahin unbeachtet zu bleiben, ſo daß Adelheid ſchon oftmals zu ihm aufgeblickt hatte, als frage ſie, ob dieſer ſo teilnahmlos daſtehende Mann derſelbe ſei, den ſie im Stillen und nicht ohne Herz⸗ klopfen für den geheimen Lenker der merkwürdigen Er⸗ eigniſſe des Tages hielt. Nur einmal, bei dem Wut⸗ ausbruch des berüchtigten Nikol, hatte ſie ſeine Hand nach dem Degengriff zucken ſehen: dann wieder, auf den Zuruf Maximilians, hatte er das Horn ergriffen, das⸗ ſelbe, das ſchon einmal eine ſo wunderbare Wirkung gehabt, alsbald aber hatte er auch dieſes wieder wie ſpielend an den Gürtel gehängk und war in die alte Teilnahmloſigkeit zurückverfallen. Das alles hatte Adelheid im Stillen beobachtet, und als ſie ſich jetzt endlich allein mit ihm befand, brannte ſie vor Begierde, ſich vermittels ihres beliebten Fang⸗ ballſpiels Aufklärung darüber zu verſchaffen. Allein zu ihrer Beſchämung und mehr, zu ihrem tiefen Herze⸗ leid, mußte ſie ſehen, daß ſelbſt ſie nicht im Stande war, ſeine Teilnahme zu feſſeln, denn als ſich jetzt außer ihr in dem freien Raume der Halle nur noch der Fiedler gegenwärtig zeigte, eilte er, ohne ihr auch nur einen Blick zu gönnen, zu dieſem hinüber. Und noch mehr, in wel Verhältnis konnte der vornehme, feine Ka⸗ va ieſem ſo wunderlichen Manne ſtehen . 5 hatte, daß er ihm beide Hände ſchüttelte und in vertraute⸗ der La — ä ſter Weiſe die Hand auf ſeine Schultern legte? Ver⸗ gebens neigte ſich die Spitze des Zuckerhutes, unter dem das kleine, ſchmal angewachſene Ohr neugierig hervor⸗ lugte, diesmal ebenſo auffallend nach rechts, als es am Nachmittage nach links der Fall geweſen war. Der Raum der Halle zwiſchen ihnen war zu groß, als daß man ein Wort hätte auffangen können. Vergebens verſuchte ſie, mit dem Fächer ſpielend, ſich unbemerkt näher zu ſchie⸗ ben— die Scheu, ſich in ſeinen Augen herabzuſetzen, über⸗ wog. So ergab ſie ſich denn darein, zu warten. Die„Li⸗ bille“ ſtand. e Und es war vielleicht gut für ſie. Denn hatte ſie ihren Wunſch befriedigen, hätte ſie hören können, was die Beiden verhandelten: ihr Spitzentuch würde ſich nicht minder in Bewegung geſetzt haben, als da der Prinz ihr leicht erregbares Herz zu rühren verſtanden hatte. „Mein treuer Freund in der Not,“ ſprach Hugo faſt wehmütig zum Fiedler.„Nun kommt auch unſer Ge⸗ heimnis zu Tage, und wenn auch das Band, das uns verbindet, niemals gelöſt werden kann, ſo werden wir doch aufhören, Geſchichte miteinander zu machen, und jeder von uns wird in den Kreis zurücktreten, auf den er angewieſen iſt. Womit kann ich Dir lohnen, der Du für mich und mein Haus mehr als einmal Freiheit und Leben gewagt? Willſt Du ein großer Herr werden?“ Jan ſchüttelte den Kopf. „Der liebe Gott,“ ſagte er,„läßt die Bäume nicht höher wachſen, als ihre Wurzeln ſie tragen, Herr.“ „Luſtiger Rat? Danke, Herr! Ich bin kein Kuckuck und lege meine Eier nicht in fremde Neſter. Nein, zu Euren Ohren habe ich mein Neſt gebaut und manches luſtige Stücklein hineingepfiffen. Bei Euch laßt mich bleiben. Euch habe ich die Knabenſpiele gelehrt, habe Euch in die Fremde gebracht— nun laſſet mich auch alt bei Euch werden!“ Und dieſelben Naſenflügel, die ſo unwiderſtehlich zum 5 en konnten, hoben und 5 ſich jetzt ge⸗ im d 5 u urn rücke en U. Augen des Mannes perlten, als er ſie bittend auf das Antlitz ſeines jungen Herrn richtete. i „Du treue Seele!“ rief Hugo gerührt, und ohne Scheu, ob es von allem Volk geſehen werde, umarmte er ihn, drückte einen Kuß auf ſeine Wange und rief: „Wir bleiben zuſammen.“ f Dann ging er raſchen Schrittes, wie als ſuche er ſeine Rührung zu verbergen, zu der Gruppe am Tiſche der Notare. ü 7 „Das iſt ein Herr. Und das iſt ein Lohn,“ ſchluchzte der Fiedler für ſich—„O, tut das einem Geldern'ſchen Herzen wohl!“ g Ein leiſer Stoß an den Ellenbogen riß ihn aus ſeinem Entzücken. Er wandte ſich um: Adelheid ſtand vor ihm. Starr vor Staunen über das, was ſie ge⸗ ſehen, war ſie unhörbar zu ihm herangeſchwebt. „Fiedler!“ ſagte ſie leiſe. 7 He?“ 5 N 5 ö „Welchem Herrn gehören denn alle die mit den grünen Zweigen?“ 5 Aber ſie irrte, wenn ſie glauben mochte, einen ſchwachen Augenblick bei ihm erſehen zu haben. Der ſich noch eben die Augen gewiſcht hatte, war ſchon wieder der Alte.„„ 5 „Möchtet Ihr's wiſſen?“ fragte er, ſchlau mit den Augen zwinkernd.„Ich will's Euch ſagen, aber ver⸗ ratet mich nicht! Sie gehören“— und beide Hände an den Mund legend und dieſen an ihr Ohr haltend, blies er mit Schauerton hinaus:„dem Hugh!“ 3 Erſchrocken fuhr Adelheid zurück, aber ſchnell den Spaßvogel erkennend, fragte ſie vertraulich neugieriz „Wer iſt denn das?“. 5 Jan's Naſenflügel arbeiteten. 8 „Ein erſchrecklicher Waldgeiſt,“ raunte er ihr ins Ohr,„der Gottſeibeiuns.“ N 1 Ich weiß,“ lachte ſie pfiffig,„der von Geldern n! Jetzt war es Jan, der ſie verwundert, faſt beſtürzt iſah. 3 3 » D bern . d Ne iE 1 0 * = N= 3 „ S . 0 5 * 4 Feindes zugleich unaufhörlich vermindern. ſrlihſerer franzöſiſcher Miniſter des Auswärtigen erk'ärt Englands ſchöne Schlagworte für Seiſenblaſen, ſo be⸗ ſonders Kitcheners Formel, daß ſich. Englands Streit⸗ kräfte unaufhörlich vergrößern, während ſich die des Der gro⸗ ßen Enttäuſchung, deren Nähe ſich ſo bereits anmel⸗ det, ſtehen die Ruſſen am nächſten. Sie ſchieben die Schuld, daß ihre Dampfwalze verſagt, auf die Verbün⸗ deten im Weſten, die ihnen nur mit ſalbungsvollen Re⸗ den zu Hilfe kommen. 5 55 Ein Poſten nach dem anderen in der Kriegsrechnung unſerer Feinde erweiſt ſich als Selbſttäuſchung. Die Engländer bauten ihr Kriegsgeſchäft auf ihre Auffaſ⸗ ſung vom deutſchen Militarismus, auf ihren Wahn, daß dieſer Militarismus nur aus Zwang und Drill be⸗ ſtehe. Sie ahnten nicht, was, wie unſer Kaiſer in ſeiner Kundgebung zum erſten Kriegsjahre ſagt,„deutſcher In⸗ grimm in der Notwehr und deutſche Kriegskunſt ver⸗ mögen“. Die Engländer ließen einen Hauptbeſtand der deutſchen Kraft außer Anrechnung: den begeiſterten Wil⸗ len zur Ausdauer, die ſittliche Macht zum Durchhalten. Im engliſchen Kriegsvoranſchlag fehlte jede Rüchſicht auf das, was unſer Kaiſer„innere Stärke und einheitlichen nationalen Willen“ nennt, die„den Sieg verbürgen“. eit britiſche Krämerzunft hat kein Verſtändnis für den Beiſt der Hamburger Kaufmannſchaft, die erkkärt:„Wir achten nicht Verluſte an Geld und Gut in einer Zeit, da unſere Söhne voll Begeiſterung ihr Leben hingeben.“ Die große Enttäuſchung muß drüben kommen. Sie iſt bereits in Sicht, wenn der ärgſte Kriegshetzer einer, der britiſche Munitionsminiſter Lloyd George,„mit Zitkern“ bekennt, daß die Lage„ernſt, weun nicht ge⸗ fährlich iſt“. Er bemerkt, wie er ſich ausdrückt,„die dunkeln Wolken, die ſich im Oſten zuſammenballen, und den grauen Himmel, der ſchwer über Flaudern und Frankreich hängt“. So kann nur ſprechen, wer unter dem Eindruck der großen Enktäuſchung ſteht, den unſere Feldgrauey bereiten Gran häugt der Himmel über unſeren Feinden, und wenn ſich die dunkeln Wolken, die ſie ſehen, entladen haben werden, ſo werden ſie in der Schlußrechnung ihres Kriegsgeſchäfts nichts zu buchen haben als Enktäuſchung über Enttäuſchung. 3 4 81222 15 Lokales. Seckenheim, den 12. Auguſt 1915. 2. Frauenverein Feckenheim. Der Landesver⸗ ein vom Roten Kreuz hat an alle Frauenvereine folgendes Schreiben erlaſſen. Indem wir es zum Abdruck bringen bitten wir die hieſige Einwohnerſchaft um gefällige Be⸗ achtung: Die täglich wachſenden Anforderungen, welche zur Ecfüllung unſerer Kriegsaufgaben ſowohl an die Kaſſe des Landesverein vom Roten Kreuz ſowie an den Frauenverein geſtellt werden, haben uns veranlaßt, neue Einnahmequellen zu ſchaffen. Um unſere Auf⸗ gaben zu erleichtern, haben die Allerhöchſten Herr⸗ ſchaften in hochherziger Weiſe die Genehmigung er⸗ teilt, daß ihre mit Unterſchrift verſehenen Abbildungen als Poſtkarten zu Gunſten des Landesvereins vom Roten Kreuz und des Frauenvereins vertrieben werden. Dieſe 5 Karten J. K. H. Großherzog, Großherzogin Luiſe und J. M. Königin von Schweden nebſt Enkel⸗ kind, Großherzogin Hilda, Prinz Max und Prinzeſſin Max mit Kindern darſtellend werden in einem Um⸗ ſchlag vereinigt und zum Preis von 50 Pfg. verkauft. Es ſollen etwa 250000 Umſchläge in Baden ver⸗ trieben werden. d Wir bringen am Sonntag, den 15. und 22. Auguſt dieſe Karten zum Verkauf; mit demſelben ſind Mädchen beauftragt. Wir bitten um des guten vaterländiſchen Zweckes willen um freundliche Abnahme. — Die Eutweichung Gefangener aus den der Landwirtſchaft geſtellten Arbeitslagern mehren ſich beſtän⸗ dig. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß flüchtige, an ihrer Tracht kenntliche Kriegsgefangene vielfach Landesbewohnern be⸗ EEE ³ĩ˙—1 ⅛«⅛ ꝑ]ð]ð2— Nach wie vor amm 1111 nt 5— / pid. 35 Plg. 0 1 HRErs des selbsffälige Waschmittel in Wirkung unubertruffęen! garantiert gleiche Qualität gleiches Gewicht und alter Preis! 7% Pid. 65 Pig, Obige Packungen sind in jedem Quan- tum in allen Geschäften erhältlich. Einlachste Anwendung, Gebrauchsanwelsung auf ſedem Paket! HENKELA CIE. alsSEL DORF. auch Fabrikanten der bekannten Henkels Bleich- Seis gegnet ſind, ohne von dieſen angehalten zu werden. Die Bevölkerung wird aufgefordert, gegebenenfalls unbegleitete Gefangene ſelbſt feſtzunehmen, oder wenigſtens das nächſte Bürgermeiſteramt oder die Gendarmerieſtation ſofort entſprechend zu verſtändigen. Bei dieſem Anlaß wird gleichzeitig auf die Bekannt⸗ machung des ſtellvertretenden Generalkommandos des 14. 1 bp, 3. Juli 1915 aufmerkſam gemacht die autet: Es wird hiermit verboten, entwichene Keiegsgefangene oder entwichene Zivilgefangene feindlicher Länder aufzu⸗ nehmen, verborgen zu halten, zu verpflegen oder ſonſt auf irgend eine Welſe mit Rat oder Tat bei ihrem unbefugten Fernbleiben von der Ueberwachungsſtelle, der ſie zugewieſen ſind, zu unterſtützen. Wer von dem Aufenthalt eines ſolchen Gefangenen Kenntnis hat, iſt verpflichtet hiervon der nächſten Polizei⸗ behörde oder dem nächſten Gemeindevorſteher Mitteilung zu machen. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 9b des Geſetzes vom 4. Juni 1851 mit Gefängnis bis zu einem Jahr beſtraft und falls nicht nach den allgemeinen Strafgeſetzen, insbeſondere auf Grund der 88 120, 121, 257 Reichsſtraf⸗ geſetzbuches eine höhere Strafe eintritt. Der Verſuch ber Uebertretung dieſes Verbots unter⸗ liegt ebenfalls der Beſtrafung. K Baden. () Maunheim, 13. Aug. Das Z32jährige Haus⸗ mädchen Medon aus Feudenheim ſtürzte aus dem Feuſter des dritten Stockwerks und erlitt lebensge⸗ fährliche Verletzungen. N VV ( Heidelberg, 13. Aug. In der Bürgerausſchuß⸗ Sitzung gab der Oberbürgermeiſter Aufſchluß über die Maßnahmen der Stadtverwaltung auf dem Gebiete der Lebensmittelverſorgung. Er betonte hierbei, daß die Kon⸗ kurrenz der Städte auf dem Lebensmittelmarkt großes Uebel geſtiftet hätte. Die Stadt hat bis jetzt 8500 Zentner Kartoffeln, 34370 Zentner Mehl, ferner Fett⸗ und ie im Geſamtwert von 936 428 Mark ver⸗ auft. ( Schlatt a. R., 13. Aug. Nach Einberufung der Rekruten hat Landwirt Rupert Jäckle 8 Söhne im Dienſt des Vaterlandes unter den Waffen ſtehen, von denen 2 ſchon das Eiſerne Kreuz beſitzen. ) Ettlingen, 13. Aug. Der Unglücksfall, der dem Lehrling Franke das Leben koſtete, hat ſich nach den neueſten Feſtſtellungen anders zugetragen, als dies in der erſten Meldung angegeben war. Franke ſollte zu ſeinem Lehrherrn in Oberkirch, dem er angeblich wegen ſchlechter Behandlung fortgelaufen war, zurückgebracht werden. Während ſich der Zug noch in voller Fahrt befand, öffnete ſich aus bis jetzt noch nicht aufgeklärter Urſache die Türe des Eiſenbahnwagens und Franke fiel zwiſchen die Schienen des Nebengleiſes. Der um die gleiche Zeit fällige Schnellzug ging über Franke hinweg, ohne daß dem zwiſchen den Schienen Liegenden ein Leid widerfuhr. Durch den Sturz aus dem Eiſenbahnwagen hatte er aber einen ſo ſchweren Schädelbruch erlitten, daß ſein Tod eintrat. 5 i () Villingen, 13. Aug. Aus dem Offiziersgefan⸗ genenlager gelang es geſtern Abend einigen gefangenen Offizieren, zu entkommen. Ihre Flucht wurde durch ſtarken Nebel begünſtigt. () Hauenſtein b. Waldshut, 13. Aug. Durch Feuer wurde hier das Wohn⸗ und Landwirtſchaftsgebäude des Landwirts Friedrich Kaiſer zerſtört. Die Entſte⸗ hungsurſache des Brandes iſt unbekannt. () Konſtanz,, 13. Aug. Eine hieſige Metzgerei konnte bei der Reichsbanknebenſtelle 1000 Mark in Gold abliefern, die ſie in verhältnismäßig kurzer Zeit dadurch geſammelt hatte, daß ſie ihren Kunden bei Zahlung in Gold eine Wurſt als Prämie gewährte. a ( Mühlhauſen(Elſ.), 13. Aug. Am 8. Auguſt, dem Jahrestag der Schlacht von Mühlhauſen fand hier edächtnisſeier zu Ehren der Gefallenen ſtatt. Schöne 2 oder 3 AZimmerwobnung mit elektr. Licht u. Waſſer⸗ leitung auf 1. September zu vermieten. Friedrichſtraße Nr. 90. 3 Zimmer u. Küche mit Keller, Schweineſtall auch Kuhſtall und großem Gartenanteil zu vermieten. Zu erfragen in der Exped. 7 5 Croßts Zimmet und Küche nebſt Zubehör im Glasabſchluß p. 1. Sep⸗ tember zu vermieten. Untere Gartenſtraße 8. Waſſerglas(filtriert) und fe unmuumuuumumemuntenmemeeuumum Garantol zum Aufbewahren v. Eiern Strobin zum Reinigen v. Strohhüten Abtteulablelken, Baphthalin, Kampher elt. zum Aufbewahrn v. Kleider empfiehlt Apotheke in Seckenheim. Muna N Die Gräber zwiſchen Modenheim und Illzach nördlich Mühl⸗ hauſen ſind ſehr ſchön angelegt und unterhalten; ein üppiger Blumenflor deckt Freund und Feind, nämlich 159 deutſche und 110 franzöſiſche Soldaten. Dort liegen vor allem Angehörige des Lahrer Regiments 169 und zwar neben Generalmajor von Koſchembahr die Haupt⸗ leute von Fumetti, von Henſeling und Lt. Leiber. Zu der Feier verſammelten ſich, wie wir in der Lahrer Zei⸗ tung leſen, auch die Spitzen der militäriſchen und bürger⸗ lichen Behörden, Vertreter der Regierung und der Stadt Mühlhauſen, viele Offiziere und Mannſchaften. Mit den Vorträgen einer Abteilung der aus den Armierungs⸗ truppen gebildeten Kapelle wechſelten Geſang der Schul⸗ und Waiſenkinder, welche die Gräber pflegen, und Re⸗ den der evangeliſchen und katholiſchen Geiſtlichen, ſowie des Vorſtands des Kriegervereins ab. In allen Anſpra⸗ chen kam der tieie Dank für das, was die Gefallenen und ihre Kameraden für das Elſaß und unſer ganzes deutſches Vaterland errungen haben, zum Ausdruck. Auch der toten Feinde wurde, wie es nun einmal„Barbaren⸗ art“ iſt, in anerkennenswerter Weiſe gedacht. Geſchäftliches. Die Kriegszeit lenkt die Blicke aller um das Volks⸗ wohl ſich ſorgenden erneut auf die Frage einer Steiger⸗ ung der Geburtenziffer hin, denn immer klarer erkennt man gerade jetzt die Wichtigkeit eines geſunden und zahlreichen Nachwuchſes, der uns geſtattet, mit vom Aus⸗ land als„unerſchöpflich“ bezeichneten Reſervekräften zu rechnen. Die Säuglingsſterblichkeit hilkt mit bekämpfen die die Eckenntnis, daß nur peinlichſte Sauberkeit und die Benutzung hygieniſch einwandfreier Wäſche die junge Mut⸗ ter als auch den neugeborenen Erdenbürger vor der Gefahr der Uebertragung aller Kranheitskeimen ſchützen können. Wöſchnerinnen⸗ und Säuglingswäſche ſollte in kürzeſten Friſten gewechſelt und dann gründlich gereinigt und des⸗ infiziert werden. Sowohl der größten Krankenanſtalt, als auch dem kleinſten Haushalt iſt in dem ſelbſttätigen Waſch⸗ mittel Perſil ein deutſches Fabrikat geboten, das in ſeiner Anwendung ebenſo einfach, wie im Gebrauch billig iſt und deſſen Desinfektionswert von Aerzten und Wiſſen⸗ ſchaftlern anerkannt iſt. Hunderte von Aerzten und Heb⸗ ammen empfehlen für die Wäſche nur noch Perſil. Perſtl erhält die Wäſche weich und griffig. Dieſe iſt daher geeig⸗ neter zur Regelierung der Körperwärme. Wenn die Wohl⸗ fahrt des einzelnen wie des geſamten Volkes am Herzen liegt, ſollte immer auf die Verwendung nur einwandfreier Wäſche für Mutter und Kind ſehen und aus dieſem Grunde das Perſil⸗Waſchverfahren verbreiten helfen. Perantworklich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Gottesdienst⸗ Ordnung. der kath. Rirchengemeinde der evang. Alrchengemeinde Mariae Himmelfahrt. Sonntag, 15. Auguſt 1915. (15. Auguſt 1915) 11. S. n. Trin. 8 Uhr: Fruͤhmeſſe m. Pr. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt ½1 Uhr: Jugendgottesdienſt 1 Uhr: Chriſtenlehre. 1 Uhr: Chriſtenlehre f. d. ½2 Uhr: Herz⸗Mariae⸗An⸗ Mädchen. dacht mit Segen.—— 7 Uhr: Kriegsbittandacht mit] Donnerstag, 19. Aug. 1915 Segen. 8 Uhr: Kriegsandacht. F;; 222: ³¹]wAy Inhaber: Berliner Htelier. renelon 3, 12 9 a Mannheim. 12 UIsit(Glanz) M. I. 90-8. 00 12 Visit(Matt) M. 4.50 12 Kabinet„ 4.90-6.50 12 Kabinet,„ 9.50 DS3onntags den ganzen ſag geöffnet. nur für Mitglieder der Laudw. Ein- u. Rerkaufsgenoſſeuſchaft. Ein Schwanzriemen von der Rohrlach bis zur Lutſen⸗ ſtraße verloren gegangen, abzugeben Luiſenſtr. 21. Cesangverein, Liedertafel“ Seckenheim. Einladung. Heute Abend ½9 Uhr im Lokal Zuſammenkunft wegen wichtiger Beſprechung. Auch die ſich z. Zt. in Urlaub befindlichen Sänger ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. Empfehle mein reichhaltiges Lager in Normal Wäsche. Emil Werber Nachf. Inh.: Riehard Rall. Für unsere Krieger empfehle Himbeersaft 1915, Citronen, Limonade, Sirup, Brausepulver, Brausebonbons, 22 Durststillende e u. Apfelsinenscheiben. erner 22, Sardellenbutter. Fleischpasten. Milch in Iuben Oelsardinen u. Lachs in Dosen, s Frühstückskäse u. Kamembert, Keks und Zwieback. Fr. Wagner's Nachf. n. W. Höllstin Frauenverein Seckenheim Abteilung Rotes Kreuz.: Diejenigen Mädchen, welche die Kaiſerſpende geſammelt haben, werden gebeten am Sonntag, den Is. August 1018s zwischen 12 und 1 Uhr ſich bei Frau Ratſchreiber Koch einfinden zu wollen. Seckenheim, den 14. Auguſt 1915. Der geſchäftsführende Beirat: 8 Kunz. Frauenverein Seckenheim Abt.: Kriegshilfe(Rotes Kreuz). Tätigkeitsbericht für Juni u. Juli 1915. I. Sammelstellen für Geldspenden. Wir geben hiermit unſeren Tätigkeitsbericht für die beiden letzten Monate bekannt: d 1. Eingang bei Herrn Bürgermeiſter Volz 125 N 5 46.20 2. 85„„ Pfarrer Pfenning (75 u. 32) 1 107.00 Pfarrer Kunz (225 u. 167) 1 392.00 8 Zuſammen 545.20 4. durch Klaſſen der Herrn Hauptlehrer Gomer und Kuhn(10 u. 11.49) 4 21.49 5. Von einer Aufführung des Turnvereins. 16.70 6. Bisheriger Eingang 1 V9597.74 Sonach Gesamteingang bis 31. 7. 15„ 10181.13 Hiervon ſind abgeſandt bezw. verwendet: 1. An den Landesverein vom Roten Kreuz 1 7200.00 3. ** 3 2. Für Näh- und Strickſtubbtre„ 2390,55 3. Für Sanitäts hunde„ 50,00 Sonach Ausgaben bis 31. 7. 15.% 9640.55 ..% 540,58 Il. Sauftige Liebes gaben. A. Juni. Durch die Sammelstelle für Gier, Gemüſe u. O bſt bei Herrn Platter Kunz wurden an Lazarette Mannheims geſandt: 327 Eier, 14 Körbe Gemüſe, 4 Körbe Gelbe Rüben, 10 Körbe Kohlraben, 29 Körbe Salat, 4 Körbe Erbſen, 2 Tauben, 3 Körbe Kartoffel, 8 Körbe Bohnen, 3 Flaſchen Saft, 1 Pfund Butter, ferner Blumenkohl, Erdbeeren, Kirſchen, Johannisbeeren, Rettich, Rotrüben, Sauerkraut, Tomaten, ſowie Blumen. ö B. Juli. Die gleiche Sammelſtelle hat im Juli an Lazarette Mann⸗ heims geſandt: 140 Eler, 26 Körbe Salat, 9 Körbe Gelbe Ruben, 7 Körbe Kohlraben, 17 Körbe Kraut, 11 Körbe Bohnen, 8 Körbe Gurten, 9 Körbe Obſt, 3 Flaſchen Saft, 7 Tauben, 1 Glas Gelee, ferner Zwiebel, Erbſen, Rettich, Grünes, Rabarbar. Indem wir für dieſe Gaben den freundlichen Gebern herzlichen Dank ſagen, bitten wir künftighin nach mög- lichkeit diese Baturalgaben jeweils Dienstags u. Freitags bei uns abgeben zu wollen. Es iſt uns donn möglich je- weils eine größere Sendung zuſammen zu verpacken und abzuſenden. Zu unſerer Verfügung am 31. 7. 15 Allen denen, welche im erſten Kriegsjahre durch ihre Gaben uns bei unſerer vaterländi⸗ ſchen Liebesarbeit ſa reichlich geholfen haben, ſei unſer herilichſter Jank ausgeſprochen. Nun aber, wie es drausen gilt im Kämpfen anstu⸗ harren, muß auch daheim unſere Loſung ſein, in treuem Geben durchzuhalten bis zum End ſieg und Frieden. Seckenheim, den 15. Auguſt 1915. Der geſchäftsführende Beirat: Kunz. Probieren Sie meine stets frisch gebrannten Kaffee's Ferner empfehle 2 Naffee Hag uieta Naffae Ersatz Selb Siegel 1 Pfd. Mk. 1.0, ½ Pfd. 60 Pfg. Rot 7 1 75 77 0.75, 7e* 45 757 Grün 7 57 0.50, Ʒ7e 55 30* Naihreiners Ilalzkafiee fersfen IHalzkaiie offen Pfund 0 Pfennig Kornfrank:: Frank Cichorien Pleilfer und Diller's Naffee Essenz. Thees Cacao Schokoladen Fr. Wagners acht,. kuli Den Verkehr mit Gerſte aus dem Erntejahr 1915 betr. Um den Wüunſchen vieler Landwirte, ihre Gerſten⸗ zorräte möglichſt bald zu veräußern, entgegenzukommen aben wir den alsbaldigen Aufkauf der Gerſtenvor⸗ ſfüte des Kommunalverbandsbezirks Mannheim⸗Land in die Wege geleitet. Mit dem Aufkaufsgeſchäft wurde das Getreidebüro Mannheim betraut. Der Aufkauf hat ſich unter perſönlicher Mitwirkung der von uns ernannten, dem Getreidebüro unterſtellten Unter⸗ kommiſſionäre zu vollziehen. Obgleich die Reichsfuttermittelſtelle gemäß 8 20 Abſatz 24 der Bundesratsverordnung vom 28. Juni ds. Is., betr. den Verkehr mit Gerſte aus dem Ernte⸗ fahr 1915, beſtimmen kann, daß der Kommunalverband Finde en die Hälfte ſeines Ernteergebniſſes der Zentralſtelle zur Beſchaffung der Heeresverpflegung zur Verfügung zu ſtellen hat, ſehen wir doch vorerſt davon ab, von der Beſtimmung des 8 11 der genann⸗ ten Bundesratsverorönung Gebrauch 2 machen, wonach Unternehmer landwirtſchaftlicher Betriebe die Hälfte ihrer Gerſtenvorräte dem Kommunalverband käuflich zu liefern haben. Vielmehr erfolgt der Erwerb der erforderlichen Mengen in freihändigem Aufkauf, wobei zunächſt jeder Landwirt Gerſtenmengen über oder unter der Hälfte ſeines Ernteertrages zum Verkauf geben kann. Wir machen jedoch ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß nur dieſer, von uns genehmigte Aufkauf geſtattet iſt und daß jede andere Berfügung oder Entfernung von Gerſte auch derjenigen Gerſtenhälfte, auf deren Lieferung der Kommunalverband keinen Anſpruch hat, unſerer vorherigen Zuſtimmung bedarf, vorausgeſetzt, daß die Entfernung nicht als Lieferung im Sinne des§ 22 Abſ. 1 der genannten Bundes ratsverordnung (Lieferung zu Saatzwecken oder an Betriebe mit Kontingent oder an die Zentralſtele zur Beſchaffung der Heeresverpflegung) anzuſehen iſt. Erſt wenn 105 Ergebnis dieſes freihändigen Aufkaufs vorliegt, wird die Entſcheidung darüber getroffen werden, oh der Verkehr mit Gerſte im Kommunalverbands⸗ Bezirk Manuheim⸗Land freigegeben werden kann oder ob die Beſchlagnahmung der Gerſte 158 der an unſere Zuſtimmung gebundene Handel mit Gerſte weiter aufrecht erhalten werden muß. Mannheim, den 6. Auguſt 1915. Der Aub che des Kommunalverbands auntheim⸗Land! 5 D Strauß. 5319 Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemei- nen Kenntnis mit dem beſonderen Hinweis darauf, daß nur an die Unterkommisslonäre nicht auch an Andere verkauft werden darf. Seckenheim, den 12. Auguſt 1915. Bürgermeisteramt: Volz. Bekanntmachung. Betrifft: Haferlieferungen für das Heer auf Grund der Verordnung des Bundesrats vom 28. Juni 1915 über die Regelung des Verkehrs mit Hafer. Nach§ 17 der Verordnung des Bundes⸗ rats vom 28. Juni d. Js. über die Regelung des Verkehrs mit Hafer(R.⸗G.⸗Bl. S. 393) haben die Kommunalverbände(Ueberſchußver⸗ bände) auf Erfordern der Reichsfuttermittel⸗ ſtelle den Ueberſchuß der Zentralſtelle zur Be⸗ ſchaffung der Heeresverpflegung zur Verfügung zu ſtellen. 5 Nach 8 18 Abſ. 2 a. a. O. können nötigen⸗ falls Hafervorräte, die ſich im Bezirke auch eines Zuſchußverbandes befinden und der Ent⸗ eignung unterliegen, vorübergehend zur Deckung des Bedarfs der Heeresverwaltung angefordert werden. Die Zentralſtelle zur Beſchaffung der Heeres⸗ verpflegung iſt an die Reichsfuttermittelſtelle mit dem Erſuchen herangetreten, ihr zur Deckung dieſes dringenden Bedarfs der Heeres verwaltung sofort nach der Einerntung des Haters grosse mengen Hater zu überweisen. Die Hafer⸗ vorräte aus der alten Ernte ſind bei der Heeres⸗ verwaltung ſo außerordentlich gering, daß ihre ſchleunige Auffüllung im Intereſſe der Erhal⸗ tung der Schlagfertigkeit der Armee dringend geboten iſt. Die Reichsfuttermittelſtelle iſt nun aber, bevor ihr die nach§ 21 a. a. O. von den Kommunalverbänden zu einem noch zu beſtim⸗ menden Zeitpunkte einzureichenden Unterlagen über die in ihren Bezirken zur Abgabe verfüg⸗ lichen Mengen vorliegen, nicht in der Lage, feſtſetzen zu können, welche Mengen der einzelne Kommunalverband abzugeben verpflichtet iſt Sie muß daher, um dem dringenden Lerlangen der Heeresberwaltung nach schleuniger und gtoͤsstmoͤglicher haterlleferung Rechnung zu tragen, ſich zunächſt darauf beſchränken, die Kommunalverbände aufzufordern, alle in ihren Bezirken irgend verfügbaren Hafermengen ſo ſchnell als irgend moͤglich der Zentralſtelle zur Beſchaffung der Heeresverpflegung zur Verfügung zu ſtellen und nach deren Anforderungen an die Proviantämter, Erſatzdepots uſw. abliefern zu laſſen. Um die unbedingt erforderlichen Mengen zu beſchaffen, wird es notwendig ſein, die Land⸗ wirte allgemein aufzufordern, zokort nach der Aberntung, möglichſt unmittelbar aus der Hocke (Mandel, Stiege) Hafer zu dreschen. Da zur⸗ zeit noch große Vorräte alter Ernte an Brot⸗ getreide vorhanden ſind, ſo daß das Dreſchen von Roggen in keiner Weiſe eilt, andererſeits durch die Gewährung einer Druschprämie von 5 Mk. für die Tonne Hafer, der bis zum 1. Oktober abgeliekert iſt, den Landwirten ein Anreiz zum ſofortigem Ausdreſchen von Hafer gegeben wird, ſo darf gehofft werden, das es beſonderer Zwangsmittel nach§ 4 a. a. O. nicht bedürfen wird. Sollte aber die erforderliche Lieferung an Hafer nicht rechtzeitig erfolgen, ſo würde die Behörde zur Verhütung eines Futtermangels beim Feldheere gezwungen ſein, von den in den 88 3 u. 4 d. V. O. zugelaſſenen, für den Be⸗ ſitzer kecht empfindlichen Zwangsmassnahmen unnachſichtlich Gebrauch zu machen. Dem Erſuchen der Zentralſtelle zur Be⸗ ſchaffung der Heeresverpflegung auf ſofortige Lieferung von Hafer für die Heeresverwaltung Koch. iſt daher in weitgehenſtem Maße Rechnung zun 2 tragen; etwa dadurch ſich ergebende Fehlbeträge an dem Mindeſtbedarf eines Kommunalverban⸗ des werden ſpäter durch Erſatzlieferungen aus⸗ geglichen werden. In Vertretung: gez. Freiherr von Falkenhauſen. Beſchluß. Vorſtehendes wird unter beſonderem Hin⸗ weis darauf zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß für die bis zum 1. Oktober d. Js. abge⸗ lieferte Tonne Hafer eine Druſchprämie von 5 Mk. gewährt wird. a Seckenheim, den 12. Auguſt 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß die Er⸗ tragsanmeldungen für Tabak bei der Steuereinnehmerei am Freitag, den 20. Auguſt ds. Js. abzuholen und genau ausgefüllt ſpäteſtens bis Montag, den 23. An⸗ guſt ds. Js. abends 6 Uhr an zuzückzugeben ſind. Seckenheim, den 12. Auguſt 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Begehung des Tabakfeldes betr. Das Bürgermeiſteramt Seckenheim ſetzen wir hiermit in Kenntnis, daß mit der Begehung des Tabakfeldes in dortiger Gemarkung, ob alle mit tabakbepflanzten Grund⸗ ſtücke auch ſteueramtlich angemeldet ſind Montag, den 9. August l. Js. begonnen wird. Um nun dieſes Geſchäft ohne Verzögerung vornehmen zu koͤnnen iſt es notwendig, daß dieſe Grundstücke aut beiden selten des Gewanns mit Pfählen versehen sind auf welchen deutlich der volle Name des Tabakpflanzers geſchrieben ſteht. Wir erſuchen in ortsüblich geeigneter Weiſe die Tabak⸗ pflanzer darauf aufmerkſam machen zu wollen. Mannheim, den 30. Juli 1915. Großh. Hauptſteueramt. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 2. Auguſt 1915. Bürgermeisteramt: Bekanntmachung. Da es den Mühlen teils nicht möglich iſtzjedem Felbllverſorger bis zum 15. ds. Mts. ſein Mehl zu verabfolgen, empfehlen wir den Selbſtverſorgern durch ge⸗ genſeitiges Leihen von Mehl ſich zu helfen. Wenn dies nicht möglich iſt kann für die Zeit bis zum J. September Brotmarken erhalten. Hierbei erleidet er aber pro Kopf 3 einen Verluſtfür dieſe 15 Tage von 600 Gr. E* Wer alſo Marken beanſpruchen will muß dieſe am kommenden Montag den 16. Auguſt 1915 Vormittags von 10 bis 12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 abholen. Wer im Beſitze eines Brotmarkenumſchlages iſt muß dieſen mitbringen. Eine Abgabe an Kindern kann nicht erfolgen. Die Abgabe erfolgt uur am genannten Tage und zu genannter Stunde. Seckenheim, den 12. Auguſt 1915. Hürgermeiſteramt: i Volz. Koch. Zekanntmachung. Die nächſte Auszahlung der Kriegsunterfüßungen erfolgt ausſchließljch am Montag, den 16. Auguſt 1915, vormittags von 8— 12 Uhr und nachmittags von 2—0 Uhr. An dieſem Tage müſſen alle Unterſtützungsbeträge abgeholt werden. Sonstige Ein- und Auszahlungen können am ge- nannten Tage nicht erkolgen. Seckenheim, den 12. Auguſt 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kentnis, daß die Ichweinepeſt unter dem Schweinebeſtand des An⸗ guſt Hörner, Hauptſtr. 94, dagier erloſchen iſt. Die Sperrmaßnahmen wurden aufgehoben. Seckenheim, den 14. Auguſt 1915. 8 l b or amt: olz. Bekanntmachung. Verhütung von Waldbränden betr. Zur Verhütung von Waldbränden wird gemäß 8 368 Ziff. 8 R.⸗Str.⸗G.⸗B. und§ 23 Ziff. 1b P.⸗Str.⸗G.⸗B. das Rauchen in ſämtlichen Waldungen des Amtsbezirks Mannheim bis 1. Oktober ds. Js. verboten. Zuwiderhandelnde werden vorbehaltlich etwaiger Ver⸗ folgung wegen Brandſtiftung an Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Die Bürgermeiſter⸗ Koch Koch. ämter bezw. Stabhalterämter werden angewieſen, dies in ihren Gemeinden auf ortsübliche Weiſe bekannt zu machen, das Waldhutperſonal zu genauer Aufſicht anzuhalten und Anzeige gegen Ortsangehörige durch Strafverfügung zu erledigen, ſolche gegen Nichtortsangehörige aber zur Ver⸗ folgung hierher abzugeben. Der Vollzug dieſer Verordnung iſt anher anzuzeigen. Mannheim, den 1. Mai 1915. Groß. Zezirksamt Abt. IIa Heſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 24. Juni 1915. 2 6 5 Volz. .