nr En „ * J. F 5—— Kriegschronik 1914 0——— PP. deren Schlachten. Unerſetzliche Verluſte Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. 5 Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. —— — 5— 8 S—— 3 18. Augu ſt: In Peking geht das Gerücht, daß Japan im Begriff iſt, ein Alt.matum an Deutſchland wegen Kiaut⸗ ſchou zu ſtellen. —„u 15“ wird im Kampf mit engliſchen Streitkrä . pf gliſchen Streitkräften — Mlawa iſt von deutſchen Truppen beſetzt worden. — Die Engländer beſchlagnahmen den deutſchen Regierungs⸗ dampfer„von Wißmann“ auf dem Nyaſſa⸗See. 5 19. Auguſt: Anter ſchweren Verluſten wird die franz. 5. Kav.⸗ Div, bei Perwez, nördlich Namur zurückgeworfen. — Bei Weiler, 15 Kilometer von Schlettſtadt entfernt wird die franzöſiſche 55. Infanterie⸗Brigade unter großen Verlusten für dieſe über die Vogeſen zurückgeſchlagen. — Bei Altkirch ſiegreiche Kämpfe der Deutſchen. — Die auf deutſchen Univerſſtäten ſtudferenden Japaner haben in aller Stille Deutſchland verlaſſen. — Der belgiſche König zieht ſich mit ſeiner Familie nach Antwerpen zurück. ——— F—— SSSSSooGoooCoCoT0Tb0T0b0T0TbTbTbTbTbTbTT Zur Eroberung der Feſtung 5 Kowuno. Raſcher, als wir es wohl ſelbſt geglaubt hatten, hat ſich das Geſchick Kownos, der Eckfeſtung am Njemen, erfüllt. Kurz vor Mittag brachte der Draht die neue Siegeskunde, daß die Feſkung Kownd mir ällen Forte und unzähligem Material, darunter weit mehr als 400 Geſchütze, ſeit heute Nacht in deutſchem Beſitz iſt. Und eben in demſelben Augenblick kommt dieſe Kunde, da in einer ruſſiſchen Erklärung über die Kriegslage, bei der die Petersburger Agentur die niedrigſten Methoden verwendet, die man im Privatleben Klatſch nennt, feſt⸗ geſtellt wird, daß das ruſſiſche Armeekommando kei⸗ neswegs daran denke, Kowno zu räumen. Nun hat es die Feſtung räumen müſſen. Wie wir aus dem geſtrigen Hauptquartiersbericht wiſſen, ſind es Truppen des Generals von Litzmann, die ſich im erſten Teil des Feldzugs vor Warſchau mit beſonderem Ruhm bedeckt haben, die trotz zäheſter Ver⸗ teidigung die Feſtung im Sturm eroberten. Beſonders erfreulich iſt die Tatſache, daß unzäh⸗ liges Material, darunter weit mehr als 400 Geſchütze, in die Hände der Sieger fiel. Die Zahl der Geſchütze iſt auf den erſten Blick überraſchend hoch, zumal deren Zahl in den Beuteziffern der letzten Zeit ſtark zurückgegangen war. Zunächſt freilich waren es gewaltige Zahlen ge⸗ weſen. Die Vernichtungsſchlachten an den maſuriſchen Seen und bei Tannenberg, wo ſtets ganze ruſſiſche Ar⸗ meen aufgerieben wurden, und nur geringe Reſte ſich durch Flucht vor dem Verderben zu retten wußten, brachten es mit ſich, daß zugleich mit dem vernichteten Heer auch das geſamte Artilleriematerial der Ruſſen in die Hände der Sieger fiel. So kam es, daß allein in der Winter⸗ ſchlacht bei Maſuren rund 300 Geſchütze von unſeren Truppen erbeutet wurden. Aehnlich war es in den an⸗ wurden den Ruſ⸗ ſen auf dieſe Weiſe zugefügt. Noch im Mai wurden im Oſten außer über 600 Maſchinengewehren faſt 270 Ge⸗ ütze erbeutet, denn allein die Siegesbeute der Schlacht bei Gorlice⸗Tarnow betrug 100 Geſchütze neben 350 Maſchinengewehren. Im Juni ſank aber die Zahl der erbeuteten Geſchütze ſchon, weil die Ruſſen ſie aus Angſt vor weiteren Verluſten verborgen gehalten hatten. Wäh⸗ rend die Anzahl der erbeuteten Maſchinengewehre im Monat Juni noch 416 betrug, wurden nur noch 100 Ge⸗ ſchütze erbeutet. Auch die Siege im Juli bringen Beute an Geſchützmaterial, ſo wurden am 3. bei Studzianki 3 Geſchütze erbeutet, bei Krasnik 6, und bei der Doppel⸗ offenſive vom 14. bis aber kann man bemerken, daß die Ruſſen eine gewal⸗ tige Angſt davor haben, weitere Geſch ützverluſte zu erleiden, da ſie wiſſen, daß hierin für ſie ein nicht zu erſetzender Schaden liegt. Der eilige Abtransport der Ge⸗ ſchüte aus den Feſtungen, aus denen die Ruſſen flie⸗ hen müſſen, zeigt aufs neue ihre Angſt vor weiteren Ge⸗ ſchützverluſten. Bei Kowno aber ſcheint man ſich auf eine ernſthafte und nachhaltige Verteidigung eingerich⸗ tet und deshalb alle Geſchütze zur Stelle gelaſſen zu ha⸗ ben. Der Sturm muß mit einem gewaltigen Nachdruck und überwältigend raſch geſchehen ſein, ſodaß keine Zeit zum Rückwärtsverbringen der meiſt auch wohl eingebau⸗ ten Geſchütze verblieb. Kowno liegt an der der Mündung der Wilija in 57 Seckhenheim, 9 e ſtü 24. Juli noch 39. Im allgemeinen Geckenheimer Ynzeiger, Noes heimer Anzeiger, Neckarhauſer Seitung, Göinger Seifung. Hmtsblatf der Bürgermeisterämier Seckenheim, Awes heim, Neckarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. 9 Ae Donnerstag, den 19. D FFFCCCCCoCoCoCooobobAbPPbPbbPbPbPbb 2 . 8 rmung von natürlichen Mittelpunkt mehrerer ausgedehnter Täler bildet, die ſich hier vereinigen. Auf dieſen natürlichen Vorteilen der Lage beruht die ungewöhnliche Bedeu⸗ tung, die Kowno geſchichtlich, wirtſchaftlich und mili⸗ täriſch ſchon ſeit Jahrhunderten in der Vergangenheit Litauens, Polens und Rußlands beſitzt. Nach ſchweren Schickſalsſchlägen im 18. und 19. Jahrhundert blühte die Stadt wieder auf und gewann po⸗ litiſch eine Bedeutung, als ſie 1842 bei der Neueinteilung Polens zur Hauptſtadt des friſch errichteten Gouverne⸗ ments Kowno erhoben wurde. Nun erſt nahm der Handel Kownos ſeinen bedeutendſten Auſſchwung, indem die Stadt ein Hauptſtapelplatz des Warenhandels von und nach Preußen wurde. Holz und Flachs, Ge⸗ treide und Mehl, Kohlen und Hauſteine bilden die wich⸗ tigſten Güter, deren Austauſch Kowno vermittelt. Es iſt überhaupt eine gewerbstätige und rege Stadt, in der zahlreiche Nägel⸗, Draht⸗ und Metallwarenfabriken, Kno⸗ chenmühlen und Brauereien arbeiten. Sieben Befeſti⸗ gungen liegen nach Süden vorgeſchoben, drei decken die Straße nach Wilna, während eine die Wilija⸗Brücke ſchützt. Landſchaftlich entbehrt die Lage Kownos an dem hochufrigen Strome, wie bereits bemerkt, keineswegs des Reizes und maleriſch ſchmiegt ſich an den Njemen die winkelige, enge Altſtadt, während der„Neue Plan“ ſich weiter flußaufwärts geräumig ausbreitet. Künſtleriſch bildet Kownos Glanz⸗ und Pruntſtuch das noch aus Kownos Glanzzeit ſtammende, ſtilvolle alte Rathaus, in dem in friedlichen Zeiten der Gou⸗ verneur hauſte. Ihm gegenüber erhebt ſich eine guß⸗ eiſerne Pyramide, die das Andenken an den Rückzug der Großen Armee wachhält. An Kirchen bemerkenswert iſt NaN „: kKathalzſche Mot Maus- Goethes 30% Oi 15. Jahrhundert herrührk und als größte datheliſche Nb che Litauens bekannt iſt. Auch eine lutheriſche Kirche beſcheidenen Platz beſteht; ſie muß ſich aber mit einem ö in der Altſtadt begnügen. Um ſo zahlreicher, maſſen⸗ weiſe, wie die Kirchen in kleinen italieniſchen Neſtern ſind die Synagogen der jüdiſchen Bevölke⸗ rung, die eine Hälfte der Einwohnerſchaft ausmacht. In der weiteren Umgebung liegt, von prächtigem, al⸗ tem Walde umrauſcht, an den Ufern der Wilija, das ſchöne, 1674 unter Aufwand von 2 Millionen Gulden von dem litauiſchen Großkaufmann Chriſtoph Paz er⸗ baute Camaldulenkloſter Pozaiſkij⸗Upenſkij, die„Frie⸗ densburg“. Nach einer Zählung aus dem Jahre 1912 hatte Kowno damals 84000 Einwohner. Der Weltkrieg. Siegen der deutſchen Truppen zu Lande geſellen ſich heute, am Geburtsfeſte des Kai⸗ ſers Franz Joſeph, unſeres Verbündeten, prächtige Er⸗ folge zu Waſſer und in der Luft, ſo daß das deutſche Heer dem greiſen Monarchen ein namhaftes Geburtstagsge⸗ ſchenk zu Füßen legen kann. 5 5 Mit Staunen vernahm man bisher die gleichgültige Haltung, die England allen bisherigen Ereigniſſen des Weltkrieges gegenüber einnahm. Mit Recht weiſt eine neutrale Zeitung darauf hin, daß England zu weit vom Kriegsſchauplatz abliege und infolgedeſſen die Schrecken des Krieges noch nicht am eigenen Leibe empfunden habe. Die Engländer haben es in der Tat wieder verſtanden, Dumme zu finden, die für ſie ihre Haut zum Markte tragen und ihnen die Kaſtanien aus dem Feuer holen. In der letzten Zeit iſt die deutſche Heeresleitung bemüht, auch England die Leiden des von ihm entfachten Krieges verkoſten zu laſſen. Es ſind unſere Zeppeline, die ungeachtet aller engliſchen Abwehrkanonen und Flug⸗ zeuge bis nach dem Herzen der engliſchen Hauptſtadt vordringen und dort ihre totbringenden Bomben abwer⸗ fen. Aufs neue haben in der Nacht vom 17. zum 18. Auguſt Zeppeline die gefährliche Fahrt nach London angetreten und waren diesmal außerordentlich erfolg⸗ reich. Der Angriff auf London führte unſere Luft⸗ ſchiffe bis über die City der Weltſtadt. Die Altſtadt Londons, City genannt, beſteht faſt nur aus Geſchäfts⸗ und Lagerhäuſern, weshalb mehr als 4000 Häuſer nachts unbewohnt ſind. In dieſem Stadtteil befindet ſich die Bank, die Paulskirche, die Guildhall u. a. m. Hier liegen auch die großartigen London⸗, Oſt⸗ und Weſtindien⸗ docks. Dieſe wichtigen Anlagen wurden mit Bomben belegt und gute Wirkungen erzielt. Damit begnügten ſich die deutſchen Luftſchiffe noch nicht. Fabrikanlagen und Hochofenwerke bei Woodbrigde und Ipswich, in der nächſten Umgebung Londons gelegen, wurden gleichfalls gründlich mit Bomben, beworfen. Dann erſt kehrten 0 Luftſchiffe trotz ſtarker Beſchießung unverſehrt zu⸗ rü l Zu den herrlichen Nach langer Zeit haben es die Engländer wieder ein⸗ 81 1915. E—:::. ̃ꝗĩðłv p... 7˖ꝙ½¶„—. ̃]7‚˖,——————— Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. 8 Fernſprechanſchluß Nr. 16. — Kowno. engliſche Kreuzer der Weſtküſte Jütlands entlang, ars er in ſpäter Abendſtunde von 5 Booten einer unſerer Torpedoboot⸗Flottillen bei Horns Riff⸗Feuer⸗ ſchiff entdeckt und ſofort angegriffen wurde. Man kann ſich die Freude unſerer blauen Jungens vorſtellen, endlich einmal ein wahrhaftiges engliſches Kriegsſchiff zu Geſicht bekommen zu haben. Und ſie haben gründ⸗ liche Arbeit getan! Der kleine Kreuzer und ein eng⸗ liſcher Zerſtörer wurden durch Torpedoſchüſſe zu den Fiſchen geſchickt. Was von den engliſchen Schiffen noch heil war ergriff hierauf die Flucht. Diesmal wird das engliſche Großmaul Grey nicht ſagen können, daß es ſich um ein altes Schiff gehandelt habe, denn es war ein gie modernes engliſches Kriegsſchiff. Unſere Schiffe, ie den Engländern gegenüber an Kräften bedeutend unterlegen waren, kehrten wohlbehalten an ihren Aus⸗ gangsort zurück. Von den Ereigniſſen auf den Kriegsſchauplätzen im Oſten und Weſten, die das gleich günſtige Bild der letz⸗ ten Tage zeigen, iſt beſonders bemerkenswert, daß von der gewaltigen ruſſiſchen Feſtung Nowogeorgiewsk zwei 0 0 e 7922 Nen buon 5 8 d a Hulle, 1* 78* 8 0 2 28 3 Lasſp ul, le 0. 3 ere ze.„ 3 0 weitere Forts der Nordoſtfront erſtürmt wurden, so daß uns die nächſten Stunden ſchon den Fall dieſes ruſſiſchen Bollwerkes bringen dürften. Die Heeresgruppe des Feld⸗ marſchalls von Mackenſen hat ihren Gegner über den Bug und die Vorſtellung der Feſtung Breſt⸗Litows! geworfen. Hiermit beginnt bereits der Kampf um die ſtärkſte ruſſiſche Feſtung, die wie alle übrigen ruſſiſchen Feſtungen unter den Rieſenſchlägen der verbündeten Hee⸗ re berſten wird... a Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 18. Aug. Amtlicher Bericht von geſtern abend 11 Uhr: Auf dem größten Teil der Front Alrtillerie⸗ kampf, ohne einen beachtenswerten Zwiſchenfall. In den Vogeſen beſchoſſen wir heftig die feindlichen Stellungen im Lingegebiet, am Reichsackerkopf und auf dem Grate zwiſchen Sondernach und Landersbach. An letzterer Stelle ging unſere Infanterie zum Angriff über und faßte auf dem Kamm Fuß und richtete ſich dort ein. Gegenangriſſe des Feindes wurden zurückgeſchlagen. Der Aufruf für die allgemeine Wehrpflicht in England. WTB. London, 18. Aug. Das Abendblatt„Star“ ſchreibt über den Aufruf für die allgemeine Wehrpflicht, der am Tage nach der Regiſterzählung von der„Times“ und der„Daily Mail“ veröffentlicht wurde und unter anderem von Lord Northeliffe unterſchrieben iſt. Zunächſt fällt auf, daß der Name des Sekretärs des neuen Vereins nicht genannt wurde, da die ehrenamtlichen Sekre⸗ täre engliſcher Geſellſchaften für ſich perſönlich große Reklame zu machen pflegen. Aber die Adreſſe ergibt, daß der Sekretär ein gewiſſer Jounarliſt Gurnock iſt, der bereits viele Booms der Northeliffe⸗Preſſe organi⸗ ſiert hat und deſſen Name unzertrennlich mit der berühm⸗ ten Reklame für Northaliffes Standard Brot, Daily Mail, Idealwohnhaus und für den Anbau von Schoten uſw. verknüpft iſt. Demnach iſt es klar, daß es ſich um ein neues Manöver Northeliffes handelt. Die gleichgültigen Engländer. WTB. London, 18. Aug. Die„Times“ veröffent⸗ lichen einen Artikel eines Neutralen, der im letzten Jahre kriegführende und neutrale Länder beſuchte und kürzlich aus Rußland gekommen iſt. Er ſchreibt: Ich bin beſtändig überraſcht darüber, wie wenig Engländer be⸗ greifen, was der Verkuſt Warſchaus für die Ruſſen bedeutet. Der zuverſichtliche Ton der Zeitungen verhüllt den tiefen Schmerz, den alle Ruſſen emp⸗ finden. Der Verfaſſer erzählt, daß eine mit ihm reiſende ruſſiſche Dame, als ſie bei der Landung in Eng⸗ mal gewagt, ein Kriegsſchiff in die Nordſee zu entſenden. den Njemen. Von Oſten her fließt, etwas weiter ſtrom⸗ abwärts, die Newjaſcha in den Strom, ſo daß Kowno den Woblbehütet von 8 Torpedobootszerſtörern dampfte der land die Nachricht erfuhr, in Ohnmacht fiel, und fährt fort: Die Engländer ſind gegenüber dem Kriege vier gleichügltiger als Holländer, Schweden und Schweizer, ent⸗ weder weil ſie ſchlecht unterrichtet oder zu weit von den Kriegsoperationen entfernt ſind. Der Krieg greift nicht in ihr tägliches Leben ein. Der wahre Zweck des engl. Nationalregiſters. WTB. London, 18. Aug. Die„Times“ erfahren, daß Werbeagenten alle wehrfähigen Männer, die jetzt durch das Nationalregiſter feſtgeſtellt werden können, dreimal perſönlich aufſuchen werden, um ſie zum Eintritt in die Armee zu bewegen. Engliſche Verleumdungstaktik. WTB. Berlin, 18. Aug. Die„Nordd. Allg. Zl i⸗ tung“ ſchreibt unter anderem: Entſprechend der in der ganzen Welt angewandten Taktik iſt man auch engliſcher⸗ ſeits in Südafrika ſeit Jahren bemüht geweſen, Miß⸗ trauen gegen Deutſchland zu ſäen. Seit dem Jahre 1907 erſchienen von Zeit zu Zeit aufreizende Artikel gegen Deutſchland und insbeſondere gegen Deutſch-Süoweſt⸗ afrika in den leitenden britiſchen Zeitungen Südafrikas. Trotzdem das Terrain ſo gut vorbereitet war, hatte dieſe Lügenſaat doch nicht den Erfolg, den General Botha bei Ausbruch des europäiſchen Krieges davon erhoffte, denn der Burenbevölkerung widerſtrebte es, an der Botha'ſchen Expedition gegen Deutſch-Südweſtafrika teilzunehmen. Deshalb ſchritt General Botha zur zwangsweiſen Kom⸗ mandierung von Buren zur Teilnahme an ſeinem Erobe⸗ rungsfeldzug. Er entſeſſelte damit einen Aufſtaud in ſeinem eigenen Volke. Um den Eindruck dieſer Blut⸗ ſchuld abzuſchwächen, ſucht nunmehr General Botha die früheren Unwahrheiten über deutſche Angriffsabſichten durch angebliche Enthüllungen zu bekräftigen. Die Be⸗ hauptungen General Bothas über eine deutſche Anſtiftung der Aufſtandsbewegung ſtellen wir als verleumde⸗ riſche Erfindung feſt. Daß an irgend welches agreſſive Vorgehen gegen die ſüdafrikaniſche Union im deutſchen Schutzgebiet niemand gedacht hat, weiß Herr Botha ganz genau. Wir ſtellen hiermit feſt, daß ſogar in den Mobilmachungsvorſchriften der Schutz⸗ truppen in Deutſch⸗Südweſtafrika ausdrücklich befohlen war, die Grenze der ſüdafrikaniſchen Union unter keinen Umſtänden zu überſchreiten und ſich jeden angriffsweiſen Vorgehens gegenüber der Union zu enthalten. Es iſt ſehr bezeichnend, daß Herr Botha nur von deutſchen Intriguen und Eroberungsabſichten ſpricht, denen er zu⸗ vorgekommen ſein will, daß er aber die Korreſpondenz nicht erwähnt, die zwiſchen ihm und dem britiſchen Ge⸗ neralgouverneur, bezw. dem britiſchen Staatsſekretär der Kolonien nach Ausbruch des Krieges und vor der Ex⸗ pedition nach Deutſch⸗Südweſtafrika ſtattgefunden hat. Am 7. Auguſt vor. Is. hat der engliſche Staatsſekretär für die Kolonien dem Generalgouverneur telegraphiert: „Falls Ihre Miniſter den Wunſch haben und ſich im⸗ ſtande fühlen, einige Teile von Deutſch-Südweſtafrika zu beſetzen, namentlich Swakopmund, Lüderitzbucht und die drahtloſen Stationen daſelbſt und im Hinterland, ſo würden wir dies als einen großen und wichtigen Dienſt für das Reich betrachten. Sie haben jedoch zu betonen, daß alles Gebiet, das auf dieſe Weiſe beſetzt wird, zur Verfügung der Reichsregierung ſtehen muß, bei der Andere britiſche Kolonien handeln auf dis gleiche Weise unter demſelben Einverſtändnis.“ England war es alſo, das eine Beſetzung der beiden Hafenſtädte und der draht⸗ loſen Station in Windhuk bei Botha angeregt und ihm das Signal zum Krieg in Südafrika gegeben hat. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 18. Aug. Amtlich wird verl u bert vom 18. Auguſt 1915: RNuſſiſcher Kriegsſchauplaß: Die Trup⸗ pen des Feldmarſchalleutnants von Arz trieben, wäh⸗ rend deutſche Kräfte links des linken Bugufer vorgingen, die Ruſſen beiderſeits der von Biala heranführenden Stra⸗ ße in den Bereich der Feſtungsgeſchütze von Breſt⸗Li⸗ towsk zurück. Der Einſchließungsring auf dem weſt⸗ lichen Ufer iſt geſchloſſen. Im Raume von Janow ſäu⸗ berte die Armee des Erzherzogs Joſeph Ferdinand das Südufer des Bug vom Feinde. An unſerer Front in Oſtgalizien fiel nichts von Bedeutung vor. i Schädlich für den Geiſt der Armee. WTB. Petersburg, 18. Aug. Nach dem„Rjetſch“ hat der Präſident der Duma an den Generaliſſi⸗ mus wegen des Verbots der Veröffentlichung der Reden der liberalen Abgeordneten im Kiewer Mili⸗ tärbezirk telegraphiert, das Verbot ſei durchaus ver⸗ kehrt, da alle Reden in der Duma, ſowohl von der Rech- ten wie von der Linken geeignet ſeien, den Mut zu heben und das Vertrauen zur Organiſation der Ver⸗ teidigung zu wecken. Ein derartiges Vorbot ſei da⸗ her für den Geiſt der Armee ſchädlich. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 18. Aug. Amtlich wird verlautbart vom 18. Auguſt 1915: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Au' dem italieniſchen Kriegsſchauplatz wurde geſtern an der küſten⸗ ländiſchen Front heftig gekämpft, während im Kärntner Grenzgebiet verhältnismäßig Ruhe herrſchte, in Tirol aber das ſchwere Geſchützfeuer des Feindes anhielt und einige kleinere Infanteriegefechte ſtattfanden. Im Gör⸗ ziſchen wurden vier gegen San Martino geführte An⸗ griffe der Italiener abgeſchlagen. Vor dem Görzer Brückenkopf herrſcht nach wie vor ziemlich Ruhe. Da⸗ gegen tobt um den Brückenkopf von Tolmein ein erbit⸗ terter Kampf. Auch hier ſcheiterten vier feindliche An⸗ griffe. Ebenſo mißlangen alle Vorſtöße des Gegners gegen unſere Höhenſtellungen nördlich des Tolmeiner Brückenkopfes. Im Tiroler Grenzgebiet wurden italie— niſche Angriffe auf dem Toblinger Riedel(Dreizinnen⸗ gebiet) und gegen Milegna(Plateau von Folgaria) ab- gewieſen. Gehobenen Sinns, erbaut durch die Erinnerung an ſchwere Feuerproben und heißerkämpfte Siege, beging heute in Nord und Süd die K. und K. Armee auf den Schlachtfeldern das Geburtsfeſt des Oberſten Kriegs⸗ herrn. Eines Geiſtes, mit ſtolzer Zuverſicht erneuern die unter den Waffen ſtehenden Söhne aller Völker des Reiches ihr treues Gelöbnis, das in den verfloſſenen 12 Monaten ſo viele der Beſten mit dem Blute be— ſiegelt haben. i * Ereigniſſe zur See. Am 17. Auguſt früh beſchoß eine unſerer Flottillen zum dritten Male die von den Italienern beſetzte Inſel Pellagoſa, während zugleich ein Flieger über der Inſel mit Bomben, Maſchinengewehr und Flicgerpfeilen operierte. Hierbei wurde das ſeit der letzten Beſchießung wieder zum Wohnen hergerichtete Leuchthaus zer- ſtört; Baracken und Zelte wurden in Brand geſchoſſen. Ein Geſchützemplacement zerſtört, mehrere Generaldepots, einige am Strande aufgeſtapelte Materialhaufen und mehrere Boote vernichtet. Die Beſatzung hielt ſich in Schützengräben und unterirdiſchen Unterſtänden ver- ſteckt und leiſtete keinen Widerſtand. Feindliche Seeſtreitkräfte wurden nicht geſichtet. Flottenkommando. Der lürliſche Krieg. WTB. Konſtantinopel, 18. Aug. Bericht des ana. D Nearſen fort am 153 Aulguſdennker wöredthtlchen fende lichen Verluſten den Angriff einer feindlichen Diviſion gegen unſeren rechten Flügel in der Gegend von Ana- fa rta zurück und erbeuteten ein Maſchinengewehr und Kriegsmaterial. Unſere Artillerie traf ar der Küſte bei Kemikli einen feindlichen Transport- dampfer und verurſachte auf ihm einen großen Brand. Bei Ari Burnu herrſcht Ruhe. Bei Sed⸗ dul Bahr verſuchte der Feind nach einer heſtigen Ar⸗ tillerievorbereitung einen Angriff mit Bomben gegen un⸗ ſeren linken Flügel. Er wurde durch unſeren Gegen— 1 in ſeine früheren Stellungen zurückgeworfen und ließ eine Anzahl Toter zurück. An den übrigen Fronlen keine Veränderung. Verſchärfung der türkiſch⸗italieniſchen Beziehungen. WSB. Nom, 18. Ang.(Agenzia Stefani.)„Gior⸗ nale d Italia“ erfährt aus Bukareſt, daß die Pforte ihre Einwilligung zu der Abreiſe der Italiener wider- rufen hat. Zahlreiche Italiener, die auf den Augen⸗ blick warten, ſich in Beirut, Jaffa, Merſina und Alexau⸗ drette einzuſchiffen, ſomie die italieniſche Kolonie in Smyrna mit 700 Reſerviſten konnten nicht abreiſen. Das Blatt fügt hinzu: Dieſe Nachrichten, deren Richtig⸗ keit wir prüfen konnten, indem wir uns an unterrich⸗ teter Stelle informierten, ſind von außerordent⸗ lichem Ernſt. Die Frage der italieniſch⸗tür⸗ kiſchen Beziehungen wird wieder gefährlich. Unſere Geduld und Lanamut brechen ſich an der Un reue und den Herausforderungen der Türtet. Das Blatt ſchließt: Das Maß iſt wahrhaftig voll. Wir haben ernſte Gründe, zu glauben, daß die Regierung eine tat⸗ kräftige und entſchiedene Haltung gegenüber der Türkei einnehmen wird, um Dingen ein Ende zu bereiten, die Italien nicht dulden kann. Neues vom Tage. Die Geburtstagsfeier in Schönbrunn. WTB. Wien, 18. Aug. Der Kaiſer wohnte um 7 Uhr früh einer ſtillen Meſſe im Schönbrunner Schloß bei, an der auch die Prinzeſſin Giſela von Bayern mit dem Prinzen Conrad, der Erzherzog Thronfolger mit Gemahlin, der Erzherzog und die Erzherzogin Franz Salvator und die Erzherzogin Auguſte beiwohnten.— Kaiſers Geburtstag wurde in der ganzen Monarchie durch Gottesdieneſte und Kriegswohltätigkeitsveranſtaltungen feſtlich begangen. Dem Gottesdienſte im Wiener Ste⸗ phansdom, den Kardinal Piffl abhielt, wohnten die Mi⸗ niſter, Beamten, Hof- und Staatswürdenträger bei. Die Berliner Geburtstagfeier des Kaiſers Franz Joſeph. 5 WTB. Berlin, 18. Aug. Anläßlich des Geburts tages des Kaiſers Franz Joſeph wurde heute vormittag 11 Uhr in der St. Hedwigskirche ein feierlicher Gottesdienſt von dem Kurator Ruſt abgehalten, der mit dem Geſang des Tedeums und der öſterreichiſchen Nationalhymne ſchloß. Es nahmen an dem Gottes- dienſt unter anderen teil: in Vertretung des Kaiſers und der Kaiſerin Prinz Friedrich Leopold in der Uni⸗ form eines öſterreichiſchen Regiments und Prinzeſſin Friedrich Leopold, ferner der öſterreichiſch-ungariſche Bot⸗ ſchafter und die Mitglieder der Botſchaft, ſowie zahl⸗ reiche Angehörige der öſterreichiſch-ungariſchen Kolonie, die hier anweſenden Miniſter und Staatsſekretäre, der Miniſter des Kgl. Hauſes Graf Eulenburg, und zahl⸗ reiche Angehörige der Hofgeſellſchaft, ferner überaus zahl⸗ reiche Mitglieder des Diplomatiſchen Korps, der Bun⸗ desrat mit dem Geſandten Graf Lerchenfeld an der Spitze, der Oberſtkommandierende in den Marken, General von Keſſel, die Generalität, ſowie Vertreter des Kaiſer Franz Grenadier-Regiments Nr. 2. Berlin hatte ſchon am frühen Morgen zur Feier des Geburtstages Kaiſer Franz Joſephs Flaggenſchmuck angelegt. Deſterreichiſche Preſſeſtimmen zum Geburtsfeſte des Kaiſers Franz Joſeph. WTB. Wien, 18. Aug. Die„Wiener Abeudpoſt“ beingt zum Geburtstag Kaier Franz Joſephs einen Ar⸗ tikel, in dem es heißt: Schließt auch die ernſte geit riet kunt Jetes aue, fe begehen die Völker Oeſterreich⸗ Ungarns doch gehobenen Herzens den Tag, der ihnen ihren Fürſten und Herren gegeben, und danken inbrünſtig dem Allmächtigen, daß er ihren Kaiſer und Kö⸗ nig in der Höhe der Jahre, wie ſie nur wenigen Aus⸗ erwählten zuteil werden, in ungebeugter Kraft erhält, denn tief und innig empfinden ſie, zur g gen kriegeriſcher Bedrängnis, ein Herrſcher von der reiften Erfahrung Franz Joſephs des I. iſt. glorreichen Armee und der durch ihre ſtolzen Ruhmestaten eine hoffnungsreiche Zu⸗ kunft verbürgen, kehrt der a rung zu dem Oberſten Kriegsherrn in langen Friedensjahren ein unerreichtes Vorbild ar⸗ a Pflichterfüllung geweſen iſt. arer Huldigung mit der Wehrmacht vereint, erneuer die Völker der Mon g b dur ft Thron und Reich und ſenden aus tiefſtem Herzen das heiße Gebet zum 0 5 fſte Herzen das zumal in dieſen Ta⸗ was ihnen und dem Reiche abgeklärten Weisheit und der ge⸗ Von der wagemutigen Flotte, die Blick in verehrender Bewunde⸗ zurück, der uns allen In dank⸗ archie ihren heiligen Treuſchwur für Himmel: 52S e x. Erhalte, o Herr, unſeren —— 5 r n 5 ö in Teuerdank 8 Brautfahrt. Maria aber ſchloß ihn im Uebermaße der Freude ſeine Kinder im Kloſter,— was gab es in der Heimat de N 1. und des Dankes in ihre Arme und drückte ihm einen Kuß für mich zu hoffen? Da fiel Euer Vater, und das Un⸗ e 5 G 5 on Meyern. auf die Wange. Mit einem eigentümlichen Lächeln ſah glück brach über Euch herein. Aber Ihr waret umgeben 9 69. Fortſetzung. Nachdruck verboten. ſich Maximilian nach Adelheid um, die, durch ſolche[von meinen Gegnern, waret ſelbſt nicht frei. Was hätte 5 „Ei, Ritter,“ ſprach er mit Laune,„das klingt ſehr Auszeichnung ihrer Herrin an den hohen Rang Hugo's ich unter meinem Namen hier nützen können? Und den⸗ 5 verfänglich. Ich hoffe, Ihr wiſſet: das ſtünde nicht in gemahnt, ſchier betroffen daſtand. i noch war der Augenblick gekommen, meinem Bruder, Euch in unſerer Macht. a„ Wie gefällt Euch das, Fräulein?“ neckte er, auff ſelbſt beizuſpringen. Da half der alte Huh, mein Ver⸗ ru 8 nur, Ritter!“ ſagte vertrauensvoll lächelnd[die Szene zwiſchen den Beiden deutend. I wandter mütterlicherſeits; er lieh mir den Namen ſeines ein „Wenn es Euch gefällt, gnädigſter Herr—“ achſelzuckend zurück,— A „Ei, Fräulein, Ihr lein zu ſein, gab ſie „ich bin unbeteiligt dabei.“ ſcheint ein bösartig Raubtier⸗ daß Ihr nicht einmal Mitleid mit der Wahrheit kennt,“ lachte Maximilian. Dann aber überließ er ſie ihrer eigenen beſſeren Selbſterkenntnis und gab Hugo beide Hände. .„Hugo, alter Freund, wie war es möglich, Dich nicht wiederzuerkennen! Wohl las und las ich in Deinen Zügen und ſuchte darin, aber das Jünkerlein von ehe⸗ dem hat ſich gewaltig verändert— nur nicht in den Pagenſtreichen...“ 5 „Vom Hofburggarten in Wien,“ vollendete lachend Hugo.„Ihr nanntet Euch damals ſchon Teuerdank.“ 8„Ganz recht, und Dich, obgleich Du der Aeltere, Junker Fürwittig... Der ſteht nun dort.“ Und er zeigte auf den Pagen. Neffen, der in Ungarn gegen die Türken kämpft. Sforza, eingeweiht, empfahl mich Euch. Ihr nahmt mich gnä⸗ dig auf. Huy's Name machte mir ſelbſt Gegner gewogen. Aber was mußte ich ſehen. Eure Rechte mit Füßen ge⸗ treten, Euch ſelbſt unwürdig behandelt! Da empörte ſich das verwandte Blut in mir. Wer ſein Leben ſo oft im Kampfe für Fremde gewagt, der ſollte dulden, daß die eigene Fürſtin, eine ſchutzloſe Waiſe, vor ſeinen Augen beſchimpft werde? Zu viel. Ich entdeckte mich einem einzigen Getreuen, der als Spielmann und Weidmann die Provinzen durchſtreifen gewohnt war, und ſetzte mit ihm und durch ihn den geheimnisvollen Spuk des Hugh in's Werk. Um die Fahne dieſes mit ſelbſterfundenen Schrecken umgebenen Bundes warb er ſchnell um ſich die miß vergnügten Vaterlandsfreunde, vor Allem aber wußte er die Gelderer zu entflammen, die, treu meinem Hauſe, ſeit Adolfs Tod an ſeinem Sohne hängen. Ein geheimer „Bei Gott, nur Euch zu Liebe, Herzogin,“ beteuerte Hugo,„wenn auch zugleich für ein gutes Recht, habe ich unternommen, was der Himmel jetzt mit Erfolg gekrönt hat. Ja, Fürſtin, laßt es Euch ſagen, Ihr ſteht meinem Herzen näher, als Ihr glaubt...“ 5 „Um Gotteswillen!“ ſtöhnte Adelheid. 8 „Tas wird immer beſſer!“ ſuchte Maximilian zu cherzen. Erſchrocken blickte Maria auf den Knieenden. „In Wahrheit näher als Ihr glaubt,“ wiederholte un⸗ beirrt Hugo, nachdem er ſich mit einem Seitenblick an Adelheid's Entſetzen geweidet hatte,„denn wiſſet, ich bin nicht allein das, was ich ſcheine, bin nicht allein ein Verwandter des Ritters Huh auf Neumünſter: nein, ich bin auch der Bruder des weiland Herzogs Adolf von Geldern, Euer leiblicher Vetter Hugo.“ Es lag offenbar eine 0 der Natur abgelauſchte Be⸗„Eccolo!“ ſprach dieſer, keck hervortretend.„Und J Aufruf mit meinem Siegel lief im Gelderlande umher: i a darin, durch den künſtlich voraufgeworfenen er will ſich ein Beiſpiel an Euch nehmen, Herr Graf„Steht auf, ihr Gelderer! Der Hugh will euch 3 5 0 einer Augſtwolke den Lichteffekt der überraſchen-⸗ von Geldern.“ f I Sein Haupt iſt Graf Hugo. Er ruft euch zu den Waf⸗ 1 85 0 Wee 3 1 0 ſpannende 1„Non bisogna, cavaliere!“ neigte ſich ihm Hugo 5 8 5 Bote iſt der Spielmann. Auf Verrat ſteht ü 5 i 0 7. 5 2 15 f 28 7 2 2. ſo war die Wirkung eine volle ergeſſen und J launig.„Ich ſah nur erſt einen Streich von Euch, der Tod.“ Und Keiner blieb aus. Selbſt unſere Man⸗. der aber ſagt mir, daß Ihr den Pagenrock nicht mehr lange 8 werdet.“ d „Und jetzt berichte!“ drängte Maximilian.„Wie haſt 5 alles dies ins Leben gezaubert?“ 5 Ich war ein armer Flüchtling,“ wandte ſi ugo an Maria,„und beobachtete beim Herzoge Sſorz be Ber. folgungen, die mein Haus zu erleiden hatte. Mein I Bruder in lebenslänglicher Haft, ſein Land eingezogen, nen aus dem Staatenheere ſtellten ſich nach dem Falle meines Bruders ſamt ihren Hauptleuten e 8 im Gelderlande. Sie waren es, die ich Herrn Maximilian entgegenſandte. Den Erfolg des großen Werkes ver⸗ dankt Ihr nicht mir. Ich war nur die Seele, die ſtets unterrichtete, von hundert Augen und Armen bediente, das Verdienſt gebührt Dieſem.“ 3 ortſetzung folgt.) 8 Maria und Maximilian traten unwillkürlich einen Schritt zurück. 3311 1 g 2 25 N möglich?“ rief Maria.„Mein Vetter Hugo „Hu mein alter Spielfreund . Tu?“ rief Maximilian ihn emporhebend und ihm kräftig die Hand ſchüttelnd. 3 5 5 3 103 5 5. o von Geldern . 2 3 getiebten Kaiſer, ſchütze unſer teueres Vaterkand und ſognẽ auch fürderhin unfere Waffen. Türkiſche Freude über die griechiſche A wort an . den Vierverband. WB. Konſtautinopel, 18. Aug. In Beſpre⸗ chung der abſchlägigen Antwort Griechenlands auf die letzte Note des Vierverbandes drücken die Blätter die Ueberzeugung aus, daß Griechenland für den Vierver⸗ band endgültig verloren iſt, und daß die Zurück⸗ weiſung ſeiner Vorſchläge das Scheitern der letzten Ver⸗ ſuche des Vierverbandes darſtellt, Bulgarien auf ſeiner Seite in den Krieg hineinzuziehen und den Balkanblock wieder herzuſtellen.—„Turan“ fügt die Bemerkung hinzu: Was jedoch der Vierverband nicht zu erreichen vermochte, werden die Dreibundmächte, Deutſchland, Oeſterreich⸗Ungarn und die Türkei, zu verwirklichen im⸗ ſtande ſein, für die es keine Schwierigkeit bieten wird, die mazedoniſche Frage zu löſen, da ſie weder die In⸗ tereſſen Serbiens noch Italiens berückſichtigen müſſen. Daher kann uns die Antwort Griechenlands von allen 5 Geſichtspunkten aus Befriedigung gewähren. Der Dank an Schwedens König und Volk. WTB. Stockholm, 18. Aug. Anläßlich der über Schweden begonnen Auswechſelung von invaliden Kriegs⸗ gefangenen ſprach König Guſtab in einem Telegramm an den deutſchen Kaiſer und die Kaiſer von Oeſterreich und Rußland ſeine Freude und Befrie⸗ digung aus, die er und das ſchwediſche Volk empfinden, dieſe Arbeit im Dienſte der Humanität ausführen zu können. Von den genannten Manarchen erhielt der Kö⸗ nig Antworttelegramme, worin dieſe in den wärm⸗ ſten Worten ihrer Dankbarkeit dem Könige und dem Volke Schwedens gegenüber Ausdruck geben. Der neue ſchwediſche Geſandte in der Schweiz. „ We. Stockholm, 18. Aug. Der ehemalige Mini⸗ ter des Aeußern, Graf Ehrensvärd iſt zum Ge⸗ andten bei der Schweizeriſchen Eidgenoſſenſchaft in Bern nannt worden. e 5 3— r Die kriegsgefangenen Feinde. Die„Frankfurter Zeitung“ ſchreibt: Zwei Millionen Feinde ſind den deutſchen und den öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen ſeit Kriegsbeginn in die Hände gefallen. Dieſe in der Weltgeſchichte unerhörte Zahl gibt das greifbarſte Maß unſeres Erfolges. Er iſt mit dem Fortſchreiten des Krieges gewachſen: während die erſte Million Kriegs⸗ gefangener nach ſechs Monaten und drei Wochen erreicht war, hat es eines Monats weniger bedurft, um dieſe reiche Ernte zu verdoppeln. Natürlich gibt die Zahl von zwei Millionen, die tatſächlich ſchon um mehrere Tauſend überſchritten iſt, nicht die Menge der in unſeren Gefangenenlagern und auf den Etappenſtationen untergebrachten Gefangenen an. Dieſe bleibt etwas dahinter zu⸗ rück, wenn auch in geringerem Maße als manche meinen. Von den Kriegsgefangenen ſind viele ſchwerverwundet, wenn ſie ein⸗ gebracht werden, unter manchen Truppenteilen herrſchen Epi⸗ demien, die nur zu leicht in unſere Gefangenenlager eingeſchleppt werden. Daß dadurch die Sterblichkeit erheblich größer werden muß, als ſie bei einer Durchſchnittsbevölkerung iſt, verſteht ſich von ſelbſt. Außerdem ſind franzöſiſche und engliſche Kriegs⸗ gefangene, deren weitere Verwendung während des Krieges aus⸗ geſchloſſen erſchien, in erheblichem Umfang gegen deutſche Sol⸗ daten ausgetauſcht worden, wodurch eine weitere Verminderung der in den Lagern nachzuweiſenden Gefangenenzahl eingetreten iſt. Dieſe bietet aber mehr volkswürtſchaſtliches Intereſſe wegen der Ernährungs⸗ und Organiſationsfragen, die ſich aus der Unter⸗ bringung und Beſchäftigung ſolcher Menſchenmaſſen ergeben. Für die Beurteilung der militäriſchen Ergebniſſe, die ſich nach den Zahlen der Kriegsgefangenen einſchätzen laſſen, kommt nicht in Betracht, wieviel Gefangene wir jetzt haben, ſondern wieviele unſere Truppen im ganzen Kriege den feindlichen Heeresver⸗ bänden abgenommen haben, da dieſe Zahl allein den Erfolg der Siege und die Schwächung des Feindes beurteilen läßt. Die zwei Millionen verteilen ſich ungleich auf die Heere der feindlichen Koalition. Die Weſtfront, die ſeit Monaten faſt unveränderlich feſtſteht, hat etwa 331000 franzöſiſche, bel⸗ giſche und engliſche Gefangene eingebracht. Unſere Verbün⸗ deten haben auf dem ſüdöſtlichen Kriegsſchauplatz 23000 Serben gefangen. Der Reſt entfällt auf die ruſſiſche Armee, die 1654000 Mann durch die Gefangennahme verloren hat. . Mehr als die Hälfte davon ſind in den letzten Monaten in den Händen unſerer Truppen geblieben, ſeit der Durchbruch bei Tarnow und Gorliee den erſtarrten Stellungskrieg im Oſten zur friſchen Bewegung aufgelöſt hat. Im Mai wur⸗ den in Galizien, Polen und im Norden 301000 Ruſſen ge⸗ fangen, im Juni 220000 und in der erſten Juli⸗ hälfte 32 000. Am 14. Juli begann dann der General⸗ angriff der verbündeten Armeen gegen die polniſche Feſtungs⸗ linie, der zu dem großen, noch jetzt nicht abgeſchloſſenen Rück⸗ zug der Ruſſen führte. Er brachte bis Ende Juli 190 000 im Auguſt bisher weitere 95 000 Gefangene ein, ſodaß die kruſſiſchen Armeen ſeit dem 14. Juli wieder 285 000 Mann eingebüßt haben— ohne die blutigen Verluſte. Das alles hin⸗ dert die ruſſiſche und franzöſiſche Militärkritik nicht, den Rück⸗ zug als gelungenes Manöver zu erklären, das die ruſſiſche Armee or Verluſten bewahrt habe. Dieſe Manöver haben aber den Ruſſen größere Einbuße gebracht als die gewaltigſten Schlachten. In dieſen Zahlen ſind die Gefangenen nicht eingerechnet, die von unſeren türtziſchen Bbſſndeien und von den Oeſter⸗ reichern und Ungarn auf der italieniſchen Front gemacht worden ſind. Es liegt in der Art der Kämyfe an den Dardanellen, im Kaukaſus und am Jſonzo begründet, daß die Ge⸗ fangenenzahlen nicht zu ſo gewaltiger Höhe anſchwellen wie auf den Haupthriegsſchauplätzen Europas. Deſto größer ſind dort die blutigen Verluſte unſerer Feinde. Ihre ge⸗ ſamte Einbuße an kriegeriſcher Kraft iſt nach den genau be⸗ kannten Zahlen an Gefangenen auf viele Millionen Mann zu ſchätzen. Kein Menſchenvorrat der Welt wird während des Krie⸗ J ges imſtande ſein, dieſe Verluſte wieder gutzumachen. Baden. (Karlsruhe, 18. Aug. Anläßlich des Ge⸗ burtsfeſtes des Kaiſers von Oeſterreich⸗Un⸗ garn fand heute vormittag in der St. Stefanskirche in Hochamt ſtatt, welchem der Großherzog, der ſtell⸗ vertretende General des 14. Armeekorps, v. Man⸗ euffel, die Miniſter des Innern und des Kultus nnd Unterrichts, der Präſident des evangeliſchen Ober⸗ kirchenrats Dr. Uibel und zahlreiche hohe Militärs und Beamten, Vertreter der Stadt und Mitglieder der hieſigen öſterreichiſch-ungariſchen Kolonie beiwohnten.— Die Beflaggung der Stadt wurde noch reicher, als gegen Mittag die Erſtürmung der Feſtung Kowno bekannt wurde. Nachmittags 5 Uhr wurde auf Befehl des Graß⸗ herzogs auf dem kleinen Exerzierplatz Viktöria⸗Schießen abgehalten. Ein Feſtkonzert im Stadtgarten beſchloß den ereignisreichen Tag. ö (Karlsruhe, 18. Aug. Erſter Skaaksanwalt Dr. Karl Kempf, bisher in Konſtanz, iſt nach Karls⸗ ruhe verſetzt worden. Dr. Kempf ſtammt aus Villin⸗ gen und war Amtsrichter in Tauberbiſchofsheim, in Karlsruhe, dann Staatsanwalt in Mosbach und ſeit 1898 beim Landgericht Konſtanz tätig. ö (5) Karlsruhe, 18. Aug. Das Miniſterium des Innern hat einen Runderlaß an die Bezirksämter und ſtädtiſchen Kommunalverbände gerichtet, der ſich ein⸗ gehend mit den unberechtigten Preistreibereien und ihrer Bekämpfung beſchäftigt. In dem Runderlaß wird be⸗ tont, daß die Bekämpfung der ungerechtfertigten Preis⸗ ſteigerungen eine außerordentlich wichtige Aufgabe von hervorragender, wirtſchaftlicher und politiſcher Bedeu⸗ tung iſt, daß man dabei aber hinſichtlich der Preisbil⸗ dung ſeit Ausbruch des Krieges zu unterſcheiden hat zwiſchen Preisſteigerungen, die berechtigt und unvermeid⸗ lich ſind, und den zu bekämpfenden Preistreibereien. Im Hinblick auf das Fehlen der Einfuhr, namentlich durch den Mangel an Kraftfuttermitteln und durch den Arbeits⸗ mangel in der Landwirtſchaft, ſei nicht zu beſtreiten, daß die Landwirtſchaft unter erſchwerten Verhältniſſen arbeitet und daß ihr höhere Preiſe wie zu Friedenszeiten im all⸗ gemeinen einzuräumen ſind. Auch der Mangel an Roh⸗ ſtoffen und die Unterbindung der Ausfuhr in zahlreichen Induſtriezweigen, mache es erklärlich, daß viele gewerb⸗ liche Erzeugniſſe, ohne daß eine Ausbeutung der Bevöl⸗ kerung vorliegt, einen höheren Preis aufweiſen müſſen, wie zu Friedenszeiten. Preiserhöhend hat ferner, ſo führt der Runderlaß weiter aus, das geringere Angebot in vielen Waren bei gleichbleibender oder gar geſtei⸗ gerter Nachfrage gewirkt. Während gegen die Preiser⸗ höhung, die durch die Vermehrung der Produktions- koſten veruraſcht iſt, ein Einſchreiten der Behörden nicht möglich iſt, iſt der Preisſteigerung, die durch das vermin⸗ derte Angebot bei gleichbleibender oder erhöhter Nachfrage herbeigeführt wird, durch behördliche Maßnahmen enk⸗ gegenzuwirken. Der Erlaß des Miniſteriums verweiſt ſodann die Bezirksämter auf die Feſtſetzung von Höchſtpreiſen bei Lebensmitteln in aller Art, die geeignet ſind, den Preistreibereien Einhalt zu tun. Da⸗ gegen empfiehlt das Minſterium die Höchſtpreiſe für die auf dem Markt gehandelten Waren nicht, weil dieſe Preiſe einem häufigen Wechſel unterliegen. Als ein wirkſames Mittel zur Bekämpfung der Preistreibereien bezeichnet der Runderlaß ſodann den Verkauf von Ge⸗ genſtänden des täglichen Bedarfs durch die Gemeinden zu den Selbſtkoſten. Da die derzeitige Teuerung dringend der Abhilfe bedarf, ſei das Eingreifen der Ge⸗ meinden, ohne Schädigung des ſoliden Kleinhandels, dankbar zu begrüßen.. . Friedrichsfeld bei Mannheim, 18. Aug. Der kürzlich von einem Zug überfahrene Landſturmmann der Bahnſchutzwache, Kercher aus Freiburg, iſt nun ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. 2 „() Raſtatt, 18. Aug. In der Papierfabrik Wörner u. Co. geriet ein 14jähriger Hilfsarbeiter in die CTrans⸗ miſſion, wurde erfaßt und herumgeſchleudert. Er trug hierbei derart ſchwere Verletzungen davon, daß er bald darauf ſtarb. (J. Lahr, 18. Aug. Der Stadtrat hat beſchloſſen, allen ſtädtiſchen Arbeitern Teuerungszulagen zu gewäh⸗ ren und zwar erhalten ledige und verheiratete mit bis zu 3 Kindern 25 Pfg. für den Tag, verheiratete mit über 3 Kindern 30 Pfg. für den Tag. Den Gasarbei⸗ tern wird die ſchon bewilligte Zulage von 20 Pfg. auf dieſe Zulage angerechnet.. ö () Müllheim, 18. Aug. Infolge eines Fehltritts ſtürzte der auf Nachtwache ſtehende, 23jährige Musketier Joſeph Hammer einen Hang hinunter und verletzte ſich ſo erheblich, daß der Tod eintrat. Der Verunglückte war ſchon im Felde geweſen und hatte ſich das Eiſerne Kreuz erworben. 55 WTB. Konſtanz, 18. Aug. Die verwundeten Krie⸗ ger aus den Lazaretten im Bodenſeegebiet begeben ſich heute mit einem Extradampfer nach Bregenz, um dort gemeinſam mit ihren öſtereichiſch-ungariſchen Kameraden den Geburtstag des Kaiſers Franz Joſeph von Oeſter⸗ reich feſtlich zu begehen. Verantwörklich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Annahmestelle: Gg. Leonh. Bühler, Seckenheim, wohnhaft: An den Planken; kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheck- konto 629 Ludwigshafen a. Rh. 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Ferner beſteht, begründeter Verdacht, daß auch in letzter Zeit von Schweinehändlern wieder norddeutſche Schweine aus dem ſtädtiſchen Viehhof hier zum Einlegen an Landwirte weiterverkauft werden, ohne daß die vorge⸗ ſchriebene polizeiliche Beobachtung ſtattfindet. Wir bringen deshalb nachſtehend erneut die von uns unterm 7. Januar 1914 bekanntgegebene Anordnung des Gr. Miniſteriums des Innern vom 23. Dezember 1913 zur allgemeinen Kenntnis: Da die Schweineſeuche und Schweinepeſt eine gößere Verbreitung erlangt hat und wiederholt in das Großher⸗ zogtum eingeſchleppt worden iſt, wird zur Bekämpfung dieſer Seuche bis auf weiteres beſtimmt: 1. Die von Händlern in das Großherzogtum einge⸗ führten Einſtellſchweine unterliegen vor der Verkaufsbe⸗ reitſtellung einer fünftägigen polizeilichen Beobachtung nach § 36 Abs. 2, 3 u. 4 der Verordnung vom 29. April 1912 den Vollzug des Viehſeuchengeſetzes betr. Hierdurch bleiben die zur Bekämpfung der Maul⸗ üb Klauenſeuche getroffenen weiteren Anordnungen unbe⸗ rührt. 2. Für die im Beſitze von Händlern befindlichen Ein⸗ ſtellſchweine ſind tierärztliche Geſundheitszeugniſſe zu er⸗ bringen.(§S 18a a. O.) Die Bürgermeiſterämter und Stabhalterämter werden beauftragt, Vorſtehendes in der Gemeinde orte üblich be⸗ kannt zu machen, den Schweinehändlern noch beſonders zu eröffnen, den Vollzug durch das Polizeiperſonal u. die Fleiſchbeſchauer überwachen zu laſſen und jede Zuwider⸗ handlungen ſofort hierher zur Anzeige zu bringen. Ueber den Vollzug ſehen wir binnen einer Woche einem Bericht entgegen. Mannheim, den 9. Auguſt 1915. Gr. Lezirksamt Abt. II b. Beſchluß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 18. Auguſt 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Wasserversorgung Seckenheim. Die Gemeinde Seckenheim vergibt im öffentl. Ange⸗ botsverfahren die Herſtellung einer 8om langen, 200mm weiten Gußrohrleitung zwiſchen einem neu herzuſtellenden und dem vorhandenen Brunnen beim Pumpwerk. Angebote hierauf wollen bis Mittwoch, den 25. August 1915, nachmittags 4 Uhr beim Gemeinderat eingereicht werden. Angebotsformulare können von unterzeichneter Stelle erhoben werden. Heidelberg, den 11. Auguſt 1915. Groſth. Kulturinſpektion Heidelberg. Geſchlußz. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 18. Auguſt 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl hier Anzeigen nach§ 64 der Bundes- ratsverordnung vom 28. Juni 1915 betr. Wer mit Beginn des 16. Auguſt 1915 Vorräte früherer Ernten an Roggen, Weizen, Spelz,(Dinkel⸗ Feſen) ſowie Emer und Einkorn, allein oder mit anderem Getreide außer Hafer gemiſcht, ferner an Roggen und Weizenmehl(auch Duhſt) allein oder mit anderem Mehle gemiſcht, in Gewahrſam hat, iſt verpflichtet, ſie dem Kom, munalverbande des Lagerungsortes bis zum 20. Auguſt 1915 getrennt nach Arten und Eigentümmern, anzuzeigen. Vor⸗ räte die ſich zu dieſer Zeit auf dem Transporte befinden, ſind von dem Empfänger unverzüglich nach dem Empfange dem Komunalverband anzuzeigen. Mannheim, den 16. Auguſt 1915. Groth. gezirksamt Abt. 1. eſchluß. 8 Vorſtehende Bekanntmachung wird mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß die Anmeldungen bis ſpäteſteus Famstag, 21. ds. Mis. auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7. erfolgt ſein müſſen. Nr. 1726 J. Unterlaſſung von Anzeigen und falſche Anzeigen wer⸗ den beſtraft. Seckenheim, den 19. Auguſt 1915. gürgermeiſteramt: 7E Schöne— 4 Zimmer u. Küche 2 Zimmer u. 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Eingang bei Herrn Bürgermeiſter Volz Pfarrer Pfenning (75 u. 30) F 107.00 Pfarrer Kunz (225 u. 167) 392.00 Zuſammen 545.20 4. durch Klaſſen der Herrn Hauptlehrer 46.20 2.* 7* 3.*** Gomer und Kuhn(10 u. 11.49). 44 21.49 5. Von einer Aufführung des Turnvereins“ 16.70 6. Bisheriger Eingang 9597.74 Sonach Gesamteingang bis 31. 7. 15. 10181.13 Hiervon ſind abgeſandt bezw. verwendet: 1. An den Landesverein vom Roten Kreuz„ 7200.00 2. Für Näh- und Strickſtuvbbeue.„ 2390,55 3. Für Sanitäts hunde„ 50,00 Sonach Ausgaben bis 31. 7. 15 9640.55 Zu unſerer Verfügung am 31. 7. 15..% 540,58 Il. Heutige Liebes gaben. N. Juni. Durch die Sammelstelle für Gier, Gemüſe u. Obſt bei Herrn Pflarter Kunz wurden an Lazarette Mannheims geſandt: 327 Gier, 14 Körbe Gemuſe, 4 Körbe Gelbe Rüben, 10 Körbe Kohlraben, 29 Körbe Salat, 4 Körbe Erbſen, 2 Tauben, 3 Körbe Kartoffel, 8 Körbe Bohnen, 3 Flaſchen Saft, 1 Pfund Butter, ferner Blumenkohl, Erdbeeren, Kirſchen, Johannisbeeren, Rettich, Rotrüben, Sauerkraut, Tomaten, ſowie Blumen. B. Juli. Die gleiche Sammelſtelle hat im Juli an Lazarette Mann⸗ heims geſandt: 140 Eier, 26 Körbe Salat, 9 Körbe Gelbe Rüben, 7 Körbe Kohlraben, 17 Körbe Kraut, 11 Körbe Bohnen, 8 Körbe Gurken, 9 Körbe Obſt, 3 Flaſchen Saft, 7 Tauben, 1 Glas Gelee, ferner Zwiebel, Erbſen, Rettich, Grünes, Rabarbar. Indem wir für dieſe Gaben den freundlichen Gebern herzlichen Dank ſagen, bitten wir künktighin nach mög⸗ lichkeit diese Daturalgaben jeweils Dienstags u. Freitags bei uns abgeben zu wollen. Es iſt uns donn möglich je weils eine größere Sendung zuſammen zu verpacken und abzuſenden. Allen denen, welche im erſten Kriegsfahre durch ihre Gaben uns bei unſerer vaterländi⸗ ſchen Liebesarbeit ſo reichlich geholfen haben, ſei unſer herzlichſter Jank ausgeſprochen. Nun aber, wie es draußen gilt im Rämpfen auszu- harren, muß auch daheim unſere Loſung ſein, in treuem Geben durchzuhalten bis zum Gudſteg und Frieden. f Seckenheim, den 15. Auguſt 1915. Der geſchäftsführende Beirat: Kunz. Honigpulver zur Herstellung v. 4 Pfd. Kunsthonig Beutel 30 Pfennig⸗⁵⁶ Fr. wagner's Nachf. an W. Hölistin Fduewerein Belauntmachnng. Gänte Uualitäten.- Horieilhaite Preise. Hiermit bringen wir der titl. Ein⸗ wohnerſchaft zur Kenntnis, daß wir mit Rückſicht auf die Verhältniſſe in Zu⸗ kunft keine kleine Fassen ſogenanute „Dreſchmaſchinen- u. Schlachtfäßchen“ und kein Flaschenhier mehr abgeben. Die Beſtellungen wollen künftighin bei den Wirten, die von uns Bier beziehen, gemacht werden. Seckenheim, den 17. Auguſt. Zrauerei Yfiſterer. ie Verſteigerung des Erträgniſſes der Zwetſchgenbünme am Holzweg findet am Freitag, den 20. d. Mts., abends 7 Ubr am Platze statt. Eduard Volz. 77 ͤ ĩðVd0%h Für den Tabac herbst! empfehle meine bekannt prima Qualitäten Schwarz Lederfudie in verschiedenen Preislagen, sowie MWachsfudhi mr riscbeieg. Raufschndz Hr Betteinlagen. Emil Werber Nachfolger Inh. Riehard Rall. WIESER-ILLI — Luisenstrasse 0— Empfehle mein Lager in ffleler- und Slusensfoffe, Ceinon- u. Daum⸗ Wollwaren, Damen- ung Kinderwäsche Fchürhon, Unterröcke, Criol⸗Wüsce Wächdenen und borbünge. 6 kirüne Inarken. Bekanntmachung. Wir geben bekannt, daß die Abgabe von Dreſcherlaubnisſcheinen und Mahlſcheinen künftighin nur noch Vormittags von 10 bis 12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 ſtattfindet. Seckenheim, den 16. Auguſt 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Nachdem nun laut amtlicher Verfügung Je⸗ dermann, der aus eigener Bewirtſchaftung Brot— getreide beſitzt als Selbſtverſorger zugelaſſen wer⸗ den darf, erſuchen wir alle diejenigen Einwohner, die nicht ſchon ſeither als ſolche anerkannt waren und von dieſer Vergünſtigung Gebrauch machen wollen ſich Morgen Freitag, den 20. d. Mts. Nachmittags von 2 bis 6 Uhr auf dem Rathaus, Zimmer Nr. 7, anzumelden. Dabei iſt genau anzugeben: 1. Name und Wohnung des Haushaltungsvor⸗ ſtandes, 2. Geſamtzahl der zur Zeit anweſenden Familien⸗ mitglieder, 3. Art und gewogene Menge der Brotfrucht. Wer zur genannten Zeit die Anmeldung un⸗ terläßt, von dem wird angenommen, daß er auf die Zulaſſung zur Selbſtverſorgung verzichtet und können ſpätere Reklamationen nicht mehr berück⸗ ſichtigt werden. Falſche Angaben ſowohl hinſichtlich der Frucht⸗ mengen, als auch der Perſonenzahl ſind ſtrafbar. Seckenheim, den 19. Auguſt 1915. Bürgermeisteramt: Volz. Bekanntmachung. Zur Erledigung landwirtſchaftlicher Arbeiten ſollen auf Wunſch Gefangene erbeten werden. Wer alſo auf Zuweiſung ſolcher rechnet wird erſucht dies bis Ipäteſtens Montag den 23. ds. Mis. auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 anzumelden. Da die Antragſteller für alle erwachſenden Unkoſten aufkommen müſſen, bringen wir nachſtehend die für die Gefangenenzuweiſung geltenden Vorſchriften und zwar über die Leiſtungen der Arbeitgeber und die Stellung der nö⸗ tigen Gerätſchaften zur Kenntnis. Seckenheim, den 18. Auguſt 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Die fraglichen Vorſchriften lauten: 1. Leiſtungen der Arbeitgeber. 1. Unterbringung der Wachmannſchaften und der Kriegs⸗ gefangenen nach näherer Vereinbarung mit den zuſtändigen militäriſchen Dienſtſtellen. 2. Die Verpflegung der Wachmannſchaften und der Kriegsgefangenen nach den in den Gefangenenlagern gel⸗ tenden Beſtimmungen; ſie muß der Arbeit entſprechen und daher reichlich und ſättigend ſein. Die Verpflegung beſteht aus mindeſtens Morgen-, Mittags⸗ und Abendkoſt und ſoll in der Regel enthalten täglich für Kriegsgefangene ¼ Pfd. Fleiſch oder ¼ Pkd. Fiſch(Erſatz dafür in Wurſt oder Hülſenfrüchten, höchſtens 1 bis 2 mal in der Woche) und für Wachmannſchaften das doppelte. 5 3. Die Zahlung der Eiſenbahn und ſonſtigen Transport- koſten für einmalige Hin⸗ und Rückfahrt vom und zum Kriegsgefangenenlager. 4. Zahlung einer baaren Arbeits vergütung, die in einem Taglohnſatze von 30 Pfg. für jeden Werktag und jeden nicht durch Krankheit arbeitsunfähigen Kriegsgefangenen zu beſtehen hat. 2. Stellung der Gerätſchaften. Den Kriegsgefangenen können erforderlichenfalls Ge⸗ räte aus Beſtänden der Kriegsgefangenenlager mitgegeben werden und zwar: Strohſack und Kopfpolſter, ein oder zwei wollene Decken, Koch. Koch. Koch. 2 Handtücher, Eßnäpfe u. Eßbeſtecke ſowie Waſchſchüſſeln. Als Abnützungsentſchädigung ſind vom Arbeitgeber für den Kopf der Gefangenen 60 Pfennig pro Monat od. 15 Pfg. pro Woche zu zahlen. wobei angefangene Kalen⸗ derwochen für voll zu rechnen ſind. Außerdem ſind die Koſten für Beförderung vom Gefangenenlager zum Arbeits⸗ ort und zurück vom Arbeitgeber zu tragen. Die Abnütz⸗ ungsentſchädigung iſt auch dann im vollen Betrag zu er⸗ heben, wenn nur einzelne Geräte abgegeben werden. Bekanntmachung. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß die Er⸗ tragsanmeldungen für Tabak bei der Steuereinnehmerei am Freitag, den 20. Auguſt ds. Js. abzuholen und genau ausgefüllt ſpäteſtens bis Montag, den 23. Au⸗ guſt ds. Ja. abends 6 Uhr an zuzückzugeben ſind. 8 Seckenheim, den 12. Auguſt 1915. s gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Gefangenenfürſorge betr. Wir erſuchen die hieſige Einwohnerſchaft falls Kriegs⸗ teilnehmer in Gefangenſchaft geraten, dies ſofort unter Angabe der Feld⸗ und Gefangenenadreſſe auf dem Rat⸗ haus Zimmer Nr. 7 anzumelden. Seckenheim, den 23. Juni 1915. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch. Koch