1 Die Von den übrgeni Kriegsſchaupläßzen liegen un ſonſt, daß 8 Geckenheimer Anzeiger, Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Se 6—— Kriegschronik 1914—— 6 e 2 23. Auguſt: Nördlich von Metz wirft die Armee des deutſchen Kronprinzen die Franzoſen ſiegreich zurück k. 5— Kaiſerlicher Dank an die Eiſenbahnbeamten für ihre glän⸗ zenden Leiſtungen während der Mobilmachung — Die deutſche Regierung erklärt dem japaniſchen Geſchäfts⸗ träger in Berlin, daß ſie auf das Ultimatum keine Antwort zu geben habe. Der deutſche Botſchafter in Tokio wird ab⸗ berufen und dem japaniſchen Geſchäftsträger in Berlin die Päſſe zugeſtellt.. 3 5 24. Auguſt: Einzug des 21. Armeekorps in Luneville. — Starke ruſſiſcke Krüfte ſind in der Richtung auf die Angerapp und nördlich der Eiſenbahn Stallupönen⸗Inſter⸗ burg vorgedrungen. è?ĩ?]i7 8 — Der öflerreichiſche Kreuzer„Kaiſerin Eliſabet)“ in Tſingtau eran der Beſehl, an der Seite der Deutſchen gegen die Japaner mitzukämpfen. 117 e — Die marokkanische Regierung weiſt die deutſchen und öſterreichiſchen Geſchäftstrüger in Tanger aus. 174 — Bei den Bahama⸗Inſeln hat ein dentſcher Kreuzer einen feindlichen Kreuzer zum Sinken gebracht. 5 — Die öſterreichiſche Armee iſt im erfolgreichen Vorrücken ins Innere Serblens begriffen. 5 FPPPPFPPTbTVTbPVbbTVTb—b—PV—T—T——T—T—————— Der Weltkrieg. Zur Beſprechung der dringlichſten Fragen weilte kürzlich Kitchener an der franzöſiſchen Front. Wäh⸗ rend der Oeffentlichkeit über dieſen Beſuch weiter nichts, als die üblichen Verſicherungen von unzertrennbarer Waf⸗ fenbrüderſchaft und ſonſtige Redensarten mitgeteilt wur⸗ den, galt dieſer Beſuch in Wirklichkeit der Beſchwichtigung der immer lauter werdenden franzöſiſchen Forderung Frankreichs nach einer intenſiveren Anteilnahme Eng⸗ lands am Kriege. Man iſt allmählich in Frankreich ſatt geworden, ſich durch engliſche Vertröſtungen hinhal⸗ en zu laſſen. Als ein Ergebnis dieſes Beſuches dürfte das Erſcheinen der engliſchen Flotte vor Zeebrügge auf⸗ zufaſſen ſein. Eine feindliche Flotte von etwa 40 Schif⸗ fen erſchien heute früh unerwartet vor der Stadt. Un⸗ ſere Küſtenbatterien nahmen ſie derart unter Feuer, daß ſie alsbald in nordweſtlicher Richtung wieder abdampfte. Da keinerlei Mitteilung über einen Angriffsverſuch der Schiffe gemeldet wird, iſt anzunehmen, daß das Er⸗ ſcheinen der Flotte lediglich demonſtrativen Zwecken diente, die deshalb unternommen wurden, um die immer lauter werdende franzöſiſche Mißſtimmung über Englans Un⸗ tätigkeit zu beſchwichtigen. Mit großer Hartnäckigkeit haben ſich die Franzoſen in die Kämpfe nördlich von Münſter in der Linie Lingekopf⸗Schratzmännle⸗Barren⸗ kopf geſtürzt. Offenbar ermuntert durch die anfänglichen kleinen örtlichen Erfolge, vermuteten die Franzoſen hier den wunden Punkt der deutſchen Stellung gefunden zu haben, an dem ein Durchbruchsverſuch Erfolg haben könnte. Joffre hat ſich auch diesmal wieder gründlich geirrt. Die ſtarken franzöſiſchen Angriffe, die teilweiſe bis in unſere vorderſten Stellungen im Anlauf geführt hatten, wurden im Gegenangriff abgeſchlagen. Am Schratzmännle und Barrenkopf dauerten die Nahkämpfe die ganze Nacht hindurch an. 25 eee 3 Als eine neitere Folge der Erſtürmung der Feſtung Kon no mußten die Ruſſen die ſüdlicher gelegene Feſtung Ofſowiec räumen. Nördlich und ſüdlich der an der Straße Oſtrow⸗Bieloſtok gelegenen Stadt Tykocin, die von den deutſchen Truppen genommen wurde, fanden erfolgreiche Gefechte ſtatt, in denen 1200 Ruſſen zu Gefangenen gemacht wurden. Bei Bielsk an der Straße Breſt⸗Litowsk⸗Bieloſtok leiſten die Ruſſen verzweifelten Widerſtand, der ſich daraus erklären läßt, daß ſie ver⸗ ſuchen, möglichſt lange ihren Heeren die Abzugsſtraße nach Oſten offen zu halten, da ſonſt der ganze Rückzug gefährdet iſt. Die Heeresgruppe des Prinzen Leopold hat unetr hartnäckigen Kämpfen die Linie Kleszcezele⸗ Razna überſchritten und machte hierbei weitere 3050 Ruſſen zu Gefangenen, ſo daß ſich die Geſamtzahl der Gefangenen wieder auf 4250 beläuft. Die Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen dringt auf den: öſtlichen Bugufer raſch nach Norden vor. Oeſtlich von . 2 1425 75 Wlodawa bei Piscza hat ſie den Feind erneut geſchlagen nud nach Nordoſten zurückgetrieben. gleich⸗ falls für uns günſtige Meldungen vor. An den Darda⸗ nellen ſchreiten unſere kapferen Kampfgenoſſen, die Tür⸗ ken, von Erfolg zu Erfolg. Der engliſche Oberbefehls⸗ haber auf Gallipoli, General Hamilton, klagt nicht an bei den letzten Operationen nicht e owiee beſ . 2 8 3 Hmts blatt der Bürgermeisierämier Seckenheim, Hnesheim, Nearhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. — 6 kenhelm, Dienstag, Ne merklich vorwärts gekommen ſei, und daß die Türken große Veſträrkungen erhalten hätten, die es ihm vor⸗ läufig nicht geraten ſein laſſen, neue Angrifſe zu unter⸗ nehmen. Man kann es unter dieſen Umſtänden den Ita⸗ lienern nicht verzeihen, daß ſie ſich nach ihren bisherigen Mißerfolgen am Iſonzo von England nun doch noch dazu ködern ließen, die brenzliche Suppe an den Darda⸗ nellen auszulöffeln. eee Die Ereigniſſe im Weſten. Franzöſiſche Preſſeſtimmen zu den Vorgängen min den Kammern.. ee WTB. Paris, 23. Aug.(Ueber Genf.) Die Preſ⸗ ſe beſchäftigt ſich heute eingehend mit der Rede Mil⸗ lerands und gibt zu, daß in gewöhnlichen Zeiten Grund für einen Kabinettswechſel vorhan⸗ den wäre. Die ganze rechtsſtehende Preſſe und einige linksſtehende Blätter erklären, man müſſe jetzt um jeden Preis einen Miniſterwechſel ver m eiden, denn die Autorität der Regierung und das. Anſehen des Parla⸗ ments ſtänden auf dem Spiele. Die rechtsſtehende Preſſe nimmt gegen die geheimen Sitzungen Stellung, denn die augenblickliche Lage rechtfertige eine ſo ernſte Aenderung der parlamentariſchen Gebräuche nicht. Einige Blätter, darunter der„Figaro“, befürchten, daß die Linke die geheimen Sitzungen dazu benützen werde, um unter dem Deckmantel der Intereſſen des Landes, gewiſ⸗ ſen Miniſtern und Verwaltungszweigen den Prozeß zu machen. Liberte und Guerre Sociale bedauern, daß durch die Vertagung der Sitzung auf Donnerstag die Kriſe um acht Tage verlängert worden ſei. a e 5 Der franzöſiſche Tagesber icht. Wa. Paris, 23. Aug. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag 3 Uhr: Im Artois nördlich Souchez wurde ein von ſchwachen Kräften ausgeführter deutſcher Angriffs verſuch leicht und ſchnell angehalten. Im Labyrinth dauert der Kampf mit großen Bomben an. Im Gebiet von Roye heſtige beider⸗ ſeitige Kanonade. In den Vogeſen griff der Feind unſere Stellungen auf dem Kamme von Sondernach an. Er wurde vollkommen zurückgeworfen. Auf dem Gelände, das wir am 18. Auguſt in dieſer Gegend erobert haben, zählten wir Hunderte von token Deutſchen. Auf der übrigen Front verlief die Nacht ohne Zwiſchenfall. i 8 r e e dee s, Abends 11 Uhr: Im Artoks, beſonders in der Gegend von Neuville und Roeclincourt lebhafte Tätigteit der feindlichen Batterien, die von unſerer Artillerie heftig bekämpft wurden. Gegenſeitige ziemlich heftige Kanonade im Gebiete von Roye, dem Plateau von Quennevieres, an der Aisnefront und um Reims. In den Argonnen meldet man nur Kämpfe mit Schützengrabenkamyfrerkzeuden, be onders im Courtechauſſe. Im Woevre nördlich Flirey Kämpfe mit Bomben und Hand— granaten. In den Vogeſen im Jech' gebiet einfache Kanonade. Die engliſche Königsfamilie verläßt wegen der Zeppelingefahr London ener WTB. Berlin, 23. Aug. Nach Mitkeilung der Blätter wird die engliſche Königsfamilie ihren Wohnſitz in nächſter Zeit nach Nord england verlegen. Die⸗ ſe Tatſache wird mit der Wirkung der letzten Zep⸗ pelinangriffe auf die City von London in Verbindung gebracht. f d Vernichtete große engliſche Dampfer. Weis London, 23. Aug Wie das Reuterſche Bureau berichtet, wurden der Kapitän und die Beſa⸗ tung des Dampfers„Cober“(3069 Bruttotonnen) aus London, der von einem deutſchen Unterſeebobt ver⸗ ſenkt wurde, durch den hölländiſchen Dampfer Mon⸗ nikendam gelandet.— Nach einer Lloydsmeldung wur⸗ den die engliſchen Dampfer„Dagheſtan“ und „Windſor“ verſenkt, die Beſatzungen gerettet, wäh⸗ rend der engliſche Dampfer„William Dawſon“ in die Luft geflogen iſt. a Eine Konferenz der franzöſiſch⸗eugliſchen FVinanzminiſter. 3 WTB. Paris, 23. Aug.(Agence Havas.) Finanz⸗ miniſter Ribot iſt Sonntag abend nach Paris zurück⸗ gekehrt. Er hatte in Boulogne⸗ſur⸗Mer eine Un⸗ terredung mit dem engliſchen Schatzkanzler Mac Ken⸗ na. Beide Miniſter erörterten die die verbündeten Fi⸗ nanzen intereſſierenden Fragen und einigten ſich über die Mittel zu einem übereinſtimmenden Handeln in der Frage des Wechſelkurſes in den Vereinigten Staa⸗ ten. Die nächſte Zuſammenkunft, an der auch der ruſ⸗ ſiſche Finanzminiſter teilnehmen ſoll, wird in London JFCCCCCCT00T0T0T0T0TTT00T0T0TTTTTTT 5 Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 23. Aug. Amtlich wird verlautbart vom 23. Auguſt 1915 mittags: I ö Ruſſiſcher Kriegsſchaußla: Oeſtlich unteren Pulva und der von Riaſ no nach Norden führenden Ciſenbal line ic ein Fam pf von gro. 8 1 Bote ves heimer Anzeiger, Neckarhauſer Zeitung. Goinger Seitung. en 23. Nugusti 19 cl. Tytocln geugwme . rr: ͤ c Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. J Fernſprechanſchluß Nr. 16. Jahrgang per Heftigkeit im Gange. Der Feind verteidigt jede Fußbreit Boden aufs zäheſte, wurde aber entlang der ganzen Front an vielen Punkten geworfen, wobei zahlreiche Gefangene in unſere Hände fielen. Beſonders heiß kämpften unſere bewährten ſiebenbürgiſchen Regi⸗ menter bei den nördlich Riaſno gelegenen Dörfern Gola und Suchodol. Das Infanterieregiment Nr. 64 nahm bei der Erſtürmung einer von ruſſiſchen Grenadieren ver⸗ teidigten Schanz die aus 7 Offizieren und 900 Mann beſtehende Beſazung gefangen und erbeutete 7 Maſchinen⸗ gewehre. Vor Breſt⸗Litowsk nichts neues. Oeſt⸗ lich Wlodawa drangen deutſche Truppen über die Seenzone hinaus. Im Raume um Wladimir Wolinsk ſchoben wir unſere Sicherungen bis gegen Turyjsk vor. Die Ruſſen wurden zurückgetrieben. a f In Oſtgalizien herrſcht Ruhe. Die Macht der modernen Artillerie. WTB. Petersburg, 23. Aug.(Pet. Tegr. Ag.) Ueber die Räumung von Kowno und den wahr⸗ ſcheinlichen Verluſt von Nowo Georg iewsk wird von zuständiger Seite ausgeführt: Wie betrübend auch die neuen Prüfungen für das ruſſiſche Heer ſind, ſo muß man doch zugeben, daß die Macht der mo⸗ dernen Artillerie jede Deckung für die Verteidi⸗ gung einer Feſtungilluſoriſch macht, derart, daß nicht nur die Feldverſchanzungen, ſondern ſelbſt dauerhafte Befeſtigungswerke machtlos ſind, ihre zerſtörende Kraft zu hemmen. Mit der mächtigen Artillerie erfordert ein plötzlicher Angriff auf eine Feſtung keine große Kunſt, ſondern nur eine Anzahl Geſchütze des neuen mächtigen Typs vorausgeſetzt, daß man reichliche Munition hat und ungeheure Opfer an Kanonenfutter bringt. Dieſe Bedingungen entſcheiden faſt den Erfolg, ſo wie es die Erfahrung bei den belgiſchen und den ruſſiſchen Feſtungen zeigt. In Zukunft ſind Feſtungen nur noch in Verbindung mit den Operationen der Feldtruppen zu gebrauchen, wie es die Beiſpiele des langen Widerſtan⸗ des von Oſſowie und Verdun zeigen. Während der verfloſſenen Periode leiſtete uns Nowo Georgiewsk und Kowno einen großen Dienſt als Stützpunkt für un⸗ ſere Reſerven an der Weichſel, dem Narew und dem Njemen. Ihre Räumung iſt ein Opfer an die über⸗ legene artilleriſtiſche Vorbereitung des Feindes. Jetzt erkennt jeder durch den Augenſchein, wie vernünftig es war, Przemysl während der letzten Kämpfe am San nur ſolange zu halten, wie es für die Feld⸗ armee nötig war, und es dann zu räumen, indem man 3 dort eine 5 9 05 1 eren Abtrennung die lebendige Kraft unſeres Feldheeres geſchwächt hätte. 5 5 8 5 ee e a 9 1 ſiſche amtliche Bericht weiß noch nichts vom Fall Nowo Georgiewsk.. WTB. Petersburg, 23. Aug. Oer Generalſtab des Ge⸗ neraliſſimus teilt mit: Die feindliche Flotte hat den Meerbuſen von 5 verlaſſen. Die Front auf dem Feſtland verläuft in der Gegend von Riga und in der Richtung von Jakobſtadt und Dünaburg nach Weſten. Auf derſelben Front haben ſich Teilkämpfe entwickelt. In der Gegend von Wilkomir iſt ebenfalls keine weſentliche Aenderung eingetreten. Weſtwärts von Kaſchedary hielten unſere Truppen auch im Laufe des 20. und 21. Auguſt die hartnäckige Offenſive des Feindes an. Auf dem linken Ufer des mittleren Njemen und des oberen Bobr keine weſentliche Veränderung. Die Lage unſerer Truppen bei Ofſowieec, am unteren Bobr, am oberen Narew und entlang der Eisenbahn Bielsk⸗Wyſoke⸗Litomsk, in der Gegend von Breſt⸗Litowsk und weiter am rechten Ufer des Bug bleibt ungefähr die gleiche. Der Feind übt ſeit dem 20. Auguſt abends andauernd einen hartnäckigen Druck aus in der Ge⸗ gend von Bielsk und von Wlodawa nach Piszeze, wurde aber duch unrſere Gegenangriffe angehalten. In Ga⸗ lizien keine Veränderung. Direkte Nachrichten aus Nowo Georgiewsk vom 20. ds. Mts. fehlen. Die letzten von unſeren Fliegern aus Nowo Georgiewsk gebrachten Nachrichten zeigen jedoch, daß in der Nacht zum 20. Auguſt die Lage der Feſtung ſo ſchwierig geworden war, daß man auf weiteren Widerſtand der Beſatzung nicht hoffen kann.— Im Schwarzen Meer zerſtörten unſere Torpedoboote über 1090 türkiſche Segelſch'ſſe. 5 Neue Einberufungen in Rußland. WTB. Paris, 23. Aug.(Agence Havas.) Der ruſſiſche Kriegsminiſter meldet, daß demnächſt die jüng⸗ ſten Klaſſen des zweiten Aufgebots einberu⸗ fen werden. Durch die Einberufung werden 8 Mil⸗ lionen Mann von weniger als 35 Jahren zmu Heeresdienſt herangezogen. 1 Scharmützel längs der ſerbiſchen Grenze. WTB. Nom, 23. Aug. Ein Pariſer Telegramm des„Nouvelliſte“ beſagt: Meldungen aus Niſch und Cetinje zufolge dauern die Scharmützel längs der ganzen ſerbiſchen und montenegriniſchen Greuze au. Bei Wodica am Lowren findeen heftige Artillerie ⸗ kämmfe ſta nnn 8 ö e g Der Krieg mit Italien. Wer Wien, 23. Aug. Amtlich wird verlaulbark vom 28. Auguſt 1915 mittags: eb Italieniſcher Kriegsſchauplaß: Auch ge⸗ ſtern ſchlugen unſere Truppen mehrere Angriffe gegen die Hochflächen von Doberdo ab. Stellenweiſe kam es wieder zum Handgemenge. Vielfach verſucht ſich der Feind nunmehr methodiſch an unſere Verteidigungsli⸗ nien heranzuarbeiten. Der Brückenkopf Tolmein ſtand nachmittags unter Artillerieſchnellfeuer. Hierauf griff die feindliche Infanterie bis in die Nacht hinein wieder⸗ holt vergeblich an. Sie erlitt ſchwere Verluſte. 4 An den übrigen Fronten hat ſich nichts weſenk⸗ liches ereignet. Das Feuer der ſchweren Artillerie auf unſere Tiroler Werke ließ zeitweiſe nach. Eee ei Heute iſt ein Vierteljahr ſeit der Kriegserklä⸗ rung unſeres einſtigen Verbündeten verfloſſen. Die un⸗ gezählten Angriffe des italieniſchen Heeres haben nir⸗ gends ihre Ziele erreicht, wohl aber koſteten ſie dem Feind ungeheure Opfer. Unſere Truppen halten nach wie vor unſere Stellungen an oder nahe der ö V Grenze. e 8 Italien iſche Beutegier. WTB. Kopenhagen, 23. Aug.„Politiken“ ſchreibt in einem Leitartikel: Italien hat nunmehr der Türkei den Krieg erklärt. Die amtlich angegebenen Urſachen ſind natürlich rein formelle. Die wirkliche Ur⸗ ſache, die nicht gut in der Kriegserklärung ausgeſprochen wernen konnte, iſt, daß Italien als Beute eines glücklichen Krieges einkleinaſiatiſches Kolonialreicher⸗ obern möchte, und daß es wahrlich an der Zeit war, etwas für die Alliierten zu tun. Der dreimonatige Kampf am Iſonzo und an den Alpeupäſſen hat den Erwar⸗ tungen nicht entſprochen. Er hat anſehnliche öſterreichiſche Kräfte nicht binden und Rußland weder in Galizien noch in Polen irgendwie entlaſten können. Der Krieg an der Oſtfront wurde fortgeführt, als ob es gar keinen Krieg mit Italien gebe. Es iſt auch nicht wahr⸗ ſcheinlich, daß Italien in der nächſten Zeit auf dem alten Kriegsſchauplatz etwas erreichen wird. Die ein⸗ zige Möglichkeit, die Lage zu ändern, ſcheint in der O eff⸗ nung der Dardanellen und der freien Waf⸗ fenzufuhr für Rußland zu liegen. Damit will Italien die Entſendung von Truppen gegen die Türkei vor ſeiner Oeffentlichleit verteidigen. 85 Neues vom Tage. Venizelos übernimmt das Miniſterium eee des Aeuß ern. 85 WTB. Athen, 23. Aug. Die„Agence d' Athe⸗ nes“ beſtätigt, daß Venizelos vom König mit der Kabinettsbildung betraut wurde. Wie verlautet, wird Venizelos im neuen Kabinett das Minieſtrium des 125 Aeußern übernehmen. 75 „Die Bildung des neuen griechiſchen 3 Miniſteriums. . WTS. Athen, 23. Aug.(Telegramm unſeres Pri⸗ vakkorreſpondenten.) Venizelos übernahm die Bil⸗ dung des Miniſteriums. Die neue Miniſterliſte wird heute nachmittag dem König vorgelegt werden. Eine kriegeriſche Aktion Bulgariens gegen die LTürkei ausgeſchloſſen. f WTB. Baſel, 23. Aug. Der Berliner Vertreter 85 15 1725 88 bulgariſche Perſönlichkeit in amtlicher 1 1 ihm Bulgariens Eifgebsrenen Aüfſtand in Angöla) 3 Shon, 23. Aug.„Progkes“ melde als Liſſabon: In der Deputiertenkammer verlas der Kolonialminiſter ein Telegramm des Gouverneurs von Angola, welches beſagt, daß porkugiſiſche Truppen am 18. Auguſt von Eingeborenen angegriffen wurden. Der Kampf dauerte über 2½ Stunden. Die Eingeborenen wurden zurückgeſchlagen. Auf portugiſiſcher Seite wur⸗ den 30 Mann verletzt. 3 Eingeborene wurden getötet. „Der lürkiſche Krieg. Die wahren Arſachen der italieniſchen Kriegserklärung f„„die 85 WTB. Chriſtiania, 23. Aug. Italiens Kriegs⸗ erklärung an die Türkei wird von der norwegiſchen Preſſe als ſicherer Vorbote von Italiens Beteiligung an den Kämpfen auf der Gallipoli⸗Halbinſel oder der Küſte Kleinaſiens bezeichnet. Dies ſei umſo wahrſcheinlicher, als Italien offenbar ein⸗ geſehen habe, daß es im Angriff gegen Oeſter⸗ reich doch nichts auszurichten vermöge und ſich deshalb auf die Verteidigung ſeiner Grenzen beſchränken werde, wozu die Hälfte des jetzt gegen Oeſterreich ope⸗ rierenden Millionenheeres genügen würde. Außerdem be⸗ tont man, daß Italiens Eingreifen in den Dardanellen mehr oder weniger unmittelbaren Einfluß auf die Hal⸗ tung der Balkanſtaaten haben würde 55 Eugliſches Vorgehen in Perſien.. WTB. Fraukfurt a. M., 23. Aug. Wie die„Frankf. Zeitg.“ aus Konſtantinopel erfährt, iſt der engliſche Kon⸗ ſul von Buſchir Generalgouverneur von Süd⸗ perſien ernannt worden. Ueberall in Südperſien, wo es nur irgend möglich war, iſt die engliſche Flagge gehißt worden. Die Zahl der geſandeten engliſchen Truf⸗ pen ſoll 3000 Mann nicht überſchreiten. Die Erregung in Südperſien iſt groß. Man erwartet einen allge⸗ meinen Widerſtand für den Fall, daß die Engländer vom Küſtengebiet aus vorſtoßen ſollten. Die ſüdperſiſchen Stämme ſind dahin übereingekommen, den Heiligen Krieg zu proklamieren.) 55 ee ee, 25 Reichstag. 8 8 Brerlin, 23. Auguſt. „Am Bundesratstiſch Staatsſekretär Lise o. 5 *Der Präſident eröffnet die Sitzung um 2,15 Uhr. Ein⸗ Dr. Böhme(Nat.): Dank der Wirtſchaſtspolitik Oeutſchlands 5 wir gegenüber früheren Zeiten erheblich unabhängiger vom Aus⸗ Es müßte 1 er cher mit Falten Opfer, die unſer Volk, beſonders die daheimgebliebenen ves Sticſtoffgeſetzes können wir nicht zuſtimmen— Es gilt für uns auch im zweiten Kriegsjah e duſchzuhallen.(Bei al rechts.) Abg. Freiherr von Gamp(Rp.): Ein bisher noch nicht be⸗ nannter Grund für die Lebensmittelverteuerung iſt die Ver⸗ teuerung des Geldes. Die Landwirtſchaft kann ſtolz darauf ſein, daß es ihr gelungen iſt, zu immerhin mäßigen Preiſen— im Aus lande ſteht es viel ſchlimmer— die Volksernährung ſicher⸗ zuſtellen. Es muß gefordert werden, daß die Kommunen wie Kartoffeln, ſo auch Fleiſch und Fett aufzukaufen haben. Ein oder zwei Fleiſchfaſttage wären ſehr wohl duch uführen. Unterſtaatsſekretär Michaelis: Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der Mehlpreis ſo niedrig wie möglich ſein muß. Deshalb wird mit Recht darauf hingewieſen, daß die Spannung zwichen dem Preis des Mehles und dem des Getreides jetzt größer iſt, als zu Friedenszeiten. Die Gründe hierfür ſind verſchiedener Art. Der Getreidepreis im Frieden iſt ein Locopreis. Jetzt richtet ſich der Preis nach dem Wohnort des Abſenders, des Produzenten. Deshalb müſſen zu den gezahlten Getreidepreiſen zumeiſt die Transportkoſten geſchlagen werden. Dazu kommen die Lager⸗ preiſe. 1 a Neutrale Entſchließungen. Bewunderk viel und viel geſcholten, herbeigerufen, gebeten, mit Drohungen bedacht— ſtehen die Neutralen Gewehr bei Fuß und ſehen dem Völkerringen mit wech⸗ ſelnden Sympathien zu. Schon ſeit Anbeginn geht es 2 um Interventionen in aller Herren Länder. Dabei ſind es unſere Feinde, die, mit mehr oder weniger Erfolg, die Intervention aller einigermaßen in Betracht kom⸗ menden Länder mit heißem Bemühen und klingendem Geld für ſich zu gewinnen ſtreben, während wir nur wünſchen, daß dieſe ſelben Länder neutral bleiben, uns unſere Waffen ungeſtört führen laſſen und ihren neutra⸗ tralen Pflichten unbeirrt treu bleiben. Erſt war es Por⸗ kugel, das geködert werden ſollte, dann Griechenland, dann Italien, Dänemark, Holland, Norwegen vor allen Dingen Italien, Rumänien und Bulgarien. Nach dem einzigen italieniſchen Interventionserfolg geht es heute nur noch um Bulgarien und Rumänien, ja da das erſte nun wohl für die Entente verloren iſt, lediglich noch um den letzten Rettungsanker, das ſchwankende Rumä⸗ nien. Daß nicht die ganze Welt von vornherein über die Zentralmächte und die Türkei herfiel, hat ſeinen Grund darin, daß unſere Waffen von Anfang an ſiegreich wa⸗ ren. Geliebt wurden wir nirgends und verſtanden auch nicht. Ja das Meſſen mit zweierlei Maß uns gegen⸗ über und der Entente gegenüber, iſt ſo offenſichtlich, daß man verblendet ſein müßte, wenn man noch an irgend welche Zuneigung von irgend einer Seite für uns glau⸗ ben wollte. N Woran das liegk, iſt ſchwer zu ſagen. Wir haben immer und zum Teil mit Glück verſucht, fremde Völker zu verſtehen und objektiv zu ſein. Die fremden Völker aber waren im Nichtverſtehen und Nichtverſtehenwollen groß. Mag ſein, daß wir uns draußen anbeliebt ma⸗ chen, daß wir nicht die glatte Art mancher Welten⸗ bummler beſitzen und daß unſere Energie und unſer Fleiß den anderen auf die Nerven fällt. Viele Gründe gibt es, unter anderem auch den, daß wir nie mit hin⸗ reichendem Geſchick und in genügender Ausdehnung die Meinung in fremden Ländern zu bearbeiten verſtanden, aber unter den vielen Gründen doch immer nur eine letzte Urſache; die Urſache liegt in dem Auſtand des deutſchen Mannes. 106 50 . Wenn es um anſtändige Geſinnung geht, um Dich⸗ ten und Denken, ſo werden wir geprieſen und man will uns gern die Aufgabe zuerkennen, die Welt mit Goethe⸗ ſchen Verſen, Kantiſcher Philoſophie und Beethovenſcher Muſik zu bereichern. Aber daß wir in Arbeit und Han⸗ del uns bereichern, davon darf nie und nimmer die Rede ſein. Daß man von feindlicher Seite mit Lüge, Ver⸗ leumdung und Beſtechung arbeitet, iſt lediglich ein Be⸗ weis für das Urteil, das wir hier geben müſſen. Worte und Gelder ſtehen ſolchen Mächten immer und für alle Zwecke zur Verfügung. Wenn die Ruſſen über die Oeſter⸗ reicher einmal ſiegen, ſo ſprechen die„Times“ von einem „Strafgericht“. Umgekehrt wäre es natürlich nur ein Unglück, das den Armen trifft. Aber fragt ſie nicht nach ihren Worten, ſondern nach ihren Taten. Eng⸗ lands Verbündete werden bald merken, daß ſie die zwei⸗ mal Beſiegten ſind, einmal vom Feind und einmal von Teuerdank's Brautfahrt. Von Guſtav von Meyern. 72„Schluß. Nachdruck verboten. Hinter dieſen aber in unbeſchreiblicher Würde ſtol⸗ zierte die wohlbeleibte Geſtalt Baſtian's, des Kellermei⸗ ſters, einen Ritterhelm mit natürlichem Pfauenſchweif auf dem Haupte, eine Toga vom feinſten Tafeltuch mit dem einen Ende anmutig über die linke Schulter geworfen, ein ungeheures Trinkhorn in der Hand, einem von zwölf Mann auf rieſiger Guirlanden⸗Bahre getragenen Ungetüme vorauf. „Ein Trache, ein Drache!“ Ungeheuer!“ rief es im Volk. Hinter den Säulen ſchwenkte der Zug. Vor Maria wurde die Bahre niedergeſetzt. Baſtian, er, der ſich ſeit kaum einer Stunde, Tank der Schnelligkeit der Gel⸗ dernſchen Pferde und des Glückswechſels im Schloſſe, zum unumſchränkten Uſurpator von Küche und Keller der Hofburg aufgeſchwungen, ſetzte ſich in Poſitur, um eine Anrede zu halten. 5 f „Bei Gott, was erkenne ich?“ rief Max.„Das iſt ja mein Schrecken der Wälder!“ 5 ,Erhabenſte Gebieterin, gnädiges Fräulein,“ nahm Baſtian das Wort,„Euer getreueſter Kiecht, der Wild⸗ meiſter in Verviers, ſendet Euch dieſes gewaltige Un⸗ tier. Ter Schrecken der Wälder hieß es bei Lebzeiten in den Ardennen. Ein kühnlicher Held, ein berühmter Prinz, Herr Maximilian von Deutſchland, hat es erlegt mit eigener Hand und entbietet Euch ſeinen Gruß mit ſotanem Angebinde.“ 5 „„Iſt dem ſo n“ fragte Maria, erſtaunt zu Maxi⸗ milian aufblickedd. 5 „Wahrlich, es iſt ſo,“ beſtätigte Max.„Aber was „Nein, ein Eber, ein ſehe ich? Führt ein Zauber hier alles zuſammen e „„Ahi la barba rossa!“ rief auch der Junker auf den Rücken gebunden, der Rotbärtige herangeführt. Der Führer des Trupps trat vor Maximilian. „Ritter Ehrenhold,“ meldete er,„hat die Kleveſchen in Pflicht genommen. Der Herzog iſt die Schelde ſtrom⸗ aufwärts geflohen. Der Kanzler Raveſtein mit dem Rot⸗ bärtigen dort iſt auf dem Wege ins franzöſiſche Lager von Streifwachen eingeholt worden. Den Kanzler hat Prinz Kleve freigegeben. Den Rotbärtigen ſchickt Each Ritter Ehrenhold. Er ſei ein Spion und reif für den Galgen, läßt er Euch entbieten.“ f „Löſet ihm die Bande und führt ihn vor!“ befahl Maximilian. 5 i e Mit ſcheuen Blicken nahte der Gefangene. „Ei, Wildmeiſter von Theux, Ihr wolltet zu den Franzoſen?“ N Pardon, mein Prinz, in meine Heimat wollte ich.“ („Und waret mir doch noch Bericht ſchuldig, welche Gattung von Schwarzwild Ihr in der Waldſchlucht ge⸗ funden. Gleich dem Stücke hier war es nicht, Herr Leib⸗ jäger des Herzogs von Klee.“ 33 N Ter Rotbärtige fiel auf die Knie „Gnade,“ bat er,„Gnade! Es war der Befehl meines o e J)! „Ihr habt mir hart auf den Ferſen geſeſſen und mich manchen heißen Ritt gekoſtet,“ ſagte er,„aber der Himmel war mit mir; ich bin glücklich— und ich will nur Glückliche ſehen. Sobald die Franzoſen uns den Rücken kehren, ſeid Ihr frei.“ eee Damit überließ er ihn ſeiner Wache. Die Pauſe des ernſten Zwiſchenfalls aber wär auf minder ernſte Weiſe von Baſtian benutzt worden. Mit dem Kommandoruf:„Man bewaffne das Volk!“ war er mit ſeinen Bündelträgern in die Menge eingedrungen, ſich mit Kennerblick die burleskeſten der Pöbelgeſtalten herausſuchend, teilte er maſſenweiſe Löffel und Kellen El Und in der Tat, von Bewaffneten wurde . 5 Hände G indem Er dis, Wie ltr enden. ohn ſo ſchallendem Kellenſchlag auf die Backen bk. hete, daß es helles Gelächter hervorrief. 8 5 „Was ſoll's mit der Poſſe?“ rief Maximilian, ſich wendend, dem eben wieder Vortretenden zu. N „Buchſtäblich nach Euer Gnaden Befehl, der mir pflichtſchuldigſt hinterbracht worden,“ erwiderte der Kel⸗ lermeiſter,„für Knittel und Spieße Kochlöffel und Kellen!“ 5 N 3 Und an die Spitze des Zuges tretend, ließ er den⸗ ſelben unter dem Jubel des Volkes und dem eigenen Gelächter der ſo lächerlich Bewaffneten vor Maximilian und Mariae defilieren. Da litt es auch den Fiedler nicht länger. Wie in toller Begeiſterung ſprang er vor, riß die Fidel vom Haken und ſtimmte mit mächtigen Bogen⸗ ſtrichen den flamländiſchen Schlachtgeſang an, daß alles Volk, wie elektriſch berührt, einfiel und wie auf gemein⸗ ſames Kommando dem Zuge ſich anſchloß. e „Via via! Su su! Zum Bärentanz!“ hetzte der Jun fe. CC „Der gezähmte Pöbel marſchiert zur Fütterung,“ lächelte Maximilian Maria zu.„Ein lehrreich Exempel für alle Zeiten.“ 5 f„ („Und ein würdiger Schluß zu Maximilians Braut⸗ fahrt,“ ergänzte Maria mit innigen Blicken und dem Schalke hinter den Lippen. a 5 Maximilian aber drohte ihr mit dem Finger:„Pſt, meine Liebe! Noch heiße ich Teuerdank. Dem mochte es ziemen, mit luſtigem Ende ſeine Werbung zu ſchließen. Doch nicht ſo der andere. Den ſieht die Geſchichte. Seine Würde verlangt eine fürſtliche Brautfahrt mit glänzendem Prunke von Prinzen und Rittern, wie der Kaiſer ſie 175 nach Köln entboten. Aber zeichnen wir's auf, was Teuerdank getan! Und die Welt mag's vernehmen, wenn ich nicht mehr, wie heute, ein fahrender Ritter, wenn ich einſtmals— ſo Gott will, zum Ruhme des Reiches— Morimitian, König der Deutſchen!“. b „ 1 33]] Y p, eee, e 2 2.. n.. — 2 72 7 2 2 22— . S rd SAA 125 * chrem Kumpan England, und kleinere Staaten, die ſich etwa auf Englands und Rußlands Seite ſchlagen, wer⸗ den Belgiens Schickſal zum mindeſtens teilen und ſich keiner Entſchädigung von Seiten ihres mächtigen Ver⸗ bündeten zu verſehen haben. So ſtehen heute noch die Urteile in der ganzen Welt gegen die anſtändige Ge⸗ ſinnung l Ee ee Was ſollen wir kun? Uns ebenfalls jenen Praktiken und jener Geſinnung eröffnen? Das würde ohnedies die Herrſchaft in der Welt geworden ſein, wenn wir beſiegt worden wären. So aber gilt es, unſere Aufgabe durch⸗ zuführen, im Recht gleich ſtark werden, wie jene ande⸗ ren im Unrecht. Klare Rechtserkenntnis und Feſtig⸗ keit auch gegen jede amerikaniſche Note, im U-Bootkrieg bleibt unſere unverbrüchliche Aufgabe. Nicht lahm wer⸗ den und ſich nicht irren laſſen durch des Pöbels Geſchrei. Hier gilt es, die Energie, die im Kriege gezeigt wurde, auch in den Frieden hinüberzuretten und namentlich bei den Friedensbedingungen keine Nachgiebigkeit zu zeigen. Diejenigen, die von allem Anfang an Deutſchland ver⸗ nichten und aufteilen wollten, würden Rückſichten von unſerer Seite niemals verſtehen und ſie nur als Schwäche auslegen, die den Keim weiterer Kriege bergen müßte. Nur die Feſtigkeit in dieſer Beziehung kann auf neu⸗ trale Entſchließungen einen für uns günſtigen Einfluß haben, damit allmählich doch die Einſicht reife, daß nicht nur der Hinterhältige und Brutale eine Macht be⸗ ſitzt, ſondern auch der Kräftige, der ſeine Kraft auf dem Recht und auf anſtändiger Geſinnung aufbaut. 2 Kriegs ⸗ Allerlei. Geiſtesgegenwart bei einer Erkundung. WTB. In den erſten Wintertagen vorigen Jahres ſtand die 1. reitende Batterie des Feldartillerie-Regiments Nr. 3 in Stel⸗ lung. Der Feind hatte gute Beobachkungsſtellen auf Kirch⸗ türmen uſw. inne und beläſtigte durch ſein Artilleriefeuer die deutſche Schützenablöſung und den Verkehr nach dem Schützen⸗ gab ei Zur Erkundung der feindlichen Artillerieſtellung wurde des⸗ alb eine Offizierspatrouille vorgeſchicht, der auch der Unteroffizier Bartſch aus Rohrsheim, Kreis Halberſtadt, zugeteilt war. Etwa 600 Meter vor dem Schützengraben ſehr ein Strohſchober, der jedoch ber dem ebenen Gelände nur ſehr gefahrvoll zu erreichen war. Die Kavalleriepoſtierungen rieten Unteroffizier Bartſch, der ſich freiwillig dazu erbot, vom Schober aus zu erkunden, ab, es ſei zu gefährlich. Bartſch ließ ſich dadurch nicht ab⸗ ſchrechen und machte ſich trotzdem auf ſeinen gefährlichen Weg. Kriechend erreichte er den Strohſchober und erkletterte ihn. Als er oben ankam, fand er ſich einem feindlichen Infanteriepoſten gegenüber, der ihn erſtaunt anblickte. Blitzſchnell ſchoß Bartſch ihn mit ſeinem Revolver herunter. Ein anderer, welcher ſich unten verborgen gehalten hatte, ergriff die Flucht. Die Tragweite des Revolvers war zu gering, um ihn noch zu erreichen. Bartſch konnte nun ſeinen Erkundungsauſtrag in Ruhe ausführen und kehrte mit gutem Ergebnis wohlbehalten von ſeinem kühnen Wagnis zurück. Als Beute brachte er das Gewehr des toten Feindes mit. 8 Ein mutiger Handſtreich. Die Stellungen der Engländer näherten ſich denen eines württembergiſchen Reſerve-Infanterieregiments auf etwa 80 Me⸗ ter. Von den Engländern war quer über den Bahndamm ein übermannshoher Sandſackwall gebaut. Dieſe Sandſackſtellung, hinter die von unſeren Truppen kein Einblick zu gewinnen war, ſollte zerſtört und dann eine Erkundung der feindlichen Gräben vorgenommen werden. ö g ö e Nach längerem Artillerieſeuer war die Sandſackpackung halb zerſtört. Kaum war das Feuer eingeſtellt, eilten beiderſeits der Bahn Patrouillen vor. Ihnen ſchloſſen ſich andere Mann⸗ s ſchaften freiwillig an. Ein Pionier und vier Mann drangen durch ein Schlupfloch in den feindlichen Graben ein, die anderen Mannſchaften folg⸗ ten ihnen auf und neben dem Bahndamm. Der Feind hatte einen ſo kühnen Handſtreich wohl kaum erwartet. Engländer, etwa in Stärke eines Zuges, der ſchwachen Patrouille an Kräſten weit überlegen, liefen in eiliger Fluch: nach einem nahen zer⸗ ſchoſſenen Gehöft. Die Engländer, die wenigſtens 30 Mann verloren hatten, führten in ihren Gräben von beiden Seiten her bald Verſtärkungen heran. Nach tapferem Widerſtand mußte die Patrouille der Uebermacht weichen. Einzelne Mannſchaften deckten durch kaltblütiges Feuer den Rückzug. Die Unternehmung hatte wertvolle Auſſchlüſſe über die ſeindlichen Stellungen geliefert. Erneut erwies ſich vor allem, daß bei dem wochenlangen Ausharren im Schützengraben froher Kampfesmut und deutſcher Angriffsgeiſt in unſeren Soldaten lebendig geblieben ſind. Von den Teilnehmern an der Patrouille wurden mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet: Die Kriegsfreiwilligen Gefreiter Hönig aus Pforzheim und Ludwig aus Herrenried, die Kriegsfrei⸗ willigen Räuchle aus Backnang, Weigele aus Vaihingen a. E., Schabel aus Eßlingen, Spahr aus Ulm, Mink aus Rottweil und Hörmann aus Ravensburg, der Landſturmmann Fabrien aus Eglosheim und der Musketier Fetzer aus Ludwigsburg. Die Schlacht bei La Baſſee und Arras. WCW Drei Stellen in der Schlachtfront der Armee des Kronprinzen von Bayern waren es, an denen am 9. Mal die franzöſiſche Granate dem Bajonett einen Weg gebahnt hat.. Den Feind bei Loos wieder hinauszuwerfen, konnte der Oberbefehlshaber den dort ſtehenden Badenern ruhig überlaſſen. Er hat ſich nicht getäuſcht. Einige Kompagnien ſtellten ſich den Franzoſen frontal gegenüber und wichen langſam zurück, mit dem Auftrag, ſie gegen die zweite Stellung nach ſich zu ziehen. Die Artillerie legte hinter den Feind Sperrfeuer, das jede Verbindung unterbrach. Von Nord und Süd aber gingen in unſern Gräben jee in Bataillon, die Kommandeure an der Spitze, mit Handgra⸗ naten gegen Flanke und Rücken der Franzoſen vor. Als am Mor⸗ gen des 10. Mai die überlebenden Siebenhundert des franzöſiſchen Regiments 114 mit ihren 6 Maſchinengewehren die Waffen ſtreckten, erblickten ſie an den Helmüberzügen der Sieger dieſelbe Nummer, die ſie am Kragen trugen. Der tapfere tödlich verwundete Kommandeur und ein Major des fran⸗ zöſiſchen Regiments fanden ihre letzte Ruheſtatt im Friedhof des deutſchen Truppenteils mitten unter den badiſchen Helden. Weiter ſüdlich genügte die eigene Kraft der dort ſtehenden deutſchen Truppen nicht, um die eingedrungenen Maſ⸗ ſen des Feindes zurückzudrängen. Dort mußte die oberſte Füh⸗ rung ihre Reſerven einſetzen. 5. g Sorgfältigſte Vorbereitung des hier im franzöſiſchen Koh⸗ lenrevier dichten Bahnnetzes geſtattete ihre ſchnelle Verſchiebung. Bereits um die Mittagsſtunde des 9. Mai nahm ein ſächſiſches Jäger⸗Bataillon die Badener auf der Lorettohöhe auf, bayeriſche Jäger verſtärkten die ſchwache Beſatzung von Souchez. Am Abend ſtanden mehrere Infanterie-Regimenter in der Gegend ſüd⸗ lich Lens zur Verfügung, weitere Regimenter fühtten Zug auf Zug heran. Die Straßen bedeckten die berittenen Truppen, Ko⸗ lonnen und Trains der bisher in Reſerve ſtehenden Truppen⸗ körper. Bis zum Mittag des 10. Mai konnte der Oberbefehls⸗ haber alle im Armeebereich verfügbaren Truppen dort ver⸗ einigen. Ein friſches Armeekorps etwa hatte er damit zur Hand. Das möchte wohl viel ſcheinen; winzig genug war aber dieſe Ver⸗ ſtärkung gegenüber der feindlichen Uebermacht. 5 Schon am ſpäten Abend des 9. Mai ſchoben ſich die n f naten r we Urchf, ſie zu halten ünd zu verſtärken. Südöſtlich Suche z ſtreicht eine tief eingeſchnittene Mulde nach Süden, zwiſchen dem Rücken, auf dem unſere Schützen lagen, und der Höhe, deren ſüd— lichſten Ausläufer der Kirchhof dieſes Dorſes krönt. Artillerie⸗ mulde hieß ſie in unſeren Stellungskarten. Hier ſtanden noch einige bayeriſche Feldgeſchütze und zwei ſchwere Feldhaubitzen, die der Feind überannt hatte, aber nicht hatte zurüchführen können. Bayern und Elſaß⸗ Lothringer gingen von Givenchy aus vor, bis in die Mulde warfen ſie den Feind zurück. Schon ſind die Geſchütze zwiſchen beiden Linien. Heftige Einzelkämpfe entſpinnen ſich um ſie in der Nacht und am nächſten Vormittag. Immer wieder ver⸗ ſuchen die Unſeren die Geſchütze zu nehmen, ein Tapferer nach dem anderen fällt unter dem Feuer von Maſchinengewehren, die der Feind eigens zum Schutz der erhofften Beute aufgeſtellt hat. Den Franzoſen gelingt es aber ebenſowenig, die Geſchütze in Sicherheit zu bringen. Die ſchweren Haubitzen verankern ſie mit Eiſenketten, die bis in ihren weſtlich der Mulde gelegenen Graben zurückgeſpannt ſind. Das Schickſal will es, daß den Söhnen des Reichs lands, die ſo wacker ihre Pflicht für ihren Kaiſer und ihre Heimat tun, ein Fremdenregiment der marokkaniſchen Diviſion gegen⸗ überſteht, das mit faſt völliger Vernichtung den Lohn der Vaterlandsloſen eentet. Weiter ſüdlich, in Neuville und nördlich davon, tragen Kurheſſen, Lothringer und Weſtfalen die bayeriſche Linie weiter vor. 8 ese So hatte der Einſatz dieſer wenigen Regimenter nicht nur unſere Linie der großen Einbruchsſtelle gegenüber geſeſtigk, ſon⸗ dern die Franzoſen verhindert, am 10. Mai hier den Angriff im großen Maße zu erneuern. Nur bei Neuville griff er mit kleine⸗ ren Abteilungen immer wieder erfolglos an, während ſüdlich des Dorfes das in ſeinen Gräben von Weſt, Nord und Süd um⸗ faßte bayeriſche Regiment, vom feinblichen Artilleriefeuer und Minenwürfen überſchüttet, im erbitterten Nahkampf mit der feindlichen Infanterie ſeine Stellung hielt. Von dort bis zur Scarpe getrauten ſich nach der blutigen Lehre vom Tage vorher das 17. franzöſiſche Armeekorps und die 19. Infanterie-Diviſion am 10. Mai nicht anzugreifen. Bedrohlicher erſchien die Lage an der Lorettohöhe. Noch mehr als früher ſchon war nach dem franzöſiſchen Einbruch ſüdlich Careney unſere Stellung hier durch den Feind umfaßt. Seine Artillerie, die am 9. Mai der Infanterie gefolgt und nordweſtlich La Targette in Stellung gegangen war, ſchoß ſogar in den Rücken unſerer Gräben bei der Kapelle. Jeder Verkehr ſüdlich der Höhe entlang nach Ablain und Careney war bei Tage unter dieſem Feuer unmöglich, bei Nacht ein großes Wagnis. Als am Nachmittag des 10. ſehr ſtarkes Artilleriefeuer auf dieſen Stellungen lag, rückte ein ſächſiſches Infanterie-Regiment zur Unterſtützung der Badener in den gefährlichen Abſchnitt ein. mehr zwei friſche Infanterie-Regimenter zur Verfügung, mit Dem ſüdlich Souchez kommandierenden General ſtanden daher nur denen er am Abend zwiſchen dieſem Dorf und Neuville anzugreifen Befehl erhielt. Artillerie bereitete den Angriff vor. Ihr Auf⸗ marſch an der einzig möglichen Stellung beiderſeits Vi my konnte der franzöſiſchen Luftaufklärung nicht verborgen bleiben, der Einſatz der Beobachtungsſtellen in die Infanterie⸗ linien nicht ohne beträchtliche Verluſte abgehen. Und doch war es eine Luſt für die Truppe; 3 Lb „%%% heraus aus der Einförmigkeit der Stellungsſchlacht zu kommen und auffahren zu können, beinahe wie man es in der Herbſtfeldſchlacht getan, für die Sommerfeldſchlachten erhoffte. Da ertrug man leicht Verluſte an Mann, Roß und Gerät. 8 Um 7 Uhr abends brach der Angriff los, die friſchen Re— gimenter, ein württembergiſches von Givenchy aus, ein ſäch⸗ ſiſches über Höhe 140 mitten zwiſchen den im Gefecht ſtehenden Teilen. Ueber die feindwärts abfallenden Hänge galt es vorzu⸗ ſtürmen, gegen die ſeindliche Infanterie, die ſich in unſeren vor⸗ deren Stellungen und in neu angelegten Gräben einzurichten mehr als 24 Stunden Zeit gehabt hatte, gegen die gewaltige feindliche Artillerie, deren hier eingelebte Feuerleiter jeden Baum⸗ ſtumpf, jeden Erdaufwurf beſſer kannten, als auf einem jahrelang gewohnten Schießplatz. ee eee 12 % Ein Feuerſturm empfängt daher unſere Schützenwellen. Hier und dort reißt er Lücken in die Tapferen. Aber jeder weiß, daß es gilt, in jedem einzelnen lebt nur der Drang an den Feind. Und es geht! Aus Souchez heraus, unterſtützt von den von Givenchy her ſtürmenden Württembergern, nehmen baye— ſche Jäger den Kirchhof, der das Dorf beherrſcht. Weiter ſüdlich in die Artilleriemulde ſtoßen Bayern, Württemberger und Elſaß⸗ Lothringer, mitten unter den Schützen die Kanoniere. Der erſte will jeder ſein, die Waffe, die ihm ſein Kriegsheer anvertraut die überlegene Kraft ihm entriß, wieder zu gewinnen. Diesmal gelingt's! Unſer ſind die Kanonen, unſer die angeketteten ſchweren Haubitzen. 2525 8 8 Bot hier die tiefe Mulde einigen Feuerſchutz, ſo fehlte er weiter ſüdlich, wo die Sachſen vordrangen. Mit ſchweren Ver⸗ luſten nur konnte das tapfere Regiment die Höhe 123 ſtürmen und halten. Ihr zum Schutz unſerer Artilleriebeobachter not⸗ wendiger Beſitz lohnte die Opfer. 5 9 e Auch in Neuville bringt der Ka Haus um Haus uns Gewinn. Vor allem aber hat unſer An⸗ griff am Abend des 10. Mai den Franzoſen gezeigt, daß wir nicht gewillt waren, ihre Angriffe in der Verteidigung zu erdulden, ſondern daß die an Zahl ſo ſchwache Truppe ſich nicht ſcheute, ſelbſt anzugreifen. 15 () Karlsruhe, 23. Aug. In einem Hauſe der Dur⸗ lacherſtraße brach bei der Entfernung eines Waſſer⸗ ſteins der Küchenboden des 2. Stockwerks durch, was zur Folge hatte, daß eine Kellnerin in die Küche des 1. Stockwerkes herunterfiel und ſich Verletzungen an den Beinen und im Rücken zuzog. 4 50 0 Karlsruhe, 23. Aug. Geſtern nachmitkag brachke ſich gegend bei, welcher den eee 05 zur Folge hatte. e. e eee 3 f 0 .(Mannheim, 23. Aug. Bei einer Bootfahrt auf dem Neckar hat ſich ein tödlicher Unglücksfall ereignek. Zwei Soldaten der Fliegerabteilung wollten in der Strömung der Floßhafenſchleuſe aus ihrem Boot ans Land ſpringen. Dabei fielen ſie in den Fluß und ertranken.— Der 13jährige J. Dröſcher geriet unter ein Kohlenfuhrwerk und erlitt lebensgefährliche Ver⸗ e e, ee 5 5 I letzungen. 8 e e. ) Weinheim, 23. Aug. Der Ehrenbürger unſerer Stadt, Oberingeneur Aute Bode aus Hannover⸗Wald⸗ hauſen, Vorſitzender des Weinheimer Seniorenkonvents, der als Hauptmann und Kompagnieführer im Felde ſteht, erhielt die ſilberne Spange zum Eiſernen Kreuz von 1870/71 verliehen. Aute Bode machte als junger Offi⸗ zier den ganzen Feldzug 1870/71 beim 77. Regiment mit. Hockenheim, 23. Aug. Nach 2 Näheres in der Expedition. 5 dem Rechen⸗ ſch 10 tsberichte der bieſigen ſtädtiſchen Snarkaſſe für konto 629 Ludwigshafen a. Rh. das Jahr 1914 hak ſich das Einlagekapital um 172 380.40 M. vermehrt, obſchon 104 620.50 M. mehr rückbezahlt wurden als im Jahre 1913. Auch die Anzahl der Spa⸗ rer hat ſich um 127 vermehrt. Der Reingewinn beträgt 14 309. M% () Pforzheim, 23. Aug. Die Zahl der Geſuche um Familienunterſtützung für Kriegsteil⸗ nehmer, welche bis jetzt genehmigt wurden, iſt nun⸗ mehr auf 10 600 geſtiegen. Für Kriegswochenhilfe wur⸗ den im erſten Kriegsjahr im Bezirk Pforzheim 1790 Ge⸗ ſuche angewieſen. Der Aufwand dafür beläuft ſich auf 175 380 M., davon entfallen auf die verſchiedenen Kran⸗ kenkaſſen(Ortskrankenkaſſen, Betriebs⸗ und Innungskran⸗ kenkaſſen) 12160 Mark und auf die Reichsbeihilfe 53920 Mark. n eee 1 Aa() Baden⸗Baden, 23. Aug. Der heſſiſche Mini⸗ ſter des Großh. Hauſes, des Aeußern und der Juſtiz, Staatsminiſter Dr. K. v. Ewald, iſt mit Gemahlin zum Kuraufenthalt hier eingetroffen. e Veräntworklſch für die Redaktſon Gg. Zimmermann, Secken hei 5 . ee e 3 De fü eee A gerebde un- U. Hica-Piebnartt in Mosbach Baden) Mittwoch, den 8. September veranſtaltet der Verband der unterbadiſchen Zuchtgenoſſenſchaften in Mosbach einen großen Tucht- u. Müch-Viehmarkt Eröffnung des Marktes 10 Uhr vormit⸗ tags, Schluß des Marktes 4 Uhr nachmittags. Beſte Gelegenheit zum Einkauf vorzüglicher Zuchttiere der unterbadiſchen Simmentaler Raſſe (Farren, Kühe, Kalbinnen und Rinder). Das Verbandspräſidium: Der Gemeinderat: Dr. Clemm. i Renz. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. 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Wir ſind zwar bemüht, die Zeichner ſobald als irgend möglich in den Be⸗ ſitz der gezeichneten Stücke zu bringen; trotzdem dürfte aber die Schluß⸗ verteilung vor dem genannten Zeitpunkt leider nicht möglich ſein, weil uns der Reſt der Stücke wegen der mit der Herſtellung und Ausfertigung von annähernd 7 Millionen Schuldverſchreibungen und Schatzanweiſungen und ebenſo vielen Zinsſcheinbogen verbundenen übergroßen Arbeit nicht früher Wir richten daher an die Zeichner die Bitte, auf die durch die gegenwärtigen Zeitverhältniſſe geſchaffene Lage Rückſicht zu nehmen und ſich vorläufig mit der Mitteilung ihrer Vermittlungsſtelle, daß die Zeichnung für ſie getätigt und der Gegenwert gezahlt iſt, zu begnügen. geliefert werden kann. Berlin, im Auguſt 1915. Richsbank⸗Direktorium. Wafſerglas(furter und Garantol zum Aufbewahren v. Eiern Strobin zum Reinigen v. Strohhüten Mottenlablelten, Baphihalin, Kampher elt. zum Aufbewahrn v. Kleider empfiehlt Apotheke in Seckenheim. 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Für unsere Krieger empfehle Himbeersaft 1915, Citronen, Limonade, Sirup, Brausepulver, Brausebonbons, 2 burststillende Citronen- u. Apfelsinenscheiben. ferner 22 FJardlellenbutter. Fleischpasten, Milch in Tuben Oelsardinen u. Lachs in Dosen, 2 Frühstuckskäse u. Kamembert, Keks und Zwieback. 2 2 Honigpulver zur Herstellung v. A4 Pfd. Kunsthonig 1 Beutel 30 Pfennig ⁵ä Fr. Wagner's Nachf. inn. W. Höllstin Sormania Drogerie. B Oehmdgrasversteigerungen des Domänenamts Mannheim. Freitag, den 3. Feptember ds. Js. u. Sams; tag, den 4. Heptenber ds. Js., feweils vormittags 9 Uhr im„Ochſen“ zu Brühl 338 ha. auf der Kol⸗ lerinſel und im vorderen Koller auf Gemarkung Brühl Bekanntmachung. Die Verſicherung der Rindviehbeſtände betr Es wird hierdurch zur Kenntnis der Rind viehbeſitzer gebracht, daß die von den Ortsſchätzern im Monat Juli 1915 ermittelten Werte der Rindviehbeſtände in das Ver⸗ ſicherungs verzeichnis eingetragen ſind. Gemäß Art. 15 des Viehverſicherungsgeſetzes wird das Verzeichnis während 8 Tagen von Dienstag, den 24. ds. Mts. ab, auf dem Rat⸗ haus(Zimmer Nr. 3) zur Einſicht der Beteiligten mit dem Anfügen aufgelegt, daß Beſchwerden gegen die Abſchätzung der Tiere während der Auflagefriſt und während dreier Tage nachher von den Viehbeſitzern ſchriftlich oder münd⸗ lich bei dem Anſtalts vorſtand geltend zu machen ſind. Seckenheim, den 21. Auguſt 1915. Der Vorstand der Ortsviehverſicherungsanſtalt Volz. Schriftf.: Sa Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß unter dem Schweinebeſtand des Heinrich Appel dahier Tniſenfraſte 38 die Schweinepeſt und der Notlauf ausgebrochen iſt. Stallſperre wurde verfügt. Seckenheim, den 21. Auguſt 1915. gürgermeiſteramt: Volz. a 1 20 Koch. Fuhrleistung. Die Gemeinde vergibt das Fahren von Koks von der Main⸗Neckar⸗Bahn Friedrichsfeld nach der Friedrichs⸗ ſchule dahier in öffentlicher Submiſſion. Das Aufladen und Wegbringen wird durch Gemeindearbeiter beſorgt. Angebote dahin, wos pro Zentner verlangt wird, ſind bis ſpäteſtens Freitag, den 27. ds. Mts., mittags 12 Uhr bei uns einzureichen. Seckenheim, den 23. Auguſt 1915. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch. Wasserversorgung Seckenheim. Die Gemeinde Seckenheim vergibt im öffentl. Ange⸗ botsverfahren die Herſtellung einer 8Som langen, 200mm weiten Gußrohrleitung zwiſchen einem neu herzuſtellenden und dem vorhandenen Brunnen beim Pumpwerk. f Angebote hierauf wollen bis Mittwoch, den 25. Auguſt 1915, nachmittags 4 Uhr beim Gemeinderat eingereicht werden. Angebotsformulare können von unterzeichneter Stelle erhoben werden. Heidelberg, den 11. Auguſt 1915. Grof. Kulturinſpektion Heidelberg. Feſchlußt. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 18. Auguſt 1915. Bürgermeisteramt: Volz. Koch. Zelanntmachung. Vorſichts maßregeln bei Fliegerangriffen betr Der verbrecheriſche Angriff feindlicher Flieger auf die unbefeſtigten Städten Ludwigshafen und Karlsruhe veranlaßt uns auch für die hieſige Gemeinde und zwar insbesondere wegen der Gefahren, die durch Geschosse der Abwehtkanonen für uns bestehen, folgende Vocſichts⸗ maßregeln zu treffen: Wir laſſen beim Bekanntwerden etwaiger Fliegerge⸗ fahr durch die Rathausglocke das geprobte Signal erfolgen. Beim Vernehmen desſelben hat das Publikum sofort die Straßen zu verlaſſen und im Innern der Gebäude am beſten in Kellern und den mittleren Stockwerken Schutz zu ſuchen und nicht etwa durch unverſtändige Neugierd ſich und andere in Gefahr zu bringen. Das Anſammel«⸗ auf der Straße, das Aufſuchen von Dächern oder der Aufenthalt an den Fenſtern iſt unbedingt zu vermeiden und ſchleunigſt ſind die Fenſter, Fenſterläden und Türen zu ſchließen. U Wer im Felde iſt und von der Gefahr vernimmt, ſoll ſofort geeigneten Schutz etwa unterm Wagen oder unter Bäumen ſuchen. Nachdem die Gefahr wieder abgewendet iſt, wird die Rathausglocke regelrecht wieder geläutet und können die aufgeſuchten Plätze wieder verlaſſen werden. i i Seckenheim, den 19. Juni 1915. 1 gürgermeiſteramt: f J. V.: Hoerner. Koch. Bekanntmachung. Gefangenenfürſorge betr. 18 Wir erſuchen die hieſige Einwohnerſchaft falls Kriegs⸗ teilnehmer in Gefangenſchaft geraten, dies ſofort unter Angabe der Feld⸗ und Gefangenenadreſſe auf dem Rat⸗ haus Zimmer Nr. 7 anzumelden. Seckenheim, den 23. Juni 1915. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch