„ W ſtellten. Alntio Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Aboanementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Hr. 101. FTT— 9— Kriegschronik 1914—— 0 30. Auguſt: Nach vorläufiger Schätzung beträgt die Zahl der Gefangenen der Schlacht bei Tannenberg auf 30 000. E Die Oeſterreicher haben die bei Kras nik geworfenen ruſſiſchen Kräfte und herangeführte Verſtärkungen neuer⸗ dings geſchlagen. zn der Feſtung Longwy iſt eine maſchinelle Ein⸗ richtung vorgefunden worden, die dazu gedient hat, Dum⸗ Dum ⸗Geſchoſſe herzuſtellen. Auguſt: Die Armee des Generaloberſten v. Bülow hat eine überlegene franzöſiſche Armee bei St. Quentin voll⸗ — Das Fort Les Ayvelles und die Feſtung Mont⸗ medy ſind gefallen. f ee — Der als Hilfskreuzer ausgerüſtete Schnelldampfer„Kai⸗ ſer Wilhelm der Große“ iſt von dem engliſchen Kreuzer „High Flyer“ zum Sinken gebracht worden, als er in dem neutralen Gebiet der ſpaniſchen Kolonie Rio del Oro vor Anker lag. b f — In Rom tritt das Konklave zuſammen. S e Der Weltkrieg. Auch der jüngſte Tagesbericht der Oberſten Heeres⸗ leitung meldet von Weſten keine beſonderen Ereigniſſe. Die Franzoſen ſcheinen demnach ihre Kräfte für den zu erwartenden deutſchen Angriff aufſparen zu wollen, und ſind nicht mehr in der Lage, ihren Verbündeten im Oſten auch die kleinſte Erleichterung zu verſchaffen. Von ihrer urſprünglichen Verteidigungslinie halten die Ruſſen noch die befeſtigten Plätze Riga, Wilna, Grodno und Bialyſtok. Die Operationen der Heeres⸗ grppe des Generalfeldmarſchalls von Hindenburg ſind darauf gerichtet, die Säuberung dieſer Gebiete vorzu⸗ nehmen. Truppen des Generals von Below ſtehen im Kampf um den Brückenkopf ſüdlich von Friedrichſtadt. In dieſer Gegend haben ſich die bei Schaulen geſchla⸗ genen ruſſiſchen Heere zu erneutem Widerſtand feſt⸗ geſetzt. Während vom Weſten her Kurland bereits von den Ruſſen befreit werden konnte, ſtellten die Ruſſen hier einen ſtärkeren Widerſtand ihren Verfolgern ent⸗ Rae Mit der Bezwingung Friedrichſtadts geht den uſſen der letzte Stützpunkt vor Riga verloren, deſſen Eroberung durch die Deutſchen nunmehr eine Frage von wenigen Tagen ſein dürfte. Der Vormarſch auf die letzte ruſſiſche Oſtfeſtung Grodno nimmt einen glatten Ver⸗ lauf. Die Armee des Generaloberſten von Eichhorn hat bereits die Gegend öſtlich von Olita erreicht und dabei 1600 Gefangene gemacht. In direkter Richtung auf Grodno wurde bereits Lipsk am Bobr erſtürmt. Die Stadt liegt etwa 25—30 Kilometer in genau weſt⸗ licher Richtung von Grodnd. Es iſt kaum anzuneh⸗ men, daß die Ruſſen in dieſer Feſtung einen ernſthafte⸗ ren Widerſtand leiſten werden. Da der Feind den Sidra⸗ * Abſchnitt aufgeben mußte, iſt jeder weitere Widerſtand in Grodno zwecklos. Nach dem Durchſchreiten der Forſte nordöſtlich und öſtlich von Bialiſtok befinden ſich die deutſchen Angreifer in unmittelbarer Nähe der wichti⸗ gen Handelsſtadt. a Die Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinz Leopold kämpft im Bialowiska⸗Forſt um den Narew⸗ übergang. Die übrigen Teile der Armee ſetzten die Ver⸗ folgungskämpfe fort. Sie warfen den Feind aus ſeinen Stellungen bei Suchopol und Szereszowo und bleiben ihm in ſcharfer Verfolgung auf den Ferſen. Der Rück⸗ lich durch die Sümpfe fängt für die Ruſſen an, brenz⸗ lich zu werden. Um den Nachhuten Zeit zum Rückzug zu verſchaffen, ſtellten ſich die Ruſſen noch einmal bei dobryn. Teile der Armeen, die ſchon im Rückzug begriffen waren, wurden in den Kampf geworfen, ohne daß es ihnen gelungen wäre, die Niederlage aufzuhalten. Auch damit konnten die Ruſſen ihr Schickſal nicht ändern, daß ſie ihre eigenen Landsleute vor die feindlichen Ka⸗ 8 N Ereigniſſe im Weſten. 5 Der franzöſiſche Tagesbericht. 3 WTB. Paris, 30. Aug. Amtlicher Ber'ch“ von geſtern achmittag 3 Uhr: Unſfere Artillerie ſetzte nach süber ihre 9 n gegen die feindlichen Stellungen fort. Beſonders eifrige anonade im Abſchnilt von Ab ain, im Gebiet von Roye, nördlich der Aisne(Umgebung von Craonne und Berrn-au⸗Bae) und Seckenheim, Dienstag, den 31. 5 3 e 8 8 7 Die Russen südlich ſtändig geſchlagen. ö e Hmisblalf der Bürgermeisferämter Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. n Hugust 77.ããõãͤũũũ 1915. Joesheimer Anzeiger, Neckarhauſer Seilung, öGoinger Seitung. 5 Richtung auf Grodno. Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Kobryn im Rückzugskampf geschlagen. zwiſchen Aisne und Argonnen. Heftige Nahkämpfe in Marie Thereſe und weſtlich des Malancourtwaldes um den Beſitz eines Minentrichters, der in unſeren Händen blieb. Starkes Bom⸗ bardement feindlicher Schätzengräben und Arbeitergruppen auf der ganzen Front in Lothringen, in Gremecey, Bezange, Gondre⸗ ſon und Embermenil. Kampf mit Handgranaten und Bomben im Gebiet von Metzeral. Unſere Flugzeuge bombardierten heute Nacht den Bahn 5of und die feindlichen Baracken von Grandpre und Baracken in Monchautin und Lanconen⸗Argonne. Abends 11 Uhr: Die Tätigkeit unſerer Artillerie auf dem größten Teile der Front blieb die gleiche. Beſonders wirk⸗ ſame Beſchießung feindlicher Linien im Norden(Abſchnitt Het Sas—Steenſtraate), im Gebiet von Chaulnes, nördlich der Aisne, in der Umgebung von Ailles und Courtecon, in der Champagne nördlich vom Lager von Chalons, ſowie zwichen Maas und Moſel in der Umgebung von Pannes und Envezin und im Walde von Mortmare. 8 5—. England und die Kriegsentſchädigung. WTB. Berlin, 30. Aug. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Der Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes hat in ſeiner Reichstagsrede vom 20. Auguſt ausgeſprochen, daß bei einem ſiegreichen Frieden die Koſtenfrage nicht vergeſſen werden ſoll. ſeres Volkes müſſe ſoweit wie möglich von der unge⸗ heuren Bürde entlaſtet werden, die der Krieg anwachſen läßt. Das Bleigewicht der Milliarden haben die An⸗ ſtifter dieſes Krieges verdient. Sie mögen es durch die Jahrzehnte ſchleppen, nicht wir. Dieſe Worte haben der engliſchen Preſſe in hohem Maße mißfallen. Die Weſtminſter Gazette erklärt die Worte Helfferichs für den pöpelhafteſten Einſchüchterungsverſuch, den man ſich den⸗ ken könne. Das Geſtändnis der Abſicht, den geſchlagenen Alliierten eine Kriegsentſchädigung, oder wie die eng⸗ liſche Preſſe ſagt, einen Tribut aufzuerlegen, ſtreife an „Geiſteskrankheit“(insanity). Auch Sir Edward Grey iſt durch die Worte Helfferichs ſo ſtark„beeindruckt“, daß er ſie am Schluß ſeiner Antwort auf die Rede des Reichskanzlers als Beweis dafür anführt, daß Deutſch⸗ land um die„Oberherrſchaft“ kämpfe. Deutſchland for⸗ dert alſo mit anderen Worten, daß ganze Völker, die ihm Widerſtand boten, durch Jahrzehnte lang arbeiten müſſen, um ihm in Geſtalt von Kriegsentſchädigung Tribut zu zahlen. Unter ſolchen Umſtänden kann kein Friede geſchloſſen werden, der anderen Völkern, als den Deutſchen das Leben erträglich machen würde Aus der Entrüſtung, mit der Englands auswärtiger Miniſter und die britiſche Preſſe den Gedanken einer Kriegsentſchädi⸗ gung zurückweiſen, ergibt ſich zweierlei: 1. daß die An⸗ kündigung des Reichsſchatzſekretärs England an einer ſeiner empfindlichſten Stellen getroffen hat. Der Ge⸗ danke, aus der eigenen Taſche bezahlen zu müſſen, wird offenbar weit erſchreckender empfunden, als die Pläne der deutſchen„Annexioniſten“, die nur Land erwerben wollen, noch dazu hauptſächlich auf Koſten der anderen Ententegenoſſen, 2. daß bei den Engländern im Innern ihres Herzens die Hoffnungen auf einen für ſie ſiegreichen Ausgang des Krieges auf den Nullpunkt geſunken ſind, denn ſolange die Engländer noch an ihre Sache glaubten, war die Bedrohung Deutſchlands mit einer erdrückenden Kriegsentſchädigung erlaubt und ſelbſtverſtändlich. Wenn die engliſchen Zeitungen und Staatsmänner den Ge⸗ danken einer Kriegsentſchädigung für unmoraliſch und verrückt erklären, ſo kann dieſe Meinungsänderung nur darauf beruhen, daß eine andere Kriegsentſchädigung, als eine ſolche zu Gunſten Deutſchlands, in ihrem Ge⸗ ſichtskreiſe keinen Raum mehr hat. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 30. Aug. Amtlich wird verlaut⸗ bart vom 30. Auguſt 1915 mittags: Ruſſtſcher Kriegsſchauplatz: Die Armeen der Generale Pflanzer⸗Baltin und Bothmer drangen bis an die Strijpa vor. Der Gegner verſuchte in verſchiedenen Geländeabſchnitten unſere Ver⸗ folgung einzudämmen, wurde aber überall zurück⸗ getrieben. Beſonders hartnäckiger Widerſtand mußte am unteren Poropiec⸗Bach gebrochen werden. Truppen des Genrals Boehm-Ermolli ſtießen öſtlich Cloc⸗ zow und in einer von Bialykamien über Toporow gegen Radziechow verlaufenden Linie auf ſtark beſetzte Stel⸗ lungen. Der Feind wurde angegriffen und an zahl⸗ reichen Punkten der Front geworfen. In Wolhym haben unſere gegen Luck drängenden Streitkräfte abermals Raum gewonnen. Swiniuchy und andere zäh verteidigte Oertlichkeiten wurden dem Feind entriſſen. Die in der Bialo⸗Wieskaja⸗Puszea kämpfenden k. und k. Truppen ſchlugen die Ruſſen bei Szereszowo und ver⸗ folgen ſie gegen Prus zan Die künftige Lebenshaltung un⸗ Das bisherige Ergebnis der Oſfſenſive im Oſten. „WB. Berlin, 30. Aug. Aus dem Hauptquartier wird uns geſchrieben: Im gegenwärtigen Zeitpunkt, in dem durch den Fall der inneren ruſſiſchen Verteidigungs⸗ linie ein gewiſſer Abſchluß in den fortlaufenden Opera⸗ tionen erreicht wurde, iſt es lehrreich, ſich kurz das bis⸗ herige Ergebnis der Offenſive zu vergegenwärtigen, die am 2. Mai mit dem Durchbruch bei Gorlice begann. Die Stärke der ruſſiſchen Verbände, auf die der eigent⸗ liche Stoß nach und nach traf, wird gering mit etwa 1400 000 Mann beziffert werden können. In den Kämp⸗ fen ſind rund 1100000 Mann gefangen und mindeſtens 3000 000 Mann gefallen oder ver⸗ wundet, wenn man die Zahl der ſo Ausgeſchiedenen (ohne Kranke) auf nur 30 Prozent der Gefangenen ver⸗ anſchlagt. Sie iſt ſicher höher,— denn, ſeitdem der Feind, um den Reſt ſeiner Artillerie zu retten, ſeinen eiligen Rückzug ohne jede Rückſicht auf Menſchenleben in der Hauptſache durch Infanterie zu ſichern verſucht, hat er natürlich ungeheuere blutige Verluſte erlitten. Man kann alſo ſagen, daß die Heere, auf die unſere Offen⸗ ſive geſtoßen iſt, einmal ganz vernichtet worden ſind. Wenn der Gegner trotzdem noch Truppen im Felde ſtehen hat, ſo iſt dies dadurch zu erklären, daß er die für eine Offenſive gegen die Türkei in Südrußland bereit gehaltenen Diviſionen heranzog, daß er ſehr viele halbausgebildete Erſatzmann⸗ ſchaften aus dem Innern Rußlands eiligſt herbei⸗ führte, und, daß er endlich aus jenen Fronten, an denen unſer Druck weniger fühlbar war, zahlreiche Mannſchaf⸗ ten einzeln und in kleinen Verbänden nach Norden vor⸗ ſchob. Alle dieſe Maßnahmen haben das Verhängnis nicht aufhalten können. Aus Galizien, Polen, Kurland und Litauen iſt der Feind vertrieben. Seine geſchloſſene Front iſt zerriſſen, ſeine Heere fluten in zwei völlig getrennten Gruppen zurück. Nicht weniger als 12 Feſtungen, darunter 4 große und ganz modern aus⸗ gebaute, fielen in die Hände unſerer tapferen treuen Strei⸗ ker und damit die äußere und die innere Sicherungslimie des ruſſiſchen Reiches. f 3 Wie in Rußland die Wahrheit unterdrückt wird. WTB. Petersburg, 30. Aug. Mitteilung der Di⸗ rektion des Großen Generalſtabs: Unter den unwürdigen Kampfmitteln, zu denen unſere Feinde in dem gegen⸗ wärtigen Krieg ihre Zuflucht nehmen, heben wir das folgende hervor: Es wurden Verſuche unternommen, um durch Vermittelung neutraler Länder lügenhafte em⸗ vörende Aufrufe zu verbreiten, welche die deut⸗ ſchen Siege in übertriebenen Farben ſchildern. Die Feinde bemühen ſich, die öffentliche Meinung im Sinne der Notwendigkeit des Friedensſchluſſes zu bearbeiten. Um eine Zenſur und Beſchlagnahme die⸗ ſer Aufrufe zu verhindern, werden ſie insgeheim in ver⸗ ſchiedene importierte Gegenſtände verſteckt, die keinen Arg⸗ wohn erwecken und dem Publikum verkauft. Die Di⸗ rektion des Großen Generalſtabes betrachtet es als ihre Pflicht, das Publikum über die wahre Herkunft und die Bedeutung ſolcher Aufrufe aufzuklären, in der feſten Ueberzeugung, daß der große Mut des ruſſiſchen Vol⸗ kes nicht durch dieſe unwürdigen und hinterhältigen Ver⸗ ſuche unſerer Feinde erſchüttert wird, und, daß alle ähnlichen Ränke vom ruſſiſchen Volke entſprechend ein⸗ geſchätzt werden. 355 e Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 30. Aug. Amtlich wird verlaut⸗ bart vom 30. Auguſt 1915 mittags: 8 Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Geſtern unkerhielten die Italiener an der ganzen küſtenlän⸗ diſchen Front ein Artilleriefeuer von wechſelnder Stärke. An mehreren Stellen unternahm ihre Infanterie Annäherungsverſuche und kleinere Angriffe, wurde aber 2 immer wieder abgewieſen. i 3 Im Kärntner und Tiroler Grenzgebiet iſt die Lage unverändert. 5 Ein italieniſcher Militärflieger abgeſtürzt. WTB. Mailand, 30. Aug. Wie der„Secolo“ meldet, iſt geſtern in Mirafiore der Militärflieger Bon⸗ giovanni abgeſtürzt. Er hat dabei den Tod geufnden. Der italieniſche Tagesb icht. WTB. Rom, 30. Aug. Heeresbericht vom 29. Auguſt: Im Suganatal meldet man die durch die Oeſter⸗ reicher vorgenommene Zerſtörung einiger Brücken, Fahr⸗ ſtraßen und der Eiſenbahnlinie auf dem Talgrund im Abſchnitt von Ronceano und Novaledo. Am Abend des 27. Auguſt führte der Feind einen lebhaften Angriff gegen den Monte Armentera aus, der aber glatt ab⸗ gewieſen wurde. Am oberen Iſonzzo verſuchte eine un⸗ ſerer Gebirgsabteilungen am Morgen des 27. Auguſt von der Stellung am Monte Cukla bis weſtlich des Monte Rombone einen kühnen Handſtreich gegen die feindlichen Schützengräben, die in ſehr ſtarker Stellung auf mehreren Stufen des erſten Rombonegipfels legen. Wegen großer Terrainſchwierigkeiten und erbitterten Wi⸗ derſtandes des Feindes, der unſerem Vorrücken durch Gewehrfeuer und Granaten, ſowie Steineherabrollen ſich widerſetzte, gelang es unſeren Truppen, ſich nur einiger Verſchanzungen zu bemächtigen. Der Feind widerſteht fortgeſetzt auf den höchſten Berggipfeln. Die Unſrigen ſtehen in enger Fühlung mit ihm. Da wir durch Flieger⸗ erkundungen erfahren hatten, daß der Feind eiligſt die durch kürzliche Angriffe unſerer Flieger auf dem Flug⸗ platz Aiaovizza angerichteten Schäden ausbeſſert, wurde der Flugplatz geſtern früh durch ein Geſchwader neuer⸗ dings mit 120 Bomben beworfen. Zwei Schuppen er⸗ hielten Volltreffer, der ganze Flugplatz wurde verwü⸗ ſtet und Feuersbrünſte wurden hervorgerufen. Unſere mehr als eine halbe Stunde lang dem feindlichen Feuer ausgeſetzten Flieger ſind von dem kühnen Streich unver⸗ ſehrt zurückgekehtrtt. 1 Der türkiſche Krieg. WTB. Konſtantinopel, 30. Aug. Das Große Hauptquartier meldet von der Dardanellen ront: Der Feind erneuerte am 28. Auguſt ſeine Angriffe vom 26. und 27. Auguſt in der Gegend von Anaforta. Die feindlichen Angriffe waren in den letzten drei Tagen be⸗ ſonders zäh. Der Feind wurde nichtsdeſtoweniger völ⸗ lig zurückgeſchlagen und erlitt ungeheure Verluſte. Wir eroberten durch Gegenangriffe eini⸗ ge in unſerem Zentrum gelegene Schützengräben zurück, die vom Feinde beſetzt waren und töteten die Beſatzung. Während der Kämpfe in den letzten zwei Tagen verlor der Feind 10 000 Mann an Toten. Unſere Verluſte ſind im Vergleich dazu ganz gering. Unſere am Kampfe teilnehmenden Flugzeuge warfen mit Erfolg Bomben auf die Stellungen und Lager. Sonſt hat ſich nichts Wichtiges ereignet. Neues vom Tage. Eine Kriegstagung für Denkmalpflege. WTB. Brüſſel, 30. Aug. Unter dem Protektorat des Generalgouverneurs Georg Freiherrn von Biſſing und in Anweſenheit des Prinzen Johann von Sachſen findet hier eine Kriegstagung für Denkmal⸗ pflege ſtatt, deren Dauer auf drei Tage berechnet iſt. Vertreten ſind die Mitglieder des ſtändigen Ausſchuſſes für Denkmalpflege, der Vorſtand des Bundes für Hei⸗ matſchutz und Vertreter der Denkmalpflege bei den Bun⸗ desſtaaten, ſowie Vertreter der öſterreichiſch⸗ungariſchen Regierung.. Wilſon und Deutſchland. WTB. Waſhington, 30. Aug.(Reuter.) Präſi⸗ dent Wilſon beſchloß, keinen Urlaub anzutreten, bis die Angelegenheit mit Deutſchland endgiltig geordnet iſt. Zur Nachlaßregelung von Kriegern. Deer ſchreckliche Weltkrieg, der uns umtoſt, rafft eine große Zahl jüngerer Männer aus dem Leben hinweg, die an ſich noch keinen Anlaß gehabt hätten, für den Fall ihres Ablebens eine letztwillige Verfügung zu kref⸗ fen. Es greift daher, ſofern nicht eine vertragsmäßige Erbfolge vorliegt, in Ermangelung einer letztwilligen Verfügung die geſetzliche Erbfolge Pla g.. Neben der reichsrechtlichen Erbfolgeordnung beſteht im Deutſchen Reiche eine Reihe landesgeſetzlicher Vor⸗ ſchriften, namentlich über das landländliche Erbrecht, über bäuerliche und adelige Stammgüter. Abgeſehen von dieſen beſonderen Vermögensſtücken geſchieht die Be⸗ erbung nach den allgemeinen Regeln. Irgendwelche Be⸗ SSS SS er SSS Wer edle Freunde von ſich ſtößt, der ſtößt ſein eignes 0 10 Leben, das er liebte, von ſich. Sophokles. Weder Glück noch Stern. Eine Geſchichte von Edmund Hoefer. 3 Nachdruck verboten.) Ich glaube herzlich gern, daß meine Leſer keinen Augenblick darüber im Zweifel ſind, wer dieſe ſogenannte Bekannte geweſen. Bei mir ſelber war das indeſſen um ſo weniger der Fall, als das Raten überhaupt weder meine Stärke, noch meine Liebhaberei iſt. Ich war daher ern dich überraſcht, Ils meine Frau nach einer Pauſe einer Art von Schmollen ſagte:„Treuloſer Kopf! Der denn anders, als die wunderſchöne junge Frau mit de traurigen Augen und dem widerwärtigen, ſtaub⸗ gauen Mann aus dem Coupe erſter Klaſſe?“ „Der Tauſend!“ rief ich ganz betroffen aus;„die neben uns? Wenn du dich nicht getäuſcht „Ich habe mich nicht getäuſcht,“ unterbrach ſie mich,„wie wäre das möglich? Sie kam, wie ich ſage, 1 mir drein, ſo daß ich ſie vollſtändig ſah— sein Geſicht, keine Erſcheinung, die man vergißt er e wechſelt! Und obendrein grüßte ſie mich, da ie din vermutlich gleichfalls erkannte, ſehr artig, ja wahrhaft und freundlich und ſogar mit einem Lächeln— du glaubſt nicht, wie reizend ihr das ſtand!“ „Nun, ſagte ich kopfſchüttelnd,„da iſt die Abge⸗ ſchloſſenheit denn erklärt, von der unſer Wirt erzählte — umgänglich ſah der Staubgraue am wenigſten aus. Und ich gratuliere uns nicht zu der Nachbarſchaft— das wird langweilig, wo nicht gar unbehaglich werden.“ „Mir iſt ein Gedanke gekommen, der ihre Zurück⸗ gezogenheit und obendrein den traurigen Ausdruck der armen Dame vielleicht erklärt,“ bemerkte Hermine nach⸗ denklich.„Sie trug auch jetzt wieder das einfarbige Grau ſchrankungen der Fähigkeit, Erbe zu werden, kennt das Geſetz nicht; nur für juriſtiſche Perſonen kann durch Lan⸗ desgeſetz die Zuläſſigkeit von Zuwendungen an ſtaatliche Genehmigung geknüpft werden(tote Hand). Auch macht es keinen Unterſchied, ob der Erbe Inländer oder Aus⸗ länder iſt. Die Erbunwürdigkeit wird durch Anfech⸗ tung des Erbſchaftserwerbes geltend gemacht. Die An⸗ fechtung iſt erſt nach dem Anfall der Erbſchaft zuläſſig. Als erſter Grundſatz im Erbrecht und in der Erb⸗ folge gilt die Beſtimmung des Bürgerlichen Geſetz⸗ buches(B. G. B.), daß mit dem Tode einer Perſon(dem „Erbfall“) deren Vermögen(die„Erbſchaft“) als Gan⸗ 75 auf eine oder mehrere Perſonen(die„Erben“) über⸗ geht. 5 a E Der Beweis des Todes muß von demjenigen geführt werden, der ein Erbrecht geltend macht. Dieſer Nach⸗ weis wird durch eine ſtandesamtliche Sterbeurkunde er⸗ bracht, die gemäß den Veſtimmungen des Zivilgeſetzes von dem Standesbeamten, in deſſen Bezirk der Tod er⸗ folgt iſt, und der den Sterbefall beurkundet hat, aus⸗ gefertigt wird. Für Kriegsſterbefälle namentlich für ſol⸗ che, die außerhalb des Deutſchen Reiches erfolgen, fin⸗ det dieſe Beſtimmung über die Zuſtändigkeit des Stan⸗ desbeamten naturgemäß keine Anwendung. Viele Leute ſind der Anſicht, zum Nachweiſe des Ablebens einer Zivilperſon im Kriege genüge es, wenn die Meldung der Militärbehörde oder des Zentralnachweisbureaus des Kriegsminiſteriums, daß der Betreffende gefallen ſei, vorgelegt werde. Dies iſt aber nicht der Fall, vielmehr 90 auch der Tod dieſer Perſon durch eine ſtandesamt⸗ liche Sterbeurkunde nachgewieſen werden. Welches Stan⸗ desamt für die Beurkundung ſolcher Sterbefälle und dem⸗ emäß auch für die Ausſtellung der Sterbeurkunde zu⸗ ſtändig iſt, wird durch die kaiſerlichen Verordnungen vom 4. November 1875 und vom 20. Januar 1879 beſtimmt, die beſagen, daß Sterbefälle von Militärperſonen, die in der Armee ſtanden und ihr Standquartier verlaſſen hat⸗ ten, durch den Kommandeur derjenigen Truppe, bei der der Verſtorbene diente und von ſolchen Perſonen, die ſich auf in Dienſt geſtellten Schiffen der Marine befanden, von dem zuſtändigen Marineſtationshommando dem Standesbeamten desjenigen Ortes anzuzeigen ſind, in dem der Verſtorbene ſeinen letzten Wohnſitz gehabt hat und wenn der Wohnſitz im Inlande nicht bekannt iſt(öz. B. wenn der Verſtorbene im Ausland wohnte), dem Standesbeamten desjenigen Ortes, in dem der Verſtor⸗ bene geboren iſt. Dieſer Standesbeamte hat alsdann die Eintragung in das Sterberegiſter und die Ausfertigung der erforderlichen Sterbeurkunde zu bewirken. Der Kom⸗ mandeur einer Truppe, die vor dem Feinde ſteht und in ſchwere, verluſtreiche Kämpfe verwickelt iſt, kann nun natürlich nicht immer jeden einzelnen Todesfall ſofort dem zuſtändigen Standesbeamten anzeigen. Daher kommt es bei Kriegsſterbefällen oft vor, daß ſich die Beſchaf⸗ fung einer Sterbeurkunde ſehr verzögert. Erwachſen dar⸗ aus dem Intereſſenten Nachteile, ſo empfiehlt es ſich, daß er ſich ſelbſt unmittelbar an die zuſtändige Militärbehörde wendet und dieſe bittet, den Tod der in Frage kommenden Perſon recht bald dem zuſtändigen Standesbeamten an⸗ zuzeigen, damit dieſer die Sterbeurkunde ausſtellen kann. Dieſer Weg iſt namentlich auch dann zu empfehlen, wenn die Sterbeurkunde zur Geltendmachung des Anſpruchs aus einer Lebensverſicherung gebraucht wird. Gerade im jetzigen Kriege kommt leider ſehr häufig die Meldung ſeitens der Militärbehörde:„vermißt“. dieſe Nachricht iſt gleichbedeutend mit dem geſetzlichen „ verſchollen“. Wer verſchollen iſt, kann nur im Wege des Aufgebotsverfahrens, das von der Reichszivilprozeßord⸗ nung geregelt iſt, für tot erklärt werden.. Für Kriegsteilnehmer gelten andere Beſtimmungen und kürzere Friſten als für Leute bürgerlichen Berufs. Wer als Angehöriger einer bewaffneten Macht— auch einer fremden— an einem Kriege teilgenommen hat, während des Krieges vermißt worden und ſeitdem ver⸗ ſchollen iſt, kann für tot erklärt werden, wenn ſeit dem Friedenſchluß drei Jahre verſtrichen ſind. Hat ein Frie⸗ densſchluß nicht ſtattgefunden, ſo beginnt der dreijährige Zeitraum mit dem Schluſſe des Jahres, in dem der Krieg beendigt worden iſt. a* Als Angehöriger einer bewaffneten Macht gilt auch wie neulich auf der Reiſe: es ſieht faſt aus wie Halb⸗ trauer.“ „Das mußt du denn freilich beſſer verſtehen als ich,“ verſetzte ich und wandte mich dem eben anlangenden Früh⸗ ſtück zu. Doch redeten wir während desſelben noch hin und her über die Nachbarn, und wie wir uns ihnen gegenüber zu verhalten hätten, wenn ſie noch längere Zeit verweilten. Selbſt Hermine ſah ein, daß es dabei aller⸗ hand denkbare Zwiſchenfälle geben konnte, die weder für jene noch für uns ohne weiteres auf die Seite zu ſchieben waren.— Nach einer Weile erhielt ich den Beweis, daß Her⸗ mine ſich allerdings nicht getäuſcht hatte— das Paar ging richtig an uns vorüber— der mürriſche, ruhloſe Reiſende von neulich, in ſeiner Reiſetracht, mit ſeiner Reiſemütze, ebenſo verdrießlich und ebenſo, obgleich er ſichtbar ſeine Schritte nach denen ſeiner Begleiterin regu⸗ lieren wollte, wiederum einen Schritt voraus, und die anmutsvolle, ſchöne Frau mit dem liebreizenden Geſicht und den trauervollen blauen Augen. Da ſie uns er⸗ blickte, machte die Dame eine leiſe, grüßende Bewegung, und ein nicht minder leiſes Lächeln verſchönte für einen Moment ihr Geſicht— Hermine hatte recht, es ſtand ihr wunderbar!— Wir erwiderten den Gruß— man übt eine derartige Höflichkeit ja ohnehin immer auf ſol⸗ chen Stellen, wo viele Gäſte längere Zeit nebeneinander leben— und da lüftete denn auch der Herr, mit einem verdrießlichen Blick uns meſſend, für eine Sekunde die Mütze von dem dünnen, fadblonden Haar. Mittags an der Table d'hote fanden wir unſere Plätze neben den ihren— die Dame rückte, da es ein wenig eng war, ihren Stuhl weiter— und als wir uns ge⸗ ſetzt und die Suppe gegeſſen hatten, war es— Wunder über Wunder!— der Mann mit dem mürriſchen Blick, der die Unterhaltung begann:„Wir fuhren, glaub' ich, vor einiger Zeit zuſammen von der Reſidenz bis Fried⸗ richs hafen?“— Ich beſtätigte das und dann kamen noch ein paar weitere derartige Fragen und Antworten, icht derjenige, der ſich in einem Amts⸗ oder Dienſtverhältnis oder zum Zwecke freiwilliger Hilfeleiſtung(z. B. in der gegen gilt als ſolcher nicht z. B. der Armeelieferant oder der Kriegsberichterſtatter, die Zeichner und Photo⸗ graphen illuſtrierter Kriegszeitungen und Zeitſchriften. Die Friſt der Kriegs verſchollenheit iſt zwar auf drei Jahre abgekürzt; ſie iſt immer noch recht lange zulange, zumal die Friſt erſt mit Ende des Krieges zu laufen beginnt. Wann aber wird dieſes Ende daſein? Daraus werden ſicher mancherlei Schwierigkeiten der man⸗ nigfaltigſten Art zu erwarten ſein. Es iſt daher faſt mit Gewißheit darauf zu hoffen, daß die Reichsgeſetzgebung nach Beendigung des Kriegs als eine ihrer erſten und keineswegs unwichtigſten Aufgaben die Notwendigkeit vor⸗ finden wird, eine weitere Abkürzung der Verſchollenheits⸗ friſt herbeizuführen. 5 f Die Tätigkeit der Artillerie bei einem Sturm auf feindliche Feldbefeſtigungen. G. K. G. Ein erfolgreicher Angriff ohne energiſche Arkil⸗ lerievorbereitung(Zuſammenſchießen feindlicher Gräben uſw.) iſt folgenden ſei ein Sturmangriff, wie er ſich faſt immer zuträ in großen Umriſſen beſchrieben. Die Munitionslager ſind außerordentlich ſtark gefüllt, wie es nur vor einer größeren Feuertätigkeit der Fall iſt. Jeder Kanonier ahn, daß etwas in Vorbe e tung iſt, während o fiziell niemand etwas beſtimmtes weiß. Wirklich, das Geahnte wird Wahrheit! Der Batterieführer läßt abends zum vollzähligen Appell antreten. den nächſten Tag iſt auf 3.30 Uhr, Gefechtsbereilchaft auf 4 Uhr befohlen. Damit iſt al es ge aßt! Durch den Weckruf des Poſtens iſt um die feſtgeſetzte Zeit der Schlaf aus und der Kaffee in aller Haſt und Eile geſchlürft, und hinaus geht's an die Geſchütze. Die Richtkanoniere ſehen die Richtmitel nochnals gründlich nach, während die Geſchütz- und Zugführer über alles Kontrolle ausüben. Punkt 4 Uhr ſteht die Batterie gefechtsbereit und iſt des Kommandos ihres Führers, der ſich lange vorher mit ſeinem Stab in die Beobachtungsſtelle begeben hat, gewärtig. Inzwiſchen ſino die Franzmänner duſch unſere 21⸗Zentimeter⸗ Granaten, die ſchon ſeit etwa einer halben Stunde zu ihnen die ihnen droht, ſokort erkannt, indem auch ſie heftig zu feuern beginnen. Schon ch'agen die erſten Granaten mit furchtbaren De⸗ hinter unſerer Front einſchlagen. Unterdeſſen haben auch unſere 15⸗Zentemeter⸗Haubitzen eingeſetzt. Es folgen die 10,5⸗Zenti⸗ meter⸗Haubitzen ſowie die 10⸗Zenkimeter⸗Langrohrkanonen. Zu dem ohrenbeläubenden Lärm ſämtlicher Kanonen geſellt ſich end⸗ lich um 4.35 die Feldkanone. Es iſt ein wahrer Höllenlärm, ein Kommando kaum zu verſtehen. Die ſchweren Geſchütze bekämpfen die feindlichen Erdbe⸗ feſtigungen, Gräben, Blockhäuſer uſw.; während die leichteren Jeldgeſchütze und Langroh kano en beſon ders die feindlichen rück⸗ wärtigen Verbindungen und die feindliche Artillerie bekämpfen. Unſer geſamles Feuer iſt auf kaum 1000 Meter in der Breite verteilt. Dieſes Gelände mit ſeinen feindlichen Gräben durch⸗ ſetzt, wird vom Feinde für uneinnehmbar bezeichnet!— Und es muß doch genommen werden! Inzwiſchen ſteigert ſich die Heftig⸗ keit des Feuers gegenſeitig immer mehr, ſodaß man faſt im Zweifel ſein könnte, ob die Gegner oder wir einen Angriff aus⸗ führen wollen. Die Arlilleriebeobachter im vorderſten deutſchen verſtändigen durch Jernſprecher ihre Vorgeſetzten. In einem Unterſtand tief unter der Erdoberfläche arbeitet der Artilleriekommandeur mit ſeinem Stab, befindet ſich die Fernſprechzentrale, in der alle Meldungen einlaufen und Be⸗ fehle ausgehen. Schon über 2 Stunden dauert dieſes Artillerie⸗ duett. Die feindlichen Granaten und Schrappnels finden kaum noch Beachkung, ſo ſehr hat die Mannſchaſt ſich in dem Kampf ver⸗ biſſen. Die glühend heiß gewordenen Rohre werden, ſo gut es geht, gekühlt und gereinigt. In Friedenszeiten würde man den Geſchützen derartige Ueberanſtrengungen nie zutrauen. Feuer⸗ beſchleunigung auf mindeſtens ſechs Schuß in der Minute(pro Geſchütz) wird kommandiert. Jetzt hat das Feuer ſeinen Höhe⸗ punkt erreicht. Man ſieht die Mannſchaft mit Hingebung aller Kräfte arbeiten. Richten, Geſchoß einſetzen und Abziehen er⸗ folgen wie auf einen Schlag! Der Infanterieſturm iſt auf 7.30 Uhr angeſetzt, dem⸗ nach muß bis zu dieſer Zeit die Artillerie ihr erſte Hauptauf⸗ gabe melöſt haben. Endlich iſt die Zeit gekommen! Nach i*˙ iAr»m»re p ·qjçꝙ— r ̃ ũ b ⁵˙ J1 nm——— ·˙ ö gedachte unſerer Tour durch die Schweiz, und wie ſchön die Tage geweſen. 5„ „Das muß ein großer Genuß geweſen ſein, und Sie ſind ſeiner gewiß recht von Herzen froh geworden,“ redete die Dame, und auch die Stimme, die wir zum erſten Mal hörten, entſprach allem übrigen: es war ein glockenreiner, ſanfter Alt.„Ich kann nicht ſagen, wie mich Ihr Jubel heut früh gerührt hat,“ ſetzte ſie hinzu, ſich gegen meine Frau neigend, und es war faſt, 4 als würden ihre Augen feucht;„nicht wahr, es war, weil Ihnen das Gebirge drüben ſo wunderklar und groß in die Augen ſchaute?“ ö „Meine Frau iſt nämlich ein Gebirgskind,“ ſagte der Herr wieder in herbem Ton, dem obendrein etwas wie Spott beigemiſcht ſchien,„und hat Heimweh wie ein ſolches, und gönnt niemand den Genuß, der ihr verſagt iſt. Hätten ihre Kräfte es erlaubt, die leider noch ſchwach ſind, ſo wäre das Heimweh wohl geſtillt worden. So aber muß es ſich mit dem Sehen aus der Ferne begnügen.“ — Es war wunderbar: der Ausdruck und Ton blieben Krankenpflege) bei der bewaffneten Macht befindet; da⸗ und unter Umſtänden für gewiſſe Verhältniſſe eine all⸗ beid er Aufmerkſamkeit unſerer Gegner faſt unmöglich. Im nach⸗ 5 8 Tagwache für hinüberfliegen, aus dem Schlaf geweckt und haben die Gefahr, tonationen um uns ein. In kaum 15 Minuten werden gege r; 140 Schuß der Franzosen gezählt, die voe, zwichen und Schützengraben beobachten alle Schüſſe auf rich ige Lage und 9 2 ee ee ee 34 * rund dreiſtündigem Bombardement erachtet man das Werk für ſturmreif, das heißt unſere Infanterie kann unter dem Schutz des Pu verdampfes, der die ganze Gegend einhüllt, ihre Grä⸗ ben verlaſſen u am Sturm auf das total zerſchoſſene Werk anſetzen. In dem ganzen beſchoſſenen Raum iſt kaum noch ein Quadratmeter, der unverſehrt iſt. Alles gleicht einem umge⸗ ackerten bezw. durchwühllen Feld. Einen Moment vor Beginn des Sturmes wird un er Feuer in des Hinterge ä de des Gegners verlegt, ſodaß dem Feind kein Entrinnen aus ſeinen Löchern mehr möglich iſt, und damit er keine Reſerven zur Unterſtützung herbeiführen kann, ohne zu riskieren, in unſer mörderiſches Schrapnell⸗ und Granatfeuer zu geraten. Mit dem Glocken⸗ ſchlag 7.30 Uhr ſetzt unſere Infanterie mit aufgeflanztem Seiten⸗ gewehr und Handgrana en bea faet zum Sturm an. Sobald ſie die vorgeſchriebene Linie erreicht hat, beginnt ſie mit dem Neueinſchanzen. Das geſchieht unter dem Schutz von Maſchenen⸗ gewehren und Schützen hinter Stahlſchilden, die ſich an dieſer telle niedergelaſſen haben. Dieſe Arbeit muß unſere Infan⸗ terie unter fortwährender Beunruhigung durch feindliche Feuer⸗ überfälle ausführen. Die Franzoſen führen gewöhnlich kurz nachher einen oder mehrere Gegenſtöße aus. Mit geradezu wütendem Artilleriefeuer leiten ſie den Gegenangriff ein. Unſere halbeingeſchanzte Infanterie erlebt furchtbare Stunden. Aber ſie hält aus. Die er Angriff teifft unſere Arcil erie nicht un⸗ vorbereitet. Man wußte, in welcher Art und aus welcher Richtung der Angriff erfolgen würde. Alle Geſchütze waren vorher ſchon auf ihre Ziele eingerichtet, und kaum haben die feindlichen Geſchütze ihre eren Geſchoſſe ves ſeuerk, als auch unſere erſten Gruppen drüben bei ihrem Ziel angelangt ſind? Wir beſtreichen das Gelände(Schluchten uſw.). in dem ſich die Feinde zum Sturm erheben wollen und in dem ihre Re⸗ ſerven ſich befinden. Unſere Flieger, wie auch Veberläufer haben bekundet, daß ſich bereits ſechs zur Unterſtützung heran⸗ gezogene Infanterieregimenter in eine unter unſerem Artillerie- feuer liegenden Schlucht aufhalten. Die Granaten und Schrap⸗ nells beſtreuen das ganze Gelände derartig dicht, daß es faſt un⸗ möglich iſt, die Gräben zu verlaſſen, ohne reihenweiſe hin⸗ gemäht zu werden. Außerdem erwartet ſie unſer raſendes In⸗ fanteriefeuer, das auch andauernd im Kampfe iſt. Während wir alles aufs neue in Stand ſetzen, und ſich unſere Infanterie vollends eingräbt, bereitet der Feind einen weiteren Stoß vor. Er läßt bis zum anderen Spälnachmittag auf ſich warten und be⸗ ginnt mit einem ſtarken Feuerüberfall auf uns und unſere Infante⸗ rie. Scheinbar hat er weitere Artillerie zur Verſtärkung heran⸗ gezogen. Nochmals beginnt der Kampf, und dieſes Mal mit noch größerer Hefligkeit. Im allgemeinen aber iſt der Angriff eine Wiederholung von geſtern. Nach einer Kampfzeit von etwa drei Stunden hölliſchem Feuer und Donner, endete er wieder mit einer glatten Abweiſung. Aus Wut über die Verluſte und den vereitelten aber⸗ maligen Vorſtos, richtet nun der Feind allmählich ſeine geſamte Artillerie auf die unſrige, um wenigſtens hier Schaden anzu⸗ richten. Wir erwidern ebenso energiſch, und nun iſt ein großes Arlillerieduell im Gange. Unſere ganze Stellung befindet ſich in Rauch gehüllt. Ein Granatloch ſitzt an dem anderen. Die De⸗ tonationen übertönen die Kommandos der ſich heißer geſchrieenen Zug⸗ und Geſchützführer! Sprengſtücke, Schrapnellkugeln, Steine und Erdmaſſen uſw. fliegen überall umher, praſſeln gegen das Geſchütz und zerſtören den Einſchnitt. Es ſcheint wie ein Wunder, daß die Mannſchaft noch am Leben, bezw. ſo wenig Verluſte erlitten hat. ̃ Allmählich wird es ruhiger, und endlich tritt nächtliche Stille ein. Dunkel iſt es auf dem Kampffeld geworden, nur ſieht man hie und da Leuchtkugeln in der Luft. Es war mög⸗ lich die feindliche Stellung zu nehmen und gegen die heftigſten mehrfachen Angriffe zu behaupten. e Die Deutſchen als Feſtungs⸗ bezwinger. Mit Breſt⸗Likowsk iſt wiederum ein ſtarker ruſ⸗ ſiſcher Waffenplatz gefallen. Ein neues Glied der ruſ⸗ ſiſchen Sperrkette— eines der letzten— iſt geſprengt und ein neuer für die Verſammlung und Verſchiebung größerer Heeresmaſſen beſonders wichtiger Punkt dem Feinde abgenommen worden. Als Feſtungsbezwinger ſtehen unſere Truppen ſeit Anfang dieſes Krieges uner⸗ reicht da. Im Weſten ſind neun Feſtungen in unſere Hand gefallen: Lüttich, Namur, Longwy, Montmedy La Fere, Laon, Maubeuge, Antwerpen, Lille und außer⸗ dem die ſechs Forts: Manonviller, Givet, Les Ayvelles, Hirſon, Conde und Camp des Romains. Im Oſten hat Rußland elf Feſtungen verloren: Lihau, Ro⸗ zan, Pultusk, Iwangorod, Warſchau, Lomza, Oſtrolenka, Kowno, Nowo⸗Georgiewsk, Oſſowiec und Breſt⸗Litowsk. Die Wegnahme der feſten Plätze in Belgien und Frankreich, fällt in die erſten zehn Wochen des Krieges, die der ruſſiſchen Feſtungen begann— von der Beſetzung Libaus am 8. Mai 1915 abgeſehen — erſt am Ende des erſten Kriegsjahres. Trotz der in der Zwiſchenzeit überall geſammelten Erfahrungen iſt aber das Bild in ſeinen Grundzügen unverändert ge⸗ blieben. Einer regelrechten Belagerung durch deutſche Truppen widerſteht kein feſter Platz. In kurzer Zeit erliegen die Werke den Nerven der Beſatzungstruppen und der ungeheuren Wirkung der deutſchen und öſterrei⸗ chiſch⸗ungariſchen ſchweren Geſchütze. Lüttich fiel in einem überrumpelnden Sturme, Namur nach fünf⸗ tägiger, Maubeuge nach zweitägiger Beſchießung, Antwerpen,„die ſtärkſte Feſtung der Welt“, nach zwölftägiger Belagerung durch verhältnismäßig ſchwache Truppen. Einen Teil der obengenannten Feſtungen und. Forts haben die Franzoſen überhaupt nicht verteidigt, ein anderer Teil wurde ihnen nach kurzer Beſchießung genommen. In mehreren Fällen war der Infanterie⸗ ſturm nicht mehr nötig. ö Ganz ähnlich iſt es nun auch im Oſten gegangen. Libau, Rozan, Lomza, Oſtrolenka und Oſ⸗ ſowiee ſind ohne regelrechte Belagerung gefallen. War⸗ ſchau gaben die Ruſſen preis, als die Plonie⸗Stellung von unſeren Truppen genommen war, und auch Praga räumten ſie nach vier Tagen, Iwangorod am drei⸗ zehnten Tage nach dem Beginn des Angriffs, Kowno nach zwölftägiger Beſchießung. Aber auch die Ein⸗ nahme der großen Feſtung Nowo Georgiewsk mit ihren mehr als 700 Geſchützen und über zwei Armee⸗ korps Beſatzungstruppen dauerte wenig länger. Am 7. Auguſt fiel ſchon das Fort Dembe, am 19. Auguſt Auguſt der ganze Platz in unſere Hände. Bei Breſt⸗ Litowsk iſt eine Woche lang um die Vorſtellung ge⸗ kämpft worden, dann wurde die ſtändige Beſeſtigung ſo⸗ fort im Sturm genommen. Das Niederringen dieſer Feſtungen war nur mit 5 Hilfe des Krupp'ſchen 42⸗Centimeter⸗Mörſers und des öſterreichiſchen 30,5⸗Centimeter⸗Mörſers möglich. Der ſche 42 Ctm.⸗Mörſer beſitzt eine günſtige Schußweite von 12 bis 14 Klm. Für die Geſchütze des Verteidigers ſind dieſe Batterien überhaupt nicht erreichbar, abgeſehen davon, daß die Beobachtung für die Verteidi⸗ gungsartillerie nur durch Aeroplane vorzunehmen wäre, gegen welche Möglichkeit durch eine gute Maskierung der Mörſerbatterien ausreichend Sorge getroffen wird. Die einmal durch die Preſſe gegangene Nachrricht von der Zerſtörung eines 42 Ctm.⸗Mörſers gleicht daher einer Ente, es handelte ſich wahrſcheinlich um ein deutſches 21 Ctm., ein öſterreichiſches 24 Ctm. oder ein deutſches 28 Ctm.⸗Wurfgeſchütz. Keine der beſtehenden Panzer⸗ befeſtigung vermag dem Durchſchlagen des 42 Ctm.⸗Mör⸗ ſers Widerſtand zu leiſten. Man müßte in Zukunft bei 5 M. dicke Eiſenbetondecken und 50 Ctm. Kuppel⸗ ſtärke der Panzertürme anordnen, wollte man auf einen Widerſtand rechnen. Die Wirkung der bei 800 Kg. ſchwe⸗ ren Bombe iſt ſo groß, daß die Kuppeln durch die im Innern einer Kaſematte erfolgende Exploſion des Bom⸗ be durch den ſich bildenden immenſen Gasdruck abge⸗ hoben und der Mechanismus vollkommen zerſtört wird, wenn ſchon nicht die Kuppel ſelbſt getroffen wird. Die Leute der Beſatzung erſticken, werden von einem Ende eines Kaſematteganges ans andere geſchleudert, und oft wie die Fliegen an die Wand gepreßt. Dieſe ſchanderhaften Wirkungen machen es daher verſtändlich, daß die franzöſiſche Heeresverwaltung im Laufe des Krieges alle Panzerkuppeln der Forts Verdun, Toul, Belfort, ſowie der zwiſchenliegenden Werklinien und bei Paris abdecken ließ, die Forts auch gar nicht mehr beſetzt hält und alles in feldmäßige Stellungen und offen plaziert, denn die Werke in ihrer heutigen Form bilden nur vorzügliche Zielſcheiben für die Mörſerbat⸗ terien des Gegners. Wieweit dieſe Erfahrungen, die in ſo auffallender Weiſe ſich nach Ablauf des erſten Kriegsjahres erneuern, bereits einen allgemeinen Schluß auf den Wert der Fe⸗ ſtungen im Kriege der Gegenwart zulaſſen, kann ſpä⸗ teren Erörterungen vorbehalten bleiben. Uns mag vor⸗ erſt die erfreuliche Tatſache genügen, daß unſere Geg⸗ ner keine auch nur annähernd ähnliche Erfolge im Kampfe gegen Feſtungen aufzuweiſen haben. Tſingtau und Prze⸗ myſl ſind erſt nach einer monatelangen Belagerung voll heißer Kämpfe ruhmreich gefallen. Die Feſte Boyen blieb uneinnehmbar. So ſind wir vorderhand berech⸗ tigt, die Fähigkeit zur überraſchend ſchnellen Bezwin⸗ gung feſter Plätze als eine beſondere Eigenart der deut⸗ ſchen Truppen und der unſerer Verbündeten anzuſehen. Den Führern, die ſo großes erzielten, den Tapferen, die es durchſtritten, und den Männern, die dazu die ge⸗ waltigen Waffen erſannen und fertigten, ſchulden wir dafür umſomehr Bewunderung und Dank. Lokales. Seckenheim, den 31. Auguſt 1915. Mitteilungen aus der Gemeinderatsſitzung vom 27. Auguſt 1915. Ein Grundſtück wird amtlich geſchätzt. Das Grundſtück des Stephan Winkler ſoll zur Er⸗ ſtellung des zweiten Tiefbrunnens ganz erworben werden. Zur Führung des Fahrnisinventars ſchloſſen, das Erſatzſtücke nicht eingetragen und im Uebrigen jährlich 3% abgeſchrieben werden ſollen. Das Entwäſſerungsprojekt des Bahnhofs Friedrichs⸗ feld wird als zuläſſig erklärt. Das Koksanfahren wird an Gg. M. Frey übertragen. Ein Farren ſoll verſteigert und auf dem Markt zu Mosbach Erſatz beſchafft werden. Für Liebesgaben an Unterſeeboote werden 20 Mk. bewilligt. Verſchtedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. Baden. () Karlsruhe, 30. Aug. Auf Anregung des ba⸗ diſchen Miniſteriums des Innern iſt zwiſchen den Staa⸗ ten Baden, Württemberg und Bayern eine Vereinbarung betreffend die Landesbrotmarken getroffen worden. Die Vereinbarung tritt am 1. September in Kraft. Von dieſem Tage an können die badiſchen Landesbrotmarken auch in Württemberg und Bayern abgegeben werden. () Karlsruhe, 30. Aug. Die vom badiſchen Lan⸗ desverein vom Roten Kreuz in Angriff genommenen Vorarbeiten für den badiſchen Opfertag nehmen einen günſtigen Fortgang. Die Militärbehörde hat die Er⸗ laubnis erteilt, daß das am Opfertag zu Zwecken des Roten Kreuzes gekaufte Eichenlaub von Militärperſonen auch an der Uniform getragen werden darf. () Karlsruhe, 30. Aug. Die Brot⸗Mehlpreiſe werden unzweifelhaft unter dem Einfluß der neuen Ernte⸗ preiſe im Großherzogtum Baden eine Herabſetzung er⸗ fahren. Der neue Preis kann allerdings noch nicht als⸗ bald in Wirkſamkeit kreten, weil vorerſt noch Mehl aus den Vorräten der alten Ernte vorhanden iſt, das noch zu den alten Preiſen abgeſetzt werden muß. Vor dem Monat Oktober iſt nicht zu erwarten, daß durchgehend Mehl der neuen Ernte in den Verbrauch gelangt. (Mannheim, 30. Aug.(Ein ſchreckliches Familiendrama.) Im Neckar in unmittelbarer Nähe des Bootshauſes des Mannheimer Rudervereins„Ami⸗ citia“ wurden am Samstag nachmittag 5 Leichen geländet. Die alsbald eingeleitete Unterſuchung ergab, daß es ſich um die 32jährige Witwe Dreiling mit ihren 4 Kindern, 3 Mädchen und einem Knaben, handelte. Die Kinder ſtanden im Alter von 8, 6, 4 und 2 Jahren. Die Witwe Dreiling wohnte mit zwei ihrer Kinder zuſammen und ernährte ſich durch Eisverkaufen, während die zwei anderen Kinder wegen Keuchhuſten im Käfertaler Schweſternhaus untergebracht waren. Vier weitere Kin⸗ der der Frau ſollen ſchon längere Zeit in einem auswär⸗ tigen Waiſenhaus ſein. Am Montag der vergangenen Woche holte die Witwe Dreiling die beiden Kinder aus dem Schweſternhaus weg. Die Frau war in gerichtliche Unterſuchung verwickelt, und dürfte wahrſcheinlich aus Furcht vor Strafe mit ihren Kindern in den Tod ge o 3 3 wird be⸗ „„ F ĩͤ P 8 e 0 () Maunheim, 30. Aug. in einer Rheinauer Fabrik mit Granatenfüllen beſchänltigte 28jährige Sophie Mantel zog ſich eine Blutvergiftung zu, der ſie erlag. () Wiesloch, 30. Aug. Einer weiteren badiſchen Schweſter i die Rote Kreuz⸗Medaille 2. Klaſſe verliehen worden, und zwar der Oberwärterin Marie Richter, früher bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch, die als Oberſchweſter ſeit Kriegsbeginn im Etappenſanitäts⸗ dienſt Dienſte leiſtet. f () Obertsrot b. Raſtatt, 30. Aug. Am Sonnkag fand unter ſtarker Beteiligung der Gemeindemitglieder von Obertsrot⸗Hilpertsau die Einweihung der neuen „Herz⸗Jeſu⸗Kirche“ ſtatt. Erzbiſchof Dr. Nörber voll⸗ zog am Sonntag vormittag nach 8 Uhr die Einweihungs⸗ zeremonien, worauf kurz vor 11 Uhr, nach Beendigung des Weiheakts, das Gotteshaus geöffnet wurde. Um ½12 Uhr traf das Großherzogspaar in zwei Automo⸗ bilen von Schloß Eberſtein ein und wurde am Kirchen⸗ portale von dem Erzbiſchof an der Spitze der Geiſtlich⸗ keit begrüßt. Der Großherzog dankte für die Begrüßungs⸗ worte und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß die beiden Gemeinden jetzt ein Gotteshaus beſitzen, denn gerade in der gegenwärtigen ſchweren Kriegszeit ſei es nötig, den chriſtlichen Glauben zu pflegen. Das Großherzogspaar wohnte ſodann dem feierlichen Hochamt an und begab ſich um ½1 Uhr nach Schloß Eberſtein zurück. An die Einweihung ſchloß ſich ein gemeinſames Mahl, bei welchem Erzbiſchof Dr. Nörber einen Trinkſpruch auf den Großherzog und das Groh. Haus ausbrachte. () Müllheim, 30. Aug. Von den kürzlich durch Mülhauſen i. E. geführten gefangenen franzöſiſchen Al⸗ penjäger trugen verſchiedene die in der franzöſiſchen Armee neu eingeführten Stahlhelme. Die Helme ähneln dem üblichen Feuerwehrhelm, nur iſt die Form niedriger, ge⸗ drückter; die Helme haben einen blaugrauen Lackanſtrich. (Von der Mainau, 30. Aug. Die Großherzogin Luiſe wird am Dienstag den 31. Auguſt aus Baden⸗ Baden hier eintreffen und für 10 bis 14 Tage auf Schloß Mainau Wohnung nehmen.. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Zu verkaufen. Gut erhalt. 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Js., 1. betr. den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl, 2. betr. den Verkehr mit Hafer und 3. betr. den Verkehr mit Gerſte ſowie auf Grund der mit Erlaß Gr. Miniſteriums des Innern vom 31. Juli d. Js. Nr. 33350 erteilten Ermächtigung für den Bezirk des Kommunalverbandes mannheim-⸗Land an Stelle des§ 5 der genannten Bekanntmachung beſtimmt: 3 Die Dreſchmaſchinenbeſitzer dürfen nicht eher mit dem Ausdreſchen des Getreides beginnen, als bis ihnen der bürgermeiſteramtliche Dreſchſchein ausgehändigt iſt. Nach Beendigung des Dreſchgeſchäfts hat der Dreſchmaſchinen⸗ beſitzer auf jedem Dreſchſchein den Tag zu vermerken, an dem der Ausdruſch erfolgt iſt. Außerdem hat er auf dem Dreſchſchein anzugeben, welchen Dreſchlohn er für jeden ausgedroſchenen Haufen(10 Garben) oder jeden Wagen oder für die geſamte ausgedroſchene Menge verlangt hat. Den Dreſchſchein hat er ſodann unmittelbar an das Bür⸗ germeiſteramt zurückzuſenden. Mannheim, den 12. Auguſt 1915. Großh. Sezirksamt Abt. 1. Dr. Strauß. Heſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. 5 Seckenheim, den 26. Auguſt 1915. Kürgermeiſteramt: Volz. Koch. Weiarmtmachuimg. Die nächſte Auszahlung der Kriegsunterzüßzungen erfolgt ausſchließljch am Mittwoch, den 1. September 1915, vormittags von 8— 12 Uhr und nachmittags von 2— 6 Uhr. An dieſem Tage müſſen alle Unterſtützungsbeträge abgeholt werden. ö Sonstige Ein- und Auszahlungen können am ge⸗ nannten Tage nicht erkolgen. Seckenheim, den 28. Auguſt 1915. Sürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die Förderung der Viehzucht im Kreiſe Mannheim betr. Der Verband der unterbadiſchen(Rindvieh⸗) Zucht- genoſſenſchaften veranſtaltet am Mitiwoch, den 8. Heptember, vormittags 10 Uhr beginnend ſeinen diesjährigen Zentral⸗Zuchtviehmartt in Mosbach. Auf dieſem Markte können Landwirte und Gemein⸗ den ihren Bedarf an gezüchtetem Jung⸗ und Großvieh (Farren, Kuhrinder, Kalbinnen und Kühen) decken. Die Kreisverwaltung wird, wenn eine genügende Anzahl von Anmeldungen einkommt, eine Kommiſſion von Sachverſtändigen, darunter einen Bezirkstierarzt, behufs Mitwirkung beim Einkauf der Tiere nach Mosbach ſenden. Die Kreisverwaltung wird außerdem für eingeführte Farren und für weibliche Zuchttiere angemeſſene Kreis⸗ prämien bewilligen, vorausgeſetzt, daß zum Ankauf der Tiere die Kreiskommiſſion ihre Zuſtimmung gegeben hat. Die Eiſenbahnfrachtkoſten werden je hälftig von der Großh. Staatskaſſe und von der Kreiskaſſe übernommen. Mannheim, den 26. Auguſt 1915. Kreisausſchuſf. Beſchluß. Vorſtehendes wird mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß Anmeldungen bei uns bis ſpäteſtens Samstag, den 4. Heptember d. Js. Mittags 12 Ahr erfolgt ſein müſſen. Der Zuchtviehmarkt in Radolfzell wird in dieſem Jahre wahrſcheinlich nicht abgehalten werden. Seckenheim, den 28. Auguſt 1915. Kürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Gefangenenfürſorge betr. Wir erſuchen die hieſige Einwohnerſchaft falls Kriegs⸗ teilnehmer in Gefangenſchaft geraten, dies ſofort unter Angabe der Feld⸗ und Gefangenenadreſſe auf dem Rat- haus Zimmer Nr. 7 anzumelden. Seckenheim, den 23. Juni 1915. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch Als Erfriscehungsgetränk für unsere Krieger im Felde empfehle Himbeer- und Citronensaft Fr. Wagner's Nachf. nn. W. Höllstin 5 9 Koch. Koch.