Gechonheimer Anzeiger, Moes heimer Anzeiger, Neckarhauſer Zeitung, Goͤinger Zeitung. FF1‚—uwůn§mp!! qr Ä—..] Amtsblatt Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. der Bürgermaisterämter Seckenheim, ee eee Ilvesheim, Meharhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Err Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Au nahme Rabatt. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Fernſprechanſchluß Nr. 16. FEC e 2 FFPFPFfFfffFfffPfPffpßccßccccc Seckenheim, Samstag, 15. Jahrgang * —— Grodno genommen. Kriegschronik 1914—— 0 SSR D SSD Sr SSS Sr eee September: Rouen iſt von den Franzosen geräumt worden. N — Ein deutſcher Flieger iſt über Belfort erſchienen und hat mehrere Bomben abgeworfen. g — Paris erwartet die Belagerung: der Militärgouverneur von Paris empfiehlt, Frauen und Kinder nach Bordeaux zu bringen, um ſie vor den Entbehrungen bei einer Belagerung zu bewahren. Die fremden Diplomaten haben Paris im Sonderzug verlaſſen. 4. September: Reims wird von den Deutſchen ohne Kamp beſetzt. e — Deutſche Truppen dringen bis Creil von Seelis vor. 2 — Boulogne ſur Mer iſt geräumt. e ee — Die Armee des Generaloberſten v. Bülow hat bis Ende Auguſt nach einer Zählung 6 Fahnen, 233 ſchwere Geſchütze, 116 Feldgeſchütze, 70 Maſchinengewehre und 166 Fahrzeuge erbeutet und 12 934 Gefangene gemacht. e — Die öſterreichiſch⸗ungariſche Armee hat Lemberg aus ſtra⸗ tegiſchen Gründen freiwillig geräumt. — In Kairo werden die diplomatiſchen Vertreter Deutſch⸗ lands und Oeſterreich⸗Angarns von dem engliſchen Militär⸗ kommandanten aufgefordert, Aegypten binnen 24 Stunden zu verlaſſen. N 1 1 — An der braſilianiſchen Küſte bohrt der deutſche Krenzer „Dresden“ den engliſchen Dampfer„Holmwood“ in den Grund.„ — In Belgien wird eine deutſche Poſt⸗ und Telegraphen⸗ verwaltung eingerichtet. — 2 2 SSS Der Weltkrieg. Die Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg machte in ihrem nördlichſten Teil durch die Erſtürmung des Brückenkopzes bei Lennewaden, das nordweſtlich von Friedrichſtadt liegt, wieder erfreu⸗ liche Fortſchritte und dürfte vielleicht jetzt ſchon der Düna übergang erzwungen ſein; dadurch würde Niga ſeiner Bahnverbindung mit Friedrichſtadt, Jakob⸗ ſtadt und Dünaburg verluſtig gehen. O:ſtlich der Feſtung Kowno ſtellten ſich die Ruſſen nochmals; trotz Einſetzung ſtarker Kräfte, die ungewöhnlich hohe Verluſte erlitten, war ihnen ein Aufhalten unſerer kampferprobten Trupfen nicht möglich. f 4 Die Feſtung Grodno ſcheink nun ganz in unſerer Hand zu ſein und der Niemen wurde hier von unſeren Sturmtruppen durch eine raſche Tat überſchritten, worauf die Stadt genommen wurde. Ueberraſchend iſt die kleine Zahl von Gefangenen— 400 Mann—, die dabei gemacht wurden. Offenbar haben die Ruſſen rechtzeitig diesmal das Weite geſucht. D 2 8 2 e e 1 e, 9 8 2 e, 8 Daus foo 0 75 00 2 5 85 5 2 o, Nee SowWͤiec 30 42 , 8 8 0 N ee, ee, Hob % eule house, ow* 2 l,— Diele ee, elt: Ylbnim Die Feſtung Grodno iſt der linke ſtarke Eckpfeiler der Njemen⸗Linie. Von hier aus fließt der Niemen bekanntlich nach Norden und bildet dadurch einen langen natürlichen Wall gegen unſere oſtpreußiſche Grenze. Durch die Lage an der Hauptbahnlinie Warſchau— Petersburg, ſowie durch die Lage an dem„Njemen⸗Knie“ hat Grodno ſeine Bedeutung er angt. Der Aus dau dieſer ur elten polniſchen Stadt zur Feſtung erfolgte im Laufe der 9er Jahre. Der größte Teil der Befeſtigungswerke 0. e, 7 7 5 liegt weſtlich und ſüdlich des Niemen. Der äußere Forts⸗ gürtel iſt ziemlich modern ausgebaut worden. Während des Krieges ſollen gegen Weſten und Süden eine Reihe ſtarker Feldbefeſtigungen angelegt worden ſeiit. Im Frie⸗ den hat Grodno eine ſtarke Garniſon von mehreren In⸗ fanterieregimentern, eine Feldbrigade und 2 Sappeur⸗ bataillone. Bei der Südarmee werden weitere Verfolgungs⸗ . kämpfe unter Annäherung an den Sereth-Abſchnitt ge⸗ meldet— der Sereth fließt ungefähr 25 Kilometer wen. öſtlich in gleicher Richtung wie die Strypa dem Dujeſtr zu— und die öſterreichiſch-ungariſchen Truppen ſind in weiterem Umfange über die ruſſiſche Grenze vorgedrungen. Dadurch nimmt dieſe Südgruppe aufs neue die Richtung gegen die dort vorſpringende Ecke Beſſarabiens. 2 3 2 38 2 5 3 Die Ereigniſſe im eſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WB. Paris, 3. Sept. Amtlicher Bericht von geſtern nach mittag 3 Uhr: Man meldet im Laufe der Nacht nur Hand granatenkämpfe um Souchez und einige Geſchütz kämpfe im Abſchnitt von Neuville. Im Gebiet von Roye und in den Vogeſen Kämpfe mit Petarden am Schratzmännle. g Abends 11 Uhr: In Belgien richtete unſere Artillerie als Antwort auf die Beſchießung von Nieuport⸗Stadt und der Abſchnitte von Steenſtragte und Beeſinghe ein wirkſames Feuer gegen die in Tätigkeit befindlichen feindlichen Minenwerfer und Batterien, ſowie gegen Truppenanſammlungen und Paels des Feindes. Im Arkois Austauſch von Luftkorpedos und Hand⸗ granaten an den Sappenkämpfen. Zwiſchen Somme und ODiſe brachten unſere Batterien das Feuer der deutſchen Ar illerie in der Umgebung von Armancourt und Canny zum Schweigen. Der Feind warf eine Anzahl von Brandbomben auf Soiſſons und die benachbarte Gegend. Starke gegenſeitige Beſchießung auf, der Aisnefront, zwiſchen Ville⸗au⸗Bois und Legodat, in der Cham⸗ pagne und am Weſtrand der Argonnen. Geſchützſeuer in Lo⸗ thringen, in den Vogeſen und im Fechtabſchnitt. 328 Der Kohlenarbeiterſtreik in Südwales. WTB. London, 3. Sept. Die„Morning Poſt“ ſchreibt in einem Leitartikel: In dem Kohlenarbeiterſtreik in Südwales ſcheinen wir einen jener vorübergehenden Waffenſtillſtande erreicht zu haben, die mit einem ſchön⸗ klingenden Ausdruck als Ausgleich bezeichnet werden. Selbſtverſtändlich iſt er dadurch erzielt worden, daß die Regierung vor den Forderungen der Arbeiter die Waf⸗ fen geſtreckt hat und zwar ſo unbedingt, als ob es nie ein Munitionsgeſetz gegeben hätte. Die Bergleute wiſſen, daß ein Stillſtand in den Kohlenlieferungen bei der je⸗ tzigen gefährlichen Lage Englands ein Stoß ins Herz für die Flotte bedeuten würde. Sie wiſſen, wie große Freude und welche Hoffnung ein Streik in Südwales in Berlin erwecken würde. Morgen werden ſie die Ar⸗ beit vielleicht wieder aufnehmen, aber wie lange werden ſie ihr letztes Verſprechen halten? Es iſt niederſchlagend, daß alle Verſöhnungspolitik den Zweck der Verſöhnung nicht erreichen kann. Südwales gibt ein ſehr ſchlechtes Beiſpiel. Man erſchrickt vor den Folgen, wenn es Nach⸗ folge finden ſollte.. e b e Keine Ausſicht zur Einführung der engliſchen „ Wehrpflicht. E WTB. Maucheſter, 3. Sept. Der Londoner Korre⸗ ſpondent des Mancheſter Guardian ſchreibt, er habe Grund zu erklären, daß weder unmittelbar noch ſoweit man in die Zukunft ſehen könne, Ausſicht für Einführung der Wehrpflicht beſtehe. Das Kriegsamt habe für Monate mehr fertig ausgebildete Soldaten, als es ausrüſten und zur Front ſenden könne. Faſt jedes engliſche Dorf ſei voller Soldaten. Man ſähe ſie auf allen Landwegen. Die meiſten ſeien über 6 Monate, viele ein ganzes Jahr ausgebildet worden. Als die Regierung zu Anfang des Jahres die dritte Million Soldaten gefordert habe, ſeien die erſten zwei Millionen nahezu vollſtändig geweſen. Es beſtehe kein Mangel an Rekruten. Das Problem für das Kriegsamt ſei, ſie auszurüſten, zu bewaffnen, aus⸗ 0 zubilden und an die Front zu ſenden. Die deutſche Bevölkerungszunahme in eng⸗ ö liſchem Lichte. 3 WTB. London, 3. Sept. Der Pekersburger Korre ſpondent der„Morning Poſt“ hält die Berechnungen ruſſiſcher Offiziere, daß Deutſchland neue Soldaten nicht mehr aufbringen könne und ſeine letzten Mannſchaften im Felde habe, für unzutreffend. Der Korreſpondent glaubt, den Grund für den Ueberſchuß an deutſchen Sol⸗ daten darin finden zu wollen, daß Deutſchland die Wahr⸗ heit über die Zunahme ſeiner Bevölkerung ſeit Jahr⸗ zehnten verheimlicht habe. Hier finde ein Statiſtiker ein intereſſantes Thema für eine Doktorarbeit. Die deutſche Erklärung an Amerika. Der deutſche Botſchafter in Washington, Graf Bernſtorff, hat der Regierung der Vereinigten Staaten mitgeteilt, daß nach den beſtehenden Inſtruktionen Paſſagierdamp⸗ fer nicht ohne vorherige Warnung und ohne daß das Leben der Nichtkombattanten in Sicherheit gebracht ſei, verſenkt werden ſollen. Die deutſche Regierung ſetzt da⸗ bei voraus, daß die betreffenden Schiffe nicht zu fliehen verſuchen und keinen Wiederſtand leiſten, widrigenfalls ſie ſich ohne weiteres der Zerſtörung ausſetzen. Es iſt dies ein großes Entgegenkommen deutſcherſeits und man ſollte denken, daß die Regierung der Vereinigten Staaten mit dieſer Erklärung zufrieden ſein könnte. Angeſichts der Tatſache, daß die engliſchen Paſſagierdampfer ar⸗ miert und zum Angriff und Abwehr ausgerüſtet zu ſein pflegen, iſt es ein großes Riſiko, wenn den Kom⸗ mandanten der deutſchen Kriegsſchiffe und Unterſeeboote auferlegt wird, Paſſagierdampfer nicht ohne Warnung zu verſenken. Vor allem ſind die Unterſeeboote der Ge⸗ fahr ausgeſetzt, daß ein armierter Paſſagierdampfer mit Angriffsmaßregeln vorgeht und das deutſche Schiff ge⸗ fährdet. Unſerer Meinung nach iſt das Entgegenkom⸗ men Deutſchlands bei dem bekannten hinterliſtigen Ver⸗ . der engliſchen Marinebehörden zum mindeſten ein ehr großes und es ſollte beim erſten Fall eines Wider⸗ ſtandes ſeitens engliſcher Kapitäne die neue Anordnung rückgängig gemacht werde. 8 be Löſung der Arabie⸗Frage? 1 WTB. Berlin, 3. Sept. Der Vertreter von Wolffs Telegr. Bureau hat durch Funkſpruch aus Newyork ge⸗ meldet: Die bisherigen Nachrichten über die vorläu⸗ fige Löſung der Arabic, Frage hat einen ſehr günſtigen Eindruck gemacht, ſogar derart, daß die Ausſichten für die engliſche Anleihe ſich ſehr verſchlechtert haben. Die Freiheit der Meere. We. Mancheſter, 3. Sept. Der„Mancheſter Guardian“ ſchreibt in einem Leitartikel, Wilſon befinde ſich offenbar in Verſuchung, die engliſch⸗amerikaniſche und die deulſch⸗amerika⸗ niſche Streitfrage gleichzeitig zu erledigen. Das Blatt will die Bedeutung des eineinhalb Jahrhunderte währenden Streites zwiſchen England und Amerika keineswegs unterſchätzen. Die Deutſchen verſuchten offenbar aus egoiſtiſchen Gründen, dieſen Anreiz möglichſt ſtark zu machen. Grey habe an dieſe Gefahr gedacht, als er ſagte, daß England nach dem Kriege bereit ſein würde, im Verein mit anderen Mächten die Frage der Freiheit der Meere zu erörtern. Das Blatt ſchlägt vor, den völker⸗ rechtlichen Streit Englands zu erledigen, indem man ein Maxi⸗ mum der Kriegstätigkeit gegen Deutſchland mit einem Minimum Verletzung neutraler Rechte vereine. Das Blatt hofft, auf dieſe Weiſe werde der Streit mit den Vereinigten Staaten erledigt und zugleich verhindert werden können, daß Präſident Wilſon den Streit mit England und Deutſchland gleichzeitig zu löſen verſuchen würde Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 3. Sept. Amtlich wird verlautbart vom 3. September 1915, mittags: N 5 Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: In Oſtgali⸗ zien iſt der Gegner überall in die Sereth⸗Linie zurück⸗ geworfen. Unſere Armeen verfolgen. An der Reichs⸗ grenze nördlich Zalosze und öſtlich Brody, ſowie im Raume weſtlich Dubno und im wolhynviſchen Fe⸗ ſtungsdreſieſck ſtellte ſich der Feind neuerlich an gan zer Front. Unſere Truppen befinden ſich im Angriff Auch bei unſeren an der oberen Jaſiolda fechtenden Streitkräften dauern die Kämpfe fort. Die Ruſſen wur den aus einigen am Rande des Sumpfgebietes angelegten Verſchanzungen geworfen. a 129 5 Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: IDNRvon Höfer, Feldmarſchallleutnant. 1 Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 3. Sept. Amtlich wird verlautbarl vom 3. September 1915, mittags: 5 Italieniſcher Kriegsſchauplaß: Die auf dem ſüdweſtlichen Kriegsſchauplatz im allgemeinen ein⸗ getretene Ruhe hielt auch geſtern an. Im Tiroler Grenz⸗ gebiet kam es bei der Mandron⸗Hütte(im oberſten Val di Genova) und ſüdlich Mori zu kleineren Gefechten, die mit dem Zurückgehen des Feindes endeten. Im Raume von Flitſch und an einigen anderen Stellen der küſten⸗ ländiſchen Front fanden Geſchütz⸗ und Minenwerferkämpfe ſtatt. Abends ſchlugen unſere Truppen einen heftigen Angriff auf den Südteil des Tolmeiner Brücken⸗ kopfes ab. 4 1 f Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Der italieniſche Tagesbericht. 1 WTB. Rom, 2. Sept. Heeresbericht. Die feindliche Artillerie ſetzte die Beſchießung von Borgo im Tale von Su⸗ gana fort und begann die Beſchießung von Renſegno, wo ſie Brände verurſachte. Anſere Artillerie bombardierte ein Muni⸗ tionsdepot auf der Anderetalp im Sextentale und ſprengte es in die Luft. Sie erwiderte wirkſam auf das Feuer der feind⸗ lichen Artillerie im Seebachtale oberhalb der Werke von Predil. lomte des Vorts Hemann norduch von Futſch, deſſen eine Kuppe d f ch unſere Geſchütze getroffen wurde. Die feindliche Artillerie mittleren Kalibers warf einige Bomben gegen den Bahnhof von Cormona, ohne Schaden anzurichten. In der Gegend des Großen Pal in Kärnten ſtellten unſere gegen die feindlichen Stellungen ausgeſchickten Patrouillen in einigen kürzlich vom Gegner verlorenen Gräben 103 Leichen feſt. Auf dem Karſt hat der Feind ebenfalls einige Gräben geräumt, in denen er viele Waffen und Munition zurückließ, die von unſeren Truppen ge⸗ ſammelt werden.. ö 22 2 2 f Der türkiſche Krieg. Türkiſche Transportſchiffe verſenkt? WTB. Paris, 3. Sept.(Amtlicher Bericht.) An den Dar⸗ danellen war es in der letzten Auguſtwoche auf der Südfront im ganzen ſehr ruhig. Im nö d lichen Kampfzebiet lieferten die eng⸗ liſchen Truppen glückliche Kämpfe, die den lebhaft umſtrittenen Hügel öſtlich Bejuk und Anaforta in ihren Beſitz brachten. Dem von einem unſerer Flugzeuge am 20. Auguſt verſenkten Trans⸗ portdampfer, der bei Abſahiliman ankerte, reihen ſich vier von engliſchen Unterſeebooten torpedierte Transporte an, zwei an derſelben Stelle, die beiden anderen zwiſchen Gallipoli und Na⸗ gara. Die Schiffsgeſchütze der Alliierten haben in der Meerenge liegende Schiffe getroffen. 5 Neues vom Tage. Es hat geholfen. WTB. Berlin, 3. Sept. Die„Nordd. Allg. Zeitung“ ſchreibt unter der Veberſchrift: Erfolg deutſcher Gegenmaß⸗ regeln: Die dem Völkerrecht widerſprechende Behandlung der d eutſchen Kriegs⸗ und Zivilgefangenen in Dahome in Nord⸗ afrika durch die franzöſiſchen Behörden, insbeſondere ihre Her⸗ anziehung zu übermäßigen Arbeiten unter klimatiſch äußerſt ungünſtigen Verhältniſſen, hat bekanntlich der deutſchen Heeres⸗ verwaltung Veranlaſſung gegeben, nachdem alle Verhand⸗ lungen ergebnislos geblieben waren, eine größere An⸗ zahl franzöſiſcher Kriegsgefangener in den Moorgegenden Nordweſtdeutſchlands mit der Torfgewinnung und Kul⸗ tivierungsarbeiten zu beſchäftigen. Der Aufenthalt daſelbſt iſt ebenſowenig, wie die Beſchäftigung irgendwie geſundheitsſchädlich, aber die Arbeit iſt naturgemäß weniger angenehm, als in den gewöhnlichen Gefangenenlagern, wenn auch bei weitem nicht ſo angreifend, wie die Beſchäfligung der deutſchen Kriegsgefangenen im Inneren Afrikas.— Nachdem die deutſche Regierung erfahren hatte, daß die deutſchen Gefangenen ſämtlich aus Dahome nach geſunden Plätzen Nordafrikas gebracht worden ſind, wurde ein beträchtlicher Teil der franzöſiſchen Gefangenen aus den Moor⸗ gegenden in die alten Gefangenenlager zurückgebracht. Neuer⸗ dings hat die franzöſiſche Regierung mitgeteilt, daß alle im Innern Nordafrikas befindlichen deutſchen Kriegsgefangenen an gefundheitlich einwandfreie, kühlere nordafrikaniſche Plätze ge⸗ bracht worden ſind. Auch hat ſie ſich unter der Vorausſetzung der Gegenſeitigkeit damit einverſtanden erklärt, daß dieſe Plätze von geeigneten, deutſcherſeits vorzuſchlagenden neutralen Per⸗ ſönlichkeiten beſichtigt werden. In der Vorausſetzung, daß durch dieſe Beſichtigung die franzöſiſche Mitteilung beſtätigt wird, ſind auch die übrigen franzöſiſchen Kriegsgefangenen aus den Moor⸗ lagern wieder in die gewöhnlichen Gefangenenlager überführt worden. N Die Friedenstätigkeit des Papſtes. n WTB. Waſhington, 3. Sept.(Reuter.) Der ame⸗ rikaniſche Kardinal Gibbons überreichte dem Präſidenten Wilſon ein Schreiben des Papſtes, das Friedensfragen behandelt. Der Kardinal beſuchte auch den Staatsſekretär Lanſing. Die ſerbiſche Antwort an die Entente. WTB. Frankfurt a. M., 3. Sept. Ein Privat⸗ felegramm der Frankfurter Zeitung meldet aus Chiaſſo: Die ſerbiſche Antwort auf die Note des Vierverbandes iſt nunmehr bei den beteiligten Ententeregierungen einge⸗ gangen. Dieſe bewahren vorläufig ſtrengſtes Still⸗ ſchweigen. Immerhin iſt einiges durchgeſickert. Schon dor einigen Tagen verlautete, daß Serbien nach Rück⸗ ſprache mit Athen ſeine Konzeſſionen über die Wardar⸗ linie hinaus ausdehnen und einen Teil des ehemaligen Wilajets Monaſtir abtreten wolle, das bekanntlich Bul⸗ garien ganz verlangt. Jedoch beſteht ſowohl die ſerbiſche wie die griechiſche Regierung darauf, daß ihre Länder weilen direkt aueinanderaren den. Man glaubt nicht, daß Bulgarien durch dieſe Konzeſſionen ganz befriedigt wird, erhofft aber die Fortdauer der Verhandlungen unter tä⸗ tiger Mitwirkung von Venizelos, deſſen wirtſchaftliches Abkommen mit dem Vierverband als günſtiges Anzeichen Es gibt in der Menſchenſeele Saiten, die nie erſchlaffen, 0 dern erklingen, ſo e berührt werden. Scherr. Eiine Geſchichte von Edmund Hoefer. 5 2 Fortſetzung folgt.(Nachdruck verboten.) Sein Leben war niemals ein leichtes geweſen und ihm von keiner Seite erleichtert worden— von ihm ſelber freilich am wenigſten. Was Wunder daher, daß er nicht nur kalt und egoiſtiſch, ſondern auch hart und ſchroff geworden war, daß ſein Scherz leicht als Spott herauskam, und daß das Gute und Milde, das Schöne und Edle, das es denn doch auch in dieſem Menſchen gab, nur ſelten und ſozuſagen unter ſchweren Wehen einmal hervor⸗ brach und zur Herrſchaft gelangte! Ich kann es meinen Leſern nicht verdenken, wenn nach dieſer Schilderung ihr Urteil über den Mann kein freundliches iſt, ſie ihn vielmehr für einen Menſchen erklären, mit dem ſie nichts zu tun haben möchten und zu dem man niemals etwas wie Liebe faſſen könnte. Dies letztere trifft leider zu. Ich glaube nicht, daß Fri⸗ fingen irgend jemals wirkliche Liebe gefunden hat— er war dazu nicht angelegt. Allein ich weiß auch nur allzu gut, daß dies ihm ſelber kein Geheimnis war und wie ein tiefer Schatten in ſeine Seele, in ſein Leben fiel; daß dieſer Mangel hier und dieſe Erkenntnis da eine traurige Rückwirkung nicht nur auf die Entwicklung, ſon⸗ dern auch auf die Aeußerung und— ſage ich: An⸗ wendung ſeiner guten und edlen Eigenſchaften hatte. Im übrigen aber dürfen die Leſer auch nicht allzu ſtreng urteilen. Liebe hatte er allerdings nicht gefunden, Hochachtung aber und Reſpekt verweigerte ihm niemand, der ihn wirklich, zumal in ſeinem Wirkungskreiſe, kennen 5 8 hatte. Es war ein Menſch von Charakter und Energie, von tadelloſer, unbeugſamer Ehrenhaftigkeit, auf die ich umſon nie vergebens alen ſtehens Bulgarien. Munitionsſorgen des Vierverbands. WTB. Mailand, 3. Sept. In einer militärischen Ueberſicht des Corriere della Sera wird angeführt, Ser⸗ bien und Italien ſeien diejenigen Länder, die am wenig⸗ ſten Munition und Material hätten. Die Alliierten müßten ſie mit Munition und Waffen verſorgen. Von ihrem Widerſtand werde das Los des Balkans und da⸗ mit zum größten Teil das Ergebnis des europäiſchen Krie⸗ ges abhängen. Die Munitionsfabrikation im Vierver⸗ band und die Verteilung der Munition an die Heere müſſe unter eine einheitliche Leitung gebracht werden. Amerika und auch die Schweiz müßten zur Herſtellung von Munition in jeder Weiſe herangezogen werden. Die⸗ jenigen Vierverbandsländer, die Waffen lieferten, ſoll⸗ ten als Gegenleiſtung Soldaten erhalten. Beſſer als alle nationalen Munitionskomitees würde eine fachmän⸗ Tadelnswert Wieder ein ſchweres Erdbeben in Italien? WTB. Bern, 3. Sept. Die von Lyoner Blätter aus Rom übermittelte Nachricht von einem ſtarken Erd⸗ beben in Avezzano, das beträchtliche Menſchenopfer ge⸗ fordert habe, wird in der italieniſchen Preſſe von der Zenſur ſtreng unterdrückt. In keiner der zahlreichen italieniſchen Zeitungen findet ſich auch nur ein Hinweis auf das ſchwere Erdbeben. 5 ö Die engliſche Niederlage bei den Dardanellen. Immer weitere Nachrichten aus Konſtantinopel enk⸗ hüllen die rieſigen Verluſte, die die Engländer und Fran⸗ zoſen bei ihren neulichen Kämpfen bei Anaforte er⸗ litten haben; auch zeigte ſich dabei wieder echt eng⸗ liſches Syſtem, andere die Kaſtanien für ſich aus dem Feuer holen zu laſſen. Wie die Engländer bei Mpern den Kanadiern die Hauptarbeit überlaſſen haben, haben ſie ſich in der vorigen Woche eine andere Stelle er⸗ koren, um mit Auſtraliern einen Erfolg zu er⸗ zwingen. Mit einer gewaltigen Kraftanſtrengung ha⸗ ben ſie den neuen Vorſtoß an den Dardanellen un⸗ ternommen. Im türkiſchen Heeresbericht iſt nicht viel Rühmens davon gemacht worden, daß dieſer engliſche Angriff abgewieſen worden iſt. Man hat ſich im all⸗ gemeinen auf die Angabe von Ort und Zeit und die Feſtſtellung beſchränkt, daß der feindliche Durchbruchs⸗ verſuch geſcheitert iſt; es ſind Londoner Blätter, die ihm das Grablied ſingen und gleichzeitig der türkiſchen Zähig⸗ keit ein hohes Lob zuerkennen. 5 Der Grundgedanke dieſer neuen überraſchenden eng⸗ liſchen Landung an der Weſtſeite der Halbinſel Galli⸗ poli beruht wohl auf der Erwägung, daß der letzte Zu⸗ fuhrweg nach Rußland, auf dem man der ruſſiſchen Armee noch Kriegsmaterial ſchicken kann, ſich in we⸗ nigen Wochen automatiſch ſchließen wird, wenn näm⸗ lich der Hafen von Archangelſk zufrieren wird. Dann iſt Rußland allein auf den Weg über Wladiwoſtok, auf die— Verſprechungen und den Geſchäftsgeiſt ſeines ja⸗ paniſchen Bundesgenoſſen angewieſen. Deshalb ſollte ein letzter Verſuch gemacht werden, den Weg über die Halbinſel Gallipoli in den Rücken der Stellungen an der Dardanellenſtraße zu öffnen, womit der Weg ins Schwarze Meer, wenn auch nicht gerade frei, ſo doch erleichtert worden wäre. Zu dieſem Zwecke landeten die Enaländer überraſchend in der Suvla⸗Bai nördlich und eine umfaſſende Kenntnis nicht nur in ſeinem eigenen und nächſten Lebens⸗ und Wirkungskreis erlangt, ſondern auch in allem und jedem, was nah und fern damit zu⸗ ſammenhing. Was ſein Ehrgeiz und das Ziel war, das er nirgends aus den Augen verlor, habe ich ſchon geſagt, und daß ſeine Zwecke im Grunde ſelbſtſüchtige geheißen werden mußten, hatte für das Ganze in Wirklichkeit keinen Nachteil. Er ſtand, wie ich ſpäter erfuhr, nicht bloß in ſeinem Bezirk im höchſten Anſehen, ſondern galt bei all' ſeinen Berufsgenoſſen als eine Autorität und als ein Bei⸗ ſpiel, wohin es ein Mann bringen könne und müſſe, der mit Einſicht und Energie ſeinen Weg verfolgt. Daß man ihm in dieſen Kreiſen ſeine Härte und Strenge, ſeine herbe, allem Idealen fremde Realität zum Vor⸗ wurf gemacht hätte, daran war nicht zu denken. Im Gegenteil fand man das alles ſelbſtverſtändlich und ſogar notwendig: ein Phraſen⸗ und Flauſenmacher hätte nie 8 Erfolge erzielen, niemals ſolchen Nutzen ſtiften. önnen. War man aber in dieſer Beziehung gegen ihn gerecht, ja vielleicht allzu nachſichtig, ſo war man's in einer anderen zu wenig. Friſingen war allerdings ſeiner äuße⸗ ren Erſcheinung nach das, was man einen häßlichen Men⸗ ſchen heißt, und das war immerhin ein Mangel, aber es gab Leute, und nicht bloß etwa Damen, die ihm dies wie eine Art von Schuld anrechneten. Sie bezogen ſich in ſolchem Urteil freilich wohl meiſtens nicht auf ſeine ſcharfen und unharmoniſchen Züge und was an ſeiner Geſtalt ſonſt dahin gehörte, ſondern mehr auf das, was man in dieſen Zügen und an ſeiner Erſcheinung als un⸗ 2 5 oder gar verlebt anſprechen mußte— ein etwas, as auf uns ſtets einen abſtoßenden, ja einen unheim⸗ lichen Eindruck zu machen pflegt. Man wußte, daß er in früher Jugend bis zur tiefen Erſchütterung ſeiner Geſundheit und beinahe bis zum Ruin des Familien⸗ vermögens„gelebt“; allein er hatte ſich nach dem Tode ſeines Vaters aufgerafft und alles wiederhergeſtellt,— bis auf die freilich unverwiſchbaren Spuren in ſeinem f r be e, jetzt völlig geſund zu N bon bisherigen Stellungen au lißölihalb⸗ inſel gelegenen, 40000 Mann, und hofften mit ihnen durch 55 Feldſtellungen der türkiſchen Armee durchbrechen zu önnen.. 3 Am 26., 27. und 28. Auguſt— alſo am Donners⸗ tag bis Sonnabend voriger Woche— hat dieſer neue Kampf gedauert. Aber wenn die Engländer auch an den beiden letzten Tagen allein 10000 Mann in den Tod jagten, ſie haben nichts weiter erreicht, als daß ſie in ein paar türkiſche Schützengräben eindrangen, aus de⸗ nen ſie ſpäter wieder hinausgeworfen wurden. Wie nämlich Londoner Blätter feſtſtellen, iſt die Hoffnung, die türkiſchen Streitkräfte überrumpeln zu können, völ⸗ lig fehlgeſchlagen. Dank eines ausgedehnten telegraphi⸗ ſchen und telephoniſchen Meldeſyſtems, das ſich über die ganze Halbinſel Gallipoli hinzieht, iſt es den Türken mög⸗ lich geweſen, den landenden Engländern ſofort ſtarke Truppenmaſſen entgegenzuwerfen.„Die Halbinſel iſt ein großer, ſtachliger Igel“, ſchreibt der„Daily Ex⸗ preß“,„der ſich mit ſeinen Stacheln gegen jeden Feind wehrt“. Mit einem Igel iſt ſchlecht umzugehen, weil er ſeine Stacheln immer direkt gegen den Feind richtet. Und während ein Igel ſonſt zuweilen ein recht luſti⸗ ger Geſell ſein kann, der munter ſeinen Weg dahin⸗ wandert, droht ihm Gefahr, ſo rollt er ſich mürriſch zu⸗ ſammen, und dem Angreifer ſtarrt ein Wald von Stacheln. entgegen. i 8 Kaum hatten die Engländer mit einem Rieſenappa⸗ rat ihre Landung an der Suvla⸗Bai ins Werk geſetzt, ſo war auch der Igel da, und der Igel war ſtärker als ſie. Den 40 000 landenden Engländern ſtanden alsbald 0000 Türken gegenüber. Hier hat ſich alſo türkiſche Zähigkeit mit deutſcher Organiſation gepaart. Der Igel iſt deutſche Arbeit. Und beide zuſammen ſind unüber⸗ windlich. Mit heller Freude wird überall dieſer neue Erfolg bei Gallipoli begrüßt werden und er wird das zelſenfeſte Vertrauen, daß die Stellungen an den Meer⸗ engen uneinnehmbar ſind, noch mehr verſtärken. Ein Proteſtſchreiben an Wilſon gegen die fortgeſetzte Waffenausfuhr nach Europa. An Seine Exzellenz, den Präſidenten der Ver. Staaten. Hochvetehrter Herr Präſident! Der„Zentral⸗Rat“ der zehn deutſchen jährlichen Konferenzen der Biſchöf⸗ lichen Methodiſtenkirchen in den Ver. Staaten, welcher 63 000 amerikaniſche Bürger vertritt, deren Patriotis⸗ mus und Loyalität nicht in Frage geſtellt werden kann von ihren ſalb⸗ nach Texas, zerſtreut ſind, hat in ſeiner zweiten Ver⸗ ſammlung gehalten in St. Louis, Mo., vom 6. bis 8. Juli 1915, folgende Beſchlüſſe einſtimmig paſſiert mit dem Auftrage, daß dieſelben mit der Beifügung der Na⸗ men aller anweſenden Mitglieder an den Präſidenten der Ver. Staaten abgeſandt werden ſolln n In Anbetracht der Tatſache, daß die enormen Waffenlieferungen von dieſem Lande an die kriegführen⸗ den Nationen Europas direkt dazu beitragen, dieſen bei⸗ ſpielloſen Krieg zu verlängern und deſſen ſchreckliche Liſte von Menſchenopfern zu vermehren, und 5 In Anbetracht, daß dieſer Handel in Kriegsmate⸗ rialien in ſolchem offenkundigen Widerſpruch mit unſeren oft wiederholten Aeußerungen und Beſtrebungen im In⸗ tereſſe der internationalen Arbitration und des Friedens ſteht, ganz beſonders angeſichts der ſtarken Betonung der⸗ ſelben durch den Aufruf unſeres Präſidenten zu einem na⸗ tionalen Gebetstag für die Wiederherſtellung des Welt⸗ friedens, und. e e eee In Anbekracht, daß dieſer Krieg bereits eine ſo erſchreckende Wut entfeſſelt, zu furchtbaren Verwüſtun⸗ gen geführt und ſolch unermeßliches Leid und Elend an⸗ gerichtet hat, ſei folgendes. 8 Beſchloſſen: 1. Im Namen der Humanität und zur Reinigung unſerer Nation von dem nur zu ſehr begründeten Vorwurf der Mitſchuld an der Verlänge⸗ rung dieſes Krieges des kommerziellen Gewinnes wegen, „den wir daraus erzielen— nicht zu reden von der di⸗ rekten Beſchuldigung der Heuchelei und der tatſächlichen Unneutralität— erheben wir hiemit den allerernſteſten Proteſt gegen die fortgeſetzte Ausfuhr von Kriegsmunition 5 ſagte er, da finde Krankheit und Schwäche keine am Menſchen. Wie auf einen ſolchen Charakter die ſchnere Fran! heit ſeiner Frau und ihre lang andauernde Schwäche wirken mußte, bedarf ebenſowenig einer Erklärung, wie ſein Mißmut über die„Badereiſe“ und ſeine Ungeduld, mit der er die ihm auferlegte Begleitung ertrug. Aus der raſtloſeſten Tätigkeit ſah er ſich in die qualvollſte Untätigkeit verſetzt; an die ihm körperlich notwendige Bewegung gewöhnt, fand er ich auch hier durch den Zu⸗ ſtand ſeiner Frau gefeſſelt, und fand ſich auf der Reiſe wie im Bade in einer Lage, die allerdings kaum lang⸗ weiliger gedacht werden konnte. Von den erſtrenungs⸗ mitteln der Weltleute verſtand oder wollte er nichts. Man konnte freilich ſagen, weshalb er unter ſolchen Umſtänden die Gattin nicht lieber allein reiſen ließ, wie man's neuerdings ja häufig genug finden kann. Aber dieſe Frage wurde, ohne daß wir ſie in Wirklichkeit auf⸗ warfen, durch das Urteil beantwortet, das er über ſeine und welche über die ganze Union, vom Atlantiſchen. Ozean bis zum Stillen Meer und von Minneſota bis rr Dr eee eee eee e,. ee 8 * r r K 8 . lungen des Reichs werden unter entſprechender Diskontverrech⸗ 9 2 nung in Zahlung genommen. W585 e 8 7 Uhr: Frühmeſſe mit * 3 an die kriegführenden europäiſchen Völker und bezeich⸗ nen dieſelbe als ein moraliſches Unrecht und eine natio⸗ nale Schmach. Wir erſuchen daher unſeren verehrten und geliebten Präſidenten aufs dringendſte, als chriſtlicher Regent, ſeinem innerſten moraliſchen Empfinden folgend, ſich aufs äußerſte zu bemühen, dieſen uns inkriminieren⸗ den Bluthandel, ſo gut ſich derſelbe auch hinter den Buch⸗ ſtaben des internationalen Völkerrechts verſchanzen mag, zu einem baldigen Ende zu bringen.. ee 2. Daß wir den Präſidenten in der Ausführung ſol⸗ cher Beſtrebungen unſerer herzlichen Sympathie und Unterſtützung verſichern, und daß wir in dieſer äußerſt kritiſchen Periode der Weltgeſchichte ſeiner in ernſtlicher Fürbitte vor dem Throne Gottes gedenken werden. Kriegs.⸗Allerlei. — Eiſenbahnländereien und Lebeusmittel⸗ produktion. Wie ein Erlaß des preußiſchen Eiſen⸗ bahnminiſters hervorhebt, ſind durch die Urbarmachung unbenutzter Eiſenbahnländereien und deren Beſtellung im ganzen rund 7000 Morgen der Gewinnung von Nah⸗ krungsmitteln zugeführt und zwar zum größten Teil mit Kartoffeln beſtellt worden. Die von den Eiſenbahnver⸗ einen und Arbeiterausſchüſſen auf dieſem Gebiet ent⸗ wickelte Tätigkeit verdiene eine ganz beſondre Hervor⸗ hebung. — Eiſengeld in der Geſchichte. Die in Aus⸗ ſicht genommene Prägung deutſcher eiſerner Fünfpfen⸗ nigſtücke bedeutet auch für die Münzenkunde und Geld⸗ geſchichte eine intereſſante Bereicherung. Eiſernes Geld iſt ſehr ſelten in der Kulturgeſchichte, wie überhaupt andere Metalle, außer Gold, Silber, Kupfer und Nickel und ihren Beſchickungen— dem deutſchen Ausdruck für „Legierung“— nur ſpärlich als Münzſtoffe verwen⸗ det worden ſind. 1842— 1845 hat Rußland Platin⸗ geld geprägt, und aus früheren Zeiten gibt es blei⸗ erne Belagerungsmünzen, wie z. B. die während der Be⸗ lagerung Braunaus 1743 durch die Oeſterreicher aus⸗ gegebenen Dreikreuzerſtücke, und eiſerne Notmünzen, die nur als ſogenannte„Kreditmünzen“ zu bewerten ſind. Wirkliches Eiſengeld in Stäben und Scheiben wurde bekanntlich einige Zeit lang in Altſparta geprägt, ſo⸗ lange der merkwürdige Kriegerſtaat ſeine Iſolierung gegen die Nachbarſtaaten und gegen Handel und Verkehr durchführen konnte. Solches Eiſengeld diente nur für den Kleinverkehr und kam gelegentlich auch ſonſt im Peleponneſes vor. n Die dritte Kriegsanleihe! Die dritte Kriegsanleihe, deren Bedingungen ſoeben bekannt⸗ gegeben werden, unterſcheidet ſich von der erſten und zweiten Kriegsanleihe weſentlich dadurch, daß keine Schatzanweiſungen ſondern nur Reichsanleihe ausgegeben wird. Dieſe iſt ſeitens des Reichs wieder bis 1924 unkündbar, zu 5 Prozent ver⸗ zinslich und wird zum Kurſe von 99, für Schuldbuchzeichnun⸗ gen zu 98,80 aufgelegt. Der Zinſenlauf beginnt am 1. April 1916. Fünf Prozent Stückzinſen bis dahin werden bei der Zah⸗ lung zu Gunſten des Zeichners verrechnet. Die Zinsſcheine ſind am 1. April und 1. Oktober jeden Jahres, der erſte Zinsſchein am 1. Oßtober 1916 fällig. e Auch dieſe Anleihe wird ohne Begrenzung ausgegeben, und es können daher alle Zeichner auf volle Zuteilung der gezeichneten Beträge rechnen. e e, e Ne Die Zeichnungsfriſt beginnt am 4. und endet am 22. Sep⸗ tember. Die Zeichnungen können wieder bei allen den Zeich⸗ nungs⸗ und Vermittlungsſtellen angebracht werden, die bei der zweiten Kriegsanleihe tätig waren(Reichsbank und alle ihre Iweiganſtalten, ſämtliche deutſche Banken und Banhiers, öffent⸗ liche Sparkaſſen und ihre Verbände, Lebensverſicherungsgeſell⸗ ſchaften und Kreditgenoſſenſchaften). Die Poſt nimmt diesmal Zeichnungen nicht nur an den kleinen Orten, ſondern überall am Schalter entgegen.„% ũ ᷑! Zahlungen önnen vom 30. September an jederzeit ge⸗ leiſtet werden. Es müſſen gezahlt werden: 3 30 0% am 18. Oktober, 5 5 i 20% am 24. November, a 8 25% am 22. Dezember 1915 und die letzten 25 0% am 22. Januar 1916. FV Die Beſtimung, wonach die Zeichnungen von% 1000.— und Darunter bis zum erſten Einzahlungstermin voll bezahlt werden müſſen, iſt weggefallen; auch den kleinen Zeichnern ſind diesmal eilzahlungen in runden, durch 100 teilbaren Beträgen geſtattet; ie Zahlung braucht erſt geleiſtet zu werden, wenn die Summe der fällig werdenden Teilbeträge wenigſtens 6 100.— beträgt. Auf die Zeichnungen bei der Poſt iſt zum 18. Oktober Vollzahlung zu leiſten. ö 1.. 0 Die im Umlauf befindlichen unverzinslichen Scha Um den bei allen Vermittlungsſtellen gleichzeitig getretenen Klagen über die langſame Lieferung der Stücke bei der zweiten Kriegsanleihe zu begegnen, werden diesmal wieder Zwi⸗ chenſcheine, aber nur zu den Stücken von% 1000.— und mehr und nur auf Antrag ausgegeben. Auch für die kleinen Stücke wiſchenſcheine auszugeben, iſt nicht möglich, da die dadurch ent⸗ ſtehende Arbeit nicht bewältigt werden könnte. Die kleinen Stücke werden aber zuerſt gedruckt werden und vorausſichtlich Im Januar zur Ausgabe gelangen. d Seckenheim Wauwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Gottesdienst⸗Ordnung. der Rath. Kirchengemeinde der evang. Kirchengemeinde 45. Sonntag nach Pfingſten. Sonntag, 5. Sept. 1915 (Patroecinium) 14. S. n. Trin. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt ½3 Uhr: Trauerfeier. 1 Generalkommunion. 610 Uhr: Hauptgottesdienſt 1 Uhr: Corporis⸗Chriſti⸗ Bruderſchaft mit Segen. Uhr: Verſammlung der ungfrauen⸗Konkregation. 7 Uhe Roſenkranz m. S. — für einen 4 Soldaten. Sammel⸗Anzeiger ur für Mitglieder der gaudw. Ein- u. Nerkanfsgenoſſenſchaft. Aube Wir empfehlen wiederholt unſern Mitgliedern den u von Wintergerſte und Reps. — Zeichnet die dritte Kriegsanleihe! Karlsruhe, den 26. Auguft 1915. An ſämtliche Verbandsgenoſſenſchaften des Genoſſenſchaftsverbandes badiſcher landw. Ver— einigungen in Karlsruhe. Demnächſt wird ſeitens des Deutſchen Reiches eine neue Kriegsanleihe zur öffentlichen Zeichnung anfgelegt werden. Bei der erſten und zweiten Kriegsanleihe haben wir uns bereit erklärt, die Vermittlung der Zeichnungen für die Mitglieder des Verbandes zu übernehmen. Nur von wenigen Vereinen wurde dieſelbe aber beanſprucht. Aus bad. landw. Kreiſen ſind ſicherlich große Summen gezeichnet worden, während bei uns im Verhältnis zu unſerer Mitgliederzahl eine verhältnismäßig kleine Sum⸗ men zuſammengekommen iſt. Wir erſuchen alle Zeichnungen auf Kriegsanleihen von ihren Mitgliedern uns zuzuführen, daß diesmal eine weit größere Summe zuſammenkommen wird. Die Reichsanleihe iſt vom Deutſchen Reiche garan⸗ tiert, als eine erſtklaſſige Kapitalanlage. Wir werden die Zeichnungen auch dieſes mal nach Möglichkeit erleichtern. 155 Summen werden ſchon vom Eingang mit 5% ver nſt. g Wir bitten dringend, im vaterländiſchen Interſſe bei allen Mitgliedern zu werben, daß moͤglichſt große Summen aus landw. Kreiſen gezeichnet werden. Die Kriegsanleihen werden ſchon in Summen von Mk. 100.— an ausgegeben. Wir ſind überzeugt, daß die meiſten Mitglieder mindeſtens dieſen Betrag, viele aber ganz bedeutend mehr übernehmen können. Die Mitarbeit an der Unterbringung der Kriegs⸗ anleihen gehört mit zu einer der vornehmſten Aufgaben unſerer Genoſſenſchaften. Mit genoſſenſchaftlichem Gruß! Centralkaſſe der bad. landw. Ein- u. Jerkaufsgenos senschaften e. G m. b. h. Der Vorſitzende des Aufſichts rat: Der Direktor: Sänger. Rlehm. Wir bringen unſern Mitgliedern vorſtehenden Auf⸗ ruf zur gefl. Kenntnis und bitten im Intereſſe des vater⸗ ländiſchen Zweckes zahlreich zeichnen zu wollen. Zeichnungen werden in der Verkaufsſtelle und beim Vorſtand entgegengenomen. er Vorſtand. 9 Landw. Ein⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaft — Curn⸗Oerein Seckenbeim E. 0. Einladung. Am kommenden Sonntag findet zum Gedenken von, auf dem Felde der Ehre gefallener Krieger ein Trauer⸗ gottesdienſt ſtatt. Unter den Gefallenen befindet ſich auch unſer treues Mitglied Roßrucker. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung. Antreten ¼3 Uhr im Saal des„Zähringer Hofes“. Der Turnrat. Evang. Kirchenchor Seckenheim. Am Dienstag ½9 Uhr Probe für die Damen. Kathol. Jünglingsberein Seckenheim. Zur Feier des Patroziniumfeſtes hält morgen unſer Verein Generalkommunſon ab. Zu vollzähliger Beteiligung lädt nochmals herzlich ein. Der Vorstand. Montag abend Zuſammenkunft der Rednerabteilung Bekanutmachung. Wir bringen hiermit zurallgemeinen Kenntnis, daß die Schweinepeſt unter dem Schweinebeßand des Bäckermeiſters Philpp Dehouſt dahier, Hauptſtraße 141 erloſchen iſt. DSperrmaßregeln wurden aufgehoben. Seckenheim, den 3. Septembera 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch Bekanntmachung. i Herbſt⸗Impfung betr. Die diesjährige öffentliche unentgeltliche Herbſt⸗Im⸗ pfung der Erſtimpflinge für die Gemeinde Seckenheim wird am Freitag, den 10. September l. Js. nachmit. 5 Uhr durch den Großh. Bezirksarzt Ul Herrn Medizinal⸗ rat Dr. Manz in Mannheim im hieſigen Rathaus vor⸗ genommen. Geimpft müſſen werden: 1. Jedes Kind, vor dem Ablauf des auf ſein Ge⸗ burtsjahr folgenden Kalenderjahres, ſofern es nicht nach ärztlichen Zeugniſſen die natürlichen Blattern überſtanden hat; 2. ältere impfpflichtige Kinder und Zöglinge, welche noch nicht oder ſchon einmal oder zweimal, jedoch ohne Erfolg geimpft wurden. Auch können ſolche Kinder zur Impfung gebracht werden, die im Frühjahr ds. Js. geboren ſind. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder und Plegebefohlenen dem Geſetze zuwider der Impfung entzogen bleiben. werden an Geld bis zu 150 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft. Für Kinder, weche von der Impfung wegen überſtandener Blattern oder früherer Impfung befreit ſein ſollen oder zur Zeit ohne Gefahr für Leben oder Geſundheit nicht geimpft werden können, ſind die ärztlichen Zeugniſſe dem Impfarzt vor⸗ zulegen. Die geimpften Kinder müſſen bei Strafvermei⸗ den zu der von dem Impfarzte bei der Impfung beſtim⸗ ten Zeit zur Nachſchau gebracht werden. Aus einem Hauſe, in welchem anſteckende Krankhei⸗ ten, wie Scharlach, Maſern, Dipheritie, Krupp, Keuchhuſten, Flecktyphus, roſenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herſchen, dürfen Impflinge zum allgemeinen Ter⸗ min nicht gebracht werden. Die Kinder müſſen zum Impftermin mit rein ge⸗ waſchenem Körper und mit reinen Kleidern erſcheinen. Seckenheim, den 2. September 1915. Bürgermeisteramt: Volz. Bekanntmachung. Da uns der außerdeutſche Markt verſchloſſen iſt, iſt laut Mitteilung Grßh. Bezirksamts der Anbau von Oelfrüch⸗ ten dringend. Wir empfehlen daher für das Früjahr 1916 beſonders den Anbau von Reps, Sonnenblumen Mohn und Lein. Seckenheim, den 3. September 1915. gürgermeiſteramt: Volz Schmitt. Koch. Wer besitzt: Flanellblusen und Musselinkleider Gardinen, Schleier, Spitzenblusen Stickereien und Häkelarbeiten Seidene Strümpfe und Tücher usw. Alle diese Stücke waschen Sie bei Schmutzigwerden am besten und billigsten mit dem bewährten und besterprobten PERSIL selbsttätigen Waschmittel Weiße Wäsche aus Leinen, Halbleinen, Baumwolle usw. Bunte Wäsche, echtfarbig oder bedruckt Wollwäsche, wie Unterzeuge, Strümpfe, wollene Jacken Schals, Handschuhe, Wolldecken usw. Weiße Wollcheviots und Kaschmirkleider oder Blusen Ein großer guterhaltener Herd zu verkaufen. Friedrichſtraße Nr. 99. Moderne 3 Eimmetwohnung m. Manſarde u. Gartenant. zu vermieten. Friedrichſtraße 31. 3⸗Jimmerwohnung mit Logia u. Garten in fr. Lage(in der Hildaſtr.) per 1. September oder ſpäter zu zu vermieten. T. 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Damaste, Bettuchhalbleinen, Handtücher,. 1 1 III Hemdentuche, gerauht Croisè etc. F 2, 7 Hlannbeim F 2,7 2* 2 Nanfprazenlige Pence eic sanſclhe von- en eee eee Dritte deutsche Kriegsanleihe Dritte Kriegsanleihe. i Seitens des Reiches unkündbar bis 1. Oktober Länger als Jahresſriſt ſteht Deutſchland einer Welt von Feinden gegenüber in ſchwerem Kampfe, wie er 0 1 kann auch der Zinsfuß nicht herab in der Geſchichte nicht ſeinesgleichen findet. Ungeheuer ſind die Opfer an Gut und Blut, die der gewaltige Krieg g fordert. Gilt es doch, 55 f habe b. Dieſe Abſich die der Zahl nach überlegen. ſich die Vernichtung 5% deutsche Reichsanleihe Deutſchlands zum Ziel geſetzt haben. ieſe Abſicht wird an den glänzenden Waffertaten von Heer und Flotte 8 f be 0 an den großartigen wirtſchaftlichen Leiſtungen des von einem einheitlichen nationalen Willen beſeelten Deutſchen und zwar Schuldverſchreibungen zum Kurſe 990% Volkes zerſchellen. Wir 887 5 5. 5 unſere Kraft 85 5 3 des 8 in dem von 155 und Schuldbucheinträge zu 98.8⸗ nicht gewollten Kriege zuverſichtlich der völligen iederwerfung der Feinde und einem Frieden entgegen, der na ichnungen hi f werd i 8 e i den Worten unſeres Kaiſers„uns die notwendigen militäriſchen, politiſchen und wirtſchaftlichen Sicherheiten für„ 2„ asse f die Zunkunft bietet re die e 5 Biel zur ce ai 5 eigen e S Kräfte in der ſoder von i Heimat und auf dem freien Meere“. ieſes Ziel erfordert nicht nur den ganzen Helden⸗ und pfermut unſerer 25 5 vor dem Feinde ſtehenden Brüder, ſondern auch die ſtärkſte Anſpannung unſerer finanziellen Kraft. Das Deutſche Herrn Kaufmann Georg Nöſer in Fecken heine Volk hat bereits bei zwei Kriegsanleihen ſeine Opferfreudigkeit und ſeinen Siegeswillen bekundet. Jetzt iſt eine entgegengenommen. dritte Kriegsanleihe aufgelegt worden. Ihr Erfolg wird hinter dem bisher Vollbrachten nicht zurückſtehen, weunn 5 jeder in Erfüllung ſeiner vaterländiſchen Pflicht ſeine verfügbaren Mittel der neuen Kriegsanleihe zuwendet. 5 8 N 6 8 werden JV e 1115 eee eee D 1 Zeichnungspreis beträgt 99%, bei Schuldbuchzeichnungen 98,80 0%. Die uldverſchreibungen ſind wie bei der Am Montag, den 6. d. 8. ach⸗ erſten und zweiten Kriegsanleihe bis zum 1. Oktober 1924 unkündbar, gewähren alſo 9 Jahre lang einen fünf⸗ 1 b Mies, Rag prozentigen Zinsgenuß. Da aber die Ausgabe ein volles Prozent unter dem Nennwert erfolgt und außerdem mittags von 1—3 Uhr werden an der Wag: eine Rückzahlung zum Nennwert nach einer Reihe von Jahren in Ausſicht ſteht, ſo iſt die wirkliche Verzinſung 5 6 noch etwas höher als 5 vom Hundert. Die Unkündbarkeit bildet für den Zeichner kein. über die halle hier Sandgrumpen gewogen. Schuldverſchreibungen auch vor dem 1. Oktober 1924 zu verfügen. Die neue Kriegsanleihe kann ſomit als eine 1. ebenſo ſichere wie gewinnbringende Kapitalanlage allen Volkskreiſen aufs wärmſte empfohlen werden. f. für Wertpapiere in Berlin(Poſtſcheckkonto Berlin Nr. 99) und bei allen Zweiganſtalten der Reichsbank mit Kaſſeueinrichtung 60 entgegengenommen. Die Zeichnungen können aber auch durch Vermittlung der Königlichen Seehandlung(Preußiſche Stantsbauk) I 2 und der Preußiſchen Zentral⸗Genoſſeuſchaftskaſſe in Berlin, der Königlichen Hauptbank in Nürnberg und ihrer Zweiganſtalten ſowie ſämtlicher deutſchen Banken, Bankiers und ihrer Filialen, ſämtlicher deutſchen öffentlichen Sparkaſſen und ihrer Verbände, Bin heute mit einem großen erfolgen. Bei ſolcher Ausdehnung der Vermittlungsſtellen iſt den weiteſten Volkskreiſen in allen Teilen des Reichs die bequemſte Transport erſtkl. Fohlen an⸗ Gelegenheit zur Beteiligung geboten. e gekommen, darunter 2 und 3 Wer zeichnen will, hat ſich zunächſt einen Zeichnungsſchein zu beſchaffen, der bei den vorgenannten Stellen,. j ind für die Zeichnungen bei der Poſt bei der betreffenden Poſtanſtalt, erhältlich iſt und nur der Ausfüllung bedarf. Auch ohne jährige Kaufliebhaber ſind— 8 Für die Zeichnungen iſt in umfaſſendſter Weiſe Sorge getragen. Sie werden bei dem Kontor der Reichshauptbauk bei jeder deutſchen Lebensverſicherungsgeſellſchaft und jeder deutſchen Kreditgenoſſenſchaft, endlich bei allen Poſtanſtalten am Schalter Verwendung von Zeichnungsſcheinen ſind briefliche Zeichnungen ſtatthaft. Die Scheine für die Zeichnungen bei der Poſt böflichſt eingeladen. 25 755 haben, da es ſich bei ihnen nur um eine Einzahlung handelt, eine vereinfachte Form. In den Landbeſtellbezirken und den f. 2 8 kleineren Städten können dieſe Zeichnungsſcheine ſchon durch den Poſtboten bezogen werden. Die ausgefüllten Scheine ſind Friedrich Hochstädter in einem Briefumſchlag mit der Adreſſe an die Poſt entweder dem Poſtboten mitzugeben oder ohne Marke in den nächſten 4 Poſtbriefkaſten zu ſtecken. ö 17 8. Pferdehandlung. 2 3 Ueber das Geld braucht man zur Zeit der Zeichnung noch nicht ſogleich zu verfügen, die Einzahlungen ver⸗ Maunheim-Feudenheim. Telefon 4788. 2 berpf i— auf einen längeren Zeitraum. Die Zeichner können vom 30. September ab jederzeit voll bezahlen. Sie ſind)).;;ö;[ 3 verpflichtet:. 8 5 55 N 8 9 5— 30 9% des gezeichneten Betrages ſpäteſtens bis zum 18. Oktober 1915, 5 ö f 20%„ 5 5 e W 3* 24. November 1915, Am 6. von 1—3 Uhr. 7 Den, 11. Sept. 25%%„„ 5„„22. Dezember 1915,; 5 S werden in der Verwieghalle Sand⸗ . 5 5 5 1 zu bezahlen. Nur wer bei der Poſt zeichnet, muß ſchon zum 18. Oktober d. J. Vollzahlung leiſten. Im übrigen ſind 5 N ⸗ Teilzahlungen nach Bedürfnis zuläſſig, jedoch nur in 75 durch 100 teilbaren Beträgen. Auch die Beträge unter 1000 Mark grumpen von 1—4 Uhr zum Tages ſind nicht ſogleich in einer Summe falg Da die einzelne Zahlung nicht geringer als 100 Mark ſein darf, ſo iſt dem Zeichner kurs gewogen. kleinerer Beträge, namentlich von 100, 200, 300 und 400 Mark, eine weitgehende Entſchließung darüber eingeräumt, an* i 8 welchen Terminen er die Teilzahlung leiſten will. So ſteht es demjenigen, welcher 100 Mark gezeichnet hat, frei, dieſen Be⸗ Bef ondere Bekanntmachung für trag erſt am 22. Januar 1916 einzuzahlen. Der Zeichner von 200 Mark braucht die erſten 100 Mark erſt am 24. November 1915, 8 1 die übrigen 100 Mark erſt am 22. Januar 1916 zu zahlen. Wer 300 Mark gezeichnet hat, hat gleichfalls bis zum 24. Novem⸗ dieſe Tage findet nicht ſtatt. ber 1915 nur 100 Mark, die zweiten 100 Mark am 22. Dezember, den Reſt am 22. Januar 1916 zu zahlen. Es findet immer eine Verſchiebung zum nächſten Zahlungstermin ſtatt, ſolange nicht mindeſtens 100 Mark zu zahlen ſind. N F Der erſte Zinsſchein iſt am 1. Oktober 1916 fällig. Der Zinſenlauf beginnt alſo am 1. April 1916. Für die Zeit 7 7 7 4 bis zum 1. April 1916 findet der Ausgleich zugunſten des Zeichners im Wege der Stückzinsberechnung ſtatt, d. h. es werden Mmiltar Cexein Seckenbeim. a dem Einzahler 5% Stückzinſen von dem auf die Einzahlung folgenden Tage ab im Wege 9 Anrechnung auf den einzu⸗ Einladung. N ö Die Mitglieder werden hiermit zu der am Sonntag für Stücke ſehakeagungen den 5, eptember mittags ½, Ahr in der evanß zahlenden Betrag vergütet. So betragen die Stückzinſen auf je 100 Mark berechnet: N für bis zum 30. Siber 1915 5 lt zul zählen 5 5—— 4 2 Kirche ſtattfindenden n 51„ am 18. Oktober 1915 228 e 3 75 55 5 i 4 7 2 n, 24. November 1915 1,75, FF ee e. 4 2 8 97,25 l. 97,05 ul. 1 a Trauergottesdienst Für jede 18 Tage, um die ſich die Einzahlung weiterhin verſchlebt, ermäßigt ſich der Stückzins um 25 Pfenng. 1 . d, zum Gedächtnis unſerer auf dem Felde der Ehre gefallene Für die Einzahlungen iſt nicht erforderlich, daß der Zeichner das Geld bar bereitliegen hat. Wer über Kameraden freundl. eingeladen, mit der Bitte ſich zahl ein Guthaben bei einer Sparkaſſe oder einer Bank verfügt, kann dieſes für die Einzahlungen in Anſpruch nehmen. Spar⸗ keech beteiligen zu wollen. Der Varſtand. kaſſen und Banken werden hinſichtlich der Abhebung namentlich dann das größte Entgegenkommen zeigen, wenn man bei f ihnen die Zeichnung vornimmt. Beſitzt der Zeichner Wertpapiere, ſo eröffnen ihm die Darlehenskaſſen des Reichs den Sammelweſen betr.: Wer ſich der Mühe unterzogel Weg, durch Beleihung das erforderliche Darlehen zu erhalten. Für dieſe Darlehen iſt der Zinsſatz um ein Viertelprozent at, Zigarrenſpitzen f ermäßigt, nämlich auf 5 ½%, während ſonſt der a 5½/ beträgt. Die Darlehensnehmer werden hinſichtlich ae e Ne b 3 1 der Zeitdauer des Darlehens bei den Darlehenskaſſen das größte Entgegenkommen finden, de ebenenfalls im Wege der Ver⸗ Sachen am morgigen 8 8 57 Vorſtand B 1. längerung des gewährten Darlehens, ſo daß eine Kündigung zu ungelegener Zeit nicht zu en iſt. Hof“ abzuliefern 8 e 015„ „Wer Schuldbuchzeichnungen wählt, genießt neben einer Kursvergünſtigung von 20 Pfennig für je 100 Mark alle N 7— Vorteile des Schuldbuchs, die hauptſächlich darin beſtehen, daß das Schuldbuch vor jedem Verluſt durch Diebſtahl, Feuer oder 8 0 5 ſonſtiges Abhandenkommen der Schuldverſchreibungen schie mithin die Sorge der Aufbewahrung beſeitigt und außerdem alle ein N e 0 3 ſonſtigen Koſten der Vermögens verwaltung erſpart, da die Eintragungen in das Schuldbuch ſowie der Bezug der Zinſen voll⸗ 6 3 ſtändig gebührenfrei erfolgen. Nur die ſpätere Ausreichung der Schuldverſchreibung, die jedoch nicht vor dem 15. Oktober 1916 fon J.& A. Kimmle. Weingutsbesitzer, Bergs zuläſſig ſein ſoll, unterliegt einer mäßigen Gebühr. Die Zinſen erhält der Schuldbuchgläubiger durch die Poſt portofrei zabern. zugeſandt; er kann ſie aber auch fortlaufend ſeiner Bank, Sparkaſſe oder Genoſſenſchaſt überweiſen laſſen oder ſie bei einer Weisswein 7 Reichs bankauſtalt oder öffentlichen Kaſſe in Empfang nehmen. Angeſichts der großen Vorzüge, welch Schuldbuch gewährt, von 70 Pig. an iſt eine möglichſt lange Beibehaltung der Eintragung dringend zu raten. e 58 e N Rotwein von 70 pig. an Aus Vorſtehendem ergibt ſich, daß die Beteiligung an der Kriegsauleihe nach jeder Richtung auch den weniger bemittelten Volksklaſſen erleichtert iſt. Die Anleihe ſtellt eine hochverzinsliche und unbedingt ſſchere Blutwein p. Flasche J. 40 mx. Anlage dar. Darüber hinaus aber iſt es eine Ehrenſache des Deutſchen Volkes, durch umfangreiche Zeichnungen fkranko Seckenheim. a i die weiteren Mittel an ubringen, deren Heer und Flotte zur Vollendung ihrer ſchweren Aufgaben in dem um Bestellungen nimmt jederzeit entgegen Leben und Zukunft des aterkandes geführten Krieg unbedingt bedürfen. 48029 8g. Stahl, Kapellenstr. 22. Grosse Huswahl in ferfigen Für den 14 0 a0 1 0 0 10 81 J Feiwillige Feuerwehr Seckenheſm. 2 7 1—. . 5 0 Samstag, den 4. September abends . Damen-, Mädcdzen-. 1* ½9 Uhr a 5 25. Und Rinder-Hiite 27 empfehle meine bekannt prima Qualitäten Umerbeiten alter Hüte nach Wunsch. Schwarz Leder indie 8 in verschiedenen Preislagen, sowie Verwaltungs ratsmitglieder werden erſucht, Trauer- Hüte acdhsindt ur nabe e 0 . in grosser Auswahl. Naufscdind: iur Beitelnlagen. f 10 0 beben Wiesser-IIli Emil Werder Nachfolger EBIDOS Karten““ Tasersttssse 40. 8 Oruns fbettnerten.“ nh. Rieherd Rall. g. 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