Naa ae A Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Hr. dd. Gecßenheimer Anzeiger, Joes heimer Anz Sechenheim, 1. Hmisblatf der Bürgermeisterämter Seckenheim, Ioesheim, Nearhansen nd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Deutsche Enioge dei ouchez und in den Vogesen. eiger, Neckarhauſer Zeitung, Goͤinger Senung. N e K e D e Samsiag, den 1. September 1915. CCCCõã ͤ dddddddß0ßGßã ä ⁵ã ĩ ß. Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg.: die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 823 Jahrgang 22170 Die Uerfolgung im Osten geht weiter. 0 Kriegschronik 1914 0 . 7.. 10. September: Der rechte deutſche Flügel bei Paris wird vor überlegenen franzöſiſchen Kräften zurückgenommen. — Der deutſche Kronprinz hat mit ſeiner Armee die befeſtigte feindliche Stellung ſüdweſtlich von Verdun genommen. — Die belgiſche Stadt Gent wird von den Deutſchen beſetzt. Die Deutſchen zerſtören Binart, da dort auf die deutſchen Truppen von der Bevölkerung geſchoſſen wurde. — General v. Hindenburg hat mit dem Oſtheer den linken Flügel der noch in Oſtpreußen befindlichen ruſſiſchen Armee geſchlagen. In der Umgegend von Lemberg beginnt eine neue Schlacht. — Die Walfiſchbai wird von deutſchen Truppen beſetzt. — Der amerikaniſche Botſchafter in Paris proteſtiert energiſch bei der franzöſiſchen Regierung gegen die unwürdige Behand⸗ lung der in franzöſiſcher Gefangenſchaft befindlichen Deutſchen. — Der japaniſche Torpedobootszerſtörer„Schirotaye“ iſt vor Tſingtau geſunken. — Das Deutſche Reich legt eine fünfprozentige Kriegsanleihe zum Kurs von 97 ein halb Vrozent auf. September: Oer rechte Flügel des Genercleberſten von Kluck muß ſich vor übe legenen franzöſiſchen Streitkräften zurückziehen. a — Das 22. ruſſiſche Armeekorps wird bei Lyck geſchlagen. — Die öſterreichiſche Offenſive im Raum von Lemberg ſchreitet erfolgreich fort. — Zapan tritt der Londoner Dreiverbandabmachung gegen den Separatfrieden bei. — In Deutſch⸗Oſtafrika und Britiſch⸗Rjaſſaland finden Kämpfe zwiſchen den Deutſchen und Engländern ſtatt. — Die Türkei hebt die Kapitulationen mit den europäiſchen Mächten mit Wirkung vom 1. Oktober auf. September: Der Dampferdienſt zwiſchen Oſtende urd Folkeſtone iſt eingeſtellt. — Antwerpen iſt völlig eingeſchloſſen. — Die Geſamtzahl der bisher von den Deutſchen gemachten Kriegsgefangenen wird auf 300 000 feſtgeſtellt. — General Hindenburg ſchlägt die Ruſſen in Oſtpreußen und macht ungefähr 30 000 Gefangene. — Der Kreuzer„Karlsruhe“ verſenkt bei Barbados den engliſchen Kreuzer„Dowes Caſtle“. — Die Herberthöhe im Bismarckarchipel iſt von den Eng⸗ ländern beſetzt worden. SSS S e Der Weltkrieg. Es wird lebendig auf der Weſtfront! Noch ehe die Franzoſen mit ihren Vorbereitungen zu der neuen gro⸗ ßen Offenſive zu Ende ſind, fangen die Deutſchen an, ſie hierin zu ſtören. Auf der ganzen Weſtfront macht ſich eine rege deutſche Angriffsluſt bemerkbar. Der jüngſte deutſche Heeresbericht hebt zwar nur zwei Stel⸗ len hervor, an denen größere deutſche Unternehmungen zu verzeichnen ſind. Nach dem franzöſiſchen Bericht fan⸗ den überall in der Champagne, in den Argonnen, in Lothringen heftige Artilleriekämpfe ſtatt. Nördlich von Souchez wurde ein franzöſiſcher Schützengraben genom⸗ men und eingeebnet Daß die Franzoſen hartnäckigen Wi⸗ derſtand leiſteten geht daraus hervor, daß es zum Ba⸗ jonettkampf kam, in dem der größte Teil der ſich tapfer wehrenden Beſazung umkam. Einen weiteren er⸗ freulichen Fortſchritt haben unſere Feldgrauen in den Vogeſen zu verzeichnen. Die deutſchen und franzöſiſchen Stellungen am Schrahmännle und Hartmannsweilerkopf liegen ſtellenweiſe dicht beieinander, ſo daß gegenſeitig jede Bewegung wahrgenommen werden kann. Dieſe un⸗ bequeme Lage wurde dadurch beſeitigt, daß im Sturme dieſe franzöſiſchen Stellungen genommen wurden. Dabei wurden 109 Mann gefangen genommen, 6 Maſchinen⸗ gewehre und 1 Minenwerfer erbeutet. Der von den Franzoſen unkernommene Gegenangriff wurde blutig ab⸗ heſchlagen.„„ Von den Kämpfen in Kurland hak man in der leßzken Zeit nur hin und wieder Einzelheiten vernommen, die aber nicht die Möglichkeit gaben, ſich ein Bild von der ganzen Lage auf dieſem Kriegsſchauplatze zu machen. Der Mittelpunkt der Kämpfe ſcheint in den letzten Tagen in der Gegend von Friedrichsſtadk an der Düna zu 1. gen. Südöſtlich davon machken unſere Abteilungen eini⸗ ge Hundert Gefangene. Ein Beweis, daß wir auch in 11. 12. Kurland langſam an Boden gewinnen und daß unſer Vor⸗ marſch auch hier nicht. wie das von ruſſiſcher Seite im⸗ Stand der Kämpfe geht aber hervor, daß unſere Truppen mer wieder behauptet wird, ins Stocken geraten iſt. Auf den übrigen Teilen der Oſtfront haben unſere Truppen überall den Kampf mit den ſich ſtellenden Ruſſen auf⸗ genommen. Es ſcheint ſich ein hartnäckiges Ringen enk⸗ ſponnen zu haben, denn noch an keiner Stelle wurde ein endgültiger Abſchluß erzielt. Aus dem bisherigen überall langſam aber ſicher die Oberhand gewinnen. An der Zelwianka wurden die Höhen bei Pieski geſtürmt, wobei 1400 Gefangene eingebracht und 7 Maſchinen⸗ gewehre erbeutet wurden. An der oberen Zelwianka wur⸗ de Olszanka genommen. Die Verfolgungsfolonnen der Heeresgruppe Mackenſen nähern ſich dem Bahnhof Koſſow an der Straße von Kobryn nach Milowidy. Auch auf dem ſüdöſtlichen Kriegsſchauplatz müſſen die Ruſſen krotz heftigen Widerſtandes überall vor den verfolgenden ver⸗ bündeken Truppen weichen. N r e e„„ Die Ereigniſſe im Weſten. Die Ergebniſſe des Luftſchiffbeſuchs über N England. WTB. Berlin, 10. Sept. Wie wir an zuſtändiger Stelle erfahren, ſind beim Angriff unſerer Marineluft⸗ ſchiffe auf die City von Bonbon in der Nacht vom 8. zum 9. September insbeſondere die Stadtteile um den Holborn⸗Viadukt herum getroffen worden. Zahl⸗ reiche umfangreiche Einſtürze und gewaltige Brände konnten von den Luftſchiffen, da die Verhält⸗ niſſe für die Beobachtung äußerſt günſtig waren, ein wandfrei feſtgeſtellt werden. ö Bei Norwich wurde eine große In duſtrie⸗ anlage im Südweſten der Stadt ausgiebig mit Bom⸗ ben belegt, worauf mehrere langan altende Ex⸗ ploſionen und Brände beobachtet wurden. Bei Middelsborough wurden hauptſächlich die Hafenanlage und die ochofenwerke an der Bahn Southbank⸗Redear mit Bomben belegt. Auch hier konnte guter Erfolg feſtgeſtellt werden Die amtliche engliſche Berichterſtattung ver⸗ ſchweigt aus naheliegenden Gründen, wie üblich, die bedeutenden materiellen Erfolge der deutſchen Luftan⸗ griffe und beſchränkt ſich im weſentlichen auf die Angabe einer willkürlich gegriffenen Zahl von Menſchenverluſten. umgeſtaltung der engliſchen Luftſchiffer⸗ abteilung. N WTB. London, 10. Sept. Die Admiralität gibt bekannt, daß die ſchnelle Entwickelung des Luftdienſtes eine Umgeſtaltung der Luftſchifferabteilung erforderlich gemacht habe. Das Amt wird jetzt unter die Leitung des Flottenoffiziers Kontreadmiral e Lee ge⸗ ſtellt, der den Titel eines Direktors des uftfahrdienſtes erhielt. Der bisherige Direktor des Amtes für Luft⸗ ſchiffahrt, Kommodore Sueter, iſt mit der Aufſicht über die Herſtellung der Flugzeuge betraut worden. Er erhielt den Titel Superintendent für Flugzeugbau. Amtliche Erklärung zum Angriff auf die „Hibernia“. WTB Haag. 10. Sept. Auf den Proteſt der Nie⸗ derländiſchen Regierung wegen Ueberfalls auf das Fi⸗ ſcherfahrzeug„Hibernia“ ungefähr 90 Seemeilen von Helgoland hat die deutſche Regierung geantwortet, die Hibernia habe ſich innerhalb eines Gebietes befunden, das nach einer früheren Erklärung als gefäh rlich be⸗ trachtet werden müſſe. Das Fahrzeug wurde für ver⸗ dächtig gehalten, da der Flieger die niederländiſche Nationalitätknicht feſtzuſtellen vermochte. Die deut⸗ ſche Regierung ſpricht ihr Bedauern über den keineswegs beabſichtigten Angriff auf ein neutrales Fahrzeug aus. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 10. Sepk. Amtlich wird verlautbart vom 10. September 1915 mittags: 8 Ruſſiſcher Kriegsſchauplah: Im Raume weſtlich von Rowno kämpfende ruſſiſche-Kräſte wurden über die Stubiel⸗Niederung geworfen. Unſere von Za⸗ losce vorbrechenden Truppen drängen den Feind in der Richtung gegen Zbaraz zurück. Bei Tarnopol ſchlu⸗ gen öſterreichiſch⸗ungariſche und deutſche Bataillone meh⸗ rere ruſſiſche Angriffe zurück. Unſere Verbündeten nah⸗ men das Dorf Bueniow. Weſtlich des mittleren Sereth traten neuerlich feindliche Verſtärkungen ins Gefecht. Es wird dort heftig gekämpft. Oeſtlich der Sereth⸗ Mündung und an der Beſſarabiſchen Grenze herrſchte das breite Sumpfgebiet der Faſiolda und der Orla vollends überſchritten und kaͤmpfend den Raum ſüdöſt⸗ lich von Rozany gewonnen. f 1 Der Krieg mit Italien. WB. Wien, 10. Sept. Amtlich wird verlautbark vom 10. September 1915 mittags: f Italieniſcher Kriegsſchauplaßh: Geſtern nachmittag und abends griffen die Italiener den Tol⸗ meiner Brückenkopf mehrmals heftig an, wurden jedoch jedesmal unter ſchweren Verluſten an un⸗ ſeren Hinderniſſen zurückgeſchlagen. Im Abſchnitt von Doberdo wieſen unſere Truppen die üblichen An⸗ näherungsverſuche des Feindes, wie immer, ab. Die Ge⸗ ſamtlage iſt unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchallleutnant. Ereigniſſe zur See. Geſtern wurde bei einer Rekognoszierung unſer Tor⸗ pedoboot 51 von einem feindlichen Unterſeebdot tor pe⸗ diert und am Bug beſchädigt. Das Torpedoboot iſt in ſeinen Baſishafen eingelaufen. Der lürliſche Krieg. Gerechte Vergeltung. WB. Konſtan inupel, 10. Sept. Aus amtlicher Quelle wird gemeldet, daß die Pforte beſchloſſen habe, für Sachſchäden infolge von Beſchießungen, welche den Grundſätzen der Menſchlichkeit und des Völkerrechts zu⸗ widerlaufen, Schadloshaltung aus dem Eigentum der An⸗ gehörigen feindlicher Länder zu gewähren. Die ſelbſtſücht!gen Engländer. WTB. Konſtant nopel. 10. Sept. Das tür⸗ kiſche Preſſequartier teilt mit: Die Engländer meſſen ſich alles Verdienſt an den Dardanellenkämpfen bei und wollen den Anſchein erwecken, daß nur die Söhne Englands ihr Blut an den Darden llen vergießen. Sie ſchweigen über die Verluſte der Neuſeeländer, der Auſtralier und vor allem der Franzoſen. Gefangene, die wir kürzlich gemacht haben, berichten, daß die neuſeeländiſchen und die auſtraliſchen Truppen be⸗ reits die Hälfte ihrer neuen Mannſchaft verloren haben, obwohl jedes Bataillon zur Aus⸗ füllun; der Lücken bis jetzt um 1500 Mann verſtärkt, d. h. alſo von Grund aus neugebildet worden war. Eine engliſche Brigade erlitt bei Seddul Bahr ſo ſtarke Verluſte, daß das engliſche Kommando die Un⸗ möglichkeit ſah, ſie wieder herzuſtellen und ihre Reſte bei den Ausrüſtungskolonnen verwendete. Dieſe Gefan⸗ genen berichten auch, daß die Franzoſen ſo furcht⸗ bare — Verluſte erlitten hätten, daß jedes der jetzigen fran⸗ zöſiſchen Bataillone ſich aus Reſten von 3 oder 4 auf geriebenen Bataillonen zuſammenſetzt, die drei Viertel ihres Beſtandes verloren hätten. Die fran⸗ zöſiſchen Gefangenen ſagen, die franzöſiſchen Truppen ſeien darüber entrüſtet, daß die Engländer die Opfer der Franzoſen verſchweigen. Die Neu⸗ ſeeländer und Auſtralier erzählen, daß dieſe Zuſtände in ihrer Heimat lehaft erörtert würden. In Briefen werde das Erſtaunen darüber ausgedrückt, daß man in den Verluſtliſten von den Dardanellen keine Neuſee⸗ länder oder Auſtralier finde. Neues vom Tage. des Kaiſers für die Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Spende deutſcher Frauen. WTB. Berlin, 10. Sept. Der Kaiſer hat am 7. September aus dem Großen Hauptquartier an den Ar⸗ beitsausſchuß der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Spende deutſcher Frau⸗ en folgenden Erlaß gerichtet: ö. Aus den Händen S. M. der Kaiſerin, meiner Gemahlin, habe ich die Huldigungsſcheift der deutſchen Frauen mit den Liſten der einzelnen Beiträge zu der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Spende deutſcher Frauen empfangen. Dieſe von Millionen deutſcher Frauen in Palaſt und Hütte geſammelte Spende nehme ich als eine mir erwieſene beſondere Freundlichkeit und als Aus⸗ druck treuer Anhänglichtzeit mit Freuden an. In der ernſten Prüfungszeit, die Gott, der Herr, uns geſandt hat, tritt aus dem dunkeln Hintergrund tiefſchmerzlicher Erfahrungen neben der von unſeren Feinden nicht geahnten kraftvollen Ein⸗ mütiakeit des deutſchen Volkes und der todes m utigen Tapferkeit der zum Waffendienſt berufenen Manner die hochherzige vaterländiſche Geſinnung der Frauen leuchtend hervor. Durch werktätige Fürſorge für die kämpfenden und die verwundeten Krieger, durch hilfreichen Der Dank Ruhe. Die K. und K. Streitkräfte in Litauen baben Beiffand mit Rat und Tat für die in der Heimat zurück⸗ 2 5 3 I 5 33 gebliebenen Familien der Kämpfenden und der Gefallenen, durch unermüdliches Schaffen in Haus und Hof, Wirtſchaft und Beruf der im Felde abweſenden Männer, wie durch ergebungsvolles Darbringen ſchwerſter Her⸗ zensopfer an treuen Familien mitgliedern ha⸗ ben die deutſchen Frauen in dieſem Völkerkriege ein rühm⸗ liches Beiſpiel von Tatkraft, Nächtenliebe und ſtillem Helden⸗ tum gegeben. Das Vaterland iſt ſtolz auf ſeine Frauen und vertraut auch für die Zukünft auf ihre treue Mitarbeit an der ſchweren Aufgabe, die durch den Krieg ent⸗ ſtehenden Nöte zu lindern und zu beſeitigen. Ich werde die mir zur Verfügung geſtellte reiche Spende im Sinne der freundlichen Geberinnen für die in ihrere Geſundheit und Erwerßsfähigkeit geſchädigten Krieger und die Hinterbliebenen der für das Vaterland gefallenen Helden verwenden. Allen aber, die an dem hochherzigen Gedanken und ſeiner glän⸗ zenden Ausführung beteiligt ſind, ſpreche ich meinen wärm⸗ ſten Dank aus.“ Wilhelm. Wie ſr. Zt. mitgeteilt, betrug die Spende 4300 000 Mark Nachträge werden von der Depoſitenkaſſe R der Darmſtädter Bank in Berlin⸗Zehlendorf bis zum 1. Okto⸗ ber entgegengenommen. Zur Hetze gegen den öſterreichiſchen Votſchafter in Amerika.„53 WTB. London, 10. Sept. Die„Times“ melden aus Waſhington: Man glaubt, daß der öſterreich⸗ ungariſche Botſchafter ſein Vorgehen mit Inſtruktionen erklärt hat, die er von ſeiner Regierung erhielt und die dahin gingen, die öſterreichiſch⸗ungariſchen Untertanen vor dem Arbeiten in Munitionsfabriken zu warnenx, da darauf ſchwere Strafen geſetzt ſeien. Dumba ſoll Lanſing gegenüber darauf hingewieſen haben, daß die angeſprochenen Gelder teils für Anzeigen, teils für philantropiſche Zwecke beſtimmt waren. Es war geplant, Warnungsannonzen zu veröffentlichen und die Arbeiter, die ihre Beſchäftigung in Munitionsfabriken aufgeben, zu unterſtützen. f Die Abhaltung einer Valkankonferenz geſichert. WTB. Kopenhagen, 10. Sept.„Berlingske Ti⸗ dende“ enthält folgende Meldung des„Matin“ aus Sa⸗ loniki: Nach wiederholtem Notenaustauſch iſt es Ve⸗ nizelos gelungen, die Einigkeit zwiſchen der grie⸗ chiſchen, ſerbiſchen, rumäniſchen und bulga⸗ riſchen Regierung über die Abhaltung einer Balkau⸗ konferenz zu erzielen. Dieſe findet in einigen Tagen in Saloniki ſtatt. Die vier Länder werden durch ihre Miniſterpräſidenten vertreten ſein, die von einem Vertreter des Generalſtabs begleitet ſein werden. Falſche Gerüchte. WTB. Sofia, 10. Sept. Die„Agence Bulgare“ meldet: Die in einem Teile der bulgariſchen Preſſe über bedeutende Aenderungen in der Beſetzung der diplomatiſchen Poſten verbreitete Gerüchte, die ſich auf die Geſandten in Wien, Bukareſt und Kon⸗ ſtantinopel beziehen ſollen, werden amtli ch de mentiert.. VFC ö E ö Buſchir mehr als 2000 Mann verloren, unrichtig ſei⸗ Da zwei britiſche Offiziere von den Eingeborenen bei Buſchir am 12. Juli getötet worden ſind, wurde die Stadt am 23. Auguſt von den Briten beſetzt. Man ſtieß hierbei auf keinen Widerſtand(2)— Das Reuterſche Bureau berichtet ferner: Die perſiſche Regierung hat dem Ver⸗ treter Englands in Teheran und der englischen Regierung in London ihr Bedauern über den Angriff auf den briti⸗ ſchen Generalkonſul in Iſpahan ausgedrückt, völlige Genugtuung zugeſagt und verſprochen, die Schuldigen zu verhaften. Dem Generalkonſul wurde zu ſeinem Schu⸗ ße eine Gendarmeriebedeckung angeboten. Von diploma⸗ tiſcher Seite erfährt das Reuterſche Bureau noch, die Angelegenheit habe eine Spannun g verurſacht. Die Ententemächte berieten über die zu ergreifender Maß⸗ nahmen. f. ee een r- 5 Warum die„Arabic“ torpediert wurde. g WB. Berlin, 10. Sepk. Nachſtehende Aufzeich⸗ nung iſt als Anlage eines kurzen Anſchreibens in Noten⸗ form dem hieſigen amerikaniſchen Botſchafter übergeben worden% N g eee Aufzeichnung. i i „Am 19. vr. Mts. hatte ein deutſches Unterſeeboot etwa 60 Seemeilen ſüdlich von Kinſale den engliſchen Dampfer„Dunsley“ angehalten und war im Begriff, die Priſe, nachdem die Beſatzung das Schiff verlaſſen hatte, durch Geſchützfeuer zu verſenken. In dieſem Augenblick ſah der Kommandant einen größeren Dampfer in gerader Richtung auf ſich zukommen. Dieſer Damp⸗ fer, der— wie ſich ſpäter herausſtellke mit der „Arabie“ identiſch war, wurde als feindlicher erkannt, da er keine Flagge und keine Neukralitäts⸗ abzeichen führte. Beim Herannahen änderke er ſei⸗ nen urſprünglichen Kurs, drehte dann aber wi e⸗ der direkt auf das Unkerſeebook zu. Hier⸗ aus gewann der Kommandant die Ueberzeugung, daß der Dampfer die Abſicht habe, ihn e und zu rammen. Um dieſem Angriff zuvor zu kommen, ließ er das Unterſeeboot tauchen und ſchoß einen Torpedo auf den Dampfer ab. Nach dem Schuß überzeugte er ſich, daß ſich die an Bord befindlichen Perſonen in 15 Booten retteten. Nach ſeinen Inſtruktionen durfte der Kommandant die„Arabic“ ohne Warnung und ohne Rettung der Menſchenleben nur dann an reifen, wenn das Schiff entweder einen Fluchtverſuch machke oder Widerſtand leiſtete. Aus den Begleitumſtänden mußte er aber den Schluß ziehen, daß die„Arabic“ einen gewaltſamen Angriff auf das Unterſeeboot plante. Dieſer Schluß lag umſo näher, als er am 14. vr. Mts., alſo wenige Tage vorher, in der Iriſchen See von einem großen, anſcheinend der britiſchen Royal Mail Steam Packſt Cy. gehörigen Paſſagierdampfer, den er weder angegriffen, noch angehalten hatte, ſchon aus weiter Entfernung beſchoſſen worden war. Daß durch Der Vormarſch Eſſad Paſchas. „WTB. Rom, 10. Sept.(Ueber Bern.)„Giornale d' Italia“ berichtet, daß Eſſad Paf cha ſeinen Vor⸗ marſch durch die Ebene Zadrima fortſetze. Man könne bereits ſagen, daß die Ebene im Beſitz der Anhänger Eſſads und von der Regierung in Alef ſio abhängig ſei. Eſſad beabſichtigte auch das Gebiet der Miriditen zu beſetzen, wohin ſich alle ſeine Feinde geflüchtet hät⸗ ten. Dieſer Bezirk kämpfe nunmehr ganz ohne Mittel und ſei von den Serben und den Anhängern Eſſads ein⸗ geſchloſſen. Bib Doda habe ſich nach ontenegro be⸗ geben, wo er anſcheinend als Geiſel zurückgehalten werde. Die Miriditen hätten ſich in einen verzweifelten Kampf mit den Truppen Eſſad Paſchas eingelaſſen. Dieſe hät⸗ ten den Sommerſitz Bib Dodas niede rgebrannt. In der Ebene von Zadrima ſei man ſich noch nicht klar, ob Eſſad im Einvernehmen mit den Montenegrinern vor⸗ gehe. Sicher ſei, daß die Montenegriner eigene Stellun⸗ gen diesſeits des Drin innehaben und entgegen der all⸗ 3 Erwartung den Vormarſch Eſſads nicht be⸗ indern. 0 tin; 5 5 1 1 8 N Die Unruhen in Perſien. Wi London, 10. Sepk. Das„Reukerſche Bu⸗ das Vorgehen des Kommandanten Menſchenleben verloren gegangen ſind, bedauert die deutſche Regierung auf das lebhafteſte. Insbeſondere ſpricht ſie dieſes Bedauern der Regierung der Vereinigten Staaten wegen des Todes amerikaniſcher Bürger aus. Eine Verpflichtung, hiefür Schadenerſatz zu leiſten, vermag ſie indeß ſelbſt für den Fall nicht an zuerken⸗ nen, daß der Kommandant ſich über die Angriffsabſicht der„Arabic“ geirrt haben ſollte. Sofern etwa über dieſen Punkt zwiſchen der deutſchen und der amerikani⸗ ſchen Regierung eine übereinſtimmende Auffaſſung nicht zu erzielen ſein ſollte, wäre die deutſche Regierung gewillt, die Meinungsverſchiedenheit als eine völkerrechtliche Frage gemäß Artikel 38 des Haager Abkommens zur fried⸗ lichen Erledigung internationaler Streitfälle dem Haa⸗ ger Schiedsgericht zu unterbreiten. Dabei ſetzt ſie als ſelbſtverſtändlich voraus, daß der Schiedsspruch nicht etwa die Bedeutung haben ſoll, eine generelle Ent⸗ ſcheidung über die völkerrechtliche Zuläſſigkeit oder Un⸗ zuläſſigkeit des deutſchen Unterſeebootskrieges zu treffen. Berlin, am 7. September 1915. Aus den Schützengrabenkämpfen in reau“ erfährt, daß der Bericht, die Briten hätten bei F Der Reiz im häuslichen Leben iſt das ſtärkſte Gegen⸗ gift gegen ſchlechte Sitten. Rouſſeau. 1 Weder Ste SSS S noch Eine Geſchichte von Edmund Hoefer. Fortſetzung folgt.(Nachdruck verboten.) Tr ließ noch immer nicht nach.„Spotten?“ rief er, „den Kuckuck auch, mir iſt's bitter ernſt! Der Tote beläſtigt uns mehr als der Lebende, und bei den bedenklichen Um⸗ ſtänden, welche ſeinen Tod—“ f„Genug,“ unterbrach ſie ihn mit bemerkbarer Er⸗ regung, und ihr Auge ruhte dunkel auf ihm.„Dieſe Anſpielungen tun mir weh und ſind für die Freunde entweder zu viel oder zu wenig. Das ſoll nicht ſein, Sie ſollen ſelber hören und urteilen. Ich rede ſonſt nicht davon, es iſt mir allzu heilig. Aber es muß eben ſein, und Sie— Sie werden mic nicht mißverſtehen.“ Sie lehnte ſich leicht in den Stuhl zurück und legte die Wange in die Hand, als wolle ſie ihre Erinnerungen 8 oder als wolle ſie Faſſung gewinnen für ihre Mitteilung. Ich ſah vorſichtig zu ihm hinüber— der Schein des Freuden, ſein b der Champagne Wenzel ſchon Offizier, das heißt, gute fünfzehn bis ſech⸗ zehn Jahre älter als ich. Er war aber von Anfang an und ſo oft er auf Urlaub kam, gegen mich nicht wie andere Leute dieſes Standes und Alters, welche Kinder höchſtens nur gelegentlich einmal necken mögen, ſondern ſtets voll Herzlichkeit, voll Teilnahme und liebevollem Verſtändnis, wie es— ich muß meine Worte von vorhin wiederholen — nur ein Vater oder älterer Bruder ſein kann. Und dieſe Zuneigung nahm, da er und ich älter wurden, nicht ab, ſondern ſteigerte ſich und wurde nach und nach zu dem beſten, treueſten und reinſten Gefühl, das ihn und mich erfüllt hat. Er hatte, als ich alt genug war, ihn zu verſtehen, kein Geheimnis vor mir; ſeine Leiden und anzes Innenleben trug er zu mir; von ſeiner Liebe erfuhr ich zuerſt und ich mußte, als er ſich endlich wirklich verlobte, ſeine Mutter davon unterrichten 5 ihren Widerſtand beſiegen,— die Braut war Prote⸗ tantin. „Gleich darauf kam er zu uns, und ſo glücklich habe ich ihn nie geſehen, ſo glücklich waren auch die Mutter und ich noch niemals geweſen. Es herrſchte ſogar einmal ein gewiſſer Ueberfluß in unſerem armen kleinen Hauſe,“ fügte ſie weich lächelnd hinzu.„Wenzel hatte einen bril⸗ lanten Pferdehandel gemacht und teilte den Gewinſt red⸗ lich mit ſeiner Mutter. Wir brauchten uns nicht zu ängſti⸗ gen noch zu ſchämen, als er eines Tages einen Kameraden mitbrachte, den er auf der Poſt getroffen und nicht im Gaſthof wohnen laſſen wollte. Es war ein Herr v. Gebern, damals Oberleutnant in einem Jägerbataillon, Wenzels Jugendfreund und Kamerad, noch von der Militäraka⸗ demie her. Seit ihrer Anſtellung in der Armee hatten ſie ſich nicht wieder geſehen, und fanden ſich, da ſie einander ſo unvermutet 5 beide als Verlobte wieder, denn auch Gebern kam von einem Beſuch bei ſeiner Braut zurück. „Ich brauche Ihnen wohl nichts von der Stimmung u ſagen, welche die beiden Männer in dieſen glück agen beherrſcht und auch wenigſte f 8 Den 7 N 8 * Im Februar lag das 1. Baätafllön des Nef. Nr.... in vorderſter Linie in Stellung. Stunde der Feind den Graben dur mal hatte er ar Verluſten abgeſchlagen. teilweiſe in den Graben bruchsſtelle liegenden ſchwachen Teile liefen Gefahr, umfaßt zu werden. Der Offizier⸗Stellvertreter Karl Schmidt aus Hötzum bei Braunſchweig erkannte die kritiſche Lage. Er ließ einen Teil ſeines Zuges auf den in der Front angreifenden Feind weiter feuern, raffte den noch verbleibenden Teil ſeiner Leute zuſammen und ſtürmte unter dem von ihm angeſtimmten und von den Leuten begeiſtert aufgenommenen Liede„Deutſchland, Deutſch⸗ land über alles“ ſeinen Leuten voran auf den eingedrungenen und an Zahl weit überlegenen Feind los. Dieſer geriet in Ver⸗ wirrung und begann den Graben zu räumen. Aber ſchon war Schmidt mit blanker Waffe unter den Franzoſen. In kurzer Zeit war der Graben geſäubert und die Verbindung innerhalb des Bataillons wieder hergeſtellt. Schmidt wurde ſofort mit dem Eiſernen Kreuze ausgezeichnet. ö Kaum war der Graben geſäubert, als der Feind von neuem mit ſtarken Kräften angriff und diesmal bei der 4. Kom⸗ pagnie mit etwa 50 Mann in den Graben eindrang. Neue dichte Linien erſchienen aus den feindlichen Gräben als Verſtärkung. In dieſem gefahrvollen Augenblicke griffen die Unteroffiziere Hans Weller aus Weiden bei Heerſtern und Herm. Lüttgens aus Wietzendorf bei Soltau ohne Befehl ein. Mit den wenigen ihnen zur Verfügung ſtehenden Leuten gingen ſie mit Hand⸗ Bei einem dritten Angriff drang er die eingedrungenen Gegner vor, während gleichzeitig der Kom⸗ Hurra in der Front angriff. Dem energiſchen Gegenangriff der tapferen Leute gelang es, auch hier den Graben in kürzeſter Zeit vom Feinde zu ſäubern. Der Gefreite Herm. Hentz aus Uslar bei Göttingen zeichnete ſich bei dieſem Sturm ganz be⸗ ſonders aus. Gleich zu Anfang erhielt er einen ſchweren Schuß durch die Hand, aber unbekümmert um ſeine ſchmerzende Wunde ſchoß er ruhig weiter und war einer der erſten, den Feind mit dem Bajonett aus dem Graben zu werfen. Der hervorragende Geiſt, der die Truppe beſeelt, hat ſie auch nach den langen Strapazen des Stellungskrieges nicht ver⸗ laſſen. Man war gerade beim Frühſtück im vorderen Graben, als die erſte ſchwere Granate die vordere Grabenwand eindrückte und Sand und Erde über die Mannſchaften hinſpritzte. Aber unſere Feldgrauen ließen ſich nicht ſtören, nur einer, dem ſein Frühſtück durch einen Erdſtoß aus der Hand geſchlagen wurde, machte ſeinem Aerger durch kräftige Worte Luft. Dann begann das mehrſtündige Trommelfeuer der feindlichen Artillerie, das den Graben nahezu einebnete. Als nach etwa 3 Stunden eine kurze Feuerpauſe eintrat, hörten unſere Leute aus dem nahen franzöſiſchen Graben eine höhniſche Stimme herüberrufen, wie⸗ viele Leute noch übrig geblieben ſeien. Es waren in der Tat Boden geſchmiegt, harrten ſie, das Gewehr in der Fauſt, bis das Artillerieſeuer ſchwieg und der Feind zum Angriff hervor⸗ brach. Dann gaben ſie mit wohlgezieltem Feuer die richtige Antwort auf die frechen Worte, und mit blutigen Köpfen mußten die Angreifer ſch'eunigſt ihre Gräben wieder auf uchen. i Zur dritten Krieasanleihe! Was ſind Stückzinſen? Nach der Velanntmachung über die dritte Krie beginnt der Zin'enlauf dieſer Anle Der Erwerder erhält alf und zwar für die Zeit vom 1. April bis 1. Ok ober des genannten Jahres. Der Grund liegt darin, daß die Stücke der Anleihe unbedingt vor dem erſten Zinstermin fertiggeſtellt und aus⸗ gehändigt ſein müßen, weil nur gegen Abgabe eines Zinsſcheines gsanleihe ihe erſt am 1. April 1916. müſſen die Eintragungen in das Schuldbuch fertiggeſtellt ſein, ehe eine Zinszahlung an Nun würden aber Reich nicht imſtande ſein, n. J. ſämtlich zu l ſchuldhuch bis dahin fertigzuſtellen, zumal es bis jetzt nicht möglich geweſen iſt, dieſe Arbeiten für die zweite Kriegsanleihe ganz zu beenden. Es war deshalb nicht anders möglich, als den 1. Oktober nächſten Jahres zum erſten Zinstermin zu wählen. Selbſtverſtändlich erwartet das Reich von den Zeichnern aber nicht, daß ſie ihm ihr G laſſen, druckerei und Reichsſchu'denverwaltung die Stücke der Kriegsanleihe bis zum März vielmehr darf der Zeichner von jeder Zahlung 5 Prozent Zinſen bis zum 31. März n. J. gleich bei der Zahlung abziehen. Dieſe gleich bei der Zahlung zu verrechnenden Zinſen für die Zeit zwiſchen dem Zehn gstage und dem Beginn des Zinſenlaufs des erſten Zinsſcheines ſind die in der Bekanntmachung(ſiehe Ziffer 8) erwähn Anleihe können am 30. September geleiſtet werden. Von da bis zum Beainn — wie eine wirkliche Schweſter, ſtets die dritte mit ihnen ſein und war es, als ich die erſte Scheu überwunden und Gebern beſſer kennen gelernt hatte, in voller Glück⸗ ſeligkeit. Beide waren ſehr ähnliche, ernſte und tiefe Naturen, für alles Hohe begeiſtert, nur verſchieden darin, daß durch Geberns ganzes Weſen, i ſchauung der Welt und des Lebens jener Zug ging, den wir mit dem Ausdruck Schwärmerei zu bezeichnen und zugleich leider häufig zu verdammen pflegen, während ſich in Wenzel gerade hier eine ruhigere und ſtillere—. ich darf ſagen: nüchterne— Auffaſſung ausgebildet hatte: ihm war im Leben von jeher härter gebettet geweſen, als ſeinem Freunde. Doch dürfen Sie nicht glauben, daß er darum unzugänglich geweſen für das, was ihm aus dem Freunde entgegenklang. Im Gegenteil, wo es einen Widerhall in ihm erweckte, geſtand er es e zu und erklärte es auch für ſein Eigentum, mit ernſter, freu⸗ diger Ueberzeugung. „Eines Abends ſaßen wir drei noch ſpät beieinander, meine Tante war bereits zur Ruhe lch und uns aber nlang hatte ch Trommelfeuer eingeebnet. Zwei⸗ nsegriffen und zweimal war er unter ungeheuren ein, und die zu beiden Seiten er Ein⸗ granaten und blanker Waffe von beiden Seiten im Graben egen 0 pagnieführer mit 10 Mann über das freie Feld unter lautem nicht viele Unverwundete, die dort vorne lagen. Feſt an den o erſtmals am 1. Oktober 1916 Zinfen, den Stückebe itzern die Zinſen gezahlt werden können. Ebenſo die Schuldbuchgläubiger geſchehen kann. iefern und die Eintragungen in das Reichs⸗ eld bis zum 1. April n. J. zinslos ten Stückzinſen. Die erſten Zahlungen auf die d es Zinſenlaufs iſt es gerade ein halhes Fahr. durch ſeine un 26 dauernd Untauglichen (Ungediente) als eee Landsturmplichtige. E— 4 In Ausführung des Reichsgeſetzes vom 4. September „ds. Is. werden die dauernd Untauglichen als Landſturm⸗ pflichtigen aufgerufen. Es haben ſich zu melden: n 2 Feborenen,(Inhaber der wolßol Ausmuſterungsſcheine). die Anmeldung ſeloſt wird seitens der Bürgermeiſterämter ui der Sell bom Dienstag, den II. September(5. Jö. 0ʃ6 Einſchlloslich Donnerstag, den 16. September fl. Jö. sewolls Don pormiflags 8 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 6 Uhr entgegengenommen. 75 Die in der gſalll ſfannbenm wohnenden Pflichtigen haben „ in dor wandelgade des falcon Rosengarten am Skiearichanlatz. „ een on de Roſengaklenlrußt, duc, Ale in an Porte wah. enden Pflichttgen haben ſich bol non Jomeindesggroigriaten una ie in den Landgemeinden wobnengen pflichgen haben fich bel den Dorefenden Fürermeltern zu melden. 9 8 b Aus muſterungsſcheine und ſonſtige Militärpapiere ſind bei der Anmeldung als Ausweiſe vorzulegen. 1 1 Wer die Aumeldung zur Stammrolle nicht während Lenannter Friſt bewirkt, macht ſich ſtrafbar und hat eine Freiheitsſtrafe von 6 Monaten bis zu 5 Jahren zu ge⸗ wärtigen. Mannheim, den 9. September 1915. Der Ciuilvorſitzende der Exfatz⸗ g kommiſſian des Aushebungs⸗ bezirkes Mannheim. Bekanntmachung. f Vorſlebender aufruf wird mit dem ausdrücklichen Hinweg da- f fal! Zur allgemeinen Renninis gebracht. daß bierbel die ungedien⸗ den Folie also auch diesenigen, die einige Cage oder Wochen ein- lee Waren aber porseilig onflaſen Wurden, in betracht Hommon. ee meldung bal auf ummer fir. 7 zu geschoben. Seckenbeim, den 11. September 1915. Bürgermeiſteramt: Uolz. Aulrul. UIrul. der Roch. Bekunnkmachung betrelfeng fümtlicher im wehr⸗ 1 1 2 1 . 1 . J 11 1 1 1 Anmeldung pfichtigen Alter ſtehenden als dauernd untauglich uw. ausge⸗ muſterten militüriſch Ausgebildeten Fümliche noch im webrnflichgen alter ſtehenden militärisch ausgebildeten abemaulgen Porſonen ds Dourlaupfenſtandes(einschl. godienten Lan- ſurms) aus den Seöirfen Manngeim und achwebingen, die in der Fell bo 8. gentember 1870 bie olnſchl. 1898 gaborenen und im in deen fiene als dauernd untauglich ausgemuſtert worden im hofe des Bezirkskommandos Mannheim(C 7. 5) Ilg unten unter e), b), o), boſlhml. zur muſnahne in dle lum rolle zu molden. Unter„auernd untauglichen“ find zu verfeben. Herſonen Welche ful 1 ber im Rriege 5. 8. folgende Enscheiuung er- „Aauernd unfauglich“ oder„Aallernd garmiſondtenftunfabig“ oder „Adlern feld. und garngondlentunfüglg ler„Aauernd arbeits- Ferendungsunfdbig oder„Agent baer ⸗ſchgidel(als dauernd ganzinvauude) aus zeuem imiitfarberbauints aus“. Die obengenannten haben ſich wie folgt ö melden. a) Am Dienstag, den 14. September 1915. vormittags 8 Uhr alle in den Jahren 1887 bis einſchließlich 1898 Geborenen b) An Mittwuch den 15. September 1915, vormittags 8 Uhr alle in den Jahren 1878 bis einſchließlich 1886 Geborenen c) An Donnersiug, den 16. September 1915, vurnitlags 8 Uhr alle vom 8. September 1870 bis einſchließlich 1877 Geborenen. Die Militrnaniore sind mitzubringen. Nichtbefolgung dieſer Bekanntmachung hat ſtrenge Beſtrafung zur Folge; auch kann der betreffende als unſicherer Dienſtpflichtiger ſofort ein⸗ geſtellt werden. Kriegsbeſchädigte aus den Jahren 1914 15, welche infolge erlittener Verwundung pp. als dauernd oder zeitig untauglich ausgemuſtert worden ſind, brauchen nicht zu erſcheinen, Wer durch ſchwere Krankheit am Erſcheinen verhindert iſt, hat dies bis ſpäteſtens 15. September 1915 unter Beifügung eines Zeugniſſes eines beamteten Arztes und der Militärpapiere, ſowie unter Angabe der Wohnung dem Bezirkskommando zu melden Mannheim, den 10. September 1915. Königliches Bezirkskommando. Bekanntmachung. Vorſtehende Bekanntmachung wird mit dem ausdrücklichen Hinweis da⸗ rauf zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß hierbei nur ausgebildete Leute alſo nicht ſolche die nur einige Tage oder Wochen eingerückt waren aber vor⸗ zeitig entlaſſen wurden, in Betracht kommen. Seckenheim, den 11. September 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. * — ene 1 5 b 3 And jo vetragen die Stückzinſen, die an dieſem Tage von den Zahlungen abzurechnen ſind, genau die Hälfte eines Jahres⸗ zinſes oder Mk. 2.50 für je Mk. 100.— Wer alſo am 30.Sep⸗ tember die Zahlung auf Mä. 100.— Kriegsanleihe leiſtet, braucht tatſächlich nicht den Emiſſionspreis von Mk. 99, ſondern nur Mk. 96,50 zu bezahlen. Damit hat er dann aber ſeine Zinſen für die Zeit bis zum 31. März 1916 vorausempfangen und erhält nun erſtmals wieder Zinſen am 1. Oßtober 1916, und zwar für die Zeit vom 1. April bis 30. September des ge⸗ nannten Jahres. Vom 18. Oktober, an welchem die erſte Rate bezahlt werden muß, bis zum 31. März ſind es 162 Tage. Die Stückzinſen für dieſe Zeit betragen 2.25 Prozent; von den am 18. Oktober geleiſteten Zahlungen gehen alſo ab Mk. 2.25, und die tatſächliche Zahlung beträgt nur Mi. 96,75 für je Mk. 100 Nennwert. Dieſer Betrag iſt denn auch für ſämtliche Zahlungen an die Poſt maßgebend, weil dieſe laut Ausſchreibung zum 18. Oktober geleiſtet werden müſſen. Für jede 18 Tage, um die ſich die Einzahlung weiter verſchiebt, ermäßigt ſich der Stückzinſenbetrag um 0,25 Prozent; für den zweiten Einzah⸗ lungstermin, den 24. November, beträgt er Mk. 1.75, die tat⸗ ſächlich zu leiſtende Zahlung alſo Mk. 97,25 für je Mk. 100.— Nennwert. Bei den Schuldbuchzeichnungen gehen an den nach Vorſtehender zu zahlenden Beträgen jeweils noch 20 Pf. ab. Lokales. Seckenheim, den 11. September 1915. 2. Eu. Kirchengemeinde. Der morgige Haupt⸗ gottesdienſt beginnt um 10 Uhr. T. Die Zeitungen und der Krieg. Ver Krieg fordert unter den Zeitungen immer mehr Opfer. In Deutſchland gab es zu Be⸗ ginn des Krieges rund 6000 Zeitungen. Von dieſen ſind bis jetzt etwa 1200 eingegangen; in Oeſterreich von 3500 Zeitungen 900. Alles, was zur Herſtellung der Zeitung notwendig iſt, von der Kriegsberichterſtattung bis zur Druckerſchwärze, ſtieg zum Teil auf mehr als das Doppelte im Preiſe. Die Haupteinnahme der Zeitungen abek, der Inſeratenteil, ſchmolz wie Schnee in der Sonne. So vermehrten ſich die Ausgaben und die Einnahmen verringerten ſich bis auf die Hälfte. Solche Gleichgewichts⸗ ſtörung zehrt an der Lebenskraft der Zeitungen, ſo daß viele dahinſiechen und ſterben.— Ebenſo ſchwer iſt die engliſche Preſſe getroffen. Die größte engliſche Zeitung, die Times, die vor einem Jahr 20 bis 30 Seiten ſtark war, iſt heute bereits auf die Hälfte ihres Umfangs beſchränkt worden. Und dabei iſt die Times nicht einmal in demſelben Maße von den Anzeigen ab⸗ hängig, wie die anderen Zeitungen, da ſie eine große Zahl amt⸗ licher Anzeigen, die mit Regierung, Rechtsſprechung und Finanz in Verbindung ſind, ſowie noch verſchiedene andere Hilfsquellen hat, die den übrigen Zeitungen nicht zur Verfügung ſtehen.„Die meiſten engliſchen Zeitungen und Zeitſchriften,“ ſo ſchreibt die Daily Mail,„arbeiten bereits mit Verluſt, und es iſt ſicher, daß die nächſten Wochen in der engliſchen Zeitungswelt außer⸗ ordentliche Ueberraſchungen bringen werden. Zahlreiche Zei⸗ tungen, die man bisher für unerſchütterlich hielt, werden vom Schauplatz der Oeffentlichkeit verſchwinden müſſen.“ — Laßt das Fallobſt nicht verderben! Verfau⸗ len und verderben darf in dieſem Jahre nichts, alſo auch nicht die oft ſo wenig geſchätzten und doch ſo wert⸗ vollen Falläpfel. Zur Geleebereitung ſind ſchon die ganz kleinen unreifen Falläpfel verwendbar, die gutgewaſchen, mit knapp Waſſer bedeckt, weich gekocht werden. Nach 24 Stunden gießt man ſie durch ein leinenes Säckchen. Dem Saft wird die Hälfte ſeines Gewichtes an Zucker beigefügt, dann gekocht bis zur Geleeprobe, d. h. bis ein erkalteter Tropfen erſtarrt. Werden die Aepfel grö⸗ ßer, ſo daß ſich bereits Apfelmus daraus herſtellen läßt, ſo verwendet man zur Geleebereitung nur noch die Scha⸗ len und Kerngehäuſe, da ſie gleich gutes Gelee ergeben wie die ganzen Aepfel. Recht fleiſchige Aepfel nimmt man zum Dünſten von Apfelſcheiben unter Beigabe von etwas Vanille und Zucker. Sie werden vielfach dem Apfel⸗ mus vorgezogen. Zum Einmachen von Preiſelbeeren ſind Falläpfel gut zu verwerten, wenn man ſie ſchält und in ganz kleine Stücke ſchneidet. Man kocht ſie in dem Zuckerwaſſer weich, in welchem man die Preiſel⸗ beeren gekocht und mit dem Schaumlöffel herausgenom⸗ men hat. Alsdann vermengt man Preiſelbeeren und Apfelſtückchen. Zu je 3 Liter Beeren ſind 2 Liter Aepfel verwendbar. Falläpfel, Fallbirnen, Fallpflaumen mit reiſelbeeren und Zucker zu gleichen Teilen eingekocht ge⸗ en ein gut haltbares Viermus. f i Baden. 5 (Mannheim, 10. Sept. An Kriegsunkerſtüßun⸗ gen wurden für die Stadt Mannheim nebſt Vororten bis 1. September 1915 insgeſamt 6783 500 Mark aus⸗ bezahlt. Davon trägt das Reich 3 803 983 Mark. (Mannheim, 10. Sept. Wegen fortgeſetzter Be⸗ kundungen deutſchfeindlicher Geſinnung wurde der aus othringen ſtammende Magazinarbeiter Viktor Waſch von er Strafkammer zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Ein Sohn des Verurteilten befindet ſich in franzöſiſcher Gefan enſchaft. 3 5 8 e 5 00 Baden⸗Baden, 10. Sepk. Die Frequenz der zur Kur ſich hier aufhaltenden Fremden erreichte heute 5 a f 3 die Zahl 33 500. nau über die Böſchung in die Schlucht und erlitt einen beg eteilk Der Großherzog und die Großherzogin haben ihre Teilnahme durch den Gr. Amtsvorſtand zum Aus⸗ () Donaueſchingen, 10. Sept. Farkt in Donaueſchingen brachte ein Landwirt von Echwenningen ſeine Kuh um 560 Mark an den Mann. ble ſtaunte nicht wenig, als er dieſe Summe in 56blitz⸗ blanken 10 Mark⸗Stücken ausbezahlt bekam. Noch größer aber war ſein Erſtaunen, als er bei der Umwechs⸗ Zeichnet die dritte Kriegsanleihe! Gottesdlenst⸗Ordnung. der kath. Kirchengemeinde der evang. Alrchengemeinde 16. Sonntag nach Pfingſten.] Sonntag, 12. Sept. 1915 (12. September 1915) 15. S. n. Trin. ½8 Uhr: Frühmeſſe m. Pr. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt 1 Uhr: Chriſtenlehre. ½2 Uhr: Herz⸗Mariae⸗An⸗ dacht mit Segen. 7 Uhr Roſenkranz m. S. für einen 1 Soldaten. 1 feinder sche Henkel's Slei Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teil- nahme an dem Verluste meines durch Un- glückfall so scnell verlorenen Mannes, Vaters, Bruders, Schwagers und Onkels sprechen wir unsern innigsten Dank aus. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Kunz für die trostreichen Worte am Grabe, sowie dem Militärverein, Männergesangverein, Ge- werbeverein und den Kriegskameraden seines Bataillons für ihre Kranzniederlegungen. Die trauernden Hinterbliebenen Frau Karolina Rath nebst Kinder. Todesanzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daſs meine liebe Frau, unsere treubesorgte Mutter, Schwester, Tante und Schwägerin Frau Kath. Volz geborene Seitz heute Nacht nach längerem, mit Geduld er- tragenem Leiden im Alter von 41 Jahren sanft entschlafen ist. a Seckenheim, den 11. September 1915. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Albert Volz. Die Beerdigung findet Sonntag, den 12. d. Mts. nachmittags 3 Uhr vom Trauer- hause Hauptstraße 107 aus statt. Cpang. Nirchenchor Seckenbeſm. Am Dienstag ½9 Uhr f Probe für die Damen. Kath. Jünglingsverein Seckenheſm. (Sportabteilung) Heute abend ½9 findet im Gaſthaus zum Stern eine Spieler-Verſammlung Um vollzähliges Erſcheinen bittet ſtatt. Der Vorſtand. fd russe Nuswahl in ferfigen : Damen-, Hläddien- : Und Rinder-Hite- Umarbeiten alter Hüte nach Wunsch. Trauer Hüte in grosser Auswahl. Wieser-IIli Luisenstrasse 40: Oruue Marken. „ 0 6 0 CCCCCCTCTCGTGTGTTCTGTCTCTPTbTVTPTPTPTPTCTGTGTbTTbT Städt. Sparkasse Schwetzingen. Dritte deutsehe Kriegsanleihe. Seitens des Reiches unkündbar bis 1. Oktober 1924; bis dahin kann auch der Zinsfuß nicht herab- geſetzt werden. 5% deutsche Reichsanleihe und zwar Schuldverſchreibungen zum Kurſe 990% und Schuldbucheinträge zu 98.8% Zeichnungen hierauf werden frei, ohne jede gpeſen⸗ berechnung bis 22. Heptember von unſerer Kaſſe oder von Herrn Kaufmann Georg Röſer in Hecenheim entgegengenommen. reditberein Seckenheim. Landlicher R Zeichnung betr. 3. Kriegsanleihe. Wir machen unſere Mitglieder und Spareinlegern darauf aufmerkſam, daß wir bereit ſind Zeichnungen für die dritte Kriegsanleihe koſtenlos entgegenzunekmen und ſind ſolche bis längſtens Montag, den 20. ds. Mts. bei uns einzureichen. Tünddcher frodifberein. Der Vorſtand. A. Volz. 2 Zimmerwohnung mit Küche und Zubehör auf 1. Oktober zu vermieten. Zu erfragen Schlosstr. 59. Zwei ſchöne Ein faſt neuer Ofen zu verkaufen. Wörtſtraße 1, 2. Stock. Uerloren. 2Jimmer⸗Wohnungen Wer 2 Schlüſſel an einem mit ſämtlich. Zubehöhrzund Schnürchsn gefunden, wolle Gartenanteil dieſe in der Exp. abgeben. Zum Sticken zu vermieten. Zu erfragen Wilhelmſtr. 5 uifd argen enten e nee 8 6 ingel 8 Schloßſtraße 29. dulce Beg, J Moderne zu vermieten. 3 Zimmerwohnung Unt. Gartenſtraße 3. II. St. m. Manſarde u. Gartenant. zu vermieten. Friedrichſtraße 31. Aimmerwobnung mit Küche, Speiſekammer, Glasabſchluß, Waſſerleitung u. elektr. Licht auf 15. Sept. oder 1. Oktober zu vermieten. Hauptſtraße 86. 3⸗Zimmerwohuung mit Logia u. Garten in fr. Lage(in der Hildaſtr.) per 1. September oder ſpäter zu zu vermieten. L. Volz, gaugeſchäft. Feldpoſt⸗Kartons in jeder Größe empfiehlt Georg Zimmermann. Gefunden und auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 abzuholen iſt ein Schirm. Seckenheim, den 9. September 1915. Bürgermeiſteramt: Volz. 4 Zugelaufen und bei Forſtwart Erny, Friedrichſtraße 58, abzuholen iſt ein Hund(Dobermann). Seckenheim, den 9. September 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die Regelung des Cerkehts mit Brotgetreide und mehl, hier: die Ausmahlung des FBrotgetreides der Selbstversorger beit. Auf Grund des§ 48d der Bundesratsverordnung vom 28. Juni d. Js. betr. den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr 1915, wird hiermit für den Kummunalverbandsbezirk Mannheim⸗Land angeordnet was folgt: § 1. Die nach 51 unſerer Anordnung obigen Betreffs vom 28. Juli 1915 ds. Js. zu erteilende Erlaubnis zum:Ausmahlen des Brotgetreides der Selbſtverſorger darf nur für Mühlen erteilt werden, die innerhalb des Kommunalverbandsbezirks Mannheim⸗Land gelegen ſind. § 2. Alles Brotgetreide(Weizen, Roggen, Spelz) iſt mindeſtens zu Fünfundſtebzig vom Hundert auszumahlen 3. Dieſe Anordnung tritt mit ſofortiger Wirkung in Kraft. Koch. Koch. 4. Wer den Anordnungen der 88 1 und 2 zuwider⸗ handelt, wird gemäß 8 57 der eingangs genannten Bun⸗ desrats verordnung mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder Geldſtrafe bis zu fünfzehnhundert Mark beſtraſt. Außerdem wird gemäߧ 58 dem landwirtſchaftlichen Un⸗ ternehmer, der dem 8 1 zuwiderhandelt, das Recht der Selbſtverſorgung entzogen und ſein geſamter Brotgetreide⸗ Beſtand enteignet. Bei einer Zuwiderhandlung nach 8 2 wird die Schließung des Muͤllereibetriebes veranlaßt. Mannheim, den 8. September 1915. Der Nusschuss des Rommunalverbande; Mannheim-Land. Der Stellvertreter des Vorſitzenden: Dr. Loeb. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. a 8 Seckenheim, den 11. September 1915. gürgermeiſteramt: Volz. 1 3 1 Zur dritten Kriegsanleihe. i Die erſte Kriegsanleihe hat nicht weniger erbracht als vier ein halb Milliarden. Die zweite mehr als das Doppelte. Welcher Erfolg wird der dritten beſchieden ſein? In Schäßungen der Summen gehen die Meinungen der Sachverſtändigen auseinander, aber d rin ſtim⸗ men alle überein, daß die Vorausſetzungen für ein gutes Gelingen auch diesmal gegeben ſind. 1. An verfügbaren Geldern und Kapitalien fehlt es nicht. Deutſchland lebt nicht mehr in der Knappheit früherer Zeiten, 21 Milliarden bekragen die Einlagen bei den Sparkaſſen, über 15 Milliarden liegen bei den Banken und Genoſſenſchaften. Auch jetzt, nachdem Millio⸗ nen von Zeichnern zweimal ſchon ihr Erſpartes dem Vaterland dargebracht haben, iſt Geld in Fülle vor⸗ handen. Freilich, die 13—14 Milliarden der erſten Anleihen ſpielen zu großem Teile wieder mit. Faſt reſt⸗ los ſind ſie in Deutſchland verblieben. England und Frankreich zahlen, was ſie aus Anleihen erlöſen, an Amerika— Rußland an Amerika und Japan, Deutſchland aber zahlt an tauſende und abertauſende einheimi⸗ ſcher Fabriken, einheimiſcher Lieferanten und Arbeiter. Die Hände wechſeln, aber es ſind deutſche Hände, die die Milliarden erhalten haben und willig ſie den neuen Anleihen dienſtbar machen. Ein Kreislauf des Geldes! Und ſodann: große Ausgaben fallen fort im Krieg— für Ausdehnung der Induſtrie, Neueinrichtungen und dergl. Die ſonſt hierfür verwendeten Summen ſuchen nach Anlage. Nicht minder auch Millionenerlöſe aus dem Verkauf der Beſtände und Läger. Der Ankauf der Rohſtoffe ruht. So fließen auch dieſe Millionen nur in beſcheidenſtem Maße dem Auslande zu. 5 2. Dank der Fülle des Geldes iſt der Geldbeſtand überaus leicht. Er iſt leichter noch als im Frühjahr und viel leichter als im vorigen Herbſte. Die Sparkaſſen gewähren an Zinſen etwa 3½%. Die Einzahlungen auf die zweite Anleihe haben ſie hinter ſich und inzwiſchen be⸗ trächtliche Spargelder neu vereinnahmen können. Die Zinſen für Einlagen bei den Banken ſind noch ge⸗ ringer. Für tägliches Geld 1½ 9% Nur ſolche Zin ſen können die Banken vergüten, denn ihre Kaſſen ſind überfüllt. Die Einleger empfanden dies peinlich, der Anleihe aber kommt es zugute. 3. Die Käufer der früheren Anleihen haben ein gutes Geſchäft gemacht. Wer vom Deutſchen Reiche 5% erhält und daneben ſchon im Kriege einen Kursgewinn zu verbuchen hat, darf zufrieden ſein. Seit die bislang über Gebühr bevorzugten fremdländiſchen Renken ſchon hinſichtlich der Zinszohlung böſe im Stich gelaſſen haben, ſind die Staatsanleihen wieder in Gunſt, wird namentlich die Kriegsanleihe geſchätzt, die nicht im Stiche läßt und noch dazu hohe Zinſen gewährt. 8 s 4. Man weiß es im Volke: der Krieg koſtet Geld und doppelt Geld, wenn jetzt doppelt ſo viele Soldaten im Felde ſtehen. Man weiß aber auch: dieſe Vorſorge verbürgt uns den Sieg. Der deutſche Krieger, der bei Tannenberg den ſchweren Anfang mitgemacht, brennt darauf, jetzt auch bei dem Entſcheidungskampf mitzutun. So auch das deutſche Volk. Es hat in bangeren Tagen die Kriegskaſſen gefüllt. Es wird auch jetzt— und jetzt erſt recht dabei ſein, wo die Waffenerfolge unſerer Söhne— um beſcheiden zu ſprechen— die Zuverſicht des Gelingens gefeſtigt haben. Zu den Anleihebedingungen: Der Sprozentige Zinsfuß iſt beibehalten. 0 Er wird auch diesmal ſtarken Anreiz ausüben. die Kriegsanleihen dieſen Satz um Ein Prozent erhöht. ee e eee Deutſchland zahlte im Frieden 4 Prozent. Es hat für Der Verſuch Englands, gleich uns mit ſolcher Er⸗ höhung auszukommen, iſt mißglückt. Es mußte zuletzt ſeinen Friedensſatz um volle 2 Prozent erhöhen: von 2½ auf 4½. 8 Der Preis der Sprozentigen Anleihe beträgt 99, Schuldbucheintragungen koſten nur 98,80. Der Ausgabekurs der erſten Anleihe ſtellte ſich auf 97,50 0%, der der zweiten auf 98,50%. Die Kurſe beider Anleihen haben inzwiſchen eine ſo weſentliche Erhöhung erfahren, daß der jetzt feſtgeſetzte Kurs von 99 oder 98.80 als mäßig bezeichnet werden muß. Uebrigens genießt der Zeichner noch Zinsvorteil. Es werden ihm 5% Stückzinſen vom Zahlungstage bis zum 1. April 1916, mit welchem Tage der Zinſen⸗ lauf der Anleihe beginnt, vorweg vergütet. Vor dem Jahre 1924 iſt die 5prozentige Anleihe nicht kündbar. Die neunjährige Laufzeit dürfte für Kursgewinnerfreuliche Ausſichten eröffnen. 5 Dieſe Unkündbarkeit bedeutet aber nur, daß das Reich die Anleihe bis 1924 nicht kündigen und alſo auch den Zinsfuß nicht herabſetzen kann. Die Inhaber der Schuldverſchreibungen können natürlich über dieſe wie über jedes andere Wertpapier(durch Verkauf, Verpfändung uſw.) verfügen. Die Zeichner können die gezeichneten Beträge vom 30. September ab jederzeit voll bezahlen oder auch die bis zum Januar 1916 geräumig bemeſſenen Einzahlungstermine innehalten. Die frühere Beſtimmung, wonach Zeichnungen bis 1000 Mark voll bezahlt werden mußten, iſt im In⸗ kereſſe der kleinen Zeichner fallen gelaſſen. ö„„ 55 Neichsſchatzanweiſungen gelangen nicht zur Verausgabung, für die Reichsanleihe aber iſt ein Höchſtbetrag der Verausgabung nicht feſtgelegt. 5 Es wird hierdurch auch diesmal der Uebelſtand vermieden, daß Zeichner leer ausgehen oder ſich mit gerin⸗ gerer Zuteilung zu begnügen haben.. f 8—— Zeichnungen können vom 4. September bis zum 22. September, mittags 1 Ahr, vorgenommen erden. Die Feſtſetzung einer mehrwöchigen Friſt hat ſich bewährk. Jedermann hat Zeit, ſich Aufklärung zu ver⸗ ſchaffen und in Muße ſeine Zeichnung vorzubereiten. Es empfiehlt ſich aber, die Zeichnung nicht bis zum letz⸗ ten Tage aufzuſchieben. 18 ö Für Gelegenheit, die Zeichnungen anzubringen, iſt wie beim letzten Male in ausgedehnteſtem Maße geſorgt. Außer der Reichsbank, der Königlichen Seehandlung, der Preußiſchen Cenkralgenoſſenſchaftskaſſe, der Königlichen Hauptbank in Nürnberg ſtehen alle Banken und Bankiers, alle Sparkaſſen und Lebensverſicherungs⸗ geſellſchaften, alle Kreditgenoſſenſchaften, alle Poſtanſtalten und in Preußen alle Königlichen Regierungs⸗Haußt⸗ und Kreiskaſſen zur Verfügung. e s R Wer Stücke von 1000 Mark und darüber zeichnet, erhält auf Antrag Zwiſchen ſcheine. Hiermit wird den Wünſchen vieler Rechnung getragen. Techniſche Schwierigkeiten verbieten es, die Ver⸗ ausgabung von Zwiſchenſcheinen auch auf kleinere ner auszudehnen. Zum Ausgleich ſollen aber kleine Zeichner bei Ausgabe der Stücke vorweg befriedigt werde.ß A Wenn hiernach hinſichtlich der Anleihebegebung im Weſentlichen alles beim Alten bleibt, ſo be⸗ ſteht die ſichere Hoffnung, daß auch hinſichtlich der Freudigkeit und Begeiſterung, mit der ganz Deutſch⸗ land ſich den früheren Anleihen zuwandte, alles beim Alten bleiben wird. Wer für das Wohl des Vaterlandes go ſorgt für die eigene Zukunft. In allen Fällen deckt ſich der Dienſt am Vaterland mit eigenem Vorteil. Hier aber macht er ſich daneben noch durch hohe Zinſen ganz unmittelbar bezahlt. Darum: 8 5 Wer zeichnen fann, der zeichne! 1 Große und Kleine! And jeder ſoviel als möglich! „Die wirtſchaftliche Kraft unſeres Volkes— deß ſollen die Feinde inne werden— hält Stand wie die Kraft unſerer Heere. 5 5 8„ e „„ Iſſſtcſſgſſſſſſu em September 1915. Danilanger und Laglibner gesucht. L. Volz, Baugeschätt. Berlin, im Ffaucnverein Seckenheſm Montag, den 13. Heptember abends 8 Uhr auf dem Rathaus Vorſtands⸗Sitzung Die verehrl. Vorſtandsdamen und Herren Beiräte werden hierzu höfl. eingeladen. i Die 1. Präſidentin: A. Ftadtelber ger Teichtlösl. ca. 20— 220% avomat. Kaka Fettgehalt offen per/ Pfd. 60, 65, 75 pfg. Aakab van Houten und Flooker in Doſen. SS Ch ocolade fehr billig gar. reine Riegel Chokolade Mk. 1.25 mit 8% Rabatt. 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September nach⸗ A wittags ½3 Uhr hat die geſamte Mann⸗ 7 ſchaft, ſowie die der Hilfsmannſchaft voll⸗ zählig zur NN Schluß⸗Hebung auszurücken. Autreten punkt ½3 Uhr am Spritzenhaus. Entſchuldigung wird keine angenommen, wer fehlt wird beſtraft. Anzug: J. Rock, Helm, Drilchhoſen und ſämtl. Aus⸗ rüſtungsgegenſtände ſind anzulegen . Das Kammande: L. Rudolph. Ffeſch A Lergebung von Holrzurichtungsarbeiten. Die Aufarbeitung des Holzes in den Stadt⸗ 8 waldungen des Rheinaugebietes für die Zeit vo 15. Oktober 1915 bis dahin 1916 ſoll an einen zuverläſſigen Unternehmer vergeben werden. a Schriftliche Angebote ſind bis längſtens 25. September 1915 nachmittags 3 Uhr beim Forſt⸗ amt Mannheim einzureichen. Die Bedingungen können bei den Forſtwarten May und Blümel in Rheinau eingeſehen werden welche auch weitere Auskunft erteilen. Forstamt. Sonntag morgen es Uhr versteigert unterzeichneter das Erträgnis ſeiner Zwetſchgenbäume auf der Fochstätt. 5 4 Zusammenkunft bei der Villa Hoch⸗⸗ ſtätt. an Büpler. 3