5 1 oͤeckenheimer Anz Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 0 Kriegschronik 1914 0 .. 2 4. September: Der deutſche Kreuzer„Emden“ iſt vor Madras erſchienen und hat zwei Oelb hälter in Brand geſchoſſen. 8 — Das Unterſeeboot„un 9“ iſt mit ſeiner Beſatzung unver⸗ ſehrt in den Hafen zurückgekehrt. — Die deutſche Regierung iſt in den Beſitz von Beweis⸗ ſtücken gelangt, für den von Belgien lange vor Kriegs⸗ ausbruch begangenen Neutralitätsbruch. e — Der kanadiſche Miniſter kündiat die Entſendung eine Hilfskorps von 31200 Mann und 300 Maſchinengeweh⸗ ren an. i 1 — Ein engliſches Fliegergeſchwader hat die Luftſchiffhalle von Düſſeldorf ohne Erfolg angegriffen. 25. September: Als erſtes Sperrfort ſudli h Verdun iſt das Camp des Romaines bei St. Mihiel gefallen — Die Oeſterreicher dringen ſiegreich in Serbien vor. — Syrmien iſt von den Serben geſäubert. 26. September: Ein Umfaſſungsverſuch des franzöſiſchen Heeres gegen die äußerſte rechte Flanke des deutſchen Heeres wurde bei Bapaume von den Deutſchen zurück⸗ gewieſen. — Die angegriffenen Sperrforts ſüdlich Verdun haben das Feuer eingeſtellt.. — m Oſten wird die deutſche Offenſive energiſch ins ruſ⸗ ſiſche Land getragen. — Präſident Poincare, Miniſterpräſident Viviani und Mi⸗ niſter Briand haben ſich nach London begeben, um mit den engliſchen leitenden Politikern Rückſprache zu pflegen. SS S S S e Der Weltkrieg. Auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz nahm vorgeſtern die Tätigkeit der Flieger und der Artillerie zu, ein ſicheres Vorzeichen für die beginnende neue franzöſiſche Unter⸗ nehmung. Beſonders bemerkenswerte Zuſammenſtöße fanden indeſſen bis jetzt nicht ſtatt. 5 3 Von der Hartnäckigkeit des ruſſiſchen Widerſtandes vor Dünaburg erhalten wir durch den jüngſten Heeres⸗ bericht, der uns mitteilt, daß die Orte Roſe ſund Strigge vorübergehend vor den Ruſſen hatten geräumt werden müſſen, ein deutliches Bild. Dieſe Orte konnten jetzt wieder genommen und nordöſtlich von Smelina weitere ruſſiſche Stellungen geſtürmt werden. Die Kriſis ſcheint alſo überwunden zu ſein. Der geſtrige Bericht der Oberſten Heeresleitung ſprach davon, daß der Widerſtand der Ruſſen von nördlich Oſchmjana bis öſtlich Subotniki gebrochen ſei. Subotniki liegt etwa 40 Kilometer ſüdlich von Oſchmjana und wurde ſchon vor einigen Tagen als der Ort bezeichnet, bis zu dem die Armee Scholtz auf ihrem Vormarſch von Weſten nach Oſten gelangt ſei. Aus den Worten des Heeresberichts muß man nun folgern, daß es ſich um eine einheitliche ruſſiſche Front zwiſchen Oſchmjana und Subotniki handle, und daß der deutſche Angriff gegen dieſe Front lediglich von Weſten erfolgt ſei. ann kann man natürlich auch nicht von einer völligen Einkreiſung der Ruſſen ſprechen. Es kommt hinzu, daß der ruſſiſche Bericht, der zwar nicht immer zuverläſſig iſt, von einer Wiedereroberung von Smorgon ſpricht. Brifft das zu, ſo würde ſich die Armee Eichhorn noch im Kampfe nördlich von der Eiſenbahn Wilna⸗Minsk befinden, und die Kämpfe bei Oſchmjana würden noch von der Armee Scholtz geführt, der ſich im Süden bis Nowogrodek die Armee Gallwitz anſchließt. Die Armee des Kronprinzen von Bayern iſt noch im weiteren ſieg⸗ reichen Vorwärtsdringen begriffen und hat den feind⸗ lichen Widerſtand auf ihrer ganzen Front gebrochen. Dagegen iſt die Heeresgruppe Mackenſen auf erneuten überlegenen ruſſiſchen Widerſtand geſtoßen. Die vor⸗ geſchobenen Abteilungen nordöſtlich und öſtlich von Lo⸗ giſchin wurden vor einent umfaſſenden ruſſiſchen Angriff hinter den Oginski⸗Kanal und die Jaſiolda zurückge⸗ nommen. 3 eee„ Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. Wos. Paris, 24. Sept. Amtlicher Bericht von geſtern abends 11 Uhr: Im Artois, beſonders in den Abſchnit⸗ ten von Souchez und Neuville blieb die Artillerie ſehr tätig. der Feind warf auf Arras und Umgebung Brandbomben die mehrere ſchnell gelöſchte Brände verurſachten. Unſere Ar⸗ tillerie bombardierte heftig die feindlichen Anlagen ſüdlich von der Avre und beſchädigte ſie. Kämpfe mit Bomben und Hand⸗ granaten im Gebiet von Qucenevieres, In der Champagne r gegenſeitige Kanonade. beſonders lebhaft im Gebiet von Aube⸗ 8 * eiger, ves heimer Anzeiger, Necharhauſer Zeitung, Ginger Seitung. Amtsblatt der Bürgermaisferämter Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. zee e c! ccc. 8 Seckenheim, Samsiag, den 25. Sepfember 1915. 15. E N 8 8 2 bob DDr 3— 5 5 8 und Domavre. Erfolgreich ſprengten wir einige Minen in den Vogeſen nördlich von Weißenbach Eines unſerer Lenk⸗ luftſchiffe bombardierte in der letzten Nacht mehrere Bahnhöfe, wo feindliche Bewegungen gemeldet waren. Anſere Flugzeuge zwangen mehrere feindliche Feſſelballons, ſchnell niederzugehen. Unſere Flugzeuggruppen beſchoſſen die Bahnhöfe Offenburg, Conflans und Vouziers, ſowie die feindlichen Quartiere ! von Langhemarch und Middelker ke. Was iſt der Krieg dem Engländer? WTB. London, 24. Sept. Sidney Low ſchreibt in der Daily Mail: Das Publikum wird durch die Art, wie die Wahrheit über den Krieg verhehlt oder verdun⸗ kelt wird, ſo verwirrt, daß es den Krieg entſchieden langweilig und unintereſſant findet. Die Deutſchen dagegen betrachten den Krieg mit einer gewiſſen Freude, die perſönliche Trauer verſchwindet in der Freude, mit der die begeiſternden Erzählungen im wunderbaren ruſſiſchen Feldzug von den Landsleuten der verehrten Heerführer Hindenburg und Mackenſen verfolgt werden. Die Deutſchen ſind in derſelben Stimmung wie unſere Voreltern in den großen Tagen Wellingtons und Nel⸗ ſons, als mit lorbeergeſchmückter Eilpoſt die Siege von Waterloo und Trafalgar über das Land ſich verbreiteten. Aber für die Mehrheit der Engländer iſt der Krieg nur eine ermüdende, langſame, unendliche und koſtſpielige Verwirrung, wo unſere Brüder in der Dunkelheit kämp⸗ fen und das Leben verlieren, ohne daß wir wiſſen, wie oder wo. Unſer einziger Wunſch iſt, die ganzeelende Geſchichte beendet zuſehen. Der Ueberdruß dar⸗ an überwiegt ſogar den Groll gegen den Feind und unſere Beſorgnis für uns ſelbſt. Die große Maſſe des Volkes ſcheint das Intereſſe an den Ereigniſſen des Krie⸗ ges nahezu verloren zu haben. Das iſt nicht verwunder⸗ lich. Der Zeitungsleſer kann ſich nicht aufregen, wenn er zum hundertſten Male ließt, wie kräftiges Artillerie⸗ feuer bei Berry⸗au⸗Bac ſtattfindet oder daß in den Ar⸗ gonnen alles ruhig iſt. Er kann ruſſiſche Siege, denen ſofortige ruſſiſche Rückzüge folgen, und. unſere Erfolge in Gallipoli, denen entſetzliche Verluſtliſten folgen, nicht verſtehen. In Amerika ſoll mehr Intereſſe an dem Feldzug herrſchen als hier. Der Verfaſſer ſagt, der Krieg müſſe dem Publikum intereſſanter gemacht werden und ſchlägt vor, daß die Kinemathographen ſyſtematiſch benutzt werden, um den wirklichen Krieg dem Publi⸗ kum vorzuführen. Er fordert ſchließlich die Dai⸗ ly Mail auf, dies zu unternehmen.. Aus oem engliſchen Anterhaus. WTB. London, 24. Sept. Lonsdale fragte, ob ſich die Regierung darüber ſchlüſſig geworden ſei, welche Geſamtſtärke die Feldarmeen haben ſollten und ob dieſe ohne Abänderung des Freiwilli⸗ genſyſtems erzielt werden könnte. Miniſterpräſident Asquith erwiderte, er müſſe auf ſeine Rede und ſeine Aeußerungen bei der Eröffnung des Parlaments verwei⸗ ſen und könne nicht mehr ſagen. Er hoffe aber, bald eine Erklärung abgeben zu können. In der Debatte frag⸗ te Sir Henry Dalziel, wann die verſprochene Er⸗ klärung der Regierung über die Dardanellen⸗ operationen erfolgen würde. Die Miniſter hätten mehrfach davon geſprochen und meiſt in zuverſichtlichem Sinn, aber angeſichts der ſtrengen Zenſur und der Tat⸗ ſache, daß von Gallipoli zurückkehrende Soldaten ver⸗ ſchiedene Darſtellungen der Operationen gaben, ſei es Zeit, daß die Nation eine volle Aufklärung erhalte. Der Redner bemängelte ſodann die Untätigkeit der Regierung gegenüber der Preisſteigerung der Lebensmit⸗ tel, die der Hauptgrund der Unruhen in der Arbeiterwelt ſei. Die Preiſe ſeien im Vergleich mit dem Vorteil der freien Schiffahrt Englands gegenüber Deutſchland ungeheuerlich hoch. i Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 24. Sepk. Amtlich wird verlautbart vom 24. September 1915, mittags: Ruſſiſcher Kriegsſchauplaz: Im Nord⸗ oſten trat geſtern keine Aenderung ein. Während in Oſtgalizien Ruhe herrſchte kam es im Raume von No wilo Alekſiniec und an der unteren Ikwa zu heftigen Kämpfen. In dem erſtgenannten Abſchnitt griffen die Ruſſen unter ſtarkem Artillerieaufgebot 11 Glieder tief unſere Linien an. Sie wurden überall unter den Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. ..— 3 Arg ſchwerſten Verluſten zurückgeworfen, worauf ihnen unſere im Gegenangriff nachdrängenden Truppen noch eine Hö⸗ henſtellung entriſſen. Eine ruſſiſche Batterie wurde durch unſer Artilleriefeuer zerſprengt. Bei Rydoml fielen auf verhältnismäßig engem Gefechtsfeld 11 Offiziere und 300 Mann in unſere Hand. Auch die Uebergangsverſuche des Feindes über die untere Ikwa ſcheiterten. In der Gegend nordweſtlich von Kolki am Styr vertrieb unſere Reiterei den Feind aus einigen Ortſchaften. Die in Li⸗ tauen kämpfenden öſterreichiſch-ungariſchen Streitkräfte haben in der Verfolgung des Gegners weiteren Raum gewonnen. Lebensmittelteuerung in Rußland. WTB. London, 24. Sep. Der! Korreſpondent der „Times“, Stephan Graham, berichtet aus Moskau: Die Lebensmittel wurden viel teurer, nicht weil wirk⸗ licher Mangel herrſcht, ſondern weil die Eiſenbahnen militäriſchen Zwecken dienen müſſen. Der Zucker ſtieg um 8 Pfennig für das Pfund. Das Brot wurde teurer. Fleiſch iſt ſehr knapp, Obſt ſehr teuer. Der Tee ſtieg infolge der Beſteuerung um 24 Pfennig das Pfund. Die Eiſenbahnfahrten wurden 25 Prozent teurer. Alle Einfuhrwaren ſtiegen im Preiſe. Der Rubel ſank im Werte nahezu um einen Schilling. Man ſieht nirgends Goldgeld und begegnet vielfach eingezogenen, aber wieder gültigen Silberrubeln und Papierrubeln, die im vorigen Jahre an der mandſchuriſchen Grenze für den Handel zit Chineſen umliefen. Das Schnapsverbot wirkte einig Zeit. Der Korreſpondent ſah den ganzen Monat in den verſchiedenſten Teilen Rußlands keinen Betrunkenen. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 24. Sept. Amtlich wird verlautbart vom 24. September 1915, mittags: 8— Italieniſcher Kriegsſchauplatz: An der Tiroler Weſtfront vertrieben unſere Landesſchützen die feindlichen Alpini von der Albiolo⸗Spitze, nördlich des Tonala⸗Paſſes. Auf der Hochfläche von Vielgereuth wur⸗ de ein Angriff einiger italieniſcher Kompagnien auf den Durer(nordweſtlich des Coſton) abgewieſen. Etwa 1000 Italiener, die ſich auf den Oſthängen des Monte⸗Piano gegen unſere Stellungen in Bewegung ſetzten, wurden durch Artillerie zum Rückzug gezwungen. Im Kärnt⸗ ner Grenzgebiet ſcheiterte ein feindlicher Angriffsver⸗ ſuch auf die Cellon⸗Spitze(öſtlich des Plöcken⸗Paſſes). An der küſtenländiſchen Front kam es geſtern zu Geſchütz⸗ kämpfen. Die Geſamtlage iſt unverändert. Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: Im Südoſten verlief der geſtrige Tag ohne weſentlichen Begebenheiten. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Der lürkiſche Krieg. WB. Konſtantinopel, 24. Sept. Das Haupk⸗ quartier meldet von der Dardanellenfront: In der Gegend von Anaforta rief unſere Artillerie durch ihr Feuer in den feindlichen Schützengräben vos unſerem linken Flügel und am Kap einen Brand her⸗ vor, die zwei Stunden dauerte. Bei Ari Bur nu brachte der Feind in der Nacht zum 21. September eine Mine vor unſerem linken Flügel zur Entzündung, die unbedeutenden Schaden anrichtete. Dieſer wurde bald ausgebeſſert. Bei Sedul Bahr eröffnete der eind am 21. September morgens ein heftiges Toner 8 unſeren Unken Flügel, das von Bombenwürfen begleitet war. Unſere Artillerie antwortete darauf und brachte die feindliche Artillerie zum Schweigen. Am gleichen Tage vertrieb unſere Flotte drei ruſſiſche Tor⸗ pedobootszerſtörer vom Typ Byſtry von den Kohlen⸗ häfen am Schwarzen Meer. Sonſt nichts von Bedeutung. Bulgarien. Ein bulgariſches Altimatum an Serbien? WB. Mailand, 24. Sept. Der Sonderberichker⸗ ſtatter des„Corriere della Sera“ drahtet ſeinem Blatte aus Bukareſt unter dem 22. September früh 2,30 Uhr: In ſpäter Nachtſtunde hat ſich das Gerücht verbreitet, daß Bulgarien an Serbien ein Ultimatum gerichtet habe. Das Ziel Bulgariens.. WTBu. London, 24. Sept. Die geſtrigen„Daily News“ ſagen in einem Leitartikel: Die bulgariſche Re⸗ gierung verfolgt das eine Ziel: den Bukareſter Vertrag aufzuheben und Mazedonien wiederzugewin⸗ nen. Es iſt unbekannt, welche Bürgſchaften ſie von den Mittelmächten oder der Entente erhielt. Jetzt ſteht ganz offenbar eine Aktion bevor, die weitrei⸗ chenden Einfluß auf die Zukunft des Balkans und den Verlauf des europäiſchen Krieges haben kann, denn die Mobiliſierung legt Bulgarien einen zu ſtarken Druck auf, als daß es ſie als bloße Vorſichtsmaßregel lange fortſetzen könnte. Einigkeit in Bulgarien. WTB. Sofia, 24. Sept. Die Ghenadiew⸗Gruppe unter der Stambulowiſten⸗Partei, deren Verhalten gegen⸗ über der Regierung in der letzten Zeit unſicher geworden war, ließ nach einer Beratung dem Miniſterpräſidenten durch eine Abordnung erklären, daß die zu dieſer Gruppe gehörenden Sobranjeabgeordneten die Regierung Ra⸗ doslawow auch weiterhin unterſtützen wer⸗ den. Damit erſcheint ein Zwiſt innerhalb der Regie⸗ rungsmehrheit abgewendet. Anſinniges Gerücht. WTB. Mailand, 24. Sept. Die Blätter ver⸗ öffentlichen aus Niſch eine amtliche Note vom 21. Sep⸗ tember. In einigen politiſchen Kreiſen verſchiedener Hauptſtädte der Alliierten geht ſeit kurzem das Gerücht, die deutſche Regierung habe unlängſt der ſerbiſchen Re⸗ gierunng mitgeteilt, daß Deutſchland Serbien angreifen werde, und empfohlen, keinen ernſten Widerſtand zu leiſten, da der Angriff nicht gegen Serbien gerichtet ſei, ſondern unter höheren Geſichtspunkten erfolge. Dieſes Gerücht und andere ähnliche ſind vollſtändig grundlos. Niemand machte Serbien eine derartige Mitteilung, die übrigens gar nicht berückſichtigt worden wäre, da Serbien bereit iſt, jedwedem Angriff tapfer ſtandzuhalten. Beſtürzung in Italien. WTB. Bern, 24. Sept. In zahlreichen italieniſchen Blättern, wie„Secolo“,„Corriere della Sera“,„Cor⸗ riere d' Italia“,„Sera und Italia“: ſpiegelt ſich die Be⸗ ſtürzung wieder, die die Nachricht von der Mobili⸗ ſierung Bulgariens nicht nur in politiſchen Kreiſen, ſon⸗ dern ganz allgemein hervorgerufen hat. In dem Wuunſche, daß die Balkanverhältniffe ſich nicht noch mehr zu Ungunſten des Vierverbandes verſchieben möchten, ge⸗ ben Secolo und Italien Serbien ſogar den Rat, den Forderungen Bulgariens kampflos nach⸗ zugeben, ſich alſo am Verhalten Bulgariens gegen Rumänien bei der Abtretung der Dobrudſcha nach dem zweiten Balkankriege ein Beiſpiel zu nehmen, um wei⸗ tere Verwicklungen zu vermeiden. Dann wä⸗ re, ſagt der„Secolo“, die Lage des Vierverbandes nicht verſchlechtert. Griechenlands Gegenmaßnahmen. WTB. Mailand, 24. Sept. Die„Sera“ veröffent⸗ licht eine Mitteilung aus Athen, wonach Griechenland, nachdem Bulgarien 28 Jahresklaſſen mobiliſiert habe, entſprechende Maßnahmen treffen werde. Der entſcheidende Augenblick in der Balkanlage. WTB. Bern, 24. Sept. In einer redaktionellen Note ſchreibt das halbamtliche„Giornale d'Italia“ über den entſcheidenden Augenblick in der Balkanlage: Die Er⸗ klärungen, die in Sofia von amtlicher Seite gegeben werden, ſollen glauben machen, daß Bulgarien ledig⸗ lich eine bewaffnete Neutralität vorſehe und mindeſtens vorerſt nicht zu kriegeriſchen Handlungen über⸗ gehen werde. Niemand werde aber dieſen Redensarten Glauben ſchenken. Um die Bedeutung der Tatſache der Mobiliſierung Bulgariens zu würdigen, müſſe man fol⸗ gende ihr vorausgehende Ereigniſſe berückſichtigen: Bul⸗ garien habe die Abtretung jener Gebiete Ma⸗ zedoniens verlangt, deren Bewohner in der Mehrzahl Bulgaren ſeien, und die nach dem zweiten Balkan⸗ kriege teils an Serbien, teils an Griechenland fielen. Serbien, mehr aber noch Griechenland, hätten ſich gegenüber den bulgariſchen Forderungen ableh⸗ nend verhalten. Zwiſchen den Forderungen Bulgariens und den Zugeſtändniſſen Serbiens, das ſich wahrhaft vernünftig gezeigt habe, beſtänden beträchtliche Unter⸗ ſchiede. Dieſe ſeien aber zwiſchen Bulgarien und Griechen⸗ land viel größer, da Griechenland überhaupt nichts ab⸗ treten wolle. Es komme ein neues kriegeriſches Ereignis von nicht geringerer Bedeutung hinzu, denn wie aus einigen Blättern hervorgehe, hätten die Fran⸗ zoſen und Engländer auf der Gallipvoli⸗Halbinſel Solang du glücklich ſein wirſt, wirſt du viele Freunde 0 zählen; wenn die Zeiten bewölkt ein werden, wirft du 0 0 allein ſein. Ovid. SSD Y SSS Sr r re Weder Glück noch Stern. Eine Geſchichte von Edmund Hoefer. 14 Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Von dem friedlichen und behaglichen Verkehr mit uns und von unſerer Begleitung, wie beide es vorausgeſetzt hatten und auch in der erſten Zeit durchzuführen ſuchten, war wenig und bald immer weniger die Rede. Die Kreiſe, in denen ſie ſich bewegen mußten, ſtanden uns fern, und ganz abgeſehen von unſerer Neigung zu einer glänzenden und rauſchenden Geſelligkeit, erlaubte auch Hermines Geſundheit uns keine wirkliche und häufige Beteiligung an derſelben. Trotzdem brachten die beiden Damen manche Stunde miteinander zu, und auch Fri⸗ ſingen benutzte den„abonnierten“ Sofaeckplatz in meinem Zimmer häufig genug zum Ausruhen— ſie fanden die eigene große Wohnung eben für ſich nicht ſelten zu ein⸗ ſam und ſich in derſelben fremd, denn beide waren im Grunde durchaus häusliche Menſchen. Mit einem Wort, wir ſahen und fühlten uns nirgends zurückgeſetzt, ſondern fanden uns ihnen ebenſogut verbunden wie je, ja, wenn man ſo will, bevorzugt. Denn was beide in der Geſell⸗ ſchaft vermißten und entbehrten, ſuchten ſie bei uns. Wenn ihre Kreiſe indeſſen auch nicht die unſeren waren, ſo hörten wir aus ihnen dennoch alsbald man⸗ cherlei über das Paar zu uns herüberklingen, das plötzlich ſozuſagen vom Himmel herabfiel, mitten hinein in die ausgezeichnetſte Geſellſchaft, und augenblicklich einer der hervorragendſten Plätze in derſelben einnahm. Es gab Leute genug, welche mit Friſingen oberflächlich bekannt waren und nicht nur von ſeinem Reichtum, ſondern auch von dem Einfluß und Anſehen wußten, er in ſeiner Heimat genoß, die auch von ſeiner Beteiligung RRE an den Arbeiten jener Kommiſſion Bedeutendes erwarte⸗ einen neuen gewaltigen Angriff eingeleitet. Anderer⸗ ſeits habe man Grund zu der Annahme, daß die Kriegs⸗ mittel der Türkei zur Neige gingen. Die bul⸗ gariſche Mobiliſierung könne alſo ſowohl auf den ſer⸗ biſch⸗griechiſchen Widerſtand, wie auf die ge⸗ fährliche Lage Konſtantinopels gemünzt ſein. Die Beurteilung der Valkanlage durch die franzöſiſche Preſſe. WTB. Paris, 24. Sept. Die Erörterungen der Zeitungen über Bulgarien ſind heute allgemein ziem⸗ lich peſſimiſtiſch gehalten. Die Preſſe will offen⸗ bar die Oeffentlichkeit darauf vorbereiten, daß kaum noch Ausſicht auf eine Einigung mit Bulgarien beſteht. Meldungen über die Mobilmachung Bulgariens werden nicht veröffentlicht. Das „Journal des Debats“ erklärt, die Unterhandlungen des Vierverbandes mit Bulgarien hätten von Anfang an wenig Ausſicht auf Erfolg gehabt, da vor Kriegsaus⸗ bruch ein militäriſches Abkommen für einen europäiſchen Krieg zwiſchen Berlin, Wien und Sofia beſtanden hätte. Dieſem Abkommen ſei keine Folge gegeben worden, weil die bulgariſche Regierung die Ueberzeugung gewonnen hatte, daß das bulgariſche Volk ſich damals geweigert hätte, loszuſchlagen. Aber die Beziehungen zwiſchen den drei Staaten ſeien unverändert geblieben. Das Blatt erklärt ſodann, daß der Vierverband gezwungen geweſen wäre, alles zu verſuchen, um Bulgarien auf ſeine Seite zu bringen. Keinesfalls aber dürfe der Vierverband zulaſſen, daß Bulgarien die Gebiete Mazedoniens, die es fordere, ſchon jetzt beſetze, denn dadurch würde die Linie Niſch⸗Saloniki in den Beſitz Bulgariens gelangen, das ſich ſodann zum Schiedsrichter des Orients aufwerfen könne, da es ſehr wohl wiſſe, daß dieſe Linie für die Zentralmächte und ihren Verbün⸗ deten die höchſte Wichtigkeit beſitze. Ueber dieſe Klauſel ſei jede Erörterung unmöglich. Dies müſſe der Vier⸗ verband kathegoriſch erklären und eine ſchnelle Antwort verlangen. Die militäriſche Lage geſtatte den Verbün⸗ deten nicht mehr, am Balkan die unheilvolle Ungewiß⸗ heit weiter beſtehen zu laſſen. Neues vom Tage. Helfferich über das Ergebnis der 3. Kriegsanleihe. WB. Berlin, 24. Sept. Der Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes, Dr. Helfferich, hat ſich gegenüber Vertretern der amerikaniſchen Preſſe über das Ergebnis der dritten Kriegsanleihe ausgeſprochen, die nachſtehende Aeußerungen des Staatsſekretärs nach den Vereinigten. Staaten gekabelt haben: Das Ergebnis der dritten deut⸗ ſchen Kriegsanleihe iſt rund 12 Milliarden Mark. Zu⸗ ſammen mit der erſten Kriegsanleihe(September 1914: 4½ Milliarden Mark) und der zweiten Kriegsanleihe (März 1915: 99,1 Milliarden Mark) hat alſo das deutſche Volk rund 25½ Milliarden Mark in Form lang⸗ friſtiger Anleihen endgültig für den Krieg zur Verfügung geſtellt. Damit ſind alle bisher aufgelaufenen Kriegs⸗ koſten gedeckt und darüber hinaus iſt neues Geld und unſer kurzfriſtiger Kredit verfügbar für die weitere Krieg⸗ führung. Wir haben nicht nur neue Heere, wie der Reichskanzler im Reichstag ſagte, ſondern auch neue Milliarden frei zu neuen Plänen. Die Finanzierung des Winterfeldzugs bis in das Frühjahr hinein iſt geſichert. Die auf die dritte Kriegsanleihe gezeichnete Summe übertrifft noch die über die ganze Welt als unerreichbare Leiſtung gerühmte zweite engliſche Kriegsanleihe. Die deutſche Kriegsanleihe iſt mithin die größte Finanz⸗ operation der Weltgeſchichte. Im Wege lang⸗ friſtiger Anleihen hat England bisher insgeſamt 18½ Milliarden Mark, Deutſchland 25½ Milliarden Mark aufgebracht. 8 Was bedeutet die Mobiliſation Bulgariens? Der Krieg ſteht im Begriff, in die europziſche Re⸗ gion zurückzukehren, von der er ausgegangen iſt, nach Serbien, das ſeit neun Monaten von unmittelbaren krie⸗ ten und denen ſelbſt jene Züge ſeines Charakters nicht verborgen waren, die ihn in ihren Augen zum„Sonder⸗ ling“ ſtempelten. Und ebenſo fanden ſich zwiſchen dieſen auch andere, welche wohl einmal auf ſeinen Gütern ge⸗ weſen waren, ſeine Frau kennen gelernt oder von ihrer ungewöhnlichen Schönheit und Anmut gehört hatten. Allein, da das Paar nun zwiſchen ihnen ſtand und ſich ihren Blicken und ihrem Urteil unterwarf, war alles, was man bisher gewußt und vorausgeſetzt, gewiſſermaßen gar nichts gegen das, was man wirklich fand. Friſingens Auftreten und ſeine Leiſtungen trugen ihm ſogleich die größte Anerkennung nicht nur von ſeiten ſeiner Kollegen, ſondern auch von den höchſten Stellen ein. Schon in der zweiten oder dritten Sitzung hatte der Miniſter dem Lande, der Kommiſſion und ſich ſelber Glück gewünſcht wegen dieſer neuen, außerordentlichen Kraft, und es nur be⸗ dauert, daß dieſelbe ſich ſo lange dem allgemeinen Beſten entzogen habe. Und Agneſens Erſcheinung und Auf⸗ treten machte einen Eindruck und ein Aufſehen, wie man es ſeit Jahren keiner anderen Dame nachzurühmen wußte. Wo ſie ſich zeigte, folgte ihr die Bewunderung, widmeten ſich ihr die ſchmeichelhafteſten Huldigungen, und ſelbſt in den Damenkreiſen wurde ſie mit einer an Herzlichkeit grenzenden Teilnahme aufgenommen: ihre Anmut und ihr Liebreiz, ihre Anſpruchsloſigkeit und ihr Takt machten von vornherein allen Neid unmöglich und wieſen jede Läſterung zurück. a Als die Mitglieder der Kommiſſion nach einer Audienz beim Fürſten auch der Fürſtin vorgeſtellt wur⸗ den, hatte dieſe ſich bei Friſingen auf das Huldvollſte nach ſeiner Gemahlin erkundigt.„Die ganze Welt iſt ja von ihr bezaubert,“ hatte ſie lächelnd hinzugefügt;„wes⸗ halb laſſen Sie es nur mir nicht ſo gut werden? Ich hoffe, Herr v. Friſingen, daß Sie dieſe Zurückſetzung bald gut machen und mir Ihre Frau deſto ſchneller zu⸗ führen werden.“ Durch die bulgariſche Geſandtſchaft in Berlin iſt mitgeteilt worden, daß Bulgarien die allgemeine Mobilmachung an⸗ geriſchen Bewegungen verſchont geblieben iſt. geordnet hat. Es kann kein Zweifel darüber beſtehen, was dieſer Schritt Bulgariens bedeutet. Mit ſeinem ſüdöſtlichen Nachbar, der Türkei, hat es ſoeben einen Vertrag geſchloſſen, deſſen Inhalt ein Ausgleich der bei⸗ derſeitigen Intereſſen und deſſen Zweck die Sicherung freundſchaftlicher Beziehungen zwiſchen den beiden Rei⸗ chen iſt. Für die Entente, das weiß man auch in London, Petersburg, Paris und in Niſch ſehr wohl, werden alſo Bulgariens Regimenter nicht marſchieren. Für die Politik der Entente bedeutet das Eingreifen Bul⸗ gariens an der Seite Deutſchlands und ſeiner Verbünde⸗ ten eine ſchwere Enttäuſchung. Die Mittelmächte ſte⸗ hen mit neuen Heeren an Donau und Drina und beginnen den Angriff, Bulgarien mobiliſiert, die übrigen Balkan⸗ ſtaaten aber, die man alle gegen die Mittelmächte oder die Türkei aufzubieten ſuchte, werden dem Anſchein nach aus ihrer Neutralität nicht heraustreten. Schon vor einigen Tagen hat der bulgariſche Miniſterpräſident Ra⸗ doſlawo einer Deputation gegenüber die Anſicht geäußert, er glaube, daß Bulgarien nur nach einer Front werde zu kämpfen haben. Und Nachrichten aus Athen ſcheinen dieſe Anſicht zu beſtätigen. Danach hat der vorſichtige Venizelos, der im Frühjahr noch bereit geweſen wäre, ſich der Entente anzuſchließen, jetzt die Formel gefun⸗ den, die ſeine Einſicht in die Notwendigkeit der Neutrali⸗ tät Griechenlands mit deſſen früher übernommenen Ver⸗ pflichtungen in Einklang bringt. Er hat gefunden, daß Griechenland nicht verpflichtet iſt, zu Gunſten Serbiens zu kämpfen und damit ſelbſt die mit einem Kriege ver⸗ bundenen Gefahren auf ſich zu nehmen, weil es ſich hier nicht um einen Balkankrieg handle, für den die Ver⸗ abredung mit Serbien geſchloſſen war, ſondern um den großen Weltkrieg, in dem die Mittelmächte Deutſchland und Oeſterreich-Ungarn die Hauptrolle führen und in dem Bulgariens Eingreifen gewiſſermaßen nur eine Be⸗ gleiterſcheinung iſt. E Serbien fällt der Politik Rußlands zum Opfer. Nach der blutigen Juninacht im Belgrader Konak war Serbien ein willfähriges Werkzeug der Petersburger Ausdeh⸗ nungsbeſtrebungen auf dem Balkan. Dabei darf freilich nicht vergeſſen werden, daß von der andern Seite we⸗ nig oder nichts getan wurde, um dieſe Politik mit taug⸗ lichen Mitteln zu bekämpfen. So gelang es den ruſſiſchen Diplomaten, in Serbien einen nationalen Ausdehnungs⸗ drang zu hegen und großzuziehen, der ohne eine Zer⸗ trümmerung des Habsburger Reiches nicht zu befriedigen war, und der auch tatſächlich dazu beſtimmt war, als Sprengkörper gegen die Donaumonarchie zu wirken. Da⸗ bei war die Vorausſetzung immer, dieſe beſitze innerlich ſo wenig Feſtigkeit, daß ſie beim erſten Anlauf ausein⸗ anderfalle. Die Rechnung war falſch und die verhängnis⸗ volle Nebenwirkung der Heranzüchtung des ſerbiſchen Größenwahns war, daß er ſich nicht nur nach Nord- weſten, ſondern auch nach Südoſten richtete und ſo die Lage geſchaffen hat, in der ſich Serbien heute befindet und in der ihm weder die Entente im allgemeinen noch Rußland im beſonderen helfen kann. Das Geſchick des tapferen Volkes iſt nicht ohne Tragik. Es hat ſich durch Rußland und durch ſeine eigene Großmannsſucht ver⸗ leiten laſſen, ſich diejenigen zu Feinden zu machen, mit denen es hätte im Einvernehmen ſeine wirtſchaftlichen und politiſchen Intereſſen wahren müſſen. Die Mittelmächte können ſich den Weg nach dem Südoſten nicht durch einen Riegel verlegen laſſen. Der Weg zu unſerem treuen Verbündeten, der Türkei, und nach Konſtantinopel darf nicht geſperrt werden, weder jetzt im Kriege noch nachher. Wer eine ſolche Sper⸗ rung unternimmt muß die Folgen auf ſich nehmen. Hoffentlich werden die Ereigniſſe der nächſten Wochen und Monate auch in Serbien das Verſtändnis für poli⸗ tiſche Notwendigkeiten und für Maßſtäbe wecken, die es ſchon vorher nicht hätte außer acht laſſen dürfen. In Deutſchland aber wird man an dieſen neuen Ab⸗ ſchnitt des Krieges, der unſere tapfere Brüder in ganz neue und ungewohnte Kampfgebiete bringt, mit dem Bewußtſein herangehen, daß er einen weiteren und ſehr weſentlichen Schritt zum endgültigen Siege D mitteilte, mit ſeinem grämlichſten Lachen, und dabei im Zimmer auf und ab laufend mit jener nervöſen Ungeduld, die wir damals zuerſt auf den Perrons beobachtet hatten. „Da haben wir's! Wenn das nicht gnädig heißt! Wir kommen wahrhaftig in die Mode, und am Ende machen ſie den Landjunker zum Kammerjunker und ſeine Frau zur Hofdame! Geſegnete Mahlzeit! Und wie ſoll man da ausweichen, zurücktreten?“ Wir redeten ihm zu, die Sache zu nehmen, wie ſie war, und ſich nicht durch völlig nutzloſe und obendrein ungerechtfertigte Vorſtellungen zu reizen und zu ärgern. Es hänge doch jedenfalls von ihm ab, was er annehmen, wann er abbrechen wolle. Und beſſer, als im Zirkel der Fürſtin, könne ſeine Frau doch gar nicht aufgehoben ſein — das ſei mehr, als eine nur neugierige oder auch ſchmeichleriſche Teilnahme, ein wirklicher Vorzug, eine wirkliche Auszeichnung. Und daß Agne einer ſolchen, des beſten Platzes, der wärmſten Teilnahme und Liebe, gerade von ſeiten einer ſo ſtrengen und hochſinnigen Frau, wie die Fürſtin, wert und ſicher ſei, das müſſe ihn doch glücklich machen und kleine, unvermeidliche Unbequemlich⸗ keiten nicht achten laſſen. Ja, er habe es vorausſehen können, fügte ich hinzu, Agnes ſei von der Art, daß ſie nicht unbeachtet durch die Welt gehen könne und, was noch viel beſſer, die Liebe aller Welt verdiene. Ich redete nicht umſonſt ſo, und auch Hermine ſtimmte nicht umſonſt in dieſe Art von Beſchwichtigung und zu⸗ gleich Aufklärung mit ein. Wir wußten beide, daß er im Herzen anders über ſeine Frau dachte und anders zu ihr ſtand, als er es kund werden ließ, und gerade dieſe ſeine äußere Weiſe, und wie Agnes durch dieselbe geſtellt wurde, jammerte uns für beide allzuſehr und erſchien uns obendrein zu gefährlich für ihr Glück und ihren Frieden, als daß wir nicht mit aller Kraft hätten nach einer Verbeſſerung ſtreben ſollen. Und diesmal gelang es uns auch. Er wurde wirklich ruhiger und freundlicher und verſprach, ſich ſchon am nächſten Tage bei der Ober⸗ (Fortſetzung folat.) hofmeiſterin zu melden. * 1 und zu einem erfolgreichen und dauernden Frieden be⸗ deutet. Wochenrundſchau. Die verfloſſene Woche brachte das Hauptereignis wieder auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz, wo der Mit⸗ telpunkt des politiſchen und wirtſchaftlichen Lebens von ganz Litauen, der ſtark ausgebaute Stützpunkt der Ope⸗ rationen der Nordweſtfront der deutſchen Meiſterſtrate⸗ gie zum Opfer fiel. Aber auch ſonſt waren die letzten ſieben Tage auf allen Fronten reich an bemerkenswerten Ereigniſſen und entſcheidenden politiſchen Vorgängen, eine richtige Kriegswoche mit zahlreichen, für uns glücklicher⸗ weiſe günſtigen Ueberraſchungen liegt hinter uns. Trotz aller üblen Erfahrungen ſcheinen die Fran- zoſen es in der Tat noch einmal mit einem Durchbruch im Abſchnitt Souchez⸗Arras verſuchen zu wollen. We⸗ nigſtens müſſen die wiederholten Angriffe, die ſie in den letzten Tagen dort unternommen haben, den Au⸗ ſchein von Taſtverſuchen erwecken, wofern es ſich nicht um Scheinmanöver zum Zwecke der Ablenkung unſerer Aufmerkſamkeit von anderen Stellen der Front han⸗ delt. Darüber werden wir bald Gewißheit bekommen, falls ſich eine Ankündigung des Senators Beranger, der den unwiderſtehlichen engliſch-franzöſiſchen Vorſtoß als nahe bevorſtehend bezeichnet, bewahrheitet. Dieſer Vor⸗ ſtoß ſoll uns wieder einmal bis über unſere Grenzen zurückwerfen. Die tatſächliche Entwickelung der Dinge wird aber jedenfalls den Beweis liefern, daß ein nicht ganz unerheblicher Teil der franzöſiſchen Hoffnungen unerfüllt geblieben iſt. ö 5 Die Umgehung der Ruſſen bei Wilna und der Durchbruch zwiſchen Dünaburg und Wilna, der jene Umgehung einleitete, war natürlich nur möglich, wenn man ſicher war, daß kein ruſſiſcher Gegenſtoß von Dünaburg aus gegen die Flanken der vorgehenden deutſchen Truppen geführt werden konnte. Und in der Tat hatte man auch die ruſſiſche Front vor Dünaburg ſo feſt gepackt, daß die hier ſtehenden ruſſiſchen Streit⸗ kräfte genug damit zu tun hatten, daß ſie ſich ihrer Haut wehrten, und ihrerſeits an einen Vorſtoß nicht denken konnten. Dünaburg war im Weſten und Süden durch einen feſten deutſchen Ring eingeſchloſſen, der all⸗ mählich den Feſtungswerken immer näher rückte. Bei Smelina, 20 Kilometer vor Dünaburg, hatten die Ruſ⸗ ſen neue Stellungen bezogen, die ſich an beiden Seiten an Seen anlehnten. Und trotzdem iſt auch hier die ruſſiſche Front durchbrochen. Die franzöſiſchen Blät⸗ ter nannten dieſer Tage die Eroberung Dünaburgs nur noch eine Frage der Zeit, es ſcheint, als ſollten ſie recht behalten. Südlich vom Njemen rückte die Armee des Prinzen Leopold von Bayern zu beiden Seiten der Eiſenbahn Breſt Litowsk⸗Minsk nach Nordoſten in der Richtung auf Minsk vor. Sie iſt auch hier an der Eiſenbahn bis nahe an die Myſchanka gekommen, die nur zehn Kilometer vor dem Eiſenbahnknotenpunkt Baranowitſchi die Eiſenbahn ſchneidet. Auf dem weſtlichen Ufer des Fluſſes wurden die ruſſiſchen Stellungen zu beiden Sei⸗ ten der Eiſenbahn geſtürmt. Der ſüdlich von der Eiſen⸗ bahn gelegene Ort Oſtrow wurde genommen. In den Poljesje⸗Sümpfen, ſüdlich von Oſtrow, fanden am Okyns⸗ ki⸗Kanal, der die Jaſiolda und die Szezara und damit die Flußgebiete des Dnjepr und des Njemen verbindet, kleinere Gefechte ſtatt, in denen die Ruſſen nach Oſten zurückgeworfen wurden. In der verfloſſenen Woche ging nach dem amt⸗ lichen öſterreichiſchen Tagesbericht der vierte Kriegsmonat zu Ende in dem neuen Ringen Oeſterreichs gegen Ita⸗ lien, ohne daß ſich der Angreifer zu einer größeren Unternehmung hätte aufſchwingen können. Die hefti⸗ gen Angriffe der Italiener gegen einzelne Abſchnitte der öſterreichiſchen Front prallen nach wie vor an dem ehernen Wall wirkungslos ab, den unſere Verbündeten aufgerichtet haben. Das einzige Ergebnis der ungeheuren Menſchenopſer auf italieniſcher Seite iſt die Räumung des Monte Coſton, eines weit vor den öſterreichiſchen Linien gelegenen Grenzberges. An den Dardanellen holten ſich die Engländer auch in der verfloſſenen Woche verſchiedentlich blutige Köpfe. Un⸗ geachtet deſſen ſoll hier die Entſcheidung des Oſtens fal⸗ len, weshalb die Engländer aufs neue ſtarke Verſtär⸗ kungen nach den Dardanellen entſandten. Die durch das Eingreifen Bulgariens zu unſeren Gunſten neu ge⸗ ſchaffene Lage läßt uns aber auch den kommenden Din⸗ gen mit Ruhe und Zuverſicht entgegenſehen. Ein neuer Feldzug gegen Serbien wurde in den letzten Tagen begonnen. An der geſamten Nord⸗ grenze Serbiens, alſo an der Donau und Savelinie, ha⸗ ben die deutſchen und öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen mit ihren Artillerieangriffen auf die Stellungen der ſer⸗ biſchen Armee begonnen. Insbeſondere war die Feſtung Belgrad und die etwa 50 Kilometer Donauabwärts lie⸗ gende Stadt Semendria das Ziel dieſer Angriffe. Wäh⸗ rend die deutſchen Heeresberichte keine weiteren Tat⸗ ſachen aufführten, meldete der öſterreichiſche General⸗ ſtabsbericht, daß an der Weſt⸗ und Nordweſtgrenze Ser⸗ biens die Artilleriekämpfe und das Geplänkel andauerten und daß die Orte Pozarevatſch und Gradiſte mit Bomben belegt worden ſind. Die Flüge waren anſcheinend Er⸗ kundungsflüge, beſtimmt, Zahl und Stellung des Fein⸗ des feſtzuſtellen und wichtige Punkte durch Bomben⸗ würfe zu zerſtören. 5.. Auch im politiſchen Leben iſt durch die Mobiliſation Zulgariens eine wichtige Entſcheidung eingekreten. Zwar liegen endgültige Meldungen über die Haltung Bulga⸗ riens noch nicht vor, die Verfügung der Mobiliſierung des Heeres darf aber als ein gewaltiger Fortſchritt in unſerem Sinne bezeichnet werden. Auch die Anweiſung, daß die bulgariſchen Reſerviſten durch rumäniſches Ge⸗ iet ihre Heimat erreichen ſollen, klingt ſehr verheißungs⸗ voll und läßt Schlüſſe auf die mindeſtens freundliche Haltung Rumäniens zu. Die Entwickelung der Linge drängt einer Entſcheidung zu, und dieſe iſt vorausſichtlich chon in den nächſten Tagen zu erwarten. f Als der große Krieg ausgebrochen war, und Eng⸗ land ſich eben anſchickte, dem böſen Konkurrenten auf em Weltmarkt ein Bein zu ſtellen, da vernahm man von rüben her, aus dem Lande, das ſich als Schutzhüter der Welt fühlte, das triumphierende Wort, daß man uns mit ſilbernen Kugeln zur Strecke bringen und daß die letzte Milliarde, die natürlich nur John Bull auf⸗ weiſen könne, die Entſcheidung des Krieges herbeiführen werde. Nun ſtehen die Zahlen der dritten Kriegsanleihe feſt: Nach den bis jetzt vorliegenden Ergebniſſen ha⸗ ben die Zeichnungen eine Summe von 12030 Millionen Mark erbracht. Während die Welk⸗ bankiers Englands und Frankreichs am Ende ihrer fi⸗ nanziellen Kraft angelangt ſind, und krampfhafte An⸗ ſtrengungen machen, um in Amerika ihre leeren Säckel zu füllen, hat ſich in Deutſchland, das von ſeiner Finanz⸗ bereitſchaft keine großen Worte macht, in aller Ruhe eine Tat vollzogen, die als eines der größten Ereigniſſe die⸗ ſes Krieges bezeichnet werden muß. Denn das iſt un⸗ ſtreitbare Tatſache: Die Beteiligung namentlich der kleinen Sparer war ganz außerordentlich ſtark. Hier war das Herz im Spiele, das Herz des ganzen Volkes. Schöner hat ſich ſelten das Gefühl der nationalen Zuſammengehörigkeit gezeigt, wie gerade in dieſen Tagen. Dieſes Ergebnis wurzelt in dem Gefühl des feſten Verkrauens zur Tatkraft und zum Siegerwillen unſeres Volkes. Die Kraft des deutſchen Volkes hat ſich als einen neuen Triumph erwieſen auf den unſere Freun⸗ de und Verbündete mit Bewunderung, unſere Feinde aber mit Neid blicken werden. 5 Baden. () Karlsruhe, 24. Sept. Das baheriſche Staats⸗ miniſterium der Juſtiz und das württembergiſche Juſtiz⸗ miniſterium haben neuerdings angeordnet, daß Erſuchen um Vollſtreckung von Freiheitsſtrafen, die in einer amts⸗ gerichtlichen oder ſchöffengerichtlichen Strafſache ausge⸗ ſprochen wurden und in Baden vollzogen werden ſollen, unmittelbar an die zuſtändigen badiſchen Amtsgerichte zu richten ſind. Von den badiſchen Amtsgerichten iſt um Vollſtreckung ſolcher Freiheitsſtrafen in Württem⸗ berg ebenfalls unmittelbar das Amtsgericht, in Bayern dagegen die Staatsanwaltſchaft bei dem Landgericht, in deſſen Bezirk der Verurteilte ſeinen Aufenthalt hat, zu erſuchen. 8 (0) Karlsruhe, 24. Sept. Das Juſtizminiſterium hat verſchiedene neue Erlaſſe herausgegeben, welche ſich beziehen auf die Dienſt⸗ und Hausordnung für die Kreis⸗ und Amtsgefängniſſe, auf die Dienſtweiſungen für die Gerichtsſchreibereien, und für die Standesbeamten. Un⸗ ter anderem wurde angeordnet, daß die Dienſt⸗ und Hausordnung für die Kreis- und Amtsgefängniſſe fol⸗ gende neue Beſtimmung erhält: Ein Unterſuchungsge⸗ fangener iſt von dem Zeitpunkt ab, in dem das gegen ihn in derſelben Strafſache ergangene Urteil die Rechts⸗ kraft erlangt hat, als Strafgefangener zu behandeln. () Karlsruhe, 24. Sept. Wegen ſchweren Dieb⸗ ſtahls im Rückfalle wurde der ſchon vorbeſtrafte Arbeiter St. Mros aus Altlandsberg zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilt. ( Mosbach, 24. Sept. Zur Zivilverwaltung in Warſchau wurde Landrichter Heſſel von hier berufen. () Pforzheim, 24. Sept. Das Bezirksamt hat durch Verfügung beſtimmt, daß Kinder unter 15 Jahren ohne Begleitung Erwachſener nach 8 Uhr abends nicht dürfe auf öffentlichen Straßen und Plätzen ſich aufhalten ürfen. () Altenheim(A. Offenburg), 24. Sept. Der Landſturmmann Georg Stroſack wollte am Dienstag ſein Pferd aus dem Stalle holen, um ins Feld zu fahren. Vor den Augen ſeiner Frau und ſeines bejahrten Vaters verſetzte das Tier ihm einen ſo wuchtigen Schlag an den Kopf, daß der Schädelknochen zertrümmert wurde und das Gehirn bloß lag. Der Schwerverletzte wurde in das Krankenhaus nach Offenburg gebracht. Dort iſt er am Mittwoch geſtorben. (.) Donaueſchingen, 24. Sept. Ein Rieſenweiß⸗ krautkopf, der über 14 Pfund wiegt und einen Umfang von 104 Zentimeter hat, iſt in dem Garten des Herrn Oberpoſtaſſiſtenten Fritſchi hier gewachſen. Dazu fehlt noch eine ruſſiſche Rieſenlaus, dann könnte man die gut deutſche Redensart:„Eine Laus auf'm Kraut iſt beſſer als gar kein Fleiſch“ wirkungsvoll vor Augen führen. () Raſtatt, 24. Sept. Der Bürgerausſchuß geneh⸗ migte in ſeiner letzten Sitzung die Beteiligung an der Gründung der Mittelbadiſchen Bahn- und Elektrizitäts⸗ Aktiengeſellſchaft mit 5 Prozent des 3 Millionen Mark betragenden Grundkapitals. Ferner genehmigte er die Feſtſetzung eines Gaseinheitspreiſes von 16 Pfg. vom 1. Januar 1916 ab und die Aufnahme von 70000 Mark zu Kriegshilfszwecken. (0) Lörrach, 24. Sept. Anläßlich des Fliegerüber⸗ falls hat der Großherzog an das Bezirksamt Lörrach ein Telegramm gerichtet, in welchem er zugleich im Namen der Großherzogin der Stadt das höchſte Bedauern über den neuen Fliegerangriff und gleichzeitig die Be⸗ friedigung darüber ausſpricht, daß kein erheblicher Scha⸗ den verurſacht worden iſt. (Säckingen, 24. Sept. Vor einigen Tagen wur⸗ den bei der Badeanſtalt die Kleider eines Sergeanten gefunden. Nun iſt die Leiche des Vermißten beim Kraft⸗ werk Rheinfelden geländet worden. Es handelt ſich um einen Vizefeldwebel namens Braunwart. Nach einer an der Stirn befindlichen Verletzungen zu ſchließen, ſcheint Br. einem Unglücksfall zum Opfer gefallen zu ſein. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Se kenheim Gottesdlenst⸗ Ordnung. det kath. Kirchengemeinde der evang. Kirchengemeinde 18. Sonntag nach Pfingſten.] Sonntag, 26. Sept. 1915 (26. Fele m 17. S. n. Trin. 1/8 Uhr: Frühmeſſe m. Pr. 1 5 a ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt 10 Ahr„ 1 Uhr: Chriſtenlehre. ½2 Uhr: Andacht für die Abgeſtorbenen. 3 Uhr: Verſammlung des Müttervereins. 7 Uhr: Kriegsbittandacht mit Segen. ,, 2 Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantte der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Annahmestelle: Gg. Leo nh. Bühler, Seckenheim, wohnhaft: An den Planken; kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheck- konto 629 Ludwigshafen a. Rh. gut und billig kaufen Sie bei Bouis bandauer QI, 1 Mannheim QI. 1 Mleiderstoſfſo, Namen- u. Minder hn⁰jSHeion aumwollwaren, Weisswaten und dsele. Gardinen, Leppisehe und Metten. H 1, 4 Breitestrasse 12 Plstt(glanz) M. l 90-3.00 12 Kabinet„ 4.90-6.50 D Berliner teller e, 5 Iannheim N 3, 12 Kunststrasse 12 Visit(Matt) M. 4.50 12 Kabine„„ 9.50 f Sonntags den ganzen ſag geöffnet. D Most und Tafelobst nimmt entgegen Jakob Weine, Bäckerei Schloßſtraße Nr. 21. Sammel⸗Anzeiger uur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Nerkaufsgtuoſſenſchaft. Nächſter Tage treffen Brikets und Kohlen(Fettſchrot) ein, Beſtellungen können noch berückſichtigt werden. Wollſtaub liegt auf Lager. Moſtäpfel treffen in einigen Tagen ein. Tafeläpfel können bei ſofortiger Beſtellung raſch ge⸗ liefert werden. 3-4 Jinmerwohnung mit Zubehör zu vermieten. Untere Gartenſtr. Nr. 1. 2 Zimmer u. Küche mit Zubeh. sofort od. später zu vermieten. Zu erfragen Schlossstr. 2. Moderne 3 Zimmerwohnung m. Manſarde u. Gartenant. zu vermieten. Friedrichſtraße 31. IZimmerwobnung mit Küche, Speiſekammer, Glasabſchluß, Waſſerleitung u. elektr. Licht auf 15. Sept. oder 1. Oktober zu vermieten. Hauptſtraße 86. 2 Zimmerwohnung mit Küche u. Zubehöe auf 1. Oktober zu vermieten. Zu erfragen Schlossstr. 50 3⸗Jimmerwohuung mit Logia u. Garten in fr. Lage(in der Hildaſtr.) per 1. September oder ſpäter zu zu vermieten. T. Volz, Saugeſchäft. Neuzeitige 3-4 Jimmerwohnung ev. Balkon, elektr. Licht, Waſſerltg., großer Garten, Speicher und Waſchküche ſofort zu vermieten. Wilhelmſtraße 58. 2 Zimmerwohnung mit Küche und Zubehör auf 1. Oktober zu vermieten. Zu erfragen Hildaſtr. 83. etragene Kleider, Ueber- zieher, Damenmäntel, Schuhe, ſowie Rolfer ſind billig abzugeben bei A. Rech, mannheim 3 1. 10 Feldpoſt Kartons in jeder Größe empfiehlt Georg Zimmermann. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß unter dem Schwelnebestand des Anton Ruf, dahier, Fried⸗ richſtraße 95, die Schweinepest und der Rotlaut ausge⸗ brochen iſt. Stalltperre wurde verfügt. 8 Seckenheim, den 24. September 1915. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch. Wekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kennknis, daß unter dem Schweinebestand der Katharina Erny Witwe die Fchelnepest und der Rotlauf ausgebrochen iſt. Stallſperre wurde verfügt, Seckenheim, den 24. September 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Unvergleichlich billig, teilweise unter den heutigen Einkaufspreisen, empfehle ich Kleiderstoffe, Kostümstoffe, Blusenstoffe, Damaste, Bettuchhalbleinen, Handtücher, J. Lind Hemdentuche, gerauht Croisè etc. um Schuf-à= Hübſche Kleider⸗dchotten, Sweater u. Sweater⸗Anzüge, Reinwollene Schul⸗Chepiot, Schürtzen in jeder Größe in Baumwolle, Lüſter u. Kattun. Normal-Hemden und Unterhosen. mützen Hauben Füdwester Mädcben⸗ Hemden und hosen weiß und farbig in allen Größen. Strümpfe in braun u. ſchwarz. Wieser-IIli, Grüne Marken. Taschentücher u. Hosenträger Seckenheim Todesanzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß meine liebe Frau unsere treubesorgte Mutter, Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante Anna Kettner geborene Spies im Alter von 29 Jahren nach schwerem Lei- den heute Nacht sanft entschlafen ist. Um stilles Beileid bitten Seckenseim, den 24. September 1915. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Phillipp Kettner und Kinder. Die Beerdigung findet Sonntag, den 26. ds. Mts. nachm. 5 Uhr vom Trauerhause, Mittelstr. Nr. 24. aus statt. Frauenverein Seckenheim Abteilung Rotes Kreuz. Als Ergebnis des bad. Opfertages gingen in hieſiger Gemeinde ein 1350 Mk. herzlicher Dank allen Gebern! Den Damen, welche ſich der Mühe des Sammelns unterzogen haben, ſprechen wir gleichfalls unſern herzlich⸗ ſten Dank aus. Seckenheim, den 23. September 1915. Der geschäfts führende Beirat: Kunz. Damenschneiderin empfiehlt sich im Anfertigen sämtl. Damen- Garderube einfachste und feinste Aus- 121 führung.— 2 Hauptstr. 173. Neubau Volz. — Lacfo-Ei-Puluer ersetzt der Inhalt eines Beutels an —9 5 Gebrauchswert 4 Eier zu 20 Piennig vorzüglich für Kuchen, Gebäck, Mehl- speisen, Suppen u. s. w. zu haben bei Fr. Wagner's Nachf. inn. W. Höllstin Germania Drogerie. Lulsenstrasse 40. Trotz 10% verkaufe ich Esch Lelen zu alten Preisen solange Vorrat reicht. Ia rde Mul in allen Grössen. Fertige Hosen in Tuch und engliohem Leder bei billigsten Preislagen. Emil Werber Nachf. Inh.: Richard Rall. Empfehle zu billigsten Preisen: Cognak, Steinhäger, Magenbitter, Zwetschgenwasser und Himbeesaft in Feldpostpackungen. g SBleehdosen für Flüssigkeiten mit Karton 45 Pfg. Ferner feinstes delikates f— Honigpulver i à Beutel für 1½ Pfund reichend 4 Pfg. Wiederverkäufer hohen Rabatt. Christian Grimm, Seckenheim. Hauptstr. 116. Damen und Herren jeden Alters werden gründlich und praktisch für den kaufmänn. Beruf ausgebildet. Beginn neuer Kurse 1. Oktober. Einzelfächer täglich. Prospekte und Auskunft kostenlos durch Dr. phil. Knoke, staatlich geprüft für das Lehramt in den Handels wissenschaften. Diplom der Universität Leip- zig. Diplom der Handelshochschule Leipzig. Handels-Lehranstalt„Merkur“ Telefon 5070 Mannheim P 4, 2. Kath. Jünglingsverein Seckenheim Sportabtellung 5 Heute abend ½9 Uhr findet im Lokal zum Adler Spielerverſammlung ſtatt. Der Vorſtand. Zu verkaufen: eine faſt neue Ladentheke mit Pult, 2 gr. Schränke faſt neu und 1 kl. Schrank mit Vorhänge. Ferner ein Kräftiger Junge findet ſofort Stellung Kürberei Kramer, Feudenheimer Fähre. neuer Farbenschrank d. auch Empfehle: als Kleiderſchrank benutzt pfalz. Melssweln p. Ltr. 1 00 Mx werden kann. Ferner 3— 4 Rotwein 110 guterhaltene Waschkuven u. 1 od. 2 Waschkörbe. Näh. in der Expedition. Blutrot. Süssweln,,„ 1.50„ Garantiert reinen CC 5 f f und 1.20 zu haben be Grosse Badische Bäckerel Aug. Engert Kriegs- Invaliden Nlestrasse Nr. 50. eld-Lotterie Für Ziehung am 15. Oktober. Fblduostsendungen 3328 5 5 1 Prämie Brauſepulper * Citronenſaft 37 000 MK. Erfriſchungstablett. Möglichst Hauptgewinn. 1 Pfeffermünztablett. 15 000 Mk. Tabletten u. Tropfen 3327 Geldgewinne(gegen Durchfall) 22000 Mk. Meßner's Tee (in kleiner Originalpackung) Lose à 1 M. Ib. ne. 20 Pf. empfiehlt en 0 1 1 empfiehlt Lotterie-Untern. 0 J. Stürmer Apotheke W 107 in Seckenheim. iliale:— Kehl a. Rh., Hauptstr. 47 In Seckenheim: Ch. Grimm Hyacinthen Tulpen, Krokus, Narzissen. Solla, Schneeglöckchen und andere Blumenzwiebeln, sowie Hyaolnthengläser und Papier- hütohen empfehlen billigst Südd. Samenhaus Constantin& Löffler Mannheim F J, 3 Breitestrasse, neben Daut. Preisliste über Blumenzwiebeln Samen, Vogelfutter, Hundekuch und gärtn. Bedarfsartikel ver- zu vermieten. senden kostenlos. Näheres Neckarſtr. Nr. 2. Bekanntmachung. Am Dlenstag, den 28. September d. Js. Vormittags 11 Uhr wird im hieſigen Farrenſtall ein ſunger, fetter, 5 Zucht untauglicher Farren öffentlich meiſtbietend ver⸗ eigert. Seckenheim, den 23. September 1915. Fürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die allgemeine Verſorgung der Zivilbevölkerung mit Petroleum erfolgt durch Abgabe von 20% der im Jahre 1913¾14 an die betr. Kunden(Händler) gelieferten Mengen Hierüber hinaus kann aber der Bedarf an Petroleum für landwirtſchaftliche und gewerbliche Zwecke da, wo eine größere Anzahl von Heimarbeitern wohnt, oder ein be⸗ ſonderes Bedrüfnis der landwirtſchaft nach Petroleumbe⸗ leuchtung hervortritt, noch etwas(3%) erweitert werden. Wer hiernach aus dem Kreise der Landwirte oder Gewerbetrelbenden glaubt beſondere Gründe zu einem Mehrbezug von Petroleum zu haben, wird erſucht dies am Montag, den 27. ds. Mlts., Vorm. von 2— 12 Ubr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 anzumelden. ö Auch wird an Stelle der Petroleumbeleuchtung ein beſonderer Spfritusglüblichtbrenner empfohlen. Dieſer koſtet complett 4 Mk. und ſind wir bereit auch hierauf Beſtellungen am genannten Tage entgegenzunehmen. Spätere Anmeldungen konnen nicht mehr berück⸗ ſichtigt werden. Seckenheim, den 23. September 1915. Hürgermeiſteramt: Volz. Bekannimachung. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß heute mit der nötigen Vorratserhebung von peu begonnen wird. Es iſt der geſamte Beſtand, der Bedarf für die eigene Viehwirtſchaft und die für die Heeresverwaltung verfügbare Menge nach dem Stand vom 25. ds. Mts. maßgebend. Den mit der Erhebung beauftragten Perſonen ſind genaue Angaben hiernach zu machen. Um Mitßverſtändniſſen vorzubeugen, machen wir da⸗ rauf aufmerkſam, daß durch dieſe Erhebung die Heuvor⸗ räte keineswegs beſchlagnahmt ſind, daß jedoch Verkäufe und alle ſonſtigen Veränderungen an den Vorräten uns anzuzeigen ſind. Dabei wird daran erinnert, daß nach 8 3 der Bekanntmachung des kommandierenden Generals vom 16. v. Mts. für den Bezirk des 14. Armeekorps (Baden und Hohenzollern) immer noch das Verbot der Heu⸗Ausfuhr beſteht. Seckenheim, den 2. September 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Schlafstelle zu vermieten. Schloßſtraße 56. 2 Zimmer per 15. Oktober Koch. Koch. Koch