t ter lang hinziehen. pen im Verlaufe des Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Hr. 115. ————* Geckenheimer Anzeiger, Joesheimer Anz R Hmtsblatf der Bürgermeisterämtfer Seckenheim, Iuesheim, Nearhaunsen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. S 9 E 9 2 e W— N* N 2 2 700 ſſ/ ͤ Vdc T 25 eiger, Neckathauſer Seitung, Goͤinger Zenlung. Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. 5 Fernſprechanſchluß Nr. 16. 2 15. Jahrgang Pie grosse Offensive 2erscheſſt an der deutschen Elsenmauer. Die heutige Hummer umiassi 1d Seiten. 1. Blatt. FFP ——Kriegschronik 1914—— 0 SSS e 1. Oktober: Der Angriff auf Antwerpen ſchreitet er⸗ folgreich fort. 3 ö — Die Höhen von Roye und Fresnoy wurden Franzoſen entriſſen. Were ee — Der Khedive von Aegypten, den der engliſche Botſchafter aufgefordert hatte, Konſtantinopel zu verlaſſen, hat dieſem entgegnet, er habe keinerlei Befehle Englands entgegenzu⸗ nehmen.„ e 6 8 L828 J 1 Le 2. Oktober: Angriffe von Toul her werden von den Deutſchen unter ſchwerſten Verluſten für die Franzoſen abgewieſen. — Sechs Forts von Antwerpen werden von den Deut⸗ ſchen bombardiert. Das Fort Wawre⸗St Catherine und die Redoute Dorpweldt mit Zwiſchenwerken ſind erſtürmt wor⸗ den. Das Fort Waelhem iſt eingeſchloſſen — Nach Londoner Meldungen ſollen auf dem galiziſchen Schlachtfeld gegen 100 000 Ruſſen gefallen ſein. 5 — Der kleine Kreuzer„Karlsruhe“ hat im Atlantiſchen Ozean 7 engliſche Dampfer verſenkt. FF — Ein Einfall der Serben in kroatiſches Gebiet endet mit einer Niederlage für ſie. Fele e — Franzöſiſche Kriegsſchiffe beſchießen erfolglos von Cattaro. ee der Weltkrieg. Das Schwergewicht der 5 hak ſich durchaus nach der Champagne verſchoben, wo die Franzoſen die hartnäckigſten Verſuche machen, die zweite deutſche Linie zu durchbrechen. Das Gefechts⸗ feld deht ſich von Auberive im Weſten bis an die den Weſtabhang der Argonnen begleitende Bahn von St. Menehould nach Challerange aus. Oeſtlich Auberive ſetzten geſtern die Franzoſen mit ſtarken Kräften zu einem neuen Angriff ein, der voll⸗ ſtändig ſcheiterte. Auch in der Gegend nordweſt⸗ lich Maſſiges ſchlugen unſere Tapferen alle feindlichen Angriffe erfolgreich ab. Truppenteile von ſieben Di⸗ viſionen beteiligten ſich an dieſen Angriffen, ein Be⸗ weis, welch ſtarke Kräfte der Gegner hier zur Erreichung. dieſes Zieles angeſetzt hat. Zwiſchen Lille und Ar⸗ ras tragen die Kämpfe nicht den erbitterten Charakter wie im Oſten und werden deshalb nicht als Durchbruchs⸗ verſuche aufgefaßt. Unſer Gegenſtoß gegen die von den. Engländern genommenen und teilweiſe noch nicht zurück⸗ eroberten Linien ſchreitet langſam vor. Die Engländer verſuchten dagegen keinen Angriff mehr. Sie müſſen demnach, da ihnen doch außerordentlich ſtarke Reſer⸗ ven zur Verfüugng ſtanden, ſo ſchwere Verluſte erlitten haben, daß ſie vorerſt völlig gelähmt ſind. Bei un⸗ ſeren Gegenangriffen wurden noch einige Engländer zu Gefangenen gemacht. I: der Champague⸗ ſtieg dio Zahl ir bisher gente. Gefangenen auf 104 Offiziere und 7019 Mann. a 1 Bei Dünaburg ſchreiten die Kämpfe der Heeres⸗ gruppe Hindenburg erfolgreich vorwärts. Bei Grend⸗ ſen, weſtlich der Stadt, wurde eine weitere feindliche Stellung geſtürmt. Im Süden haben ſich die Truppen vorgeſtern bereits Luft gemacht, indem ſie die ruſſiſchen Streitkräfte nach Oſten von Weſſelo wo in die Engen zwiſchend en Seen zurückdrängten, die ſich in einer faſt ununterbrochenen Reihe von Dünaburg, 23 Kilome⸗ Sie finden nach Süden ihre Fort⸗ ſetzung in dem groß Dryswiatyſee, zwiſchen welchem und den 44 Ki ometer von Swensjany öſtlich entfern⸗ den die Forts 1650 850 ten Poſtawy unſere Heereskavallerie die ruſſiſche ge⸗ ſchlagen hat. Auf der Front zwiſchen Smorgon und Wiſchnew ſind ruſſiſche Angriffe unter ſchweren Verluſten zuſammengebrochen. D Heeresgruppe des Prinzen Leo⸗ pold wies alle feindlichen Angriffe erfolgreich ab. 4 Die Zuſan menſtellung der von den deutſchen Trup⸗ i Monats September gemach⸗ ten Gefangenen und der übrigen Beute beträgt 42 1 Offiziere und 95 464 Mann, 37 Geſchütze, 398 Maſchinengewehre und 1 Flugzeug. Den ruſſiſchen Streitkräften ſind alſo wieder rund hundert⸗ tauſend Mann entriſſen worden und eine höchſt beträcht⸗ liche Anzah: von Geſchützen. Daß das ohnehin bis aufs äußerſte geſchwächten ruſſiſchen Heer die Verluſte jetzt doppelt empfindlich getroffen wird, liegt auf der Band: Schließlich muß ja auch in den Vierverbands⸗ ländern und auf dem Balkan doch die Ueberzeugung durchdringen, daß die viel geprieſenen Bajonettangriffe d Kavpallerieattacken. von denen ſo aroßes Weſen ge⸗ 5 Kämpfe auf der Weſtfronk macht wurde, Bluff waren. Sie ſollen die Welt davon überzeugen, daß in der ruſſiſchen Armee noch immer der Geiſt herrſche, aus dem Suworow und Dragomirow ihre kaktiſchen Anſchauungen von ber Unwiderſtehlichkeit des Bajonettangriffs ableiteten. In der Zeit der Mehr⸗ lader, Schnellfeuerkanonen und Maſchinengewehre ſind derartige Anſichten aber Wahnſinn und führen zu völlig zweckloſen Wenſchenopfern.. e Die Ereigniſſe im Weſten. 1 Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 1. Okt. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag 3 Uhr: Im Artois nahm der Feind unſere neuen Stellungen öſtlich von Souchez unter heftiges Feuer.“ In der Champagne beſetzten wir mehrere Stellen in den Schützengräben der zweiten deutſchen Verteidigungslinie weſt⸗ lich vom Hügel von Tahure und weſtlich von der Farm Nayarin. An dieſer Stelle überſchritten einzelne Teile unſe⸗ rer Truppen die deutſche Linie und ſtießen entſchloſſen weiter vor, aber ihr Jortſchritt konnte wegen ſehr heftigen Sperrfeuers der Artillerie und ſehr heftigen Flankenfeuers nicht behaup⸗ tet werden. Unſere Mannſchaften halten die eroberten Punkte der zweiten feindlichen Linien feſt in ihrem Beſitz. Süd ſich von Ripont erweiterten und vervollſtändigten wir die Eroberung der erſten deutſchen Linie, indem wir ein Stück des wichtigen Stützpunktes, der„Ouvrage de la Defaite“ nahmen. Auf der übrigen Front blieb die Nacht ruhig. Trotz der ungünſtigen Witterungsverhältniſſe warfen unſere Flugzeug ⸗ geſchwader geſtern Bomben auf die Verbindungslinien hinter der deutſchen Front. Der Bahnhof von Bazancourt im Suippe⸗ Tal, Warmeriville, Pont Faverger, Saint Hilaire le Petit, ſowie eine marſchierende Kolonne bei Somme Py wurde mit Granaten belegt. Abends 11 Uhr: In Belgien unterſtützt unſere ſchwere Artillerie die Unternehmungen der engliſchen Flotte gegen die deutſchen Küſtenbatterien. Keine bedeutenden Kampfhandlungen im Artois. Der Feind zeigte einige Tätigkeit in der Umgebung von Roye. Eine ſtarke feindliche Aufklärungsabteilung wurde durch unſer Feuer zerſtreut. Vor Beuvoainges ſprengten wir mehrere Minen, die die deutſchen Schützengräben zerſtörten In der Champagne gewannen wir Gelände nördlich Lemesnil und weiter öſtlich zwiſchen der Höhe 199(nördlich Maſſiges) und der Straße von Ville ſur Tourbe nach Cornay⸗en⸗Dormois. An dieſer letzteren Stelle machten wir Gefangene. Einem feind⸗ lichen Gegenangriff gelang es, in der Schanze de la Defaite wieder Fuß zu faſſen. Ein zweiter ſehr heftiger Ge⸗ genangrift in demſelben Abſchnitt wurde völlig zurückgewieſen/ Der Feind erlitt bedeutende Verluſte. Die Aufräumungsarbeiten der alten deutſchen Stellungen geben Gelegenheit, die erbeuteten Kanonen alle zu zählen. Ihre Zahl iſt viel größer, als bisher gemeldet worden war. Die Geſamtzahl der dem Jeind ſeit dem 25. September abgenommenen Feldgeſchütze und ſchwe⸗ ren Geſchütze beträgt bis jetzt auf der Champagnefront allein 121. Eine Flugzeuggruppe belegte heute den Bahnhof Quigni⸗ court mit 72 Bomben anſcheinend ſehr wirkſam. Unſere heftig beſchoſſenen Flugzeuge kehrten wohlbehalten in ihren Heimat⸗ hafen zurück. f Der U⸗Boot⸗Krieg. WTB. Mandal, 1. Okt. Die Bark„Actie“ aus Kragerö, mit einer Grubenholzladung von Kragerö nach Leith unterwegs, iſt am Mittwoch von einem deutſchen Unterſeeboot, 20 Seemeilen ſüdlich vom Kap Lindesnäs, in Brand geſteckt worden. Das Unterſeeboot hat ein Boot mit der aus 11 Mann beſtehenden Beſatzung ma der Küſte bei Kap Lindesnäs geſchleppt. 3 Ein neues engliſches Minenfeld. WTV. Rotterdam, 1. Okt. Der„Maasbode“ mel⸗ det, daß die ä engliſche Admiralität ein neues Minenfeld angelegt habe, über das noch nichts Nä⸗ heres bekannt ſei. Ein holländiſcher Poſtdampfer von Englaud zurück⸗ gehalten. WTB. VBliſſingen, 1. Sept. Der Poſtdampfer „Mecklenburg“ der Zeelandlinie iſt geſtern von der Admiralität in den Tilbury⸗Docks zurückgehalten worden. Heute früh iſt der Poſtdampfer wie gewöhnlich von Vliſßſingen abgefahren. Deutſchlaud leiſtet für den verſenkten Dampfer „Malmland“ Schadenerſatz. WTB. Stockholm, 1. Okt. Das Miniſterium des Aeußern erhielt von ſeiner Geſandtſchaft in Berlin die Mitteilung, die deutſche Regierung habe ihr Be- dauern über die Verſenkung des Dampfers„Malm-⸗ land“ ausgeſprochen und ſich bereit erklärt, Schaden⸗ erſatz für den erlittenen Verluſt zu leiſten. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 1. Okt. Amtlich wird verlautbart vom 1. Oktober 1915, mittags: 5 ö Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: In Oſtga⸗ lizien fiel nichts beſonderes vor. Bei No wo Alekſi⸗ niee ſcheiterte ein ruſſiſcher Angriffsverſuch unter un⸗ ſerem Artillerieſeuer ſchon in der Vorbereitung. An der Ikwa und im wolhyniſchen Feſtungsgebiet keine enannt wird, ein⸗ Aenderung der Lage. Am Kormin⸗ Bach gewafnen die Verbündeten erneut Raum. Ruſſiſche Gegenangriffe wurden abgewieſen. Fünf öſterreich⸗ungariſche Eskadro⸗ nen nahmen bei einem ſolchen Vorſtoß des Feindes 2 Oſſiziere und 400 Mann gefangen und erbeuteten ein Maſchinengewehr. In den letzten zwei Gefechtstagen ſielen in dieſem Raum 10 Offiziere und 2400 Mann des Feindes in Gefangenſchaft. 8 5 Wahlen zum ruſſiſchen Neichs rat. WTB. Kopenhagen, 1. Okt.„Berlingske Tidende“ meldet aus Petersburg: Zu der geſtrigen Wahl von 4 neuen Mitgliedern des Reichsrats, nämlich 2 Vertretern der Induſtrie und 2 Vertretern des Hande!s, waren die Wahlmänner aus dem ganzen ruſſiſchen Reiche verſammelt. Gewählt wurden der Oktobriſt Gtſchkow, der Fortſchrittler Riabuſchinski und der Kadett Laptjec, ſowie der Liberale Weinſtein. Alle Ge⸗ wählten ſind Anhänger des liberalen Blocks.— Wie das⸗ ſelbe Blatt aus Petersburg erfährt, wurden die Zeitun⸗ gen Djen, Veſtjernoe und Nowoje Wremja wegen eines Artikels über den Kongreß in Moskau zu einer Geld⸗ ſtrafe von je 1000 Rubeln verurteilt. Gleichzeitig wurde der Kommandant von Moskau, Fürſt Juſu po w ſeines Poſtens enthoben, aber in ſeiner Stellung als Generaladjudant des Zaren belaſſen. E Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 1. Okt. Amtlich wird verlautbart pom 1. Oktober 1915, mittags: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: An der Tiroler und Kärntner Front fanden geſtern nur Ge⸗ ſchützlämpfe ſtatt. Die bereits gemeldeten Vorſtöße ge⸗ gen unſere befeſtigten Linien weſtlich des Bombaſch⸗ Grabens wurden von den braven Salzburger Schützen abgeſchlagen. Geſtern früh griffen die Italiener den Mrzli Vrh und die Südweſthänge dieſes Berges mit ſtarken Kräften dreimal vergebens an. Dabei erlitten ſie ſehr ſchwere Verluſte. Angriffsverſuche gegen einzelne Punkte des Tolmeiner Brückenkopfes wurden ebenfalls wie immer abgewieſen. Südöſtlicher Neues. 1 Kriegsſchauplatz: Nichts Der neue italieniſche Marinemini ſter. WTB. Rom, 1. Okt.(Agenzia Stefani.) Amtlich wird gemeldet: Der König unterzeichnete ein Dekret, durch das der Vizeadmiral Camillo Corſi zum Marineminiſter ernannt wird. Der neue Mini⸗ ſter leiſtete 8 im Hauptquartier den Eid in die Hände des Königs. 7 f Neues vom Tage. Beſuch des öſterreichiſchen Thronfolgers in Trieſt. Wh Trieſt, 1. Okt. Erzherzog Thronfolger Karl Franz Joſeph ſtattete kürzlich auf ſeiner Fahrt von der Südweſtfront in Begleitung des Armee⸗ kommandanten Borbevie der Stadt Trieſt einen Beſuch ab. Auf die Nachricht von dem Eintreffen des Thronfolgers hatte ſich in den Straßen eine große Men⸗ ſchenmenge angeſammelt, die den hohen Gaſt überall auf das lebhafteſte begrüßte. Der Erzherzog wurde vor bem ſtädtiſchen Amtsgebäude von dem Statthalter und dem Stadtkommandanten, dem Polizeipräſidenten und dem Regierungskommiſſar von Trieſt empfangen. Als der Thronfolger im Verlauf des Beſuches bei der Gemahlin des Statthalters mit dem Statthalter auf die große Loggie des Statthaltereigebäudes hinaustrat wurde er von dir Volksmenge mit ſtürmiſchen Eviva⸗ und Hochrufen begrüßt. Sichtlich erfreut dankte der Thronfolger wiederholt für dieſe ſponate, eindrucks⸗ volle Kundgebung. Oeſterreich⸗Angarns dritte Kriegsanleihe. WB. Berlin, 1. Okt. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Wenige Tage nach der Bekanntgabe des Ergeb⸗ niſſes der dritten deutſchen Kriegsanleihe rüſten ſich nun auch wieder die verbündeten Donaumonarchien zu einem neuen Appell an den Geldmarkt. Mit der gleichen Zuverſicht, mit der das deutſche Volk den draußen Kämpſenden die finanziellen Mittel für ein weiteres tatkräftiges Fortſchreiten dargebracht hat, werden auch die Daheimgebliebenen der Nachbarmonarchie dem Rufe des Vaterlandes um Bereitſtellung neuer Summen Fol⸗ ge leiſten. Die Ergebniſſe der beiden bisherigen inneren Anleihen Oeſterreich Ungarns haben bereits den Beweis erbracht, daß die wirtſchaftliche und finanzielle Kraft der Monarchie den gewaltigen Anforderungen des Krie⸗ ges gewachſen iſt. Die erſte Anleihe brachte 3 306 Mil⸗ fionen Kronen und die zweite 3 770 Millionen Kronen. ſo daß insgeſamt bisher über 7000 Millionen Kronen im Wege langfriſtiger Staatsanleihen aufgebracht worden ſind, ein Erfolg, wie ihn das reiche Frankreich bisher nicht zu erzielen vermochte. Alle Vor⸗ zeichen für die neue Kriegsanleihe unſeres Bundesgenoſſen ſind günſtig. Eiſen⸗ und Kohleninduſtrie, die wichtigſten Gradmeſſer für die wirtſchaftliche Kraft, haben ihre Frie⸗ densbeſchäftigung nahezu völlig erreicht. Die großen ga⸗ liziſchen Induſtrien haben trotz der monatelangen Be⸗ ſetzung ihres Landes ihre Tätigkeit in erfreulicher Weiſe wieder aufgenommen. Der Einlagebeſtand der Spar⸗ kaſſen hat ſich trotz der regen Beteiligung an den beiden erſten Kriegsanleihen in überraſchendem Maße erhöht. Weit in Feindesland ſtehen faſt überall nach gewaltigen Schlachten und glänzenden Siegen die kampferprobten Trupven aller Stämme der Monarchie und ſichern den ruhigen Fortgang von Handel und Wandel und damit den weiteren Sieg auch auf dem Felde der Wirtſchaft und der Finanzen. 5 Freies Geleite für Dumba. WTB. Waſhington, 1. Okt. Der engliſche Bot⸗ ſchafter Spring Rice hat dem Staatsdepartement ge⸗ ſtern den Geleitbrief für den öſterreichiſch-ungariſchen Botſchafter Dumba übergeben. ä Strengere Paßkontrolle an der Schweizer Grenze WTB. Bern, 1. Okt. In einem Rundſchreiben an die Kantonsregierungen empfiehlt der Bundesrat als Vorbereitung für Abmachungen, die er mit den benach⸗ barten Staaten über die Kontrolle ſchriftlicher Ausweiſe auf den Grenzſtationen treffen will, eine Reihe von Vor⸗ kehrungen, um zu verhindern, daß paß⸗ und mittel⸗ loſe Ausländer ins Land kommen, deren Abſchie⸗ bung auf Schwierigkeiten ſtoßen würde und die der Schweiz zur Laſt fallen könnten. Ueberall an der Grenze ſollte eine ſtrenge Ausweiskontrolle eingerich⸗ tet werden, der jeder Ausländer ſich zu unterwerfen hätte, wobei zu unterſuchen wäre, ob der Fremde im Beſitze von Papieren iſt, die ihm nach Maßgabe der beſtehenden Verträge zum Erwerb einer Niederlaſſungsbe⸗ willigung berechtigen, da die Schweiz den Ausländer nur auf Grund eines ſolchen Papieres ſeinem Heimat⸗ ſtaat wieder übergeben kann. Die kantonale Polizei ſoll die Ausweiskontrolle mit Hilfe des Militärs und der Zollbeamten möglichſt nahe an der Schweizer Grenze vor⸗ nehmen. Die Kontrolle ſoll, wenn möglich, überall An⸗ fang Oktober in Kraft treten. i Lügenmeldungen über die bulgariſche Mobiliſatiou. WTB. Sofia, 1. Okt.(Agence Bulgare.) Wie man ſich darauf gefaßt machen mußte, verbreiten die Gegner der bulgariſchen Nation in der Preſſe die phanta⸗ ſtiſchſten Gerüchte über den Gang der bulgariſchen Mobiliſierung. Anläßlich dieſer Gerüchte müſſen wir feſtſtellen, daß die Mobiliſierung überall in voller Ordnung vor ſich geht und daß die Reſerviſten, die von allen Seiten herbeiſtrömen, ſich der Trag⸗ weite der von der Regierung angeordneten Maßnahmen voll bewußt ſind und den feſten Entſchluß kund werden laſſen, die Verwirklichung der gerechten bulgariſchen For⸗ derungen zu ſichern. f f a 0 Zum 68. Geburtstag des Generalfeld⸗ marſchalls v. Hindenburg. Der größte von den großen Männern, die un⸗ ſerem deutſchen Vaterlande in ſchwerer Zeit erſtanden, iſt unſtreitbar der Oberbefehlshaber der geſamten deutſchen Truppen im Oſten, Generalfeldmarſchall von Hindenburg. Schon jenſeits des Dienſtes ſtehend gedachte er, den Reſt ſeines Lebens in ſtiller Zurück⸗ gezogenheit zu verbringen, als er in den Tagen, da die ruſſiſchen Horden Miene machten, Deutſchland zu ver⸗ wüſten, an die Spitze der im Oſten kämpfenden Truppen geſtellt wurde und ſeit der Zeit durch glänzende Erfolge ſeinen Namen unſterblich in das Buch der Weltgeſchichte eintrug. Am heutigen Tage begeht unter dem Jubel ganz Deutſchlands Generalfeldmarſchall v. Hinden⸗ burg ſeinen 68. Geburtstag. . Generalfeldmarſchall v. Beneckendorff und Hinden⸗ burg wurde am 2. Oktober 1847 in Poſen geboren. Sein 0 Der Stolz iſt das Adelsprädikat der Armen. 9— i Etienne Rey. ... Weder Glück noch Stern. Eine Geſchichte von Edmund Hoefer. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Von da an vergingen vier bis fünf Wochen, in denen wir nichts von den Freunden hörten, ohne daß es uns aufgefallen wäre. Eifrige Briefſchreiber waren wir alle nicht, und Hermine, die noch am meiſten dazu neigte, hatte alle Hände voll zu tun, um einem kleinen, er⸗ warteten Weltbürger eine behagliche Aufnahme zu be⸗ reiten. Am 12. April langte der Junge denn auch glücklich an und machte mich umſo froher und ſtolzer, als die Mutter ſich kräftig und heiter zeigte, und er ſelber durch ſeine Erſcheinung und ſein Gebahren alles mögliche Gute für die Zukunft verhieß. Ich kouvertierte und adreſſierte daher auch am folgenden Tage die Anzeigen für die Freunde und Bekannten mit einer wahren Glückſeligkeit. Nur an Friſingen dachte ich dabei mit einem gewiſſen Bedauern; ich wußte, daß er mit mehr Schmerz, als man dem kalten Mann hätte zutrauen ſollen, ſich ohne eigene Kinder ſah. Ein junger Vater iſt in dieſen erſten Tagen in ſeinem Hauſe bekanntlich eine ſehr überflüſſige und vernachläſſigte Perſönlichkeit, und Abends, da ich mich nach vollbrach⸗ tem Tagewerk ſehr einſam fühlte, ging ich aus, um die Anzeigen in den Briefkaſten zu ſtecken und hernach noch mit einigen Freunden eine Stunde in der„Harmonie“ zu verplaudern. Es war indeſſen für die gewöhnlichen Beſucher des Lokals noch früh, und 25 von den Gewünſchten niemänd, ſo daß ich mich einſtweilen an den Tiſch ſetzte, wo eben die neuen Zeitungen aufgelegt i inen 17 2 —————— waren, und gleichgültig nach der Augsburger Allg iff. Denn allzuviel Intereſſe hatte ich begre Vater Robert v. Hindenburg, Major a. D. am 16. April 1902) war mit Luiſe geb. Schwickert (geſtorben 5. Auguſt 1893) vermählt. Hindenburg ſelbſt verheiratete ſich am 14. September 1879 mit Fräulein Gertrud v. Sperling. Der Ehe entſproſſen drei Kinder. 5 Hindenburg trat am 7. 4. 66. als Leutnant im 3. Garde⸗Regiment zu Fuß ein; er wurde 1872 Ober⸗ leutnant, beſuchte 1873— 76 die Kriegsakademie, wurde 1878 Hauptmann im Generalſtab, 84 Kompagnie⸗Chef, 91 Oberſt⸗Leutnant, 94 Oberſt, 96 Chef des General⸗ ſtabes v. 8. A.⸗K., 97 Generalmajor der Infanterie z. D. und erhielt 1914 den Rang eines Generalfeldmarſchalls. Wochenrundſchau. 8 Eine ereignisreiche, bedeutungsvolle Kriegswoche liegt hinter uns. Ihr Beginn brachte die Eröffnung der lange erwarteten feindlichen großen Offenſive im Weſten. Nach vierzehnmonatiger Dauer des Krieges ſoll— te endlich die Vertreibung der Deutſchen aus Belgien und Frankreich wahr gemacht werden. So eifrig man auch auf der Seite unſerer Gegner die lange Pauſe zur Vor— bereitung für das neue Unternehmen ausnützte, ſo ver⸗ raten doch die Blätter des Vierverbandes, daß man lie⸗ ber noch einige Zeit gewartet hätte, wenn nicht die Ver⸗ hältniſſe in Rußland und auf dem Balkan zu einer vor⸗ zeitigen Eröffnung des großen Durchbruchsverſuchs ge— drängt hätten. Die neue Schlacht bei Ypern und bei Reims trägt demnach vorwiegend politiſchen Charakter. Nach Verlauf der erſten Woche des großen feind⸗ lichen Durchbruchsverſuchs kann unſer Urteil darüber dahin zuſammengefaßt werden: Die engliſch-franzöſiſche Offenſive im Weſten iſt weit hinter ihrem geſetzten Ziele zurückgeblieben. Das Urteil ihrer Erfolgloſigkeit wird ihr auch von den Kritiken im eigenen Lande nicht vor⸗ enthalten. Die deutſche Front ſpringt nach Frankreich in einem rechten Winkel vor, deſſen Scheitelpunkt bei Soiſſons liegt, während der weſtliche Schenkel bis öſtlich Nieuport zum Meere der ſüdliche über Reims, Verdun zur lothringiſchen Grenze hin ver⸗ läuft. Indem die feindliche Heeresleitung ihre Angriffe ſüdlich Lille aus dem Raume Arras⸗Bethune ge⸗ gen den weſtlichen Schenkel und halbwegs zwiſchen Reims und Verdun gegen den ſüdlichen Schenkel richtete, beabſichtigte ſie beide ſo weit einzudrücken, daß die deutſche Heeresleitung, um nicht die bei Soiſſons ſtehenden Truppen umklammert zu ſehen, ſie zurück⸗ nehmen mußte. Damit aber dieſer Angriff den ge⸗ meinem Hauſe hatte, zog meine Gedanken bei weitem mehr an, als die damals ohnehin gerade unendlich ledernen Nachrichten von Staats⸗ und gelehrten Sachen, und ich las oder ließ vielmehr meine Augen über die Seiten hingehen, ohne viel von dem Inhalt zu verſtehen. So ſah ich auch die letzte Seite herunter und über zwei Todesanzeigen und die Namen hin, gleichgültig oder ungeduldig, wie man's heißen will, und ſah die eine nochmals an und verſtand ſie nicht, und las ſie von neuem, wie im Traum, und zuckte zuſammen— ſtand dort denn wirklich: d N „Den auf Schloß L. in Steiermark am 2. April er⸗ folgten Tod ſeiner Frau Agnes, geborenen Gräfin Aslau, zeigt ſtatt jeder beſonderen Mitteilung hiedurch an Schloß Friſingen. 41 C. v. Friſingen. — War denn das mein, unſer Freund? War es liebreizende Agnes? War denn das möglich? Ich mochte nichts mehr leſen, ich mochte nichts hören, niemand ſehen. Ich ging nach Hauſe und ſaß in meinem einſamen Zimmer, ganz zerſchlagen und zerbrochen, ganz mit mir allein, ohne auch nur mit Hermine meine Be⸗ trübnis teilen zu können. Am folgenden Morgen erſt vermochte ich mich zu einem Briefe an den Freund niederzuſetzen, in welchem ich ihn neben allem übrigen auch um nähere Auskunft über das ſchreckliche Ereignis bat. Noch während ich ſchrieb, erhielt ich durch die Poſt aber eine Privatanzeige unſere von ihm, in den gleichen Worten abgefaßt, wie jene in der Zeitung, von ihm jedoch mit den Zeilen unter⸗ ſchrieben:„So iſt es geſchehen. Und nun, bitte, ſagen Sie mir nichts. Ihre Teilnahme kenne ich, alles übrige ſage ich mir ſelber oft genug vor. Ich habe nichts weiter zu ſchreiben. Wie es mit mir ſteht, weiß ich ſelber noch nicht. Ganz der Ihre. . Ich ließ Friſingen.“— ief erhielt in⸗ e 8 wünſchten Erfolg habe, war es nötig, ihn ſo weit durch⸗ zuführen, daß die Umklammerung auch wirklich in ge⸗ fahrdrohende Nähe rückte. geſchehen, da es nur gelang, an beiden Stellen einen Ge⸗ Das aber iſt in keiner Weiſe. ländegewinn von etwa 3 Kilometer Tiefe zu verzeichnen. Ueber einen rein örtlichen Erfolg iſt die Un⸗ ternehmung nicht hinausgekommen. Immerhin iſt vor⸗ auszuſehen, daß die Verbündeten des weiteren bemüht ſein werden, in den nächſten Tagen eine Verbreiterung und Vertiefung der vorgetriebenen Keile im Weſten und Süden herbeizuführen. Sie werden damit ebenſowenig Erfolg haben, wie Chapelle. f Auch die Vorgänge an der Belforker Senke nehmen unſere Aufmerkſamkeit in hervorragendem Maße in Anſpruch. Die ſchweizeriſch-franzöſiſche Grenze iſt namentlich im Berniſchen und Neuenhurgiſchen Grenz⸗ gebiet beinahe völlig geſperrt. Die Brücken von La⸗ ſeinerzeit die Engländer bei Neuve 4 raſſe und Biaufond ſind dem Verkehr entzogen und mit militäriſchen Wachen beſetzt. Wir werden nicht irre gehen, wenn wir dieſe ſcharfen Maßnahmen, die auch bei Goumois am Saut⸗du⸗Dougs in gleicher Strenge getroffen wurden, mit Truppenverſchiebungen und anderen Vorbereitungen zu bedeutſamen Kampfhand⸗ lungen in Verbindung bringen, die die franzöſiſche Hee⸗ resleitung unbeirrt durch ihr Vorgehen im Artois und in der Champagne auch hier ins Werk ſetzt. 1 Im Oſten war das überraſchendſte Ereignis das Wieder auftauchen der Armee Linſingen auf dem ſüdöſtlichen Kriegsſchauplatz. Nach der Eroberung Wladimir⸗Wolynsks trat der Name Linſingen zurück, jetzt taucht er wieder auf, um ſofort neuen Erfolg und neuen Kampfesruhm an die deutſchen Fahnen zu hef⸗ ten. Durch Einſetzen außerordentlich ſtarker Heeresmaſf⸗ ſen auf demwolhyniſchen Kriegsſchauplatz ſüd⸗ lich der Pripjetſümpfe war es dem ruſſiſchen General Iwanow nach dem Mißlingen ſeines Durchbruchsver⸗ ſuchs zwiſchen Sereth und Strypa möglich geworden, die öſterreichiſchen Truppen zur Zurücknahme ihrer Fronk auf das weſtliche Ufer des Styr zu veranlaſſen. Jetzt aber gelang es den Truppen Linſingens im Zuſammen⸗ arbeiten mit der öſterreichiſchen Grenzwacht die Ruſſe ihrerſeits zurückzutreiben. Die Gefahr der öſtereichiſchen J Südfront iſt damit ä endgültig behoben. Ruſſiſche militäriſche Kreiſe legen den Kämpfen im 4 Süden wie auch denen im Norden um Dünaburg und Riga nicht ausſchlaggebenden Wert bei. Ihr Haupt⸗ augenmerk iſt auf das Vorrücken des deutſchen Zentrums gerichtet, dem auf ruſſiſcher Seite die Hee⸗ resſäule des Generals Ewert gegenüberſteht. Der ruſß ſiſchen Heeresleitung iſt durch die Geländegeſtaltung be! Minsk die Verteidigun ſentlich erleichtert. Es ihrer dortigen Stellung we⸗ andelt ſich dort darum, die Köpfe, an denen die Landſtraßen die Sümpfe verlaſſen, und auf die Landzungen einmünden, zu verſperren und ſo den deutſchen Vormarſch aufzuhalten. Es ſind dies die Orte Baranowitſchi und Nowogrodek auf der öſtlichen gegen Slonim und Stolowitſchi be⸗ zeichneten Landbrücke und Iwje und Wileika auf der weſtlichen durch Lida feſtgelegten Landzunge. umſtrittenen Orte ſind heute bis auf Wileika ſämtli in unſeren Händen. So ſteht dem Vormarſch 12 5 Die Oſten auf den Landzungen nichts mehr entgegen, zumal es noch gelang, die Querverbindung zwiſchen der Slo⸗ nimer⸗ und Lidaer⸗Landzunge durch das Sumpfgebiet der Bereſina mit der Erſtürmung von Deljatitſchi herzuſtellen. Auf den übrigen Kampſplätzen gegen Italien und an den Dardanellen ſind Ereigniſſe von beſonders weittragender Bedeutung nicht zu verzeichnen. mit beſonderer Genutuung auch am Schluſſe dieſer Kriegs⸗ woche feſtgeſtellt werden, daß auch dort alle feindlichen Unternehmungen an den ehernen Wällen, die unſere Verbündeten aufgeſtellt haben, zerſchellten. Intereſſanten waren dagegen die Vorgänge auf dem politiſchen Welt theater, auf dem der Balkan die Hauptrolle ſpielte. Der Nachdem alle An⸗ Vierverband läßt die Maske fallen. ſtrengungen ſeiner rührigen Vertreter in Sofia ſich al nergeblich erwieſen haben und alle leeren Verſprechungen an dem geſunden und klaren ſtaatsmänniſchen Sinn des Es kann Zaren Ferdinand und ſeines tüchtigen Miniſterpräſi⸗ zeige von der Geburt des Kleinen. Nach acht Tagen etwa trat er aber eines Abends ſelber bei mir ein, und ſo oft ich auch ſchon das raſche Altern und Verfallen eines Menſchen beobachtet, ſo wie an ihm hatt' ich es noch niemals geſehen. Weiße Haare hatte er freilich nicht bekommen, war aber ſonſt in ſeiner ganzen Er⸗ ſcheinung, ja ſogar in ſeinen Bewegungen beinah zm Greiſe geworden, das Geſicht voll tiefer Falten, die Ge⸗ ſtalt zu 13 und hager. a „Sagen Sie nichts, ſagen Sie gar nichts!“ rief er mir entgegen, da ich mit ausgeſtreckter Hand auf ihn zu⸗ eilte. Und indem er die Hand nahm und drückte, fuhr er fort:„in ſolchem frohen Hauſe und zu ſolchem glück⸗ lichen Menſchen darf man nichts Schlimmes und Trau⸗ riges reden! Kommen Sie, laſſen Sie uns hinſitzen. Ich bin ſchon viel umhergelaufen und müde. Erzählen Sie mir, wie geht's der braven kleinen Frau und dem Stammhalter?“ l Das mußte ich denn allerdings zuerſt ſagen, dann jedoch ließ ich mich durch ſein Verlangen nicht länger abhalten, nach dem Geſchehenen zu fragen und blieb 1 dabei trotz ſeines Ablehnens und ungeduldigen Zurück⸗ weiſens. Endlich mußte er wohl nachgeben.„Nur er⸗ warten Sie nichts Beſonderes— es iſt alles kurz bei⸗ einander!“ ſagte er zuletzt mit finſterem Lächeln, und berichtete dann wirklich kurz und trocken genug, daß jene alte Tante mit ihren Bitten nicht nachgelaff en, daß Agnes, die in ihr ihre einzige noch lebende Verwandte ſah, ob⸗ gleich ſie bisher niemals mit ihr in näherer Verbindung geſtanden, ſich endlich zu der Reiſe bewegen ließ, ohne die Begleitung des Gatten, der durch ſeine Geſchäfte an Friſingen gefeſſelt wurde, und faſt gegen ſeinen Willen, da ihm das Opfer zu groß erſchien und die Abweſenheit ſeiner Frau peinlich war. Er erhielt indeſſen befriedigend Nachrichten über die Reiſe und die Ankunft; die alte wandte war ſehr ſchwach und konnte ſich der erſehn NDW r r ae. ee SSS NN.. er 1 2 2 Ne...... „ een ee. opfert. denten abgeprallt ſind, greift man zum letzten Mittel, den bereits Entſchloſſenen durch Drohungen einzuſchüch⸗ tern. Ber eichnenderweiſe iſt es nicht der Zar, der ſich unter ſall„ oller Berufung auf die durch Rußland be⸗ wirkte Befreiung Bulgariens von der türkiſchen Ober⸗ herrſchaft an„das Brudervolk“, das in Wirklichkeit kein rein ſlawiſchts Volk iſt, die Initiative ergreift, ſondern der leitende Miniſter der Auswärtigen Politik Englands, der in öffentlicher Parlamentsſitzung unverblümte Dro⸗ hungen ausſtieß. Daß Bulgarien, das jetzt in voller kriegeriſcher Rüſtung und nationaler Eintracht daſteht, ſich durch ein ſolches plumpes Manöver wirklich be⸗ ſtimmen laſſen wird, von dem nach ruhiger Ueberlegung als richtig erkannten Wege abzugehen, iſt kaum anzuneh⸗ men. Wir Deutſche warten es in berechtigtem Vertrauen auf den tapferen Sinn des tüchtigen Volkes ruhig abe Bulgarien weiß ſelbſt, welche„glänzende Zukunft“ ihm an der Seite Serbiens im Vierverband beſchieden ſeim ſrürde. Die Unabtängigkeit Bulgariens wie die allen anderen kleinen Balkanſtaaken, die ſich nicht mit der Rolle eines Vaſallen wie Serbien begnügen wollen, wird nicht bedroht durch Oeſterreich-Ungarn, das Land genug hat und den Balkan ausſchließlich als ein natürliches Ab⸗ ſatzgebiet für ſeinen Handel und ſeine Induſtrie be⸗ trachtet, oder von der Türkei, die mit der Konſolidierung ihres aſiatiſchen Kernreichs auf lange Jahre hinaus be⸗ ſchäftigt ſein wird. Wohl aber wird ſie bedroht von Rußland, deſſen erklärtes Kriegsziel der Beſitz Konſtan⸗ tinopels und der Meerengen iſt. Daß England entgegen allen ruhmreichen Ueberlieferungen ſeiner Politik ſei⸗ nem alten Widerſacher jetzt dazu verhelfen will, be⸗ kundet, wie innerlich unwahr und töricht die Behauptung Sir Edwards Grey iſt, daß Oeſterreich⸗-Ungarn und die Türkei unter die Fuchtel Deutſchland geraten ſeien. Wenn innerhalb einer kriegführenden Gruppe gegenſeitige„Un⸗ terordnung“ herrſcht, ſo iſt es der Vierverband. Ita⸗ lien iſt der Söldner der Weſtmächte, der von fremder Gnade lebt und für fremdes Geld das Blut ſeiner Söhne Frankreich hat ſich auf Gedeih und Verderben England ausgeliefert, das wertvolle Stützpunkte am Ka⸗ nal beſetzt hält und die ganze atlantiſche Küſte Frankreichs beherrſcht. Rußlands weitere Kriegführung hängt von engliſchem und franzöſiſchem Gelde ab, und Frankreich und England können den Krieg wiederum nur fortfüh⸗ ren, wenn der Ruſſe mitmacht. Ein ſolches Ultimatum, wie es jetzt der ruſſiſche Finanzminiſter in London über⸗ 1 hat, iſt im neuen Dreibund noch nicht geſtellt orden. Baden. (9 Karlsruhe, 1. Okt. Der Kriegsausſchuß für Kon⸗ ſumentenintereſſen, Bezirksausſchuß Karlsruhe, hat das Ergebnis ſeiner vom 9. bis 15. Auguſt im Großherzogtum Baden veranſtalteten Erhebungen über die Preiſe für Milch, Lebensmittel und wichtige Bedarfsartikel zuſam⸗ mengeſtellt und im Druck herausgegeben. Es iſt ein werk⸗ volles Nachſchlagewerk der Preisgeſtaltung für die Ge⸗ genwart, es wird aber auch in ſpäteren Zeiten noch ein äußerſt brauchbares Material in verſchiedener Beziehung bilden. Von über 4000 ausgegebenen Fragebogen ſind rund 1600 aus 76 Orten Badens ſo vollſtändig beant⸗ wortet eingegangen, daß ſie als Unterlage für die Feſt⸗ ſtellungen dienen konnten. Der Kriegsausſchuß hat das geſamte Material dem Landespreisamt, den Stadtver⸗ waltungen und Bezirksämtern mit ausführlichem Bericht zur Kenntnis gebracht. Die Erhebungen zeigen recht be⸗ deutende Preisunterſchiede in den einzelnen Amcsbezirken. So werden z. B. für 750 Gramm Brot 28 bis 35 Pfennig gezahlt, der Preis für einen Liter Milch ſchwankt zzwiſchen 16 und 28 Pfennig. Die Preiſe für Kartoffeln ſind ſelbſt in rein bäuerlichen Gegenden unberechtigt hoch. An Hand der Erhebungen wird es möglich ſein, die hohen Preisforderungen noch mehr nachzuprüfen und dagegen einzuſchreiten. e () Karlsruhe, 1. Okt. Das Miniſterium des In⸗ nern hat ſoeben eine Verordnung über die Regelung des Abſatzes von Erzeugniſſen der Kartoffeltrocknerei und Kartoffelſtärkefabrikation erlaſſen. (Mannheim, 1. Okt. Beim Fenſterputze. ſtürzte die ledige, 33jährige Dienſtmagd Karoline Schwämmle ab und zog ſich einen Schädelbruch zu. () Hornberg, 1. Okt. Das Gaſthaus zum Adler auf dem Fohrenbühl wurde durch Feuer völlig zerſtört. Die geſamte Einrichtung mit allen Futtervorräten iſt verbrannt; nur der Viehbeſtand konnte gerettet werden. (Villingen, 1. Okt. Die Schwarzwälder Han⸗ delskammer befaßte ſich in ihrer 74. Vollverſammlung vor allem mit der Lage der Hotelinduſtrie; die hierüber eingeleiteten Verhandlungen ſind noch in der Schwebe, den Ansfal durch die Kriegszeit dahin einzuſchränken, daß in größerem Maßſtab Verwundete und Geneſende in den Schwarzwaldhotels untergebracht werden. ( Konſtanz, 1. Okt. Inmitten des Sees auf der Höhe von Wiedenhorn fand man ein herrenloſes Boot aus Romanshorn, mit welchem ein junger Sticker und ſeine Geliebte eine Fahrt auf dem See unternommen hatten, von der ſie nicht mehr zurückkehrten. Aus hinter⸗ laſſenen Briefen geht hervor, daß die beiden gemeinſam in den Tod gingen.„ (Ludwigshafen a. S., 1. Okt. Die Ehefrau des Maurers Ullrich wurde vor einigen Tagen von einem Inſekt geſtochen und ſtarb an der durch den Stich einge⸗ tretenen Blutvergiftung. 8 Lokales. — Der Monat Oktober. Der Oktober kritt als 10. Monat die Arbeit an. Er hat nicht mehr wie ſeine Vorgänger des Tages Laſt und Hitze zu tragen, iſt doch alles herangereift, was Juli, Auguſt weich gekocht und der September ausgebraten haben. Es beginnt die Wein⸗ leſe und von altersher kommt deshalb dem Oktober die Bezeichnung„Weinmond“ zu. Raſch ſinken die Reſte des ſommerlichen Lebens dahin.„Der Nebel ſteigt, es fällt das Laub“. heißt es in dem bekannten„Oktober⸗ lied“ von Theodor Storm. Wenn ſich auch noch ſchöne Tage zeigen, an denen die ſterbende Natur den Abend ihres Lebens feiert, ſo nimmt doch die Temperatur merk⸗ lich ab, und das Monatsmittel liegt mehr als 4½ Grado unter dem des Septembers. Immer mehr zei⸗ gen ſich in der zweiten Hälfte des Oktobers die Vorboten des winterlichen Todesſchlafes. Mit Recht mahnt da⸗ her am 16. Oktober St. Gallus:„Heut iſt St. Gall— laß Kuh im Stall; räum vom Feld den Pack— ſteck den Apfel in den Sack!“ Am 21. Oktober gilt die Mahnung: „An Urſula muß das Kraut herein, ſonſt ſchneien Simon und Judas(28. Oktober) drein.“ Alle die Wahrzeichen des Herbſtes, das Verſtummen der Vögel, der Abzug un⸗ ſerer befiederten Hausfreunde, das Fallen der Blätter, das Verwelken der Blumen, die Abnahme der Tages⸗ helle, rufen im Herzen des Menſchen eine eigenartige Wehmut wach, ſind doch dieſe Vorgänge nichts anderes als ein ſtummes memento mori— gedenke des Todes! Diejenigen, die den Acker bauen, erblicken im Oktober⸗ wetter einen Propheten für den Winter. Das feſte Si⸗ tzenbleiben des Laubes ſoll einen ſtrengen Winter ver⸗ künden, viel Froſt dagegen einen unbeſtändigen. Im allgemeinen heißt es landauf, landab:„Warmer Okto⸗ ber bringt fürwahr— uns ſehr kalten Februar“,— und von Gewittern im zweiten Herbſtmonat behauptet der Volksmund:„Oktober Gewitter ſagen beſtändig— der künftige Winter ſei wetterwendig“. Mag ſich nun der Oktober in Geſtalt ſchöner Altweiberſommertage zeigen, oder mag er mit dem vollen Ungeſtüm ſeines rauhen Wehens auftreten, wir halten es mit Storm, der in der vorletzten Strophe ſeines Oktoberliedes anhebt:„Wohl iſt es Herbſt; doch warte nur— doch warte nur ein Weilchen; Der Frühling kommt, der Himmel lacht— Es ſteht die Welt in Veilchen!“ E neber Druckfehler machte kürzlich die„Thü⸗ ringer Waldpoſt“ die folgenden Ausführungen:„Wer ſich über Druckfehler aufhält, möge beherzigen: Druckfehler id Irrtümer, die weder der Setzer noch der Korrektor entdeckt, ſondern nur der Leſer. Während manche Völker für die Fehler der Regierung büßen müſſen, muß für den Druckfehler ſeines Blattes, den er nicht gemacht hat, der Schriftleiter büßen, und zwar doppelt: erſtens ärgert er ſich ſelbſt und dann ärgern ihn ſieben geſcheite Leſer. Druckfehler gehören zu den unvermeidlichen Eigenſchaften jedes Druckerzeugniſſes, das in fliegender Eile und Haſt hergeſtellt werden muß. Sie verhalten ſich wie Roſt und Eiſen, wie die Hefe zum Wein, nur mit dem Unter⸗ ſchied, daß vor dem Druck noch niemand weiß, ob ſie fehlen oder ob ſie da ſein werden. Mancher Satz wird überhaupt erſt leſenswert durch einen Druckfehler. Der Schriftleiter freilich kann davon ſagen:„Nur wer die Praxis kennt, weiß, was ich leide.“ Solange muſiziert und geſungen wird, wird es falſche Töne, ſolange ge⸗ ſchrieben und gedruckt wird, wird es Schreib- und Druck⸗ fehler geben. Es ſcheint ein alter Kalenderreim am beſten darauf zu paſſen:„Gib, Leſer, nicht ſo ſcharf auf alle Fehler acht,— Denn niemals iſt ein Blatt und der, der es gemacht,— Und der, der es geleſen,— Von den Fehlern fref aeweſen«⸗ „ bet 3 e e n Nr erer Handel und Verkehr. (9) Kurzer Getreidewochenbericht der Preisberichtsſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats vom 21. bis 27. September 1915: Auf dem Getreide- und Futtermittelmarkt ſchränkt ſich das Ge⸗ ſchäft immer weiter ein. Die Forderungen für dje geringen noch diſponiblen Mengen ſind bereits auf einer Höhe angelangt, die jede Unternehmungsluſt lähmt. Mais iſt in Homburg nicht unter 710720 Mk. käuflich. Frei Waggon Dresden, Paſſau, Regens⸗ burg oder München wurden für Mais Preiſe von 660710 Mk. gefordert und im Bedarfsfalle auch ſchlank bewilligt. Für in — Mannheim noch diſponiblen rumaniſchen Plars forderte man mit Sack je nach Beſchaffenheit, 630660 Mk. für die Tonne bahn⸗ frei Mannheim Gerſte notiert in Hamburg 752—775 Mk. Für kaliforniſche Gerſte zahlte man 650 Mk. ab Stettin. In Mann⸗ heim greifbare rumäniſche Futtergerſte wurde amtlich mit 720 Mk. bahnfrei Mannheim notiert. Für Surrogatmehle war die Stimmung ſehr ruhig. Maismehl wurde in kleinen Quantitäten zu 65—70 Mk. gehandelt. Prima Ware notiert 75 Mk. Kartof⸗ felmehl notiert 60-65 Mi, holländiſches Kartoffelmehl 56.60 Mk. Waggon Mü. Maniokamehl 60-65 Mk., Tapioka⸗ mehl weiß's gebeuteltes 850 Mk., Reisfuttermehl 52,50 Mk. ab Duisburg. Am Futtermittelmarkt ſind einzelne Sorten, wie ausländiſcher Leinkucher, Sonnenblumenkuchen und Leinmehl nicht mehr angeboten. Von den übrizen Artikeln notiert ausländiſche Kleie 500 545 Mk., ausländiſcher Weizengries 520—525 Mk, Gerſtenkleie 550—560 Mh., Reiskleie 310—320 Mk. K⸗FJutter 430 Mk., gedarrte, geſchälte Eicheln 530 Mk., Kokoskuchen 625 bis 630 Mk., Rapskuchen 50) Mk., Rapskuchenmehl 560 Mk. ab Lübeck, Palmkernmehl 620630 Mk., Erdnußkleie 310 Mk., Fiſchmehl 510—525 k., Haferkleie 350—375 Mk. 5 2 3 Kriegs⸗Allerlei. Deutſchfreundliche Kundgebung bulgar. Studenten. TB. Berlin, 1. Okt. Die dem Rufe ihres Vaterlandes gefolgten, von hier abgereiſten bulgari⸗ ſchen Studenten der hieſigen Hochſchule haben aus Wien ein Telegramm an den hieſigen bulgariſchen Konſul, Kommerzienrat Mandelbaum, gerichtet, in dem es heißt: 8 5 In dem Augenblicke, wo wir Deutſchland ver⸗ laſſen, halten wir es für unſere Pflicht, dem deutſchen Volke unſeren Dank für ſeine Sympathien zu un⸗ ſerem Vaterlande zum Ausdruck zu bringen. Die lebhaften Kundgebungen, die uns von einer großen Anzahl Berliner Bürger beim Abſchied am Bahnhof dargebracht wurden, ſind das beſte Zeugnis für dieſe Sympathien. Tief gerührt von den Glückwünſchen un⸗ ſeres geliebten Proſeſſors für die Erkämpfung unſerer nationalen Einheit ziehen wir ins Feld mit der feſten Zuverſicht auf den endgiltigen Sieg. Wir rufen noch⸗ mals: Hoch Bulgarien! Hoch Deutſchland! Verantwortlich für die Redaktion Bg. Immermann, Seckenheim Gottesdienst⸗Ordnung. der kath. Kirchengemeinde] der evang. Klichengemeinde 18. Sonntag nachfPfingſten.] Sonntag, 3. Okt. 1915 (8. Oktober 1915) 18. S. n. Trin. 8 Uhr: Frühmeſſe m. Pr. 1½10 Uhr: Haupigottesdienſt ½10 Uhr: Hauptgottes dienſt 835„ 9 1 Uhr: Chriſtenlehre. 3 ½2 Uhr: Corporis⸗Chriſti 1 Uhr: Predigtgottesdienſt Donnerſtag, 7. Okt. 1915 Bruderſchaft m. S. 3 Uhr: Verſammlung der ½8 Uhr: Kriegsar dacht. Jungfrauen⸗Kongregation. 7 Uhr: Kriegsbittandacht mit Segen. Ein vollſtändiges Bett zu verkaufen. Zu erfragen in der Expedition ds. Blattes. Folcpostarten Gg. Zimmer mann, Hiidastresse 88 sind zu haben bei 5 Durch neue Eingänge von Schuhwaren ist es mir möglich, grosse Nuswahl von 8 Herren-, Damen- und Kinder-Stiefe! aller Art zu billigen Tagespreisen abzusetzen. Ferner mache ich die verehrliche Einwohnerschaft von Seckenheim und Umgebung darauf aufmerksam, dass ich durch grossen Einkauf von prima Sohlleder etc. in der Lage bin, sämtl. 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Oktober d. Is. UHor mittags, uon 8 bis 12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 anzumelden. Dabei iſt die bezogene Menge überhaupt und diejenige der letzten 3 Kriegsmonate ſowie die betreffenden Brauereien und der derzeitige Viehſtand genau anzugeben. Der Termin muß eingehalten werden, da Ipätere Nnmeldungen niit berückſichtigt werden können. Seckenheim, den 2. Oktober 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Aufrufdes Lmdöffüt m und zwar der vom 15. Juni bis einſchließlich 30, Jeptember 1898 geborenen Pflichtigen. Auf Grund der Anordnung des ſtellvertretenden Ge⸗ neralkommandos des 14. Armeekorps in Karlsruhe haben ſich die in der Zeit vom 15. Juni bis einſchließlich 30. September 1898 geborenen Pflichtigen zur Landſturm- ſtammrolle anzumelden. r Die Anmeldung hat in der Zeit vom 7, 8. und 9. Oktober ds. Js. zu erfolgen und wird jeweils von vor- mittags s bis 12 Uhr und nachmittags von 1 bis o Uhr . 8 a) für die in der Stadt Manndelm wohnenden Pllſchülgen beim städtischen Mmilitärbüto E s, 10 II. Stock, b) für die in den Votorten wohnenden Pllichtigen bei den Gemeindesekretafiaten, c) für die in den Landgemeinden wohnenden Pllichtigen bel den Bürgermeisterämtern. Geburtsſcheine, Familienſtammbuch Arbeite buch, In⸗ validenkarte oder ſonſtige Ausweiſe ſind mitzubringen. Wer die Anmeldung zur Stammrolle während der genannten Friſt nicht bewirkt, macht ſich ſtrafbar und hat Freiheitsſtrafen von 6 Monaten bis zu 5 Jahren zu ge⸗ wärtigen. Mannheim, den 30. September 1915. Der Zivilvorſitzende der Erſatznommiſfion des Aushebungsbeirks Mannheim. Büchelin. Beſchluß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Die Anmeldung hat unter Vorlage der ge⸗ nannten Ausweise in der festgesetzten Zeit auf dem Rathaus, Zimmer hr. 7 zu erfolgen. Seckenheim, den 1. Oktober 1915. Kürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Die Feſtſotzung der grot- und Mehlpreiſe im Kleinhandel und in Wirtſchaften des Kommunalverbandes Mannheim⸗Land betr. Auf Grund der 88 1 und 5 des Geſetzes, betr. Höchſt⸗ preiſe vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung vom 28. Ok⸗ tober 1914 ſowie des 8 1 der Verordnung Gr. Miniſte⸗ riums des Innern gleichen Betreffs vom 6. Januar 1915 werden die Preiſe für das im Kommunalverbandsbezirk Mannheim⸗Land zum Verkauf gelangende Brot und Mehl 1. Ohteber 1915 wie folgt feſtgeſezt; „„„dSFFFͥͥꝗr²ü: 8 nach Anhörung von Sachverſtändigen mit Wirkung vom E 3 B 9 I. Brotpreiſe in Bäckereien: Für den großen Laib Brot(1500 Gr.) 55 Pfg. „ Wa,„(750 M „„ Waferweck den o 5 Pfg. 2. Brotpreiſe in Wirtſchaften und Gaſthoͤfen: Für halbes Weißbrötchen od. 40 Gr. Roggenbrot 3 Pfg. Für 1 Weißbrötchen oder 60 Gr. Roggenbrot 5 Pfg Für 1 ganzrs Weitzbröt che 6 Pfg. 3. Mehlpreiſe im Kleinhandel: Für das Pfund Roggenmehl! 21 Pfg. 55 Weizenbrotmehl„ 5 o 24 Pfg. 15 Weizenauszugsmehl 28 Pfg. Wer die Höchſtpreiſe überſchreitet, wer einen andern zum Abſchluß eines Vertrages auffordert, durch den die Höchſtpreiſe überſchritten werden, oder wer ſich zu einem ſolchen Vertrag erbietet, wird gemäߧ 6 des eingangs genannten Höchſtpreiſe⸗Geſetzes mit Gefängnis bis zu ½ Jahr oder mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Me. beſtraft. Mannheim, den 28. September 1915. Groſth. gezirksamt Aht. I. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit N zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 2. Oktober 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch Zzbelianntmachung. Vorſichtsmaßregeln bei Fliegerangriffen betr Der verbrecheriſche Angriff feindlicher Flieger auf die unbefeſtigten Städten Ludwigshafen und Karlsruhe veranlaßt uns auch für die hieſige Gemeinde und zwar insbesondere wegen der Gefahren, die durch Geschosse der Abwehrkanonen für uns bestehen, folgende Vocſichts⸗ maßregeln zu treffen: Wir laſſen beim Bekanntwerden etwaiger Fliegerge⸗ fahr durch die Rathausglocke das geprobte Signal erfolgen. Beim Vernehmen desſelben hat das Publikum sofort die Straßen zu verlaſſen und im Innern der Gebäude am beſten in Kellern und den mittleren Stockwerken Schutz zu ſuchen und nicht etwa durch unverſtändige Neugierde ſich und andere in Gefahr zu bringen. Das Anſammeln auf der Straße, das Aufſuchen von Dächern oder der Aufenthalt an den Fenſtern iſt unbedingt zu vermeiden und ſchleunigſt ſind die Fenſter, Fenſterläden und Türen zu ſchließen. Wer im Felde iſt und von der Gefahr vernimmt, ſoll ſofort geeigneten Schutz etwa unterm Wagen oder unter Bäumen ſuchen. Nachdem die Gefahr wieder abgewendet iſt, wird die Rathausglocke regelrecht wieder geläutet und können die aufgeſuchten Plätze wieder verlaſſen werden. Seckenheim, den 19. Juni 1915. gürgermeiſteramt: J. B.: Hoerner. Koch. Muſterung u. Aushebung der dauernd Untauglichen(Ungediente) der in den Jahren 1895 bis eins 705 18760 Geborenen, als Landſturmpflichtige. Die Muſterung und Aushebung der Obenge⸗ nannten findet. vom e den 23. ds. Mis. ab in der Friedrich⸗Schuls— 02 von vormittags 7% ur an in nachfolgender e tt: Die 5 8 haben jeweils morgens um 7¼ Uhr pünktlich in reinem und nüchternem Zuſtande in dem Hofe der U Schule— Eingang von der Karl FIriedrichſtraße aus— zu erſcheinen. Die Militärpapiere und etwalge ärztliche Zeug⸗ niſſe ſind mitzubringen. zor dem Erſcheinen bei der Muſterung können Wehrpflichtige befreit werden, die an folgenden edlen und Gebrechen leiden: erkürzung oder Mißgeſtaltung des ganze Körpers, eiſteskrankheiten, 5 8 5 roniſchen Gehirn⸗ Rückenmarks und an⸗ chroniſchen Nerven e . ae beider Augen, 5 s Taubheit beider Ohren, erluſt größerer Gliedmaßen. 1 Diele pflichtigen muſſen jedoch rechtzeitig vor dem Termin ein mit Dienſtſtempel verſehenes Zeugnis beamteter Aerzte, das die Gebrechen nach⸗ weiſt, an die unterfertigte Stelle vorlegen. er ſonſt durch Krankheit am Erſcheinen ver⸗ hindert iſt, muß ebenfalls ein ärztliches Zeugnis einreichen, das polizeilich oder bürgermeiſteramt⸗ f 83 ſein muß. ie ohne genügende Entſchuldigung Ausblei⸗ bende haben zu gewärtigen, daß ſie ſofort feſtge⸗ nommen, außerterminlich gemuſtert und als un⸗ ſichere Landſturmpflichtige ſofort eingeſtellt werden. Wer ſeit ſeiner letzten Muſterung mit Zuchthaus oder Ehrenſtrafen(Aberkennung der bürgerlichen Chrenrechte) beſtraft worden iſt, hat dies unauf⸗ fee der an dem für ihn beſtimmten Muſterungs⸗ tage ſofort im Muſterungslokale zu melden. Raus den Canabozirn ſfannbeim: 8 Am Montag, den 4. Oktober ö 5 b fle N 5 e 1) 5 ie tigen der Ge eckenheim, und war die in den Bahren 1808 825 einschließlich 1879 eborenen. 5409 Mannheim, den 17. ber 1915 Der Zivilvorſitzende der rlatzkommiſfion 5 . des Aushebungsbezirks Mannheim,* Beſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 22. Sept. 1915. 5 Bürgermeisteramt: 8 . K, T ß èÜ.ꝗ. 92