1 Gectenheimer Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. rr Hr. 122.. SSS Sr r r S 0 kriegschronik 1914—— 16. Oktober: Heftige Angriffe der Franzoſen in der Gegend nordweſtlich von Reims wurden von den Deutſchen abge⸗ wieſen. — Die Deutſchen rücken in Eilmärſchen in Belgien vor. — Der italieniſche Miniſter des Aeußern Marcheſe di San Giuliano iſt geſtorben. — Durch einen Erdrutſch bei Culebra wird der Verkehr im Panamakanal unterbrochen. 17. Oktober: Die Deutſchen greifen die auf Dünkirchen zu⸗ rlickgehende belgiſche Armee an. — Die Kämpfe bei und ſüdlich Warſchau dauern fort. — Der engliſche Kreuzer„Hawke“ iſt durch ein deutſches Unterſeeboot zum Sinken gebracht worden. Zu gleicher Zeit wurde der Kreuzer„Theſeus“ angegriffen, aber ohne Erfolg. — Amilich wird bekannt gegeben, diß am 10. Oktober vier deutſche Torpedoboote(S 115, 117, 118, 119) durch eng⸗ liſche Kriegsſchiffe zum Sinken gebracht wurden. — Für Portugieſiſch⸗⸗Angola wird der Kriegs⸗ zuſtand erklärt. 18. Oktober: Antwerpen wird eine Kriegskontribution von 30 Millionen Franes auferlegt. — In Holland ſind im ganzen 30 000 belgiſche Soldaten entwaffnet worden. — Die Verluſte der Ruſſen bei ihren Angriffen auf Prze⸗ my ſ! werden auf 40 000 Tote und Verwundete geſchätzt. —Das engliſche Unterſeeboot„E 3“ wird in der deutſchen Bucht der Nordſee vernichtet. — Die beiden T inft uforts„Iltis“ ud„Kaiſer“ ſind durch das engliſch⸗japaniſche Geſchwader zerſtört worden. — Rußland ſperrt den Rigaiſchen und Finniſchen Meerbuſen. 19. Oktober: Blankenbergßhe iſt von den Deutſchen beſetzt. 5 — Zwiſchen Ppern und Oſtende finden heftige Kümpfe a ſtatt, ebenſo bei Nieuport. f — Manga Bell, der Haupträdelsführer der aufſäſſiſchen Dualaneger iſt wegen hochverräteriſcher Umtriebe hingerich⸗ tet worden. 5 g f — In Marſeille landen 18 engliſche Dampfer mit neuen indiſchen Truppen. — In Deutſchland wird ein Zahlungs verbot ge⸗ gen Frankreich erlaſſen. e 55FFCTCTCTCTTTTuTTTTTTT Der Weltkrieg. Nachdem die Sturzwelle des dritten feindlichen Durchbruchverſuches an der felſengleichen Standhaftig⸗ keit unſerer Truppen in Flandern elend zuſammen⸗ brach, folgen ihr einzelne kraftvolle Vorſtöße gegen die vorgeſchobenen Punkte unſerer dortigen Stellungen. So ragt nordöſtlich Vermelles die Hohenzollern⸗ 1 anze weit in die feindliche Stellung hinein und bie⸗ tet unſeren Truppen für die künftigen Operationen ei⸗ nen vortrefflichen Stützpunkt. Daß dies den Englän⸗ dern höchſt unangenehm ſein muß, iſt begreiflich und ihre geradezu verzweifelten Anſtrengungen zur Beſeiti⸗ gung dieſes deutſchen Stützpunktes inmitten ihrer Stel⸗ lungen leicht verſtändlich. Bei dem erſten Anſturm am 25. September waren ſie auf einige Stunden Her⸗ ren dieſes Werkes geweſen, ſeither konnten ſie nicht mehr in deſſen Beſitz gelangen. Auch die neuerlichen Anſtrengungen führten nicht zum Ziele, verurſachten ihnen dagegen ſchwere Verluſte. Das Werk aber blieb feſt in deutſchem Beſitz. Dank der Wachſamkeit der deutſchen Artillerie ſind in den letzten Tagen verſchieden lich fran⸗ zöſiſche Angriffe bei Tahure, wo die Franzoſen ihre Erfolge der erſten Offenſive zu verbreitern ſuchen, ver⸗ eitelt worden. Auch der jüngſte Tagesbericht der Ober⸗ ſten Heeresleitung meldet, daß die Angriffsverſuche der Franzoſen bei Tahure durch Feuer niederg hallen wur⸗ den. Die an den übrigen Stellen der Weſtfront von den Franzoſen unternommenen Angriffe verliefen ſämt⸗ lich ergebnislos. So blieben die Wiedereroberungs⸗ verſuche der verlorenen Stellung ſüdlich von Leintrey in Lothringen und am Schratzmännle in den Vogeſen ohne Erfolg für die Franzoſen, verurſachten ihnen aber ſchwere blutige Verluſte. 8 N i Verſchiedene Anzeichen deuteten in der letzten Zeit darauf hin, daß die Franzoſen bei Belfort ſtarke Truppenmaſſen zuſammenzogen, die für einen Vorſtoß nach dem Elſaß beſtimmt zu ſein ſchienen. Bald darauf tauchte die Meldung auf, daß die hier weilende Oſtarmee aufgelöſt ſei und Teile davon zur Unterſtützung Serbiens verſchickt würden. Anſcheinend hat ſich dieſe Meldung nicht bewahrheitet, denn der Beſuch unſeres Luftge⸗ ſchwaders über Belfort ſollte in den dortigen Truppen⸗ b 5 2 9 Die Offen Anzeiger, Joesheimer Anzeiger, Rectarhauſer Seitung, Goͤinger Seilung. Hmtsblaift der Bfürgermeisterämter Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. ( jenstag, den 19. anſammlungen Schaden anrichten. Die franzöſtſchen Flugzeuge, die zur Abwehr aufgeſtiegen waren, mußten vor unſeren Fliegern das Weite ſuchen. Im Oſten richten ſich die wichtigſten Kämpfe gegen Riga und Dünaburg. Der Angriff gegen Riga macht gute Fortſchritte, trotzdem ſich die Ruſſen mit zähem Widerſtand zur Wehr ſetzen. Im Weſten von Dünaburg arbeiten ſich unſere Truppen immer näher an die Stadt heran. Sie eroberten bei Illuxt aber⸗ mals ruſſiſche Stellungen in einer Breite von etwa 3 Kilometern. Die bei Smorgon angeſetzten ſtarken ruſſiſchen Vorſtöße konnten unter ſtarken Verluſten für den Angreifer zurückgeſchlagen; werden. Während bei den Heeresgruppen des Prinzen Leopold von Bayern und des Generals von Linſingen in den letzten Ta⸗ gen Ruhe herrſchte, haben ſich neuerdings auch bei ihnen wieder ruſſiſche Angriffe geltend gemacht, die ſämtliche reſtlos abgewieſen wurden. Die Serben haben ſich mit äußerſter Zähigkeit bisher ſüdlich von Belgrad und in der Macwa ge⸗ halten nunmehr müſſen ſie aber vor den Angriffen der verbündeten Truppen weichen. Südöſtlich von Poza⸗ revac wurden Ml. Crnice und Bozevac genom⸗ men. Die bulgariſchen Truppen dringen von Oſten her immer tiefer in Serbien ein. Sie beſetzten die Hö⸗ hen des Muslin⸗-Perein und Babin⸗Zub. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 18. Okt. Amtlicher Bericht von geſtern nach⸗ mittag 3 Uhr: Im Artois eroberten wir geſtern abend eine ſtarke Barrikade ſüdöſtlich Neuville-Saint Vat. Wir be⸗ haupteten uns dort, nachdem wir im Laufe der Nacht zwei Ge⸗ genangriffe zurückgeſchlagen hatten. Im Abſchnitt Lih one gegenſeitiges heftiges Bombardement. Auf der Aisnefront, in der Champagne und in den Argonnen kein Zwi⸗ ſchenfall. In Lothringen gewannn wir in hartnäckigen Nahkämpfen noch 100 Meter Schützengraben nördlich Reillon, Unſere Flugzeuge bombardierten im Laufe der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober die Verproviantierungszentren Maiszie⸗ res, Aboudange und Bahnhof Avricourt.— An den Dardanellen war die erſte Oktoberhälfte ruhig. Verſuche der Türken, ſich unſeren Schützengräben mit Minen zu nähern, wurden durch Exploſion unſerer Gegenminen angehalten. Türkiſche Artillerie war tätig, aber dank der Veberlegenheit unſerer Batterien nicht wirkſam. Unſere Flugzeuge bombardierten täglich mit Erfolg verſchiedene Anlagen und feindliche Lager. Abends 11 Uhr: tille erten in Loos und im Bois⸗en⸗Hoche und öſtlich Souchez an. Wir feſtigten und verbreiterten unſere Stellung im Walde von Givenchy. An der Aisnefront werden in der Umgegend von Godat Kämpfe mit Handgranaten gemeldet. In der Cham⸗ pagne andauernd ſtarkes gegenſeitiges Bombardement, beſon⸗ ders im Gebiet von Tahure. Auf der Lothringer Front er⸗ widerten wir die feindliche Kanonade energiſch durch wirkſames Feuer, das mehrere Brände in den deutſchen Linien bei Lein⸗ trey, Amenoncourt und Gondevexron verurſachte. Hef⸗ tige wiederholte deutſche Gegenangriffe gegen unſere Stellungen nördlich Reillon wurden durch unſer Sperrfeuer angehalten. Da der Feind kürzlich noch Luftbombardements gegen engliſche Städte aus führte und da geſtern eines ſeiner Flugzeuge Naney mit Bomben belegte, bombardierte eine Gruppe der Unſrigen heute die Stadt Trier, auf welche ſie 30 Granaten warf. Schutzloſigkeit gegen deutſche Fliegerangriffe. WTB. London, 18. Okt.„Globe“ und„Daily Mail“ greifen die Regierung wegen der Schutzloſig⸗ keit gegen Luftangriffe an.„Globe“ meint: Wenn die Regierung erklären würde, daß jeder Streifzug der Zep⸗ peline auf eine britiſche Stadt durch den Beſuch bri⸗ tiſcher Flugzeuge in zwei deutſchen Städ⸗ ten erwidert werden würde, würde die Beläſtigung auf⸗ hören.—„Daily Mail“ ſchreibt, man dürfe die Luft⸗ ſchiffe gar nicht nach London kommen laſ⸗ ſen und müſſe ſie vorher auf See angreifen. Die Bemannung der Luftſchiffe habe ebenſoſehr Angſt vor Geſchützen, wie die engliſchen Städte vor Bomben. Ein völliger Schutz unmöglich. WTB. London, 18. Okt. Auf eine Anfrage des Abgeordneten Par low, ob entſprechende Maßnahmen zum Schutz der Weſtminſterabtei, der Saint Pauls⸗Ka⸗ thedrale, des Britiſchen Muſeums, der Galerien uſw. gegen Luftangriffe ergriffen ſeien, gab Asquith ſchrift⸗ lich zur Antwort, es ſei offenbar unmöglich, Schritte zu tun, die einen völligen Schutz der genannten Ge⸗ bäude gewährleiſten, aber Schritte ſeien getan, um den Gebäuden einen gewiſſen Schutz zu gewähren. Es ſei zu hoffen, daß der Verteidigungsdienſt unter Percy Scott weiteren Verſuchen unterſchiedsloſer Zerſtörung von Eigentum wirkſam begegnen werde. 5 Unzufriedenheit mit der engl. Berichterſtattung. WTB. London, 18. Okt.„Daily News“ ſind mit der amtlichen Erklärung des Berichtes von French über die Eroberung des Hügels 70 unzufrieden. Das Blatt betont, daß ein beſonderer Tagesbefehl Frenchs spe gegen Serbien. Die heftigen Artilleriekämpfe dau⸗ f Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 18. Jahrgang Fehr vom 30. 9., ſowie Berichte der Kriegsberichterſtatter maus dem Hauptquartier beſtimmt die Eroberung des Hügels ſelbſt erwähnten und beſchrieben. Seither taten die Militärbehörden nichts, um den Ein⸗ druck einer tatſächlichen Eroberung des Hügels richtig zu ſtellen. N Richtigſtellung der Agence Havas. WTB. Genf, 18. Okt. Der Pariſer Korreſpondent des„Journal de Geneve“ ſchreibt: Die Ableugnung der Agence Havas betreffend des Tagesbefehls Joffres bezieht ſich nicht auf die allgemeinen Inſtruktio⸗ nen Joffres, die von neutralen Blättern unter der fälſchlichen Bezeichnung„Tagesbefehl“ veröffentlicht wur⸗ den, ſondern auf einen von den„Times“ veröffent- lichten und von der Pariſer Zeitung Oeuvre wiederge⸗ gebenen tatfächlich verfälſchten Tagesbefehl. Die Ableugnung bezieht ſich hauptſächlich auf die Ver⸗ öffentlichung des Oeuvre. Die nachträgliche Entrüſtung des Wolff'ſchen Bureaus iſt demnach gegenſtandslas. Der Genfer Berichterſtatter des WTB. bemerkt dazu: Das Journal des Geneve fügte bei der Veröffentlichung der Havasableugnung hinzu, es habe die Echtheit des vom Wolff Bureau veröffentlichten Tagesbefehls Foffres ſo⸗ fort bezweifelt. 5 Der ſchwierige Punkt. WB. London, 18. Okt. Lord Derby ſagte in einem Telegramm an den Mayor of Leiceſter, das Freiwilligenſyſtem in ſolcher Kriſis erſolgreich zu machen, bedeute daß jeder, der in einem Lande mit Wehrpflicht dienen müßte, ſeine Dienſte freiwillig an⸗ biete. Das Rätſel des Hügels 70 gelöſt. WTB. Rotterdam, 17. Okt. Der„Nieuwe Rotter⸗ damſche Courant“ meldet aus London: Geſtern wur⸗ de das Rätſel des Hügels 70 amtlich aufgeklärt. Die Mitteilung des Generals French, in der von der Eroberung des Hügels 70 die Rede war, ent⸗ hielt den Satz: Wir eroberten mehrere Minengänge um Loos und Hügel 70. Es ſoll richtig heißen: Wir eroberten Minengänge um Loos und um Hü⸗ gel 70. 8 Auf dem Wege zur Vergeltung. WTB. Berlin, 17. Okt. Die„Norddeutſche All⸗ gemeine Zeitung“ ſchreibt: Maßnahmen zur Aufklärung betreffend die Nachricht von der Ermordung einer deutſchen Tauchbootsbeſatzung. Die von der amerikaniſchen Zeitung„World“ verbreitete Nachricht über die Ermordung der Beſatzung eines deutſchen Tauch⸗ bootes durch engliſche Streitkräfte hat der kaiſerlichen Regierung Anlaß gegeben, ſofort geeignete Maß⸗ nahmen zur Aufkläruung des Tatbeſtan⸗ des zu treffen. Die Regierung behält ſich vor, die da⸗ nach notwendigen Schritte zu tun. Der wutſchnaubende„Ma in“. WTB. Paris, 17. Okt. Der Zeppelinangriff auf London hat den„Matin“in äußerſte Wut verſetzt. Das Blatt erklärt, die Langmütigkeit der Alliierten gegen Deutſchland ſei unerklärlich und un⸗ erträglich. Deutſche Flugzeuge und Flugſchiffe über⸗ fielen offene Städte und töteten unſchuldige Ziviliſten. Man müſſe unbedingt Vergeltung üben. Die Alliierten hätten die Mittel dazu in der Hand. Die Deutſchen müßten büßen, denn dieſe Leute ſeien erſt überzeugt, wenn man ſie ſchlage. Wenn die deutſchen Ziviliſten wüßten, daß man ihnen mit gleicher Münze heimzahle, dann wür⸗ den die verbrecheriſchen Angriffe deutſcher Flugzeuge und Luftſchiffe ſofort aufhören. Der„Matin“ fordert, man ſolle die deutſchen Städte, vornehmlich die Hauptſtädte, bombardieren. Worte, nichts als Worte! WB. Amſterdam, 17. Okt. Der„Nieuwe Cou⸗ rant“ meldet aus London: Die meiſten Abendblätter ſchreiben ebenſo abfällig über Greys Rede wie die Morgenblätter.„Pall Mall Gazette“ ſagt: Worte, Wor⸗ te, nichts als Worte! Grey hatte nichts zu ſagen. Das einzige Gefühl, das die feierliche, aber inhaltsloſe Erklärung unter den gegenwärtigen Umſtänden beim Publikum hervorrief, war die Ungeduld. Wir brau⸗ chen keinen Sündenbock, aber was wirklich ärgerlich iſt, das iſt die Unzulänglichkeit der Regierung, ihr Mangel an Charakter und Energie, daß ſie darauf wartet, bis ſie zu Taten angeſpornt wird, ſowie die Empfindung, daß in einigen Fällen wie z. B. bei der Erklärung Asquiths über die Rekrutierung geſchwaukt wird. Das Vertrauen der Nation zum Miniſterium nimmt raſch ab. * Die Lage im Dſten. WeTB. Wien, 18. Okt. Amtlich wird verlautbart vom 18. Oktober 1915, mittag: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: In Oſt⸗ galizien an der Ikwa und im wolhyniſchen Fe⸗ ſtungsgebiet auch geſtern keine beſonderen Ereigniſſe. Am Kormin⸗Bach und am unteren Styr führte der Feind eine Reihe heftiger Angriffe. Bei Kulikowice, Nowoſielki und Rafalowka wird noch gekämpft. An al⸗ len anderen Punkten war der Gegner ſchon geſtern abend blutig abgewieſen. Am Kormin⸗Bach räumte er in voller Auflöſung unter Zurücklaſſung von Gewehren und Ausrüſtungsſtücken das Gefechtsfeld. Auch die an der oberen Szcezara ſtehenden K. und K. Streitkräfte ſchlugen einen ſtarken ruſſiſchen Vorſtoß ab. Eine Armee von Kirgiſen. WB. London, 18. Okt. Reuter meldet aus Pe⸗ 5 kersburg: Man plant, eine Armee von Kir gi⸗ ſen aufzuſtellen, die nach der nötigen Ausbildung an die Front gehen ſoll. Ueber Moskau der Belagerungszuſtand verhängt. WTB. Petersburg, 18. Okt. Durch kaiſ. Ukas wurde über Stadt und Diſtrikt von Moskau der Be⸗ lagerungszuſtand verhängt. f Der Krieg mit Serbien. WTB. Wien, 18. Okt. Amtlich wird verlautbart vom 18. Oktober 1915, mittags: a Südöſtlicher Kriegsſchauplaz: Die im Avala⸗Gebiet geſchlagenen ſerbiſchen Diviſionen weichen beiderſeits der nach Süden führenden Straße zurück. Unſere Truppen befinden ſich im Angriff auf die noch nördlich der Ralja ſtehenden feindlichen Ab⸗ teilungen. Auch in der Macw ea wurde der Gegner zum Rückzug gezwungen. Beiderſeits der unteren Morava gewannen die deutſchen Di⸗ viſionen abermals Raum. Die Bulgaren haben die Höhen des Babin⸗Zub beſetzt. Weiter ſüdlich dringen ſie über Egri⸗Palanka vor. 5 Die bulgariſche Offenſive. WTB. Lyon, 18. Okt. Der Progres meldet aus Niſch: Die bulgariſche Offenſive erfolgt auf min⸗ deſtens 200 Kilometer Front längs der Eiſenbahnlinie Donau⸗Pirot, ſtreift das Pirotgebiet, näher ſich der Li⸗ nie Niſch⸗Uesküb, kehrt zur früheren mazedoniſchen Grenze zurück und ſetzte ſich bis ins Gebiet von Stru⸗ mitza fort. 5 i i Die Schlacht bei Valandovo. WTB. Lyon, 18. Okt.„Republicain“ meldet aus Athen: Nach Berichten aus Niſch griffen 40 000 Bulgaren mit ſtarker Artillerie bei Valando vo an. Der Kampf dauert an. f We. London, 18. Okt. Das Reuterſche Bureau meldet aus Athen: Die franzöſiſchen Truppen in Mazedonien haben ihre Feuertaufe bei der Bahn⸗ brücke zwiſchen Hudowe und Valando wo erhalten, wo ſie von den Bulgaren angegriffen wurden. Das Gefecht dauert an. Die bulgariſche Artillerie beſchießt Valandowo, das heftig Widerſtand leiſtet. f Eine unerwünſchte Hilfe. 5 a WTB. Amſterdam, 18. Okt.„Nieuwes van den Dag“ ſchreibt: Ob die Serben über die Nachricht, daß auch 150000 Italiener in die Kämpfe am Bal⸗ kan eingreifen ſollen, ſehr erfreut ſein werden, bez wei⸗ feln wir. Die Italiener ſind zwar durch den Gang der Ereigniſſe Bundesgenoſſen der Serben geworden, aber ihre Intereſſen ſtehen in diametralem Gegen⸗ ſatz zu denen der Serben, die nach der adriatiſchen Küſte wollten. Wenn die 150 000 Italiener erſt einmal da ſind, werden ſie nicht ſo leicht wieder fortzubringen ſein. Und wie werden die Griechen, die die Italiener als hauptſächlichſte Konkurrenten betrachten, über den Plan denken? d Die Vertretung der bulgariſchen Intereſſen in 0 London. WTB. Stockholm, 18. Okt. „„ Auch das Lebloſe ſtellt ſich beim Abſchied und Wieder⸗ 0 ſehen vor den Menſchen als trüg's eine Seele in ſich und nähme Anteil an dem, was hu bewegt. Scheffel. 0 Weder Glück noch Stern. Eine Geſchichte von Edmund Hoefer. 21 n Faortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Aber wir irren uns. Es kommt einmal eine Stunde, es klingt ein Wort. es mahnt, es trifft uns irgend ein etwas bis in die Tiefe unſeres Herzens, und da ſpringt jener verborgene Raum auf und es ſteht vor uns un⸗ verändert und unbeſiegt, was wir für immer begraben und abgetan wähnten.— So war es mir in jenem Augenblick. Die Erinnerung an Alfred, die Liebe zu ihm, er ſelbſt, trat plötzlich aus der Vergangenhoit her⸗ vor und zwiſchen Friſingen und mich, und ich wußte mit einem Mal, daß ich dem Gatten dennoch fremd ge⸗ blieben und fremd bleiben würde in Gvigkeit. Und ob⸗ ſchon ich wußte, daß das die Sünde ſei, fühlte ich mich doch kraftlos gegen ſie. warf, bevor ich den Brief, den Friſingen mir aus dem von ihm eröffneten Paket brachte, wirklich durchgeleſen, bevor ich die näheren Umſtände von Wenzels Ende nur erfahren hatte.. VH Daß Friſingen von dem, was in meinem Innern vorgegangen war, etwas entdeckt, oder daß er es richtig 8 habe, konnte und kann ich nicht annehmen. Alfreds Name mußte ein völlig neuer für ihn ſein; er konnte von unſerer früheren Bekanntſchaft mit einander, von der überhaupt Thomars etwas gewußt hatten, nichts n und Inhalt des äter wirklich kennen lernte, keinerlei erfahren haben, und auch aus dem Briefes, den ich erſt ſpäter wir! d Verdacht und geschöpft haben. Ja es deutet Seine Verluſte ſind groß. Der ſchwediſche Ge⸗ „Das war's, was mich in jenem Augenblicke nieder⸗ landte in London iſt mit der Wayrnehmung der bul⸗ gariſchen Intereſſen in Großbritaunſen beauftragt wor⸗ den. g Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 18. Okt. Amtlich wird verlautbart vom 18. Oktober 1915, mittags: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: An der Iſonzofront entwickeln die Italiener wieder eine lebhaftere Tätigkeit. Es kam auch geſtern abend im Nordweſtabſchnitt des Plateaus von Doberdo bei Peteano zu heftigeren Kämpfen. Starke italieniſche Infanterie griff neuerdings unſere dortigen S ſetlungen an, gelang: teilweiſe bis nahe an die Hind: ee heran, und wu, ſchlietzlich unter ſchenken Ba⸗ zurück⸗ gejagt. Sonſt im Küſtenlande jowie im Tiroler Greuz⸗ gebiete Geſchützkampf. Eine wichtige Unterredung mit dem ital. König. WTB. Mailand, 18. Okt. Wie„Secolo“ meldet, hat der Kriegsminiſter Zuppelli geſtern den ganzen Tag über mit dem König und Cadorna im Hauptquar⸗ tier Unterredungen gehabt, über deren Inhalt und Wi ſtrengſtes Stillſchweigen gewahrt wird. Eine ital. Anleihe von 25 Mill. Dollar. Wr B. London, 18. Okt. Das„Reuterſche Bureau“ meldet aus Newyork: Die Firma Lee Higginſon wurde von der italieniſchen Regierung mit der Unterbringung einer einjährigen Anleihe von 25 Millio⸗ nen Dollars zur Deckung der Ankäufe und Stabi⸗ liſierung des Wechſelkurſes beauftragt. Wie verlautet, werden die Obligationen mit 6 Prozent verzienſt werden. Unterſchlagungen bei italieniſchen Heeres⸗ lieferungen. WTB. Mailand, 18. Okt. Mailänder Blätter mel⸗ den aus Rom die Verhaftung des römiſchen Geſchäfts⸗ mannes Piperno wegen erheblicher Unterſchla⸗ gungen bei Flanell-Lieferungen für das Heer. Mit Piperno ſei auch jene Perſon verhaftet worden, die im Auftrage des römiſchen Komites für Militärkleider die Lieferungen kontrollieren ſollte. Die Balkanlage. Rußland tut auch nicht mit. i G. K. G. Genf, 18. Okt. Die Mailänder„Sera“ erfährt: Auch Rußland lehnte die aktive Teilnah⸗ me am Balkankrieg ab, nachdem Rumänien den ruſſiſchen Durchzug verweigerte. Griechenland finanziell an den Vierverband gebunden? g WTB. Kopenhagen, 18. Okt.„Politiken“ mel⸗ det aus Petersburg: Ein finanzielles Ueber⸗ einkommen zwiſchen den Alliierten und Grie⸗ chenland betreffend ein Darlehen von 500 Mil⸗ lionen Drachmen unter ſehr günſtigen Bedingungen wurde vor dem Miniſterwechſel abgeſchloſſen and wird durch dieſen in keiner Weiſe verändert. Griechen⸗ lands Verpflichtungen, ſowie die Verſprechungen der Alli⸗ ierten bleiben dieſelben. In den diplomatiſchen Kreiſen der Alliierten hat man deshalb eine ſehr optimiſti⸗ ſche Auffaſſung über die griechiſche Kriſis. Als Beweis des Optimismus weiſt man auf die kürz⸗ lich erfolgte Unterredung Venizelos und Zaimis hin, die zu Gunſten der Alliierten geendet habe. Der italieniſche Miniſterrat über die Haltung Italiens in der Balkaufrage. GKG. Bern, 18. Okt. Die Mailänder Blätter brin⸗ gen Einzelheiten über die Fragen der inneren Politik, die der italieniſche Miniſterrat geſtern beſpro⸗ chen hat, äußern ſich jedoch nur kurz und zurückhaltend zum Hauptthema des Miniſterrates, der Haltung Italiens in der Balkanfrage. Der„Secolo“ hauptſächlich und eingehend geprüft. Die Beſpre⸗ chungen über die internationale Lage nahmen rund zwei Stunden in Anſpruch. Der Miniſter des Aeußern, Sonnino, gab einen langen und eingehen⸗ den Bericht über die Verhandlungen zur Erzielung einer diplomatiſchen Vereinbarung und fraate dann ſeine Kol⸗ veranlaßt hätte. Er erwähnte den Namen des Schreibers gegen mich nie anders als mit der vollſten Gleichgiltigkeit oder höchſtens mit dem Zuſatz, daß der Herr ein ebenſo verſchrobener Kopf zu ſein ſcheine, wie Wenzel, ſein Freund und— ich. Denn in dieſer Schärfe wandte er ſich plötzlich gegen mich und urteilte über uns ab, ſobald ich in der Geneſung war, und mit dieſer Schärfe ver⸗ folgte er mich ſeitdem, bis ich Ihnen damals in Ueber⸗ lingen davon erzählte, und Sie, Viktor, eine Erklärung des wunderbaren Falls verſuchten. f „Ich erkannte daraus, daß ſein Verdacht, ſeine Eifer⸗ ſucht ſich auf Wenzel geworfen hatte, deſſen Stellung zu mir er nach eus en plötzlich anders anſehen mochte, als bisher. Einen wirklichen Grund dazu hatte er, wie ich ſtets wiederholen muß, nicht, und konnte er auch nicht, wie ich damals dachte, in den anderen, we⸗ nigen Schriftſtücken des Pakets entdeckt haben— jetzt allerdings weiß ich das anders. Es war freilich etwas dageweſen, wenn auch nicht in dem Sinne— ein Brief Wenzels an mich, geſchrieben nach dem Tode ſeiner Mutter, aber nie abgeſendet und möglicherweiſe ohne ſeinen Willen, ja ohne ſein Wiſſen, daß er überhaupt noch exiſtiere, dem Pakete beigefügt. Darin hat etwa geſtanden, daß Friſingen die Werbung um mich mit der Andeutung an die Tante begleitet habe, wie das Jawort ihm ja auch die fortgeſetzte Unterſtützung der alten Frau, ſelbſt Wenzels, erleichtere, ja zur freudigen Pflicht machen werde, während ſonſt— genug, Sie verſtehen das alles ſchon; Sie begreifen, was dieſe Hindeutung auf den Sohn für eine Rückwirkung auf die Mutter haben, und wie furchtbar gerade eine ſolche Entdeckung auf Wenzel wirken mußte. Er hatte ſich in jenem Briefe auf das Härteſte über Friſingen geäußert und ihn meiner für unwert erklärt, ja gedroht, daß er mich unter Umſtänden moch heute zu einer Trennung veranlaſſen würde, und was dergleichen mehr war. Weshalb der worden weil Wenzel d d. te o ſchreibt: Die internationale und finanzielle Lage wurde zöſiſchen Flieger betroffen wurden, in mit ſo rückſichtsloſer Schärfe, gegen mich Brief nicht tegen, ob ſie alle mit ihm in ſeiner bisher verfolgten und in der Zukunft einzuhaltenden Richtlinie einver⸗ ſtanden ſeien. Nach einer von der Zenſur ge⸗ ſtrichenen Stelle fährt der Secolo fort: Der Mi⸗ niſterrat gab dem Wirken Sonninos ſeine volle Zuſtimmung. i— 1 Neues vom Tage. Dauktelegramme an das Abgeordnetenhaus. g WTB. Berlin, 18. Okt. Auf die vom Präſidenten des Abgeordnetenhauſes an den Kaiſer und den Prin⸗ zen Joachim aus Anlaß der Verlobung im Kaiſer⸗ haus gerichteten Glückwunſchtelegramme ſind folgende Antworten eingegangen: „Ich danke Ihnen herzlich für die freundlichen Glück⸗ wünſche des Hauſes der Abgeordneten zur Verlobung mei⸗ nes jüngſten Sohnes.“ Wilhelm, KR.“ „Ihnen und dem Hauſe der Abgeordneten danke ich beſtens für freundliche Wünſche. Joachim, Prinz von Preußen.“ 1 Eine Spionagegeſellſchaft in Belgien unſchädlich gemacht. WTB. Brüſſel, 18. Okt. Durch feldgerichtliches Urteil vom 9. Oktober 1915 ſind in Brüſſel wegen Kriegsverrats verurteilt worden: 5 Perſonen zum Tode, 4 Perſonen zu je 15 Jahren Zuchthaus, 1 Perſon zu 10 Jahren Zuchthaus, 17 weitere Perſonen zu Zucht- haus⸗ bezw. Gefängnisſtrafen von 2—8 Jahren. Beſchuldigte ſind von der Anklage des Kriegsverrats freigeſprochen worden. Gegen 1 Belgier und 1 Engländerin iſt das Todesurteil vollſtreckt worden. Die zum Tode verurteilten Perſonen haben nach eigenem Geſtändnis viele Monate hindurch, die vorgenannte Engländerin während 9 Monaten, mitgewirkt, verſprengte engliſche und franzöſiſche 1 und Soldaten, ſo⸗ wie wehrfähige Franzoſen und Belgier nach Holland zu befördern, damit ſie ſich dem Heere unſerer Feinde an⸗ ſchließen konnten. Die Verurteilten bildeten eine wohl⸗ organiſierte Geſellſchaft, die trotz der wie⸗ derholten Warnungen des Generalgouverneurs mit ver⸗ teilten Rollen etappenweiſe im großen Stile die Anwer⸗ bung und Zuführung Wehrfähiger für die feindliche r⸗ mee betrieben haben. 1 Venizelos wahre Geſinnung. 1 WTB. Paris, 18. Okt. Venizelos erklärte dem Berichterſtatter des„Matin“: Sagen Sie Ihren Leſern in Frankreich, daß niemand glühender als ich den baldigen endgiltigen Erfolg der Verbündeten erſehne und niemand von ihrem End⸗ triumph überzeugter iſt als ich. 4 Anſere Erfolge im Luftkampf. In den verfloſſenen Monaten hat der Vierverband nicht nur auf dem feſten Boden, ſonderm auch in det Luft ungewöhnlich ſchwere Schlappen erlitten. Sowohl im Luftkampf— Flugzeug gegen Flugzeug— als auch durch unſere Artillerie ſind ihnen Verluſte zugefügt wor⸗ den, die um ſo ſchwerer wiegen, als ein gleichwertiger Nachſchub an Menſchen und Material aus naheliegenden Gründen ſo ſchwierig iſt. Dank der Veröffentlichungen unſerer oberſten Heeresleitung, die in letzter Zeit über un⸗ ſere Fliegererfolge genaue Aufſchlüſſe in ihren Veröffent⸗ lichungen gibt, war es möglich, ein einwandfreies Ma⸗ terial zu erhalten, aus dem ſich die Rückſchlüſſe über die Fliegertätigkeit unſerer Feinde in der Zeit vom 20. Juni bis zum 20. September ziehen laſſen. In die⸗ ſem Zeitraum haben die Alliierten nicht weniger als 77 Flugzeuge verloren, die im Luftkampf von unſeren Kampffliegern oder von der Artillerie herunter⸗ geholt worden ſind. Wenn dieſe Zahl im erſten Au⸗ genblick vielleicht nicht allzugroß erſcheinen mag, ſo muß man in Betracht ziehen, daß dieſe Verluſte unſerer Feinde von unſerer Heeresleitung einwandfrei feſtge⸗ ſtellt ſind. Was ſich außerdem hinter den Fronten ereignete, iſt natürlich in den deutſchen Veröffenklichungen nicht angegeben. Dagegen berichteten die feindlichen Zei⸗ tungen— in dieſem Falle gewiß unverdächtige Zeugen. — über Unfälle, von denen die engliſchen und fran⸗ merkwürdia eng⸗ ——— der Arme zu jener Zeit, wie ich Ihnen vordem erzählte, mit der Welt abgeſchloſſen hatte und in die Ferne ging, ſo daß er mich ohne Schutz ließ— das weiß ich nicht. „Dieſen Brief erhielt ich alſo nicht, ja ich erfuhr erſt nach Jahr und Tag von ſeiner Exiſtenz. Allein es ſtand auch ohnehin übel genug mit mir. Denn ich ſah das Paket geöffnet von Friſingens Hand, und durch⸗ wühlt und durchmuſtert von ihm. Ich machte die Ent⸗ deckung, daß während meiner Krankheit auch mein Schreib⸗ tiſch durchſucht worden war, und fand ein paar Briefe Wenzels nicht wieder, die ich ſtets als heilige Reliquien aufbewahrt hatte. Wie mich das beſtürzte, brauche ich Ihnen nicht zu ſagen. Und es kam, für einige Zeit wenigſtens, die quälende Frage hinzu, ob Friſingen in dem Paket noch etwas don oder über Alfred gung. haben könne, das ſein rückſichtsloſes Weſen gegen mich begründete; und es ſchloß ſich die andere daran, was ihn in ſolcher Weiſe gegen Wenzel einnahm und ihn, wiederum ſich wenden ließ. Und als mir das alles auch allmählich klar wurde, war es bereits zu ſpät und hatte ſich bereits eine große Umwandlung in mir vollzogen. Ich fühlte nicht nur mein Vertrauen, ſondern auch meine Achtung ſchwinden, und während ich früher vermutlich gerade dieſe Gelegen⸗ heit wahrgenommen hätte, mich über Alfred aus zuſprechen, um dieſe Erinnerung für immer los zu werden, pflegte ich ſie nun gewiſſermaßen um ſo inniger und ſchmerz licher. Mein beſtes und treueſtes, heiligſtes Fühlen, Den⸗ ken und Glauben fand ich von meinem Gatten täglich auf das Unerbittlichſte angegriffen, auf das Grauſamſte verſpottet, verdammt, verfolgt. Was Wunder, daß es ſich immer mehr von ihm ab und zu dem wandte, wo 2 * * * ee hberztiger Weiſe. Es iſt nicht ünintereſſant, daß die Un⸗ fälle in Frankreich und England, die ſich auf den Flug⸗ plätzen, bei Ueberlandflügen uſw. ereigneten, faſt die Höhe der Verluſte in der Front erreichen. In Frank⸗ reich vergeht faſt kein Tag, an dem die Preſſe nicht über einen tödlichen Unfall beim Schulen der Flieger⸗ Neulinge zu berichten hätte. Dieſe Unfallchronik hat einen derartigen Umfang angenommen, daß die frau⸗ zöſiſche Heeresleitung nach der kürzlich erfolgten Ab⸗ ſetzung des Generals Hirſchauer, des Inſpekteurs des Luftfahrweſens, eine Kommiſſion eingeſetzt hat, die ſich mit den Zuſtänden in den Militärfliegerſchulen zu befaſſen hat und die von der öffentlichen Mei⸗ nung gerügten Uebelſtände ſchleunigſt abſchaffen ſoll. Die nachſtehende Fliegerverluſtangabe bei den Fran⸗ zoſen läßt deutlich den Offenſivgeiſt gerade dieſer unſerer Gegner erkennen. Bei ihren Streifzügen über deutſchen Boden haben die Franzoſen zahlreiche Flug⸗ zeuge eingebüßt. Weiterhin aber läßt ſich erfreulicher⸗ weiſe auch erkennen, daß die Franzoſen mit den, dem Völkerrecht Hohn ſprechenden Beſchießungen deutſcher Städte weitaus vorſichtiger geworden find, als ſie dies in der erſten Hälfte des Jahres waren. Der Grund zu dieſer Tatſache, die man ja kaum auf Konto einer beſſeren Einſicht ſetzen kann, beſteht in dem Auf⸗ treten unſerer Kampfflugzeuge an der Weſtfront. In den letzten drei Monaten haben die Franzoſen insgeſamt 51 Flugzeuge, drei Feſſelballons und ein Lenkluftſchiff„Alſace“, verloren. Davon wurden 26 Flugzeuge im Luftkampf vernichtet oder hinter unſeren Linien zum Niedergehen gezwungen, 18 fielen der Ab⸗ wehrartillerie zum Opfer, vier, darunter ein Waſſer⸗ flugzeug, kamen infolge von Unfällen in unſeren Beſitz, und zwei franzöſiſche Maſchinen, die in der Schweiz ge⸗ landet waren, wurden dort interniert. Drei Feſſelballone wurden von unſerer Artillerie erledigt. Von bekannten Fliegergrößen ſielen der weltberühmte Pegoud, der flei⸗ ßige Rekordjäger Benoiſt, Hauptmann Fequant, ein Mi⸗ litärflieger, dem eine große Zukunft offenzuſtehen ſchien, und das bekannte Mitglied des franzöſiſchen Automo⸗ bilklubs Graf Larochefoucauld den deutſchen Kugeln zum Opfer. Daß übrigens die Franzoſen ihre„Ausflüge“ auf deutſchem Gebiet nicht ungeſtraft vollbringen konn⸗ ten, geht ſchon daraus hervor, daß ſie beim Angriff auf Saarlouis am 26. Auguſt vier Maſchinen, am Linge⸗ kopf ebenfalls vier und bei Dammerkirch wieder die gleiche Zahl an Flugzeugen einbüßten. Die Engländer vermeiden neuerdings Luftkämpfe mit unſeren Piloten ſoweit als möglich. 4 Engländer erlagen dem Luftkampf, darunter Hauptmann Riddel, einer der befähigſten Flieger der engliſchen Armee, 5 wurden von der Artillerie abgeſchoſſen und weitere 41 kamen durch beſondere Umſtände in unſere Gewalt. So wurde bei Oſtende ein engliſches Waſſerflugzeug, das Panne hatte, von einem Torpedoboot aufgefunden, ein anderes, das gegen die Kriegsregel unſere Abzeichen, das Eiſerne Kreuz, führte, wurde von engliſchen Trup⸗ pen, die einen Feind witterten, herabgeholt. Ein eng⸗ liſcher Unterleutnant, der während eines nächtlichen Zep⸗ pelinangriffes auf die Oſtküſte Englands unſer Luftſchiff verfolgte, rannte gegen einen Kirchturm und fand ſo den Tod. Die Ruſſen haben in der Geſamtheit, ſoweit dies aus unſeren Mitteilungen hervorgeht, 6 Maſchinen ver⸗ loren, darunter einen Sikoski⸗Rieſendoppeldecker, dem unſer Kampfflieger 16 Schüſſe in den Benzinbehälter beibrachte. Außerdem wurde bei Windau am 11. Sep⸗ tember ein Waſſerflugzeug franzöſiſchen Urſprungs, das einen unſerer Kreuzer angriff, zum Sinken gebracht. Die Italiener haben drei Flugzeuge und das Luft⸗ ſchiff„Citta di Jeſi“ verloren, einen Verluſt, den ſelbſt der erfinderiſche Cadorna nicht vertuſchen konnte. Ar⸗ les in allem genommen, kann man wohl feſtſtellen, daß in der letzten Zeit der Kampf in der Luft an Schär⸗ fe weſentlich zugenommen hat, daß aber die Ver⸗ luſte unſerer Gegner in dieſem Ringen unſere eigenen um ein vielfaches überſteigen. e Lokales. Seckenheim, den 19. Oktober 1915. 5 Mitteilungen. aus der Gemeinderatsſitzung vom 15. Oktober 1915. i Das Aufbereiten der Wellen ſoll dem Submittenten Michael Erny hier zum Angebotspreis übertragen werden. Ziaur Deckung des Kartoffelbedarfs ſollen bei der Reichsſtelle für Kartoffelverſorgung 400 Zentner lieferbar im März 1916 feſt beſtellt werden. Sorte Induſtrie. 5 Es ſoll eine ortspolizeiliche Vorſchrift über das Tragen von Senſen beſonders durch Radfahrende erlaſſen werden. 2 5 Gegen die Aufnahme des Wagners Wilhelm Ehret in den bad. Staatsverband beſtehen keine Bedenken. Von der Verfügung Großh. Bezirksamts vom 145 ds. Mets. betr. Holzverwertung wird Kenntnis genommen. Vom Dankſchreiben des ev. Kranken⸗Pflegevereins für den Beitrag von 50 Mk. zur Kleinkinderſchule wird Kenntnis genommen. Der Koſtenvoranſchlag für die Kreis wegunterhaltung pro 1916 wird genehmigt. Die Neuanträge für körperlich ſchwer Arbeitende werden geprüft und verbeſchieden. n Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. E Preisausſchreiben für einen Armerſatz. Der Verein deutſcher Ingenieure hat 15009 Mark an Preiſen lerſter Preis 11000 Mark) für einen Armerſatz ausgeſchrieben, der es ermöglicht, viele Tä⸗ tigkeiten innerhalb der mechaniſchen In⸗ duſtrie auszuüben. Dieſe bewußte Einſchränkung der Aufgabe, die in dem Ausſchreiben noch näher beſtimmt iſt, wird die Löſung günſtig beeinfluſſen. Es kann dabei überlegt werden, ob man nicht auch für andere Be⸗ rufe, z. B. für landwirtſchaftliche Arbeiten, in ähn⸗ licher Weiſe vorgehen ſollte. Zur Beteiligung an dem handene Konſtruktionen ſind vom geſchloſſen. Die gebrauchsfähige Konſtruktion— Mo⸗ dell oder Zeichnung genügt nicht—, iſt bis zum 1 Februar 1916 an den Verein deutſcher ne genieure, Berlin N. W. 7, Sommerſtr. 4 a, zu ſenden. Von dieſer Stelle können auch die näheren Bedingun en koſtenlos eingefordert werden. Das Preis⸗ gericht ſetz ſich aus hervorragenden Vertretern der Tech⸗ nik und Jul ſtrie, der Medizin, der Orthopädie, der Chirurgie⸗Mechanik zuſammen. Die Ausſtellung und Vorführung von künſtlichen Gliedmaßen, mit deren Ver⸗ anſtaltung das Reichsamt des Innern die Ständige Aus⸗ ſtellung für Arbeiterwohlfahrt beauftragt hat, wird Mitte November in Charlottenburg, Frauenhoferſtraße 11. Betrieb kommen und dann gawiß vielen Erfindern man⸗ cherlei Anregung bringen. Sie wird auch eine wün⸗ ſchenswerte Möglichkeit geben, die durch das Preisaus⸗ ſchreiben hervorgerufenen neuen Konſtruktionen zu er⸗ proben 1 — Liebesgaben für die Einſamen Die Be⸗ ſtrebungen, Soldaten, die keine Sendung für ihre Perſon von der Heimat erhalten, mit Liebesgaben zu verſorgen, kreken immer häufiger in die Erſcheinung. Es haben ſich daher einige große Organiſationen der freiwilligen Krankenpflege der dankenswerten Aufgabe unterzogen, in ihrem Beſitz befindliche Adreſſen dieſer„Einſamen“ an ſolche Perſonen abzugeben, die ſich in dieſer Art der Liebesgabentätigkeit für unſere Truppen zu beteiligen bereit ſind. Um aber möglichſt alle dieſer„Alleinſte⸗ henden“ durch aus der Heimat kommende Gabenpakete zu erfreuen, hat die Heeresverwaltung angeordnet, daß die ſtaatlichen Abnahmeſtellen freiwilliger Gaben, deren Ver⸗ zeichnis in allen Poſtämtern ausgehängt iſt, Liebes⸗ gabenpakete, die ihnen für„Alleinſtehende“ zugehen, ab⸗ zunehmen haben, ſofern ſie nicht eine perſönliche Adreſſe kragen. Dieſe Pakete werden auf dem vorgeſchriebenen Dienſtwege den Truppenteilen mit der Weiſung zugeführt, ſie nur an ſolche Soldaten zu verteilen, die ſonſt nie oder doch nur äußerſt ſelten Sendungen aus der Heimat er⸗ halten. Zu dieſem Zweck werden die Pakete vor der Weiterſendung von den Abnahmeſtellen durch Aufkle⸗ ben auffallender Zettel,„Für Alleinſtehende“, beſonders kenntlich gemacht. Es bleibt dem einzelnen Sender un⸗ benommen, den Paketen Grüße, Zettel und die Adreſſe des Abſenders beizulegen, wodurch ſich in vielen Fällen Briefſendungen anbahnen werden, deren Pflege und Aus⸗ geſtaltung Sache des Einzelnen iſt. Frachtſendungen, die mit der Bezeichnung„Freiwillige Gaben“ an die Ab⸗ nahmeſtellen aufgegeben werden, werden von allen Bah⸗ nen frachtfrei befördert. 5 5 — Das Eichelnſammeln durch Schulkinder. Das Unterrichtsminiſterium hat an die Schulbehörden und die Lehrer der Volksſchulen einen Erlaß gerichtet, auch in dieſem Herbſt die Schulkinder der Volks⸗ und Fortbildungsſchule über die Notwendigkeit, Eicheln zur Verwertung von Schweinefutter zu ſammeln, zu be⸗ lehren und dazu anzuregen. Baden. (Karlsruhe, 18. Okt. Heute vormittag fand hier die Beiſetzung des im Alter von 82 Jahren ver⸗ ſtorbenen Geh. Oberforſtrats a. D. Eduard Mayerhöf⸗ fer ſtatt. Der Entſchlaſene, der von Karlsruhe ſtammte, war vor 61 Jahren als Forſtpraktikant in den badiſchen Staatsdienſt getreten. Er war Bezirksförſter in Zell a. H., Oberförſter in Oberweier und Offenburg, wurde ſpäter Forſtrat in der Domänendirektion, deren Mit⸗ glied er bis zu ſeiner Zuruheſetzung blieb. Im Jahre 1893 wurde der Entſchlafene mit dem Titel Forſtrat und 1905 mit dem Titel Geh. Oberforſtrat ausgezeichnet. Karlsruhe, 18. Okt. Geſtern abend 11 Uhr entſtand im Stadtteil Daxlanden und Daxlander Burſchen eine Schlägerei, in deren Verlauf ein Taglöhner aus Forchheim einen Arbeiter aus Daxlanden mit einem Meſſer in den rechten Ober⸗ arm ſtach, wodurch dieſer bewußtlos liegen blieb. Einem anderen Daxlander Burſchen ſtach er in die linke Hand und brachte ihm ebenfalls eine erhebliche Verletzung bei. Die beiden Verletzten mußten mittels Krankenautos ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht werden. () Maunheim, 18. Okt. In einer weitere Kreiſe inkereſſierenden Angelegenheit hat das Schöffengericht eine prinzipielle Entſcheidung gefällt. Der Bezirksrat hat nämlich eine Bekanntmachung erlaſſen, wonach die Bäckereibetriebe an den Sonntagen nachmittags von 3 Wettbewerb nicht aus⸗ Uhr ab zu ſchließen ſind. Der Bäcker und Konditor Rhein entfernte nun am Sonntag mittag ſeine Bäckereiwaren weil der Konditoreibetrieb ſeinen Bäckereibetrieb über⸗ wiegt, und ſetzte den Verkauf von Konditoreiwaren bis abends fort. Daraufhin erhielt er vom Bezirksamt eine Strafverfügung über 10 Mark. Auf ſeinen Antrag auf gerichtliche Entſcheidung kam das Gericht zu der Auf⸗ faſſung, da bei der bezirksamtlichen Anordnung die Frage der gemiſchten Betriebe nicht berührt ſei und ſich die Anordnung nur auf Bäckereibetriebe beziehe, ſei der An⸗ geklagte freizuſprechen. e Maunheim, 18. Okt. Vorgeſtern nachmittag ge⸗ riet auf einem Kohlenlager im Induſtriehafen der 18 Jahre alte Taglöhner Friedrich Egner zwiſchen die Puf⸗ fer zweier Eiſenbahnwagen. Er erlitt erhebliche Ver⸗ 1 und wurde nach dem Allg. Krankenhaus über⸗ ührt. 5 f s . Heidelberg, 18. Okt. Das Abſpringen von Straßenbahnwagen hat wieder einmal zu einem tödlichen Unglücksfall geführt. Eine 24jährige verhei⸗ ratete Frau verließ einen in ſchneller Fahrt, befindli⸗ chen Straßenbahnwagen und ſtürzte derart zu Boden, daß ſie eine ſchwere Gehirnerſchütterung erlitt, an deren Folgen ſie ſtarb. f 33 ( Bruchſal, 18. Okt. Auf dem Marktplatze wird hier als Wahrzeichen der Stadt eine„Bruchſalia“ aufge⸗ ſtellt werden, die zugunſten der durch den Krieg er⸗ werbsunfähig Gewordenen benagelt werden wird. Eine engere Vereinigung hieſiger Bürger, die an der Fertig⸗ ſtellung der Vorarbeiten tätig iſt, wird in den näch⸗ ſten Tagen an die bewährte Opferfreudigkeit der Ein⸗ wohnerſchaft ich in einem Aufruf wenden. Ausſchreiben ſind alle Kreiſe eingeladen. Auch ſchon vor⸗ O Langenſteinbach, 18. Okt. zwiſchen Forchheimer e Hier brach in der Gemeindeſcheuer Feuer aus, das Gebäude brannte nie⸗ der. Der Schaden beträgt etwa 2 00 Mark. Die Brand⸗ urſache iſt unbekannt. d 4 U Friesheim, 18. Okt. Auf dem hieſigen Bahn⸗ hof wurde ein bis jetzt unbekannter Mann von einem a kommenden Perſonenzug erfaßt und ſofort getötet. 5 () Krumbach bei Pfullendorf, 18. Okt. Bei der vorläufigen Bürgermeiſterwahl für den auf dem Felde der Ehre gefallenen ſeitherigen Bürgermeiſter Amann wurde deſſen bisheriger Stellvertreter, Gemeinderat Löff⸗ ler, nahezu einſtimmig gewählt. 5 (9) Konſtauz, 18. Okt. Seit Kriegsbeginn bis 1. Oktober ds. Is. ſind vom Bezirksrat Konſtanz ins⸗ geſamt 1475 000 Mark für Kriegerfamilienun⸗ terſtützungen angewieſen worden; von dieſer Sum⸗ me hat das Reich 1001000 Mark zu erſetzen. () Vom Bodenſee, 18. Okt.(Verkehrs⸗ ſchmerzen.) Wir leſen in den„Konſtanzer Nach⸗ richten“: Es muß einmal hervorgehoben werden, daß Konſtanz mit Stuttgart eine ſehr ſchlechte Nachtverbin⸗ dung hat. Darunter leiden in erſter Linie die Zeitungs⸗ verleger, die das teure Depeſchenmaterial, weil keine Nachtverbindung beſteht, am Morgen früh ſich alles tele⸗ phoniſch geben laſſen müſſen. Eine Eingabe um Beſ⸗ ſerung hatte bisher keinen Erfolg. Auch ſei auf einen großen Mißſtand hingewieſen, unter dem Konſtanz ſehr zu leiden hat. Sowohl im letzten Sommerfahrplan wie im neuen Winterfahrplan hat der erſte Zug aus dem Salemertal in Unteruhldingen keinen Auſchluß an das erſte Schiff nach Konſtanz. Es iſt alſo Leuten aus dem obſt⸗ und milchreichen Tale nicht möglich, ihre Pro⸗ dukte auf den Markt nach Konſtanz zu bringen, weil das zweite Schiff erſt um halb 11 Uhr nach Konſtanz kommt. Das iſt aber ein großer Ausfall für den Markt und fördert die Knappheit in jenen Artikeln ſehr. Die Leute im Salemer⸗ und Dreggenhauſertal werden; durch die ſchlechten Verkehrsbedingungen mit der Kreis⸗ hauptſtadt in die benachbarten württembergiſchen Städte Friedrichshafen und Ravensburg, mit denen beſſere Ver⸗ bi: ungen beſtehen, getrieben, zum Schaden von Konſtanz. Karlsruhe, 17. Okt. Das Meiniſterium des Kultus und Unterrichts hat an die Leiter ſämtlicher badiſcher Lehranſtalten eine Bekanntmachung gerichtet, in welcher angeordnet wird, daß auch in den badiſchen Schulen des 500jährigen Gedenktages der Herrſchertät'g⸗ keit des Hohenzollernhauſes(21. Oktober 1915) be⸗ ſonders gedacht werde. An dieſem Tage haben die Leiter und Lehrer aller badiſchen Schulen die Schüler zum Schluſſe des Unterrichts auf die beſondere Bedeu⸗ tung des Ereigniſſes vom Jahr 1415 für die Ent⸗ wicklung Deutſchlands und ſeine jetzige Machtſtellung entſprechend hinzuweiſen.(Am 21. Oktober ſind es be⸗ kanntlich 500 Jahre, ſeit der durch kaiſerliche Urkunde, gegeben zu Konſtanz am 30. April 1415, zum Kur⸗ fürſten von Brandenburg ernan ite Burggraf von Nürn⸗ berg Friedrich VI. aus dem Hauſe Hohenzollern, die Erbhuldigung der brandenburgiſchen Stände zu Berlin entgegennahm.) a 8 () Karlsruhe, 17. Okt. Das eben erſchienene Ge⸗ ſetzes⸗ und Verordnungsblatt Nr. 69 veröffentlicht die von uns ſchon mitgeteilte Bekanntmachung des ſtellv. kom⸗ mandierenden Generals des 14. A.⸗K. über die Höchſt⸗ preiſe für Hen und Stroh und das Ausfuhrverbot für Heu und drei Verordnungen des Miniſteriums des In⸗ nern üebr die zuckerhaltigen Futtermittel über die Feen⸗ haltung unzuverläſſiger Perſonen vom Handel und über die Errichtung von Preisprüfungsſtellen und die Ver⸗ ſorgungsregelung. Alle dieſe Verordnungen werden zum Vollzug der betreffenden Bundesratsverordnungen er⸗ laſſen. f (Karlsruhe, 17. Okt. Nach der„Heldentafel“ des Bad. Lehrervereins haben bis jetzt 352 Lehrer den Tod für das Vaterland erlitten und nahezu 200 ſind mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet worden. i () Baden⸗Baden, 17. Okt. Im Alter von 59 Jahren iſt hier der Gaſthofbeſitzer zum Hirſchen, Jo⸗ ſeph Peter, geſtorben. Der Verſtorbene war eine weit bekannte Perſönlichkeit und hatte ſich auch im kommu⸗ nalen Leben mancherlei Verdieuſte, exmorben. Perantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, D T. A Seckenheim —— Pfalz. Weisswein p. Ltr. 100 Mk. Rotwein„„ 1.10„ Blutrot. Süssweln,,„ 1 50„ Garentiert reinen Bienenhonig pfünd 1.20 Zu haben hel Bäckerei Aug. Engert „ RNledstrasse Nr. 50. N Für elle Küchengerafe Kartoffeln zu kaufen gesucht. Schloßſir. 48. N Sind 200 haben bei 8 eee Georg Zimmermann, Hildastr. 68. —— 3——wö—— ß— 5——— N 5 n 5 5 5 5 8 8 —————. P e ˙— 8 ö 0 4 ö 4 0 .* eee Einen Posten sehr billige Herren-Putter-NHosen Ia. Qualität mit kleinen Fehlern Paar 3.30 Hk. Wiesser-IIlIi Luisenstrasse 40.:: Grüne Rabattmarken. 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Zugelaufen und bei Zahntechniker Karl Rühle Schloßſtr. 12 abzuho⸗ len iſt ein Huhn(Raſſe Italiener). Seckenheim, den 18. Oktober 1915. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch Bekanntmachung. Nachdem die Friſt für die freiwillige Abgabe der durch die Verordnung vom 24. September ds. Js. be⸗ ſchlagnahmten Kupfer-, Meſſing- und Nickelgegenſtände abgelaufen iſt, brinben wir unter Bezug auf unfere frühere Bekanntmachung und die zur Verteilung gekommenen Ab⸗ drücke zur allgemeinen Kenntnis, daß die Aumeldung der nicht abgelieferten Gegenſtände bis 5 ſpäteſtens jum 1. November ds. 28. erfolgt ſein muß. Zur Erleicherung des Anmeldegeſchäfts haben wir den verpflichteten Sachverſtändigen Brunnenmeiſter Seitz dahter beauftragt der Einwohnerſchaft an die Hand zu gehen. Er wird morgen mit ſeiner Tätigkeit beginnen und erſuchen wir die verehrliche Einwohnerſchaft zur raſch⸗ möglichſten Abwickelung des Geſchäfts die fraglichen Ge⸗ genſtände ſchon bereit zu ſtellen und ihm die erforderliche Auskunft zu erteilen. Seckenheim, den 18. Oktober 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Begünſtigung des Entweichens von Zi⸗ vil⸗ oder Kriegsgefangenen betr. Es wird hiermit verboten, entwichene Kriegsgefan⸗ gene oder entwichene Zivilgefangene feindlicher Länder aufzunehmen, verborgen zu halten, zu verpflegen oder ſie ſonſt auf irgend eine Weiſe mit Rat oder Tat bei ihrem unbefugten Fernbleiben von der Ueberwachungsſtelle, der ſte zugewieſen ſind, zu unterſtützen. Wer von dem Aufenthalt eines ſolchen Gefangenen Kenntnis hat, iſt verpflichtet, hiervon der nächſten Poli⸗ zu machen. 1 zeibehörde oder dem nächſten Gemeindevorſteher Mitteilung Zuwiderhandlungen werden gemäß 8 9b des Geſetzes vom 4 J uni 1851 mit Gefängnis bis zu einem Jahre beſtraft, falls nicht nach den allgemeinen Strafgeſetzen, insbeſondere auf Grund der§§ 120, 121, 257 R. St. G. B. eine höhere Strafe eintritt. Der Verſuch der Uebertretung dieſes Verbotes un⸗ terliegt ebenfalls der Beſtrafung, Das Verbot tritt mit dem Tage der Verkündigung in Kraft. Karlsruhe, den 3. Juli 1915. Der ſtellvertretende kommandierende General des 14. Armeekorps. 8 gez. Freiherr von Manteuffel, General der Infanterie. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir wiederholt zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 25. September 1915. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Heſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 7. Oktober 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Gefangenenfürſorge betr. Wir erſuchen die hieſige Einwohnerſchaft falls Kriegs⸗ teilnehmer in Gefangenſchaft geraten, dies ſofort unter Angabe der Feld⸗ und Gefangenenadreſſe auf dem Rat⸗ haus Zimmer Nr. 7 anzumelden. Seckenheim, den 28. Auguſt 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. —