EEE o c Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Hr. 128. r D Allerſeelen! Es glüht und funkelt heut auf jedem Grabe, Ein Tag im Jahre iſt den Toten frei! Kaltes, graues Zwielicht zwiſchen Tag und Abend Auf dem Boden laſtet feucht und dicht die Decke des welkenden Laubes. Ein Geruch von Moder, der Odem der Vergänglichkeit, liegt in der Luft, und von den kahlen Aeſten der Bäume tropft zögernd, ſchwer Träne um Träne Vom naſſen Boden ſteigt langſam ein weißer, feuchter Dunſt empor und breitet ſich wie ein Lei⸗ chentuch über die Erde. Trauer in der Natur Trauer im Herzen der Menſchen Ein Tag im Jahre iſt den Toten frei: Aller⸗ ſeelen. 5 Auf den Wegen zu den Friedhöfen bewegen ſich Züge ſchwarz gekleideter Menſchen. Sie eilen nach den Grabhügeln ihrer verſtorbenen Lieben, um ihnen ein Gedenkopfer darzubringen. Kränze hängen über ihrem Arm, in den Händen tragen ſie Kerzen und Blüten. So ziehen ſie zu den Stätten der Toten, nach dem Gottesacker, von dem der Dichter uns lehrt: „Nach ſeinen Rätſeln darfſt Du nimmer Messe ö fragen, . Der Schleier wird Dir nicht zurückgeſchla⸗ 5 gen Sein mächtig Tor hat alle aufgenommen, Doch keiner iſt von dort zurückgekommen.“ Auf manchem der Geſichter brennt noch der erſte, heiße Schmerz um den Verlorenen, und im Auge ſteht die troſtloſe, hadernde Frage: „Warum?....“ Neben ihnen ſchreiten andere, ſtill, geduldig, ergeben. Sie gehen zum Hügel des Teuren, um ſtille Zwieſprache mit ihm zu halten:. „Stell' auf den Tiſch die duftenden Reſeden, Diie letzten roten Aſtern hol' herbei ö Und laß uns wieder von der Liebe reden, Wie einſt im Mai 25 —ꝓ— Wärme und mit allerlei Troſtgedanken. Sie iſt w gen, von Kampf N eee freundliche, einen lichten nen Erden. Erſt die Zeit konnte lindernden rige unmerklich iſt ſie verharſcht. Heute, am Ehrentage der ach⸗ neue die ſchmerzhafte Stelle.— Gar manche betreten die 3 3 1.. 5 5 FFFCCCCCCCTVTTT 90 Kriegschronik 1914 0 H!!! 8 Sch 31. Oktober: Die türtiſche Flotte hat in Verfolgung der zerſprengten ruſſiſchen Flotte Sewaſtopol am Schwar⸗ zen Meer und Odeſſa beſchoſſen, dort einen ruſſiſchen Kreuzer in den Grund gebohrt und einen anderen ſchwer ige beſchädigt. ten“— Der allgemeine Angriff auf Tſingtau hat von der Land⸗ ein und Seeſei te her begonnen. 5 i— Admiral Fiſher iſt als Nachfolger des Prinzen von ſſen, Battenberg zum Erſten Seelord ernannt worden. ab⸗—Die deutſchen Truppen in Belgien erobern Ramscapelle ieder und Bixſchote. 1. November: Das von den Deutſchen boſitz'e Erzbecken 55 1 und Brie wird unter deutſche Verwallung geſtellt. — Die mehrtägige erbitterte Schlicht im Raum nordweſtlich 0 Turka und südlich Stary⸗Sambor hit zu einem voll⸗ . ſtändigen Siege der öſtrreichiſchen Waffen geführt. 5.— Der engliſche Kreuzer„Hermes“ iſt im Aermelkanal von J* einem Torpedoſchuß getroffen und zum Sinken gebracht 1 morden. — Der Sultan proteſtiert gegen die engliſche Gewaltherr⸗ ſchaft in Aegypten. 2. November: Bei Ppern wird von den Deutſchen weiteres Gelünde gewonnen. Meſſines iſt in deutſchen FN ĩ˙-m er Kriegsrat i Liebedurchglühte Erinnerung, das iſt wie ein ſtilles ſanftes ie eine Oaſe, inmitten eines unruhi⸗ und Sorge durchzitterten Gegen wartlebens. bergrauen Fäden der Reſignation gar deutlich mit hinein, Schimmer über die Seele gießen neben dieſen wieder andere, die haben mit einem ehrlichen, großen als der unerbittliche Schnitter Tod ſeine Senſe gegen den führte, den Balſam auf ihre Wunde legen, — Ein ruſſeſcher Ducchbruchsverſuch bei Szittkehmen n abgewieſen. e VV! Gectenheimer Anzeiger, Noesheimer Anzeiger, Neckarhauſer Zeitung, Goinger Seilung. Hmisblatf der Bürgermaisferämier Seckenheim, Mvesheim, Nenarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. . * 2 8 N SAA „Dienstag, den 2. November 22525 b 8 8 — 5 n n . en N N e n 8 I N N N N J W N 5 Licht, Und die Menſchen, die im Hügeln knien, neigen ihr Hau flüſter raunt, über die Gräber erhebt und voll ruhiger Wohl, es weben die ſil⸗ aber es iſt doch eine de Erinnerung.— Und Schmerz gerungen, ſie liebten auf und langſam, verſpüren ſie aufs hof, Sein Sche Toten, aber auch den Fried „Die große franzöſiſch-engliſche Offenſive iſt erlahmt, an ihre Stelle ſind erfolgreiche kraftvolle deutſche Gegen⸗ angriffe getreten. Gegen den von den deutſchen Truppen eroberten Hügel bei Tahure unternahmen die Franzoſen einen ſtarken Gegenangriff, der abgewieſen wurde. Ent gegen feindlicher Meldungen ſtellt unſere Oberſte Heeres⸗ leitung feſt, daß die von unſeren Truppen am 30. Oktober erſtürmte Butte de Tahure feſt in unſerer Hand geblieben iſt. In den Kämpfen, durch welche dieſer Erfolg errungen wurde, fielen 31 Offiziere und 1277 Franzoſen als Gefangene in unſere Hand. Die Erſtürmung der Butte de Tahure durch deutſche Trup⸗ pen hat die Franzoſen eines der wertvollſten lokalen Ge⸗ winne beraubt, die der große und allgemeine Angriff unſeren Gegnern während der letzten füuf Wochen in der Champagne eingebracht hat. Der 192 Meter hohe, im Nordweſten des Dorfes Tahure gelegene Hügel über⸗ ragt ein gut Teil des umliegenden Geländes und gehörte nach Angabe der franzöſiſchen Heeresleitung zu dem Syſtem der zweiten deutſchen Verteidigungslinie in je⸗ nem Abſchnitt. Tahure ſeſßſt lieat vollkommen in dor 1915. u TLondon. 2— 8 5 ä 1 vor der Majeſtät des Todes, der mit Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. 1 Fernſprechanſchluß Nr. 16. 5. Jahrgang 1— 3 DS——FF——T—T—T—.—... 2—!!!!!!!!.!..——— ä—— ————̃— B———ę———— 2———————— e r— 2— — ä— 5——————.———————— 2 2— S 2———— S T S e SSS eee e e eee 22——— 8 5—————— 2 deren Trauer ebenſo falſch iſt wie das Ret ih. Wangen: heuchleriſche Schminke. Ihr Herz hat den, der auf dem Gottesacker liegt, längſt vergeſ⸗ ſen in Saus und Braus und ſchänden durch ihr Erſcheinen den Kirchhoffrieden.— Beklagenswert ſind auch die, die nicht heucheln und nicht trau⸗ ern, die Herzenskalten, die nur der Pflichterfül⸗ lung wegen den Weg zur Grabſtätte finden. Auf den Gräbern zwiſchen Grün und Blüten eines künſtlich in winterlicher Oede hervorge⸗ zauberten Frühlings leuchtet es ſanft ſtrahlend, als ob Sterne vom Himmel geſunken und ſchim⸗ mernd dort liegen geblieben wären: Die Kerzen des Allerſeelentages. Nur hie und da ein dunkles, ungeſchmücktes, verlaſſenes Grab. Doppelt verlaſſen in dieſer Stunde! Ein Herzweh erfaßt uns beim Aublic' dieſer toten Hügel, die eine eindringlichere Spra⸗ che reden, als all die ſtrahlenden, geputzten rings⸗ herum. Allerſeelentag! Wie vielen biſt du erſt in dieſen Tagen zum Schmerzenstage geworden! Die Maſſengräber in Feindesland werden mehr! Daheim ſtehen wir an ſchön geſchmückten Gräbern und beten für tote Verwandte und Bekannte. Und draußen grüßen die deutſchen Soldaten in ſtummer Ehrfurcht und Ergriffenheit die ſchmuck⸗ loſen Totengrüfte ihrer Kameraden. Keine zarte Hand bekränzt ſie mit Blumen, kein Lich lei! deutet hin zum Himmel. Und doch ſteigt aus dieſen ſchmuckloſen Grüften ein Hoffen auf des Vaterlandes und Volkes künftige Größe, uud doch klingt es aus dieſen Soldatengräbern au Al⸗ lerſeelen 1915 wie ſiegesgewiſſer Schlachtgeſaug zum Ohr und Herz der Lebenden, und doch ſtehen im Geiſte deshalb Millionen daheim vor dieſen ehrfurchtgebietenden Grüften unſerer Helden und beten um ein Wiederſehen in der Ewigkeit. Und droben an den Küſten möchten wir das größte Maſſengrab ſegnen, das die Geſchichte kennt, das Meer, und möchten ein Gebet ſprechen über die weiten und tiefen Waſſer, weil ſie die Leiber ſo vieler Helden decken. Abenddämmerſchein wie ſchwarze Schemen zwiſchen de pt, wenn der Abend wind in den Zweigen wie Totenge⸗ anftem Flügelſchlag ſich erkennen die tiefe Bedeutung des Dichterwortes: Der Menſch muß dulden iden aus der Welt, wie ſeine Ankunft; Reif ſein iſt alles. 8 * ——— nilClCbCuCõã Ti 5 Sabae in Serbien iſt von den Oeſterreichern erſtürmt. — In Marokko ind ſchmere Un uhen cusgebrochen. — An der ruſſ ſch⸗ürk ſchen Grenze beginnen die Kämpfe. Feuerlinie; wer das zerſchoſſene Dorf beſitzt, hat ſchwer⸗ lich Nutzen davon. Von großem Wert iſt dagegen der darüber emporragende Kovs von Tahure. Unsere Stel⸗ lungen in der Champagne haben ſich auch ohne den Beſitz dieſer Höhe als ſtark und den gewaltigen Angriffen gewachſen erwieſen. Aber die Wiederbeſetzung des Gipfels verſtärkt naturgemäß unſere Front erheblich. Die eigenk⸗ liche Bedeutung unſeres Erfolges bei Tahure ebenſo wie des glücklichen Sturms bayeriſcher Truppen nordöſt⸗ lich von Neuville, alſo im Raume der vielgenannten Vinyhöhe, liegt weniger in dem gewiß ſehr nützlichen Raumgewinn und der beträchtlichen Beute, als in dem ganz außerordentlich wertvollen moraliſchen Erfolg: Ei⸗ nes der am meiſten von den Franzoſen gerühmten Stücke ihrer Siegesbeute aus jenem in ganz kolloſalen Maß⸗ ſtäben angelegten Generalangriff, aus einem Angriff, der alles bisher Dageweſene durch ſeine Wucht und ſeine techniſchen Mittel in den Schatten geſtellt hat, iſt durch einen ſogenannten improviſierten und nur aus dem Er⸗ fordernis oder der Gelegenheit der Stunde heraus ent⸗ ſtandenen Gegenſtoß der Deutſchen in unſere Hände zurück⸗ gefallen. Mit einer bewundernswerken Ausdauer ſetzen die deutſchen Truppen den Angriff auf Riga fort. Schritt für Schritt müſſen ſie jeden kilometerbreit Boden unter ſchweren Kämpfen den Ruſſen entreißen. Ihre Bemü⸗ hungen ſind nicht ohne Erfolg. Langſam ſchließt ſich der Kreis um die Stadt immer enger. Beiderſeits der Eiſenbahn Tukkum⸗Riaa. die in direkt weſtlicher Richtung nach Riga führt, führte der deutſche Angriff zur Beſitz⸗ nahme der allgemeinen Linie Raggaſem⸗Kemmern. Die feindlichen Gegenſtöße werden zurückgeworfen. Gleichen Schritt halten die gegen Dünaburg unternommenen An⸗ griffe. Immer wieder verſuchen die Ruſſen die deut⸗ ſchen Truppen hinter die Seeausgänge zurückzudrängen. So haben ſich auch jetzt wieder heftige Kämpfe zwi⸗ ſchen dem Smenten und Ilſen⸗See entwickelt, die teil⸗ weiſe noch nicht beendigt ſind. Bei den Angriffen nördlich des Dryswjaty⸗Sees erlitten die Angreifer große Ver⸗ luſte. Auch bei den übrigen Heeresgruppen des öſtlichen Kriegsſchauplatzes haben ſich Kämpfe entwickelt, die teil⸗ weiſe noch andauern. Mit Rieſenſchritten dringen die verbündeten Truppen immer tiefer in ſerbiſches Gebiet ein. Der vor Kraje⸗ vac ſtehende Feind iſt über dieſe Stadt hinausgeworfen, die Stadt ſelbſt von deutſchen Truppen beſetzt. Da in Kragujevac eine anſehnliche Menge von Kriegsmaterial aufgeſtapelt war, das die Serben infolge der raſchen Wegnahme faſt aller ihrer Eiſenbahnen nur ſehr lang⸗ ſam in Sicherheit bringen konnten, iſt anzunehmen, daß unſeren Truppen eine anſehnliche Beute in die Hände fiel. Oeſtlich der Morava leiſten die Serben zähen Wi⸗ derſtand, der nur langſam gebrochen werden kann. Die Armee des Generals Bojadjeff verfolgt den Feind auf der ganzen öſtlichen Kampfſront. 2 2 2 2 50 Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris 1. Nov. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag 3 Uhr: Die geſtern gemeldete Beſchießung in der Champagne entwickelte ſich mit größerer Heftigkeit auf einer Front von etwa 8 Kilometern, die durch einen Raum auf Höhe 193, den Hügel von Tahure, das Dorf Tahure und die Schützengräben ſüdlich davon bis einſchließlich zum Schanzwerk La Courtine bezeichnet iſt. Auf dieſe Vorbereitung folgte auf der ganzen angegebenen Front ein ſehr ſtarker Angriff, der von bedeutenden Infanteriemaſſen ausgeführt wurde. Dieſe waren zum größten Teil aus Truppen, die kürzlich von der ruſ⸗ ſiſchen Front herangebracht worden waren, zuſammengeſetzt. Trotz der Wucht des Angriffes und der äußerſten Erbitterung der An⸗ greifer erlitt der Feind wiederum eine Schlappe. Seine Sturm- wellen wurden auf der ganzen Front durch unſer Feuer dezimiert. Es gelang ihnen nur, den Gipfel des Hügels von Ta⸗ hure zu erreichen. Sonſt wurden die Deutſchen überall, namentlich vor dem Dorfe, wo die Kämpfe beſonders erbittert wa⸗ ren vollkommen geſchlagen und in ihre Schützengräben zurück⸗ geworfen. Sie ließen auf dem ganzen Kampfplatz eine ſehr große Anzahl von Tolen. Auf der ganzen übrigen Front keine b deu⸗ tenden Ereigniſſe. 8 Abends 11 Uhr: Im Laufe lebhafter Artilleriekämpfe im Gebiete von Lombardzyde zerſtörten unſere Batterien mehrere feindliche Beobachtungspoſten. Im Artois dauert das gegenſeitige Geſchützfeuer an. Nördlich und öſtlich von Sou⸗ chez, beſonders im Bois⸗en⸗Hache und nordöſtlich von Neu⸗ ville⸗St. Vaaſt. Der Kampf wird mit großer Erbitterung um den Beſitz der Schützengrabenſtücke fortgeſetzt, in die der Feind ge⸗ ſtern eindrang. Wir haben ſie teilweiſe wieder erobert. In der Champagne erneuerten die Deutſchen nach neuer Artillerie- vorbereitung mit ſtarker Verwendung großkalibriger Granaten und erſtickender Gaſe ihre Angriffe nördlich von De Mes nil. Sie verſuchten im Laufe des Tages vier aufein anderfol⸗ gende Sturmangriffe, den erſten um 6 Uhr am Oſt⸗ rand von La Courtine, den zweiten um 12 Uhr gegen Tahure, den dritten um 2 Uhr nachmittags ſüdlich des Dorfes und den vierten um 4 Uhr nachmittags gegen die nordöſtlich gelegenen Kämme. Ueberall hielt ſie unter Artillerie-Sperrfeuer und unſer Infanteriefeuer an und zwang ſie, in Unordnung in ihre Aus⸗ gangsſchützengräben zurückzufluten. Ihre Verluſte waren wie⸗ derum ſehr bedeutend. 356 unverwundete Gefangene, darunter 3 Offiziere blieben in unſeren Händen. Aus den Vogeſen, be⸗ ſonders aus dem Gebiete von Ban de Sapt und Violu werden be⸗ ſonders heftige Artilleriekämpfe gemeldet. Das neue franzöſiſche Kabinett. WTB. Mancheſter, 1. Nov. Der„Mancheſter Guardian“ meldet aus Paris vom 28. Oktober: Das neue Kabinett iſt in hohem Maße eine perſönliche Schöpfung Poincares, der, wie man ſagt, wider die Gewohnheit, die Präſidenten des Senats und der Kam⸗ mer nicht um Rat gefragt hat. Dieſer Verſtoß gegen den Brauch wurde im Senat und in der Kammer ſtark kritiſiert. Clemenceau lehnte aus dieſem Grunde einen Sitz im Kabinett ab. Die Aufnahme des neuen Kabinetts im Parlament iſt lau. Man zweifelt, daß es lange be⸗ . „SFF 0 Die Armut würde eine reizende Sache ſein, gäbe es keine Frauen, Etienne Rey. Weder Glück noch Stern. Eint Geſchichte oon Edmund Hoefer. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Sein jetziges Schreiben flößte mir eine Art von Schrecken ein, ſchon das Zuſammentreffen mit meinem Reiſeplan und allem, was denſelben veranlaßt hatte, ward mir unheimlich, und der Inhalt des ſchnell entfalteten Papiers war nicht geeignet, dieſen Eindruck abzuſchwächen. i„Werter Freund,“ ſchrieb er,„ſeit vorgeſtern von einer längeren Reiſe zurückgekehrt, fühle ich mich ſo krank, daß ich nicht imſtande bin, zu Ihnen zu kommen und Sie um Ihren Beſuch bitten muß. Es haben ſich Dinge begeben, die ich zwar nicht verſtehe und begreife, die mich aber meinen Verſtand koſten müſſen, wenn ich nicht mit einem alten Getreuen reden und beraten kann. Kommen Sie auf ein paar Tage und bitten Sie die Frau, baß ſie mir dieſe Ihre Entführung verzeiht. Es iſt Noſſoche. Ihr Friſingen.“ Man kann ſich leicht vorſtellen, daß meine Stim⸗ mung keine gerade heitere und mutige war, als ich eine lalbe Stunde ſpäter mit dem Zug ins Land hinaus und Friſingen entgegenfuhr. Meine Umgebung machte das nicht beſſer. In dem feuchten, kalten, unbehaglichen Coups ein paar ſchwatzende, kalkulierende, prahlende Bör⸗ ſengeſchöpfe, mit denen eine Unterhaltung unmöglich war und die ein ruhiges, ernſtes Nachdenken nicht aufkommen ließen. Und die Gegend draußen ohne Ausſicht, alles von Nebel und Negen, alles froſtig und triefend. Mit einem Wort eine Fahrt, wo alles mich herabſtimmte und alles, ß mir bevorſtand, in einem trüben Lichte erſcheinen ieß. 5 Als ich auf der Station, die eine kleine halbe Stunde von Friſingen entfernt iſt, ausſtieg und mich eben an einen Eiſenbahnbedienſteten wenden wollte. um nach d 30 ſtehen wird. Die Radikale Partei trat zuſammen und nahm eine Entſchließung an, in der ſie Viviani auf⸗ forderte zurückzutreten, aber der Rücktritt war bereits Dienstag abend beſchloſſen. Vivianis Verſuche, das Ka⸗ binett unter ſeinem eigenen Vorſitz neu zu bilden, waren infolge allſeitiger Ablehnung geſcheitert. Auf Poincares Erſuchen willigte Viviani ein, ſeinen Platz mit Briand zu wechſeln.— Die Sozialiſtiſche Partei beſchloß ge⸗ ſtern mit 55 gegen 10 Stimmen, während 35 Stimmen fehlten, Sembat, Guesde und Thomas den Ein⸗ tritt in das neue Kabinett unter folgenden Bedingungen zu geſtatten: Das Kabinett muß auf Eroberungen und Annexionen verzichten; es muß ſofort ein Geſetz zur Beſchränkung der Kriegsgewinne einbringen und die Zenſur über militäriſche und politiſche Nachrichten ein⸗ ſchränken. Die Kammer ſoll regelmäßig in gewiſſen Abſtänden geheime Sitzungen abhalten. Telegrammwechſel zwiſchen Briand und Grey. WTB. London, 1. Nov.(Reuter.) Der neue franzöſiſche Miniſterpräſident Briand und Sir Edward Grey haben die bei einem Miniſterwechſel üblichen Tele⸗ gramme ausgetauſcht, in denen ſie verſichern, daß ihre Regierungen feſt entſchloſſen ſind, bis zum Ende eng und energiſch zuſammenzuarbeiten. Das neueſte franzöſiſche Allheilmittel. WTB. Mancheſter, 1. Nov. Der„Mancheſter Guardian“ bemerkt, daß, während in England das neueſte Allheilmitetl ein kleineres Kabinekt ſei, in Frank⸗ reich das Kabinett erweitert wurde, um den glei⸗ chen Schwierigkeiten zu begegnen. Wie verteilen ſich die britiſchen Geſamtverluſte. WTB. London, 1. Nov. Von den bereits angege⸗ benen britiſchen Geſamtverluſten bis zum 19. Oktober in der Höhe von 493 294 Mann entfallen auf die Weſtfront 4401 Offiziere, 63059 Mann tot, 9169 Offiziere, 225716 Mann verwundet, 1567 Offiziere, 61134 Mann vermißt. Der Geſamtverluſt an Offizieren beträgt 6660 tot, 12 633 verwundet, 2000 vermißt. Eine neue öſterr. Note gegen die Waffenausfuhr f aus Amerika. N WTB. London, 1. Nov. Die„Morning Poſt“ meldet aus Waſhington vom 29. Oktober: Oeſter⸗ reich⸗Ungarn hat neuerdings gegen die Aus⸗ fuhr von Munition an die Alliierten Einſpruch erhoben. Das Staatsdeparetment wird in ſeiner Antwort ſeine bisherige Haltung nicht ändern. Halbamtlich verlau⸗ tet, daß die amerikaniſche Regierung demnächſt eine Note nach London ſenden werde, in der ſie gegen die Ver⸗ urteilung von 4 Schiffen durch das Priſengericht Ein⸗ ſpruch erhebt, die mutmaßlich für Deutſchland beſtimmt waren, und die Freigabe von 29 anderen Schiffen nach⸗ ſucht, über die noch nicht entſchieden iſt. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 1. Nov. Amtlich wird verlautbart vom 1. November 1915, mittags: 5 Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: An der Szezara haben K. und K. Truppen einen Nachtangriff nach heftigem Handgemenge abgewieſen. An der Kor⸗ minfront haben wir mehrere ſtarke Nachtangriffe ab⸗ geſchlagen. Nördlich Bieniava an der Strypa entwickeln ſich nach einem abgewieſenen Angriff neuerlich heftige Kämpfe. Auf dem nordöſtlichen Kriegsſchauplatz beträgt die Oktoberbeute der dem K. und K. Oberkommando unterſtehenden Armeen 142 Offiziere, 26 000 Mann, 44 Maſchinengewehre, ein Geſchütz, 3 Flugzeuge und ſonſtiges Kriegsmaterial. Ruſſiſche Tendenzlügen! WTB. Wien, 1. Nov. Aus dem Kriegspreſſe⸗ quartier wird gemeldet: In einem„Unſtimmigkeiten zwiſchen Oeſterreich-Ungarn und Deutſchland“ betitelten Artikel unternimmt die„Nowoje Wremja“ den wenig ausſichtsvollen Verſuch, Mißtrauen und Zwie⸗ ſpalt brochen den verbündeten Zentralmächten und weitergehend zwiſchen dieſen und Bulgarien zu ſäen. In der Reihe erdichteter Tatſachen, auf die das ruſſiſche Blatt ſeine Ausführungen ſtützt, gehen die Behauptungen voran, daß die in der Oberſten Heeresführung mitwirkenden Mitglieder des allerhöchſten Herrſcherhauſes ihre Kom⸗ manbos aus Verſtimmung gegen Veutſchland niedergelgk hätten und daß das Vorgehen der Verbündeten auf dem Balkan gegen den Willen Oeſterreich-Ungarns erfolgt ſei. Aus jeder Zeile des Artikels ſpricht die ohn⸗ mächtige Wut des führenden ruſſiſchen Blattes über die in Blut und Eiſen geſchmiedete, durch nichts zu er⸗ ſchütternde Bundesbrüderſchaft der Zeutralmächte. Wenn jemals, war bei dieſen Ausführungen der Wunſch Va⸗ ter des Gedankens. Begreiflich alſo, aber wohl auch lächerlich müſſen die Verſuche der Nowoje Wremja zur Giftmiſchung in einem Augenblick erſcheinen, da unter den politiſchen und militäriſchen Führern des durch Italien vergeblich verſtärkten Dreiverbandes das Gezänke an der Tagesordnung iſt, da ſich in den Ländern der Entente bereits ein tiefes gegenſeitiges Mißtrauen in der Balkanfrage eingeniſtet hat und da die nicht mehr zu verhüllenden Unſtimmigkeiten das Intereſſe der Welt täglich mehr in Anſpruch nehmen. a 0 Der Krieg mit Serbien WB. Wien, I. Nov. Amtlich wird verlautbark vom 1. November 1915, mittags: 5 N Südöſtlicher Kriegsſchaußlaß: Im Rau⸗ Streitkräfte unter ſtellenweiſe heftigen Nachhutkämpfen die Höhen ſüdlich und ſüdöſtlich Grn. Milano⸗ vac und Kragujevac erreicht. Zwiſchen 7 und 8 Uhr vormittags wurde heute auf dem Arſenal und der Ka⸗ ſerne von Kragujevac die öſterreichiſch-ungariſche und kurz nachher die deutſche Flagge gehißt. Im Flußwin⸗ kel zwiſchen der Morawa und Reſava haben deutſche Truppen nach heftigen Kämpfen die beherrſchende Höhe Trivunovo⸗Brdo genommen. Bulgariſche Kräfte haben auf der Straße nach Parazin die Höhen weſtlich Pla⸗ ninica und im Niſavatale die Höhen weſtlich Bela Pa⸗ lanka erkämpft. Die bisherige Geſamtbeute der deutſchen und öſterreichiſch-ungariſchen Truppen des Ge⸗ nerals von Köveß beträgt 20 Offiziere, gegen 6600 Mann, 32 Geſchütze, 9 Maſchinengewehre, über 30 Munitionsfuhrwerke, einen Scheinwerfer, viele Ge⸗ wehre und Artilleriemunition und ſehr viel Infanterie⸗ munition. Ueberdies wurden 45 alte und geſprengte Ge⸗ ſchützrohre erbeutet. N Der bulgariſche Bericht. 3 WTB. Sofia, 1. Nov. Amtlicher Bericht über die Kämpfe vom 30. Oktober: Unſere Truppen ſetzten die Verfolgung des Feindes fort. In der Richtung Zaje⸗ car⸗Bolevac vorrückende Abteilungen nahmen nach hartnäckigen Kämpfen die Höhen 482 und 492 weſtlich davon. Die im Tale der Miſſawa vorrückenden Truppen bemächtigten ſich der Stadt Pala Palanka und er⸗ reichten die Linie Dorf Sadovitze—DorfVragoudinac⸗ Höhe 489—Bogour. Im Morawa⸗Tal nördlich von Vranja rückten unſere Truppenabteilungen infolge des er⸗ bitterten Widerſtands des Feindes langſam vor. Auf 5 mazedoniſchen Kriegsſchauplatz iſt die Lage unverän⸗ 5 f. Der ſerbiſche Tagesbericht. l WTB. Niſch, 1. Nov. Amtlicher Bericht vom 28. Oktober: Auf der ſüdlichen Morawa⸗Front dauern die heftigen Kämpfe an. Die Timok⸗Armee hat ſich in neue Stellungen zurückgezogen. Die Armee, die Pirot ver⸗ teidigte, bog ihre Flügel nach ſtarken Angriffen zahl⸗ reicher feindlicher Kolonnen hinter dieſe Stadt zurück. Es gelang dem Feinde, ſich des Paſſes von Kacanik zu bemächtigen. dem Feinde, der ſeine zahlenmäßige Ueberlegenheit aus⸗ nützte, die ſerbiſchen Truppen bis einige Kilometer vor Svilajnac zurückzuwerfen. Es wurde die Anweſenheit friſcher bayeriſcher Truppen und öſterreichiſcher Gebirgs⸗ formationen feſtgeſtellt. Die Truppen, die Belgrad ver⸗ teidigt hatten, warfen einen Angriff zurück. Keine Aen⸗ derung auf der übrigen Front. 5 Der Verzweiflungskampf der Serben. GKG. Budapeſt, 1. Nov. Der Kriegsberichterſtat⸗ ter des„Az Eſt“ meldet: Wo das Serbenheer die Ent⸗ ſcheidung ſuchen wird, kann nicht ſicher vorausgeſagt werden. Laut Meldungen von Fliegern zieht ſich der Zug der Serben nach Südoſten, alſo gegen Krajevac, hin. Hier wurden zwar keine Verteidiaungslinien feſtgeſtellt, es —— — 2 Mitteln zum Weiterkommen zu fragen, trat mit reſpekt⸗ vollem Gruße der alte Diener des Freundes heran und meldete, daß der Wagen auf mich warte. Und da ich über die Vorausſetzung, die darin lag, überraſcht auf⸗ ſchaute, fügte er hinzu, daß der Herr gemeint habe, ich könne doch kommen, und ſo ſolle der Wagen immerhin hinüberfahren.„Der Herr ſehnt ſich allerdings ſehr nach Ihnen,“ ſchloß er mit leiſem Kopfſchütteln,„und es iſt ſehr gut, daß Sie kommen. Ich wüßte nicht, wie es ſonſt werden ſollte.“ „Der Herr iſt nicht wohl? Er war verreiſt? Wohin, Bernhard?“ fragte ich. Er ſchüttelte wieder den Kopf.„Nein, wohl iſt er nicht,“ ſagte er,„Sie kennen das gar nicht ſo und wir alle ſahen ihn lange ſo nicht: er iſt ſo ſchrecklich wild und grimmig und alles erzürnt ihn, und dabei iſt er ſo elend, daß er ſich kaum auf den Beinen halten kann. Verreiſt war er auch, ganze vierzehn Tage lang, und ganz allein, und wo er geweſen, hat keiner von uns erfahren. Was daraus werden ſoll, mag Gott wiſſen. Gut aber wird's nicht— der Herr iſt ſo kurios: Und es iſt ein Gnadenglück, Herr Doktor, daß Sie kom⸗ men.“— Das war denn auch nicht gerade beruhigend. Als wir den Schloßberg hinaufgefahren waren und in das Hoftor lenkten, ſah ich ihn bereits in der Tür ſtehen, und indem wir näher kamen, rief er uns ſchon ein hörbar ungeduldiges:„Nun, habt ihr ihn?“ ent⸗ gegen. f Es war wirklich etwas wildes und ſtürmiſches in der Weiſe, wie er mich empfing, wie er förmlich auf⸗ jauchzte, als er mich umfaßte, dann mich auf den Flur zog, mir den Ueberzieher ablegen half und wieder mir die Hände ſchüttelte.„Ich hielt's kaum für möglich, daß Sie kämen,“ ſagte er dazwiſchen,„und dennoch meinte ich, Sie müßten kommen. Ich weiß ja, daß Sie der Getreueſte der Treuen ſind und einen Freund nicht im Stich laſſen. Aber nun hinein, hinein!“ gung es ſtets in der aleichen, fieberhaften Weiſe fort.„ uf⸗ getragen. Sie ſollen eſſen, Kraft ſammeln, ich will's auch. Wir brauchen es. Kommen Sie, kommen Sie!“ Es war für mich etwas Erſchreckendes in dieſer Auf⸗ regung, die ich bisher niemals an ihm auch nur in an⸗ näherndem Maße wahrgenommen hatte; nur durch Agne⸗ ſens traurige Mitteilungen hatten wir erfahren, daß auch ſolche Mächte ſich in ihm verbargen. Und wenn ich damit nun ſein Aeußeres zuſammenhielt, das mir gleich⸗ falls noch niemals ſo alt und zuſammengefallen erſchienen war, ſo wuchs nicht nur mein Schrecken, mit dem mich der augenſcheinlich gefährliche Zuſtand des alten Freundes erfüllte, ſondern auch das ſtets ſich ſteigernde Mißbe⸗ hagen, mit welchem ich mich auf die Aufklärung des unheimlichen Geheimniſſes zu warten gezwungen ſah. Denn er ließ mich warten. Er blieb in der gleichen Aufregung bei allem, was er ſprach, tat, fragte, aber er verriet nicht mit einer Silbe, was ihn erfüllte; er ließ nicht eine Andeutung über das Ziel und den Zweck ſeiner Reiſe, über den Grund ſeines Wunſches nach meinem Herkommen laut werden. Und als ich endlich in einer Art von Verzweiflung ihn geradezu danach fragte, gab er mir mit rauhem Auflachen zur Antwort, ich ſolle nicht ungeduldiger ſein, als er, das komme alles noch früh genug. Zuerſt müßten wir hübſch Kräfte ſammeln. Nach Tiſch ſetzte der Diener, wie es hier im Hauſe ſtets Herkommen geweſen war, Wein, Zigarren und ein brennendes Licht vor uns hin. Friſingen füllte die Gläſer und leerte das ſeine in einem Zug; dann ſchob er mir den Zigarrenteller näher, nahm ſelber eine, ſchnitt ſie ab und zündete ſie an— ſeine Finger zitterten und in ſeinem Geſichte zuckte es, aber die kleinen Geſchäfte ver⸗ richtete er trotzdem mit einer eigentümlichen formellen Langſamkeit. Und plötzlich begann er in einem wiederum ſeltſamen vibrierenden, beinahe hohnvollen Tone:„So, Doktor, nun wären wir denn wohl ſo weit! Und ſomit, wie iſt's? Haben Sie noch etwas wie eine Erinnerung, welche Bedeutung vordem einmal der 2. April für mich me weſtlich der großen Morawa haben die verbündeten Auf der nordweſtlichen Front gelang es ſei aber jedoch nicht wahrſcheinlich, daß die Serben wi⸗ derſtandslos dieſe Linie aufgeben und ſich in die Berge vertreiben laſſen. Außer Kragujevac kommt das Gebiet hinter der weſtlichen Morawa als Schauplatz der ent⸗ ſcheidenden Schlacht in Betracht. Wo immer aber auch die Serben ſtehen bleiben werden, iſt ein Stellungs⸗ kampf völlig ausgeſchloſſen, da der Nachſchub gänzlich abgeſchnitten iſt. Die Stärke des Serbenhee⸗ res wird auf 200 000 Soldaten geſchätzt, deren Hauptmacht den Deutſchen und Oeſterreich-Ungarn gegen⸗ überſteht. Die Lage unſerer Truppen iſt glänzend. Sie greifen die Serben von drei Seiten konzentriſch an. Nur die vierte Seite, nach dem Sandſchack Novibazar, iſt frei. Wenn ſie in dieſe Gebirgsgegend verdrängt wer⸗ den können, ſo geraten ſie in eine ganz verzweifelte Lage. Denn hier iſt es unmöglich, ein größeres Heer zu verpflegen. Gefangene ſerbiſche Offiziere erzählen übereinſtimmend, daß das Schickſal unſerer Kriegsgefangenen in Serbien erträglich ſei. Ein ungari⸗ ſcher Beirchterſtatter hatte eine Unterredung mit dem ge⸗ fangenen ſerbiſchen Hauptmann Vukovic. Er erzählte: „Die Serben erleiden von den überlegenen Ge⸗ ſchützen der Verbündeten äußerſt große Verluſte. 3 Die verſprochenen Ententegeſchütze ſeien bloß auf dem Papier. Sie erhielten ſehr wenige Mörſer. Die Serben ſind infolgedeſſen ſehr erbittert. Gegen die feindlichen Lügenmeldungen. WTB. Sofia, 1. Nov. Die Vulgariſche Telegea⸗ phenagentur iſt ermächtigt, den von der Pariſer Balkan⸗ agentur verbreiteten verleumderiſchen Meldungen über das Verhalten der bulgariſchen Truppen in Serbien ein volles energiſches Dementi entgegenzuſetzen. Das Märchen von den berüchtigten bulgariſchen Grau⸗ ſamkeiten, das man jetzt wieder erzählt, um die Bul⸗ garen als barbariſche Horden hinzuſtellen, die alles auf ihrem Durchzug plündern, Männer, Frauen, Kinder und Greiſe niedermetzeln, die Verwundeken töten und die Ge⸗ fangenen ndig verbr N iſt eine alberne Erfindung. Desgleichen iſt die Meldung niedermetzeln oder ſie lebendig verbrennen 55 ruſſiſcher Blätter erfunden, wonach türkiſche Aan mit den Bulgaren in Mazedonien zuſammenwirken und ſogar die Städte Iſt ip und Veles von den Türken men worden ſeien. 5 e weg unverändert. 0 Tirol und Kärnten ihre ſeit Kriegsausbruch heldenmütig ö i* i Unter einem enormen Aufwand von Munition und Menſchenmaterial hat Cadorna, den die Energie Joff⸗ res nicht ſchlafen ließ und der daher umſo williger den Befehl ſeines engliſchen Vormundes ausführte, eine gro⸗ ße Offenſive gegen alle Fronten des ſüdweſtlichen Kriegs⸗ ſchauplatzes der Donaumonarchie eingeſetzt. Der Haupt⸗ ſtoß wurde wieder gegen die öſterreichiſchen Stellungen am Iſonzo geführt. Und dieſe neue dritte große Iſonzoſchlacht iſt die heftigſte. Nach ſtarker Ar⸗ tillerievorbereitung haben die Italiener ihre Anſtürme unternommen; am erbittertſten waren die Kämpfe um die Brückenköpfe von Görz und Tolmein. An einem von dieſen beiden Orten ſollte der Durchbruch erfolgen, welcher zu dem entſcheidenden Schlag führen ſollte. Ueber Görz und Tolmein ſollte der Weg nach Wien geebnet werden. Beſonders die alte Grafſchaftsſtadt Görz hatte man ſich als Einfallstor nach Oeſterreich⸗ Ungarn erdacht. Aber es kam anders, als es ſich Ca⸗ dorna in ſeinem Plane ausmalte. Alle Verſuche, die Front hier zu durchſtoßen, ſcheiterten. Auch die mit außerordentlich ſtarken Kräften unternommenen Angriffe auf andere Stellen der Iſonzofront mißlangen. An keiner Stelle iſt es den Italienern in dieſem gewaltigen, tagelangen Ringen. auch nur einen einzigen Er⸗ folg zu erzielen. Mit ſchweren blutigen Opfern hat Ca⸗ orna ſein neues Unternehmen bezahlen müſſen. Ueber⸗ all, am Doberdoer Plateau, am Monte Sabotini, bei Plava, bei Görz, Santa Lucia, Tolmein, am Mrzli Vrh und am Krn haben die Oeſterreicher ihre Stellung. behauptet. Nirgends gewannen die Italiener an Ge⸗ lände, und wo es ihnen gelang, in den vorderſten Grä⸗ ben einzurücken, ſind ſie entweder durch einen ſofort an⸗ geſetzten Gegenangriff wieder zurückgeworfen worden oder— ſie kehrten überhaupt nicht zurück. Ein ganz gewaltiges blutiges Schlachten kann man das Ringen da unten im Iſonzotal nennen. Und feſt und unerſchüttert ( ſteht die Heldenſchar der Verteidiger, eine unbezwingbare Mauer. Jeder Tag bringt neue ſchwere Kämpfe, und jeder Tag ſchafft neue Helden, die keine Zeit haben, vom Siegen müde zu werden. Der Ausgang des gewaltigen Anſturmes Cadornas kann als entſcheidend betrachtet werden: Die dritte große Offenſive der Ita⸗ liener iſt geſcheitert! e Gegen die Operationen der ital. Flotte in der WTB. Vern, 1. Nov. Das„Giornale d'Italia“ * 5 8 2 zelne Sterne vom Großen Löwen, C meldet aus Athen, der griechiſche Abgeordnete So⸗ kolis habe in der Kammer gegen die Operationen italieniſchen Geſchwaders im Adriatiſchen Meer mit Schimpfworten proteſtiert und ſie als gefähr⸗ lich für den Handel von Corfu und Epirus hin⸗ geſtellt. Zaimis habe dieſe unziemliche Sprache gegen⸗ über einer befreundeten Nation getadelt. Der fürliſche Krieg. Die ſicherſte Gewähr für die Zukunft. WTB. Kouſtautinopel, 1. Nov. Der bulgariſche Miniſterpräſident Radoslawow hat Halil Bey an⸗ läßlich deſſen Ernennung zum Miniſter des Aeußern eine Glückwunſchdepeſche geſandt, in der er ſagte, daß er in dieſer Ernennung die ſicherſte Gewähr für die Zukunft ihrer beiden Länder erblicke. Halil Bey erwi⸗ derte mit der Verſicherung, daß alle ſeine Anſtrengungen darauf gerichtet ſein werden, die herzlichen Beziehungen der beiden Länder noch feſter zu knüpfen. Der neue perſiſche Kriegsminiſter. WTB. Konſtantinopel, 1. Nov. Hier eingetrof⸗ fene perſiſche Blätter melden die Ernennung Sipehkar Azana zum Kriegsminiſter. Sipehtar, der als Hauptanführer der liberalen Bewegung in Perſien be⸗ kannt iſt, die zur Entthronung des Schahs Mehmed Ali führte, hatte ſich auf Berteiben Englands und Rußlands vom politiſchen Leben zurückziehen müſſen. 1 8 8 Lokales. — Himmelserſcheinungen im November. Die Sonne tritt am 22. November aus dem Zeichen des Skorpions in das des Schützen. Der Mond, der zur Zeit ſeiner größten Lichtfülle der Sonne gegenüberſteht, iſt aus dieſem Grunde in den Wintermonaten am be⸗ ſten zu beobachten. Der Verlauf der einzelnen Phaſen wird nach der Vorausberechnung der folgende ſein: Neu⸗ mond am 7. November, Erſtes Viertel am 13., Voll⸗ mond am 21., Letztes Viertel am 29. November. Ueber die Sichtbarkeit der Planeten iſt folgendes zu berichten: Merkur iſt in den erſten Tagen am Morgenhimmel bis zu ¼ Stunden ſichtbar, in der zweiten Hälfte des Monats wird er wieder unſichtbar. Venus wird zu Anfang des Monats abends im Südweſten ſichtbar, am Ende des Monats etwa ½ Stunde. Mars iſt am Ende des Monats 8 ¼ Stunden ſichtbar. Jupiter iſt in der Mitte des Monats noch 8 Stunden und 7 ½ Stunden am Ende des Monats zu ſehen. Saturn iſt Mitte des Mo⸗ nats nahezu 11, am Ende über 12 Stunden ſichtbar. Am Fixſternhimmel treten die Winterbilder Stier, Orion, Zwillinge immer entſchiedener die Herrſchaft an. Um Mitternacht kann man tief im Südoſtquadranten Si⸗ rius flammen ſehen; ſchon vorher wird der kleine Hund ſichtbar, nach 12 Uhr erſcheinen auch ſchon ein⸗ dabei iſt auch Regulus. — Die Lage des Arbeitsmarkts in Baden. Infolge weiterer Einberufungen zum Heeresdienſt und des dadurch bedingten Rückgangs der Arbeitsſuchenden männlichen Geſchlechts, haben ſich nach den ſtatiſtiſchen Mitteilungen die Verhältniſſe auf dem Arbeitsmarkt der⸗ art verſchoben, daß bei der Vermittelungstätigkeit der öffentlichen Arbeitsnachweiſe eine andauernde Abnahme von Angebot und Nachfrage für die männliche und eine ſtändige Zunahme für die weibliche Abteilung eingetre⸗ ten iſt. Während in normalen Zeiten die Zahl der männ⸗ lichen Arbeitsſuchenden mehr oder weniger die Zahl der vorhandenen offenen Stellen überſteigt, und bei der weib⸗ lichen Abteilung die vorhandenen Arbeitskräfte nur ſel⸗ ten zur Deckung des Bedarfs ausreichen, iſt es jetzt gerade umgekehrt. Bei der männlichen Abteilung ka⸗ men im September ds. Is. auf 100 offene Stellen nur noch 90 Arbeitsſuchende, bei der weiblichen Abteilung dagegen 146. Wie ſtark das Verlangen nach männlichen Arbeitskräften iſt, geht daraus hervor, daß 65 vom Hundert dieſer Arbeitsſuchenden in Stellung gebracht werden konnten. 5 e 2 — Der Rückgang des Tabakbaues in Baden. Nach den Angaben der Großh. Zoll⸗ und Steuerdirektion beträgt die Geſamtfläche der mit Tabak bepflanzten Grund⸗ ſtücke im Erntejahr 1915 rund 3536 Hektar gegen rund 4280 Hektar im Erntejahr 1914; es hat alſo eine Ab⸗ nahme von 694 Hektar oder 16,2 Prozent zu verzeich⸗ nen, während im Jahre 1911 noch ein außerordent⸗ lich hoher Stand von 7211 Hektar feſtgeſtellt wurde. Der verhältnismäßig große Ausfall im Anbau der Tabak⸗ pflanze hat ſeine Urſache wohl darin, daß ein erheb⸗ licher Teil der früher mit Tabak bebauten Grundſtücke während des Krieges mit Getreide und anderen Nah⸗ rungsmitteln angepflanzt wurde. Auch die Zahl der Tabakpflanzer iſt naturgemäß zurückgegangen und zwar von 23 886 im Jahre 1914 auf 20511 in dieſem Jahre, mithin um 3375 Pflanzer. Die größten Tabak⸗ flächen entfallen auf die Bezirke Mannheim, Lahr, Achern, Karlsruhe und Schwetzingen. Baden. O Mannheim, 1. Nov. In den leßken Tagen 1 5 ſich hier zwei tödliche Unglücksfälle ereignek. Beim angieren kam der 29jährige verheiratete Rangierer A. Schneibel aus Lampertheim auf dem Bahnhof Wald⸗ 2 95 zwiſchen die Puffer zweier Wagen und wurde zu Tode gedrückt.— Auf dem Fruchtmarkt wurde eine junge Frau von einem Straßenbahnwagen erfaßt und getötet. Ob dem Führer des Wagens eine Schuld bei⸗ umeſſen iſt, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Die Frau ſoll direkt in den Straßenbahnwagen hineinge⸗ laufen ſein d e ee (Eppingen, 1. Nov. Bei der Abgabe von Brok⸗ karten kam es zu einem bedauerlichen Vorfall. Ein hie⸗ ſiger Einwohner geriet mit dem Beamten, der die Brot⸗ karten austeilte, in Streit. Mit ſeinem Taſchenmeſſer brachte er ihm eine erhebliche Stichwunde in die rechte Bruſtſeite bei. Ne ee ben () Heidelberg, 1. Nov. Die Heidelberger e e ö F 912 lei⸗ ſcherinnung hat beſchloſſen die Preiſe für alle Sorten e um 10 Pfennig für das Pfund herabzu⸗ ſetzen. 2525ö 8 Ig. Immermäann, Scene Verantwortlich für die Redaktion . W n 2 1 2 ,. e,,, 5 4 2 4 a e F. ce SSS N Zee ee 4 Ein Pferd Henkels 5(Braunſtute) billig ben g lc 1 bei Greulich u. Herſchler, a im, Bleich Soda ee für den 2 Zimmer u. Küche mit Gartenanteil zu vermieten. Karl Klumb. Hauptſtr. 205 1 Zimmer u. Küche zu vermieten. Schloßſtr. Nr. 56. Hauspufz egen Geſchaftsau gabe zu verkaufen. 7055 1 v. 17 Ink. an, lerner Divan v. 35 mk. 7 0 an, Sessel, Bettfedem, Bar- 4 Zimmer u. Küche chent und Tapeten bei mit Gartenanteil Frau Ohr. Raht VW. ö ſafart zu vermieten. Formaldehyd- Naäheres Mittelſtraße 20. Saatbeize 1 zur Bekämpfung, der Krank⸗ z Eimmerwohnung heiten des Saatgetreides m. Manſarde u. Gartenant. 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Januar 1915 die Preiſe für die im KRommunalverbandsbezirk Mann- heim-Land zum Verkauf gelangenden Teigwaren(Schnitt⸗ nudeln und Suppenteige), die den Händlern durch Ver⸗ mittlung des Kommunalverbandes zur Verſüg ung geſtellt werden, mit ſofortiger Wirkung auf 1 Mk. 12 Pfg. für das Kilogramm feſtgeſetzt. Wer die Höchſtpreiſe überſchreitet, wer einen andern zum Abſchluß eines Vertrages auffordert, durch den die Höchſtpreiſe überſchritten werden, oder wer ſich zu einem ſolchen Vertrag erbietet, wird gemäߧ 6 des eingangs genannten Höchſtpreiſe⸗Geſetzes mit Gefängnis bis zu einem halben Jahr oder mit Geldſtrafe bis zu 10000 Mark beſtraft. 5 Mannheim, den 27. Oktober 1915. Groſh. gezirksamt Abt. l. gez. Strauß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 2. November 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Verſorgung mit Mehl, hier: Aus druſch und Aufkauf des Brot⸗ getreides betr. Die von den Landwirten zum Verkauf an den Kom⸗ munalverband zur Verfügung geſtellten Getreidemengen entſprechen keineswegs den zur Deckung des Mehlbedarfs erforderlichen Vorräten, ſodaß in den Mehllieferungen immer wieder Stockungen entſtehen, die von Bäckern und Verbrauchern nachteilig empfunden werden. Die Land⸗ wirte werden deshalb wiederholt aufgefordert, ſoweit noch nicht geſchehen, unverzüglich auszudreſchen und ihre Ge⸗ treidevorräte nach Abzug ihres geſetzlichen Bedarfsanteils (10 kg. im Monat für jeden Hausangehörigen) dem mit dem Aufkauf betrauten Unterkommiſſtonär zur Verfügung zu ſtellen. Die Bezahlung wird ſofort nach der Abliefe⸗ rung erfolgen. Falls dieſer Aufforderung nicht Folge geleiſtet wird, ſieht ſich die zuſtändige Behörde genöligt, den Ausdruſch ſowie die Enteignung ſämtlicher Getreidevorräte anzu⸗ ordnen, wobei als Uebernahmepreis ein unter dem Höchſt⸗ preis liegender Preis feſtgeſetzt werden wird. Außerdem wird denjenigen Landwirten, die ihre Getreidevorräte ohne triftigen Grund zurückhalten, das Recht der Selbſtverſor⸗ gung gemäß 8 58 Abſ. 2 der Bundes ratsverordnung vom 28. Juni 1915 entzogen werden. Mannheim, 26. Oktober 1915. Großh. gad. gezirksamt Abt. 1 gez. Strauß. Vorſtehendes wird mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß für hier Herr Peter Huber zum Unterkommiſſionär beſtellt iſt. Seckenheim, den 27. Oktober 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. KK Neue Schotten rz Bode Bent in allen neuen Farben und in jeder Preislage. EEE r (Teklame-Freisel) Neuheiten last unter i 1 für Neuheiten arb u. Mater! Neue Blusen stoffe... beter 145 150 200 260„ 165 1 15 2„ DeeDee 3 am Saraòeplaß, beim Rauſhaus. be einniullne macken. Aeilerstole 280 schwarz und blau.. Meter 4 Jackenſutter sehr solid... Meter 15⁰ betta Mantelstollo auch zweiseitig. Meter 295 breite echt Linden, das Beste am Markte. in Samten führe ich vorzugsweise breite Höper-Lamte sent Linden.. 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Wir bringen hiermit zur allgememen Kenntnis, daß die Ichweinepeſt und der Notlauf unter dem Schweine⸗ beſtand der Katharina Erny dahier Wilhelmſtr. 32 er- loſchen iſt. Die Sperrmaßregeln wurden aufgehoben. Seckenheim, den 1. November 1915. 5 gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Wir haben die Wahrnehmung gemacht, daß viele Waſſerhahnen undicht ſind und fordern die Eigentümer deshalb hierdurch auf inner halb 8 Tagen deren Ver⸗ dichtung herbeizuführen. Bei der hiernach erfolgenden Kontrolle werden Zu⸗ widerhandelnde beſtraft und die betreffende Zuleitung wird geſperrt. Seckenheim, den 2. November 1915. 5 Bürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die Heeres verpflegung hier: Erhebung der Heuvorräte betr. Koch. Koch. Koch. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß neben dem Händler Samnel Weil in Steinsfurth auch der Futterhändler Joh. Stiegler in Mannheim, Traitteurſtr. 8/10, von der ſtellvertretenden Militär⸗Intendantur des XIV. Armeekorps zur Deckung des Heeresbedarfs mit dem kommiſſionsweiſen Ankauf von Heu im badiſchen Unter⸗ und Hinterlande beauftragt worden iſt. Mannheim, den 27. Oktober 1915. Groh. gad. Bezirksamt: gez. Strauß. Földposfkarten Seſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 2. November 1915. Hürgermeiſteramt: Volz. Koch. Dekarmtmachung. Gefangenenfürſorge betr. Wir erſuchen die hieſige Einwohnerſchaft falls Kriegs⸗ teilnehmer in Gefangenſchaft geraten, dies ſofort unter Angabe der Feld⸗ und Gefangenenadreſſe auf dem Rat⸗ haus Zimmer Nr. 7 anzumelden. Seckenheim, den 28. Auguſt 1915. Bürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Hinterbliebenenfürſurge vermißler Ariegsleilnehmer belt. 5 Koch. Es kommt nicht ſelten vor, daß ein auf Gru o der Reichs verſicherungsordnung verſicherter Kriegsteil Ihmer vermißt wird, ohne daß über deſſen Bod eine Nachricht an die Hinterbliebenen gelangt. Die Folge iſt, daß die Hinterbliebenen nicht in der Lage ſind, die Geltendmachung ihrer geſetzlichen Anſprüche zu wahren. Va die Witwen⸗ und Waiſenrenten nach§ 1253 R. V. O. höchſtens für ein Jahr rückwärts, vom Eingang des Antrags gerechnet, zu zahlen ſind und der Anſpruch auf Witwengeld nach§ 1300 R. V. O. nerfällt, wenn er nicht innerhalb einem Jahre nach dem Tode des Mannes geltend gemacht wird, ſo würde in fraglichen Fällen für die betreffenden Witwen und Waiſen ein Schaden entſtehen, wenn das Witwengeld gar nicht und die Witwen⸗ und Waiſenrente für die abgelaufenen Zeit nicht voll bezahlt werden könnten. i Was die Hinterbliebenenrenten betrifft, ſo wird wohl in Fällen der erwähnten Art angenommen werden können, daß die Berechtigten durch Verhältniſſe, die außerhalb ihres Willens lagen, verhindert waten den Antrag rechtzeitig zu ſtellen, ſodaß die auch über ein Jahr rückſtändige nach § 29 Abſ. 3 R. V. O. noch nicht verjährten Rentenbe⸗ träge nachbezahlt werden können. Zu beachten iſt jedoch daß der Antrag auf Rente innerhalb drei Monaten zu ſtellen iſt, nachdem das Hinernis weggefalleu iſt. Anders jedoch verhalt es ſich mit dem Witwengeld. Der Anſpruch auf dasſelbe verfällt, wenn er nicht inner⸗ halb eines Jahres nach dem Tode des Ehemannes geltend gemacht wird. Nach Ablauf dieſer Ausſchlußfriſt kann dem An ag auf Witwengeld ſelbſt dann nicht mehr ſtatt⸗ gegeben werden, wenn der Tod des Verſicherten erſt nach Ablauf der Friſt zuverläſſig feſtgeſtellt wurde. Unter dieſen Umſtänden durfte es ſich für die Be⸗ rechtigten empfehlen, in allen Fällen, in denen ein Ver⸗ ſicherter Vermißt wird und mit der Moglichkeit ſeines Todes zu rechnen iſt, die Anträge auf Hinterbliebenen⸗ fürſorge fürſorglich möglichſt bald, jedenfalls aber noch innerhalb eines Jahres ſeſt dem Tage des Vermißtſeins oder der letzten Nachricht über den Vermißten in Mann⸗ heim bei Großh. Bezirksamt, L 6. 1, Zimmer 42, in den Vororten auf dem Gemeindeſekretariate und in den Land⸗ gemeinden auf dem Bürgermeiſteramt zu ſtellen. Mannheim, den 13. Oktober 1915. Groh. Leiirksamt Abt. II. — Verſicherungsamt. f Peſchluß. 5 Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 26. Oktober 1915. 5 Hürgermeiſteramt: Volz. Koch 53 3 Bürsten- und Pinselwaren, Schwämmen, Teppichklopfern und Türvorlagen L. Gilmer, im Hause d. Herrn G. L. Bühler, Weinhandlung Eingang ins Geschäft über die Treppen im Hof sind zu haben bei Georg Zimmermann, Hildastr 68. 5