ö Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 40 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. !.....õ.õ.õ;öõ.;övW d Hmtsblait der Bürgermeisterämfer Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. deckenheimer Anzeiger, Noesheimer Anzeiger, Neckarhauſer Zeitung, Goͤinger Zeitung. Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Auflösung der griechischen Kammer. 0 Kriegschronik 1914. SSS S Se 12. November: In der Gegend öſtlich Ppern dringen unſere Truppen weiter vor. — Das kleine engliſche Torpedonanonenboot„Niger“ iſt durch ein diu ſches Unterſeeboot verſenkt worden. 5 Mehrere franzöſiſche Schiffe bombardieren erfolglos Cat⸗ aro. — Die„Karlsruhe“ hat wieder ſechs engliſche Damp⸗ fer verſenkt. — Eine Proklamation an das türkiſche Heer verkündet den heiligen Krieg für alle Muſelmanen⸗ 5 — Ein japaniſches Torpedoboot iſt vor Kiautſchou beim Mi⸗ nenſuchen geſunken. November: Bei Ypern werden 1100 Franzoſen ge⸗ fangen. — Der Sultan erläßt offizielle Kriegserklärungen an Ruß⸗ land, Frankreich urd En⸗ land. — Die Geſamtzahl der in Oeſterreich⸗Ungarn feſtgehaltenen Kriegsgefangenen iſt auf 867 Offiziere und 92 727 Mann geſtiegen. — Im Kampf bei Köpriköi wurden die RNuſſen von den Türken geſchlagen. — In der Kapkolonie iſt der Kriegs zuſtand erklärt. November: Bei Berry au Bae dringen die Deut⸗ ſchen vor. 25 — Bei Wloclawek wurde ein ruſſiſches Armeekorps zurückgeworfen und 1500 Gefangene gemacht. — Die engliſchen Kreuzer„Falcon“,„Brillaot“ und„Ri⸗ naldo“ ſird durch deu ſches Artilleriefeuer unbrauchbar ge⸗ macht worden. 1 DS———FFTT—T—TT—TT—T—— ä WTTV Der Weltkrieg. Die deutſchen Erfolge im Luftkampf mehren ſich von Tag zu Tag. Geſtern wurden wieder zwei engliſche Doppeldecker abgeſchoſſen, ein dritter mußte hinter un⸗ ſerer Front notlanden. Sonſt iſt die allgemeine Lage an der Weſtfront unverändert. Auch bei unſeren Truppen im Oſten haben ſich am geſtrigen Tage keine beſonderen Ereigniſſe zuge⸗ tragen. Die Ergebniſſe des Kampfes, der ſich durch einen ruſſiſchen Angriff ſüdlich der Eiſenbahn Kowel⸗ Sarny entwickelte, beziffern ſich auf 4 Offiziere und 230 Mann. Auch im ſerbiſchen Hochlande macht die Verfolgung des Feindes andauernd erfreuliche Fort⸗ ſchritte. Südlich der Linie Kraljewo— Trſtenkk iſt der erſte Gebirgskamm überſchritten, der Vormarſch rich⸗ tet ſich hier gegen Raska und Novibazar. In gleicher Richtung bewegt ſich der Vormarſch im Raſina⸗ 13. 14. reits Dupci erreicht haben. Weiter öſtlich iſt Ribare und das dicht dabei liegende Ribarska⸗Banja erreicht. Die geſtrige Beute in Serbien beträgt über 1700 Ge⸗ fangene und 11 Geſchütze. 5 Die Ereigniſſe im Weſten. Die Verſchlimmerung der Lage der engl. Schiffahrt. WTB. London, 12. Nov.„Fair Play“ ſchreibt, daß die Lage infolge des großen Tonnenmangels von Woche zu Woche ernſter wird. Beiſpielsweiſe ſeien die Kohlenfrachten in Marſeille bis zu 55 Franken, die Kohlenfrachten in Port Said bis 56 Schilling ge⸗ ſtie gen. Gleichzeitig ſeien alle inländiſchen Frachten höher als je zuvor. Die Reederkreiſe ſind ſehr unruhig wegen der neuen engliſchen Kabinettsorder, deren Wort⸗ laut man als unſicher und zweideutig betrachtet. Die Reeder bemühen ſich deshalb nicht um Frachten, bevor ein amtlicher Kommentar der Order vorliegt. Zwangsmaßregeln bei der engliſchen Rekrutierung. WTB. Lon don, 12. Nov. Das Reukerſche Bureau 3 meldet: Der Leiter der Rekrutierung, Lord Derby teilte * mit, er ſei durch Asquith zu der Erklärung ermächtigt, . wenn nicht genug junge Männer vor dem 30. 3 mber ſich zum Dienſt angemeldet hätten, Zwangs⸗ m a regeln ergriffen werden würden, ehe man Ver⸗ 5 die ſich freiwillig gemeldet hätten, aufrufen vürde. 2 Keine Verzögerung der engl. Unternehmungen. WTB. London, 12. Nov. Im Laufe einer kurzen Erklärung über Serbien im Unterhauſe ſagte Staats⸗ Tal, ſüdweſtlich von Kruſevae, wo unſere Truppen be⸗ ſeltetat rey, nachdem er mit Nachdruck verfichert hatte, daß keine unnötige Verzögerung einge⸗ treten ſei, England habe Schiffe für den Transport der franzöſiſchen Truppen aufgebracht. a Engliſche Heuchelei. WTB. Berlin, 12. Nov. Nach Meldungen aus Spanien ſind dort in letzter Zeit wiederholt engliſche Lazarettſchiffe auf dem Wege nach dem Mittel⸗ meere beobachtet worden. Dies wäre an ſich nicht weiter zu verwundern, da von Gallipoli und Saloniki andauernd Verwundete und Kranke nach der Heimat gebracht werden müſſen. Auffällig iſt es aber, daß ſich die Meldungen über Sichten engliſcher Lazaretlſchiffe ganz erheblich gehäuft haben, ſeitdem die Tätigkeit deutſcher und öſterreichiſch-ungariſcher Unterſeeboote im Mittel⸗ Meere in vermehrtem Maße eingeſetzt hat. Weiter iſt beobachtet worden, daß viele Lazarettſchiffe tiefbeladen die Straße von Gibraltar nach Oſten paſſieren. Die Vermutung liegt nahe, daß ſie Truppen, Munition und anderes Kriegsmaterial befördern.— So ſchmählich ein ſolches Verfahren der Engländer auch ſein mag, ſo könnte es uns ſeit der Ermordung unſerer Unterſeebootsbeſat⸗ zungen durch die Mannſchaft der„Baralong“ unter amerikaniſcher Flagge keine ſonderliche Ueberraſchung mehr bieten. Was uns Deutſchen bei der Anwendung ſolcher Methoden nur in Erſtaunen ſetzt, iſt nicht die Tat⸗ ſache au ſich, ſondern die Heuchelei, mit der die eng⸗ liſche Preſſe eigene ſchwere Verſtöße gegen die Geſetze der Kriegsführung verſchleiert, andererseits in der deutſchen Kriegsführung künſtliche Fälle heraus⸗ arbeitet, wie den der Miß Cavell, um die eigene Sittenreinheit in das richtige Licht zu ſetzen. Kitchener nach dem Oſten entſandt. WTB. London, 12. Nov. Im Unterhaus ſtellte im Laufe der Ausſprache über die Beſchlagnahme von „Globe“ Asquith nachdrücklich in Abrede, daß Kit⸗ chener jemals ihm ſelbſt oder dem König ſeinen Abſchied angeboten habe. Asquith fügte hinzu, daß Kitchener niemals ein Wort über ſeinen Rücktritt geſprochen habe. Im weiteren Verlauf ſagte Asquith noch, am Mittwoch ſei der Regierung eine ernſte Botſchaft zugekom⸗ men, die dazu ſie bewogen habe, Kitchener nach dem Oſten zu ſenden. Der Kriegskredit von 400 Millionen Pfund Sterling wurde einſtimmig angenommen. Eine neue amerikaniſche Proteſtnote gegen England. WTB. London, 12. Nov. Die„Morning Poſt“ meldet aus Waſhington: Das Schatzamt ſtellt Er⸗ hebungen über Munitionsfabrikanten und ihre Produk⸗ tion an, um Unterlagen für eine Beſteuerung zu erhalten, falls der Kongreß auf dieſem Wege die Staats⸗ einnahmen zu erhöhen wünſcht. Das Saattsdepartement bereitet eine neue Proteſtnote gegen England vor, weil es Baumwolle als Konterbande erklärte. Die falſche Auffaſſung der amerikaniſchen Stimmung in England. WTB. London, 12. Nov. Der Waſhingtoner Kor⸗ reſpondent der„Morning Poſt“ meldet: Die england⸗ freundliche„Newyork Tribune“ warnt England, daß die große Mehrheit der Amerikaner Englands Auffaſſung vom Kriege durchaus nicht teile und die britiſche Auf⸗ faſſung nicht annehme, daß der Krieg für die Zivili⸗ ſation und das künftige Wohlſein der Menſchheit ge⸗ führt werde. Der Korreſpondent ſchreibt: Es iſt ent⸗ mutigend zu wiſſen, daß die große Mehrheit der Ameri⸗ kaner ſich ſo wenig für den Krieg intereſſiert, ſeine Be⸗ deutung ſo wenig verſteht und gegen die enormen Opfer, die England bringt, ſo gleichgültig iſt. Aber es iſt Tat⸗ ſache und Tribune ſpricht die nackte Wahrheit aus, wenn ſie ſagt, daß die Newyorker Auffaſſung nicht die An⸗ ſicht des Landes darſtellt. Wenn Lord Reading auf dem Guildhall Bankett ſagte, daß 90 Millionen Ame⸗ rikaner für die Alliierten ſeien, ſo iſt das abſurd und ſehr ſchädlich, da es ein vollſtändiges mißverſtändliches Bild des Empfindens Geſamt-Amerilas gibt. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 12. Nov. Amtlich wird verlautbart vom 12. November 1915, mittags: g Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: In den Kämpfen nordweſtlich Czartorysk wurden geſtern 4 Offiziere und 230 Mann gefangen genommen. Bei Sa⸗ panow haben wir mehrere Nachtangriffe abgewieſen. Hin⸗ ter unſerer Putilowka⸗Front wurde 1 Offizier des ruſ⸗ ſiſchen Infanlerieregiments Nr. 407 feſtgenommen, der Uebereinſtimmung mit der von Wi ich in oßterreichiſch⸗ungariſcher uniform durch unſere Linien geſchlichen hatte, um Kundſchafterdienſte zu ver⸗ ſehen. Offiziersabteilungen haben feſtgeſtellt, daß die am Kormin ſüblich Garajmowka ſtehenden feindlichen Truppen unſere Verwundeten niedergemacht haben, hier wurden auch ruſſiſche Horchpoſten in öſter⸗ reichiſch-ungariſcher Uniform angetrofſen. Saſonow bleibt im Amte. WTB. Petersburg, 12. Nov. Der Miniſter des Aeußern, Saſonow hat, nach einer Meldung des „jetſch“, den Parteivertretern vertrauliche Mitteilun⸗ gen über die Lage am Balkan gegeben. Von meh⸗ reren Seiten wurde ſeine Tätigkeit bemängelt. Es zeigte ſich aber, daß Saſonow im Amte verbleiben wird. 1285 8 5 1 E Keine Einberufung des finniſchen Senats. WTB. Petersburg, 12. Nov.„HBirſchewija Wje⸗ domoſti meldet: Vorläufig wird der finniſche Senat nicht einberufen werden, da kein Bedürfnis dafür vorliegt. Der Krieg mit Serbien. WTB. Wien, 12. Nov. Amtlich wird verlautbart vom 12. November 1915, mittags: Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: Auf der ganzen Front ſind die Verfolgungskämpſe im Gange. Im Ibar⸗Tale haben deutſche Truppen vor Bo⸗ gutovac die beiderſeitigen Höhen erſtürmt. Die Ar⸗ mee von Gallwitz nähert ſich den Höhenkämmen des Jaſtrebac⸗Gebirges. Die neuerliche Beute be⸗ trägt 1400 Mann, 11 Geſchütze, 16 Munitionswagen und einen Brückenkran. Die bulgariſche Armee hat an ihrer ganzen Front den Morava⸗Uebergang erzwungen. Die verzweifelte Lage des ſerbiſchen Heeres. WTB. Wien, 12. Nov. Wie die„Reichspoſt“ aus Sofia meldet, geſtaltet ſich die Lage des ſerbiſchen Heeres auf der bulgariſchen Front immer verzweifel⸗ ter. Der Rückzug iſt ſtellenweiſe fluchtartig. Hier und dort verſuchen Teile des ſterbenden Heeres⸗ körpers verzweifelte Vorſtöße, ſo in der Ge⸗ gend von Monaſtir, wo die bulgariſchen Kräfte den ſerbiſchen Angriff blutig abwieſen und ſiegreich über Prilep hinaus vordrangen.— Nach einer ſonſt nicht beglaubigten weiteren Meldung, ſoll bulgariſche Karal⸗ lerie bereits in Priſchtina eingerückt ſein. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 12. Nov. Amtlich wird verlautbart vom 12. November 1915, mittags: a Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Nach einer verhältnismäßig ruhigen Nacht wiederholte ſich geſtern vormittag das heftige italieniſche Infanteriefeuer an der ganzen Kampffront des vorgeſtrigen Tages. Hierauf griff feindliche Infanterie abermals den Brückenkopf von Görz und die Hochfläche von Doberdo unaufhörlich an. Wieder brachen alle Stürme unter furchtbaren Verluſten der Angreiter zuſammen; wieder haben un⸗ ſere Truppen alle ihre Stellungen feſt in Händen. Vorſtöße des Gegners bei Zagora und im Vrſic⸗Gebiet teilten das Schickſal des Hauptangriffes. An der Dolomitenfront grifſen die Italiener auch in den letzten Tagen unſere Stellungen auf der Spitze und an den Hängen des Col di Lana mehrmals verge⸗ bens an. Die amtlichen Preſſeberichte der italieniſchen Heeresleitung über die Ereigniſſe in dieſem Raum ſind vollkommen falſch und können wohl nur auf ganz unrichtigen Meldungen beruhen. 2 Amerika und die Torpedierung der„Ancona“. WTB. London, 12. Nov. Die„Times“ mel⸗ den aus Newyork: Das Staatsdepartement hat den amerikaniſchen Botſchafter in Rom beauftragt, ſo ſchnell wie möglich alle Einzelheiten über die Verſen⸗ kung der„Ancona“ mitzuteilen, mit der, wie be⸗ richtet wird, viele jüdiſch⸗amerikaniſche Staatsbürger aus Paläſtina zurückgekehrt ſeien. Ob dieſer Unterſeebootsan⸗ griff zu diplomatiſchen Auseinanderſetzungen zwiſchen Oeſterreich-Anzarn und den Vereinigten Staaten füh⸗ ren wird, hängt von den Einzelheiten ab. Nach einem Bericht hat das Unterſeeboot eine große Zahl von Gra⸗ naten auf den Dampfer abgefeuert. Man erklärt dies damit, daß die Ancona, nachdem ſie den Befehl erhalten hatte, beizudrehen, zu entkomm enſtrachtete. Soll⸗ te ſich das wirklich ſo verhalten, ſo wird Amerika in 5 eingeſchlaagenen 155 * r 2 2732. I Auf den Beſitz des Col di Lana(Buchenſtein) legt die italieniſche Heeresleitung großen Wert. Hier winkt der Durchgang bei Landro ins Höhlenſteintal und von da ins Reſtertal. Es war auch den Italienern geglückt, auf einige Stunden ſich in den Beſitz des Berggipfels zu ſetzen, bis ſie von den Oeſterreichern wieder hinunter⸗ gejagt wurden. An den Dardanellen dauert der Geſchütz⸗ und Grabenkampf fort, ohne daß ſelbſtverſtändlich auch in dieſer Woche die Verbündeten zu Land auch nur den allermindeſten Erfolg erzielt hätten, eine Tatſache, an der auch der neue engliſche Oberkommandant General, Monro in der Zukunft nichts wird ändern können. Wir wollen es daher Carſon buchſtäblich glauben, wenn er im engliſchen Unterhauſe erklärte:„Die Dardanellen⸗ expedition hänge England ſchon lange wie ein Mühl⸗ ſtein um den Hals“; er hat damit die dortige Sachlage ſehr richtig charakteriſiert, denn wenn dort einmal ein mächtiger türkiſcher Gegenangriff einſetzen ſollte, dann dürfte wohl die ganze Beſatzung der Verbündeten rettungs⸗ los ihr Grab in den Wellen mit einem Mühlſtein um den Hals finden. Die angeblichen Erfolge, die der eng⸗ liſche General Nixons im Mündungsgebiete des Eu⸗ phrat und Tigris erzielte, infolge deren er bereits Politit reine Urſache zu einem Einſpruch haben. Sorre ich jedoch herausstellen, daß die Aucona ohne War⸗ 5 eech N iſt, ſo 1 oe bie an Oeſterreich⸗Ungarn eine ähnliche Note richten, wie Deutſchen ſeien nur nach Serbien gezogen, weil ſie fr. Zt. an Deutſchland wegen der Luſitania. In amt⸗ auf den anderen Kriegsſchandlaben nichts mehr 9 5 lichen Kreiſen wird darauf hingewieſen, daß die Ver⸗ chen könnten. Wäre der ſerbiſche Feldzug aber ein ſol⸗ einigten Staaten gegen Oeſterreich⸗Ungarn viel hilfloſer[cher Lückenbüßer, wie ließe ſich die gewaltige Angſt er⸗ ſind, als gegen Deutſchland. 3 klären, die in England immer deutlicher in die Erſchei⸗ Neues vom Tage. nung tritt? Wie verträgt es ſich außerdem damtt, 1 55 15 J ſießen enöſecheigſen Kriegs⸗ . 8 N oche trotz des ſerbiſchen Feldzuges in der Champagne Ein deutſcher Profeſſor als Nobelpreis⸗Träger. fortfahren konnten, alle dis n zu 1 die „Wi Stockholm, 12. Nov 12, Nov. Die Schwe⸗ die Franzoſen in ihrer gewaltigen Offenſive vom 25. diſche Akademie der Wiſſenſchaften hat beſchloſſen, den[September uns hatten entreißen können? f Nobelpreis für Phyſik für 1914 dem Profeſſor M. von Auf dem Kriegsſchauplatz im Weſten konnten die Laue an der Univerſität Frankfurt am Main we- Ententemächte— wie vorauszuſehen war— auch in der en der Entdeckung der Diffraktion der e abgelaufenen Woche zu keinem neuen Schlage ausholen, in Kristallen und den Preis für Chemie für dasſelbe nachdem ſie in ihrer letzten großen Herbſtoffenſive Millio⸗ Jahr dem Profeſſor Theodore William Richards von ſ nenwerte an Munition verpufft und Hunderktauſende der Harvard⸗Univerſität in Cambridge(Maſſachuſetts) a a wegen der Beſtimmung der Atomgewichte der chemiſchen 1 Soldaten als tot oder verwundet eingebüßt haben. 8 5 i od i Herichte der 8 Grundſtoffe zuzuerkennen. Die Preiſe für 1915 werden enn infolgedeſſen die Tagesberichte unſerer Oberſten morgen beſtimmt.* Wochenrundſchau. 5 Briand hat vor kurzem das Wort geprägt, die Heeresleitung vom weſtlichen Kriegsſchauplatz ſelbſt ein⸗ töniger waren, ſo mußten doch andere Ereigniſſe im Frei erfunden. Weſten unſere Aufmerkſamkeit in höherem Maße feſſeln, WB. Berlin, 12. Nov. Der Zeitungsdienſt der engliſchen Großfunkenſtation Boldhu vom 10. Nov. verbreitet die Nachricht, daß in Spanien das Gerücht gehe, in der Straße von Gibraltar ſeien zwei deut⸗ ſche Unterſeeboote durch engliſche Kreuzer ver⸗ ſenkt worden. Wie wir an zuſtändiger Stelle er⸗ fahren, iſt dieſe Nachricht fre i erfunden. Volle Uebereinſtimmung zwiſchen Deutſchland —— und Oeſterreich. WTB. Köln, 12. Nov. Ein Berliner Telegramm der„Köln. Ztg.“ hebt die erfreuliche Ueberein⸗ ſtimmung in den Unterredungen des öſterreichiſch⸗ ungariſchen Miniſters des Aeußern, Baron Burian, mit dem Reichskanzler und den übrigen Leitern der auswärtigen Politik hervor. Es ſtellt die Rede Greys vom 28. Sept., worin es heißt:„un⸗ ſeren Freunden auf dem Balkan jede mögliche Unterſtüt⸗ zung ohne Vorbehalt oder Einſchränkung zu bieten“, der Rede vom 9. Nov. gegenüber, wonach dieſe Worte keine militäriſche Bedeutung hatten. Der Zuſammen⸗ bruch Serbiens trifft mit der vollen Enthüllung des Spieles zuſammen, das England mit den kleinen Mächten treibt. Dieſer den würdige Ausſpruch werd in der Erinnerung der Völler fortbeſtehen. Der neue deutſche Botſchafter in Konſtantinopel. WTB. Bukareſt, 12. Nov. Der deutſche Bot⸗ ſchafter in Konſtantinopel Graf Wolff⸗ Metternich iſt vom König in Audienz empfangen worden. Die griechiſche Kammer aufgelöſt. WTB. Athen, 12. Nov.(Reuter.) Die Kammer iſt aufgelöſt worden. Die Neuwahlen werden am 19. Dezember ſtattfinden. Die Vorgänge in Indien. WTB. Newyork, 12. Nov. Die„Aſſociated Preß.“ meldet in Ergänzung ihrer geſtrigen Nachricht aus Waſ⸗ hington: Durch den dichten Schleier, den die eng⸗ liſche Zenſur über die Ereigniſſe in Indien und Aegypten geworfen hatte, dringt die Mitteilung, daß der Nazim von Heyderabad, der ein treuer Vaſall Englands, vom Volke abgeſetzt worden iſt. Dieſe Entwickelung, die den Höhepunkt verſchiedener Mel⸗ dungen von Unruhen und Aufſtänden bildet, ſoll der Hauptgrund von Kitcheners Abreiſe von England ſein. Hier eingetroffene Nachrichten aus Ka⸗ nälen, die nicht der Zenſur unterſtehen, beſagen, daß in eingeweihten Kreiſen in London bekannt ſei, daß, ob⸗ wohl Kitchener ſich nach dem Balkan begeben möge, ſein Endziel Indien ſowie Aegypten ſei. 8 Das große Loos. WTB. Berlin, 12. Nov. Der Hauptgewinn der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie von 500 000 Mark ſiel auf die Nummer 62 3 SSS ee Mann mit zugeknöpften Taſchen, Dir tut niemand was zu lieb: em wird nur von Hand gewaſchen; enn du nehmen willſt, ſo gib! 9 0 SSS re Weder Glück noch Stern. Eine Geſchichte von Edmund Hoefer. 0 Goethe. 35 Fortſetzung. Ich nahm mich feſt zuſammen.„Sie irren ſich,“ fiel ich ihm ins Wort,„in dem Zuſtande, in dem Sie ſind, reizen Sie mich weder, noch beleidigen Sie mich. Ich habe und beweiſe die Freundſchaft für Sie, mehr als Sie begreifen, und ebenſo auch mehr Erbarmen mit Ihnen. Und gerade um dieſes Erbarmens willen,“ fuhr ich fort, ſein Auge mit dem meinem feſthaltend und ohne mich an die grimmige Bewegung zu kehren, mit der er mich unterbrechen zu wollen ſchien,„gerade deswegen ſage ich zu Ihnen: Sie laſſen mich jetzt reden und hören mich an! Sie irrten ſich auch über die Bedeutung meiner Worte. Die Dankbarkeit, auf die Sie ſich beriefen, wollte ich ſagen, ſollte nach Ihrem Willen entweder zur Liebe werden oder dieſe erſetzen? Und Sie begriffen und be⸗ reifen nicht, daß gerade die Dankbarkeit, wo nicht die iebe dazu kommt, im Gegenteil nur allzuleicht zum Druck werden kann, weil man ſie nicht betätigen kann durch Liebe?— Aber wir wollen uns nicht mit ſolchem Ver⸗ nünfteln abquälen. Es iſt umſonſt für uns Beide,“ ſprach ich noch einmal weiter. Ich ſah's, daß meine Weiſe auch ifi wieder den gewünſchten Eindruck machte: er wurde erſichtlich ruhiger.„Sie 5 recht, ich habe einmal ehört, daß Sie ſich die Dankbarkeit zunutze ge⸗ (Nachdruck verboten.) davon — br Als ein bedeutſames Zeichen der veränderten Lage der Dinge verdient die Tatſache vermerkt zu werden, daß unſere Gegner anfangen, über den Frieden zu reden. Zwar malen ſich die Friedensbedingungen noch etwas ſonderbar in den Köpfen unſerer Feinde. Aber es iſt doch unverkennbar, daß aus ihren Reden Kriegs⸗ müdigkeit und Friedensſehnſucht ſprechen. einigen Tagen ließ ſich der franzöſiſche Miniſterpräſi⸗ dent Briand herbei, die Bedingungen bekannt zu geben, unter denen nach ſeiner Meinung der Friedensſchluß denkbar wäre. Dieſe Bedingungen, zu denen auch die Rückgabe Elſaß⸗Lothringens gehörte, können keiner Er⸗ örterung gewürdigt werden. Von der überlegenen ſie⸗ gesgewiſſen Haltung Briands ſticht ſchon voreitlhafter ab die Art, in der im engliſchen Oberhauſe Lord Courtney das gleiche Thema behandelte. Offenbarte ſchon die ganze Sitzung eine weitgehende Unzufriedenheit mit der Re⸗ gierung, ſo ſprach aus den Worten des Lords unver⸗ kennbar die bange Sorge, um die weitere Entwickelung der Dinge, um das Wohl des Vaterlands. Courtney gab unumwunden zu, daß England ſo gut wie nichts er⸗ reicht habe. Freilich iſt auch er noch weit entfernt von einer Grundlage der Friedensbedingungen, wie ſie uns als annehmbar erſcheinen könnte, aber er ließ doch bereits durchblicken, daß er ſich auch mit anderen Mög⸗ lichkeiten abzufinden vermöchte, und er forderte die Re⸗ gierung auf, den Ausweg aus der Sackgaſſe zu zeigen. Das klingt ganz weſentlich anders, als das, was noch vor einigen Tagen Asquith mit ſtolzer Miene vorzutra⸗ or beliebte, und gibt der Hoffnung Raum, daß Lord ourtney ſowohl wie ſeine Kollegen und die Herren von der Regierung mit der Zeit noch zu einer, den tat⸗ ſächlichen Verhältniſſen entſprechenden Auffaſſung durch⸗ dringen werden. Auf dem Kriegsſchauplatz im Oſten ver⸗ ſuchte Rußland offenbar auf Grund gemeinſamer Ab⸗ machungen ſich entſchiedener bemerkbar zu machen, ohne jedoch irgend ein greifbares Reſultat zu erzielen. In den Vorſtößen der Ruſſen liegt etwas den verſchiedeuſten Stellen ſetzten ſie ſtarke Kräfte ein, aber doch nicht ſo ſtarke, dec ein Erfolg geſichert iſt. So brachten ihnen die ſtändigen Angriffe nur ſtets ſchwere Verluſte, ohne daß auf der Gegenſeite ein Erfolg gebucht werden konnte. Eine ganze Reihe ſolcher ruſſiſcher Vor⸗ ſtöße richtete ſich im Verlauf der Woche auf die deut⸗ ſchen Stellungen weſtlich von Riga bei Kemmern, bei Jakobſtadt und endlich in Wolhynien, weſtlich von Czartorysk bei dem Dorfe Budka. Wohl bedurfte es bei Kemmern und Budka deutſcher Gegenſtöße, um die Ruſſen aufzuhalten, auch erfuhr die deutſche Front bei Kemmern eine kleine Veränderung, der die Geſamtlage auch nur im geringſten zu ändern vermochte, liegt jedoch nicht vor. N f Im Kriege gegen Italien flattert hier und da noch in lebhafterem Geſchützfeuer oder in kleinen Sturmangriffen ein Ausläufer der großen dritten Offen⸗ ſive Cadornas auf. So ſind die Angriffe auf dem Süd⸗ teil der Podgoraſtellung gegen Zagora, bei Plava, bei 8 ben ſollten Sie laſſen mich ausreden!— Und i ie e N 5 in der Vorausſetzung, daß ich weiter,„daß das Weib m Görz und beſonders auf dem Col di Lana reger aeweſen. „Und wie hängt es zuſammen?“ brach er leidenſchaft⸗ lich aus.„Glauben Sie vielleicht an die leidende Un⸗ ſchuld der alten Tante, die ſie nur ſolchen Kindsköpfen wie der Monſieur Wenzel und die Agnes, einzubilden vermochte, zum Deckmantel den armen Teufel von Sohn vorſchieben, der weniger als ſie ſelbſt an ihrem Ruin ſchuld war? Ich war nicht ſo dumm und merkte von Anfang an Unrat und noch beſſer, als ich zum zweiten Male hinkam. Ich kann mich nicht auf Einzelheiten ein⸗ laſſen. Ich will Ihnen nur eines ſagen. Bei meinem zweiten Beſuch erhielt ich die Beweiſe, daß die Alte ihrer Nichte wegen mit— jemand in Unterhandlung ſtand: führen Sie ſich das ſelber weiter aus und benennen es mit dem rechten Wort. Mich ekelt es noch heute an, wie damals. Ich hatte bis dahin Agnes wirklich kaum angeſehen, geſchweige denn an ſie für mich gedacht. Nun erbarmte ſie mich. Ihr mußte geholfen werden. Aber von wem? Von dem Vetter, den ich nicht kannte, zu dem ich kein Vertrauen hatte, da er den Schwächen und Feh⸗ lern der Mutter niemals entgegengetreten war? Alſo von mir! Ich hielt um Agnes an und bekam— merken Sie wohl auf!— einen beinah ſpottenden Abſchlag. Und da ſchrieb ich nochmals— merken Sie wohl auf!— und ſagte heraus, was ich wußte, und drohte mit Ent⸗ deckung, falls das ſchlechte Weib nicht für immer von derartigen Plänen abſtände und das Mädchen gegen ihre Erneuerung entweder durch die Verbindung mit mir, oder— merken Sie wohl auf!— in irgend einer anderen, dem Anſtand, der Ehre und mir genü enden Weiſe ſicherte. In beiden Fällen ſicherte ich ihr Schweigen und Ver⸗ geſſen zu und verſprach, ſie bis an ihr Lebensende der⸗ artig zu ſtellen, daß ſie keiner anderen Hilfe bedürfe. — Auf den Brief bekam ich das freundliche Jawort, ich, der edelſte der Menſchen!— i 5 „Glauben Sie,“ redete er nach einer kurzen Pauſe lich vergeben und ſich Erſt vor Planloſes. An ein ruſſiſcher Erfolg, bis auf„mäßige“ Entfernung von Bagdad herangerückt ſein ſoll, werden den Engländern verdammt wenig nützen; noch dazu, wo ihnen vorausſichtlich in nicht allzufer⸗ ner Zeit in Indien und in Aegypten überaus ſchwere Sorgen-erwachſen dürften, eine Situation, die abermals nach maßgebendem engliſchen Urteile(Anfrage Lord Be⸗ resfords im Unterhauſe) für England„ringsumher ſchwarz ausſieht“. Die Befreiung der Bahnlinie Belgrad— Niſch, die durch die Eroberung der Feſtung Niſch ein gutes Stück vorwärts gekommen war, machte auch in den letzten Tagen weiter gute Fortſchritte. Das ſerbiſche Heer hielt noch den Raum in dem Winkel, der von der weſtlichen Morawa und der Morawa gebildet wird, und der von dem Jaſtzebace— Plauina ausgefüllt wird. Nun iſt auch Kruſevac gefallen, ſodaß außer dem Angriff von Niſch her auch der Vormarſch von Kruſevac aus das ſerbiſche Heer in dieſem Teil des Landes ſtark be⸗ droht. Wir ſehen hier einen Vormarſch von Norden, Weſten und Oſten, der durch die von Niſch gegen Nor⸗ den vorgehenden Truppen auch von Süden aus er⸗ folgt. Der Druck von der Straße Alekſinac— Niſch drängt die ſerbiſchen Kräfte gegen Weſten von der Bahn linie ab, während der Vormarſch ſüdlich Kraljevo den! dem Jaſtrzebac—Planina aus beherrſchen heute die Ser⸗ ben noch mit ihren ſinae und Niſch, ſodaß eine ungefährdete Benutzung der großen Eiſenbahnlinie nach Konſtant'nopel heute noch nicht möglich iſt. Die Annahme, von Niſ gefallen iſt, iſt demnach nicht zutreffend. 5 aber geſehen, daß unſere verbündete Heere auf dem beſten Wege ſind, das wirklich letzte Hindernis aus dem Wege zu räumen, das dem weltgeſchichtlich wichtigen Augenblick der Bahn Berlin—Konſtantinopel noch im Wege ſteht. 1 8 J 8 Tagung der Nationalliberalen Reichstags'⸗ f 5 fraktion in Eiſenach. 5 (GKG.) Zur Beratung dringender Reichspolitik, beſonders der Bekämpfung war die Nationalliberale Reichstagsfraktion am 6. und 7. November nahezu vollzählig in Eiſenach verſammelt. Es waren erſchienen die Abgeordneten Baſſermann, Bart⸗ ling, Bärwinkel, Blankenhorn, Böhme, Böttger, van Ca⸗ ker, Götting, Heck, Heckmann, Hepp, Hoppe, Ickler, Junck, Keinath, Kleye, Liſt, Lützel, Marquard, Meyer⸗Celle, Meyer⸗Herford, Obkircher, Ortmann, land⸗Lücke, Schulenburg, Schwabach, Stöve, Strack, Streſemann, Thoma, Wittum, Zimmermann. Beim Be ginn der Tagung widmete der Fraktionsvorſitzende, Abg Baſſermann, dem jüngſt verſtorbenen Abg. Wamhof herzliche Worte des Gedenkens. Die Verhandlungen er ſtreckten ſich in erſter Linie auf die Frage der Ver ſorgung unſeres Volkes mit ausreichenden Lebensmitteln Auf die eingehenden und ſachkundigen Berichte der Ab land⸗Lücke folgte 3 0 Fragen der wesha meinen Brief vorleg es ihr am beſten erſ im erſten Augenblick aufe — entſchuldigen.“ Ich trat zu ihm und nahm ſeine Hände in die meinen, mein Gefühl verlangte eine ſolche Aeußerung meiner Teilnahme. Denn was ich eben erfahren hatte, war mi: bis ins Herz gedrungen, hatte mir, glaube ich faſt, ſoga für den unglücklichen Freund die Tränen in die Augen etrieben. Hier war kein Zweifel möglich. Was er ge⸗ ſagt und wie er's geſagt, das war die volle, die 9 Wahrheit. Er hatte recht, nur allzuſehr recht: das er⸗ klärte nicht nur vieles, alles, ſondern entſchuldigte es auch, dort an Agnes, hier an ihm. Aber was half ihne dieſe Erkenntnis noch? Es war zu ſpät! Sie hatten e Beide weder Glück noch Stern! 3 5 AIortſetzung bog) Ausweg gegen Weſten zu verſperren im Stande iſt. Von Geſchützen die Strecke zwiſchen Alek⸗ daß mit der Eroberung das letzte ſerbiſche Hindernis auf dieſem Wege Wir haben der Teuerung, von Richthoſen, ⸗⸗ N. 12 = N N leuchtete. genommen: Die nationallib. Fraktion des Deutſchen Reichstags er⸗ blickt in der Bekämpfung der Lebensmittelteue⸗ rung die wichtigſte derzeitige innerpolitiſche Aufgabe. Sie verkennt nicht, daß durch die in allerletzter Zeit getroffenen Maßnahmen ein wirkſamer Anfang zur Beſeitigung der ſchweren Notſtände in der Lebensmittelverſorgung gemacht wurde, er⸗ wartet jedoch den unverzüglichen Ausbau dieſer Verordnungen, namentlich in der Richtung, daß die durch die Zeitverhältniſſe gebotene Sparſamkeit mit Lebensmitteln von allen Kreiſen be⸗ obachtet werde. Zu dieſem Zweck hält ſie die Einführung von Fleiſchkarten und eine auf derſelben Grundlage beruhende Ver⸗ teilung von Fett und Butter in größeren Städten für unbedingt erforderlich. i Die Fraktion bedauert aufs lebhafteſte, daß die Wider⸗ ſtände innerhalb und außerhalb der Reichsleitung, die ſich einer Regelung der Lebensmittelfrage entgegenſtellten, erſt dann überwunden werden konnten, als eine Notlage weiter Vollks⸗ kreiſe infolge Unterlaſſung ſolcher Maßnahmen eingetreten war. Im Zuſammenhang mit der Regelung der Lebensmittelfrage muß auch verlangt werden, daß die Verſorgung der unter dem Mangel an Futtermitteln ſchwer leidenden Landwirte und kleinen Viehhalter als der Hauptträger der Viehzucht, vor allem der Schweinezucht mit Futtermitteln zu erträglichen Prei⸗ ſen ſchleunigſt ſichergeſtellt wird. Zur Aufrechterhaltung der Produktion in Landwirtſchaft Induſtrie und Gewerbe muß eine planmäßige Organiſation der Beurlaubung von Mannſchaf⸗ ten in die Wege geleitet werden, um die Verſorgung des Volkes und Heeres mit allen benötigten Erzeugniſſen ſicherzuſtellen. Die Fraktion verurteilt den Lebensmittelwucher in jeder Form und in allen Kreiſen, in denen er ſich etwa geltend ge⸗ macht hat. Sie fordert deshalb die ſchärfſte Handhabung der Beſtimmungen gegen den Lebensmittewucher, wobei ſie auch für notwendig erachtet, daß ermöglicht wird, die Ausnützung der Not des Volbes durch Zurückhaltung notwendiger Lebensmittel zur Erzielung höherer Preiſe mit dem Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte zu beſtrafen. Endlich hält die Fraktion die ſofortige Einbringung der Vorlage einer Kriegsgewinnſteuer mit geſtaffelten Steuerſätzen, namentlich für den reinen Spekulations⸗ gewinn für dringend geboten. Ein weiterer Gegenſtand der Tagesordnung betraf den Belagerungszuſtand und die Zenſur, über die der Abg. Böttger berichtete. Nach Abſchluß der Ausſprache nahm der Abg. Baſſermann das Wort zur umfaſſenden Darlegung der heutigen Politik. Seine Ausführungen gaben der feſten Ueberzeugung von dem Sieg der deut⸗ ſchen Waffen und der Erwartung Ausdruck, daß den großen Opfern unſeres Volkes ein deutſcher Friede fol⸗ gen müſſe, der unſere germaniſche Zukunft ſicherſtellt. Sie wurden mit ſtürmiſcher einmütiger Zuſtimmung der Fraktion begleitet. Der Abg. Liſt ſprach dem Führer den Dank für ſeine patriotiſche Arbeit und die Zuver⸗ ſicht für die Erreichung der von ihm und der Partei verfolgten Ziele aus. 5 Der letzte Ausweg der Serben bedroht. Die ſerbiſchen Armeen begannen in den letzten Tagen bereits lockerer zu werden, ſie büßten Gefangene in erheb⸗ licher Zahl und Geſchütze ein: auffallend iſt ſpeziell die hohe Zahl von 130 Geſchützen, welche das bei der Armee Köveß eingeteilte deutſche Korps bei der Ein⸗ nahme von Kraljevo gemacht hat. Offenbar handelt es ſich dabei um in proviſoriſchen Anlagen eines dor⸗ tigen Brückenkopfes eingebaute Geſchütze, ſerbiſche Infanteriediviſion nur 36 Geſchütze beſitzt. Der Rückzug in das Gebirgsmaſſiv der Kapavnik Planina wird von Tag zu Tag ſchwieriger: die dortigen Täler ſind tief eingeſchnitten, oft ſchluchtartig enge, häufig felſig, die Wege werden immer ſchlechter, immer ſtei⸗ ler, die Marſchkolonnen infolgedeſſen immer länger; nach der Karte führt bloß je ein Fahrweg nach Priſtina und Novibaſar, alles andere ſind mehr oder weniger ſchlechte Saumwege, auf denen der Trausport der Feld⸗ und ſchweren Batterien, der Trains uſw. nahezu ausgeſchloſſen Es iſt daher klar, daß ihre Nachhuten aus obigen Gründen den Befehl erhalten haben, das Nachdrängen des Gegners wieder mit größerer Hartnäckigkeit zu ver⸗ zögern, und da auch der Angriff unſererſeits aus gleichen Urſachen erheblich ſchwieriger geworden iſt, dürfte ſich immerhin das Tempo der Verfolgung etwas mäßigen. Ueber das Tal der weſtlichen Morava ſind die deut⸗ ſchen und öſterreichiſch-ungariſchen Truppenkörper bereits nach Süden in den Saum des Gebirges eingedrungen, von Weſten hat ſich die bulgariſche Armee in ſiegreichem Fortſchreiten die Ausgänge in das Becken von Leskovac erzwungen. Als beſonders wichtig wäre die Erſcheinung hervorzuheben, daß die Front unſerer verbündeten Ar⸗ meen, die anfänglich von Schabatz über Belgrad und Orſo⸗ va bis über Pirot hinaus ungefähr 440 Kilometer in der Luftlinie betrug, derzeit bereits auf die Hälfte herab⸗ geſunken iſt. a 5 Im engliſchen Oberhaus hatte Lord Lansdoſone am 26. Oktober namens der engliſchen Regierung die Erklärung abgegeben, daß, nachdem die Lage am Bal⸗ kan eine derartige Wendung genommen habe, daß Ser⸗ bien höchſt wahrſcheinlich nicht mehr lange dem Druck ſeiner Feinde werde widerſtehen können, den engliſchen Truppen nur mehr die Aufgabe zufallen könne, zu „verſuchen, den Durchzug der Mittelmächte durch Bulga⸗ rien zu verhindern“. s Lansdowne hat nicht viel Glück mit ſeiner Ankündi⸗ gung gehabt, denn ſchon am ſelben Tag war die Ver⸗ bindung mit den deutſch⸗öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen einerſeits und den Bulgaren andererſeits am rechten Donauufer bereits hergeſtellt und damit auch ſchon ein freier Weg nach Konſtantinopel eröffnet worden, und heute, wo unſere verbündeten Armeen die ſerbiſche Bahn⸗ linie von Belgrad bis Sofia ſchon gänzlich vom Feinde geſäuberk haben, würden Deutſchlands und Oeſter⸗ reich⸗Ungarns Armeen— wenn überhaupt die Abſicht dazu vorhanden wäre,— nicht nur durch ganz Bulga⸗ rien marſchieren können, wohin ſie wollten, ſondern ihre Truppen würden auch nach der in kurzer Zeit zu ge⸗ wärtigenden Inbetriebſetzung der vermutlich nur teil⸗ weiſe zerſtörten Bahnlinie in aller Bequemlichkeit von Niſch bis Konz antinopel ſpazieren fahren können, wenn ſie— ich wiederhole dies nochmals— hiezu die Luſt verſpüren ſollten. 5 8 Nachdem die Ententemächte dieſes wichtige Ereignis nicht zu verhindern vermocht hatten, ſcheint hinſichtlich Es wurde folgende Ent chlleßung an⸗ da eine den konnte. der zu ergreifenden operativen Maßnahmen derſelben am Balkan eine auffallende Ratloſigkeit eingetreten zu ſein, wie dieſer, in höchſt dilettantiſcher Weiſe verfahrene Kar⸗ ren wieder in irgendein Geleiſe gebracht werden könne, und ſo ſcheint man General Kitchener als Fachautorität hinunterberufen zu haben. f Wiewohl ſelbſtredend noch immer mit einem Vor⸗ ſtoß der Ententemächte in irgendeiner anderen Richtung gerechnet werden muß, ſo gewinnt dennoch durch die Nachricht aus dem bulgariſchen Hauptquartier vom 5. ds., wonach die Bulgaren au der Linie Krivol k Span c a Glava mit offenbar der Ausdehnung nach ſtärkeren fla zöſiſchen Kräften im Kampfe ſtehen, die Vermutung au Raum, daß die Ententemächte in dem Raum weſtli) der Eiſenbahnlinie im Morava⸗- und Vardartale in nörs⸗ licher Richtung vorzuſtoßen verſuchen werden, um die Verbindung mit der eventuell in das mazedoniſche Zen⸗ tralbecken zurückgehenden ſerbiſchen Armee aufzunehmen, wenn dieſe überhaupt bis dorthin gelangen ſollten. Da unter den geg nwärigen km änden die ftaal⸗ lichen Grenzen dort unten von gar keiner Bedeutung ſein dürften, ſo dürfte als weſtliche Begrenzungslinie dieſes Armeebewegungsraumes ungefähr die nordſüdliche Furche der beiden Quellflüſſe des Drin, das iſt des Drinizi(Ab⸗ fluß des Ochridaſees) und des Drinibarz, angenommen 2 22 Der Kampf um die Donauüber⸗ gänge. Aus dem Großen Hauptquartier nird uns ge⸗ ſchrieben: i N Als ſich in der zweiten Hälfte des Monat September der Auf eſch der verbündeten Heere auf dem nördlichen Dona uu fer vollzog, dachte man in Serbien noch nicht an die von dort her drohende Gefahr. Der Feind hatte wohl Kennt⸗ nis von Truppenausladungen, er rechnete aber nur, wie ſpä⸗ tere Gefangene⸗Ausſagen beſtätigen, mit einer ſtärkeren Be⸗ ſetzung der Verteidigungsſtellung der ungariſchen Donauſeite. Wie konnte auch an eine Offenſive der Verbündeten in einer ganz neuen Richtung gedacht werden, zu einer Zeit, in der der Vierverband Angriffe größeren Stils auf al⸗ len Kriegsſchauplätzen vorbereitete. So vereinigte Serbien ſeine Haun kraft gegen Erbfeind Bulgarien, deſſen Haltung ſich immer mehr der des Vierverbandes zu entfremden ſchien. Es galt für die Mittelmächte, den Serben möglichst lange in ſeinem Glauben zu belaſſen, um dann überraſchend mit ſtar⸗ ker Kraft an verſchiedenen Stellen gleichzeitig ſerbiſchen Boden betreten zu können. Den Hauptſtützpunkt der ſerbiſchen Ver⸗ teidigungsanlagen bildete e a die Feſtung Belgrad, jenes alte Bollwerk, das ſeinerzeit von den Türken angelegt, der ruhmvolle Kriegsſchauplatz Prinz Eugenſcher Truppen ge⸗ weſen war. Hier ſollten 200 Jahre ſpäter die Nachkommen jener ſiegreichen Heere, wiederum zum Bunde vereint, ſich ihrer Vorfahren würdig erweiſen. Unter dem Oberbefehl des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen hatte ſich der Aufmarſch der Armeen Köveß und Setlritz planmäßig vollzogen. In den erſten Oktobertagen ſtanden die deutſch⸗öſterreichiſch⸗ungariſche Armee im Save— Donau⸗Dreieck, die deutſche Armee zwiſchen Temes⸗ und Karas⸗ Fluß. An der Savemündung und an dem Donaubogen bei Ram ſollte zuerſt der Uebergang erzwungen werden, dort war die Maſſe der Geſchütze in Stellung gebracht, dort hatten die Pioniere in mühevoller nächtlicher Arbeit Brücken und Ueberſetz⸗Material aller Art bereitgeſtellt. Vom Feinde war in den Zeiten der Vorbereitung wenig zu merken; hin und wie⸗ der feuerte ſerbiſche Artillerie vom ſüdlichen Ur, doch ohne Er⸗ folg, hier und dort mahnten ſerbiſche Flieger, noch nicht zu offen die Karten aufzudecken. Ihrem zu häufigen Erſcheinen wurde indeſſen bald von den inzwiſchen eingetroffenen deut⸗ ſchen Fliegerabteilung ein Ziel geſetzt; in breiter Form überflogen ſie ſerbiſches Gebiet, bekämpften im Luft⸗ kampf ihre Gegner, belegten die Arſenale und Militärlager aus⸗ giebig mit Bomben und ergänzten durch ihre Aufklärung jenes Bild, das man ſich an oberſter Stelle über den ſerbiſchen Auf⸗ marſch gemacht hatte. Am 6. Oktober begann an genannter Stelle das ſich von Stunde zu Stunde ſteigernde Artilleriefeuer und die unmittelbare Vorbereitung zum Donauübergang. Das Oberkommando beabſichtigte zunächſt auf den Höhen ſüd⸗ lich Belgrad und beiderſeits der Anatema⸗Höhe, ſpäter rechts und links der Morava, Brückenköpfe zu ſchaffen, unter deren Schutz die Truppe befähigt ſein ſollte, das zur Offen⸗ ſive erforderliche Mate: ial auf das ſüdliche Donauufer zu zie⸗ hen. Gleichzeitig ausgeführte kleinere Unternehmungen längs der Drina, an der mittleren Save, ſowie an der Donau zwiſchen Vä. Gradiſte und Orſowa ſollten den Feind über die Abſichten ten der Verbündeten im Unklaren laſſen. Am ſpäteren nach⸗ mittag des 6. Ohtober ſtießen im Beiſein des Generalfeldmar⸗ ſchalls von Mackenſen die erſten Freiwilligen bei Pa⸗ lank vom ungariſchen Donauufer ab. In ſchneller Fahrt wurde der reißende Strom überwunden und in geſpanntem Schweigen begleiteten die zurückdebſiebe en Kmeraden jene braven Thü⸗ ringer, die als erſte Deutſche ſerbiſchen Boden betraten. Noch immer hatte ſich beim Feind nichts gerührt, zeitweiſe grüßte ein ſe biſcher Kanonenſchuß von der Anatema⸗Höhe aus, ſonſt ſch'en das feindliche Ufer wie ausgeſtorben. Direkter Widerſtand war demnach hier nicht zu erwarten. Trotzdem entſch ed man ſich, den Uebergang der Maſſen an ditſer Stelle nicht in die Nacht hinein vorzunehmen. Die ſteil vom Ufer aus ſteigende Gorica⸗ Höhe konnte in ihren Schluchten feindliche Kräfte bergen, deren Vorſtoß bei Dunkelheit den Unſeren verhängnisvoll wer⸗ Am frühen Morgen des 7. begann der Uebergang der Infanterie an drei verſchiedenen Stellen. Komitatſchi(Freiſchärler), die ſich in dem Dorfe Ram und ſeinem hart am Fluß gelegenen maleriſchen Kaſtell zur Wehr ſetzen wollten, wurden überrannt. Was den deut⸗ ſchen Kolben nicht kennen lernte, wanderte auf den zurückfah⸗ renden Pontons in guten Gewahrſam. Mit Bergſtöcken ausgerü⸗ ſtet, begleitet von zahlloſen kleinen Pferden, deren Rücken Munition und Maſchinengewehre trügen, ſo erkletterte unſere Infanterie das wegeloſe Höhengelände. Schwache, mit unge⸗ nügenden Kräften geführte Gegenſtöße der Serben vermochten das Fortſchreiten deutſcher Truppen nicht aufzuhalten. Bis zum Abend war die Goriea-Höhe in unbeſtreitbarem deutſchem Beſitz, ſtarke Infanterie hatte ſich eingegra⸗ ben, Maſchinengewehre waren eingebaut und Gebirgsgeſchütze lauerten in Stellung auf den Verſuch des Feindes, uns das be⸗ ſetzte Gebiet zu entreißen. 5 Anders ſtand es um den Uebergang bei Belgrad; vort verfügte der Feind ſchon zum Schutze ſeiner Hauptſtadt über ſtarke Artillerie. ſchütze krönten gemeinſam mit ſerbiſchen den Kalimegdan, eine der Hauptſtadt vorgelegene weithin ſichtbare Zitadelle und mittlere und ſchwerere Kaliber harrten auf den überragenden Höhen des Topeider und Barnovo ihrer Ziele. kung von der Karas⸗Mündung her eine moraliſche, ſo galt es hier im ſchweren Artillerie⸗Duell erſt ſeine Ueber⸗ legenheit zu beweiſen. Noch war es nicht gealückt. die zum Teil 7 5 ſchweren Kaliber, die Engliſche und franzöſiſche Ge⸗ War die Wir⸗ gut eingeveckten scher auffindbaren Geſchutze zum Schwei zu bingen, als bereits die Zeit für den Uebergang gekommen war. Die gegen Sicht ſchützende Nacht mußte hier helfend beiſtehen. Als der Morgen graute, lagen vier öſterreichiſch⸗ ungariſche Bataillone am Juße der Belgrader Zitadelle. Not⸗ dürftig arch einen Bahndamm gedeckt, mußten jene Tapferen in ſchwerenm Kamm te 12 Stunden ausharren, bis die Nacht er⸗ ſehnte Verſtärkung brachte. Deutſche waren umerdeſſen in fort⸗ laufendem Ueberſetzen auf die vom Feind beſetzte ſüdweſtlich Bel⸗ grad gelegene Große Zigeuner⸗Inſel geweſen. Hier lau⸗ erte im dichten Buſchwerk ein gut ebwaffneter, zäh ſich verteidi⸗ gender Gegner. Trotzdem viele Pontons von Schüſſen durch⸗ bohrt kenterten oder auf Minen liefen, trotzdem die Strömung manches Fahrzeug mit ſich riß, trotzdem duſch Jandgranaten⸗ und Maſchinengewehrfeuer große Lücken in die Reihen geriſſen wur⸗ den, die braven Mannſchaften ließen ſich nich, anhalten, ſie drangen vorwär.⸗ und entriſſen im Bajonetikampf dem Feinde Schritt für Schritt. Die Verbindung zum nördlichen Ufer war abgeriſſen, da ſämt⸗ liche Ueberſetz- Gelegenheiten zerſtört und die ſie bedienenden Pioniere außer Gefecht geſetzt waren. Sechs Kom⸗ pagnien aber hielten gegen ſtarke Ueberlegenheit im helden⸗ haften Kampfe eine notdürftig mit Spaten geſchaffene unei e nehmbare Stellung. Der Abend brachte Verſtärkungen und bis zum frühen Morgen des 7. war das öſtliche Drittel der Großen Zigeuner⸗Inſel in deutſchem Beſitz. 5 8 Unverzüglich wurde der Uebergang auf ſerb'ſches Feſtland fortgeſetzt, das Säubern der Inſel von dem noch haltenden Feind war nunmehr in zweite Linie gerückt, der Vormarſch zu den die Stadt beherrſchenden Höhen war in Vordergrund getreten. Aber auch dieſer Weg mußte den ſich zäh verteidigenden Serben mit Blut entriſſen werden. Auch hier waren es wieder die der Infanterie den Weg zum Sieg ebneten. Ihre verheerende Wirkung war den Serben bis dahin nicht bekannt. Am Abend des 8. ſtand due Infanterie eines deutſchen Armeekorps auf den Topeider⸗Höhen und beſiegelte damit den Fall der Stadt Belgrad. Dort kämpften öſterreichiſch ungariſch' Truppen am Nordrand um die Zitade'le einen erbitterten Straßen⸗ und Häu⸗ ſerkampf. Eine von Topeider aus zur Verbindung mit den Verbündeten entſandte den ſche Abteilung erreichte am frühen 9 9 Morgen die Mitte der Stad“. Ihr Füh ker war jener Haupt⸗ mann, der in den Auguſttagen in Südpolen als erſter mit ſei⸗ ner Truppe eines der Weſtwerke von Breſt⸗Litowsk er⸗ ſtiegen hatte. Er ſtürmte am 9. Oktober bei Tages anbruch das ſerbiſche Königsſchloß, das noch vom Feinde beſetzt gehalten wurde, und bißte auf ihm die deutſche Flagee. Gllich⸗ zeitig hatten ſich die Verbündeten den Zugang zum Kalimegdan erkämpft und die Zitadelle mit der öſterreichiſchen Kaiſerſtandarte gekrönt. Um dem Druck der Umfaſſung zu weichen, hatzen die Serben Hals über Kopf ihre Hauptſtadt geräumt. Von Belgrad und der Gorica-Höhe ſchritt die Offenſive langſam vorwärts. In der berechtigten Annahme, der Feind werde dorthin die Kräfte ſei er No dfront zuſammenziehen. konnte zur ſchwierigſten Arbeit, dem Uebergang gegenüber der Morama⸗Mü' dung geſchritten werden. In einem deckungsloſen, beiderſeits des Stromes von Sümpfen durchſetz'en Gelände, ohne ausreichende Artillerieſtellunzen, von ſerbiſchen Höhen überragt, mußte hier der Strom überwunden werden. Brandenbu reer und! Bayern ſollten an jener Stelle Schulter an Schulter den Feind deutſche Ausdauer und Kraft lehren. Die einſetzende Koſ⸗ ſava erhöhte die Schwierigkeit. Nach mehrtägigem Ringen mit menſchlicher und elementarer Kraft wurde auch hier die Arbeit vollbracht. Im Anſchluß an die Truppen, die mittlerweile in mehr oder weniger leichten Kämpfen die A natema⸗Höhe überſchritten hatten, ging es in fortſchreitendem Angriff nach Sü⸗ 8 den weiter, während ſich Teile nach dem ſtark verteidigten Semendria und dem weſtlich gelegenen vom Feinde beſetz⸗ ten Höhengelände wendeten. Es kam jetzt darauf an, möglichſt ſchnell die Verbindung mit dem linen Flügel der Armee Kö⸗ veß herzuſtellen, um den Donauweg von Belgrad her frei zu machen und der Armee Gallwitz das ſtromaufwärts be⸗ reitgehaltenen Brückenmaterial zuführen zu können. Tatkräftig konnte hier die Donauflottille, die ſich ſchon bei Belgrad Lor⸗ beeren erworben hatte, die Kämpfe auf dem Lande unterſtüt⸗ zen. Am 18. Oltober räumte der Feind die hartnäckig vertei⸗ digten Höhen bei Grock a. Die Verbindung der beiden Armee⸗ flügel war hergeſtellt, das Donauufer von Belgrad bis Ba⸗ zias vom Feinde frei. Der Weg zur 11. Armee war offen. Während die Heere der Verbündeten ſchon tief im Innern der Monarchie ſtanden, bereitete ſich an der rumäniſch öſterrei⸗ chiſchen Grenze gegenüber dem Eiſernen Tor die letzte Phaſe zur Herbeiführung des erſten großen Erfolges auf dieſem Kriegsſchauplatz vor. Dort erzwangen Truppen der Berbün⸗ deten den Uebergang gegenüber der noch vom Feinde beſetzten Donauſtrecke und ſäuberten den mit Minen und Ketten verlegten Donauweg. Am 30. Oktober fuhr das erſte Munitions⸗ ſchiff nach Lom, der Weg zum Reich; des Halbmondes war erzwungen. Drei verbündete Mächte reichten ſich auf ſerbiſchem Boden die Hand. 5 1 5 Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim 8 Gottesdienst⸗ Ordnung. der kath. Kirchengemeinde 25. Sonntag nach Pfingſten. (14. November 1915) 1/8 Uhr: Frühmeſſe m. Pr. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt 1 Uhr: Chriſtenlehre ½2 Uhr: Vesper. 3 Uhr: Verſammlung der Jungfrauen⸗ Kongregation. 7 Uhr: Roſenkranzandach mit Segen. ö Sonntag, 14. Nov 1915 Ernte- u. Dankfest 8 ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt Gemeinden im Ausland. ½½1 Uhr Jugendgottesdienſt. 1„ Chriſtenlehre f. d. Mädchen. i Donnerstag, 18. Nov. 1915. ½8 Uhr abends Kriegsand. „bustin“ von Dr. Oetker's ist das deutsche Fabrikat, das jetzt alle Hausfrauen statt des früher viel- fach verwendeten englischen Mondamin benutzen! Ein Ver- such wird jede Hausfrau befrie- digen. Vorrätig in allen besseren Geschäften. der evang. Airchengemeinge Kollekte für die deutſch⸗evan. . ß. r ñß/dt ß ̃ fd ß—— JJ TT e e 8 5 5 8 n 3 2 5 N r eee eee— one 5 Angebol in Damen Hervorragende Auswahl zu ivirxlich billigen Preisen 5 Semboarꝛe Mintel 18% 2400 3200„% 55% Damen- Müntel lb 12% 15 20„% 52% f 22 ˙³U“üs 8 14 195 2550% 3800] Bachfisch-MHiadintel rb... 125⁵⁰ JA 2000„„, 4200 8 Schiuarze Astrachan- Mantel 19 38⁰ 4800„% 95 Damen- Jackenkleider vun 20% 28 38800% 9% b Schib. Astrachan- Blusenjucken 28 38% 4500% 58% Damen- Juckenxleider u.. 3800 450% 5200„% 90% f. 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