8 Kämpfe reden dürfte. Gochenheimer Anzeiger, Noesheimer Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnemeatspreis beträgt monatlich 40 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 727272 ĩͤbvbbbbbbubububGbbGbGbGbGbGbGbfbPbGbPbPböbbbööcccc e mee eee e e Hr. 134. e 8— Amisblaif der Bürgermeistzrämter Secenheim, Iogskeim, Neckarhausen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Anzeiger, Neckarhauſer Zeitung, Göinger Zeitung. Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Die Verfolgung in Serbien überall im Fluss. Die henſige Hummer umiassi 6 Seiten 0 0 Kriegschronik 1914—— SS S S SSS e 15. November: Die Ruſſen ſind bei Wloclawek entſcheidend geſchlagen, mehrere ruſſiſche Armeekorps ſind über Kutno zuriſchoeworfen, dabei wurden 20000 Mann gefangen und 70 Maſchinengewehre erbeutet. — Nach gtägigen heftigen Kämpfen haben die öſterreichiſchen Truppen der 5. und 6. Armee die Kolubara erreicht und die Serben zur Flucht gezwungen. N — Ein engliſch⸗franzöſiſches Geſchwader blockiert die Ha⸗ fenſtädte Kleinaſiens. 1 9 — In Tſingtau findet der offizielle Einzug der Eng⸗ lländer und Japaner ſtatt. 8 e 16. November: Lord Roberts, iſt an den Folgen einer Lungenen⸗zundung, nach einer an⸗ deren Meldung durch einen Schuß im Schützengraben in Nordfrankreich geſtorben. — Der heilige Krieg, der gegen Frankreich proklamiert wurde, nimmt in Marokko an Au dehnung zu. — Der Khedive übernimmt das Kommando im Feld⸗ zug gegen Aegypten. — Die engliſche Admiralität veröffentlicht eine Erklärung über die Sperrung der Nordſee. — r S— ——— ̃— x— 75———— . 2— ä— ——— 275 Der Weltkrieg. Wieder iſt den Franzoſen ein namhaftes Stück ihrer Errungenſchaften der großen Offenſive durch die Deut⸗ ſchen entriſſen worden. Nordöſtlich von Ecurie wurde ihnen ein vorſpringender Graben von 300 Metern Breite genommen und mit unſerer Stellung verbunden. Sonſt blieb die Lage im Weſten unverändert. Nachdem die unter furchtbaren Verluſten ergebnis⸗ los verlaufene ruſſiſche Offenſive im Feſtungsraum von Dünaburg in der erſten Woche dieſes Monats abzuflauen begann, meldete der deutſche Tagesbericht am 7. No⸗ vember zum erſten Mal ruſſiſche Angriffe im Süden und Südweſten von Riga. Das ruſſiſche Haupt⸗ quartier hatte den Beginn dieſer Kämpfe ſchon einige Tage früher in ſeinen Berichten vermerkt. Es bezeichnete als Kampfraum die Gegend ſüdlich vom Babitſee und weſt⸗ lich von Schlek, wo die deutſchen Truppen, ohne daß dies in den Tagesberichten unſerer Heeresleitung aus⸗ drücklich erwähnt worden war, ſeit Anfang November einiges Gelände gewonnen hatten. meldeten die Ruſſen ſodann, daß ſie vorübergehend Olai beſetzt hatten, das etwa halbwegs zwiſchen Mitau und Riga an der Eiſenbahn liegt. Die Kämpfe, die nach dieſem Bericht hin und her wogten, erſtreckten ſich öſtlich von Olai, wo die Deutſchen auf dem Nordufer der Miſſe ſtehen, bis in die Nähe von Kekau. Vier Tage lang folgten nun auf dieſem ganzen Frontabſchnitt vom Meeresſtrande bis an eine, vermutlich in der Nähe a 3 Uexküll zu ſuchende Stelle, wo die deutſche Front die Düna erreicht, ruſſiſche Angriffe, die nach ſtärkſter Artillerievorbereitung mit der bekannten rückſichtsloſen, keine Menſchenopfer ſcheuende Wucht unternommen wur⸗ den. Nirgends aber gelang den Ruſſen ein Einbruch in unſere Stellungen. Am 11. November freilich mel⸗ dete dann der deutſche Tagesbericht, daß die am äußer⸗ ſten linken Flügel ſtehenden Truppen in der Gegend von Kemmern ihre Stellungen etwas nach rückwärts verlegt hatten. Schwere Unwetter hatten den von Seen und Waſſeradern durchzogenen Boden vollends zum Sumpfe verwandelt, die ruſſiſche Artillerie hatte unaufhörlich mit ihrem ſchwerſten Feuer darauf getrommelt. Aber der Stellungswechſel ging bei Nacht vor ſich, ohne daß der Feind ihn bemerkte. Der ruſſiſche Bericht verzeichnet die Beſetzung des von den Deutſchen geräumten ſchmalen Gebietes denn auch ohne ſie als Frucht taktiſcher Er⸗ folge dachuſtellen. Die neuen deutſchen Stellungen, die von den Truppen ſchon früher ausgebaut waren, haben den Ruſſen ſchnell wieder Halt geboten. Es iſt einſtweilen eine gewiſſe Beruhigung in dieſem Raume eingetreten, ohne daß man freilich ſchon von einem Abſchluß der Die Ruſſen haben inzwiſchen bei Uexküll neue Angriffe eingeleitet, die bisher die Geſamtlage nicht zu beeinfluſſen vermochten. Die ruſſiſchen Angriffe, die allmählich vom Rigaiſchen Meerbuſen bis nach Dünaburg die ganze deutſche Front abgetaſtet haben, zielen ohne Zweifel auf einen Durch⸗ bruch unſerer Stellungen. Die deutſchen Truppen ha⸗ ben überall bewieſen, daß ſie jedem Angriff zu trotzen wiſſen. Die Stellungen, die vorläufig die von unſerer Am 7. November diſchen Truppen zum Augriff vorgeſchickt. ſpöttiſch:„O, es ſind ia nur Inder!“ a Heeresleitung ewaylte ſrrategiſche Veſenſwe ſichern, no nicht weniger feſt als jene, an denen die Anriffe der eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Heere zerſchellen. Und der Führer unſerer Armee im Oſten, Marſchall von Hindenburg, wird zur rechten Zeit auf der feſten Grundlage, die ſeine Truppen gelegt haben, in dem Stil weiterbauen, den der Feind ſo gut kennt wie wir. Nachdem der Einbruch in die ruſſiſchen Stellungen bei Podgacie der Heeresgruppe des Generals von Lin⸗ ſingen gelungen war, iſt dieſe nun an die Räumung der geſamten ruſſiſchen Stellungen auf dem Weſtufer des Styr geſchritten. Das große Unternehmen iſt den deut⸗ ſchen Truppen reſtlos geglückt. Auf der ganzen Front wurden die Ruſſen geworfen, das Weſtufer iſt von ihnen geſäubert. Die Verfolgung der Serben nimmt einen überaus günſtigen Fortgang. Sie blieb trotz des zähen ſerbi⸗ ſchen Widerſtandes überall im Fluß und brachte im Ganzen über 8500 Gefangene und 12 Geſchüt⸗ ze ein. Von dieſer hohen Zahl tragen die bulgariſchen Truppen, die etwa 6000 Mann und 6 Geſchütze ein⸗ brachten, den Löwenauteil davon. Nichts könnte aber den raſchen Untergang Serbiens beſſer beſtätigen, als dieſe hohe Gefangenenziffer eines einzigen Tages. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 15. Nov. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag 3 Uhr: Der Feind brachte in der Gegend von Friſe(weſtlich Peronſe) einen Mi⸗ nenherd zur Entzündung und verkuchte, den Sprengtrich⸗ ter zu beſetzen. Er wurde nach ziemlich lebhafkfem Kampf zurückgeworfen. Wir unterhielten ein wirkſames Feuer auf den Bahnhof von Chaulnes. Auf der übrigen Front verlief die Nacht ohne Zwiſchenfall.. Abends 11 Uhr: Im Artois, im Laby⸗ rinth gelang es den Deutſchen heute morgen durch einen brüskierten Angriff, bei der Straße nach Lille, in einen unſerer Schützengräben erſter Li⸗ nie einzudringen. Unſere Gegenangriffe warfen ſie ſofort wieder zurück. Der Feind ließ alle Verwundeten auf dem Gelände. In Lobs und Souchez einfache Kanonade. Nördlich der Aisne führten wir gegen die deutſche Anlage am Plateau von Nouvron eine Feuer⸗ konzenkralion aus, die ſehr wirkſam ſchien. In der Champagne, im Gebiet des Hügels von Le Mesnil und auf den Maashöhen im Chevalierwald ziemlich leb⸗ hafter Artilleriekampf. Ein norwegiſcher Dampfer geſunken. WB. London, 15. Nov. Lloyds melden: Der norwegiſche Dampfer„Wacouſta“(3521. Bruttoton⸗ nen) iſt geſunken. Die Beſatzung iſt gerettet. Wie die Engländer mit den indiſchen Hilfs⸗ truppen umgehen. WTB. Berlin, 15. Nov.(Am'lich.) Der Leut⸗ nant der Reſerve Schophaus beim 2. Erſatzbataillon des Infanterieregiments 39 hat ſeinem Truppenteil fol⸗ gende dienſtliche Meldung erſtatt't: Während meines Kommandos als ſtellv. Adjutant der Bahnhofskomman⸗ dantür Opladen hatte ich am 8. und 9. Oktober Gele⸗ genheit, mich mit engliſchen und franzöſiſchen Gefange⸗ nen zu unterhalten, die anfangs ds. Mis. in den Kämp⸗ fen bei Loos in deutſche Hände gefallen waren. Durch längeren Aufenthalt in England der engliſchen Sprache mächtig, unterhielt ich mich mit den engliſchen Offizieren der Kitchener⸗Armee über die letzten Kämpfen in Flandern und Nordfrankreich. Hierbei machte mir ein engliſcher Oberleutnant von einem Londoner Regiment folgende für die Verwendung und Wertſchätzung der farbigen Hilfsvölker in der engliſchen Armee recht bezeichnenden Mitteilungen: Bei den Kämpfen um Loos haben die Eugländer nach heftigem Artilleriefeuer und nach Ver⸗ wendung von giftigen Gaſen in der Vorausſetzung, daß die deutſchen Stellungen ſturmreif ſeien, zuerſt die in⸗ Als dieſe Truppen jedoch bei ihrem Vorgehen heftig Feuer e hielten, und ſchwere Verluſte erlitten, wurden ungeachtet de über⸗ aus zahlreichen Verwundeten und der wenigen, unver⸗ letzt gebliebenen Leute weitere giftige Gaswolken vorgetrieben, ſodaß die Verwundeten uſw. elend umkamen. Dann erſt wurden die engliſchen Soldaten zum Angriff eingeſetzt. Auf meine Frage, ob eine der⸗ artige rückſichtsloſe Behandlung der eigenen Truppen nicht verwerflich ſei, meinte der engliſche Ober'entnant meen verfolgen. e Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 15. Nov. Amtlich wird verlautbart vom 15. November 1915 mittags: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Die Kämpfe bei Czartorysk haben geſtern den vollen Erfolg herbeige⸗ führt. Der geſchlagene Feind wurde aus dem Styr⸗ bogen über den Fluß zurückgen orfen. Bei ſeinem eiligen Rückzuge hat der Gegner alle verlorenen Ortſchaften an⸗ gezündet. Hiermit haben die vierwöchigen zähen und ruhmvollen Kämpfe um Czartorysk ebenſo zum Rück⸗ uge der Ruſſen in ihre urſprünglichen Stellungen ge⸗ führt, wie die ſeiner Zeit von den ruſſiſchen Truppen hoffnungsvoll angekündigten Durchbreichsverſuche bei Sie⸗ mikomce an der Strypa. Die ſchon geſtern angegebene Beute erhöht ſich. Sonſt ſind keine nennenswerten Er⸗ eigniſſe zu verzeichnen. f Der Krieg mit Serbien. WTB. Wien, 15. Nov. Amtlich wird verlautbart vom 15. November 1915 mittags: Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: Alle Ar⸗ Nur ſtellenweiſe hält noch der Feind. Unſere Viſegrader Gruppe hat die Montenegriner über den Lim zurückgeworfen und Sokolovic, ſowie die öſtlichen Anhöhen erreicht. Bei der Armee von Kö⸗ veß wurden wieder 850 Gefangene eingebracht und 2 Maſchinengewehre erbeutet. Im Toplica⸗Tal iſt Pro⸗ kuelje erreicht. 8 Von der Beſchießung von Dedeagatſch zurückgekehrt. WTB. Saloniki, 15. Nov.(Agence Havas.) Der italieniſche Kreuzer„Piemonte“ iſt am 13. Nov. aus Dedeagatſch zurückgekehrt, wo er die Eiſenbahnlinie beſchoſſen und beſchädigt hat. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 15. Nov. Amtlich wird verlautbart vom 15. November 1915 mittags: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Die feind⸗ vielleicht infolge des ſtrömenden Regens ſichtlich nachge⸗ laſſen. Im Abſchnitt der Hochfläche von Doberdo wurde jedoch heftig weiter gekämpft. Am Nordhang des Monte San Michele gelang es den Italienern, wieder in eine durch ſchweres Artilleriefeuer geſchlagene Lücke Inſerer Stellung einzudringen. Starke feindliche Kräfte, die abends nördlich dieſer Einbruchsſtekle zum Angriff vor⸗ gingen, wurden blutig abgewieſen. Hierauf ſetzte unſer Gegenangriff ein, der das verlorene Frontſtück vollſtändig zurückgen ann und dem Feind außerordentlich große Ver⸗ luſte zufügte. Auch ein ſtarker italieniſcher Angriff gegen den Monte dei ſei Buſi brach, wie alle früheren, zuſam⸗ men. Durch die Beſchießung von Görz wurden bis⸗ her 58 Zivilperſonen getötet, 50 verwundet, etwa 300 Häuſer und faſt alle Kirchen und Klöſter ſchwer beſchädigt. Eines unſerer Fliegergeſchwader belegte neuerdings Ve⸗ rona mit zahlreichen Bomben. 3 Deſterreichiſcher Luftangriff auf Verona. WTB. Verona, 15. Nov. Drei öſterreichiſche Flie⸗ ger warfen am Montag früh 25 Bomben auf die Stadt. 1 0 . 1 30 Perſonen wurden getötet, 31 ſchwer, 19 leicht verletzt. Der Sachſchaden iſt unbeträchtlich. Neues vom Tage. Die Rückgewinnung Elſaß⸗Lothringens. WTB. Berlin, 15. Nov. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ wendet ſich gegen eine in der„Welt am Montag“ er⸗ ſchienene Auslegung der in der franzöſiſchen Kammer gehaltenen Rede des Sozialiſten Renaudel, der in dieſer Rede den Hoffnungen der Maſſe in Frankreich auf Rückgewinnung Elſaß⸗Lothringens entge⸗ gengetreten ſein ſoll. Die Auffaſſung der Rede Renau⸗ dels ſei völlig irrtümlich. Das ergebe ſich aus dem ſtenographiſchen Wortlaut der Rede. Der„Berner Tag⸗ wacht“ zufolge heißt es in der Rede: Sie haben, Herr Miniſterpräſident, geſagt, daß die Anſtrengungen Frank⸗ reichs bis zum Ende gehen ſollen. Sie ſagten, daß dieſe Anſtrengungen bis zum Siege gehen ſollen, der den der den Feind aus allen beſetzten Gebieten hinausjagen wird und zwar aus jenen ſowohl, die unter der Invaſion ſeit Monaten leiden, wie aus jenen, die ſie ſeit vielen Jahren ertragen. Wir ſind einverſtanden, Herr Mini⸗ I ſterpräſident. Die„Berner Taawacht“ bemerkt dazu: Die 18. Jahrgang liche Angriffstätigkeit an der Iſonzofront hat geſtern Wfedererlangung Elſaß⸗Lothringens ſcheint für die fran⸗ zöſiſche Kammergruppe ein ſozialiſtiſches Ziel zu ſein, wie es das Ziel der herrſchenden Klaſſen Frankreichs iſt. Deut⸗ licher noch kommt dies in der Antwort Briands auf die Rede Renaudels und in der Abſtimmung über die Ver⸗ trauensfrage zum Ausdruck. Briand ſagte darin, die Friedensfrage könne erſt dann aufgerollt werden, wenn die Frankreich ſo ſchmerzlich entriſſenen Provinzen zu⸗ rückgegeben ſein würden. Auch die Sozialiſten ſtimmten für die Vertrauensfrage und pflichteten ſo dem Programm des neuen Miniſteriums bei. Darnach unterliegt es alſo, ſchreibt die„Nordd. Allg. Ztg.“, entgegen der Auf⸗ faſſung der„Welt am Montag“ keinem Zweifel, daß die franzöſiſchen Sozialiſten die Wiedergewinnung Elſaß⸗ Lothringens auch als ihr Kriegsziel betrachten. Der Vierverband beugt vor. WTB. Paris, 15. Nov. Die„Agence Havas“ mel⸗ det aus Athen: Das Regierungsblatt Embros berich⸗ tet, daß laut Auskünften aus offizieller Quelle die Mög⸗ lichkeit eines Rückzugs der ſerbiſchen Truppen auf grie⸗ chiſches Gebiet keine Beſorgnis erregt wegen der Folgen, die er auf die Beziehungen Griechenlands zum Vierver⸗ band haben kön gte. Abgeſehen davon, daß die Bewe⸗ gungen des ſerbiſchen Heeres die Sicherheit geben, daß eine ſolche Möglichkeit nicht eintreten wird, würden'die Erklärungen der griechiſchen Regierung als klar genug von den Ententemächten betrachtet, um jede Befürch⸗ tung eines Konfliktes auszuſchalten. Der Oberbefehlshaber der engl. Expedition nach Deutſch⸗Oſtafrika. WTB. Johennesburg, 15. N v Rertr.) Smuts wird das Kontingent befehligen, das nach Deutſch⸗ Oſtafrika geſchickt wird. Wenn nötig wird die Union 25 000 Mann entſenden. Beratung des Roten Kreuzes in Stockholm. WTB. Kopenhagen, 15. Nov. Aus Anlaß der Konferenz, die nächſte Woche in Stockholm zwiſchen hervorragenden Vertretern des Roten Kreuzes abgehalten Kird, reiſte Prinz Max von Baden am Sonntag durch Kopenhagen. Er ſtattete dem König, der Königin und dem Prinzen Waldemar von Dänemark einen Beſuch ab und ſetzte um 8 Uhr ſeine Reiſe nach Schweden fort. Der zweite Hauptgewinn. WTB. Berlin, 15. Nov. Der zweite Hauptge⸗ kinn der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie in Höhe von 200 000 Mark iſt auf die Nummer 167874 gefallen. Angebliche deutſche Friedens⸗ ſehnſucht. Wenn man aufmerkſam den Debakken der feindlichen Parlamente und der fremden Preſſe folgt, ſo weiß man es, daß es zwei ganz deutliche und unwiderlegliche Be⸗ weiſe der deutſchen Schwäche gibt, der beginnenden ga⸗ loppierenden Schwindſucht. Den einen Beweis hat Herr Briand geliefert, als er in ſeiner Antrittsrede den deut⸗ ſchen Vorſtoß gegen den Balkan, die Siege in Serbien, als ein Zeichen dafür ausgab, daß der deutſche Zuſammen⸗ bruch kommen werde, ehe der Hahn noch zum dritten Mal kräht. Den anderen Beweis findet man in den täglichen Erörterungen über die unauslöſchliche Sehn⸗ ſucht Deutſchlands nach dem Frieden, die von Kaiſer und Kanzler bis zum letzten Obdachloſen reiche und all⸗ mählich zu einer Art von öffentlicher Leidenſchaft werde. Um dieſes Zieles willen ſeien wir bereit, Belgien, die baltiſchen Provinzen, Polen, zu räumen, auf alle Kriegs⸗ koſten zu verzichten und vielleicht ſogar einen kleinen Verrat an unſeren Bundesgenoſſen zu verüben. Woher dieſe Gerüchte ſtammen, lohnt ſich nicht zu erforſchen; Wünſche ſind ja immer die Väter der Gedan⸗ ken geweſen, und vielleicht wirkt die eigene Sehnſuchl mit an dem Phantaſiegewebe, in das man uns zu hül⸗ len ſucht. Von realen Belegen freilich iſt nichts anzu⸗ führen, als daß Fürſt Bülow in Luzern Erholung ſucht, daß Herr Solf nach Holland reiſte, daß ein Berliner Profeſſor ſich von einem amerikaniſchen Ausſrager miß⸗ verſtehen ließ, und daß man im Auslande ſo tut, als ob man Herrn Hans Delbrück ernſt nimmt. In Wahrheit ſteht das ganze deutſche Volk SSS SSS SSS SSS 8s Auch Wahres redend kocken 5 Uns fin tere Mächte manchmal ins Verderben 5 Und ködern uns, in Kleinigkeiten ehrlich, f Verräteriſch in tiefſte Schuld hinein. Shakeſpeare. Weder Glück noch Stern. Eine Geſchichte von Edmund Hoefer. 36 Fortſetzung. Nachdruck verboten. Das Herz zuckte mir vor Schmerz, ſage ich, und die Augen waren mir feucht. Und mochte daraus werden, was da wollte, ich konnte nicht anders.—„Und dennoch, mein armer Freund,“ rief ich aus,„hätten Sie ihr davon ge⸗ ſagt, und ihr dieſe Erfahrung, dieſen Schmerz nicht erspart! Hätten Sie es auf die Wirkung ankommen laſſen — bei Gott im Himmel, es wäre vielleicht eine furcht⸗ bare geweſen, aber ſicher auch in ihren Folgen eine gute und heilſame. Sie hätte den Wurm getötet in ihrem Herzen und ihn herausgeriſſen! O Friſingen, Sie, der harte, derbe, gerade Menſch, was mußten Sie eben hier voll törichter Schonung und Zurückhaltung ſein! Sie haben dadurch die Frau verloren und das Glück. Ich könnte weinen über euch!“ Meine Erſchütterung hatte einen tiefen Eindruck auf ihn gemacht; er war ergriffen und ließ mir ſeine Hand und erwiderte den Druck der meinen. Allein meine Worte trafen ihn doch auch in anderer Weiſe, und da ich ſchwieg, ſagte er plötzlich wieder finſter, ja mit einer Art von Drohen in Stimme und Blick:„Und Sie wollen mir einbilden, daß Sie nichts von ihr wiſſen? Daß meine Mitteilungen Ihnen neu waren? Ich will und muß 55 klar ſehen! Heraus, heraus! Sie entgehen mir nicht!“ „Die Aufklärung, die ich ihm ſchuldig war und die ich bei dieſer unbeſiegbaren Aufregung dennoch fürchtete— ich hatte ſ. d dacht, ob es nicht das Beſte ſein auf dem Standpunkt, den der Kaiſer wiederholt bekonte, und den der Reichskanzler mit den Worten fixiert hat, daß wir nicht eher zum Frieden bereit ſind, als bis wir„alle nur möglichen realen Garantien und Sicher⸗ heiten dafür geſchafft haben, daß keiner unſerer Feinde, nicht vereinzelt und nicht vereint, wieder dieſen Waffen⸗ gang mit uns wagen wird.“ Dieſen Standpunkt hat das deutſche Volk umſo freudiger gebilligt, als es irgend⸗ einen Zweifel darüber, daß unter„realen“ Garantien nicht etwa die. ee des Status quo oder das Begnügen mit papierenen Verträgen im Stile der Londoner Deklarationen gemeint ſein kann, nirgends gibt. Wenn jüngſt der Reichsausſchuß der deutſchen Zentrumspartei in vollem Zuſammenklang mit den Na⸗ tionalliberalen gefordert hat, daß wir„eine erhöhte Si⸗ cherheit gegen die militäriſchen und wirtſchaftlichen Ver⸗ nichtungspläne der Feinde“ erkämpfen müſſen, wenn hier offen erklärt wird, daß„die furchtbaren Opfer, die der Krieg unſerem Volk auferlegt, nach einem verſtärkten Schutze unſeres Landes im Oſten und Weſten rufen, und daß die volkswirtſchaftliche Verſorgung unſerer wach⸗ ſenden Bevölkerung dauernd verbürgt fein müſſe, ſo kann ſelbſt die künſtliche Kaſuiſtik aus dieſem Beſchluß keine andere Sehnſucht als die Sehnſucht nach einem deutſchen Frieden folgern, nach einem Abſchluß des blutigen Rin⸗ gens, der uns volle reale Sicherheiten für die Zukunft, Drahtverhaue, nicht aber Papiermauern, ſchafft. Aber von dieſer Kundgebung des Zentrums, das doch wirk⸗ lich keine chauviniſtiſche Partei iſt, ſchweigt man im Auslande, um ſich an Herrn Hans Delbrück und an der Liebknechtgruppe zu berauſchen. Vielleicht wird man jetzt auch die jüngſte Kundgebung der„Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung“ heranziehen, weil ſie den Satz enthält, daß wir„vernünftige Frie⸗ densvorſchlägen zu erwägen jederzeit bereit wären“. Auf die Kunſt des Deutelns und des Verdrehens haben ſich unſere Gegner ſtets meiſterhaft verſtanden. Der ſchlichte Verſtand aber lieſt aus dem Satze nichts anderes heraus, als die Bereitſchaft, Anträge, die uns gemacht werden, pflichtgemäß zu prüſen, alſo genau das Gegenteil von der im Feindesland verbreiteten Legende, als ob wir aus Schwäche im Frieden bettelten und nur noch in ſtiller Verzweiflung im ausſichtsloſen Kampfe verharr⸗ ten. Wir legen keinen ſonderlichen Wert darauf, daß neulich im engliſchen Oberhauſe die beiden Lords Court⸗ ney und Lorebourn vom Frieden ſprachen, zumal da beide edle Herren der Anſchauung leben, daß England trotz aller Erfahrungen der letzten fünfzehn Monate die Bedingungen nach eigenem Belieben formulieren dürfe. Wir legen ungleich mehr Wert auf die Erklärung des Herrn Asquith, des leitenden britiſchen Staatsmannes, daß der Krieg erſt enden könne, wenn Belgien alles, was es geopfert, und noch mehr zurückerhalte, wenn Frankreich in gleicher Weiſe geſichert und die militäriſche Herrſchaft Preußens völlig und endgültig vernichtet ſei. Wir halten uns auch an Briands Rede, die ganz gewiß keine„vernünftigen Friedensvorſchläge“ enthielt, die zu erwägen wir bereit ſein könnten. Wir perſtehen es wohl, daß ein Blick auf die Liſte der engliſchen Erfolge die beiden edlen Lords zum Nachdenken ſtimmt; im übrigen aber wenden wir, was Herr Asgquith in ſeiner Guild⸗ Hall⸗Rede über England ſagte, getroſt und mit beſſerem Recht auf uns ſelbſt an: Die Verbündeten ſind ent⸗ ſchloſſen, zuſammen zu ſtehen und zu fallen. Alle vom Feinde verbreiteten Gerüchte über Einzelbeſtrebungen und Sonderfrieden ſind eitles, zweckloſes Geſchwätz. Die türkiſche Thronrede. WTB. Konſtantinopel, 15. Nov. Die Thron⸗ rede bei der Eröffnung des Parlaments hatte folgen⸗ den Wortlaut:„Ehrenwerte Senatoren und Deputierte! Die Ereigniſſe, die ſich ſeit dem 1. Dezember abgeſpielt haben, haben Dank dem Allmächtigen, die von mir auf⸗ geſtellten Wünſche verwirklicht, ebenſo wie ſie der Hoff⸗ nung entſprochen haben, der ich Ausdruck gegeben hatte, daß dieſe Ereigniſſe das Heil und das Glück der ganzen mufelmaniſchen Welt und der Ottomauen ſichern mürdon. Die heftigen Angriffe, die von den Land⸗ und See⸗ ſtreitkräften der Engländer und der Franzoſen gegen die Dardanellen und Gallipoli gerichtet worden ſind, um die Verwirklichung der Invaſionsabſichten auf Konſtantinopel ind die Moovonge zit orloichtern die die Puſſen gegen Frau in unſerer Gegenwart gegenüberzuſtellen—, wurde in dieſem Augenblick wirklich noch einmal hinausgeſchoben. Er wandte ſich bei ſeinem letzten Wort jäh um und ſchaute mit einem Knirſchen des grimmigſten Verdruſſes gegen das Fenſter, durch welches wir einen Wagen über das unebene Pflaſter des Schloßhofes heranrollen und vor der Tür ſcharf anhalten hörten. Er ſprang zum Glockenzug und riß mit Gewalt daran. „Wir wollen nicht geſtört werden!“ grollte er dabei. Aber es war bereits zu ſpät. Gleich darauf kam Bernhard ins Zimmer und meldete die Ankunft eines Fremden, der Friſingen zu ſprechen verlange, ſich nicht abweiſen laſſen, aber auch ſeinen Namen nicht nennen wolle. Es ſei nicht nötig. Er ſei ein alter Freund des Hauſes.„Und das mag ſein,“ fügte der Diener hinzu, der mir in einer gewiſſen Verlegenheit zu ſein ſchien und mich ein paarmal verſtohlen anblickte, als wollte er mir etwas andeuten,—„das mag ſein, er kommt mir nicht fremd vor, wenn ich auch nicht recht weiß, wohin er gehört. Aber abweiſen können Sie ihn auch ſonſt nicht, nädiger Herr. Es iſt ein kurioſer Mann, ſo ganz be⸗ 8 vielleicht krank, ich weiß nicht. Aber Ruhe braucht er, das ſieht man ihm an. Fortjagen können wir ihn nicht.“ Und wieder ſtreifte der Blick zu mir herüber. Und mit einem Male, da die letzten Worte noch kaum verklungen waren, wurde die Tür, deren Griff er in der Hand hatte, ihm entriſſen und geöffnet, und es ſtand der Fremde darin, ein großer Mann, hager und ein wenig vornübergebeugt, mit einem Geſicht, deſſen einge⸗ fallene Wangen eine ſcharfe Röte zeigten und aus dem die tiefliegenden Augen uns eigentümlich entgegenblitzten, nicht freundlich, ſondern düſter, und ich möchte faſt ſagen: bohrend— kurz, ein Mann von Stande und der beſten Geſellſchaft, das ſah man aus allem, der aber den Stand und die Regeln und Gewohnheiten der Geſellſchaften fen jetzt auf die Seite geſchoben zu haben ſchien. Denn eine leidung war in inem Zuſtande, als hä i 2 8 N e*. — gen um die Wohlfahrt des Staates und des Reiches was auf. uns ſeit 2½ Jahrhunderten hartnäckig verfolgen, ind durch den Widerſtand und die entſagungs⸗ und opfervolle Begeiſterung meines Heeres und meiner Flotte zurück⸗ gewieſen worden. Beide haben die Waffentaten unſerer verehrungswürdigen Vorfahren in ruhmvollſter Weiſe in neuem Glanze leuchten laſſen und ſich die Bewunderung der ganzen Welt zugezogen. Unſere Feinde erlitten da ungeheure, entſetzliche Verluſte. Dieſe Niederlage un⸗ ſerer Feinde hat überall die Ueberzeugung entſtehen laſ⸗ ſen, daß der Weg nach Konſtantinopel nicht zu neh⸗ men iſt, und hat unſere ſtolzen Feinde gezwungen, bei den Balkanſtaaten Hilfe zu ſuchen. Sie hat dazu ge⸗ dient alle Ränke zu zerſtören, die auf der Halbinſel geſponnen worden waren. Sie hat unſeren mächtigen Verbündeten ermöglicht, die ruſſiſche Armee von den Karpathen zu vertreiben und ſie durch Galizien und Polen zurückzudrängen, alle befeſtigten Plätze unſeres Erbfeindes zu erobern und alle Hoffnungen, die der Drei⸗ verband in die ruſſiſche Flotte geſetzt hatte, zu vernichten. Voll Dankbarkeit werfe ich mich vor dem Allerhöchſten nieder, der der türkiſchen Armee Gelegenheit gegeben hat, auf ſo glänzende Weiſe Ruhm und Ehre zurückzu⸗ gewinnen. Ihm widme ich allen Dank und bitte ihn, den endgiltigen Sieg auch meinen anderen ruhmreichen Soldaten zu gewähren, die mit Selbſtverleugnung di Grenzen des Vaterlandes an den anderen Fronten ſchü⸗ tzen. Als die ruhmvollen Armeen unſerer Verbündeten mit bewundernswerter Organiſation und Tapferkeit alle befeſtigten Plätze genommen und die Angriffskraft der ruſſiſchen Armee gebrochen hatten und ſich nun nach dem Balkan wendeten, ſchloß ſich auch die bulgariſche Ar⸗ mee ihnen an! Dieſes bedeutende Ereignis, das den Dreibund in einen Vierbund verwandelt hat, hat die Verwirklichung des endgiltigen Sieges beſchleunigt. Um dieſe Entwickelung der Balkanlage zu unſeren Gunſten ſicherzuſtellen und zu erleichtern, haben wir in eine Be⸗ richtigung der türkiſch⸗bulgariſchen Grenze gewilligt. Der hierüber abgeſchloſſene Vertrag iſt unſerer Verſamm⸗ lung zur Zuſtimmung unterbreitet worden. Das mein⸗ eidige und freche Serbien iſt heute von den Armeen der Verbündeten beſetzt. Der Verkehr auf der Donau iſt geſichert, der Weg Berlin⸗Wien⸗Konſtantinopel eröffnet. * Dank und Ruhm ſei Gott für die glückliche Herſtellung dieſer Verbindung, die den verbündeten Völkern im Krie⸗ ge den Sieg und im Frieden Fortſchritt und Wohlfahrr verbürgt. Ich ſpreche der Nationalverſammlung mein; Anerkennung für die Hilfe aus, die ſie in dieſen ſchweren Zeiten der Kaiſerlichen Regierung einſtimmig geleiſtet 2 hat. Unſere politiſchen Beziehungen zu unſeren Verbün⸗ deten ſtützen ſich jetzt und für immer auf das täglich wachſende gegenſeitige Vertrauen und die größte ge⸗ genſeitige Aufrichtigkeit. Unſere gemeinſame Politik ge⸗ genüber unſeren Feinden wird ſein, unter gegenſeitiger Unterſtützung auf allen Fronten und in allen Dingen im Kriege auszuharren, bis wir für unſere Staaten und Völker den vorteilhaften Frieden erlangen können, der die volle Entwickelung aller perſönlichen und natürlichen Kräfte a Unſere Beziehungen zu den neutralen 5 Staaten ſind wie früher aufrichtig und freundſchaftlich, Ich bitte den Allmächtigen, Ihren löblichen Bemühun⸗ Erfolg zu gewähren und erkläre das Parlament für eröffnet. An' reiwillige ruſſiſche Fliegerlandungen. Eines Tages kam unverhofft etwas vom Himmel herun⸗ tergefallen mitten in eine Bäckerkolonne im Felde. Es war ſchon dunkel, da ſchwirrte das überraſchende Meteor auf den Parkplatz nieder. Die tapferen Bäcker greifen zum Gewehr und knallen in die Dunkelheit. Dann ſtürzen ſie vor und entdecken ein ruſſiſches Flugzeug— leer. Sie ſuchen im nahen Gebüſch und ziehen nach wenigen Minuten zwei kräftige Män⸗ ner hervor, einen großen, breitknochigen Oberleutnant und einen gedrungenen, verbiſſenen kleinen Fähnrich. Der Nachrich' en⸗ ofſizier vernimmt die im Triumph eingebrachten Gefangenen. Bei einem warmen Abendbrot tauen die anfangs wie Erſtarrten et⸗ nichts: Den Ruſſen iſt es ſchlecht ergangen, jawohl, jawohl. Aber ſie haben zu Hauſe noch Reserven im Ueberfluß und das Kriegsglück iſt launiſch und wandelbar. Man zeigt ihnen die Lagekarte: Hier ſtehen wir Deutſchen, all eure Feſtungen in unſe⸗ rer Hand! Der Große lacht gemütlich: Wenn chon. Der Kleine lruft mit blitzenden Augen: Geh nur immer wei er nach Rußland hinein. Ihr rennt in die Wüſte. Ihr rennt in den Winter. e 5 Sie werden warm und redſelig, doch verraten ſie* knittert, und ſein Geſicht ſeit mindeſtens einer Woche nicht raſiert. Man weiß, daß dergleichen ein Geſicht aber nicht bloß älter, ſondern auch abgeſpannt und krank erſcheinen läßt. Und das ſah man auch hier. Es war ein entſcheiden ſchöner Mann und noch in den beſten Jahren, allein Krankheit oder Seelenleiden oder Reiſe⸗ ſtrapazen hatten ſeine Kraft verzehrt und ſeine Geſtalt ge⸗ brochen.. „Das dauert mir zu lange,“ ſagte er, und die Stimme war rauh und ſein Auge flog von neuem zu Friſingen und wieder zu mir und blieb mit dem Ausdruck des finſterſten Mißmuts an mir haften.„Ah, Geſellſchaft! Ich ſtöre! Aber es hilft nichts. Sie haben mich ja einmal eingeladen, Herr v. Friſingen—“ „Diſſenberg!“ ſprach Friſingen halb erſtickt, er war leichenblaß geworden. Auch ich entſann mich jetzt jenes intereſſanten Fremd⸗ lings, mit dem wir einmal bei den Freunden zuſammen⸗ etroffen waren, und auch mir zog ſich das Herz zu⸗ en—„wenn er nicht ſtirbt, ſo kommt er,“ hatte Agnes geſagt, und da war er alſo!— Ja wohl, er war's, aber wie hatten an Dem die Jahre gezehrt! „Diſſenberg? Jawohl, das iſt der Namen,“ ſagte er in der bisherigen Weiſe,— es war etwas darin, das ich nur als„zerſtreut“ bezeichnen kann—, und trat in das Gemach, während der Diener, zurückweichend, hinter ihm die Türe ſchloß.„Und es iſt wie ein Menſchenleben, ſeit Sie mich einluden. Aber vergeſſen habe ich's nicht. Sie ſehen, ich komme, und—“ es war ein Laut wie von einem unterdrückten Lachen—„ich komme tauſend Stun⸗ den weit, extra für Sie, um mich— um Sie— aber—“ und wieder kam jener unheimliche Lachlaut und ſein Auge ſtreifte mich ſchier feindſelig—„ich ſehe, wir müſſen uns wohl mit unſern Unterhaltungen noch gedulden.“ Gortſetzung folgt. Jyr werdet ſchon ſeyen. Und ungefähr ſo reden die Gefangenen alle, Offiziere wie Mannſchaften. * Ein andermal ereignete ſich etwas Aehnliches. Ueber einem deutſchen Truppenlager zeigt ſich, auffallend niedrig, ein ruſ⸗ ſiſcher Freiballon. Noch ehe man ihn angreifen und abwehren kann ſieht man ihn ſinken, ſchnell und ſteil niederſinken, als hätte er ſein Ziel glücklich erreicht. Man brauch nur aufzuſtehen, um die beiden feindlichen Offiziere und den verdonnert daneben ſtehenden Mann in Empfang zu nehmen. Sie kommen aus Nowo Georgiewsk, das inzwiſchen genommen. Zwölf Stunden vor der Vebergabe ſind ſie ausgeflogen, Archive und Poſt in der Gondel, um der Heimat die letzten Nachrichten dier in ihr Schickſal ergebenen Feſtung zu überbringen. Was bewog ſie zu landen? Die Offiziere ſchnauben Zorn, und wer wird ihren Aerger nicht nachfühlen: Bei der näch lichen Abfahrt hatte ſich ein ruſſiſcher Soldat heimlich ins Takelwerk ge⸗ klemmt, um die Fahrt in die Heimat mitzumachen. Stunden um Stunden hat er ſich da feſtgeklammert und ſein Gewicht hat die ergrimmten Ballonführer gezwungen immer mehr Ballaſt hinauszuwerfen, ſogar die Meßinſtrumente und die Speiſevor⸗ räte. Bis der Auftrieb nicht mehr genügte und man vor Ueberfliegung der deutſchen Linien hinunter mußte. Auch ſie, wie ihre Flugkameraden behalten alle militäriſchen Geheim⸗ niſſe für ſich, plaudern nur aus, was jedermann wiſſen darf, und ergehen ſich in Verwünſchungen des blinden Paſſagqiers. des Untergebenen, der ſie und ſich wider Willen den Deutſchen in die Hände geſpielt hat und dem ſie jetzt nichts mehr anhaben Können. Der ſchnellgeprüfte Inhalt des Poſtſackes erweiſt ſich mi⸗ litäriſch und nalitiſch als hel nas menſch iich nicht gaanz. Auf Briefbogen, deren erſte Seite mit Darſtellungen von ruſſiſchen Heldentaten und mit einem amtlich vorgedruckten Muſterbrief an die Daheimgebliebenen bedeckt ſind, teilen die Belagerten über⸗ einſtimmend den Ihrigen mit, daß ihr Schickſal beſiegelt ſei: Nowo Georgiewsk kann ſich nicht halten, in wenigen Stun⸗ den wird es dem Feinde ausgeliefert werden; ſie alle fallen in die Gewalt der unbarmherzigen Deutſchen, dieſer Tiere, die bekannt⸗ lich ihre wehrloſen Opfer zu Tode quälen. Gott ſei den armen Seelen gnädig! Manchen paßt auch zu dieſer kurzen Nachricht eine Anſichtskarte mit der prunkhaften Verherrlichung des Vier⸗ verbandes. Wieder andere wählen das Bildnis einer verliebten Akrobatin. Einer ſchreibt unter die farbige Wiedergabe des Boecklinſchen„Sommertages“: Im Lande der Barbaren wird man uns verſchmachten laſſen!(WTB.) 5—ä Die neuen großen Kämpfe im Görziſchen. dem Kriegspreſſequarkier wird e WB. Aus neldet N 5 Nach kaum einwöchiger Pauſe haben die Kämpfe großen Stiles an der Iſonzofrant wieder begonnen. Aus naheliegenden Gründen konnten ſich die Italiener keine längere Ruhe gönnen. Anfangs Dezember ſoll das Par- lament eröffnet werden. Bis zu dieſem Zeitpunkte gilt es, irgendeinen militäriſchen Erfolg mit allen Mitteln und ohne Rückſicht auf weitere ſchwerſte Opfer zu er⸗ zwingen. Auch mögen die übrigen Ververbandsmächte, vor allem England, das die Kohlenverſorgung und damit alle Macht über Italien in Händen hat. zur Fortſetzung 5 nicht von der Stelle rückenden Offenſive gedrängt haben. Jener Erfolg ſoll nun an den Namen der Stadt Görz geknüpft ſein. Was drei vergeblich mit immer ſteigenden Verluſten bezahlte Schlachten nicht zu gewin⸗ nen vermochten, ſoll durch den jetzigen allgemeinen An⸗ ſturm erreicht werden. Dieſer richtet ſich vorerſt haupt⸗ ſächlich gegen jenen Teil der küſtenländiſchen Front, der ſchon in der dritten Iſonzoſchlacht, namenklich gegen Ende, den Hauptangriff zu beſtehen hatte, alſo gegen die Höchfläche von Doberdo, und zwar insbeſondere den Abſchnitt nördlich vom Monte Dei Sei Buſi, dann gegen den Görzer Brückenkopf und den Raum von Plava. Nachdem ſchon am 9. November eine lebhaftere Tätig⸗ keit des Feindes, wie ſie ſeinen großen Angriffen vor⸗ auszugehen pflegt, beobachtet worden war, ſetzte am 10. morgens gegen den ganzen Angriffsraum eine Artillerie⸗ vorbereitung ein, die ſich gegen Mittag zu größter Hef⸗ tigkeit ſteigerte. Die trotz reichlichen Nachſchubes in der Kampfpauſe nicht unerſchöpflichen Munitionsvorräte erlaubten es den Italienern diesmal nicht mehr, das einleitende Geſchützfeuer wie zu Beginn der dritten Iſon⸗ zoſchlacht, auf mehrere Tage auszudehnen. Ihre In⸗ fanterie mußte ſich mit einigen Stunden begnügen. Im Raume von Plava galten dem Orte Zagora wieder die wütendſten Anſtrengungen des Feindes, dem es nach ſiebenmaligem Sturm ſtarker Kräfte am 10. ds. Mts. nachmittags gelang, in die ſüdliche Häuſergruppe des Ortes einzudringen.. Das abendliche Unwetter machte bekanntlich dem Kampfe nahezu an der ganzen Front ein Ende. So beſchränkte er ſich bei Zagora auf ein ſtehendes Feuer⸗ gefecht. Am folgenden Morgen ſchritten unſere Truppen zum Gegenangriff, eroberten die verlorene Häuſergruppe zurück und beſetzten auch zur Verbeſſerung ihrer Stel⸗ lung mehrere anſchließende Gräben des Feindes. Dieſer verſuchte nun einen Angriff nach dem andern, um ſeine frühere Linie wiederherzuſtellen. Alle dieſe Vorſtöße brachen jedoch in unſerem Feuer zuſammen. a Ebenſo erfolglos waren alle Stürme gegen den Görzer Brückenkopf. Am Monte Sabotino wurde ſchon der erſte Angriff an unſeren Hinderniſſen blutig abgeſchla⸗ gen. Die weiteren vermochten im Feuer nicht mehr vorwärts zu kommen. Hierauf beſchränkte ſich die feind⸗ liche Infanterie am zweiten Kampfage auf das Schießen aus ihren Deckungen. Auch bei Oslavija warfen unſere Truppen, darunter Abteilungen des Krainer Infanterie⸗ Regimentes Nr. 17, den ſtürmenden Gegner immer wieder zurück. Vor Zevma wurden ſeine Anſammlungen ſchon durch Geſchützfeuer zerſprengt. Im Abſchnitte von Pod⸗ gora kam es zu den heftigſten Handgranatenkämpfen. Mehrmals verſuchten die Italiener mit Hornſignalen vorwärts zu ſtürmen. Unſer flankierendes Maſchinenge⸗ wehrfeuer machte die Angreifer nieder. Unſere Artillerie ſchoß die feindlichen Reſerven zuſammen, die aus dem Raum von Lueinico nachgezogen werden ſollten. Im nördlichen Teil der Hochfläche von Doberdo waren die Infanteriekämpfe auch diesmal wieder beſon⸗ ders erbittert. An beiden Tagen begannen ſie nach 11 Uhr vormittags und dauerten bis zum Einbruch der Dunkelheit. Bei Peteano vermochte der Feind nach dem erſten abgeſchlagenen Angriff ſeine Truppen durch die Zone des Artilleriefeuers nicht mehr vorwärts zu brin⸗ gen. Am Nordabhang des eonte San Michele gewann er vorübergehend ein Grabenſtück. Er wurde bald wieder reſtlos hinausgeworfen. Die braven Jäger ſchlugen dann alle weiteren Angriffe ab. a N Vor dem Berge ſelbſt wurden die feindlichen Bewe⸗ gungen ſchon durch Feuer niedergehalten. Im Abſchnitte von San Martino hatten namentlich die ungariſchen Infanterie-Regimenter 39 und 46 im heftigſten ſchwe⸗ ren Feuer und gegen die unaufhörlichen Angriffe ſtarker Kräfte durchzuhalten. Wieder bewährte ſich die erprobte Tüchtigkeit dieſer tapferen Truppe. In erbitterten Nah⸗ kämpfen mit Handgranaten oder im Handgemenge Mann gegen Mann ſchlugen ſie den verhaßten Gegner unzählige⸗ male zurück. Gewann er da oder dort ein Stück der zerſchoſſenen Gräben, ſo war er alsbald wieder daraus entfernt. Kein Schritt breit des zerwühlten Karſtbodens ging verloren. Weiter ſüdlich am Monte Dei Sei Buſi wies das Steieriſche Landwehr⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 26 am 10. November fünf italieniſche Angriffe ab, wo⸗ bei es jedesmal die Stürmenden mit herausfordeunden Avanti⸗Rufen und mörderiſchem Feuer begrüßte. Der anſchließende Abſchnitt bis zum Meere ſtand auch zeitweiſe unter Trommelfeuer. Jeder Verſuch der italieniſchen Infanterie, aus ihren Deckungen vorzubrechen, wurde ſo⸗ gleich durch unſer Artilleriefeuer vereitelt. Während dieſer großen Kämpfe an der Haußtan⸗ griffsfront waren im Raume zwiſchen Plava und Flitſch an beiden Tagen, von einem Vorſtoß gegen den Vrſic abgeſehen, keine italieniſchen Angriffe abzuweiſen, wohl aber ſtanden einzelne Teile dieſes Frontraumes unter mehr oder weniger ſtarkem Artilleriefeuer. Bader aden. () Karlsruhe, 15. Nov. Hier wurde kürzlich eine Ausſtellung von Arbeiten verwundeter Soldaten eröffnet. Sie hatte einen derartigen Beſuchsandrang, daß ſämt⸗ liche ausgeſtellten Gegenſtände bereits am zweiten Tage ausverkauft waren. ) Heidelberg, 15. Nov. Eine ſinnige und freu⸗ dige Ueberraſchung wurde am letzten Sonntag, dem Tage des Erntedankfeſtes, den Verwundeten eines hieſigen La⸗ zarettes zuteil. Nach dem Gottesdienſt kamen Knaben und Mädchen mit Blumen und Früchten, die das ver⸗ floſſene Jahr ſo reichlich beſchert hatte, in das Lazarett und beſchenkten damit die Verwundeten, denen ſie da⸗ mit die größte Freude bereiteten. 333 (9) Heidelberg, 15. Nov. Die Heidelberger Ver⸗ band⸗ und Verpflegeſtationen im Kriegsgebiet Brzezany und Stryj verpflegten im Monat Oktober zuſammen 604 Offiziere und 10 495 Mannſchaften.— Die hie⸗ ſige Zweigabteilung des Roten Kreuzes für Gefangenen⸗ fürſorge ſendet auf Weihnachten jedem Gefangenen aus hieſiger Gegend ein Paket im Werte von 8 bis 10 Mk. () Schwetzingen, 15. Nov. Im Amtsbezirk Schwetzingen wurden im Monat Oktober an die Fa⸗ milien von Kriegsteilnehmern im ganzen 98 388 Mark Unterſtützungen ausbezahlt. Davon entfallen auf die Stadt Schwetzingen 21859 Mark, auf die Stadt Hocken⸗ heim 16 182 Mk., auf Friedrichsfeld 8907 Mark. Von Kriegsbeginn bis zum 31. Oktober haben das Reich und die Gemeinden an baren Unterſtützungen, Miets⸗ beihilfen und Gewährung von Naturalien im ganzen 1080838 Mark im Amtsbezirk aufgewendet. () Bruchſal, 15. Nov.(Fleiſchabſchlag.) Die hieſige Metzger⸗Innung hat den Pfundpreis für Kalb⸗ fleiſch um 10 Pfg. ermäßigt. 33 () Pforzheim, 15. Nov. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag fiel ein beim Landſturmbatail⸗ lon Ludwigsburg ſtehender Soldat bei Erſingen aus dem fahrende Zuge. Glücklicherweiſe ſind ſeine Ver⸗ letzungen nicht lebensgefährlich. ()) Freiburg 15. Nov. Als ein ſchlichtes, blei⸗ bendes Denkmal der Kriegsnothilfe wurde geſtern mit⸗ tag die Nagelung des Eiſernen Baumes am Schwaben⸗ tor eröffnet. Die Weiherede hielt Reichstagsabgeord⸗ neter Fehrenbach, der auf den„Stock in Eiſen“ in Wien als das Urbild der zahlreichen Nagelungsdenkmale hinwies; als Jahrhundert lang vorderöſterreichiſche Hauptſtadt habe Freiburg den treueſten Anſchluß an das Vorbild für anſprechend befunden. Not zu lindern, ſei das heilige Amt dieſes Baumes, den das Rote Kreuz und die Kriegsfürſorge mit Genehmigung und unter Mitl⸗ wirkung der Stadtgemeinde hierherſetzten, an den Fuß des ehedem befeſtigten Schloßberges, angelehnt an das alte Tor, das Wahrzeichen vieler blutiger Kämpfe, die urs Freiburgs Mauern in vergangenen Jahrhunderten tob⸗ ten, ein Denkmal dem ſtarken Reiche, das im fürch⸗ terlichſten Völkerringen uns vor feindlichen Einfällen ſchützte. Die Weiherede ſchloß mit den Worten: Unſer eliebter Kaiſer, unſer deutſches Volk und Heer, unſen herrliches Vaterland— ſie leben hoch! Muſik⸗ und Geſangsvorträge umrahmten die ſchlichte Feier. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Hellmann& MANNHEIM. D Lostüm- und Kleiderstoffe, Baumwollwaren, Ausstattungs-Artikel in grosser Auswahl. Bedentend vergrisserie Herkaunisräanme. nur d 1, 5-6 gegenüber dem alten Rathaus und der Firma J. Daut. Ein Zweiggeschäft in unseren früheren Räumen führen wir nicht. Se rende Algerie CCFCCTTCTCTCT0TCTCTbTbTTTTTT Stadt. Sparkasse Sehioetælugen mit Cemeindebürgschaft— mündelsioher. 1 scheehREO%ο H,i6/tuhe Vo, 2950.—Helephon Mo. 51. Samtliehe Hinlagen werden oom Lage der Hinzahlung an Zu 40 betzinst-. Massenstunden-&II? Ur boormit lags: 2& Uhr nachmittags. Mgenturstelle. Georg Röser, Seckenheim. — Natbol. Jünglingsvereſn Seckendeſm. Heute abend ½9 Uhr findet Vertrauensmännerſitzung ſtatt im Schweſternhaus, ebenſo dort Mittwoch Abend ½9 Euchar. Sekt., Donnerstag Abend ½9 im alten Schulſaal neben der Kirche Geſangprobe für alle Mitglie⸗ der ½9 Uhr(Liederſchatz mitbringen), darnach das übliche Turnen. Der Vorſtand Präſes Bihler. Ev. Kirchenchor. Dienstag ½9 Uhr Geſamtprobe Pünktlich erſcheinen. Empfehle Krafta Suppenwürste 40 9. Rolle à ½ Pfund hohenlohesche Erbswurst per Rolle 4&0 und 26 Pfg. Gerstenklocken Pfund S Nfg. Suppengerste Pfund 41 Pfg. Weisse Bohnen pfad 52 Pig. Hartweizengries Pfand 55 Pg. Als Erſatz für Reis empfehle: Deutsches Mittagessen Reisſpeiſen für Suppen und Gemüſen 30 fg Würfel à ca. 130 gr. per Rolle 48 Pfg. Reiswürste Reisflocken per Rolle 45 Pfg. bor. rein t 20 225% Kakao Fettgehalt per/ Pfd. 60, 65, 75 Pfg. van Houtens Roval⸗Cacao per Doſe 70— 1.50— 2.80 Cacao van Bouton u. Bleoker Haushalt⸗Schokolade Tafel 2 Pfg. vorzügliche 6580 Tee afomatische ½ Pfd. 1 mischungen 7 eee eee Arrace„ Rum Cognac Kirsch- und Zwetschenwasser Ucbaun Schreiber Wir bitten genau auf die leHZige Adresse zu achten. —— In 8 5 Abteilungen sind eden vorteilhaite Waren zu Seri Trikotagen Gestrickte Damen-MWestlen 25 pl.. Schulterkragen Stück 2.95 Schultertücher. Stuck 2.95, 1.85 Damen-Unieriaillen gestrickt EFF 95 Pl. 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Bekanntmachung über die Regelung der Kartoffel⸗ preiſe. Vom 28. Oktober 1915. Der Bundesrat hat auf Grund des§ 3 des Ge⸗ ſetzes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914(Reichs⸗Geſetzbl. S. 327) beſchloſſen: 8 1. Der Reichskanzler iſt ermächtigt, nach Preis⸗ gebieten getrennt, für Kartoffeln Höchſtpreiſe feſt⸗ zuſetzen, die beim Verkauf im Großhandel durch den Kartoffelerzeuger nicht überſchritten werden dürfen. Die Höchſtpreiſe eines Bezirkes gelten für die in dieſem Bezirk erzeugten Kartoffeln. Die Höchſtpreiſe gelten für Lieferung ohne Sack und für Barzahlung bei Empfang; wird der Kauf. preis geſtundet, ſo dürfen bis zu zwei vom Hundert Jahreszinſen über Reichsbankdiskont hinzu⸗ geſchlagen werden. Die Höchſtpreiſe ſchließen die Koſten des Transports bis zum nächſten Güter⸗ bahnhofe, bei Waſſertransport bis zur nächſten An⸗ legeſtelle des Schiffes oder Kahnes und die Koſten der Verladung ein. Die Höchſtpreiſe werden von einem Sachverſtän⸗ digenausſchuſſe, deſſen Zuſammenſetzung und Ver⸗ fahren der Reichskanzler beſtimmt, nachgeprüft. g 9.2 Der Reichskanzler erläßt Vorſchriften über die Preisſtellung für den Weiterverkauf im Großhandel und im Kleinhandel. 8 3. Zur Berückſichtigung der beſonderen Markt⸗ verhältniſſe in den verſchiedenen Wirtſchaftsgebie⸗ ten können die Landeszentralbehörden mit Zuſtim⸗ mung des Reichskanzlers für ihren Bezirk oder Teile ihres Bezirks Abweichungen von den gemäß 88 1 und 2 für den Verkauf und den Weiterverkauf im Großhandel und im Kleinhandel feſtgeſetzten Preiſen anordnen. Bei Verſchiedenheit der Preiſe am Orte der ge⸗ werblichen Niederlaſſung des Käufers und des Ver⸗ käufers ſind die für den letzteren Ort geltenden Preiſe maßgebend. 8 4. Gemeinden mit mehr als zehntauſend Einwoh⸗ nern ſind verpflichtet, andere Gemeinden ſowie Kommunalverbände find berechtigt und auf Anord⸗ nung der Landeszentralbehörde oder der von ihr be⸗ ſtimmten Behörden verpflichtet, Höchſtpreiſe für den Kleinhandel mit Kartoffeln unter Berückſichtigung der beſonderen örtlichen Verhältniſſe feſtzuſetzen. Die Höchſtpreiſe müſſen ſich innerhalb der nach 88 2, 3 feſtgeſetzten Grenzen halten. Soweit Preis⸗ prüfungsſtellen beſtehen, ſind dieſe vor der Feſt⸗ ſetzung der Höchſtpreiſe zu hören. Sind die Höchſtpreiſe am Orte der gewerblichen Niederlaſſung des Verkäufers andere als am Wohn⸗ ort des Käufers, ſo ſind die erſteren maßgebend. 5. Gemeinden können ſich miteinander und mit Kommunalverbänden zur gemeinſamen Feſtſetzung von Höchſtpreiſen(8 4) vereinigen. Die Landeszentralbehörden können Kommunal⸗ verbände und Gemeinden zur gemeinſamen Feſt⸗ ſetzung von Höchſtpreiſen vereinigen. 8 6. Soweit die Höchſtpreiſe für einen größeren Bezirk geregelt werden, ruht die Verpflichtung oder die Befugnis der zu dem Bezirke gehörenden Gemein⸗ den und Kommunalverbände. 97. Die auf Grund dieſer Verordnung feſtgeſetzten Preiſe ſind Höchſtpreiſe im Sinne des Geſetzes, be⸗ treffend Höchſtpreiſe, vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914(Reichs⸗Geſetzbl. S. 516) in Verbindung mit den Bekanntmachungen vom 21. Januar 1915 (Reichs⸗Geſetzbl. S. 25) und vom 23. September 1915(Reichs⸗Geſetzbl. S. 603). Die Befugniſſe aus § 2 und§ 4 des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe, erleiden jedoch gegenüber den Kartoffelerzeugern folgende Einſchränkungen: 1. Die Anordnung wegen Uebertragung des Eigentums und die Aufforderung zum Ver⸗ kauf iſt nur zuläſſig gegenüber Kartoffel⸗ erzeugern mit mehr als ein Hektar Kar⸗ toffelanbaufläche. 2. Durch die Uebertragung des Eigentums und die Aufforderung zum Verkaufe darf höch⸗ ſtens über zwanzig vom Hundert der ge⸗ ſamten Kartoffelernte eines Kartoffelerzeu⸗ gers verfügt werden. Auf die Mengen, die hiernach in Anſpruch ge⸗ nommen werden können, ſind die Mengen anzu⸗ rechnen, die der Landwirt bereits nachweislich nach dem 10. Oktober 1915 als Speiſekartoffeln verkauft hat. Der Anordnung, durch die enteignet wird, hat eine Aufforderung an den Beſitzer vorauszugehen, die zu enteignende Menge innerhalb einer beſtimm⸗ ten Friſt auszuſondern. Kommt er dieſer Auffor⸗ derung nicht nach, ſo kann die zuſtändige Behörde die Ausſonderung auf ſeine Koſten vornehmen. Das gleiche gilt von der Anlieferung der enteigneten Kartoffeln von der Niederlaſſung des Landwirts bis zum nächſten Güterbahnhofe. 8 8. Die Landeszentralbehörden erlaſſen die Beſtim⸗ mungen zur Ausführung dieſer Verordnung. Sie können anordnen, daß die Feſtſetzungen nach§ 4 anſtatt durch die Gemeinden und Kommunalver⸗ bände durch deren Vorſtand erfolgen. Sie beſtim⸗ men, wer als Kommunalverband, als Gemeinde oder als Vorſtand im Sinne dieſer Verordnung an⸗ zuſehen iſt. 8 9. Als Kleinhandel im Sinne dieſer Verordnung gilt der Verkauf an den Verbraucher, ſoweit er nicht Mengen von mehr als fünfhundert Kilogramm zum Gegenſtande hat. 8 10. Der Reichskanzler kann Ausnahmen von den Vorſchriften dieſer Verordnung zulaſſen. Er iſt befugt, über ausländiſche Kartoffeln beſon⸗ der Vorſchriften zu erlaſſen. 8 11. Wer den nach§ 10 Abf. 2 erlaſſenen Vorſchriften zuwiderhandelt, wird mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu fünfzehnhun⸗ dert Mark beſtraft. 8 12. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Ver⸗ kündung in Kraft. Der Reichskanzler beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens. Berlin, den 28. Oktober 1915. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrück. Bekanntmachung über die Feſtſetzung der Höchſt⸗ preiſe für Kartoffeln und die Preisſtellung für den Weiterverkauf. Vom 28. Oktober 1915. Auf Grund der§s 1 und 2 der Bekanntmachung über die Regelung der Kartoffelpreiſe vom 28. Oktober 1915 wird folgendes beſtimmt: T. Der Höchſtpreis für Kartoffeln beim Verkaufe durch den Kartoffelerzeuger im Großhandel beträgt für die Tonne 5 in den preußiſchen Provinzen Oſtpreußen, Weſt⸗ preußen, Poſen, Schleſien, Pommern, Bran⸗ denburg, in den Großherzogtümern Mecklen⸗ burg⸗Schwerin, Mecklenburg⸗Strelitz 55 Mark, in der preußiſchen Provinz Sachſen, im Kreiſe Herrſchaft Schmalkalden, im Königreich Sachſen, im Großher⸗ zogtume Sachſen ohne die Enklave Oſtheim an der Rhön, im Kreiſe Blankenburg, im Amte Calvörde, in den Herzogtümern Sachſen⸗Meinin⸗ gen, Sachſen⸗Altenburg, Sachſen⸗ Coburg und Gotha ohne die En⸗ klave Amt Königsberg i. Fr., An⸗ halt, in den Fürſtentümern Schwarz⸗ burg⸗Sondershauſen, Schwarzburg⸗ Rudolſtadt, Reuß ä. L., Reuß j. L. 57 Mark, in den preußiſchen Provinzen Schles. wig⸗Holſtein, Hannover, Weſtfalen ohne den Regierungsbezirk Arnsberg Beschluss. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. n Seckenheim den 16. November 1915. billig abzugeben bei Bürgermeiſteramt A Rech. Mannheim 8 1.10 Volz Koch und beſt Kreis Recklinghauſen, im Kreiſe Grafſchaft Schaumburg, im Großherzogtum Oldenburg ohne das Fürſtentum Birkenfeld, im Herzogtume Braunſchweig ohne den „Kreis Blankenburg und das Amt Calvörde, in den Fürſtentümern Schaumburg ⸗Lippe, Lippe, in Lübeck, 17 Bremen und Hamburg 59 Mark. in den übrigen Teilen des Deutſchen Reichs 55FCCTFCCCCCb00V0T0T0TTb00 61 Mark. II. Der Kleinhandelshöchſtpreis darf den Erzeuger⸗ höchſtpreis desjenigen Preisgebiets, in welches die Kartoffeln zum Verbrauche geſchafft werden, um nicht mehr als insgeſamt eine Mark 30 Pfennig für 50 Kilogramm überſteigen. III. Dieſe Beſtimmung tritt mit dem Tage der Ver⸗ kündung in Kraft. Berlin, den 28. Oktober 1915. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrück.— Verordnung vom 3. November 1915. Die Regelung der Kartoffelpreiſe betreffend. Zum Vollzug der Bundesratsberordnung vom 28. Oktober 1915 über die Regelung der Kartoffel⸗ preiſe(Reichs⸗Geſetzblatt Seite 711) wird verordnet, was folgt: 8 Landeszentralbehörde im Sinne der Bundegrats⸗ verordnung iſt das Miniſterium des Innern. Kom⸗ munalverbände ſind die Amtsbezirke. Die Feſt⸗ ſetzung von Höchſtpreiſen für den Kleinhandel inner⸗ halb der vom Miniſterium des Innern beſtimmten Grenzen erfolgt durch den Vorſtand des Kommunal⸗ verbandes. Vorſtand des Kommunalverbandes iſt der Amtsvorſtand oder ſein Stellvertreter. § 1. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Ver⸗ kündung in Kraft. Karlsruhe, den 3. November 1915. Gr. Miniſterium des Innern. Der Miniſterialdirektor: getz. Weingärtner. Dr. Schühly. Höchſtpreiſe für Kartoffeln betr. Auf Grund des§ 3 der Bundesratsverordnung vom 28. Oktober 1915 über die Regelung der Kar⸗ toffelpreiſe(Reichs⸗Geſetzblatt Seite 711) werden für das Großherzogtum mit Zuſtimmung des Reichskanzlers die höchſten Preiſe für den Weiter. verkauf von Speiſekartoffeln wie folgt feſtgeſetzt: 1. Für den Großhandel iſt ein Zuſchlag von 20 Pfg. für den Zentner zu dem von ihm bezahlten Höchſtpreis zuläſſig. Die Fracht geht zu Laſten des Käufers. 2. Für den Kleinhandel(Verkauf an den Ver⸗ braucher in Mengen bis zu zehn Zentner): a) beim zenterweiſen Verkauf auf dem Wochen⸗ markt oder ab Verkaufsſtelle des Händlers 3 Mk. 75 Pfg. für den Zentner, p) beim pfundweiſen Verkauf 4,2 Pfg. für das Pfund(5 Pfund 21 Pfg., der Bruchteil eines Pfennigs wird auf einen vollen Pfennig aufgerundet). Der Kartoffelerzeuger iſt auch beim Verkauf bis zu zehn Zentner an den vom Reichskanzler feſt⸗ geſetzten Höchſtpreis von 3 Mk. 5 Pfg. gebunden. Nur wenn er an einen Verbraucher frei deſſen Keller oder auf dem Wochenmarkt Mengen bis zu zehn Zentner verkauft, kann er die für den Klein⸗ handel feſtgeſetzten Höchſtpreiſe in Anſpruch nehmen. Die Kommunalverbände, als welche im Sinne der Bundesratsverordnung nach unſerer Verord⸗ nung vom Heutigen die Amtsbezirke anzuſehen ſind, können die Höchſtpreiſe für den Kleinhandel niederer feſtſetzen. Inſolange dies nicht geſchieht, ſind die in dieſer Bekanntmachung bezeichneten Höchſtpreiſe maßgebend. 8 Dieſe Beſtimmungen treten mit ſofortiger Wir⸗ kung in Kraft. Karlsruhe, den 3. November 1915. Gr. Miniſterium des Innern. Der Miniſterialdirekter: gez. Weingärtner. Dr. Schühly. Bekanntmachung. Das Ausmachen von Ftumpen iſt nur in der Ab⸗ teilung XI große Stube des Gemeindewaldes geſtattet, ſonſt iſt es uberall verboten. Seckenheim, den 16. November 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die Unterſtützung aus dem allgemeinen Lehr⸗ gelderfond für das Jahr 1915 betr. Aus dem allgemeinen Lehrgelderfonds für das Groß⸗ herzogtum Baden werden auch im Jahre 1915 Geldbe⸗ träge an bedürftige Lehrlinge verteilt. Geſuche, welche Namen, Alter und Beſchäftigungs⸗ ort des Lehrlings, Stand, Name, Wohnort und Verms⸗ gensverhältniſſe der Eltern, Anzahl der unverſorgten Ge⸗ ſchwiſter des Lehrlings, das zu erlernende Handwerk, Dauer der Lehrzeit und der Betrag des Lehrgeldes, Nachweis Koch. über etwaiges Vermögen, Betragen, Befähigung und Fort⸗ ſchritte des Lehrlings, ſowie etwaige beſondere Unterſtüt⸗ zungsgründ enthalten müſſen, ſind längſtens bis zum 25. ds. Mts. hierher einzureichen. Nach den aufgeſtellten Grundſätzen ſoll die Vertei⸗ lung erfolgen: 1. an Kinder von bedürftigen Witwen, 2. an Kindern von armen Bürgern aus Städten, die nach ihrer Erziehung und Lage nicht zum Feld⸗ oder Ackerbau zu gebrauchen ſind; 3. an Sohne von Staats⸗ oder anderen Dienern, ſo⸗ wie Soldaten, wobei 4. bei ſämtlichen Konkurrenten auf die dürftigſten, fä⸗ higſten und zur anderweiten Lebensart, beſonders zum Landbau mindeſt geeigneten und auf Hand⸗ werker Rückſicht genommen werden ſoll, die beſondere Begünſtigung und Aufmerkſamkeit verdienen. Seckenheim, den 13. November 1915. Hürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Feſtſetzung von Hoͤchſtpreiſen i für Teigwaren betr. Unter Aufhebung unſerer Bekanntmachung vom 7. d. Mts. Amtsblatt vom 15. ds. Mts. Nr. 79— werden hiermit auf Grund der§8 J und 5 des Geſetzes, betreffend Höͤchſt⸗ preiſe vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung vom 28. Oktober 1914 ſowie des§ 1 der Verordnung Großh. Miniſteriums des Innern gleichen Betreffs vom 6. Januar 1915 die Preiſe für die im Kommunaluerbandsbezirk Mann⸗ heim⸗Land zum Verkauf gelangenden Teigwaren(Schnitt⸗ nudeln und Suppenteige), die den Händlern durch Ver⸗ mittlung des Kommunalverbandes zur Verfügung geſtellt werden, mit ſofortiger Wirkung auf 1 Mk. 12 Pfg. für das Rilogramm feſtgeſetzt. i Wer die Höchſtpreiſe übe rſchreitet, wer einen andern zum Abſchluß eines Vertrages auffordert, durch den die Höchſtpreiſe überſchritten werden, oder wer ſich zu einem ſolchen Vertrag erbietet, wird gemäߧ 6 des eingangs genannten Höchſtpreiſe⸗Geſetzes mit Gefängnis bis zu einem halben Jahr oder mit Geldſtrafe dis zu 10 000 Mark beſtraft. Mannheim, den 27. Oktober 1915. roh. gKefirksamt Abt. l. gez. Strauß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 2. November 1915. gürgermeiſteramt: Volz. i Bekanntmachung. Gefangenenfürſorge betr. Wir erſuchen die hieſige Einwohnerſchaft falls Kriegs⸗ teilnehmer in Gefangenſchaft geraten, dies ſofort unter Angabe der Feld⸗ und Gefangenenadreſſe auf dem Rat ⸗ haus Zimmer Nr. 7 anzumelden. Seckenheim, den 28. Auguſt 1915. f gürgermeiſteramt: Volz. bidpostkarten Koch. Koch. sind zu haben bei Gaorg Zimmermann, Hlildastr. 88. 85