Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 40 Pfg. bei freier Zuſtellung.. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. e 8— 5 Die 0 Kriegschronik 1914 0 17. November: Der Prinz von Wales begibt ſich nach der Front zur Expeditionsarmee. — Unter den in der Schlacht bei Kutno Gefangenen befindet ſich auch der Geuverneur von Warſchau, von Vorff, mit ſeinem Stabe. — Valjevo wird von den Oeſterreichern beſetzt und Obre⸗ novae eingevommen. — Die Türken greifen bei Fab die Engländer mit Er⸗ folg an. — Der ruſſiſche Geſchäftsträber verläßt Kabal, da ſich die Afghanen dem heiligen Krieg anſchließen. November: Reims und Umgebung werden von den 3 Deutſchen wieder heftig beſchoſſen. 0 Neue Kämpfe haben ſich in der Gegend nördlich Lodz entſponnen. — Die Oeſterreicher beſchießen Belgrad. — Die engliſche Regierung beabſichtigt eine Kriegsanleihe von 10 Milliarden Mark, die in zwei Teilen ausgege⸗ ben werden ſoll. 18. — Generalquartiermeiſter von Voigts⸗Nhetz ſtirbt im Großen Haup'qu irtier an einem Herzſ tlas. —::!!!.... i N. 1 Der Weltkrieg. 8 Auf der Weſtfront geht es nach wie vor verhältnis⸗ mäßig ruhig zu. Die gegenſeitige Tätigkeit beſchränkt ſich auf Artillerie- und Minenkämpfe. Bei den Kämpfen um Riga griffen abermals von der Nordſpitze Kurlands aus ruf e Zerſtörer ein, indem ſie Petragge und die Gegend ſüdweſtlich davon beſchoſſen. Im übrigen iſt die Lage unverändert. Die große Offenſire iſt in den Stellungskrieg übergegangen, nachdem ihre Ziele im großen und ganzen erreicht waren, und die Verfol⸗ a gung unſere ſiegreichen Truppen ſchon recht weit in das unwirtliche Rußland hineingeführt hatte. Wenigſtens 4 trifft dies für die Mitte unſerer Oſtfront, etwa von dem * die Rikotno⸗Sümpfe durchfließenden Pripjet bis zur obe⸗ wren Wilja(öſtlich Wilna), zu. Auf dem rechten Flü⸗ gel waren nach der Offenſive unſerer öße reichiſch-unga⸗ 1 riſchen Verbündeten der letzten Auguſttagen die Ruſſen ſtellenweiſe wieder zur Offenſire übergegangen, ſo daß die Streitkräfte der Mittelmächte genötigt wurden, ſich am Dnjeſtr ſowie an der Strypa, Ikwa und dem Styr verteidigungsweiſe zu verhalten, um Verſtärkungen heran⸗ . zuziehen. Dieſe, aus Teilen der Le resgruppe Linſin⸗ * gen beſtehend, wurden am unteren Styr be derſeits der 3 Eiſenbahn Kowel⸗Kiew eingeſetzt, wo es de Ruſſen ge⸗ * lungen war, an einzelnen Stellen ſich auf dem linken . Ufer des Styr feſtzuſetzen. Sie ſind inzwiſchen faſt überall wieder auf das rechte löſtliche) Ufer deſes Fluſ⸗ ſes zurückgeworfen, nur bei Czartorysk(nordöſtlich Kolki) halten ſie noch einen kleinen Streiſen des weſt⸗ lichen Ufers dieſes Fluſſes beſetzt, um den ſchon ſeit längerer Zeit heftig gekämpft wird. Im übrigen haben die Streitkräfte der Mittelmächte auf die'en Flügel ihre oben näher bezeichneten Stellun en feſt in der Hand: es erſcheint daher ausgeſchloſſen, daß die Ruſſen mit ih en fortgeſetzten Angriffen an dieſer Stele einen nachhal⸗ tigen Erfolg erzielen könnten. Ebenſo ſind die Ruſſen auch unſerem linken Flü⸗ gel gegenüber in der letzten det wieder ſehr tätig ge⸗ weſen. Hier ſtößt das Vorgehen der Heeresgruppe Hin⸗ denburg gegen die untere Düna auf beträcht⸗ lichen Widerſtand. Beſonders ſind es die beiden Flü⸗ gelſtützvunkte des Unterlaufs dieſes Fluſſes, Dünaburg * und Riga, die von den Ruſſen hartnäckig verteidigt werden. Bei Dünaburg haben die Ruſſen ſtarke Kräfte gegen die deutſche Front Ilſenſee⸗Illuxt verſammelt, mit denen ſie ernſte Angriffe unternehmen. Vor Riga, das auf dem rechten Ufer der Däna liegt, die hier die Breite eines Meeresarmes hat, ſind die Schwierigkeiten für die deutſchen Angriffstruppen beſonders groß, denn * hier müſſen ſie in zwei durch den Tirulſumpf getrennten Gruppen kämpfen. Die Nordgruppe, mit dem linken Flügel an den Rigaiſchen Meerbuſen angelehnt, geht bei⸗ derſeits der Eiſenbahn Tukkum⸗Riga vor, während die ſüdliche Gruppe ſich noch im Kampf um die Miſſe⸗Ueber⸗ 1 änge öſtlich Mitaus befindet. Zwiſchen Dünaburg und * tiga, wo unſere Truppen bereits an mehreren Stellen 3 die Düna erreicht hatten, iſt es neuerdings bei Ja⸗ kobſtadt, und zwar auf dem linken Dünaufer, gleich⸗ len fed Kämpfen gekommen, die noch nicht abgeſchloſ⸗ en ſind. 5 — Geexenheimer Anzeiger, ves heimer Anz * 8 Amtsblatt der Bürgermaisterämter Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. in Serbien macht weiter Die Ereigniſſe im Weſten. Churchill über die engliſchen Fehlſchläge. WTB. London, 17. Nov.(Unterhausſitzung vom 15. No⸗ vember.) Churchill ſagte über die Expedition nach Antwer⸗ pen: Der Plan ſtammte urſprünglich von Kitchener und der franzöſiſchen Regierung. Ich ſpielte bei Kitcheners Plan, Antwerpen zu entſetzen, nur eine Nebenrolle. Am 2. Oktober fand ein Miniſterrat ſtatt, worauf ich mich nach Antwerpen be⸗ gab. Ich telegraphierte den Vorſchlag, daß Belgien den Wider⸗ ſtand fortſetzen ſollte der engliſchen und franzöſiſchen Regierung, die in drei Tagen endgiltig telegraphieren ſollten, ob und wie viele Erſatztruppen ſie ſchichen würden. Beide Regierungen nahmen den Vorſchlag an. Es wurde beſchloſſen, Erſatztruppen zu ſenden. Es iſt natürlich richtig, daß die Operationen zu ſpät begonnen haben, aber es iſt nicht meine Schuld. Ich lenkte am 6. September die Aufmerkſamkeit der Miniſter auf die gefährliche Lage Antwerpens, aber es geſchah nichts bis zum 2. Oktober. 0 Die Expedition an den Dardanellen war me⸗ thodiſch und fachmänniſch gründlich erörtert. Sie war keine improviſierte Unternehmung von Dilletanten. Die Admiralität begann im Dezember mit der Erwägung eines kombinierten militäriſchen und maritimen überraſchenden Angriffs. Kitchener ſagte, er könne keine Truppen abgeben. Der anfängliche Plan ſah keinen Angriff auf die Gallipoli-Inſel vor. Der Plan wurde vom franzöſiſchen Miniſter Au gagneur gep üft und ge⸗ billigt. Der erſte Erfolg der Beſchießung der Außenforts übte eine elektriſche Wirkung auf dem Balkan aus und hatte eine ſofortige Rückwirkung auf Italien. Churchill fuhr fort: An⸗ fangs März begann der Fortſchritt der Operationen ſich zu ver⸗ langſamen. Die beweglichen Batterien des Feindes begannen ſehr unbequem zu werden. Darauf wurde beſchloſſen, einen kombi⸗ nierten maritimen und militärjſchen Angriff zu machen. Ich bedauerte die Entſcheidung und wollte den Flottenangriff fort⸗ geſetzt haben, fand aber nicht die Zuſtimmung Lord Fiſhers. Ich erhielt von Lord Fiſher weder eine genaue Leitung vor den Opera⸗ tionen, noch eine feſte Unterſtützung nachher. Wenn er die Operationen micht billigte, hätte er das im Kriegsrat ausſprechen müſſen und hätte damals zurücktreten können. Ich übernehme die volle Verantwortung für die Flottenoperationen, aber für die militäriſche Unternehmung und ihre Ausführung übernehme ich die Verantwortung nur, ſoweit ich Kabinettsminiſter war. Mach⸗ ten es die Flottenoperationen notwendig, daß man militäriſche Operationen folgen ließ und dabei beharrte? Wir hätten un⸗ zweifelhaft nach dem Flottenangriff vom 18. März die Opera⸗ tionen abbrechen können.— Die milisäriſchen Operationen be⸗ gannen erſt am 25. April. Wenn wir in dieſem Zeitraum gewußt hätten„was wir heute über den Verlauf der militäriſchen Opera⸗ tionen wiſſen, ſo würde niemand gezögert haben, den Preſtige⸗ verluſt in Kauf zu nehmen, den der Abbruch des Angriffs auf die Dardanellen verurſacht hätte. Der Beſchluß, militäriſche Operationen folgen zu laſſen, war ſelbſtſtändig und unabhängig von dem Beſchluß über den Flottenangriff. Ich unterſtützte die⸗ ſen zweiten Entſchluß, aber das Weſen des Angriffs auf die Gal⸗ lipoli⸗Halbinſel mußte Schnelligkeit und Energie ſein. eine große Gefahr bedeutet, langſam vorzugehen und lange Pau- ſen zwiſchen den Angriffen zu machen. Andererſeits ſtand un⸗ ſere Armee auf Gallipoli den ganzen Sommer nur wenige Mei⸗ len von dem endgiltigen Sieg entfernt. Ein Angriff wie bei Neuve Chapelle, Loos und Souchez bäcte das Schickſal der türkiſchen Armee beſiegelt. Ich riet das ganze Jahr der Regierung, keine Operationen im Weſten zu unternehmen, ſondern Konſtantinopel zu erobern, und jetzt iſt die Lage völlig verändert. Churchill erklärte, er laſſe dem Generalſtaatsanwalt F. E. Smith alle ſeine Dokumente zurück, damit er ſeine Intereſſen im Unterhaus ver⸗ teidige.— Carſon polemiſtierte gegen die neulich von Grey: abgegebene Erklarung uber die Poneld gegenuber Serbien und ſagte: Greys Erklärung war ungenau und irreführend. Die Re⸗ gierung hatte tatſächlich beſchloſſen, Serbien keine Hilfe zu ſenden. Deshalb verließ ich das Kabinett. Erſt drei Wochen ſpä⸗ ter beſchloß die Regierung, Hilfe zu ſenden, nachdem ſie durch die Beſuche Joffres und Millerands umgeſtimmt worden war.— Premierminiſter Asquith widerſprach Carſon. Engl. Erörterungen über den Frieden. WTB. London, 17. Nov. Der Abgeordnete Tre⸗ velyan ſagte im engliſchen Unterhaus: Es wird be⸗ ſtätigt, daß der Krieg ein Erſchöpfungskrieg ſein wird. Wer einen ſolchen Krieg unter ſechsjahriger Dauer ſchätzt, wäre ſehr ſanguiniſch. Wie wird es eine ſolche Zeit hindurch uns und der übrigen Welt gehen? Ein Erſchöpfungskrieg bedeutet für uns ebenſo wie für Deutſchland den völligen, unwiderbriuglichen Ruin. Ich bin ſcharf getadelt worden, weil ich das Wort Frieden ausſprach, aber ich ſprach nie von einem Frieden um jeden Preis. Ich ſagte: Wir haben gewiſſe Forderungen, ohne die der Krieg nicht enden kann, aber es iſt nicht entehrend und demütigend, die ge⸗ wünſchten Ziele durch Unterhandlungen zu erreichen. Wenn die Deutſchen ohne Kampf aus Belgien herausge⸗ bracht werden könnten, ſollte es auf dieſe Weiſe ie ſchehen. Ich hoffe, daß die Regierung bereit iſt, die nationalen Ziele durch Verhandlungen zu erreichen, wenn ſich die Gelegenheit bietet. Die Regierung ſollte, falls ſie gemachte Friedensvorſchläge ablehnt, der Nation ihren Inhalt bekannt geben.— Bonar Law erwiderte: Wir haben heute zum erſtenmal eine Art Reden gehört, deren eiger, Neckarhauſer Zeitung, Goͤinger Zeitung. eim, Donnerstag., den 18. Nauvember 1915. Es hätte Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Jorlschrilte. wir noch viele hören werden, bis der Krieg endet. Keine Rede konnte einen geringeren praktiſchen Wert haben. Der Vorredner nimmt an, daß die Regierung nicht bereit ſei, die Ziele, für die wir kämpfen, ohne Kampf zu erreichen, wenn wir das auf dieſem Wege können; kann ſich jemand das einbilden? Der Vorredner ſelbſt hat die Bedingungen ausgeſprochen, die die Zweckloſig⸗ keit der Reden zeigen. Er verlangt, daß Deutſchland Bel⸗ gien räumt, Elſaß⸗Lothringen abtritt und dem zuſtimmt, daß die Welt nach dem Nationalitätenprinzip regiert wird. Glaubt jemand, daß Deutſchland Elſaß⸗Lothrin⸗ gen herausgeben und Polen ſeiner Nationalität wieder⸗ geben wird, ohne beſiegt zu ſein? Jeder empfindet eben⸗ ſo wie der Vorredner, was die Schrecken des Krieges ſind. Jeder von uns würde begierig die früheſte Gelegen⸗ heit ergreifen, den Krieg zu beendigen, ſofern es mit Ehren und ohne die Sicherheit unſeres Landes zu ge⸗ fährden geſchehen könnte. Die Zeit wird kommen, wo dieſe Art Redner ausführlich beantwortet werden müſ⸗ ſen. Die Zeit iſt noch nicht gekommen. Das Parla⸗ ment und die Nation ſind entſchloſſen, wie in den erſten Kriegstagen in unſeren Anſtrengungen nicht nachzulaſ⸗ ſen, bis die Ziele, für die wir das Schwert zogen, als der Krieg uns aufgezwungen wurde, befriedigend erreicht ſind. Der Grund der plötzlichen Abreiſe Kitcheners. WTB. Mancheſter, 17. Nov. Der Londoner Kor⸗ reſpondent des„Mancheſter Guardian“ ſchreibt: Der Grund, der die plötzliche Abreiſe Kitcheners veranlaßte, war wahrſcheinlich die jüngſte Kabinettskriſe in Grie⸗ chenland. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 17. Nov. Amtlich wird verlautbart vom 17. November 1915 mittags: 5 Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Nichts Neues. Der Krieg mit Serbien. WTB. Wien, Ir. Nov. Amtlich wird verlautbart vom 17. November 1915 mittags: Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: Die an der Sandſchank-Grenze kämpfenden K. und K. Truppen warfen die letzten montenegriniſchen Nachhuten über den Lim zurück. Die Verfolgung der Serben wird überall fortgeſetzt. Die gegen Sjenica vordringende öſterreichiſch⸗ ungariſche Kolonne warf den Feind aus ſeinen zäh ver⸗ teidigten Gebirgsſtellungen nördlich von Javor. Die deutſchen Truppen des Generals von Köveß ſtanden geſtern abend einen halben Tagemarſch von Raska entfernt. In Kurſumlja iſt es zu Ortskämpfen ge⸗ kommen. i Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 17. Nov. Amtlich wird verlautbart vom 17. November 1915 mittags: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Geſtern fanden im Görziſchen keine größeren Jufanteriekämpfe ſtatt. Auch die Tätigkeit der italieniſchen Artillerie war im Vergleich zu den früheren Tagen bedeutend geringer. Die Lage iſt an der ganzen Südweſtfront unverändert. Vorgeſtern belegte eines unſerer Flugzeuggeſchwader Brescia mit Bomben. Die Flieger konnten ſtarke Brände beobachten. Alle Flugzeuge ſind glatt gelandet. deues vom Tage. Die unheilvolle Politik Venizelos. WTB. Sofia, 17. Nov.(Bulg. Tel. Ag.) In Beſprechung der Auflöſung der griechiſchen Kammer ſchreibt„Echo de Bulgaire“: Die Politik Venizelos, vorteilhaft für ſein Land in den Jahren 1912 und 1913, iſt heute unheilvoll, weil die weſentlichen Bedingungen für ihre Durchführung fehlen. Zunächſt müßte das Einvernehmen zwiſchen allen Balkanſtaaten vollkommen und ihre Bemühungen müßten vereinigt ſein, ſodann müßte ſich der Sieg auf die Seite des Vierverbandes neigen. Weder das eine, noch das andere liege heute vor. Serbien habe, nachdem es durch ſeine heraus⸗ fordernde Tollheit ſeine Beziehungen zu Bulgarien bis zur Herbeiführung des Bruches veraiftet hatte, ſein Ende vor ſich ſehend, auch Griechenland in ſeinen Sturz hin⸗ einzuziehen verſucht. Was einen Sieg des Vierver⸗ bandes betreffe, ſo ſei nicht mehr einzuſehen, wel⸗ ches Wunder ihn herbeiführen könnte. Auf dem Bal⸗ kan insbeſondere laſſe der Untergang Serbiens, die Her⸗ ſtellung einer zuſammenhängenden Front bis Konſtantinopel und bis zu den Dardanellen, ſowie die Unfruchtbarkeit der fr nzöſiſch⸗engliſchen An⸗ e am mittleren Warder einen Zweifel mehr am Endergebnis des Kampfes Die S che Serbiens und des Vierverbandes unter dieſen Umſtänden zu der ſeinigen * zu machen, heiße ſein Land dem Untergang ent⸗ gegenführen. Dem König Konſtantin und den Män⸗ nern des Nachbarkönigreiches ſei es gelungen, dem Un⸗ glück vorzubeugen, das Venizelos in ſeiner Verblendung Griechenland vorbereitete. Sie verteidigen das Recht des Landes Politik für ſich zu machen. Skuludis ſei wie Zaimis Vertreter dieſer Politik. Die Liqui⸗ dierung der Irrungen Venizelos ſei eine Notwendigkeit für das Nachbarkönigreich geworden. Die Auflöſung der Kammer ſei der erſte wichtige Akt zur Aufräumungsarbeit. Griechenland habe ſeine Handlungsfreibeft wie er gewonnen, die Venizelos ſe'nen Vorurteilen und perſönlichen Neigungen geopfert habe. Die Unterhandlungen zw'iſchen Griechenland und dem Vierverband werden immer lebhafter. WTB. Paris, 17. Nov. Der Sonderberichterſtat⸗ ter des„Petit Journal“ in Athen drahtet, daß die Unterhandlungen zwiſchen Griechenland und den Diplo⸗ maten des Vierverbandes immer lebhafter würden, aber noch kein Ergebnis gezeitigt hätten. Es handle ſich darum, die griechiſche Regierung zu veranlaſſen, ihre wohlwollenden Abſichten, die ſie angeblich für die Alliierten hege, genau zu umſchreiben, be onders aber genaue Erklärungen über die zu dehnbare all⸗ gemeine Verſicherung einer wohlwollenden Neutralität zu geben. Es handle ſich darum, die Worte Dragumis über die Entwaffnung aufzuklären und die Frage der Verproviantierung und des Verkehrsweſens für die Landungstruppen zu regeln, ferner die häufi ee! Reibungen, die beſonders zwiſchen Griechen und Eng⸗ ländern vorgekommen ſeien, zu vermei en. Die Fra⸗ ge der Anleihe ſei vorläufig ausgeſchaltet. De griechiſche Regierung ſelbſt erkenne an, daß es unter den gegenwärtigen Umſtänden von ihr nicht ſehr ſchicklich ſei, die Alliierten um eine Unterſtützung anzugehen. Der griech. Marineminiſter auf dem Wege nach Rom. WTB. London, 17. Nov.(Reuter.) Die Blät⸗ ter veröffentlichen ein Telegramm aus Rom wonach der griechiſche Marineminiſter in Neapel angeſom⸗ men und nach Rom weitergefahren ſei. Das Ende der rumäniſchen Kriegshetzer. WTB. Bukareſt., 17. Nov. Zwiſchen Filipes⸗ cu und ſeinem Sohne einerſeits und dem Regierungsblatt „Vittorul“ andererſeits war es wegen Unregelmäßig⸗ keiten, die beide Filipescu dem Kriegsminiſterium zum Vorwurf machten, zu einem Zeitungsſtreit gelom⸗ men. Das Kriegsminiſterium hatte mit der Eröffnung von Schriftſtücken erwidert, die geeignet waren, den Sohn Filipescu bloßzuſtellen. Geſtern griff der junge Fili⸗ pescu den Chefredakteur des Vittorul, Berlescu, auf of⸗ fener Straße an. Es kam zu einer Schlägerei. Das Publikum mußte die Gegner trennen. Der alte Fili⸗ pescu veröffentlicht in ſeinem Blatte den Brief, den er an Bratianu in der Angelegenheit ſeines Sohnes geſchrieben hat, in dem er mitteilt, daß er in der Kam⸗ mer eine Interpellation einbringen werde. Die Lage in Perſien. WTB. London, 17. Nov.(Unterhaus.) Lord Ro⸗ bert Cecil erklärte, es ſeien ruſſiſche Verſtärkungen we⸗ gen Gefährdung der Sicherheit der Diplomaten und Un⸗ tertanen der Entente nach Teheran abgegangen, um im Notfall die ausländiſchen Kolonien zu ſchüzen. Die britiſche Regierung wünſche nichts lieber, als freund⸗ ſchaftliche Beziehungen zur perſiſchen Regierung zu un⸗ terhalten, wenn dieſe wirkliche Maßregel ergreiſen woll⸗ te, um Angriffen auf Amtsperſonen Englands und der Alliierten zuvorzukommen. Der Aufruhr in Indien GKG. Köln, 17. Nov. Ueber die Empörung in Ind ien meldet die„Köln. Volksztg.“: Die in San Francisco erſcheinende Zeitung„Hinduſtan Ga⸗ dar“ veröffentlicht unter dem 12. Oktober weitere Nach⸗ richten über die in Britiſch⸗Indien fortſchreitende Re⸗ volution. Am 5. September kam es im nordöſtlichen Teile von Peſchawar zu einer Schlacht zwiſchen 10 000 Afghanen und britiſchem Militär, wo⸗ bei 1200 Aufſtändiſche fielen. Bei den Kämpfen han⸗ S SSS See Wenn auch dte Selbſtverleugnung nicht zu den größten 10 5 Tugenden gehört, ſo kann man ſie doch mit vollem Recht u den nützlichſten zählen. Wilh. Humboldt. 0 S M H A SSS 22 Weder Glück noch Stern. Eine Geſchichte von Edmund Hoefer. delte es ſich nicht ausſchließlich um Grenzvolker. Die Afghanen, die gleich den Perſern der Türkei und ihren Verbünd en freundlich geſinnt ſind, haben mit dem Ein⸗ fall in Indien begonnen und werfen ſich auf die Eng⸗ länder, die von Süden und Oſten gegen die Afghanen vorgehen, während die Ruſſen von Norden her durch Turkeſtan vordringen. Die Afghanen verſügen über eine Armee von 300 000 Mann bewaffneter lamp⸗ festüchtiger Truppen. An dem offenen Aufſtand gegen England beteiligt ſich hauptſächlich die mohammedani⸗ ſche Bevölkerung in Indien. Ueber die Verſchwö⸗ rung der Eingeborenen in Lahore im letzten Frühjahr wird bekannt, daß 24 der Aufrührer zum Tode und 27 zu lebenslänglicher Gefangenſchaft verur⸗ teilt wurden. In Indien iſt man feſt entſchloſſen, nun mehr die Abrechnung mit dem verhaßten Un⸗ terdrücker und Blutſauger England zu er⸗ zmingen. 0 Von den Dardanellen zurück. Die Thronrede, mit der das osmaniſche Pac⸗ lament eröffnet wurde, beſtätigt, was der Draht uns vordem mitteilte: die Angriffe gegen die Dardanellen ſind zurückgewieſen und geſcheitert. Auf Lord Kitcheners Vorſch'ag wollen Frankreich und England ſich von dem Dardanellen-Unter⸗ nehmen zurückziehen. Der Anſturm auf die Haupt⸗ ſtadt des türkiſchen Reiches, von dem man ſo Großes erwartete, in dem Englands führende Häupter den Be⸗ ginn einer entſcheidenden Wendung e blicken wollten, ſoll aufgegeben ſein. Die Truppen, die in der Gräben auf Gallipoli und an der Supvla-Bucht bitterharte Tage zu überdauern hatten, ſehen den Tag vor ſich, an dem ſie von der„Halbinſel des Todes“ werden zurückre)⸗ ren können. Ob mit Freuden? Es winkt ihnen ja. nur neue Kriegstätigkeit auf anderen Kriegsſchaupläte:. So wird es ihnen gleich ſein, ob ſie hier oder in Ser⸗ bien oder in Aegypten und Indien England ihr für Geld verkauftes Leben opfern. Für die e gliſche Kriegs⸗ leitung aber bedeutet der Entſchluß der Aufgabe dieſes Kampfplatzes einen Schritt, zu dem man ſich nur äu⸗ ßerſt ſchwer entſchieden haben wird. Er kommt dem Eingeſtändnis einer offenbaren Niederlage gleich, zumal man dem eigenen Zeuanis nach die Ehre des Landes gerade bei dieſem Un eenehmen engagiert ſieht. Es müſſen deshalb außerordentlich ſchwerwie⸗ gende Gründe geweſen ſein, de für dieſen Schritt in die Wagſchale fielen. Das britiſche Reich muß ſich zurzeit tatſächlich in einer ſehr ſtark bedrohten Situation befinden, die nicht allein durch die Lage in Serbien be⸗ gründet ſein kann. Wir erinnern uns des Wortes As- quiths, daß Kitcheners Abreiſe durch das Eintreffen eine ſehr ernſten Nachricht veranlaßt ſei, und nehmen de Aufgabe des Dardanellenunternehmens als enen wei⸗ teren Beweis für die augenblickliche Schwieeigkeit des engliſchen Imperiums. Allerdings möchte man den Eindruck, den dieſer Entſchluß nach allen Seiten hin machen muß, ab⸗ ſchwächen.„England teilte Rußland mit, daß es auf das Dardanellenunternehmen verzichte“, heißt es in der erſten 1 damit den Anſchein erwe kend, als habe es ſich bei dem ganzen Beginnen nur um eine Hilfsaktion für Rußland gehandelt, dieſem zur Er⸗ möglichung einer Munitionszufuhr und Getreidezufuhr auf dem Wege über das Schwarze Meer in das Mittel⸗ ländiſche Meer hinein, Erleichterung zu ſchaffen. Die als entſcheidende Hilfsaktion geplante Unterre)mung möchte man ſo zu einer gelegentlichen und belangloſen Nebenoperation herabdrücken, deren Aufgabe bedeutungs⸗ los ſei. Man wird dieſen Täuſchungsverſuch, ſo will⸗ kommen er den engliſchen Machthabern im Augenblick wäre, nicht durchführen können. Zu git iſt noch in Er⸗ innerung, daß man an die Dardanellen ging, um die gegen den Suezkanal gefürchtete türkiſche Angriffsbewe⸗ gung abzulenken und gleichzeitig dem türkiſchen Reich durch die Eroberung ſeiner Hauptſtadt den Stoß ins Herz zu verſetzen, der es für den weiteren Fortgan des Krieges ein für allemal matt ſetzen würde. Da dabei die engliſchen Augen zu gleicher deit in wenig bundesbrüderlicher Weiſe auch auf Rußland gerichtet waren, dem man in der ſeit Peter dem Groſet tradi⸗ man dieſe beiden Menſchen vor ſich ſah, gar nicht erſt tionell erſtrebten Beſetzung Konſtantinopels zuvorkommen Es war furchtbar, es iſt nicht zu beſchreiben, zu wiederholen! Ich ſtand wie erſtarrt, ſtatt mich zwiſchen ſie zu werfen. Denn wohin der Menſch in dem Zuſtande Friſingen's gelangen kann, und was in ihm geſchehen mag oder vielmehr geſchehen muß,— das war, wenn zu fragen!— Allein, mochte geſchehen, was da wollte, ich war in dieſem Augenblick wie gelähmt und vermochte kaum zu atmen. Und wie gelähmt und erſtarrt ſtand auch Alfred und ſchien nichts von dem eiſernen Griff zu empfinden, der ſeine Schulter zuſammenpreßte. Er ſtarrte den Geg⸗ ner an und hörte die vernichtende Worte— verſtand er ſie überhaupt? — Iſt ſie bei Ihnen?— Ich wollte, braucht nur nebenbei erwähnt zu werden, um g auch an dieſem Punkte die den Vierverband zer fleiſchenden Intereſſengegenſätze aufzuzeigen. Wie man aber von dem Beginnen die Entſcheidung des ganzen Kriezjes er⸗ wartete, ſo iſt ſeine Aufgabe trotz aller jetzt einſetzen⸗ den Beſchwichtigungsverſuche das offene Eingeſtändnis der Niederlage. f — Mit vollem Recht feiert ihn als ſolches auch die Thronrede im osmaniſchen Parlament. Wir ſchlie⸗ ßen uns dem dort der türkiſchen Widerſtandskraft geſpen⸗ deten Lob aus vollem Herzen an. Dauernd werden ihre Heldentaten auf Gallipoli und an der Suvla⸗Bucht, wo ſie in nachhaltigſtem Widerſtand das Anſtürmen ei⸗ nes überlegenen Feindes zuſchanden machten, der Ge⸗ ſchichte dieſes Weltkrieges als größter Ruhme titel ein⸗. gezeichnet bleiben. Aus dem Verlauf der nun beendeten Ex⸗ pedition mag folgendes herausgeſtellt werben. Nach⸗ dem man ſeit Februar den Plan, durch die Dardanellen auf Konſtantinopel vorzuſtoßen, erwogen hatte, entſchloßd man ſich ſeine Ausführung zunächſt durch eine Forcierung 2 der Dardanelleneinfahrt zu erzwingen. Die te: Plan ſchei⸗ terte durch den Verlauf der Schlacht vom 18. März, in der die Linienſchiffe„Irreſeſtible“ und„Ocean“, da⸗ 05 das franzöſiſche Linienſchiff„Bouvet“ ſanken,„Gau U 4 5 8 ois“ aber ſchwer getroffen, nur mühſam vor dem Unter⸗ gang bewahrt werden konnte. Jetzt wollte man das Ziel durch Heranziehung bedeutender Landſtreitkräfte erreichen, die nördlich und ſüdlich der Dardanellerein⸗ fahrt gelandet wurden. Nördlich auf der Halbinſel Galli⸗ poli engliſche Hilfstruppen, vor allem Auſtralier, ſüd⸗ lich Franzoſen. Die Expedition ſtand unter dem Ober⸗ befehl Lord Hamiltons. Ihre Landung auf der Südſpitze Gallipolis, im Geſchützbereich der türkiſchen Befeſtigungen, bedeutet immerhin eine Leiſtung. Ihr Fortſchreiten aber ſcheiterte an der ungeahnten Wider⸗ ſtandskraft der Türken. jeſtic“ und„Triumph“ zum Sinken brachten und den „Agamemnon“ ſchwer beſchädigten: Verluſte, die die Oberleitung veranlaßten, die neue en, größeren Kriegs⸗ ſchiffe aus der unmittelbaren Gefahrenzone fort in ſich e e Häfen zu nehmen, die aber damit auch das Vorwärts⸗ kommen der Landtruppen unmöglich machten, weil ſie 1. dieſen den Schutz und die Unterſtützung der ſchweren, weitreichenden Schiffsgeſchütze entzogen. b 9 Außerſtande, an den alten Stellen vorwärtszukom⸗ men, unternahm man dann im Auguſt einen Lan⸗ dungs verſuch an der Suvlabucht, am nördlichen Teil der Halbinſel Gallipoli. Da man ſehr vorſichtig zu Werke gegangen war, gelang es tatſächlich, eine nicht geringe Truppenmacht zu landen und auch ein nicht unbeträchtliches Stück landeinwärts vorzudringen. Schon war der Jubel in Paris und London groß. Der überaus ſchnellen und überraſchenden Zuſammenziehung türkiſche: Truppen aber gelang es bald, jedes weitere Vordringen nicht nur aufzuhalten, ſondern die Gelandeten gar wie⸗ der zurückzutreiben. Sie mußten bis faſt unmittelbar an die Küſte zurück, wo ſie ſeitdem im verluſtreiche! und doch ausſichtsloſen Stellungskrieg beharrten. Der Kaiſer bei den Truppen in den Pripetſümpfen. WTB. Aus dem Großen Hauptquartier wird uns geſchrieben: 5 Der Kaiſer weilte am Anfang der letzten Woche bei unſeren Truppen in den Pripetſümpfen. Nachmittags fuhr er im Bahnhof Breſt-Litowsk ein. Der Bahn⸗ hof ſelbſt iſt eine Ruine, auf dem die deutſche Kriegsflagge weht. Vor den aufgeräumten Trümmern ſtand die Ehren⸗ kompagnie, geſtellt von einem bei Breſt⸗Litowsk lie ſenden Landſturm⸗Bataillon. Unter den Klängen der Natio⸗ nalhymne ſchritt der Kaiſer nach Begrüßung der un⸗ mittelbaren Vorgeſetzten die Front der e grauten Sol⸗ daten ab und ließ die Kompagnie im Parademarſch vor⸗ beimarſchieren. Haltung und Ausſehen der Leute waren vorzüglich, ſtramm aufgerichtet blickten ſie ihrem o ſten Kriegsherrn ins Auge. 18552 Vom Bahnhof begab ſich der Kaiſer im Kraftwagen zur Bitadelle. Hier hatte er beim Manöver im Jahre ſie finden!— Ich allen bevorſtand. Und indem muß!— Ah, Menſch,— ſagen Sie— ah, ich ſehs Ihnen an!— Ja— bei Ihnen! Fort!— Was tue ich dann hier?“Und ſich herumwerfend, ſo ungeſtüm war 5 ſeine Bewegung, flog er aus der Tür. „Friſingen ſtürzte ihm nach.„Haltet ihn, den Ver⸗ räter, den Dieb— den Dieb!“ ſchrie er hinein in die hallenden Gänge des alten Hauſes und ſtürmte die Treppe hinab. 8 Ich folgte ihm, ſo ſchnell ich konnte, und war faſt zu gleicher Zeit mit ihm am Haustor; auch Bernhard 1. und andere ſtürzten herbei auf den Ruf des Gebieters. Aber für den wahnſinnigen Flüchtling kamen wir alle 1 dennoch zu ſpät. Der Wagen, der ihn von der Station gebracht hatte, hielt noch vor dem Hauſe, die Pferde an⸗ geſpannt. Woher Alfred die Waffe genommen, wie ihm der Schnitt ſo ſchnell gelungen— wer fragte jetzt danach? 4 Genug, er hatte, bevor der Kutſcher nur begriffen, die Stränge eines Pferdes durchſchnitten, ſich aufgeſchwungen und jagte, da wir heraneilten, ſchon aus dem Hoftor, den Berg hinab. 8 „Ihm nach!“ ſchrie Friſingen außer ſich. Es iſt ein Dieb, ein Ehrendieb!“ l er ſüct es i „Den holt ihr nicht ein,“ſagte der Kutſcher mit einem 1 Fluch.„Es iſt mein beſter Gaul, und er kommt gerade auf der Station an, wenn der Zug abgeht.“ Das Gefühl, das mich in dieſem Augenblick durch⸗ drang, kann ich nicht beſchreiben. Es war, als riſſe die Betäubung, die mich während der letzten Minuten um⸗ fangen hatte, wie ein wirkliches, körperliches Etwas mitten auseinander und ließe Denken und Ueberlegen, die klare Auffaſſung der Gegenwart und ihrer Forde⸗ rungen in meinen Kopf zurückkehren. Ich begriff nich nur, was ich geſehen und gehört, ſondern auch, was un ich Friſinge a Urüc J Noch ſchwieriger wurde ihre Lage, als Ende Mai deutſche Unterſeeboo e über⸗ raſchend auf dem Kriegsſchauplatz auftauchten, den„Ma⸗ 1 8 1886 als Gaſt des Zaren gewohnt. Was die Rüſſen bei der Schnelligkeit der Räumung der Feſtung e eſtören konnten, haben ſie zerſtört. Die ausgedehn'en Kaſernen der Zitadelle liegen in Trümmern. Auch bei dem Fort Kowaljewo, wohin die Fahrt weiterging, ſind die Betonbauten zum Teil geſprengt, zum Teil aber ebenſo wie die Hinderniſſe noch voll erhalten. Dann ging die Fahrt am Uebungslager Pugatſchewa vorbei zur Stadt. Breſt⸗Litowsk, noch vor wenigen Wochen eine von 60 000 Einwohnern bevölkerte Stadt, iſt zu vier Fünfteln verbrannt. Die Ruſſen haben Hab und Gut der Bewohner planmäßig vernichtet und die Bevölkerung mit ſich ins Elend weggeſchleppt. Im Bereiche der Fe⸗ ſtung gibt es keinen einzigen Landesbewohnen mehr, nur Truppen aller Gattungen bildeten in den Ruinen⸗ ſtraßen Spalier. N Am nächſten Morgen traf der Kaiſer vorn in der Front in Pinsk ein. In der von den Ruſſen für ihren Rückzug neu angelegten Halteſtelle Pinsk⸗Wald re ließ er den Zug. Die trübe Novemberſtimmung des Vortages hatte ſtrahlendem Sonnenſchein Platz gemacht. Auf dem Bahnhofe ſtand die Ehrenkompagnie, diesmal geſtellt von jungen Sodlaten. Hinter dem Bahnhof reihten ſich in Parade mehrere Brigaden der Bugarmee. Vom brau⸗ ſenden Hurra vieler tauſend junger Soldatenke)len be⸗ grüßt, ſchritt der Kaiſer die Front der Truppen ab, deren Haltung und Ausſehen ihm die unerſchütterte Kraft und den unverminderten Siegeswillen ener Truppen zeigte, trotz der gewaltigen Leiſtungen dee Verfolgung und des jetzt ſtattfindenden Stellungskampfes in unwirt⸗ lichſter Gegend. b Von hier begab ſich der Kaiſer zu einem kurzen Beſuch der Kathedrale nach Pinsk. Auf den Straßen drängte ſich, anders als in Breſt⸗Litowsk, das Volk der 4050 000 Einwohner zählenden Stadt. Die Weiter⸗ fahrt führte den Kaiſer bis in die Stellungen der Trup⸗ pen öſtlich von Piunsk, am Schilfmeer der Pripetſümpfe. Auf den Sanddünen am Oſtufer des Strumen und der Jaſiolda waren die ruſſiſchen Stellungen und Hinder⸗ niſſe ſichtbar. Am Abend des Tages fuhr der Kaiſer, der den Trup⸗ pen ſeine Freude über die vorzügliche Verfaſſung und ſeinen Dank für ihre Leiſtungen hatte übermit'eln laſſen, über Breſt⸗Litowsk zu einer anderen Armee auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz. * Baden. () Karlsruhe, 17. Nov. Der Malermeiſter und Hilfsaufſeher im Bruchſaler Zuchthauſe Gotthard Kilb aus Frankfurt a. M. wollte ſich Frauen, deren Män⸗ ner im Felde ſtehen, in unſittlicher Weiſe nähern. Um ſie gefügig zu machen, ſchrieb er anonyme Briefe an die Frauen, in denen er dieſe in infamer Weiſe verleumdete. Ferner ließ er ſich drei Schreiben von einem Zucht⸗ hausgefangenen auf der Schreibmaſchine anfertigen, die das Ausſehen hatten, als kämen ſie von der Karlsruher Staatsanwaltſchaft. Wegen fortgeſetzter Verleumdung und wegen mehrfacher Urkundenfälſchung wurde Kilb zu 2 Jahren Gefängnis, abzüglich 3 Monaten Unterſu⸗ chungshaft verurteilt. () Eberbach, 17. Nov. Der Malerlehrling Sig⸗ ler, der unter eigener Lebensgefahr den gleichaltrigen Körber aus dem Neckar rettete, erhielt die Rettungs- medaille. 5 ( Großſachſen, A. Weinheim, 17. Nov. Dem Arbeiter Kratzer aus Hochſachſen wurde in der hieſigen Preßhefefabrik durch eine herabfallende Eiſenſchiene das rechte Bein nahezu abgeſchlagen. Wegen des ſchweren Knochenbruches wurde der Verunglückte ins Heidelberger Kranenhaus überführt. () Plankſtadt, 17. Nov. Der Ertrag der hieſigen Tabakpflanzungen iſt auf etwa 3000 Zentner einzuſchät⸗ zen. Er könnte um etwa 1000 Zentner höher ſein, wenn nicht der im vergangenen Sommer zweimal guf⸗ getretene Hagelſchlag Schaden verurſacht hätte und wenn nicht infolge zu ſpäten Setzens zahlreiche Tabakpflanzen zurückgeblieben oder völlig eingegangen wären. ( Pforzheim, 17. Nov. Ein tödlicher Unglücks⸗ fall ereignete ſich auf der ſogenannten ſchmalen Steige beim Krankenhaus. Der 39 Jahre alte Dienſtknecht Schmidt half einem anderen Fuhrknecht einen Wagen der in die Waſſerrinne geraten war, wieder auf die Straße zu bringen. Dabei geriet der Wagen ins Rollen und erdrückte Schmidt. (Gernsbach, 17. Nov. chenmarkt war keine Butter zu erhalten. Auf dem geſtrigen Wo⸗ Die Butter⸗ frauen ſtreiken und bleiben mit ihrer Butter zu Hauſe. ( Bühlertal(A., Bühl), 17. Aug. Ueber Nacht hat der Winter bei uns ſeinen Einzug gehalten. Nach⸗ dem ſchon am Sonntag bis herab zu 600 Meter Höhe ſtarker Schneefaall eingetreten war, zeigen unſere Berge heute bis ins Obertal herunter ein weißes Gewand bei einer Temperatur von— 3 Grad Celſius. (Freiburg, 17. Nov. Das Erzbiſchöfl. Domkapitel hat den Univerſitätsprofeſſor Dr. Simon Weber in Frei⸗ burg zum Domkapitular gewählt. Der neuerwählte Dom⸗ kapitular iſt am 1. Januar 1866 in Bohlingen bei Ra⸗ dolfzell geboren und ſtudierte an der Freiburger Uni⸗ verſität. Er wurde 1891 zum Prieſter geweiht, wurde ſpäter Privatdozent an der hieſigen Univerſität und nach dem Hinſcheiden von Prof. Rückert ordentlicher Profeſ⸗ ſor für neuteſtamentliche Exegeſe. Die reiche ſchriftſtel⸗ leriſche Tätigkeit bewegt ſich in der Hauptſache auf dem Gebiet der neuteſtamentlichen Literatur. * ee . — Geht ſparſam mit Jett um. Uns wird ge⸗ ſchrieben: Durch die jüngſten Maßnahmen kann die Gefahr einer allgemeinen Oel⸗ und Te tknappheit in. Deutſchland als überwunden angeſehen werden. Dennoch ſollte die Lage jedem Vaterlandsfreunde den ſparſamen Verbrauch an Oelen und Fetten zur ſelbſtverſtändlichen Pflicht machen. Bei den minderbemittelten Bevölkerungs⸗ ſchichten dürfte mit Rückſicht auf die außerordentlich ho⸗ hen Preiſe der Oele und Fette ſchon bisher haushälteriſch ſchenn verfahren worden ſein. Das iſt aber allem An⸗ chein nach nicht der Fall in den bemittelten Kreiſen un⸗ ſeres Volkes. Es muß in der jeg gen ernſten Zeit verlangt werden, daß auch in den reiſen nach Mög⸗ i lichkeit auf den Genuß von Oelen und Fetten verzich⸗ ter wird. In jedem Haushalt, wo das Brot mit Wurjpf, Schinken, Speck, Käſe geräucherten Fiſchen, Eiern uſw. gegeſſen zu werden pflegt, könnte auf die Zutat von But⸗ ter, Schmalz, Margarine oder dergleichen ſehr wohl ver⸗ zichtet werden. Der Einzelne würde dieſes kleine Opfer ſchon nach wenigen Tagen nicht mehr empfinden, der Allgemeinheit würde aber durch die eintretende Fetter⸗ ſparnis ein großer Nutzen zuteil. Mit Freuden müßte man es begrüßen, wenn die Gaſtwirte, Hotelbeſitzer uſw. den Privathaushaltungen mit gutem Beiſpiel voran⸗ gehen und den Gäſten zu Aufſchnitt, Käſe uſw. keine Butter mehr verabfolgen würden. Durch ſparſamen Ver⸗ brauch von Oelen und Fetten können auch die Heim⸗ gebliebenen mit dazu beitragen, daß der engliſche Aus⸗ hungerungsplan zu Schanden wird. — Aus Turnerkreiſen. Die Arbeitsverteilung bis zum nächſten Deutſchen Turntag in Bremen hat der geſchäftsführende Ausſchuß der deutſchen Turnerſchaft folgendermaßen geregelt: Die Arbeiten des Vorſitzen⸗ den hat anſtelle des verſtorbenen Geheimrats Dr. Götz in Leipzig Dr. Toeplitz⸗ Breslau als gewählter Stell⸗ vertreter übernommen. Ihm iſt noch ein beſonderer Vertreter zur Seite zu ſtellen. Die Unterausſchüſſe, de⸗ nen Dr. Götz angehört hat, ſind durch Neuwahlen bis zum nächſten Deutſchen Turntag zu ergänzen. Es ſind dies die Unterausſchüſſe für das Jahnmuſeum, für die „Deutſche Turnzeitung“, für die Unfallunterſtützungs⸗ kaſſe, für Stellungnahme zu anderen Turnverbänden, für Ehrenurkunden und Ehrenbriefe, für die Jahnſtiftung, für Vertretung im Jungdeutſchlandbund. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Annahmestelle: 6g Leonh. Bühler, Seckenheim, wohnhaft: An den Planken; kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheck- konto 629 Ludwigshafen a. Rh. Ia. Raupenleim zum Bestrelchen der Raupenfanggürtel a empfiehlt billigst Fr. Wagner's Nachf. in W. Hölls tin Todesanzeige. Den Heldentod für sein Vaterland eines Herzschusses in Russland mein lieber Gatte, mein guter Vater, unser Sohn und Schwiegersohn Herr Friedrich Zimmermann Kompagnieführer und Leutnant der Reserve im Reserve- Infantrie-Regiment Nr. 40 Ritter des Eisernen Kreuzes u. Inhaber der bad. Verdienstmedaille Seckenheim, Rheinau, den 18. November In tiefer Trauer: Frau Anna Zimmermann geb. Sichler nebst Kind. Familie Zimmermann, Bahnverwalter, Familie Sichler. Die Beerdigung findet morgen Freitag nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause, Friedrichstr. 53 aus statt. — VVV — nur d MANNHEIM. D AHostüm- und Kleiderstoffe, Baumwollwaren, Ausstattungs-Artikel in grosser Auswahl. Bedeutend vergrösserte Uerkanisräume. gegenüber dem alten Rathaus und der Firma J. Daut. Ein Zweiggeschäft in unseren früheren Räumen führen wir nicht. Ben! 22. bruchleidende nl bedürfen kein ſie ſchmerzendes Bruchband mehr, wenn ſie meinen in v Nach verſchw., nach Maß und ohne Feder hergeſtellte, 5 und Nacht 3 a tragen. Bin tragbaren Un. perſal⸗Bruchapparat ſelbſt am Mittwoch, den 1. Dez. mittags von 2—8 Uhr und Donnerstag, den 2. Dez. morgens von 8—11 Uhr in Mannheim Hotel Kronprinz mit Muſtern vorerwähnt. Appar., ſowie mit fl Gummi und Federbänder, auch für Kinder, ſowohl mit Leib⸗, Hängel⸗ Umſtands⸗, Muttervorfallbinden, anweſend. Garantiere für fach⸗ gem. ſtreug diskr. Bedienung. J. Mellert, Konſtanz(Bodenſee), Weſenbergſtraß 15. Telefon 515. Bekanntmachung. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß nun zum Ausmahlen des Brotgetreides im Bezirk des Kommu⸗ nalverbands Mannheim⸗Land noch folgende Mühlen zugelaſ⸗ ſen: 1. Bühler— Wieblingen, 2. Heintz u, Warthorſt— Weinheim, Seckenheim, den 18. November 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bürsten- und Pinselwaren, Schwämmen, Teppichklopfern und Türvorlagen L. Gilmer, im Hause d. Herrn G. L. Bühler, Weinhandlung Eingang ins Geschäft über die Treppen im Hof Militär-Uerein Seckenbeim. Todesanzeige. Auf dem Schlachtfelde im Osten starb den Heldentod für sein Vaterland Herr Friedrich ZAlmmermann Kompagnieführer u. Leutnant der Reserse Die Beisetzung auf dem hiesigen Friedhof findet morgen Freitag mittag 3 Uhr statt. Die Kameraden werden hiermit freundl. eingeladen dieser Beisetzung zahlreich an- wohnen u. dem gefallenen deutschen Helden die letzte Ehre erweisen zu wollen. Der Vorstand. 5 Zusammenkunft ½3 Uhr im Lokal. 25 Futterkartoffein von 15 Zentner ab offerieren Gebrüder Weil 1 Mannheim, Lindenhofſtr. 9. Tel. 1833 ade S Iläd den für leichte Arbeit ges nhl. Wo? ſagt die Expedition. Formafdehyd- Saatbeize zur Bekämpfung der Krank⸗ pbpbeiiten des Saatgetreides (an Stelle des früher ver⸗ wandten Kupfer vitriols) empfiehlt Apotheke in Seckenheim. 2-3 Jimmerwohnung zu mieten geſucht. Offerten an d. Expedition. 1 Zimmer u. Küche zu vermieten. Schloßſtr. Nr. 56. 2 immer u. Küche nebſt Zubehör und Stallung zu vermieten. 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Seckenheim, den 15. November 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch darf in Packhen, Repsstroh und an⸗ derem geeigneten Packmaterfal und bitten um Angebote. Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Canalisation 8 Cbem Industrie Friedrichsfeld(Baden). Neu eingetroffen: Winter Hosenstoike anerkannt prima Qualitäten und moderne Dessins zu billigsten Preisen. Emil Werber Nachf. Inh.: Riehard Rall. Christian Grimm en gro. Zigarren- Versandd en de dai Hauptstr. lb Seckenheim Hauptstr. IId Zigarren: Zigaretten Cr und Zigarillos in allen Preislagen. Rauch, Kau- u. Schnupftabake. Zigarren in Kistchen zu 10 Stück von 70 Pf. an Zigarren für unsere Soldaten in postfertigen Kartons FFC 1.— Mk. 5555( 1.— Mk. TTT 120 Mk. II Stek. Feldpostkartons in verschiedenen Grössen 95 Pfg. Für Wiederverkäufer liefere Feldpostkartons von 50 Stek. an billigst frei ins Haus. 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Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß unter dem Schweinebeſtand des Philipp Treiber, da⸗ 1 Mittelſr. 8 die Schweineſenche ausgebrochen iſt. Stallſperre wurde verfügi. Seckenheim, den 17. November 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Gefunden 85 auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 abzuholen iſt eine rille. Seckenheim, den 16. November 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die Brot- und Mehlverſorgung des Fremdenverkehrs betr. Wir bringen nachſtehende Verordnung des Großh. Miniſteriums des Innern vom 29. Oktober ds. Js. zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 5. November 1915. Groſh. Zezirksamt Abt. I Koch. Koch. Bekanntmachung Die Brot⸗ und Mehlverſorgung des Fremdenverkehrs betr. Aufgrund einer mit dem Kgl. Preußiſchen Herrn Regierungspräſidenten in Sigmaringen getroffenen Verein⸗ barung ſind die Angehörigen hohenzollernſcher Kom mun⸗ nalverbände berechtigt, an ihrem Aufenthaltsort im Groß⸗ herzogtum gegen hohenzollernſche Gaſtmarken Brot zu be⸗ ziehen, wähernd umgekehrt die Angehörigen bad. Kommu⸗ nunaloerbände an ihrem Aufenthalt in Hohenzollern Brot gegen badiſche Landesdrotmarken erhalten. Die Vereinbarung tritt am 1. November 1915 in Kraft. Vom 6. November 1915 ab dürfen Tagesbrot⸗ karten und Halbtagesbrotkurten an in Hohenzollern an⸗ ſäſſige Fremde nicht mehr ausgegeben werden. Groſih Ministerium des Innern. Der Mministerlalolrektor: gez. Weingärtner. Beſchluft. Vorſtehendes wird hiermit zur allgemeinen Kennnis gebracht. Seckenheim, den 17. November 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Wekanntmachung. Zur Fortführung des Vermeſſungswerks und Lager⸗ buchs der Gemarkung Neckarhanſen iſt Tagfahrt auf Montag, den 29. November 1915, vormittags 8½¼ Uhr in das Rathaus zu Neckarhauſen anberaumt. Die Grundeigentümer werden hiervon mit dem An⸗ fügen in Kenntnis geſetzt, daß das Verzeichnis der ſeit der letzten Fortführungstagfahrt, alſo ſeit dem 11. Februar 1915 eingetretenen, dem Grundbuchamte bekannt gewor⸗ denen Veränderungen im Grundeigentum wärend einer Woche vor der Tagfahrt zur Einſicht der Beteiligten in den Räumen des Grundbuchamts aufliegt und etwaige Einwendungen gegen die Eintragung dieſer Veränderungen im Vermeſſungswerk und Lagerbuch in der Tagfahrt vor⸗ zutragen ſind. Die Grundeigentümer werden gleichzeitig aufgefor⸗ dert die aus dem Grrndbuch nicht erſichtlichen und nicht zur Anzeige gebrachten Veränderungen im Grundeigentum, insbeſondere auch bleibende Kulturveränderungen anzumel den und die Meßbriefe(Handriſſe und Meßurkunden) über Aenderungen in der Form der Grundſtücke vor der Tag⸗ fahrt dem Grundbuchamte oder in der Tagfahrt dem Fort- führungsbeamten vorzulegen widrigenfalls die Fortführungs⸗ unterlagen auf Koſten der Beteiligten von Amtswegen beſchafft werden. Auch werden in der Tagfahrt Anträge der Grund⸗ eigentümer auf Anfertigung von Meßurkunden, Teilung von Grundſtücken, Grenzfeſtſtellungen und Wiederherſtellung ſchadhafter oder abhanden gekommener Grenzmarken ent⸗ gegen genommen. Neckarhauſen, den 12. November 1915. Bürgermeisteramt. geſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 16. November 1915. gürgermeiſteramt: i Volz. Bekanntmachung. Das Ausmachen von Stumpen iſt nur in der Ab⸗ teilung XI große Stube des Gemeindewaldes geſtattet, ſonſt iſt es überall verboten. Seckenheim, den 16. November 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Gefangenenfürſorge betr. Wir erſuchen die hieſige Einwohnerſchaft falls Kriegs teilnehmer in Gefangenſchaft geraten, dies ſofort unter Angabe der Feld⸗ und Gefangenenadreſſe auf dem Rat⸗ haus Zimmer Nr. 7 anzumelden. 5 Seckenheim, den 28. Auguſt 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Koch.