ee nr. iat. 5 Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 40 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Der leizie R öS SSS S— est de Kriegschronik 1914—— 16——. D S Ser Se 5*. N 5——— 1. Dezember: General v Biſſing iſt zum General⸗ geuverneur von Belgien ernannt worden. — In der Schlacht bei Lodz am 29. November haben ſich deutſche um ingelte Truppen durchgeſchlagen und 12 000 Ruſ⸗ ſen mit ſich genommen. — Die„RNorddeutſche Allgemeine Zeitung“ veröffentlicht neu: Do ume her den eneliſch⸗bel ichen Neulrellätsb uch. — Die deu ſch: Oſtarmee hat vom 11. November bis 1 Dezember 80 000 Ruſſen gefangen. — Seit Beginn der letzten Offenſive gegen Serbien wur⸗ den über 190 Gef endere gemacht, 47 Maſchinengewehre, 46 Geſchütze und zehlreiches Krie d smeterial erbeutet. 2. Dezember: In der zweilen Kriegsſitzung des Reichstags wird der geforderte 5 Milliardenkredit angenommen. — Belgrad wird von den Oeſterreichern eingenommen am Tage der Vollendung des 66. Regierungsjahres des öſterreichiſchen Kaiſers. s 8 Die türkiſchen Truppen nehmen die Stadt Ardanatſch ein. — Die Franzoenſerl den in Marokko eine Ni de lase. — Ein Erdbeben richtet auf der Inſel Leukas große Ver⸗ wüſtungen an. — 5— 2———.— Der Weltkrieg. Die Kriegslage im Weſten und Oſten iſt nach wie vor unverändert. Auf beiden Kriegsſchauplätzen ruhen die Operationen größeren Stiles und beſchränken ſich lediglich auf die Erhaltung und Verbeſſerung der Gräben. Im Weſten wird der Krieg wieder größten⸗ teils unter der Erde, d. h. mit Minen fortgeführt. Bei Prinzren haben die Bulgaren den letzten vernichtenden Streich gegen die Serben geführt. Aus der im amtlichen Bericht aus Sofia angegebenen Beute geht hervor, daß hier der letzte Reſt der im nördlichen Serbien kämpfenden Truppen den Untergang erlitt. Mit der Besetzung von Prinzren, der letzten Stadt Nordſer⸗ biens, die noch in ſerbiſchen Händen war, iſt der ſüdliche Abſchnitt der Linie Ipek— Dſchakowa— Prizren von den verbündeten Armeen genommen worden. Die Serben dürften in ſüdweſtlicher Richtung abgedrängt worden ſein, wo es i vermutlich freiſtand, am Zu⸗ ſammenfluß der beiden Drin-Arme ſich weſtwärts, dem vereinigten Stromlauf folgend, nach Skutari, oder ſüdwärts durch das Tal des ſchwarzen Drin in der Richtung auf Debra⸗Monaſtir zu wenden. Die noch im Raume des Metoja genannten Hochtals von Ipek— Dſchakowa ſtehenden ſerbiſchen Heeresteile haben, wenn ſie ihren Abzug nicht beſchleunigen, dieſe Wahl ver⸗ mutlich nicht mehr, ſondern ſind zunächſt auf Skutari als Rückzugsort angewieſen, da die bulgariſche Armee auf ihrem Verfolgungsmarſch das Tal des ſchwarzen Drin bald erreichen dürfte. Die Verfolgung ſchreitet bei wachſender Beute planmäßig fort. Bis vor wenigen Tagen bot Prizren dem König Peter die letzte Zuflucht im eigenen Lande, bis er, landesflüchtig, in Skutari fremde Gaſtfreundſchaft auf⸗ ſuchen mußte. Dem fliehenden König folgen jetzt die Reſte des geſchlagenen ſerbiſchen Heeres, die bei Prizren über die nur 6 Kilometer entfernte albaniſche Grenze weichen und verſuchen müſſen, ſich irgendwo nach Süden oder an die Küſte durchzuſchlagen. Was auf der 60 Kilometer langen Front von Rudnik bis Prizren zwi⸗ ſchen der Sidtnica und der montenegriniſchen Grenze heute noch an ſerbiſchen Truppen in dem ſchmalen ſer⸗ biſchen Grenzſtreifen ſteht, wird dem Beiſpiel der bei Rudnik und bei Prizren Geſchlagenen bald folgen müſſen. Scharf bedrängt von den aus der Linie Priſtina—Kacanik nach Weſten vorrückenden Verbündeten, müſſen auch ſie Schritt für Schritt den ſerbiſchen Boden aufgeben. Noch 20 bis 30 Kilometer, und auch ſie werden aus Serbien hinausgedrängt ſein, zumal ihre Flügel bei Rudnik und Prizren ſchon von den Verbündeten umfaßt ſind. Ihnen bleibt nur noch der Weg über Djakova, von dem ſie den Weg nach Skutari finden können. Denn über Ipek führen nur in der jetzigen Winterszeit für Truppen völlig ungangbare Bergpfade nach dem Weſten Montenegros über das Gebirge hinüber.. Die Stadt Prizren, die ſich jetzt im Beſitz der Bulgaren befindet, iſt eine der wichtigſten und reichſten Städte des weſtlichen Serbiens. Sie zählt etwa 50 000 Einwohner, die ſich aus Slawen, Albaniern und Wa⸗ lachen zuſammenſetzen. In der äußerſt fruchtbaren Me⸗ toja⸗Ebene, an der Prizrenka⸗Biſtrica liegend, hat die Stadt nicht nur als Handelsſtadt, ſondern auch als Anduſtrieſtadt lange eine bedeutende Rolle. geſpielt. Sechenkhelm, Donzerstag, 2 5— Hmtsblatft der Bürgermeisterämter Seckenheim, Iuesheim, Nearhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. en Z. Dezember 1915. der serbischen Armee gefan Als ſie noch in kürkiſchem Beſitz war, galt ſie als Mit⸗ telpunkt der Waffeninduſtrie faſt der ganzen europäiſchen Türkei; doch iſt dieſer Industriezweig in der jüngſten Zeit in Prizren ſehr zurückgegangen. Dafür ſind die Gerberei, die Herſtellung von Wollwaren und Töp⸗ ferwaren, die Textilinduſtrie, Filigran⸗ und Sattler⸗Ar⸗ beiten die gepflegteſten Induſtriezweige geworden. Au⸗ ßerdem iſt Prizren ein Haupthandelsplatz für Wein, Obſt, Tabak und Mais. Heute dürfte allerdings von den reichen Vorräten kaum noch etwas vorhanden ſein, da ja das ſerbiſche Heer, das an allem Mangel litt, alles aufgezehrt haben dürfte. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 1. Dez. Amtlicher Bericht von geſſern abend 11 Uhr: Den Tag über herrſchte Nebel, Regen und Tauwetter. Aus der Champagne werden außer dem üblichen Geſchützfeuer von der ganzen Front nur Kämpfe mit Hand⸗ granaten gemeldet. Im Artois in der Gegend von Loos und im Elſaß erfolgreiches Feuer unſerer Artillerie, das feind⸗ liche Schützengräben nördlich von Mühlbach im Fech tale zum Einſturz brachte. Belgiſcher Bericht: Geſchützfeuer gegen unſere Front bei Ramscapelle, Pervyſe, Oudeſtuybenskertke, Coſtekerke, ſüdlich von Dixmuiden, Oudeeapelle, Noordſchotle und Pypedaele. Unſere Batterien haben die deutſche Front bei Roobehemme, Oeſſen, Woumen und Bixſchoote beſchoſſen. Zur Einberufung der Jahresklaſſe 1917 in Frankreich. WTB. Paris, 1. Dez. Die Kammer beriet geſtern den Geſetzantrag über die Einſtellung der Jahresklaſſe 1917. Kriegsminiſter Gallieni erklärte, er befinde ſich darin in vollſtändiger Uebereinſtimmung mit Joffre, daß es ſich bei der Forderung nach Ein⸗ berufung der Jahresklaſſe 1917 nur um eine Vor⸗ ſichtsmaßregel handle, der man zuſtimmen müſ⸗ ſe. Die Einberufung bedeute nicht, daß dien Jahres⸗ klaſſe 1917 ſofort an die Front geſchickt würde, aber es ſei notwendig, daß dieſe Jahresklaſſe lange Zeit ſorg⸗ fältig ausgebildet werde, damit ſie für jeden möglichen Fall bereit ſei. Gallieni forderte die Kammer auf, dieſe Jahresklaſſe ſobald als möglich zu ſeiner Verfü⸗ ung zu ſtellen, damit ſie im Frühjahr 19156 bereit fei zu einer Zeit, wo, in Uebereinſtimmung mit den Alliierten die Verſtärkungen und Rüſtungen Frankreichs ihm erlauben würden, eine entſcheidende An⸗ ſtrengung zu machen. Gallieni erklärte, es wüx⸗ den alle Maßnahmen ergriffen, um die Geſundheit der jungen Leute zu ſchonen. Auf die Kritik eines Depu⸗ tierten erklärte Gallieni unter dem einſtimmigen Beifall der Kammer, er kenne weder Verwandte noch Freunde, er kenne nur ſeine Pflicht. Darauf gab der Miniſter Erklärungen über die große landwirtſchaftliche Mobili⸗ ſierung ab, die er in Uebereinſtimmung mit dem Land- wirtſchaftsminiſter für nächſtes Frühjahr vorbereite. Gal— lieni ſchloß mit der Bitte, dem Lande die Jahresklaſſe 1917 zu geben. Durch Handaufheben nahm darauf die Kammer die Geſetzesvorlage an. WTB. Paris, 1. Dez. Kri'gsminiſter Gallieni hat entſchieden, daß der Jahrgang 1917 am 5. Januar 1916 eingezogen werden ſoll. In der geſtrigen weit ausgedehuten Kammerdebatte erklärte Miniſterpräſident Briand: Wir ſind ſicher, daß unſere Hilfsmittel uns erlauben werden, unſer Ziel zu erreichen. Augenblick lich bedürfen wir des Jahrganges 1917 nicht. Ande⸗ rerſeits erklärte aber Krieasminider Gallieni, die Ein⸗ ziehung des Jahrganges 1917 werde verlangt, obgleich die Alliierten hinſichtlich der Truppenbeſtände beſſer da⸗ ſtänden als die feindlichen Mächte. French über die Kämpfe in Flandern. WTB. London, 1. Dez. Feldmarſchall French meldet: In der Nacht zum 25. 11. drang bei Com⸗ mecourt eine Abteilung in die beniſchen Laufgrä⸗ ben ein und warf Handgranaten in verſchiedene tiefe Un⸗ terſtände, die voll von deutſchen Soldaten waren. Bei Givenchy brachten wir eine Mine zum Springen, wodurch zwei Galerien zerſtört und zahlreiche deutſche Bombenwerfer getötet wurden. Die Flieger des Feindes entwickelten eine rege Tätigkeit. Am 28. November kam es zu 15 Luftgefechten. Eine deutſche Ma⸗ ſchine wurde heruntergeholt. Auf das deutſche Flieger⸗ lager in Gits und auf eine Munitionsfabrik in La⸗ Chapelette wurden Bomben geworfen. Der Angriff auf Gits wurde durch 14, der auf La Chapelette durch 19 Flugzeuge ausgeführt. Hier wurde belangreicher Schaden angerichtet. Ein britiſcher Flieger, der am An⸗ griff auf La Chapelette teilnahm, bekämpfte in einem einzigen Luftgefecht 5 deutſche Flugzeuge. Alle unſere Flugzeuge kamen wohlbehalten zurück. Am 28. Novem⸗ Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Aan Reklamen 20 Pfg. na die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. —— genommen. ber warf ein deutſcher Flieger Bomben an der Kuſte ab. Ein franzöſiſcher Flieger zwang einen deutſchen zu landen, ebenſo ein engliſches Waſſerflugzeug ein deut⸗ zſches. Bei Middelkerke zerſtörte ein britiſcher Flieger zein deutſches Unterſeeboot, das, wie man wahrnahm, zin zwei Stücke brach. Während der letzten Tage beſchoſ⸗ ſſen wir verſchiedene Teile der feindlichen Laufgräben. Die feindliche Artillerie war öſtlich von Aveluy, nord⸗ öſtlich von Loos, öſtlich von Neuve Chapelle, öſtlich von Armentieres und öſtlich Ypern in Tätigkeit.(Wie wir an zuſtändiger Stelle erfahren, iſt die Nachricht betref⸗ fend die Zerſtörung eines deutſchen Unterſeebootes durch britiſche Flieger vollſtändig aus der Luft ge⸗ griffen. Angriff auf ein engl. Transportſchiff. WTB. London, 1. Dez. Die letzte Verluſtliſte nennt 57 Offiziere und 895 Mann. 30 Mann vom eng⸗ liſchen Train werden aufgezählt, die beim Angriff auf das engliſche Transportſchiff„Woodfield“ getötet, ver⸗ wundet oder gefangen worden ſind. Dies iſt die erſte Andeutung von amtlicher engliſcher Seite über den Vor⸗ fall. Carſon als Führer der Oppoſition. WTB. London, 1. Dez. Die„Morning Poſt“ befürwortet in einem Leitartikel die Bildung einer O p⸗ poſition und ſpricht den Wunſch aus, daß Sir Edward Carſon deren Führung übernehme. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 1. Dez. Amtlich wird verlautbart vom 1. Dezember 1915 mittags: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Keine beſon⸗ deren Ereigniſſe. Bei den dem öſterreichiſch-ungariſchen Oberbefehl unterſteheuden verbündeten Streitkräften der Nordoſtfront wurden im Monat November an Ge⸗ fangenen und Beute 78 Offiziere, 12 000 Mann und 32 Maſchinengewehre eingebracht. Der Krieg mit Serbien. WTB. Wien, 1. Dez. Amtlich wird verlautbart vom 1. Dezember 1915 mittags: Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: Unſere Truppen dringend umfaſſend gegen Plevlje vor. Eine Kolonne greift die Gradina-Höhe ſüdöſtlich des Metalka⸗ Sattels an. Eine andere erſtürmte in den Nachmit⸗ tagsſtunden und nach Einbruch der Dunkelheit den von den Montenegrinern zäh verteidigten Hochflächenrand 10 Kilometer nördlich von Plevlje. Prizren wurde am 29. November mittags von den Bulgaren genom⸗ men. Die Armee des Generals von Köveß hat im No⸗ vember 40 800 ſerbiſche Soldaten und 26 600 Wehrfähige gefangen genommen und 179 Geſchütze und 12 Maſchinengewehre erbeutet. Der bulgariſche Bericht über die Einnahme von Prizren. „WTB. Sofia, 1. Dez.(Bulgariſcher Generalſtabs⸗ bericht über die Kämpfe vom 29. November.) Gegen Mittag haben unſere Truppen nach Kampf von kurzer Dauer, aber entſcheidender Bedeutung, die Stadt Priz⸗ ren in Beſitz genommen. 16000 bis 17000 Gefangene wurden gemacht, 50 Feldgeſchütze und Haub'tzen, 20000 Gewehre, 148 Automobile und eine Menge anderen Kriegsmaterials erbeutet. Die Zahl der Gefangenen wächſt unaufhörlich. Die Straße zwiſchen Su⸗ hareka und Prizren iſt buchſtäblich bedeckt mit Ka⸗ davern von Zugtieren, verlaſſenen militäriſchen Gegen⸗ ſtänden, Trümmern von Wagen und Geſchützen, Mu⸗ nition und dergleichen. Gefangene und Eingeborene er⸗ zählen, daß die ſerbiſchen Offiziere ihre Ver⸗ bände verlaſſen und in wilder Flucht ihr Heil geſucht haben. Ein Teil ſoll ſich in Zivilkleidern in den Dörfern der Umgebung verborgen halten. Tieſer Umſtand ſoll die Soldaten beſtimmt haben, ſich in Maſſen zu ergeben. Am 28. November nachmittags ſind Kö⸗ nig Peter und der ruſſiſche Geſandte, Fürſt Pru⸗ betzkoi, ohne jede Begleitung mit unbekanntem Ziele davongeritten. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird die Schlacht von Prizren, wo wir die letzten Reſte der ſerbt⸗ ſchen Armee gefangen nahmen, das Ende des Feldzuges gegen Serbien bedeuten. i Rückzug der Franzoſen aus Mazedonien. WTB. Saloniki, 1. Dez.(Agence Havas.) Ju⸗ folge der Räumung des Eugpaſſes von Katſchanik durch die Serben iſt die Vereinigung der franzöſiſchen und der ſerbiſchen Streitkräfte nutzlos und unmög⸗ lich geworden. Auch der Marſch der Franzoſen auf [Veles iſt nutzlos geworden. Die Zurückziehung(Dezon⸗ 8 geſtton) der Cruppen aus ver Gegend von Kriosiac at begonnen. Krivolac, das Mittelpunkt der Unter⸗ nehmungen war, wird bald zu einem vorgeſchobenen Poſten werden, der zur Grundlage Demir Kapu hat, wo die Franzoſen große Streitkräfte zuſammenziehen. Entgegen den Nachrichten aus bulgariſcher Quelle hal⸗ ten die Franzoſen alle auf dem linken Wardarufer bis Krivolac eroberten Stellungen beſetzt. i Kitcheners Rat. i N WTB. Mailand, 1. Dez. Eine Korreſpondenz des„Corriere della Sera“ aus Rom enthält folgende Stelle: Eine hohe, fremde Perſönlichkeit, die dieſer Tage in Rom war, gab ihrer Meinung dahin Ausdruck, daß die Engländer und Franzoſen gut tun wür⸗ den, ſich vom Balkan zurückzuziehen, um ſich in Saloniki zu verſchanzen.(Anmerkung: Gemeint iſt offenbar Kitchener.) Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 1. Dez. Amtlich wird verlautbart vom 1. Dezember 1915 mittags: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Der ge⸗ ſtrige Tag verlief an der Jſonzofront im allgemei⸗ nen ruhiger. Nur der Brückenkopf von Tolmein wurde wiederholt heftig angegriffen. Dieſe Vorſtöße de⸗ Feindes brachen in unſerem Feuer zuſammen. Heute nacht ſetzte ſtarkes Artilleriefeuer gegen dent Nordt⸗ hang des Monte San Michele ein. Gleichzeitig grif fen die Italiener den Gipfel des Berges an. Sie wurden zurückgeſchlagen. Auch feindliche Angriffsver⸗ 9 im Raume von San Martino wurden abgewie⸗ en. 5 Der kürkiſche Krieg. WTB. Konſtantinopel, 1. Dez. Das Hauptquar⸗ tier teilt mit: An der Kaukaſusfront nichts Weſentliches, nur einzelne Erkundungskämpfe.— An der Dardanellen⸗ front Artillerie-, Maſchinengewehr⸗ und Handgranaten⸗ kampf mit Unterbrechungen. Sonſt nichts Wichtiges. 8 Kitchener auf Gallipoli. 3 WTB. London, 1. Dez. Der Sonderberichterſtatter des Reuterſchen Bureaus an den Dardanellen mel⸗ det: Kitchener hat während ſeines Aufenthalts im Mit⸗ telmeer die Front auf Gallipoli beſucht. In ſeiner Anſprache an die Truppen ſagte er, der König würdige ihre Verdienſte, die alle Erwartungen übertroffen hätten. Die Balkanlage. Griechenland weiſt die Forderungen des Vierverbands zurück. WTB. Rom, 1. Dez. Die„Tribuna“ bringt ein Telegramm aus Athen, wonach dort die Lage plötzlich ernſter geworden ſei. Geſtern habe Skuludis den Geſandten des Vierverbandes die griechiſche Antwort auf die letzte Note überreicht und mit ihnen über die Fra⸗ gen, die den Inhalt der augenblicklichen Unterhandlungen bilden, eine Beſprechung gehabt. Es ſcheine, daß Skulu⸗ dis über die guten Abſichten Griechenlands ſich nicht ſehr entgegenkommend ausgeſprochen habe. Er habe erklärt, daß die Zurückziehung der griechiſchen Trup⸗ pen von Saloniki und die vom Vierverband verlangte Ueberwachung der Küſtenzon e Bed'noungen ſeien, die die griechiſche Neutralität in Frage ſtellen und ver⸗ letzen würden.—„Giornale d' Itnalia“ erfährt aus Athen, daß die griechiſche Regierung bereit ſei, den For⸗ derungen des Vierverbandes entgegenzukommen, ſoweit ſie mit der Souveränität und Unabhängigkeit des Staates vereinbar ſeien. Im Falle daß Forderungen gebieteriſch geäußert würden, würde die griechiſche Regierung einen modus vivendi erwägen, der ihre Pflichten als Nation und die durch die gegenwärtigen Umſtände aufgezwungene Lage in Einklang brächte. Neues vom Tage. Eine Aufrage der ſozialdemokratiſchen Reichs⸗ tagsfraktion an den Reichskanzler. WTB. Berlin, 1. Dez. Dem„Vorwärts“ zufolae Der Vogt von Sylt. Roman von Theodor Mügge. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Der alte Herr zog den Hut und muſterte ſcharf den Fremden, der ſich verbeugte.—„Nun,“ ſagte er,„Sie ſcheinen ein Seemann zu ſein, und aus ſolchem Munde hat ein Urteil über Wind und Wetter Gewicht. Glauben Sie, daß das Meer ruhig ſein wird? „Ich glaube wenigſtens nicht, daß es morgen all⸗ uböſe bläſt. Die Wand dort im Weſten und die Wind⸗ ſtreifen über uns deuten jedoch an, daß es leicht etwas unruhiger hergehen kann, als heut.“ „Und doch verkündigen Sie gutes Wetter?“ rief der alte Herr. a„Gutes Wetter nach meinem Geſchmack,“ erwiderte der junge Mann.„Ich liebe es nicht, wenn die Segel ſchlaff an den Maſten hängen. Es geht dem Meere ſo, wie dem Leben. Dem einen gefällt das ruhige, ſtille Dahingleiten, dem andern der Sturm, der auf ſeinen Flügeln ihn davon führt.“ „Zum Schiffbruch,“ ſagte der alte Herr, ironiſch lachend. 5 „Man kann Schiffbruch leiden im ſtillſten Waſſer,“ erwiderte der junge Mann,„oder in idylliſcher Ruhe mit⸗ ten im Sumpf ſtecken bleiben und umkommen.“ „Geh zurück, Lina,“ rief der alte Herr, als das Fräulein einige Schritte gegen den Rand der Klippe tat. „Es iſt unſicher dort, der rote Ton bröckelt ab. Dies ganze Paradies mit ſeinen Kartoffeln und Hammeln wird in einigen hundert Jahren von Wellen und Stürmen verſchlungen ſein.“ „So werden wir das Fräulein ſcherzend har vie jeztaldemotratiſche Reichstagsfrattion veſchloſſe im Reichstag folgende Interpellation einzubringen: Fil der Herr Reichskanzler bereit, Auskunft darüber zu ge⸗ ben, unter welchen Bedingungen er geneigt iſt, in Frie⸗ densverhandlungen einzutreten? Kriegsgewinn⸗Beſteuerung der Einzelperſonen. WTB. Berlin, 1. Dez. Im Hauptausſchuß des Reichstags erwiderte der Schatzſekretär auf die Anregung eines Redners der Fortſchrittlichen Volkspartei den Ent⸗ wurf über die Beſteuerung der Einzelperſonen zur Erfaſſung der Kriegsgewinne im Februar oder März im Reichstage vorzulegen, er glaube mit Si⸗ cherheit, die Vorlage bis zu dieſem Zeitpunkt in Aus⸗ ſicht ſtellen zu können. Er denke nicht an eine rohe, brutale Steuer, nach der einfach in allen Fällen 50 Prozent vom Gewinn genommen werden ſoll. Die ver⸗ ſchiedenen Verhältniſſe ſollten berückſichtigt werden. Auszeichnung des öſterr. Throufolgers. WTB. Wien, 1. Dez. Gelegentlich ſeines Beſu⸗ ches in Wien hat der deutſche Kaiſer den Thronfol⸗ er Gees Karl Franz Joſeph a la ſuite der deut⸗ ſchen arine geſtellt. Der Erzherzog tritt damit an die Stelle, die ſein verewigter Oheim, Erzherzog Franz Ferdinand, viele Jahre hindurch inne hatte. Ein Hand⸗ ſchreiben des deutſchen Kaiſers erinnert auch an dieſe To Hach 8 Der Krieg in Dſtafrita. Aus den allerdings ſpärlich eingegangenen amtlichen Nachrich⸗ ten aus Deutſch⸗Oſtafrika, die bis gegen Ende Juli ds. Is. reichen, ergibt ſich die erfreuliche Tatſache, daß es unſeren Feinden auch weiterhin nicht gelungen war, dort feſten Fuß zu faſſen. Vielmehr haben ſich die meiſten Kämpfe auf feindlichem Gebiet abgeſpielt, in das einzelne Abteilungen der Schutztruppe ſogar auf größere Entfernungen vorgeſtoßen ſind. Von feindlicher Seite liegen über Kämpfe aus neuerer Zeit wieder verſchiedene Meldungen vor, deren Richtigkeit aller⸗ dings noch der Beſtätigung bedarf, teils auch einer Richtigſtel⸗ lung. So haben wir auch jetzt nähere Nachrichten über die Angriffe der engliſchen Seeſtreitkräfte gegen den Kreuzer„Kö⸗ nigsberg“. Sie wurden vom 6. bis 11. Juli nach umfangreichen Vorbereitungen unter ungeheuerem Kräfteaufwand mit vier eng⸗ liſchen Kreuzern, drei Hilfskreuzern, ſieben beſtückten Walfiſch⸗ fängern und zwei neuen von England erworbenen, urſprünglich für Braſilien beſtimmten, 1200 Tonnen großen und ſtark beſtückten Monitoren unternommen. Außerdem flogen über dem Rufidji⸗ Kampfes zwei feindliche Beobachtungs⸗Flugzeuge— alles zum Zwecke der Vernichtung des kleinen Kreuzers„Königsberg“. Unter ſtarker Beſchießung drangen die Monitore und Walfiſch⸗ fänger in das Delta ein und beſchoſſen S. M. S.„Königs⸗ berg“. Nach neunſtündigem Gefecht zogen ſie ſich unverrichteter Sache zurück. Nach den Beobachtungen wurde ein Walfiſchfän⸗ ger außer Gefecht geſetzt, ein Monitor ſchwer beſchädigt. S. M. S.„Königsberg“ iſt vollkommen gefechtsklar und ſee⸗ bereit geblieben und hatte nur geringe Verluſte. Ein Haubitzen⸗ treffer tötete vier Mann. Die feindlichen Monitore hatten nicht unerhebliche Mannſchaftsverluſte. Am 11. Juli wurde„Königs⸗ berg' abermals von den Monitoren gemeinſam mit einem ein⸗ laufenden Kreuzer angegriffen. Nach heldenhaftem Kampfe und nachdem alle Geſchütze außer Kampf geſetzt und mit den beiden letz⸗ ten Schrapnellſchüſſen einer der ſeindlichen Flieger heruntergeholt worden war, wurde das Schiff auf Befehl des Kommandanten geſprengt. Im Gebiet der Nordoſtgrenze entfalteten einzelne Abteilun⸗ gen der Schutztruppe ein rege und erfolgreiche Tätigkeit auf engliſchem Gebiet. Dieſe richtete ſich in der Hauptſache gegen die Ugandabahn ſowie gegen die von dieſer bei Kiu abzweigende Magadibahn und die in letzter Zeit aus rein ſtrategiſchen Gründen in Bau genommene Bahn Voi—Makatu(Taueta). Das Beſtre⸗ ben der Engländer den Bau dieſer nach dem Kilimandſcharo füh⸗ renden Bahn möglichſt zu fördern, und die dagegen deutſcherſeits unternommenen Maßnahmen führten zu einer Reihe von Zuſam⸗ menſtößen, von denen ein größerer am 14. Juli mit einer gründ⸗ lichen Niederlage der Engländer endrte. Dagegen gelang es den Engländern, die Station Bukoba am Weſtufer des Vik⸗ toria⸗Sees mit überlegenen Kräften zu zerſtören, und damit auch die dort befindliche drahtloſe Station. Infolge ihrer bedeu⸗ tenden zahlenmäßigen Ueberlegenheit und ihren techniſchen Hilfs⸗ mitteln iſt den Engländern dieſes Unternehmen gelungen. Aber hohe Anerkennung verdient die verhältnismäßig ſchwache deutſche, in der Hauptſache nur aus Farbigen beſtehende Beſatzung, die den weit überlegenen Feind nicht nur faſt zwei volle Tage aufhielt, ſondern ihm auch recht erhebliche Verluſte beibrachte. Im übrigen beſchränkten ſich die Engländer darauf, von ihren Dampfern aus einige offene Plätze am Viktoria⸗See zu beſchießen, ohne je⸗ schwerlich erleben,“ erwiderte dach arößeren Schaden anzurichten. nicht Evas.“ „Oder wie ein Miniſter der auswärtigen Angelegen⸗ heiten eines abſoluten Königs,“ fiel der junge Mann ein. Die Dame lachte lebhaft auf, der alte Herr aber machte ein abweiſend ernſthaftes Geſicht, und muſterte den Sprecher nochmals von Kopf zu Fuß. „Wenn Sie Mut haben,“ ſagte dieſer zu dem Fräu⸗ lein,„und mir die Hand geben wollen, ſo können ſie dreiſt auf den äußerſten Rand der Klippe treten. Ihr Vater hat recht, es iſt ein falſcher Boden, falſch wie Glück und Größe des Volks, das hier einſt wohnte, oder wie Glück und Freiheit aller Völker. Aber an dieſer Stelle iſt der Felſen feſt; die Säule reicht faſt hinunter ans Meer, das eben mit der Flutwelle in die Kluft ſtürzt, die es unten eingewühlt hat. Fühlen Sie, wie der Boden zittert? Die Geiſter der Vernichtung ſind geſchäftig, Hamlets alter Maulwurf wühlt überall. Doch, was will das ſagen. Die Spanne Zeit, die uns gegeben, ſollte eigentlich keine Furcht vor der Möglichkeit einer Abkürzung aufkommen laſſen.“ Er hatte dem Fräulein die Hand geboten, die ſie annahm und ſich willig bis auf den äußerſten Stein führen ließ. Da ſtanden ſie beide dicht an dem ſenkrechten Abgrund und hinter ihnen hielt der alte Herr den Atem an und ſtampfte nur leiſe mit dem Stocke auf den Boden, aus Furcht, ſein Schelten und ſeine Heftigkeit könnten ein Unglück herbeiführen. Der ſchöne ſtolze Mann mit dem kühnen Geſicht ſtreckte den Arm aus und wies auf die abgeſchliffenen Felſenlager, welche auf eine halbe Meile weit in mächtigen Riffen um die rote Klippe liegen.„Sie 1 5 mich,“ ſagte er,„was ich mit dem Vergleich über ie Nichtigkeit der Größe und des Glücks des Volkes die einſt ſo i 5 fünfzig Dörfer darauf ſtan⸗ den. iſt von geblieben, als dieſer klein delta, wo die allgemeinen Angriffe vor ſich gingen, während des meine, das einſt hier wohnte? Sehen Sie dieſe Inſel, Die 5. Kriegstagung des Reichstags. Berlin, 30. Nov. 1915. Haus und Tribüne ſind ſehr gut beſucht. Am Bundesrats⸗ tiſch: Delbrück, Lisco, Krätke, Jagow, Helfferich. Präſident Dr. Kämpf eröffnet die Sitzung um 2,18 Uhr mit einer Anſprache, in der er die Erfolge unſerer Truppen auf allen Fronten würdigte. Hierbei ſagte der Präſident: Auf der Balkanhalbinſel haben ſich in letzter Zeit Ereigniſſe und Waffen⸗ taten vollzogen, die diplomatiſch und militäriſch glänzend durch⸗ geführt wurden und die es ermöglicht haben, zuſammen mit un⸗ ſeren bulgariſchen Verbündeten den Mord von Serajewo zu rä⸗ chen und den ſerbiſchen Umtrieben, die ſich ſo unheilvoll für Europa erwieſen haben, hoffentlich für alle Zeit ein Ende zu bereiten. (Beifall.) Die ſerbiſche Armee iſt ſiegreich niedergerungen. Die osmaniſche Armee hat ihren alten Ruf bewahrt und das Dardanellenunternehmen zum Scheitern gebracht.(Erneuter Bei⸗ fall.) Das ſtolze England zittert um den Schlüſſel ſeiner Welt⸗ macht. Allen unſeren Feinden iſt es zum Bewußtſein gekom⸗ men, daß wir auf den Schlachtfeldern nicht zu beſiegen ſind⸗ (Beifall) und ebenſo werden ſie in ihren Hoffnungen getäuſcht werden, wenn ſie glauben, uns wirtſchaftlich zu Grunde richten zu können. Es ſoll zwar nicht beſtritten werden, daß in manchen Lebensmitteln Knappheit herrſcht, aber Getreide und Kartoffeln die wichtigſten Lebensmittel des Volkes, ſind reichlich vorhanden und die Organiſation, die dem Lebensmittelmarkt während des Krieges gegeben wird, wird dazu beitragen, auch die anderen Lebensmittel zu erſchwinglichen Preiſen der minderbemittelten Bevölkerung zur Verfügung zu ſtellen. Die Einigkeit der deutſchen Stämme hat das Reich aufgebaut, die Einigkeit des geſamten deutſchen Volkes wird dieſem Reiche eine Zukunft ſchaffen, die es ſichert, gegen frevelhafte Ueberfälle, wie wir ſie haben über uns ergehen laſſen müſſen.(Lebh. Beifall.) Das Haus tritt ſodann in die Tagesordnung ein. 1 Der Antrag Schi'fer(Natl.), nachdem Zuwiderhandlungen gegen§ 9 B des preußiſchen Geſetzes über den Belagerungszu⸗ ſtand während der Kriegszeit bei Vorliegen mildernter Um⸗ 2 ſtände auf Haft oder auf Geldſtrafe bis zu 1500 Mark er⸗ kannt werden kann, wird in dritter Leſung angenommen. 1 Sodann kommen die nachträglich auf die heutige Tagesord⸗ nung geſetzten Vorlagen zur Beratung. An die Kommiſſion ver⸗* wieſen werden die Vorlagen betreffend Altersrente und betreff fend die Kriegsausgaben der Reichsbank. 1 Es folgt die erſte Beratung des Geſetzentwurfes über vorbereitende Maßnahmen zur Beſteuerung der Kriegs⸗ gewinne. 4 Reichsſchatzſekretär Dr. Helfferich: Die Ueberzeugung von 4 der ſittlichen und finanziellen Notwendigkeit dieſer Steuer iſt Eigentum des ganzen deutſchen Volkes geworden. Es handelt ſich um ein vorläufiges Geſetz, das ſpeziell juriſtiſche Perſonen betrifft, die Erwerbszwecke verfolgen. Das Geſetz iſt eine An⸗ gliederung an das Beſitzſteuergeſetz. Jeder, der in der Lage iſt, im Gegenſatz zu der großen Maſſe der Volksgenoſſen in dieſen ſchweren Kriegszeiten ſeine materielle Lage zu verbeſſern, hat die Pflicht, einen Teil ſeines Vermögenszuwachſes dem Vater⸗ land zu opfern.(Bravo.) Das Geſetz ſoll nicht als Strafe angeſehen werden. Wo direkte Uebervorteilungen vorgekommen ſind, müſſen andere Wege gefunden werden, als das Geſetz ſie einſchlägt. Die Steuer ſoll nicht als Zuchtrute gelten, ſondern als Ehrenpflicht. Ein erheblicher Betrag wird dabei zu erzielen ſein, denn die Milliardenaufwendungen, die größtenteils im Lande geblieben ſind, müſſen irgendwo als Vermögenszuwachs in Er⸗ ſcheinung treten. Wir dürfen auf dieſe Beſteuerung nicht verzich⸗ ten, um den Krieg zu einem glücklichen Ende zu führen. Und dieſem Ziele hat ſich alles andere unterzuordnen.(Lebh. Beifall.) Die Vorlage wird dem Reichshaushaltausſchuß überwieſen. 5 Damit iſt die Tagesordnung erſchöpft. Die nächſte Sitzung be⸗ ruft der Präſident. Schluß halb 4 Uhr. * Das Arbe:„ um des Reichstags. WTB. Berlin, 30. Nov. Der Senioren onvent de Reichstags trat heute mittag zuſammen, um über die Er⸗ ledigung der vorliegenden Arbeiten zu beraten. Zunäch ſollen auf die Tagesordnung noch folgende Punkte geſe werden: 1. Erſte Beratung der geſetzlichen Vorſchrifte über die Altersrente. 2. Erſte Beratung des Entwurfe eines Geſetzes über die Kriegsabgaben der Reichsban 3. Entwurf eines Geſetzes über vorbereitende Maßnahme zur Beſteuerung der Kriegsgewinne. Man einigte ſi dahin, dieſe drei Punkte ohne Debatte an die Kommiſſio zu verweiſen. Weiter wurde beſchloſſen, daß das Pl num nach Erledigung der heutigen Tagesordnung ſich b zum 9. Dezember vertes“ um der Kornmiſſion Zeit z ganzen Saume des Horizonts der deutſchen Küſte, vor wenigen hundert Jahren noch ein freies und edle! Volk gelebt. Sein Land iſt von den Fluten verſchlunget worden, ſeine Freiheit iſt verloren gegangen, ſein Glüg und ſeine Größe lebt nur noch in Sagen und Liedern Die Reſte ſeiner Kinder aber halten treu und feſt an den mütterlichen Boden; ſie kämpfen einen unſäglichen furche baren Kampf um jede Spanne breit, und ſelbſt dieſ arme Klippe, auf der nichts wachſen und gedeihen kann die der Sturm kahl fegt und der Wellenſtaub üöberkhieg! wird immer noch von ihnen feſtgehalten, bis der letz: Stein zuſammenbricht. 5 „Wo liegt Deutſchland?“ fragte das Fräulein „Dort,“ erwiderte er.„Von den vielen Vaterloͤn. dern iſt nichts zu ſehen, als Nebel; hier aber,“ fügte lachend hinzu, indem er nach dem Leuchtturm mit der Fahne zurückblickte,„wandeln wir in der Freiheitsſaun⸗ Alt⸗Englands.“ ö „Schmachvoll genug,“ ſagte die Dame ſtolz. „Empfinden Sie das?“ rief der lebhaft. f „Wie ſollte ich es nicht empfinden,“ erwiderte ſe „Dieſe Inſel gehörte einſt zu uns; man hat ſie uns en! riſſen. Ein fremdes Volk hat ſeine Fahne hier auf pflanzt. Dies hochmütige, unerſättliche England, dae Völker unterdrückt und beraubt, ſo weit die Sonne reicht, iſt immer Gegenſtand meines Abſcheues geweſen. Koͤn ten ſie hinauf und das goldene Licht da oben herunter“ holen, ſie würden es zollweis und pfundweis allen Vol kern verkaufen und einen koſtbaren Handelsartikel de machen.“ 5 „Aber das Licht der Freiheit leuchtet überalk,“ vie er mit einem warmen Blick auf ſeine ſchöne Gefährte „und Gott ſei Dank, daß kein Arm hinaufreicht in ewigen Himmel, um es zu beſteuern.“ f Gortſetzung folg.) 5 * neee ed — 7 1 r 7 de e ihren Beratungen zu laſſen. Aan hot, bn zum Be⸗ ginn der Weihnachtsferien die Arbeiten im Plenum fertig; zu ſtellen. 3 Der Balkanplan des Vierverbandes. Was beabſichtigt der Vierverband eigentlich auf dem Balkan? Will er ſeine Expedition durchführen oder nicht? Serbien iſt während der Verhandlungen hierüber zu Boden gebrochen. Der konzentriſche Angriff auf ſein Heer und die gründliche Säuberung des ſerbiſchen Lan⸗ des, das wie mit der Harke ausgekehrt worden iſt, wurde mit jener großartigen Sicherheit und Verſchwiegenheit vorbereitet, die alle Handlungen der deutſch⸗öſterreichiſchen Hauptquartiere auszeichnen. Die ganze Sache traf den Vierverband völlig unvorbereitet. Er hat alſo vorläufig Serbien kaltblütig ſeinem Schickſal überlaſſen. Was alſo hofft er noch erreichen zu können? Die neue Note ,die in Athen überreicht worden iſt, gibt die Antwort. Es iſt für den Vierverband ein Ding der Unmöglichkeit, aus eigenen Kräften in Mazedonien eine Offenſive zu beginnen, die Ausſicht auf Erfolg hat. Die verbündeten Heere der Deutſchen, Oeſter⸗ reicher und Bulgaren kämpfen in unmittelbarer Fühlung mit ihrer Heimat. Die Türkei ſteht gerüſtet in der Flanke. Das Dardanellenunternehmen iſt zuſammengebrochen. Man braucht kein deutſcher Generalſtäbler zu ſein, um ſich zu ſagen, daß angeſichts deſſen und angeſichts des ſo gut wie beendeten Feldzuges eine Hilfsaktion der Engländer und Franzoſen von Saloniki aus Wahnſinn wäre, ſelbſt wenn Griechenland noch ſo geduldig alle Vergewaltigun⸗ gen ſeiner Neutralität duldete. Dem Vierverband lag der Gedanke durchaus nicht ſo fern, den ganzen Verſgch aufzugeben, wenn er nur den Eindruck vermeiden kann, als handle er unter dem Druck der griechiſchen Unbeug⸗ ſamkeit. Auch Italien wird ſich erfolgreich wehren, in das Saloniki⸗Abenteuer hineinzugehen, ſolange die Dinge ſo ſtehen wie bisher. Der ganze Vierverband iſt ſich immer noch keineswegs klar, ob er die Saloniikſache über⸗ haupt wird durchhalten können. Aber wir ſehen jetzt jedenfalls klar in dem einen: wovon er ſein Ver⸗ halten abhängig macht. Der Schlüſſel der Lage liegt in Athen. Griechenland hat die gemeinſame Note des Vier⸗ verbandes, wie man hörte, in„wohlwollendem Sin⸗ ne“ beantwortet, und man ſprach ven einer Entſpannung. Aber die Note bewegte ſich gleich der Antwort in allge⸗ meinen Wendungen, und die Deutung war vielſeitig. Jetzt hat der Vierverband eine zweite Note folgen laſ⸗ ſen, die ihre Forderungen beſtimmter präziſiert. Und jetzt erſt wird es ſich darum handeln, was Griechenland u gewähren bereit iſt, denn es ſcheint, daß dieſe neue ote bis zu ſo erheblichem Grade zu der alten Rück⸗ ſichtsloſigkeit zurückgekehrt iſt, mit der Lord Kitchener zum Unbehagen Frankreichs ſeine Pläne in Athen gleich anfangs enthüllte, daß man ſich des Eindrucks nicht erweh⸗ ren kann: Griechenland ſoll zur ſofortigen Entſcheidung gezwungen werden. Man ſor⸗ dert derartige Zugeſtändniſſe von ihm, daß die Demo⸗ biliſierung des griechiſchen Heeres, von der allerdings auch jetzt nicht die Rede zu ſein ſcheint, faſt ein ſanftes Ver⸗ langen wäre gegenüber der tatſächlichen Nichtachtung der griechiſchen Souveränität, die der Vierverband nunmehr in Form offizieller Forderungen an den Tag legt: Gänz⸗ liche Räumung Salonikis und der anſchließenden Zone, unbedingte Kontrolle über Griechenlands geſamten Schiff⸗ fahrtsverkehr, Durchſuchung der Inſeln, auf denen man Unterſeebootsdepots der Mittelmächte vermutet, Kontrolle über Eiſenbahn und Telegraph, bindende Zuſage, weder die Serben noch ſonſt wen zu entwaffnen, der kämpfend griechiſches Gebiet betritt— man wird kaum etwas fin⸗ den können, was bei Bewilligung dieſer Forderungen noch von Griechenlands Souveränität, geſchweige denn von ſeiner Neutralität übrig bleibt. Steht alſo Griechenland vor der Entſcheidung? Faſt ſieht es ſo aus, als ob man ihm keine Lücke offen laſſen will und als ob man ihm eine Lage aufzudrängen beab⸗ ſichtigt, die der offenen Parteiergreifung für den Vier⸗ verband gleichkommt, falls nicht Griechenland etwa doch mit der Demobiliſterulsg ſeiner Armee ſich völlig in die Hände des Vierverbandess zu geben vorzieht. Und das würde ja auch auf dasſelbe hinauslaufen. Hiermit alſo hat der Vierverband ſeinen Plan gänzlich enthüllt. Er erkennt, daß er ohne die Hilfe eines Balkanſtaates auf dem Balkan zur Ohnmacht verdammt iſt. Die angeblich große ruſſiſche Armee in Beſſarabien iſt ja auch nur ein Bluff, und auf Rumänien zu hofſen darf die Entente vorerſt auch aus anderen Gründen nicht wagen. Daher ſoll Griechenland Farbe bekennen. Fügt es ſich, ſo wird vielleicht auch Italien ſich zur Hilfe bereit fin⸗ den laſſen. Fügt es ſich nicht, ſo muß es die Konſe⸗ quenzen einer Feindſchaft des Vierverbandes tragen. Wie wird es ſich entſcheiden? 7 Baden. Karlsruhe, 1. Dez. Der Verband der mittleren Städte Badens hatte an das Miniſterium des Kultus und des Unterrichts eine Eingabe gerichtet, in welcher das Verhältnis zwiſchen Gemeinde und Volksſchule behandelt war. Das Miniſterium hat nunmehr in ſeiner Antwort erklärt, es müſſe daran feſthalten, daß an dem Cha⸗ rakter der Volksſchule als einer Gemeindeanſtalt nichts geändert werde. Auch unter dem neuen Geſetz und den zu ſeinem Vollzug erlaſſenen Verordnungen verbleibe der Gemeinde noch eine umfaſſende und bedeutungsvolle Be⸗ teiligung an der Schule, weshalb der Anſchauung, daß durch das neue Schulgeſetz Gemeinde und Schule orga⸗ niſatoriſch voneinander geſchieden ſeien, nicht beigetreten werden könne. Der geſchäftsführende Ausſchuß des Ver⸗ bandes der mittleren Städte Badens beſchäftigte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit dieſer Antwort des Unterrichts⸗ miniſteriums und war erneut der in ſeiner Eingabe ſchon niedergelegten Auffaſſung, daß ein erſprießliches Zuſammenwirken zwiſchen Staat und Gemeinde aufgrund der beſtehenden Verordnungen(nicht auch ſchon des Ge⸗ . unmöglich erſcheine. Er war aber der Anſicht, d e Kriegszeit ſchlecht geeianet ſei zur Austraauna N Unnerer Konflikte und daß deshalb die ganze Angelegen⸗ heit bis nach Friedensſchluß vertagt werden ſolle. (Karlsruhe, 1. Dez. Der Landesverband badi⸗ ſcher Schneidermeiſter beteiligt ſich in hervorracender Weiſe an der Herſtellung von Bekleidungsſtücken für das Kriegsbekleidungsamt des 14. A. K. Das Kriegsbeklei⸗ dungsamt will durch den Verband eine gerechte Verteilung der Arbeiten an die Schneidermeiſter im badiſchen Lande erreichen und ſoweit möglich, dem geſamten Schneider⸗ handwerke einen Verdienſt in dieſer ſchweren Zeit zukom⸗ men laſſen. Der Verband verlangt von ſeinen Mit⸗ gliedern im Intereſſe des Heeres nur gute, vorſchrifts⸗, und meiſtermäßige Arbeit und berückſichtigt in der Ver⸗ gebung der Arbeit nur ſolche Meiſter, die dieſer Forderung tatſächlich entſprechen. Auskunft erteilt koſtenlos die für die Verteilung der Arbeiten errichtete Verteilungsſtelle: Schneidermeiſter Joh. Weick, Karlsruhe, Douglasſtra⸗ ße 24 II. . 0 Wolfach, 1. Dez. Der hier erſcheinende„Kin⸗ zigtäler“ konnte in dieſen Tagen das 50jährige Jubiläum ſeines Beſtehens feiern. 5 i ( St. Georgen b. Freiburg, 1. Dez. Im Ortsteil Wendlingen wurden durch Schadenſeuer zwei Scheunen der Witwen Konrad Liebherr und Peter Schitterer ein⸗ geäſchert. Der Viehbeſtand konnte gerettet werden. Die Söhne der Brandgeſchädigten ſtehen im Feld. „„( Freiburg, 1. Dez. Die philoſophiſche Fakul⸗ tät der Univerſität Freiburg hat einſtimmig beſchloſ⸗ ſen, Exzellenz Gäde, den Oberkommandierenden im Ober⸗Elſaß, und dem General der Artillerie v. Gall⸗ witz, der durch den Kaiſer a la ſuite des Freiburger Artillerieregiments geſtellt worden iſt, den Grad eines Doktor phil. honoris cauſa zu verleihen. () Konſtanz, 1. Dez. Heute abend 7 Uhr 40 Mi⸗ nuten geht der erſte ſchweizeriſche Lazarettzug mit fran⸗ zöſiſchen ſchwerverwundeten Kriegsgefangenen von Kon⸗ ſtanz nach Lyon ab. Am Freitag den 3. Dezember trifft der erſte Zug mit deutſchen Schwerverwundeten in Konſtanz ein. Am Samstag den 4. Dezember geht ein zweiter ſchweizeriſcher Lazarettzug mit franzöſiſchen Schwerverwundeten wieder nach Lyon ab. —— Lokales. — Der Feldpahetdienſt. ten an mobile Truppen handelt es ſich um eine milie äriſche Ein⸗ rich ung. Die Beteiligung der Poſtverwaltung beſchränkt ſich darauf, die Pakete anzunehmen und den in der Heimat befindli⸗ chen Militärpaketdepots auszuhändigen. Die bei den heimi⸗ ſchen Poſtanſtalten aufgelieferten Pakete dürfen bis 10 Kilo ſchwer ſein. Das Porto beträgt 5 Pfennig für das Kilo, min⸗ deſtens jedoch 25 Pfennig. Größere Güter im Gewicht über 10 Kilo bis 50 Kilo ſind bei den Eiſenbahn⸗Eilgut⸗ und Qüterab⸗ fertigungen aufzuliefern; dabei ſind die Frach koſten(nabſt 25 Pfennig Rollgeld) im Voraus zu enkrich en. Mit der Weiter⸗ leitung der Pakete von den Milieärpage⸗depots nach dem Felde und der Zuſtellung an die Truppen hat die Poſt niches zu tun. dies liegt vielmehr in den Händen der Hreresverwaltung. Hier⸗ nach iſt es unrichtig, für das Ausbleiben der an Heeresangehörige im Felde abgeſand en Paſee bis 10 Kilo ſes die Poſt e waltung verantwortlich zu machen. Dieſe hat nur die Beförderung von der Aufgabepoſtanſtalt zum Miticärpakerdepot zu vertreten, wo⸗ bei Verluſte oder große Verzö zerungen nahezu ausgeſch oſſen ſind. Die Schwierigkeit liegt in der Beförderung der Pakete in Feindesland, namenerich wenn militäriſche Operationen ſtait⸗ finden. Auch die dem Truppenteil obliegende Zuſtellung der Pakete an den Empfänger iſt keineswegs ſo leicht ausführbar, wie das Publiuum vierfach annimmt. Viele Beſchwerden der Ab⸗ ſender von Feldpaleren darüber, daß dieſe nicht anzenvmmen ſeien, erweiſen ſich als nicht zulrefſend, weil ſie zu früh erhoben waren. Außer den vorſtehend erwagnlen Feldpakelen an mobile Truppen kommen noch Pakete an Heeresangeghörige in Garniſonen des Deutſchen Reiches in Betracht. Dieſe ſind— mit Ausnahme der Standorte in den elſäfſiſchen Kreiſen Altkirch, Mühlhauſen, Geb⸗ weiler, Thann und Kolmar— jzderzeir zue aßen und unterliegen den Vorſchriften und Taxen des Friedens lenſtes. Pakete mit Ausrüſtungs⸗ und Benlleidungsſtücken für Mi. i.ärperſonen in feſten Standorten in den elſäſeſaſen Kleſſen Ackiech, Müßlhauſen, Gebweiler, Tann und Kolmar können befördert werden, wenn ſie unter der Aufſchrift der in Berracht kommenden Truppenteile und Mii üb den abzgeſande werden. Derantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannneim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Annahmestelle: Gg. Leonh. Bühler, Seckenheim, wohnhaft: An den Planken; kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheck- konto 629 Ludwigshafen a. Rh. Oerloren Auſſdſſaſacdaapſacecsſeſcecſecſſſecſſſſſeſſaſ* — wurden von der Hauptſtr, bis Krankenhaus ein Fünf⸗ Markſchein. Der ehrliche Finder wird gebeten, den⸗ ſelben gegen Belohnung in der Exped. abzugeben. — um ſchützen unſere Krieger vor Erkältungen. Sie f eee löſchen den Durſt; ſie er⸗ friſchen auf dem Marſche. Formald ohyd- Gendet Wybert⸗Tablei⸗ 8 aatbeiz 9 ten an die Front als Ammann Annen zur Bekämpfung der Krank⸗ heiten des Saatgetreides (an Stelle des früher ver⸗ wandten Kupfer vitriols) g Feldpoſtbriefe 8 empfiehlt 25. err Mpothelie Mk. 2.— oder Mk. 1.—. 8 in Seckenheim. 1 kunmnmneneneneenmm FF Denanntmachung. Die Reichsviehzählung am 1. Dezember 1915 betr. Die Zählerliſten über den Rindvieh⸗ und Pferdebe⸗ ſtand pro 1915, welche für die Berechnung der Beiträge maßgebend ſind, die vo den Rindvieh⸗ und Pfendebe⸗ ſitzern zur Deckung der Vergütungen für die auf polizei⸗ liche Anordnung getöten Tiere entrichtet werden müſſen, liegen von heute an während 8 Tagen auf dem Rathaus Zimmer Nr. 3 zur Einſicht auf. Bei der Versendung von Paße⸗ Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit dem Anfügen, daß etwaige Anträge auf Berichtigung der Liſten innerhalb der gleichen Friſt ſchriftlich oder mündlich bei uns vorzubringen ſind, da dieſe Liſten für die Berechnung der Beiträge zur Deckung der Seuchenentſchädigungen maßgebend iſt. Seckenheim, den 2. Dezember 1915. ;5!U!F; olz. Schmitt sich, wenn Sie jetzt Ihte Einkäufe bei mir machen, denn die 8 ist günstig. Weil so viele Männer fort sind, verkaufe 8 ich sämtliche 6967 unter Paletots Inzüge für Knaben, Jünglinge, Herren 5 sehr billig: 4, 6, 8, 10, 12, 15, 18, 20, 22, 25, 28, 30, 35, 40, 45, 48, 50, 85 Pelerinen, Bozener Mäntel, Loden- loppen, Hosen zu Ausnahmepteisen. Mannheim, S I, 2, hreitestrasse. Sonntags von 11—7 Uhr geöffnet. 7 Auirui! Landwirte? Iiig lieder! Sorgt für Abileferung landw. Produkte in die Städte! Obwohl wir überzeugt ſind, daßdie Landwirte dieſer Mahnung nicht bedürfen und ihre Verpflichtungen den Verbrauchern und dem Vaterland gegenüber erfüllen, laſſen wir trotzdem dieſen Aufruf ergehen mit der Bitte, alle landwirtſchaftli⸗ chen Produkte abzuliefern, ſoweit dieſe, bei ſparſamſter Ver⸗ wendung im Haushalt, entbehrlich ſind. Höhere Preiſe ſtehen nicht in Ausſicht und die von der Zufuhr abge ſchnittene Feſtung„Deutſchland“ bedarf der Nahrungsmit⸗ tel! Die Ernte in Baden war, abgeſehen von der Heu⸗ ernte in wenigen Bezirken, wo die Trockenheit längere Zeit anhielt, eine gute Es wird deshalb, mit Ausnahme von Milch und Butter, die bet dem Fehlen von Kraftfut⸗ termitteln nur in viel kleineren Mengen wie in Friedens⸗ zeiten erzeugt werden können, ſicher keine Nahrungsmittel⸗ not vorhanden ſein. Trotz der ungerechtfertigten Angriffe von verſchiede⸗ nen Seiten, als ob die Landwirte ihre Produkte böswillig zurückhielten, wollen wir nicht Gleiches mit Gleichem ver⸗ gelten, ſondern nach wie vor mithelfen dur chzuhalten und, bei eigener Sparſamkeit, abliefern was mur irgend möglich iſt. Niemand ſoll uns nach der Richtung einen Vorwurf machen können! Wir bitten unſere Vereins vorſtände, die Bürgermeiſter⸗ ämter und Alle in führender Stellung auf dem Lande dringend, zur Aufrechterhaltung des Friedens im Inlande in verſöhnender Weiſe auf dieſe Pflicht hinzuweiſen. Am empfindlichſten iſt der Mangel an Milch und Intter; dann wären insbeſondere abzuliefern, ſoweit die Hühner z. Zt. überhaupt legen, Gier, dann Kartoffeln, Gemüſe, Opft, aber auch alles entbehrliche Heu und Stroh, insbeſodere auch Vieh, beſonders Schweine. Bei gegenſeitigem guten Willen muß es möglich ſein auch dieſe Schwierigkeiten zu überwinden. Was wir Landwirte dazu beitragen können, muß und ſoll geſchehen! Karlsruhe im November 1915. Der Verbandspräſident: Der Verbandsdireklor; Hängee. Riehm. Vo ſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. 5 Seckenheim, den 2. Dezember 1915.. Landw. Ein⸗ und Perkaufsgenoſſenſchaft Seczenheim er Narſtand. sind zu haben bei Gefunden und auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 abzuholen iſt ein Geldſtück. Seckenheim, den 1. Dezember 1915. 1 Hürgermeiſteramt: 9 Hellmann& Heyd MANNHEIM. D AKostüm- und Kleiderstoffe, Baumwollwaren,. Artikel in grosser Auswahl. Bedentend vergrösserie 8 nur d 1, 5-6 gegenüber dem alten Rathaus und der Firma J. Daut. Volz. Koch. 4 Hekauntmachung und Einladung. Freitag, den 3. 1 1915, nachmittags 7 Uhr 05 im Rathausſaale eine 2 Sihung des VBürgerausſchuſfes 2 ſtatt. Die Herren Mitglieder werden dazu mit dem Er⸗ ſuchen um pünktliches und zahlreiches Erſcheinen eingeladen ade der Tagesordnung: 1. Verkündung der Gemeinderechnung für das Ein Iweiggeschäft in unseren früheren Räumen führen wir nicht. 2 9 1914. der Waſſ ——— a 2. Verkündung der Waſſerwerksrechnung für das Wir bitten genau auf die jetzige Adresse zu achten. Jahr 1914.. 3. Verkündung der Krankenhausrechnung für das Jahr 1914. 8 Turn⸗OJerein Seckenheſm E. OC. JJFFFFCCC Verkündung der Ortsviehverſicherungsanſtalts⸗ gegründet 1898. rechnung für das Jahr 1914. 1 Zu der am kommenden Sonntag ſtattfindenden Trauerfeier für 5 Gefallene Kameraden, darunter 2 Angehörige unſeres Vereins, laden wir hiermit unſere Mitglieder zur voll⸗ zähligen Beteiligung ein. Antreten ¾2 Uhr im Saal des Zäheinger Hofes. Der Tururat. FFCrCCõõã³ð': Gesangverein Liedertafel Seckenheim. Am Jonuntag, den 5. Dezember d. Js. findet in der Evang. Kirche Tra eine Trauerfeier für 5 gefallene Krieger ſtatt. Darunter auch unſer treues Mitglied und Sänger Wilhelm Maas. Wir machen unſorn noch zurrückgebliebenen Mitglic⸗ dern hierdurch zur Pflicht ſich pünktlich und zahlreich da⸗ ran zu beteiligen. Zusammenkunft im Lokal um ½2 Uhr. Der Vorſtand. Gewerbeverein Seckenheim' Die jährl. Generalverſammlung findet am Sonntag, den 5. Dezember 1915 nachmittags 3 Uhr im Vereinslokal z. Löwen mit folgender Tages⸗ Weihnachten rückt immer näher! Beliebte Beigaben in den Weihnachts- packeten für unsere Krieger sind: Cognac, Kirschwasser, Malaga, Magenlikör, Pfeffermünzlikör, Zwetschgenwasser, Punschessenzen etc. Anchroy Paste, Sardellenbutter Fleischpasten, Oels ardinen Norweger Heringe, Frühstücksheringe, Filet Heringe, Ostsee Delicatess Heringe In Tomaten-, Wein-, Champignon-, Bouillon- und Remouladensauce und Mayonnaise. Camembert Käse:: Feinste Holsteiner Salami- und Cervelatwurst. Schokoladen— Keks— Kakao,— Tee, Kaffeetabletten Teebomben Kakaowürfel, 1 Feldkocher Cigarren in Geschenkpackungen mit 10, 25, 50 Stck. Cigaretten Tabak in nur besten Qualitäten zu billigsten Preisen! 4 5. Verbeſcheidung der Gemeinderechnung pro 1914. 6. Verbeſcheidung der Waſſerwerksrechnung pro 1914. 7. Verbeſcheidung der Krankenhausrechnung pro 1914. 8. Verbeſcheidung der Ortsviehverſicherungsanſtalts⸗ rechnung pro 1914. 9. Ankauf des Grundſtücks Lgb. Nr. 2356 zur Er⸗ ſtellung des zweiten Tiefbrunnens der Waſſerleitung 10. Stellung der Gemeinde zur Bekämpfung der Lebensmittelteuerung. Seckenheim, den 24. November 1915. Gemeinderat: Volz. Bekanntmachung. Erſt jetzt iſt uns das zum Kochen erforderliche Mehl für die in der Zeit vom 5. März bis 11. Mai ds. Js. dahier einquartiert geweſenen Mannſchaften zum Verkauf an die damaligen Quartiergeber zugegangen. Es iſt zu verabfolgen pro Mann und Tag 25 Gramm Weizenmehl zum Preiſe von 25,75 Pfg. das Pfund. Die Abgabe erfolgt ohne Marken. Wer alſo 1 Mann 30 Tage lang hatte erhält 30425 Gramm 750 Gramm oder 1½ Pfund Mehl zum Preiſe von 39 Pfg., wer 3 Mann 48 Tage lang 0 erhält 3448,25 Gramm= 3600 Gramm oder 7 Pfd. 100 Gramm zum Preiſe von 1.86 Mk. Die Abgabe an die Empfangsberechtigten erfolgt ausſchließlich am Samstag, den 4. Dezember d. Js. Vorm. 212 Uhr im Rathaussaal, wobei vom Empfänger ein Säckchen Koch. S8 WESTE SES r: ordnung ſtatt: 1. Vorſtandswahl 2. Jahres⸗Geſchäftsbericht oder ein Gefäß zum Einleeren mitgebracht werden muß. Wer die Abholung bis dahin nicht hat erfolgen Fr. Wagner's Nachf. Inh. W. Höllstin JJJJJJ%%JV%VdTJVVV — 38. Kaſſenbecicht 4. Abhaltung eines Vortrags 5. Bewilligung eines Betrags für Liebesgaben 6. Verſchiedenes. Um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Perkaufsgenoſſeuſchaft. Brikets und Nußkohlen liegen auf Lager. Duna zu kaufen geſucht, näheres Friedrichſtr. 33. FFC ̃ C Winter-Waren. Mützen mit Ohrenkappen für Herren und Knaben. Biber-Schals Umschlagtücher Normal- u. Flanellhemden gute Qualltäten. Unterhosen und dacken normal und geküttert. Hauben und Mützen in versch. Farben Herren- u. Damenwesten reine Wolle und platiſert Kindersirhmpie schwarz und braun Socken und Strümpfe jede Grösse. 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Nach 8 Uhr abends dürfen Kinder unter 14 Jahren ohne Begleitung Etwachſener ſich nicht mehr im Freien aufhalten; 3. Gemeinſame Spiele und Anſammlungen der ginder unter 14 Jahren außerhalb der Häuſer nach eingetretener Dunkelheit ſind verboten; 4. Das Rauchen durch jugendliche Perſonen unter 16 Jahren iſt verboten; 5. Die Abgade entgeltliche oder unentgeltliche) von Ta⸗ bak, Zigarren oder Zigaretten an jugendliche Perſonen unter 16 Jahren iſt unterſagt; 6. Eltern, Vormünder oder Stellvertreter ſind verpflich⸗ tet für die Einhaltung vorſtehender Anordnungen durch ihre Kinder und Schutzbefohlenen Sorge zu tragen. 5 Kinder unter 14 Jahren, die vorſtehenden Anord⸗ nungen zuwiederhandeln, werden von der Schutzmannſchaft auf die nächſte Polizeiwache gebracht und dort ſo lange feſtgehalten, bis ſie von ihren Angehörigen abgeholt werden. Im Uebrigen werden Zuwiderhandlungen mit Geld bis zu 150 Mk. oder mit Haft bis zu 6 Wochen geahndet. Mannheim, 26. Oktober 1915. Gr. Bezirksamt.— Polizeidirektion. geſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 18. November 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß bis auf Weiteres an jedem Dienstag und Freitag Vormittag durch die Gemeinde Friſche Fiſche an folgenden Stellen verkauft werden: 1. bei Frau Schladt, Schloßſtraße 1. 2. bei Frau Feuerſtein, Gundſtraße 1. Seckenheim, den 25. November 1915. gürgermeiſteramt: 8 Volz. Koch