9 2 Nl. 5 Ur. in. Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 40 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 2 AAA PP ieee 1 1— 7 Die heutige Mummer umiassf G Seiten S S S. 2———— S S— ————————— SSS SS S S e e 7. Dezember: Kriegsminiſter von Falkenhayen wild vertrelungsweiſe zum Generalſtabschef ernannt. — Die Ruſſen haben ſich an der Miazga wieder geſtellt. — Miniſterpräſident Bratianu lehnt die neuen Vor⸗ ſchläge der Geſandlen des Dreirerbandes über die Einmi⸗ ſchung Rumäniens zu Gunſten Serbiens ab. — Die engliſche Okkupation Aegyplens wird in ein Pro⸗ tektorat verwandelt. — Ein enoliſch⸗franzöſ ſcher Flo tenangriff au, die Dardauel“ len iſt völlig mißglückt. Kriegschronik 1914— 0 ü S— 8. Dezember: Das Ktiegslazareit in Lille breant infelge Brändſtiftung ab. — Nördlich Arras machen die Deuiſchen Fortſchritte; öftlich Varennes wird ein franzöſiſcher S.ützpunkt ge⸗ nommen. — Der deutſche Hilfskreuzer„Prinz Eitel“ verſenkt den engliſchen Dampfer„Charkas“. — In der Seeſchlacht an den Falklandsinſeln neren die deu ſchen Kreuzer„Scharnhorſt“,„Gneisenau“, „Leipzig“ und„Nürnberg“ verſenlt; die„Dres⸗ den“ entkommt. — SSS Y PTTTTTTTTT————..—————— .—..———— S Y Y YH»————————————— S S SSS S—— Der Weltkrieg. Auf der Weſtfront ſetzen die deutſchen Truppen ihre Unternehmungen gegen die franzöſiſchen Gräben mit gu⸗ tem Erfolge fort. So wurde den Franzoſen nordöſtlich von Souain die Stellung auf Höhe 193 in einer Ausdehnung von etwa 500 Metern entriſſen. Die von den Franzoſen unternommenen Gegenangriffe ſcheiter⸗ ten, wie auch ihre Bemühungen zur Rückeroberung des ihnen bei Auberive k entriſſenen Grabens erſolglos blie— ben. c Durch das Ueberſchreiten der montenegriniſchen Grenzgebirge weſtlich und ſüdweſtlich von Novibazar und Mitrovitza ſind unſere Truppen in den Beſitz jener Wege gelangt, die über Suhodol und Bukovica nach Berane am Lim und andererſeits über Rozai und über die im Mittel 1500 bis 1600 Meter hohe Zlieb Planina nach Ipek führen. Ipek iſt der Hauptort des nördlichen Metoj⸗ Beckens, liegt in einer Höhe von 536 Meter im Quell⸗ gebiet des Weißen Drin und iſt die größe albaniſche Niederlaſſung. Bei ihr vereinigen ſich ſämtliche aus Nor⸗ den und Nordweſten durch das Metoja⸗Becken in der Richtung auf Dako va führenden Wege. Schon dieſe Eigenſchaft allein verleiht Ipek beſondere Wichtigkeit. Von hier bis Djakova ſind nur etwas über 30 Kilo⸗ meter. In nächſter Zeit dürfen wir daher die Nachricht von der Vereinigung unſerer von Norden und Nordoſten dort zuſammenſtrömenden Truppen mit den über Dja⸗ kova vorrückenden Bulgaren erwarten. Jedenfalls iſt Ipek berufen, ein wichtiger Stütz pu nkt der verbünde⸗ den Truppen für das weitere Vordringen gegen Weſten zu werden. Durch die Ueberwindung des bisher faſt ganz unbekannten, ſtark verkarſteten Hochlandes der Pe⸗ ſtera haben unſere Truppen eine ganz bedeutende Lei⸗ ſtung vollbracht. Nun rücken ſie in Verbindung mit den von Sjenitza vorrückenden Truppen, weiter vor gegen den wichtigſten Ort des Limtales, Bijelopolje, Die Peſtera iſt ein ſehr unwegſames, mit endloſen Weiden bedecktes, verkarſtetes Hochland, das zahlreiche Dolinen aufweiſt und von einem wilden, äußerſt kampfluſtigen albaniſchen Volksſtamm bewohnt wird. Aus dem nörd⸗ lichen Montenegro flüchten die Bewohner überall ebenſo die Behörden. Die ſtrategiſche Bedeutung des Falles von Monaſtir liegt darin, daß nunmehr die Ver⸗ bündeten in der Lage ſind, die Streitkräfte der Entente, die zwiſchen der Tſcherna Reka und dem Wardar ſtehen, in ihrer linken Flanke zu packen und dadurch entſcheidend auf die Entwicklung der Kriegs⸗ lage in Südmazedonien einzuwirken. Daran dürfte auch die von den Franzoſen gemeldete Verſtärkung der Front⸗ Unte von der Tſcherna bis nach Krivolak nichts ändern. Die Franzoſen haben unter dem Druck der verbündeten Armeen dieſen Flußwinkel geräumt und ihren Rück⸗ zug kalabwärts fortgeſetzt. 5 Diem Reichskag iſt ein zweiter Nachtrag zum Reichs⸗ haushaltsetat für das Rechnungsjahr 1915 zugegangen, hält. Dieſe Kreditforderung iſt nicht gleichbedeutend mit einer neuen Kriegsanleihe, die erſt im Frühjahr neu aufgelegt werden ſoll. Auch vor der letzten Kriegsan⸗ leihe war es der Fall, daß vor ihrem Zuſammenkommen bereits ein Teil verausgaht war. den der Reichskanzler 222 ͤ Eckenheim, Donners der eine Kreditſorderung von 10 Milliarden Mark ent⸗ Hmisblaff der Bürgermeisterämier Seckenheim, Hoasheim, Neckarhausen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. e durch Bewilligung von Kredit vom Reichstag geneh⸗ migt erhalten hatte. n. Kaum hat Salandra in der italieniſchen Kammer mit geſchwellter Bruſt auf die Beherrſchung der Adria durch die italieniſche Flotte hingewieſen, da wird ſei⸗ nem Großmaul erneut ein ordentlicher Dämpfer aufgeſetzt. Ein öſterreich. U-Boot hat vor Valona wieder einen ita⸗ lieniſchen kleinen Kreuzer mit zwei Schloten zu den Fi⸗ ſchen geſchickt. Angeſichts dieſer ſchweren Verluſte zu Waſſer und zu Lande werden den Italienern nun doch bald die Augen aufgehen. Die Ereigniſſe im Weſten. Ein neuer Kriegsrat des Vierverbands. WTB. Paris, 8. Dez.(Amtliche Mitteilung der Agence Havas.) Im Laufe des geſtrigen Vormittags fand im Großen Hauptquartier ein neuer Kriegs⸗ rat, dem die Vertreter der Vierverbandsmächte beiwohn⸗ ten, ſtatt. General Joffre, Oberbefehlshaber der fran⸗ zöſiſchen Armeen, führte den Vorſitz. Dem Kriegsrat wohnten bei: Für Rußland Vizegeneraliſſimus General »Schilinsky, für England der Vertreter des britiſchen Gro⸗ ßen Generalſtabs von Murray und der Oberbefehlshaber der engliſchen Armeen in Frankreich, Marſchall French, für Italien Vizegeneraliſſimus General Porro, für Bel⸗ gien der Chef des belgiſchen Generalſtabs, für Serbien Oberſt Stefanowitſch. Endlich war auch ein Vertreter der japaniſchen Armee anweſend. Nach dem Kriegs⸗ rat gab der Miniſterpräſident im Quai d' Orſay ein Früh⸗ ſtück zu Ehren der Vertreter der alliierten Mächte. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 8. Dez. Amtlich wird verlautbart vom 8. Dezember 1915 mittags: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Nordöſtlich von Czartorysk vertrieb öſterreichiſche Landwehr ſtar⸗ ke ruſſiſche Erkundungsabteilungen. Sonſt nichts Neues. Der Krieg mit Serbien. WTB. Wien, 8. Dez. vom 8. Dezember 1915 mittags: Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: Unſere An⸗ griffe gegen die montenegriniſchen Stellungen nördlich von Beran hatten Erfolg. Wir erſtürmten an mehreren Punkten die feindlichen Linien. Ipek iſt vom Gegner geſäubert. Unſere Truppen erbeuteten 80 Geſchütze, 160 Munitionswagen, 40 Automobile, 12 fahrbare Feldback⸗ öfen, einige Tauſend Gewehre und viel anderes Kriegs- gerät. Die Zahl der geſtern von der Armee des Ge⸗ nerals von Köveß eingebrachten Gefangenen überſteigt abermals 2000 Mann. Unter ihnen befinden ſich 300 Montenegriner. Die Arnauten nehmen überall an den Kämpfen gegen die Reſte der ſerbiſchen Armee teil. Die Beſchießung von San Giovanni di Medua. „WTB. Eetinje, 8. Dez.(Verſpätet eingetroffen.) Am Morgen des 4. Dezember hat ein öſterreichiſch-unga⸗ riſches Geſchwader, aus einem Kreuzer und ſieben Tor⸗ pedobootszerſtörern beſtehend, San Giovanni di Medua beſchoſſen. Zwei Dampfer, darunter ein italieniſcher ſind 11 8 55 ebenſo zehn montenegriniſche, mit Lebensmitteln eladene Segelſchiffe. Ein franzöſiſches Unterſeeboot wurde an der Küſte nahe der Rojana zerſtört und die Be⸗ ſatzung gefangen genommen. Siegesjubel in Bulgarien. WTB. Sofia, 8. Dez.(Bulg. Tel. Ag.) Die Ein⸗ nahme von Monaſtir rief unter der Bevölkerung be⸗ geiſterten Jubel hervorr. Nach den Freudenkund⸗ gebungen am Vormittag bildete ſich nachmittags auf Ver⸗ anlaſſung der mazedoniſchen Wohltätigkeitsgeſellſchaften ein großer Zug, der mit einer Muſikkapelle an der Spitze ſich zum Königspalaſt und Miniſterratsgebäude, ſowie den Geſandtſchaften der verbündeten Mächte bewegte. Dem König, den Mitgliedern der Regierung und den Ver⸗ tretern der verbündeten Mächte wurden ſtürmiſche Kundgebungen bereitet. An der Kundgebung, die mehr als vier Stunden dauerte, nahmen Tauſende von in Sofia wohnenden Mazedoniern teil. Es wurden auch patriotiſche Reden gehalten, in denen die große Freu⸗ de der Nation, ſowie ihre feſte Zuverſicht, daß die von ihr erſehnte Einheit ſich verwirklichen werde, zum Aus⸗ druck kam. Miniſterpräſident Rados lawow richtete an die Volksmenge eine Anſprache, in der er betonte, das Volk ſei ſtolz auf die Erfolge ſeiner Truppen und auf die Zukunft, die dieſe ihm vorbereiteten. Die Einnahme von Monaſtir bedeute eine wichtige Etappe in der Aera des Gedeihens, die für Bulgarien anhebe. Während der Kundgebung ertönten immer wieder die Rufe:„Es lebe das geeiniate Bulgarien!“„Es leben die Verbündeten!“ 2 2.000000 ß den Dezember 1915 2 0 2 FVVVVCCCFCFPFPbCCCCCTCCCCCCCCCCCCCCCCCVCCCCCVVVVVVVVVVEVTVVVEEEEEEETEE Amtlich wird verlautbart Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Geschütze und viel Kriegsgerät erbeutet. Beſonders eindrucksvoll geſtaltete ſich die Kundgebung vor der öſterreichiſch⸗ungariſchen Geſandtſchaft. Hier hatten ſich mehrere Tauſend Perſonen, faſt durchweg Angehörige der beſſeren Stände, mit Fahnen und mehreren Muſik⸗ kapellen eingefunden. Mehrere Redner ergriffen da⸗ Wort und betonten, die Bulgaren hätten den heutigen großen Tag, der die endgiltige Befreiung Mazedonier bedeute, hauptſächlich der Mitwirkung der verbündetes Großmächte zu verdanken, wofür ſie dieſen ſtets Dankbar⸗ keit bewahren. Begeiſterte Hurrarufe auf Kaiſer Franz Joſeph, Kaiſer Wilhelm, den Sultan der Türkei und die verbündeten Armeen folgten den Anſprachen. In einer Erwiderungsanſprache wurden die tapferen bulgariſchen Armeen, die Vereinigung Groß-Bulgariens und König Ferdinand gefeiert, was neuerlichen endloſen Jubel und Beifall erweckte. Die Kundgebungen ſchloſſen mit der Ab⸗ ſingung der Volkshymmne:„Schäume Maritza.“ Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 8. Dez. Amtlich wird verlautbart vom 8. Dezember 1915 mittags: f N Italieniſcher Kriegsſchauplaßz: Die Ge⸗ ſchützktämpfe an der Iſonzofront waren geſtern hef⸗ tiger als in den letzten Tagen. Nachmittags ſchritt der Feind zum Angriffe auf den Nordteil der Hochfläche von Doberdo. Gegen den Monte San Michele brach die italieniſche Infanterie in dichten Maſſen vor. Am Nordhang des Berges gelang es ihr, in einen Teil unſerer Front einzudringen. Unſere Truppen ge⸗ wannen durch Gegenangriff in erbittertem Handgemenge ihre Gräben wieder vollſtändig zurück. Im übrigen wur⸗ de der feindliche Anſturm durch Feuer unter ſchweren Verluſten der Italiener zurückgeſchlagen. Auch im Ab⸗ ſchnitt von San Martino ſcheiterten mehrere Vorſtöße des Gegners. Abends wurde Siſtiana von mehreren italieniſchen Torpedofahrzeugen beſchoſſen. Der türkiſche Krieg. WTB. Konſtantinopel, 8. Dez. Mitteilung des Hauptquartiers von geſtern abend: An der Irak⸗ ſront verhindern unſere Truppen den Feind durch kräf⸗ tige Angriffe, ſich in ſeinen befeſtigten Stellungen bei Kut⸗el⸗ Amara vollſtändig einzurichten. Am 6. De⸗ zember näherten ſich unſere Truppen mittels eines ſechs Stunden dauernden heftigen Angriffs erfolgreich der Haüptſtellung des Feindes. In dieſem Kampfe nahmen wir ein Maſchinengewehr und ſchoſſen ein feindliches Trausportſchiff durch unſere Geſchütze in Brand. Wir haben feſtgeſtellt, daß der Feind infolge ſeiner Nieder⸗ lage bei Selmanpac eine Menge Kriegsgerät vergra⸗ ben und Geſchütze, Gewehre und Munition in den Tig⸗ ris geworfen hatte. An der Dardanellenfront beſchoß uns der Feind bei Anaforta unter Mitwirkung feiner Schiffe mit Unterbrechungen aus verſchiedenen Richtungen, unſere Artillerie erwiderte und nahm die Lager, Schützengräben und Transporte mit Bedienungen beim Feind unter ein wirkſames Feuer. Bei Ari Bur⸗ nu ziemlich heftiger Kampf mit Bombenwerfern und Geſchützen. Unſere Artillerie erwiderte kräftig und brach⸗ te einen Teil der feindlichen Batterien zum Schweigen, verjagte einen feindlichen Kreuzer, der ſich bei Ari Bur⸗ nu zu nähern ſuchte und zerſtörte feindliche Schützengrä⸗ ben und einen Teil einer Bombenwerferſtellung. Bei Seddul Bahr ziemlich heftiges feindliches Feuer mit Ge⸗ ſchützen, Bombenwerfern und Lufttorpedos. Unſere Ar⸗ tillerie erwiderte und brachte das feindliche Feuer zum Schweigen. Erfolge der Türken in Perſien. WTB. Konſtantinopel, 8. Dez. Nach einem Te⸗ legramm aus Bagdad haben die unter türkiſchem Be⸗ fehl ſtehenden Krieger zwiſchen Kermanſchah und Sirma in Perſien 3 Maſchinengewehre erbeutet und 300 Koſaken unter dem Befehl ihres Offiziers Saman⸗ teff zu Gefangenen gemacht. 5 a Die Balkanſage. Mißſtimmung der Griechen gegen den Vier⸗ verband. ö WTB. Mailand, 8. Dez. Eine Korreſpondenz des Sonderberichterſtatters des„Corriere della Sera“ aus Saloniki beſagt, daß die Griechen, beſonders die grie⸗ chiſchen Offiziere und Militärperſonen, auf England und die Engländer ſehr wütend ſeien. Die Lage in Sa⸗ loniki fei höchſt kritiſch. Die Flieger der Verbün⸗ deten flögen nicht nach Serbien, ſondern überflögen Sa⸗ loniki und machten photographiſche Aufnah⸗ meu. Es errege Aufſehen, daß das franz ſiſche Konſulat die franzöſiſchen Staatsbürger verpflichtete, ſich alle 2 Tage auf dem Konſulat zu melden. 8 5 7 ä 3 1 * Miniſterpräſident Tisza über die Balkan⸗ verhältniſſe. WTB. Budapeſt, 8. Dez.( Abgeordnetenhaus.) Mi⸗ niſterpräſident Graf Tisza äußerte ſich folgender- maßen über die Balkanverhältniſſe: Sicherlich erwartet das Haus nicht, daß ich mich jetzt mit der griechiſchen Frage eingehend befaſſe, da Griechenland augenblicklich mit Schwierigkeiten kämpft, auf die jede Regierungserklä⸗ rung nur ſtörend einwirken könnte. Wir müſſen in vol⸗ lem Maße Griechenlands jetzige ſchwierige Lage berück⸗ ſichtigen. Andererſeits müſſen wir den Ereigniſſen eine ſolche Richtung geben, daß Griechenland in der Friedens⸗ ze die Stellung einnehmen kann, die ihm naturgemäß zrbührt.(Lebh. Zuſtimmung.) Andererſeits, glaube ich, kaan man den Anſchluß Bulgariens an das zentral⸗ entopäiſche Bündnis auch in Rumänien ohne jedes Bedenken aufnehmen. Ich glaube, die große Mehrheit der ungariſchen öffenn hen Meinung und ich jedenfalls haben die natürliche Orientierung Rumäniens ſo beurteilt, daß Rumänien gegenüber der drohenden größten Ge⸗ ahr, der ruſſiſchen Expanſion, die Wahrheit ſeiner In⸗ ereſſeu und die Bürgſchaften ſeiner Sicherheit im Bün d⸗ ais mit der Monarchie und Deutſchland zachen müſſe. Das iſt auch die zur Ueberlieferung ge⸗ Fordene Politik der großen rumäniſchen Staatsmän⸗ er geweſen und war vor allem die Politik des größten Satsmanuecs, der bisher das Schickſal Rumä- eus in N.: Händen hatte, e Politik des hochſelig— Lönigs Karl. Ich werde mich jetzt insbeſondere von dieſem Platze aus jeder Kritik enthalten. Aber wenn ich die ein⸗ fache Tatſache feſtſtelle, daß leider in der letzten Zeit dieſe Politik zu ſchwanken, daß in Rumänien auch entgegengeſetzte Strömungen aufzutau⸗ chen beginnen, und daß infolgedeſſen Rumänien nicht den Platz in dieſem Weltkriege eingenommen hat, den es nach der Auffaſſung von Vielen hätte einnehmen ſollen, ſo enthalte ich mich damit jeder Kritik. Es iſt ſchließlich Rumäniens Sache, zu beurteilen, wem es ſich in ſeinem eigenen Intereſſe anſchließen ſoll. Wir können mit der vollen Seelenruhe dem Entſchluß Rumä⸗ miens entgegenſehen, die einerſeits das Bewußtſein gibt, daß zwiſchen uns und Rumänien eine Gemeinſamkeit von wohlverſtandenen Intereſſen beſteht, und anderer⸗ ſeits das ſichere Bewußtſein, daß, wie auch Rumä⸗ niens Entſchluß ausfallen möge, dieſer keinen gatſchei⸗ denden Einfluß auf das Schickſal der Monarchie wird ausüben können.(Lebh. Zuſtimmung.) 5 Neues vom Tage. Die Frage des Friedensſchluſſes. WTB. Budapeſt, 8. Dez.( Abgeordnetenhaus.) Ueber die Frage des Friedensſchluſſes ſagte Graf Tis⸗ 15 Wann der Friede zuſtande kommt, hängt aus⸗ ſchließlich von unſeren Feinden ab. Je ſpä⸗ ter die Feinde zu der Ueberzeugung kommen, daß eine weitere Kriegführung nur ein zweckloſes, verbre⸗ cheriſches Blutvergießen iſt, je größere Siege werden wir ernten, bis die Ueberzeugung eintritt, je grö⸗ ßer die Opfer ſein werden, die der Krieg uns auferlegt, umſo ſchwerer werden natürlich für unſere Feinde die Friedensbedingungen ſein.(Zuſtimmung rechts und in der Mitte. N„Die Mordtat des VBaralong“. WTB. Berlin, 8. Dez. Unter dieſer Ueberſchrift bringt die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ einen Ar⸗ tikel, in dem es heißt: In der bekannten„Baralong“- Sache ſind vor kurzem die in Amerika aufgenommenen Verhandlungen eingetroffen. Darauf iſt die Denkſchrift der deutſchen Regierung über die Ermordung der Be⸗ ſatzung eines deutſchen Unterſeebootes durch den Kom⸗ mandanten des britiſchen Hilfskreuzer„Baralong“ nebſt den zugehörigen Verhandlungen der hieſigen amerika⸗ kaniſchen Botſchaft zur Mitteilung an die britiſche Regierung überſandt worden. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ bringt ſodann dieſe Denkſchrift im Wortlaut. Sie führt die eidlichen Bekundungen von 6 Amerikanern, die auf dem Dampfer„Nicoſian“ als Maultierpfleger arbeiteten und Zeuge waren, wie der britiſche Hilfs⸗ kreuzer„Baralong“ unter amerikaniſcher Flagge erſchien und ein deutſches Unterſeeboot beſchoß und zum Sinken grachte. das die Nicoſian“ angehalten hatte. Die Zeut⸗ Der Vogt von Sylt. Roman von Theodor Mügge. 8 Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Herzlichen Dank, mein junger Freund,“ erwiderte der Baron.„Lina hat recht, Sie haben etwas in Ihrem Weſen, was Vertrauen und Ueberzeugung erweckt und mir ſagt, daß ſie ein Advokat ſind, der ſeine Prozeſſe glücklich zu Ende führt. So laſſen Sie uns denn ſehen, wie der Prozeß mit Wellen und Wind abläuft. Um ſechs Uhr wollen wir bereit ſein und früher oder ſpäter gibt ſich wohl die Gelegenheit, wo ich wieder dienen kann.“ So war das Uebereinkommen geſchloſſen. Der Baron ſchütlelte ihm die Hand und eben gingen ſie an dem Leuchtturm vorüber, wo der Lampenkranz ange⸗ zündet wurde, der ſein glänzendes warnendes Licht in die finſter fallende Nacht ſchickte. „Ich habe gehört, was Sie von der engliſchen Flagge da oben ſagten,“ ſprach der Baron,„auch mir iſt es ein Stich ins Herz, ſie hier zu ſehen. Helgoland iſt wichtiger, wie man denkt. Während des Krieges hatten die Engländer oft ganze Flotten hier, ſie beherrſchten die Elbe und Weſer und türmten ungeheure Waren⸗ vorräte aller Art auf, die eingeſchmuggelt wurden, trotz aller Wachſamkeit der Franzoſen.— Das war die gol⸗ dene Zeit für die Fiſcher, über welche die ſieben fetten Kühe des Königs Pharaonis kamen, nach denen denn ſreilich die mageren gekommen ſind.— Es geht den Leuten jetzt ſchlecht, denn ſie ſollen Fiſche fangen und arbeiten, das ſchmeckt ihnen nicht. Die Hamburger haben das Fahrwaſſer verbeſſert, ihre Feuerſchiffe weit hinausge⸗ legt, Seebacken ausgeworfen, genaue Karten zeichnen laſ⸗ ſen; ſo werden die Schiffbrüche immer ſeltener, und Lot⸗ ſen von Helgoland nimmt kaum ein Schiffer noch, zumal die kühnen Seeleute von Blankeneſe und Glückſtadt ihnen den Rang ablaufen.— Die Schiffe halten möglichſt entferut von der gefährlichen Inſel, ſie kennen die unver⸗ . E W000 ————— 4 en wiederholten ihre bereits aus fruheren weeldungen ekannten Ausſagen, daß die deutſchen Unterſeeboots⸗ mannſchaften teils im Waſſer erſchoſſen, teils ſpäter an Bord des„Nicoſian““ auf Befehl des Kommandanten des„Baralong“, Kapitän M. Bridge, kaltblütig er⸗ mordet wurde. Auch der Kapitän des Unterſeebootes, der ſich im Waſſer ſchwimmend ergeben wollte, wur⸗ de erſchoſſen. Die„Nordd. Allgem. Ztg.“ fügt dieſer Denkſchrift hinzu: Auf Grund des vorſtehenden Mate⸗ rials kann es keinem Zweifel unterliegen, daß der Kom⸗ mandant des britiſchen Hilfskreuzers„Baralong“ der ihm unterſtellten Mannſchaft den Befehl gegeben hat, hilf⸗ und wehrloſe Deutſche zu ermorden, ſowie, daß ſeine Mannſchaft ſich des Mordes mitſchul⸗ tig gemacht hat. Die deutſche Regierung teilt dieſe furchtbare Tat der britiſchen Regierung mit und nimmt beſtimmt an, daß dieſe unverzüglich den Kommandan⸗ ten und die beteiligte Mannſchaft des Hil'skreuzers„Ba⸗ ralong“ wegen Mordes nach den Kriegsge⸗ ſetzen beſtrafen wird. Sie erwartet in kürzeſter Friſt eine Aeußerung der britiſchen Regierung, daß dieſe das Verfahren zur Sühnung des empörenden Vorfall's eingeleitet hat. Demnächſt erwartet ſie eine eingehende Aeußerung über das Ergebnis des nach Möglichkeit za be. eunigenden Verfahrens. Sollte ſie ſich in ihrer Er⸗ mactung täuſchen, ſo würde ſie ſich za ſchwerwie⸗ genden Entſchließungen wegen Vergeltung des ungeſühnten Verbrechens genötigt ſehen. Die Gründe der Abreiſe der diplomatiſchen Vertreter beim Vatikan. WTB. Nom, 8. Dez. In einer offiziöſen Note antwortete„Oſſervatore Romano“ auf die amtliche Aus⸗ laſſung der italieniſchen Regierung zur Richtigſtel⸗ lung der Gründe der Abreiſe der Vertreter Oeſterreich⸗ Ungarns, Preußens und Bayerns beim Vatikan: Wir erkennen an, ſagt das Blatt, daß die italieniſche Regie⸗ rung guten Willen zeigte, die vom Kriegszuſtand herrüh⸗ renden Schwierigkeiten bezüglich der Vertreter der Zen⸗ tralmächte auszuſchalten und Vorrechte zu gewährleiſten, die ihnen dem internationalen Recht gemäß, als diplo⸗ matiſche Agenten zuſtehen. Jedoch glauben wir zu be⸗ merken, daß die italieniſche Regierung das Recht gegen⸗ ſeitiger, auch chiffrierter Korreſpondenzen mit anderen Regierungen für ſie nicht frei und unabhängig aufrechter⸗ halten hätte, da ſie die Vertreter irgend einer Kontrol⸗ le, wenn auch nur der des Heiligen Stuhles unterſtellt wiſſen wollte. Es ſcheint uns alſo ganz richtig, daß die genannten Diplomaten zwar von der italieniſchen Re⸗ gierung nicht ausgewieſen wurden, daß ſie aber durch den Zwang der Umſtände genötigt geweſen ſind, ſich von Rom zu entfernen. Der Antergang des ſerbiſchen Heeres. Wie die amtliche Mitteilung unſerer Oberſten Hee⸗ resleitung, ſo hat auch der bulgariſche Generalſtabsbericht die Ueberzeugung ausgeſprochen, daß die ſerbiſche Ar⸗ mee für den Krieg als operationsfähiges Ganzes ausge⸗ ſchieden ſei. Seitdem haben die verbündeten Streitkräfte, die von Priſren im Süden und von Mitrowitza im Nor⸗ den gegen den Raum von Jſchakowa vordringen, noch Tauſende von Gefangenen gemacht, ſo daß nur noch ge⸗ ringe Reſte der Serben Widerſtand leiſten oder im Ab⸗ zuge nach Montenegro und Albanien begriffen ſind. Es ibt in der Kriegsgeſchichte kaum ein Gegenſtück zu dem Feldzuge der Verbündeten gegen Serbien, der mit der Ueberwindung großer Stromſchranken begann, dann einen tapfern kriegserfahrenen Feind aus ſtarken Stellungen warf, eine Verfolgung durch unwegſame Gebirge im Winter fortſetzte und mit der Vernichtung der gegneriſchen Streitkräfte und der Beſetzung des ganzen Landes bis auf unbedeutende Streifen abſchloß. Selbſt die durch den Balkanfeldzug gewonnenen neuen Gebiete ſind in der Hand der Bundesgenoſſen, ausgenommen die Gegend von dem rechten Ufer der Tſcherna bis zur bulgariſchen Grenze öſtlich des Wardar. Nach den amtlichen Meldun⸗ gen iſt ja auch Monaſtir von den Bulgaren beſetzt. Lils Preußen 1806 vor Napoleon erlag, folgte dem Schlach⸗ tenerfolge von Jena und Auerſtedt die berühmte Ver⸗ folaung des geſchlaagenen Heeres bis Lübeck und Oſtvren⸗ ſchämten Prellereien ihrer Bewohner zu gut, die nichts im Sinne haben, als Strandgut erobern und lächerliche Forderungen zu machen. Aber es geſchieht ihnen recht. An die alten Zeiten denken ſie nicht mehr; von Treue und Anhänglichkeit wiſſen ſie nichts. Sie danken Gott, daß ſie Engländer geworden ſind und aus der alten Tyrannei erlöſt wurden. Das gab mir einer zur Ant⸗ wort, der hier zum Rate gehört und den ich geſtern über die Verhältniſſe befragte.“ N „Es iſt kein Wunder,“ erwiderte Lornſen,„denn die Vaterlandsliebe iſt nie in ihnen geweckt worden. Die Vögte haben ſie hart behandelt, die alte Freiheit iſt ver⸗ loren gegangen; die meiſten wiſſen kaum mehr, zu welchem Volke ſie eigentlich zählen.“ „Nach Ihrer Meinung doch jedenfalls zum deutſchen Volke,“ ſagte der Baron. „Ich glaube nicht, daß es überhaupt eine andere a geben kann,“ ſprach Lornſen mit erhöhtem ne. „Nun immerhin,“ fuhr der alte Herr fort.„Zum⸗ deutſchen Volke oder deutſchen Stamme mag man ſich rechnen, hier ſo wohl wie in Schleswig, nur nicht zum deutſchen Reiche, zu Deutſchland ſchlechtweg. Das iſt eine Frage von anderer Bedeutung.“ Der Advokat aus Schleswig ſchwieg, aber der Un⸗ mut färbte ſeine Stirn; er ſchien nur mit Mühe eine Antwort zurückzuhalten. 8 „Ich ſehe wohl, Herr Lornſen,“ ſprach der Baron, „daß Sie nicht ſo ganz meiner Meinung ſind. Es würde mich auch gewundert haben; denn ich weiß, daß die jungen Herren in Schleswig zum allergrößten Teil für ihr deutſches Vaterland ſchwärmen und von einem däniſchen Geſamtſtaat nichts wiſſen wollen, zu dem ſie doch ſeit vier Jahrhunderten beinahe gehören und ſich wohl dabei befinden.“ „Gott weiß es, wie wohl wir uns befinden,“ verſeßte Jens. 5 a „Wir wollen nicht ſtreiten über Dinge, die wir ßen, doch beim Waffenſtillſtand hielten ſich Kolberg und Graudenz noch, und der Reſt der preußiſchen Armee hatte auf dem blutigen Feld von Pr. Eylau noch einmal ſogar einen Sieg erfochten. Zwar war der Wille ſei⸗ nes Verbündeten, des ruſſiſchen Zaren Alexander, durch die dauernden Niederlagen gebrochen, aber die Rückſicht auf ihn verhinderte doch die völlige Zertrümmerung des Staates durch Napoleon. Dieſe Gunſt des Geſchicks iſt den Serben nicht geworden, die Mächte des Vierverbands, die das Königreich in ſeinem frechen Trotz gegen die berechtigten Forderungen Oeſterreich-Ungarns beſtärkt und dann in den Weltkrieg getrieben haben, konnten ſtatt tatkräftiger Hilfe nur ſchwächliche Unterſtützung gewäh⸗ ren, und ſo vollzog ſich wie ein Trauerſpiel nach den Geſetzen des antiken Dramas die Kataſtrophe. Wie in Mazedonien die Bevölkerung mit lautem Jubel die ein⸗ rückenden Bulgaren als Retter aus der Knechtſchaft be⸗ grüßte und Tauſende ihrer Landsleute mit den Befreiern zuſammen kämpfen, ſo fechten im alten Sandſchack die Moflim und in Albanien die Bergſtämme neben den Truppen unſeres Bundesgenoſſen. Das Spiel der Kara⸗ dſchordſchewitſche iſt ausgeſpielt, König Peter irrt in den albaniſchen Bergen umher, von dem Verbleib des Kronprinzen und Heerführers weiß man nichts. Auf den Saumpfaden nach Monteuegro muß ſich aufs tiefſte erſchüttert zurückziehen, was noch von ſerbiſchen Solda⸗ ten bei den Fahnen geblieben iſt und ausharren will, um im beſten Falle einen Bandenkrieg, ſoweit der Winter ihn geſtattet, zu beginnen. Daß Monaſtir in abſehbarer Zeit fallen würde, war nach dem Gang der Operationen zu erwarten. Sie glichen durchaus den Bewegungen der ſerbiſchen Heere beim erſten Balkaukrieg, als die Türken nach der Schlacht von Kumanowo den Rückzug in das Becken von Mona⸗ ſtir angetreten hatten. Damals umfaßte ſerbiſche Rei⸗ terei den rechten türkiſchen Flügel von Oſten her ſüd⸗ lich von Monaſtir und nahm die Verbindung mit den Griechen auf, die au der Bahn von Salonik her vor⸗ gingen. Das osmaniſche Heer wurde auf die Straße 225 Ochrida und Durazzo abgedrängt, und vielleicht iſt dieſer Weg jetzt auch von den Truppen gewählt wor⸗ den, die in e Hoffnung auf Hilfe durch das Landungskorps von Salonik Widerſtand zwiſchen Prilep und Monaſtir geleiſtet hatten. Iſt dies der Fall, ſo wäre die heille Frage ausgeſchaltet, was Griechenland tun ſolle, wenn ſerbiſche Heeresteile über ſeine Grenze ge⸗ worfen würden. Darüber werden die nächſten Tage Klar⸗ heit bringen. Mit Monaſtir haben die Serben ihren letz⸗ ten ſtädtiſchen Mittelpunkt verloren, einen Vorpoſten, der weit vorgeſchoben war in eine Gegend hinein, der zum größten Teil von Bulgaren und Moflim bewohnt war. Er ſollte als Ausgang zur Straße nach der Adria wer⸗ den, denn an ein dauerndes Beſtehen eines ſelbſtändigen Albaniens glaubte niemand von den ſerbiſchen Staats⸗ männern. Sie mochten ſich über die Willfährigkeit Ita⸗ liens, einen neuen Mitbewerber an der Küſte erſcheinen zu laſſen, vielleicht dadurch täuſchen, daß in dem Ränke⸗ ſpiel zur Zeit der türkiſchen Herrſchaft in. Mazedonien. die italieniſchen Konſuln die ſerbiſchen Beſtrebungen je- derzeit kräftig gefördert hatten. Wer an Ort und Stelle in die Verhältniſſe hineinſah, war erſtaunt, mit welcher geradezu ſchamloſen Offenheit die italieniſchen Vertre⸗ ter ſich an allen Umtrieben bete' ligten, die nicht nur gegen die Pforte, ſondern vor ein auch geben Obgerreich⸗ ungarn angezerteit wurboen. Die Herren machten aul Fremden gegenüber kein Hehl aus ihrem leidenſchaftlichen Haß gegen 1 5 Kaiſerſtaat, deſſen Verbündeter auf dem Papier ihr König und ſeine Regierung waren. Aller⸗ dings hatten ſie bei ihrem Vorgehen gewiſſe Ziele im Auge, die den Wünſchen der Serben weniger entſpra⸗ chen. Die Freiheit der Adria haben ſie ſtets nur ſo aufgefaßt, daß Italien in den Beſitz der Schlüſſel des Eingangs kam und keine andere Macht ſich dort feſtſetzte.“ Zur Wiedergewinnung ſerbiſchen Gebiets die Hand zu rei⸗ chen, liegt den Italienern fern, ſelbſt wenn ſie jetzt nicht Hekatomben von Menſchen opfern müßen, ohne nur ir⸗ gendeinen nennenswerten Erfolg an der Grenze zu er⸗ ringen. Sie mögen Beſatzungen in Wallona und an⸗ dern Häfen halten, vielleicht den hungernden Flüchtlin⸗ en Lebensmittel entgegenſchicken, aber ein italieniſches dandungskorps, das darf man ſagen, tritt nicht den Marſch durch die tief verſchneiten Gebiraspäſſe an, um nicht entſcheiden können,“ rief der alte Herr,„aber mit eurer Deutſchtümelei und eurem Geſchrei nach dem deut⸗ ſchen Vaterlande iſt es nichts. Was hättet ihr denn da⸗ von, wenn ihr den buntſcheckigen Haufen vermehrtet? Iſt es denn ſo erfreulich, ein Deutſcher zu ſein?“ „Als Deutſcher,“ ſagte Lornſen ruhig,„fühle ich mich als Mitglied eines großen Volkes. 90 bin durch Geburt, Sprache und Sitten, durch Denken und Empfinden daran und an ſein Schickſal gekettet. Sein Leid iſt mein Leid, ſeine Vergangenheit iſt meine Vergangenheit, ſeine Zukunft iſt meine Zukunft. Ich weiß, daß Jahrhunderte uns zu dem gemacht haben, was wir ſind, aber ich kenne auch die Rechte meines Volkes und ſeltſamerweiſe ſtehen ſie in alten verbrieften Urkunden und vergilbten Perga⸗ menten, auf welche die Staatskünſtler unſerer Zeit mehr eben, als auf Volkswillen und lebendiges Recht der egenwart.“ „Lieber junger Freund,“ erwiderte Baron Hammer⸗ ſteen mit einem ſpöttiſchen Seitenblick,„ich bemerke wohl, wo es bei Ihnen ſteckt, und denke weiter mit Ihnen zu reden, ſobald es ſich paßt. Sie haben einen klaren Blick und wie ich denke, auch einen klaren Geiſt. Nur das eine loft ich Ihnen jetzt: alle die alten Pergamente ſind wert⸗ loſer Plunder, wenn man die Macht nicht hat, ſie geltend zu machen. Ein kluger Mann wird ſich nicht damit abgeben, um ſo weniger, wenn neue Pergamente und Rechte jenen entgegentreten. Ein kluger Mann wird ſeine Kräfte nicht vergeuden, um Buchſtaben zu deuteln und zu drehen, er wird um ſich ſchauen, die Verhältniffe er⸗ wägen und den Stier nie bei den Hörnern faſſen wollen. Doch da ſind wir bei unſerem hölzernen Palaſt. Alſo morgen um ſechs Uhr, Herr Lornſen; Sie ſollen uns pünktlich an der Tür finden. Lina wird Ihnen beweiſen, daß Blut in den Adern iſt. Von Seekrankheit weiß ſie nichts, und wenn es das Meer nicht allzu arg macht, 5 7 unter dem Schutze des heiligen Olaf ſicher avon.“ 3 U 8 Gortſetzung folgt!, ee G 2 JJ ͤ die Reſte des geſchlagenen Heeres aufzünehſtfen. Payer über den Krieg. Eine Kundgebung des Zentralausſchuſſes 82 der Volkspartei. a * Aus der Rede des Abg. v. Payer im Zentralaus⸗ . ſchuß der Fortſchrittlichen Volkspartei geben wir nach 8 der„Voſſ. Ztg.“ lber Kriegsziele und Friedensfragen folgendes wieder: 8 Es ſei unverkennbar, daß, wie durch die ganze Welt, 8 auch durch das Deutſche Reich Friedensſehnſucht gehe, Aber das deutſche Volk, einſchließlich der Millionen, einem Frieden, ſondern nach dem Frieden, den * wir brauchen, und alle ſeien feſt entſchloſſen, . durchzuhalten, bis dieſes Ziel erreicht ſei. Unſere 1 politiſche, militäriſche und wirtſchaftliche Lage geſtat⸗ ten uns, mit Zuverſicht auszuharren. Was ſei aus den Aushungerungsplänen unſerer Gegner ge⸗ worden? Mit unſeren Finanzen können wir zufrieden ſein. Hat es ſich doch gezeigt, daß die Engländer är⸗ mer ſind, als die Welt geglaubt hat, und wir reicher, als wir ſelbſt es wußten. Was die politiſche Lage betrifft, ſo hätte vor Jahresfriſt niemand geglaubt, daß die Engländer die deutſche Diplomatie der ihrigen als unerreichbares Muſter vorhalten würden. Militä⸗ riſch ſtellen uns unſere Gegner immer die große Of⸗ fenſive der näheren oder ferneren Zukunft vor Augen. Das eigentliche Siegen müßte dann erſt beginnen. Uunſere! Gegner halten uns vor, es würde uns niemals gelingen,“ England niederzuringen. Die Gegenfrage iſt berechtigt: Kann England uns niederringen? Noch viel weniger. Von neutraler Seite, ab und zu auch verſteckt von unſeren Gegnern, wird der Gedanke angeregt, ob es nicht ein Gebot der Menſchlichkeit und unſere Auf⸗ gabe ſei, daß derjenige, der ſich bisher als der Stärkere erwieſen hat, dem als ſchwächer befundenen als Erſter die Hand zum Frieden biete. Vorausſetzung müßte dann aber doch ſein, daß der Schwächere ſich als Beſiegter fühlt. 3 Aber unſere Gegner geſtatten uns nichts anderes, als zu 2 warten, bis ſie die richtige Einſicht in die Lage gewon⸗ . nen haben. Es darf nach dem Frieden nicht 3 5 wieder ſo ſein, wie es vorher geweſen iſt. Mit der Wiederherſtellung des früheren Zuſtandes, den unſere Gegner vielleicht zu erkennen mögen, iſt uns nicht gedient. So beſcheiden ſind wir nicht. Wir müſſen im Frieden uns min deſtens vor einer Wieder⸗ holung feindlicher Angriffe nach Möglich⸗ keit ſichern. Was dazu notwendig iſt, wird ſeiner⸗ zeit beſprochen werden. Kommt es einmal zum Frie⸗ densvertrag, ſo wird in ihm auch der Begriff der Freiheit der Meere feſtgelegt und unter⸗ ſucht werden müſſen. a Es wurde dann folgende Entſchließung ange⸗ nommen: 1 „Der Zentralausſchuß der Fortſchrittlichen Volkspartei blickt mit Stolz und Dankbarkeit auf die großen Erfolge, die Deutſch⸗ 1 land und ſeine Bundesgenoſſen im Weltkrieg errungen haben,“ 5 und gibt im Bewußtſein der Kraft, der Opferbereitſchaſt und Un⸗ N ermüdlichkeit des deutſchen Volkes und Heeres dem feſten Ver⸗ 1 trauen Ausdruck, daß es in Bälde gelingen werde, der Welt 3 den Frieden zu bringen, den ſie erſehnt. Er verwahrt ſich ge⸗ 1 gen den anmaßenden Anſpruch unſerer Feinde, daß ſie trotz ihrer 3 Niederlagen auf allen ihren Kriegsſchauplätzen uns die Bedin⸗ . gungen des Friedens vorſchreiben wollen. Er iſt überzeugt, daß dieſe Bedingungen dem deutſchen Reich nicht etwa, wie unſere Gegner heute noch ſchrei en, beſtenfalls die Wideeherſtellung des 9 Zuſtandes vor dem Kriege, vielmehr dauernden Schutz 3 gegen fremde Angriffe und bleibende Mehrung * ſeiner Macht, ſeines Wohlſtands und ſoweit im mer ſeine Sicherheit es geboten ſein läßt, auch ſeines Gebietes geben werde. Der Zentralausſchuß glaubt, daß im Zuſammenhang mit dem Abſchluß des Friedens auch das Verhältnis zwiſchen dem Deutſchen Reich und der öſt er⸗ reich! h⸗ungariſchen Monarchie im Sinne weitge⸗ hender un bleibender Annäherung der beiden Reiche auf politiſo, n, militäriſchem und wirtſchaftlichem Gebiete ge⸗ kregelt und damit die Möglichkeit eines Anſchluſſes der Balkanländer und des türkiſchen Reiches an die beiden Zentralmächte geſchaf ten werden könne. Amerika— Britanniens Vorſpann. Ein beachtenswerter Aufſatz aus der Feder von G. W. Reilly erſchien als Leitartitzel gleich⸗ zeitig in den verſchiedenen Zeitungen der ſoge⸗ nannten Hearſt⸗Preſſe in den Vereinigten Staa⸗ ten. Außer dem großen Leſerkreiſe dieſer Or⸗ gane wurde der Arkitzel durch weitverbreiteten Nach⸗ druck in anderen Zeitungen vielen Millionen von 5. Amerikanern zugängig gemacht. Nochſtehend ver⸗ 1 öffentlichen wir einen Auszug in deutſcher Ueber⸗ ſetzung. Die Red. — England hat Baumnolle als Bannware erklärt und 2 feine freie Verſchiffung ſeitens der Vereinigten Slaaten 1 behindert. Baumm olle iſt einer unſerer größten Han⸗ * delsartikel. Unſer Recht unter internationalem Geſetz Baumwolle unbeläſtigt durch engliſche Einmiſchung aus⸗ zbix!uführen, iſt unbeſtreitbar, unzweifelhaft, ja ſogar un⸗ beſtritten, unbezweifelt. England verbietet unſere Baum⸗ wollausfuhr nach neutralen Ländern nicht kraft einer Rechtsmaßregel, ſondern kraft einer Gewaltmaßregel. England hütet ſeinen Handel wie ſein Leben, da es . Intelligenz beſitzt zu wiſſen, daß ſein Handel ein Leben bedeutet. England hat niemals einer Nation erlaubt, einen Handel aufzubauen, der ihm gefährlich werden konnte. England wollte nicht dulden, daß Deutſch⸗ land als Handelsrivale auftrat. Es zettelte einen Krieg an gegen Deutſchland und ſchloß die Nationen gegen 1 Deulſchland zuſammen, um einen Haupt⸗Handelsrivalen * zu hemmen und letzten Endes zu vernichten. England 5 wird den Vereinigten Staaten nicht erlauben, dieſe Aera günſtiger Gelegenheit auszunützen und ſein Handelsrivale zu werden. Zweimal zuvor hat es ſich England in der kurzen Zeit unſerer Geſchichte zum Ziele geſetzt, un⸗ ſeren Handel zu zerſtören, und beide Male iſt ihm das . gelungen. f ä * Spanien ſuchte und fand im 16. Jahrhundert mit * einem Mut und Unternehmungsgeiſt, der anderen Völ⸗ * kern fremd war, neue Straßen auf unbefahrenen Meeren, 5 neue Länder und Reichtümer für ſich ſelbſt und die Welt. Was Spanien entdeckte, ſtah! England. Die Schätze, die an der Front ſtehen, ſehnen ſich nicht nach irgend die Spanien dem Boden 1 15 raubte England zur See. Die Raleighs, Drakes und die übrigen Piraten, die uns engliſche Schulbücher als Helden zu verehren leh⸗ ren, waren bevollmächtigt, den ſpaniſchen Handel zu überfallen und die ſpaniſchen Galleonen ihrer Goldla⸗ dung zu berauben. Das Ende war, daß Spanien, aller Vorteile ſeines Wagemuts und Unternehmungsgeiſtes be⸗ raubt, gegen England zu Felde zog. Es mrde be⸗ ſiegt, ſeine Armada und ſein Handel vernichtet. Wieder behielt England mächtig und gefürchtet die Alleinherr⸗ ſchaft zur See. Im 17. Jahrhundert baute Holland mit großer Geduld und Energie ſowie mit viel Unternehmungsgeiſt und Ausdauer einen blühenden Handel mit dem Orient auf. Die Schiffe dieſes kleinen Landes ſegelten waghal⸗ ſig von der Nordſee nach der Südſee, um das Kap der Guten Hoffnung bis zum Indiſchen Ozean. Sie fuhren mit den Gütern Europas hinaus und brachten die Schätze des Orients heim. Sein Handel war ſehr bedeutend— und England wurde lüſtern darauf. Cuzland fand, wie gewöhnlich, einen Grund zum Kriege und beraubte das kleine Holland ſeines Wohlſtandes, wobei es die typiſch engliſche Methode der Miſchung von Scheinheiligkeit und Freibeuterei anwandte. Im Intereſſe einer„Freiheit“ und„höheren Kultur“, die England ſo ſtolz zu reprä⸗ ſentieren behauptet, riß es die beſten holländiſchen Ko⸗ lonien und deren Handel an ſich Im 18. Jahrhundert gelangte Frankreich zur führenden Stellung auf den Gebieten des Handels und der Koloniſierung. England bekämpfte und ſchlug es, zerſtörte ſeinen Handel und eignete ſich ſeine Kolonien an. Im 19. Jahrhundert waren es, wie wir geſehen haben, die Vereinigten Staaten von Nordamerika, die mit ihrem Handel und Wohlſtande Englands Habgier und Eiferſucht erweckten. Im 29. Jahrhundert iſt Deutſch⸗ land der Gegenſtand des engliſchen Neides, und das iſt der Grund, daß„England keinen Frieden ſchließen wird, bis der deutſche Militarismus vernichtet iſt“, während Englands Navalismus natürlich unverletzt bleiben muß, damit Englaud die See beherrſchen und ſich alle anderen Nationen auf den Meeren, die dreiviertel der Oberfläche dieſer Welt bedecken, untertänig machen kann. Das Er⸗ ſtaunliche iſt, daß kein Volk durch dieſe geſchicht⸗ lichen Ereigniſſe klug geworden iſt. 1915 ſteht Frankreich im Bunde mit England und trägt mehr als dieſes ſelbſt zu dem Verſuche bei, Deutſchland als dem Streben Englands zur Weltherrſchaft hinderlich aus dem Wege zu räumen. Man ſollte meinen, daß die europäiſchen Nationen die Torheit ein⸗ ſehen müßten, ſich andauernd gegenſeitig die Köpfe blutig zu ſchlagen, um Englands Ehrgeiz zu unterſtützen, der darauf hinzielt, die ganze Welt für ſeine eigene Zwecke auszunutzen. Ehe wir jedoch andere kritiſieren, wollen wir uns vergewiſſern, ob wir uns unſerer eigenen Torheit be⸗ wußt ſind. Benutzt England uns nicht als Vorſpann? Nutzt es uns nicht aus, um ſeinen Ri⸗ valen, Deutſchland, zu vernichten, um ſeine Hegemonie über die Meere— ſeine Meere und unſere Meere— dau⸗ ernd zu befeſtigen? Sind wir nicht dazu geworben, Deutſchland zu ſchädigen, wie deutſche Heſſen einſt gewor⸗ ben wurden, um gegen uns zu kämpfen? Verleitet man uns nicht, unſere eigenen Intereſſen zu opfern, unſer Gewiſſen zu belaſten, wenn wir Waffen ſenden, mit denen England die Deutſchen vernichten, Deutſchland aus der Welt ſchaffen und ſo ſeine Kolonien und Handel an ſich reißen kann? Unterſtützen wir denn nicht England und das ihm verbündete Japan in ſeiner Machtentfaltung auf den Ozeanen, die zu unſerer Tür führen? Sind wir nicht ge⸗ nau ſo töricht wie die Nationen Europas, welche die Kaſtanien für England aus dem Feuer holen und ſich ſelbſt dabei die Finger verbrennen? Haben wir nicht, wenn nicht früher, 0 doch jetzt, zur Genüge erfahren, wie England ſeine Seemacht ausbeutet? Sehen wir nicht, daß unſer neutrales Land zerſtört wird, ein Haupt⸗ ſtapelartikel unſerer Produktion empfindlich leidet? Und — wichtiger als alles dieſes— wenn wir patriotiſch und freiheitsliebend ſind, empfinden wir nicht, wie un⸗ ſer gutes Recht mit Füßen getreten wird? Wir dürfen unſere Waffen nach England ſenden, weil England der⸗ ſelben bedarf, um Deutſche zu morden und um ſeine angemaßte Stellung als Beherrſcher aller Meere und des größten Teiles der Erdoberfläche zu befeſtigen, aber unſere harmloſen Landes⸗Produkte in neutrale Läu⸗ der ſenden, das dürfen wir nicht. Wir können unſere guten Rechte nicht ausüben, weil dieſelben Englands ehr⸗ geizigem Plan im Wege ſtehen. Sind wir eine unabhängige Nation oder eine engliſche Kolonie? Iſt unſer Präſident ein engliſcher Untertan oder ein amerikaniſcher Bürger? Beſitzen wir mora⸗ liſches und politiſches Kraftvermögen, oder ſind wir in unſeren moraliſchen Gefühlen unlauteren Einflüſſen zu⸗ gängig und laſſen uns in unſerer politiſchen Stellung- nahme einſchüchtern? Iſt Amerika wirklich noch das Land der„Tapferen und Freien“? Dann iſt jetzt der Zeitpunkt gekommen, unſere Tapferkeit zu zeigen und unſer Anrecht auf Freiheit geltend zu machen. England hat unſeren VBaumwollverſchiffungen ein Ende gemacht. Laſſet uns mit unſeren Waffen⸗Liefe⸗ rungen ein Ende machen. Laſſet uns der Welt unſeren moraliſchen Mut und unſere politiſche Unabhängigkeit verkünden. Laſſet uns unſer Recht genau beſtimmen und mutvoll verteidigen. Laſſet uns unſerer Vorväter würdig ſein, die ihre Freiheit erkämpften und aufrecht erhielten, indem ſie für ihre Prinzipien einſtanden. Denkt an die geflügelten Worte Pinkney's„Millionen zur Verteidigung, aber keinen Heller als Tribut“. Laſſet uns rechtſchaffen gerecht, unabhängig und unparteiiſch ſein. Laſſet uns zu Deutſchland und zu England ſpre⸗ chen:„Hier ſind unſere Rechte, ſetzt Euch darüber hin⸗ weg, wenn Ihr es wagt“. 5 Lokales. Seckenheim, den 7. Dezember 1915. — An den Poſtſchaltern wird eine von den deut⸗ ſchen Vereinen vom Roten Kreuz ausgegebene„Deutſche Kriegskarte“, die den Freimarkenſtempel von 5 Pfg. eingedruckt trägt, für 10 Pfg. verkauft. Der Ueberſchuß von 5 Pfg. für jede abgeſetzte Karte erhält das Rote Kreuz zur Förderung ſeiner ſegens reichen Aufgaben. As passende Weſbnachtsgeschenke empfehle a Geſangbücher Magnifikate von den einfachsten bis 4 den elegantesten Einbänden N erner Weihnachtskarten in grosser Auswahl. Georg Zimmermann, Hiidastr. 68 Baden. (%) Karlsruhe, 8. Dez. Ein Schwindler, deſſen„Ar⸗ beits“methode an die des falſchen Hauptmanns von Kö⸗ penik erinnert, ſtand vor der Strafklammer. Es war der Landwirt Joſeph Anton Demmler aus München, der mit ſeinen 35 Jahren bereits ein recht abenteuerliches Le⸗ ben hinter ſich und lange Jahre wegen Betrugs und we⸗ gen Diebſtahls im Gefängnis und im Zuchthauſe zuge⸗ bracht hat. Demmler begab ſich als Hauptmann nach Pforzheim, um dort Schwindeleien in großem Stile zu beginnen. Als ſich Demmler auf dem Bezirkskommando Papiere als Hauptmann verſchaffen wollte, wurde er von einem dort amtierenden Oberſtleutnant entlarvt und der Kriminalpolizei überliefert. Die Strafkammer verurteilte den gefährlichen Schwindlar zu einer Zuchthausſtrafe von 6 Jahren zu einer Geldſtraſe von 1500 Mk. oder zu wei⸗ teren 100 Tagen Zuchthaus, ferner zu einer Haſtſtrafe von 6 Wochen, die durch die Unterſuchungshaft verbüßt iſt, und zu 10 Jahren Ehrverluſt. :) Lahr, 8. Dez. Unter dem Vorſitze des Oberbür⸗ germeiſters Dr. Altfelix fand eine Bügerausſchußſitzung ſtatt. Man pflichtete dem Beſchluſſe des Stadtrats bei, die durch die Amtsniederlegung des Herrn Schweickardt freigewordene Bürgermeiſterſtelle vorerſt nicht zu be⸗ ſetzen, ſondern die dem Bürgermeiſter zugewieſenen Dienſt⸗ geſchäfte auf den Oberbürgermeiſter und die Vorſitzenden der einzelnen Kommiſſionen zu verteilen. (Donaueſchingen, 8. Dez. Das 3. Bataillon des Infauterie-Regiments Nr. 170 hat kürzlich eine Feld⸗ ſammlung veranſtaltet, um den hilfsbedürftigen Familien der hieſigen Stadt eine Weihnachtsfreude zu machen. Die Sammlung hatte ein Ergebnis von 582 Mk. 20 Pfg. Die⸗ ſer Betrag iſt durch die Kaſſen verwaltung des Regi⸗ ments der Stadtkaſſe Donaueſchingen mit der Poſt zu⸗ Deſaudt. morden Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Stadt. Sparkasse Sehloetzingen mit Gemeindebürgschaft— mündelsieher. 7 seheek KOH NHursruhe Vo, 2960.— Lelephon Mo. 51. 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Widerſpruch kann nur darauf geſtützt werden, daß (der Betriebsunternehmer in das Betriebsverzeichnis nicht aufgenommen, oder zu Unrecht darin aufgenommen oder daß die Klaſſe, in welche der Betrieb eingeſchätzt wurde bezw. die Abſchätzung der Arbeitstage eine unrichtige ſei. Seckenheim, den 9. Dezember 1915. 8 gürgermeiſteramt: a Volz. Schmitt. . 1 2 2 2 12 n 77 N 2, 6 8 Aunsistrasse, am Paradeplatz, boim Naufhaus. Germann 750 MANNHEIM. D ALostüm- und Kleiderstoffe, Baumwollwaren, Ausstattungs-Artike! in grosser Auswahl. Bedentend vergrösserte Herkaulsräume. nur d 1, 5-6 gegenüber dem alten Rathaus und der Firma J. Daut. Ein Zweiggeschäft in unseren früheren Räumen führen wir nicht. Sosse Weihnachts- Angebote vorteilhaft in allen Abteilungen! * I wal-stofe gelgen-loſe dame Nusöleuer⸗Waren Ferlige wasch ö Tuölhonfücher wollwaren handschuhe Strümpfe 1 Preisangebote unterbleiben meinerseits in diesem dahre. = Besiahtigung ohne Kaufzwang höflichst erbeten. 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Die Landeszentralbehörden erlaſſen die Beſtim⸗ mungen zur Ausführung dieſer Verordnung. Sie beſtimmen, wer als zuſtändige Behörde und als höhere Verwaltungsbehörde im Sinne dieſer Ver⸗ ordnung anzuſehen iſt. § 13. Mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu fünfzehntauſend Mark wird be— ſtraft, 1. wer den ihm nach den Vorſchriften des§ 2, des 8 3 Abſatz 1 oder des§ 4 Abſatz 2 Satz 1 obliegenden Verpflichtungen oder den auf Grund des§ 3 Abſatz 3 getroffenen Beſtim⸗ mungen nicht nachkommt; 2. wer den nach§ 12 erlaſſenen Ausführungs⸗ beſtimanungen zuwiderhandelt. § 14. Die Vorſchriften dieſer Verordnung beziehen ſich nicht auf Stroh, das nach dem Inkrafttreten dieſer Verordnung aus dem Ausland eingeführt wird. Der Reichskanzler kann nähere Beſtimmungen über den Verkehr mit aus dem Ausland eingeführ⸗ tem Stroh treffen und beſtimmen, daß Zuwider⸗ handlungen mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu fünfzehntauſend Mark beſtraft werden. Er kann Preiſe für dieſes Stroh feſtſetzen. Als Ausland im Sinne dieſer Verordnung gilt nicht das beſetzte Gebiet. 8 15. Der Reichskanzler kann von den Vorſchriften die⸗ ſer Verordnung Ausnahmen geſtatten und andere Preiſe feſtſetzen, insbeſondere für den Kleinhande) mit Stroh und Häckſel. § 16. Die in den§8 9 und 10 feſtgeſetzten Preiſe ſind Höchſtpreiſe im Sinne des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914(Reichs⸗ Geſetzbl. S. 516) in Verbindung mit den Bekannt⸗ machungen vom 21. Januar 1915(Reichs⸗Geſetzbl. S. 25) und vom 23. September 1915(Reichs⸗Geſetz⸗ blatt S. 603). Dies gilt auch für die Preiſe, die der Reichskanzler nach§8 14 oder in Aenderung der Preiſe in§s 9, 10 nach 8 15 feſtſetzt. 8 17. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Ver⸗ kündung, der§ 13 aber erſt mit dem 12. November 1915 in Kraft. Der Reichskanzler beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens. Berlin, den 8. November 1915. Der Stellvertreter des Reichskanzlers Delbrück. Bekanntmachung. Höchſtpreiſe für Heu und Stroh und Ausfuhrverbot für Heu betreffend. 8 Nachdem durch die Bekanntmachung des Stell⸗ vertreters des Reichskanzlers über den Verkehr mit Stroh und Häckſel vom 8. November 1915 für den Handel mit Stroh neue Beſtimmungen getrof⸗ fen worden ſind, tritt meine Bekanntmachung vom 7. Oktober 1915, betreffend die Feſtſetzung von Höchſtpreiſen für Heu und Stroh, bezüglich der für Stroh gegebenen Feſtſetzungen außer Kraft. 8 2. Meine Bekanntmachung vom 7. Oktober 1915 bleibt inbezug auf den Handel mit Heu vollinhalt⸗ lich beſtehen, insbeſondere gilt nach wie vor das Ausfuhrberbot des§ 5 mit der im§ 6 gemachten Einſchränkung. 9. 8. Dieſe Bekanntmachung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. Karlsruhe, den 12. November 1915. Der ſtellvertretende kommandierende General: Zum Vollzug der Bunderatsverordnung vom 8. November 1915 über den Verkehr mit Stroh und Häckſel(Reichs⸗Geſetzblatt Seite 743) wird verord⸗ net, was folgt: 8 1. Landeszentralbehörde im Sinne der Bundesrats⸗ verordnung iſt das Miniſterium des Innern, höhere Verwaltungsbehörde und zuſtändige Behörde das Bezirksamt. . 8 2 Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Ver⸗ kündung in Kraft. Karlsruhe, den 17. November 1915. Großh. Miniſterium des Innern. J. A.: Weingärtner. Dr. Schühly. Anordnung zur Ausführung der Verordnung über den Verkehr mit Stroh und Häckſel vom 8. Nov. 1915 (Reichs⸗Geſetzblatt Seite 743). Vom 18. Nov. 1915. Auf Grund der Ss 3, 4 und 15 der Verordnung über den Verkehr mit Stroh und Häckſel vom 8. No⸗ vember 1915(Reichs ⸗Geſetzblatt Seite 743) wird folgendes beſtimmt: I. Das Stroh, das gemäߧ 3 der Verordnung zu überlaſſen iſt, iſt ſo gut zu verladen, daß es wäh⸗ rend der Beförderung gegen Näſſe geſchützt iſt. I In den Fällen des§ 4 Abſ. 2 Satz 4 der Ver⸗ ordnung hat der zur Ueberlaſſung Verpflichtete durch die Ortspolizeibehörde beſcheinigen zu laſſen, in welchem Zuſtand ſich das Stroh im Zeitpunkt des Gefahrüberganges befindet. Die Beſcheinigung hat er unverzüglich der Bezugsvereinigung der deutſchen Landwirte, Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftung in Berlin W. 9, Potsdamerſtraße 36, zu überſenden. III. Für den Kleinverkauf von Stroh wird eine Aus⸗ nahme von den§s 2 bis 6, 9, für den Kleinverkauf von Häckſel eine Ausnahme von§ 10 der Verord⸗ nung bewilligt. Als Kleinverkauf gilt der Abſatz unmittelbar an Verbraucher in Mengen von nicht mehr als täglich 15 Doppelzentner unter der Vorausſetzung, daß zur Beförderung des Strohes oder Häckſels bis zum Verbrauchsorte die Eiſenbahn oder der Waſſerweg nicht benutzt wird. IV. Die Anordnung tritt am 19. November in Kraft. Berlin, den 18. November 1915. Der Stellvertreter des Reichskanzlers Delbrück. 1915 Verlängerte Hedemannſtraße 9/10, kann Ausnahmen geſtatten. Die Entſcheidung muß ſchriftlich erfolgt 1 +7 Verordnung. Den Verkehr mit Stroh und Häckſel ſein betreffend. 5 5 4. Die Bekanntmachung tritt mit dem 1. Dezember 1915 in Kraft. 5817 Karlsruhe, den 20. November 1915. Von ſeiten des ſtellvertr. Generalkommandos: Der Chef des Stabes: J. V.: Melchior, Oberſtleutnant. Verfügung. Auf Grund des 8 9b des Geſetzes vom 4. Juni 1851 über den Belagerungszuſtand verbiete ich für den Bereich des ſtellvertretenden Generalkommandos 14. Armeekorps rechts des Rheins, daß bei An⸗ gehörigen von Kriegsteilnehmern ohne vorherige Aufforderung Beſtellungen auf Gedenkblätter jeder Art für Kriegsteilnehmer aufgeſucht werden. Wer dem Verbot zuwiderhandelt oder zur Ueber⸗ tretung auffordert oder anreizt, wird, wenn die be⸗ ſtehenden Geſetze keine höhere Freiheitsſtrafe be⸗ ſtimmen, mit Gefängnis bis zu einem Jahr beſtraft. Das Verbot tritt ſofort mit ſeiner Bekanntgabe in Kraft. Karlsruhe, den 19. November 1915. Stellvertretendes Generalkommando des XIV. Armeekorps: Der ſtellvertretende kommandierende General: Frhr. v. Manteuffel, General der Infanterie. Verfügung. Auf Grund des§ 9b des Geſetzes vom 4. Juni 1851 über den Belagerungszuſtand verbiete ich für den Bereich des ſtellvertretenden General⸗Kom⸗ mando des 14. Armeekorps rechts des Rheins, daß bei dem Verkauf von Gedenkblättern für Kriegsteil⸗ nehmer von den Käufern Angaben über den Truppenteil und dergl. des Kriegsteilnehmers ver⸗ langt oder entgegengenommen werden; insbeſon⸗ dere wird die Sammlung derartiger Angaben und ihre Weitergabe verboetn. Wer dem Verbot zuwiderhandelt oder zur Ueber⸗ tretung auffordert oder anreizt, wird, wenn die be⸗ ſtehenden Geſetze keine höhere Freiheitsſtrafe be. ſtimmen, mit Gefängnis bis zu einem Jahr beſtraft Das Verbot tritt ſofort mit ſeiner Bekanntgabe in Kraft. 5806 Karlsruhe, den 19. November 1915. Der ſtellvertretende Kommandierende General „gez.: Freiherr von Manteuffel, General der Infanterie. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Nr. Ch. II 588/10. 15. K. N. N. Bekanntmachung betreffend Verbot künſtlicher Beſchwerung von Leder. Nachſtehende Bekanntmachung wird auf Grund des Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom 4. Juni 1851 bezw. auf Grund des bayeriſchen Ge⸗ ſetzes über den Kriegszuſtand vom 5. November 1912 in Verbindung mit der Allerhöchſten Verord⸗ nung vom 31. Juli 1914 hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht mit dem Bemerken, daß jede Zu⸗ widerhandlung, ſoweit nicht nach den allgemeinen Strafgeſetzen höhere Strafen verwirkt ſind, mit Ge⸗ fängnis bis zu einem Jahre beſtraft wird. . 8 1. Die Herſtellung künſtlich beſchwerten Leders, ſo⸗ wie jede künſtliche Beſchwerung von Leder, ins⸗ beſondere unter Benutzung von Baryum⸗, Mag⸗ neſium⸗, Blei-, Zinn⸗ und anderen mineraliſchen Salzen, von Glukoſe, Dextrin, Melaſſe und ähn⸗ lichen zuckerartigen Stoffen, von zuckerhaltigen Appreturen und ähnlichen Mitteln iſt verboten. 8 2. Zur Fertigſtellung von Leder, mit deſſen Be⸗ ſchwerung am Tage des Inkrafttretens dieſer Be⸗ kanntmachung bereits begonnen iſt, wird eine Friſt Freiherrvon Manteuffel, General der Infanterie. bis zum 31. Dezember 1915 gewährt. * Die Kriegs⸗Rohſtoff⸗ableilung des Königlich (Preußiſchen Kriegsminiſteriums in Berlin SW 48, Kenntnis. Mannheim, den 29. November 1915. Großh. Bezirksamt.— Polizeidirektion. Die öffentlichen Lotterien und Ausſpielungen betr. Es wurde wiederholt die Wahrnehmung gemacht. daß die Beſtimmungen des Lotteriegeſetzes vom 26. April 1912(Geſ.⸗ u. V. O. Bl. S. 135) insbeſondere über das unzuläſſige Spielen in auswärtigen Lot⸗ terien nicht genügend bekannt ſind und häufig über⸗ treten werden. Wir machen daher darauf aufmerk⸗ ſam, daß nach 8 2 des Geſetzes mit Geldſtrafe bis zu 600 Mk. oder im Nichtbetreibungsfalle mit Haft beſtraft wird, wer in einer nicht erlaubten oder zu⸗ gelaſſenen Lotterie oder Ausſpielung ſpielt. Zu⸗ gelaſſen ſind in Baden außer den vom Gr. Mi⸗ niſterium des Innern, den Gr. Landeskommiſſären, den Gr. Bezirksämtern im Einzelfalle genehmigten Badiſchen Privatlotterien, nur einzelne außer⸗ badiſche Privatlotterien, deren Zulaſſung im Staatsanzeiger beſonders bekannt gegeben wird, ſan wie die preußiſch⸗ſüddeutſche Klaſſenlotterie. An⸗ dere Lotterien, insbeſondere alle anderen Staats⸗ lotterien ſind verboten. Der Vertrieb, die An⸗ preiſung und der Bezug ihrer Loſe iſt ſtrafbar. Ver⸗ boten und ſtrafbar iſt ferner die gewerbsmäßige Bildung von Losgeſellſchaften und der gewerbs⸗ mäßige Vertrieb von Anteilen von Prämien und Serienloſen(88 8 und 9 des Geſetzes). Mannheim, den 3. Dezember 1915. Großh. Bezirksamt.— Polizeidirektion. . Nr. W. IV. 145/10. 15. K. R. A. Bekanntmachung betreffend Beſchlagnahme, Veräußerung und Verarbeitung von wollenen und halb⸗ wollenen Wirk⸗ und Strickwarenlumpen und von wollenen und halbwollenen Abfällen der Wirk⸗ und Strickwarenherſtellung. Nachſtehende Bekanntmachung bedroht ſind). 81 wird auf Er⸗ ſuchen des Königlichen Kriegsminiſteriums auf Grund der Bekanntmachung über die Sicherſtellung von Kriegsbedarf vom 24. Juni 1915(Reichs⸗Ge⸗ letzblatt S. 357) mit dem Bemerken zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht, daß Zuwiderhandlun⸗ gen nach§ 6 dieſer Bekanntmachung mit Strafe mit beſchlagnahmt. Inkrafttreten. Die Anordnungen dieſer Bekanntmachung treten mit Beginn des 1. Dezember 1915 in Kvaft. 82 — lung, Sektion W. IV., des Königlich Preußiſchen Kriegsminiſteriums erhältlich. 8 6. Verwendungserlaubnis. Trotz der Beſchlagnahme iſt die Weiterverarbei⸗ tung der in 8 2 bezeichneten Gegenſtände erlaubt, ſofern dieſe vor Inkrafttreten dieſer Bekannt⸗ machung bereits gewolft waren. Erlaubt iſt ferner das Miſchen, Reißen, Färben und Karboniſieren ſowie jede andere Art der Ver⸗ wendung und Verarbeitung der in§ 2 bezeichneten Gegenſtände zur Herſtellung ſolcher Ganz⸗ und Halberzeugniſſe, deren Anfertigung unmittelbar von dem Königlich Preußiſchen Kriegsminiſterium, dem Reichs⸗Marineamt, dem Bekleidungs⸗Beſchaf⸗ fungsamt oder durch Vermittlung der Kriegswoll⸗ bedarf⸗Aktiengeſellſchaft in Berlin oder des Kriegs⸗ Garn und Tuchverbandes G. V. in Berlin aus⸗ 8 7. Freigabeanträge und Anfragen. Für Freigaben iſt die Kriegs⸗Rohſtoff⸗Abteilung, drücklich veranlaßt iſt. Von der Bekanntmachung betroffene Gegenſtände. Sektion W. IV., des Königlich Preußiſchen Kriegs⸗ Von dieſer Bekanntmachung werden betroffen alle geſtrickten, gewirkten, gehäkelten und trikot⸗ miniſteriums in Berlin ausſchließlich zuſtändig. Anfragen und Anträge ſind mit der Aufſchrift artigen wollenen und halbwollenen Lumpen„Wirk- und Stricklumpen“ an die Kriegs⸗Rohſtoff⸗ und Abfälle, ſortiert und unſortiert, auch mit Abeilung, Sektion 1 50 IV., Berlin 855 8 Seide untermiſcht, in weißer und in allen andern Farben, insbeſondere 1. wollene und halbwollene Strümpfe und ſonſtige ge⸗ ſtrickte und gewirkte Sachen, 2. wollene und halbwolleneTri⸗ kotſtrümpſfe und Trikotagen, lpängerte Hedemannſtraße 11, zu richten. 8 8. Ausführungsbeſtimmungen. Die Kriegs⸗Rohſtoff⸗Abteilung des Königlich in nachſtehenden.Preußiſchen Kriegsminiſteriums iſt berechtigt, Aus⸗ kurz„Wirk⸗ und führungsbeſtimmungen zu dieſer Bekanntmachung 3. Schals 3 8 Stricklumpen“ zu erlaſſen. 5808 als und Zephirs, enannt. 1 4 neue Fabrikationsabfälle genann Karlsruhe, 1. Dezember 1915. der unter Ziffer 1 bis 3 Der kommandierende General: genannten Gattungen, Frhr. v. Manteuffel, General der Infanterie. 5. Von der Bekanntmachung betroffene Perſonen. Von dieſer Bekanntmachung werden alle Per⸗ ſonen betroffen, welche ſich gewerbsmäßig mit dem 2. Nüchtragsverordnung zu der Bekanntmachung vom 12. 7. 15 Ein- und Verkauf oder der ſonſtigen Verwendungſbetr. Beſtandserhebung und Beſchlagnahme von und Verarbeitung von Wirk- und Stricklumpen Kautſchuck(Gummi), Guttapercha, Balata und 2) befaſſen(alſo nicht z. B. Haushaltungen). 8 4. Beſchlagnahme. Alle in§ 2 bezeichneten Gegenſtände werden hier⸗ Grund des Geſetzes Asbeſt, ſowie von Halb⸗ und Fertigfabrikaten unter Verwendung dieſer Rohſtoffe. Nachtragsverorduung wird auf über den Belagerungszuſtand Nachſtehende Trotz der Beſchlagnahme iſt das Sortieren von vom 4. 6. 1851 ſowie auf Grund der Bundesratsver⸗ Lumpen erlaubt und erwünſcht. ordnung über die Sicherſtellung von Kriegsbedarf Trotz der Beſchlagnahme ſind ferner alle Verände⸗ vom 24. 6. 15 erlaſſen und zur allgemeinen Kennt⸗ rungen und Verfügungen zuläſſig, die mit Zu⸗ ſtimmung der Kriegs⸗Rohſtoff⸗Abteilung, Sektion tragsverordnung vom 17. W. IV., des Königlich Preußiſchen Kriegsmini⸗ 1612/8. 15. K. R. A.) zu der ſteriums, Berlin SWW 48, Verlängerte Hedemann⸗ 12. 7. 15 betreffend Beſtandserhebung und ſtraße 11, erfolgen. 8 5. Veräußerungserlaubuis. Trotz der Beſchlagnahme iſt die Veräußerung der nahme von 663/6 15. K. R. A.) iſt von der Inſpektion des Kraft⸗ fahrweſens in Baden und Hohenzollern die Firma Feiſt Strauß, Nr. 181, beauftragt. nis gebracht: Mit dem Ankauf von Altgummi gemäß Nach⸗ September 1915(V. I. Bekanntmachung vom Beſchlag⸗ Kautſchuck(Gummi) ufw.(Nr. V. I. Frankfurt a. M., Mainzerlandſtraße Alle Beſitzer von dem in Frage kommenden Alt⸗ in 8 2 bezeichneten Gegenſtände zu Heeres⸗ oder gummi und zwar von: Marinezwecken erlaubt. Als Veräußerung zu Heeres⸗ oder Marinezwecken gilt nur die unmittelbare oder mittelbare Veräuße⸗ Luftſchläuche, dunkel, ſchwimmend rung an ſolche Sorierbetriebe, welche von derſLuftſchläuche, rot Kriegswollbedarf⸗Aktiengeſellſchaft in Berlin mit Gummtabfälle, ſchimmend Ankauf der in Paragr. 2 bezeichneten Gegen⸗ſſind verpflichtet, für die Zwecke des Heeres- oder Marine⸗ 258 5 181, unter Menge zum Kauf . KöniglichſPerſonen uſw., Preußiſchen Kriegsminiſteriums wird eine Liſte der wahrung haben, 8 Kriegswollbedarf ⸗Aktiengeſellſchaft in Die 1 11 5 ſind beulteſgangs ahn kation verpackt Berlin beauftragten Sortierbetriebe veröffentlichen. Wunſch i 1 5 0 B dem ſtände bedarfs beauftragt ſind. Die Kriegs⸗Rohſtoff⸗Abteilung des von der Alte Autoreifen mit Nieten und ohne gleichgültig, ob im ganzen oder zerſchnitten ihren Vorrat ſofort der Firma Strauß in Frankfurt a. M., Mainzerland⸗ genauer Angabe von Art und anzubieten. Ebenſo haben alle welche ſolchen Altgummi in Ver⸗ der Firma dies ſofort mitzuteilen. ſolche Verpackung wird auf ezahlung der aufge⸗ Dieſe Liſte iſt auch bei der Kriegs⸗Rohſtoff⸗Abtei⸗ kauften Altgummi⸗Beſtände erfolgt in bar durch die ) Mit Gefängnis bis zu einem Firma Feiſt Strauß Jahre oderflandſtraße 181, nach Empfang und Richtigbefund am Frankfurt a. M., Mainzer⸗ mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark wird, ſofern Beſtimmungsorte. nicht nach allgemeinen Strafgeſetzen höhere Str verwirkt ſind, beſtraft: höh afen Den Kraftwagenbeſitzern, welche noch zugelaſſene Wagen haben, wird nur das zur Reparatur der 1. wer unbefugt einen beſchlagnahmten Gegen⸗ eigenen Bereifung nötige alte Schlauchmaterial be⸗ ſtand beiſetteſchafft beſchädigt oder zerſtört, ver⸗laſſen. und zwar für jeden zugelaſſenen Wagen 2 kg. wendet, verkauft oder kauft oder ein anderes Veräußerungs⸗ oder Erwerbsgeſchäft über ihnſ[Frage kommenden Altmalene“ ſtrafrechtlich verfole abſchließt; 1 5 NVL die beſchlagnahmten egenſtände zu verwahren und pfleglich zu be⸗ 4 17 Aa ee eee wer den na 5 erlaſſenen Ausführungsbe⸗ ſtimmungen zuwiderhandelt. Fe Der anderweitige Verkauf von dem hier in Karlsru . Aunteuffel, ſeneral der Jufanterie. 5 Bekanntmachung. Regelung der gulterpreiſe belr. In Gergänzung unſerer Bekanntmachung vom 30. Oktober 1915(Staatsanzeiger Nr. 298 vom 31. Oktober 1915) wird beſtimmt, daß beim Verkauf bis zu 10 Pfund an den Ver⸗ braucher frei deſſen Haus, auf dem Wochen⸗ markt oder abfeſter Verkaufsſtelle des Händlers der Preis bei Tafelbutter 2 Mark und bei Landbutter 1.80 Mk. höchſtens betragen darf, ohne Rückſicht darauf, ob der Verkäufer Her⸗ ſteller der Butter iſt oder ſie vom Herſteller oder von einem Zwiſchenhändler gekauft hat. Die Kommunalverbände, als welche die Amts⸗ bezirke anzuſehen ſind, können dieſe Preiſe nie⸗ derer feſtſetzten. Inſolange dies nicht geſchieht, ſind die in der Bekanntmachung bezeichneten Höchſtpreiſe zuläſſig. Als Tafelbutter iſt gute Süßrahmbutter anzuſehen, wie ſie in der Regel von Zentrifu⸗ genmolkereien hergeſtellt wird. Unter Land- butter iſt die in der Regel in bäuerlichen Be⸗ trieben bereitete Sauerrahmbutter zu verſtehen. Vorſtehende Höchſtpreiſe dürfen nur für Butter von einwandfreier Beſchaffenheit in An⸗ ſpruch genommen werden. Dieſe Beſtimmungen treten mit ſofortiger Wirkung in Kraft. Karlsruhe, den 30. November 1915. Groh. Ministerium des Junern: v. Bodmann. Dr. Schühly. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 2. Dezember 1915. Srafßh. Sad. Setieksamt Abt. Il. Bekanntmachung. Verfüg ung: (Vom 12. November 1915.) Verkauf militärischer Bekleidungs⸗ u. Aus- rüstungs stücke betreffend. Gemäߧ 9 unter b des Belagerungszuſtand⸗ geſetzes vom 4. Juni 1851 beſtimme ich: Bekleidungs⸗ und Aus rüſtungsgegenſtände, welche den im deutſchen Heere und in der Kaiſerlichen Marine gebrauchten gleich oder ähnlich ſind, dürfen während des Kriegszuſtan⸗ des nur an Mitglieder der bewaffneten Macht die als ſolche unzweifelhaft erkennbar ſind oder ſich ausweiſen, ſowie an ſolche Perſonen ver⸗ kauft werden, welche nachgewiſenermaßen im ausdrücklichen Auftrage eines zum Tragen einer Unifoem Berechtigten als Käufer auftreten. Dieſes Verbot gilt für Gewerbetreibende (Militäreffektenhändler, Schneider und derglei⸗ chen) ſowie für Perſonen ohne Gewerbe. Wer dem Verbot zuwiderhandelt oder zur Uebertretung auffordert oder anreizt, wird, wenn die beſtehnden Geſetze keine höhere Freiheits⸗ ſtrafe beſtimmen, mit Gefängnis bis zu einem Jahre beſtraft. Außerdem wird bei Gewerbe⸗ treibenden die Schließung des Gewerbebetriebes in Erwägung gezogen werden. Das Verbot tritt mit ſeiner Verkündung in Kraft. Karlsruhe, den 12. November 1915. Der stellverttetende kommandlerende General: gez Freiherr von Manteuffel, General der Infantrie. Voſtehende Verfüng bringen wir mit dem