Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 40 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. EPE * A 7 Nr. 15. Seckenheim, Sam Hmisdblatf der Bürgermaisterämtfer Seckenheim, Ivesheim, Nearhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. dechenheimer Anzeiger, Joes heimer Ynzeiger, Neckarhauſer Zeitung, Die nentige Mummer umiassf 12 Seiten 9 Kriegschronik 1914 SSS 10. Dezember: Der Coldbeſtand der Reichsbank überſtei t zum erſteum 1 ſeit Beſt: hen dis Reichs 2 Mi liarden Ma k. — Przasnyſz am rechten Weichſelufer wird von den Deutſchen im Stuzm genommen. — Die Oeſterreicher haben bisher in den Kämpfen in Weſt⸗ galizien 10 000 Ruſſen gefenzen. 55 — Die Vorhut der Senuſſi kommt an der ägyptiſchen Gren⸗ ze an. 8 — Das Todesurteil über die deulſchen Staatsangehörigen in Marokko wird dulch Vermiltlung Amerikas aufgehoben. Dezember: Des franzöſiſche Urteil gegen die deu ſche! Militärärzte wird aufgehoben. — Ein Schiedsgerichtvertrag zwiſchen England und Portu⸗ gal wird in London unterzeichnet. — Die türkiſche Flotte beſchießt die umgebung von Batum. — Afghaniſtan geht gegen Indien vor. — Marſchall von der Goltz iſt in Sofia eingetroffen. — Churchill ſpricht Japan den Dank für ſeine Hilfe im Seegefecht bei den Falllindsinſ ln cus. — Die Mitoli der der franzöſiſchen Regierung kehren nach Paris zurück. Dezember: hof Ppern. — Ein weiterer Stützrunkt in den Argonnen wird erodert. — Die deulſche Heeresleilung ſchätzt die Verluſte der Ruſ⸗ ſen, einſchließlich 80 000 Gef n enen, auf mi dees 120 00 Mann. i — Die Oeſterreicher ſchlagen die Ru ſſen bei Liman owa. — In Petersburg wird der verſtärkle Kriegszuſtand proklamiert. ö 5 — Die Franzoſen haben Fez gerüumt. Deu ſche Artillerie beſchießt den Bahn⸗ SSS ooo(T—T——————— 2 SSS—————— H— Der Weltkrieg. Während die Armeeführer der Entente im franzöſi⸗ ſchen Hauptquartier beraten haben, hat ſich die Pari⸗ ſer Preſſe, getreu der Empfehlungen des Miniſter⸗ präſidenten Briand, ziemlich ruhig verhalten. Nachdem aber noch immer kein Ergebnis dieſer Beratungen in die Erſcheinung tritt, fangen die Zeitungen an, unter Be⸗ rufung auf die Ungeduld des Publikums Aufklärung zu verlangen. In der„Humanite“ fordert der Abgeord⸗ nete Renaudel die Regierung auf, endlich die Entſcheidung zu treffen, ob Salonik aufgegeben werden ſoll oder nicht. Er ſagt offen, daß es beſſer wäre, die Truppen wieder einzuſchiffen, wenn England, Italien und Rußland nicht ſofort im nämlichen Maße ihre Pflicht tun wie Frankreich. Das franzöſiſche Publikum würde den Rückzug bedauern, aber es würde den Entſchluß der Regierung begreifen. Herve polemiſiert in ſeiner „Guerre Sociale“ offen gegen die Engländer, welche die Bedürfniſſe der Lage nicht anerkennen wollen und nur an Aegypten denken. Er nennt ihre Armee eine Kolonialtruppe mit einem kurzſichtigen Offizierskorps. Der„Radical“ ermahnt Briand, durch eine klare Ent⸗ * ſcheidung alle Hinderniſſe abzuwerfen, die er aus den Fehlern ſeiner Vorgänger noch nach ſich ſchleppe. Das franzöſiſche Volk verlange, daß die Regierung endlich die Verantwortung über einen euergiſchen Entſchluß über⸗ nehme; die Engländer würden wahrſcheinlich den Franzoſen in Bezug auf die Salonik-Expedition das Sprichwort zurufen, mit dem ſie ſich ſelbſt über den Mißerfolg an den Dardanellen hinwegſetzen:„Ueber fortgelaufene Milch ſoll man nicht weinen“. Der„Temps“ der„Petit Pariſien“, das„Echo de Paris“ und die übrigen Regierungsorgane fangen an, von einer bevor⸗ ſtehenden deutſchen Ofſenſive zu ſprechen, und geben dem Publikum die Verſicherung, daß trotz der mazedoniſchen Expedition nichts vernachläſſigt worden ſei, um einer ſolchen Offenſive wirkſam zu begegnen. Clemenceau erinnert in ſeinem Blatt an die Regierungserklärung Briands vom 3. November. Damals hatte die Re⸗ gierung behauptet, daß zwiſchen ihr und der engli⸗ ſchen Regierung volles Einvernehmen beſtehe in Be⸗ zug auf die Fortſetzung der Balkan⸗Expedition. Wo⸗ zu, ſo fragt Clemenceau, ſeien alſo jetzt neue Beſpre⸗ chungen notwendig? f f Auf dem ſerbiſchen Kriegsſchauplatz erweiſt ſich der ſchon gleich im Anfang des bulgariſchen Eingreifens erfolgte Vormarſch der Truppen Todorows über Ku⸗ manowo⸗Uesküb bis Kalkandele immer mehr als der ſtrategiſche Meiſterzug, auf dem die letzte Vernichtung des ſerviſchen Heeres ſich aufbauen konnte. Er wurde jetzt zur Operationsbaſis für die Ausräumung Südſerbiens. Nach der Schlacht bei Pri⸗ ſtina und auf dem Amſelfelde im letzten Drittel des November drohte die Gefahr, daß die Serben, im Rück⸗ zug bei Prizren die albaniſch⸗ſerbiſche Grenze über⸗ ſchreitend, verſuchen könnten, über albaniſches Gebiet hin⸗ weg den Rückweg nach Südweſtmazedonien über Di⸗ bra zu gewinnen, um mit den noch im Lande ſtehenden Truppenreſten zuſammen den Anſchluß an die an der Cerna ſtehende franzöſiſche Hilfsexpedition zu ſuchen. Das mußte verhindert werden, einmal dadurch, daß man die flüchtenden Serben von Prizren aus nicht wieder zur Ruhe kommen ließ, ſondern durch unabläſſige Ver⸗ folgung zur völligen Aufreibung trieb. Des⸗ halb der Verfolgungsmarſch nach zwei Richtungen, zum Nordweſten hinauf nach Djakova zu— hier endete er jetzt mit der Einnahme Dijakovas durch die Bul⸗ garen—, ſodann nach dem Südweſten hinunter, dem wei⸗ ßen Drin entlang. Er rieb bei Ljuma den gebliebenen Reſt des flüchtenden Heeres völlig auf, ſo daß nur noch verſprengte Teile übrig ſind. Aber man bereitete ſich völligen Vernichtung kommen ſollte, den Rückweg über die albaniſch⸗montenegriniſche Grenze end⸗ gültig zu verſperren. Und dieſe Vorbereitungen bauten ſich auf auf der bis Kalkandele hin gewonnenen keilartigen Stellung. Von ihr aus waren die Bulgaren bereits am 20. November auf der Straße Kalkandele—Goſtivar—Kit⸗ ſchevo, unmittelbar öſtlich der albaniſch-ſerbiſchen Grenze, über Goſtivar hinaus vorgedrungen bis nördlich Kit⸗ ſchevos, ſo das Grenzgebiet weithin in die Hand bekom⸗ mend. Von Kitſchevo aus erfolgt jetzt der Vormarſch in zwei Richtungen, einmal geradeswegs nach Weſten zu über das Jamagebirge hinüber auf Dibra, dieſes am 5. Dezember in die Macht der Bulgaren bringend. So⸗ dann nach Süden zu auf der Straße Kitſchevo—Ochrida mit dem Ziele, die beiden Städte Struga und Ochrida am Nordufer des Ochridaſees zu erreichen und damit die letzte Oeffnung der albaniſch⸗ſerbiſchen Grenze zu ver⸗ legen. Dieſer Angabe ſteht unmittelbare Erledigung be⸗ vor, da Ochrida bereits in Sehbereich der Vorrückenden gekommen iſt. zweite Linie. Sie ſetzte von Kruſevae ein, halbwegs zwiſchen Kitſchevo und Prilep, und nahm ihren Lauf über Smilewo in der Richtung auf die Straße Res⸗ na— Monaſtir, die ſie halbwegs zwiſchen beiden Städten erreichen ſollte. Ihre Aufgabe war es, den um Mona⸗ ſtir und öſtlich von dieſer Stadt gebliebenen ſerbiſchen Reſten den Ausweg nach Weſten hin, nach Albanien zu, zu nehmen Auch dieſe Heeresſäule hat ihrer Aufgabe genügt. Sie hat die Straße Resna— Monaſtir erreicht. Da öſtlich von dieſem Vormarſch eine dritte Kolonne, von Prilep auf Monaſtir vorrückend, den dortigen Raum von den ſerbiſchen Ueberbleibſeln geſäubert hat, iſt ganz „Südweſtmazedonien heute endgültig in den Händen der Bulgaren. a Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Par's, 10. Dez. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag 3 Uhr: Während der nächllichen Beſchießun⸗ gen der deutſchen Stellungen in der Champagne ſprengee unſere Artillerie ein feindliches Munitionslager ſüdlich von Saint Souplet in die Luft. Oeſtlich von der Butte de Souain warfen unſere Gegenangri'fe den Cegner neuerlich zu ück, der ſich nur noch in einem Teile eines eingeebneten, vorgeſchp⸗ benen Graben hält. Unſere Batterien verhinderten durch ihr ſtändiges Feuer den Feind, ſich dort feſtzuſetzen. In den Ar- gonnen ließen wir in der Gegend von Haute Chevauchee mit Erfolg zwei Minen ſpringen. 0 Abends 11 Uhr: Zeitweiliges Geſchützfeuer an ve. ſchiedenen Stellen der Front. In der Ceend von Roye haben wir ein erfolgreiches Feuer auf eine deutſche Batterie eröffnet, die wir in der Nähe von Daxcourt entdeckt hatten. Bei Eparges Minenhämpfe. Eine Gruppe von feindlichen Ac⸗ beitern wurde durch die Exploſion einer unſerer Minen ver⸗ ſchüttet. Engliſcher Bericht: Tretz des chlechten Welters konnten unſere Flieger nütz iche Abi. eien. we Fiege, die zur Erkundung am 5. Dezember aufgeſtiegen waren, ſind nicht zurückgekehrt. Bei Arras iſt eine unſerer Abteilungen im Lau e einer kleinen Operation in den feindlichen Graben eingedrungen, hat die Beſatzung mit Handgranaten daraus vertrieben und iſt nach Ausführung ihrer Auferäge in unſere Linie zurückgekehrt. Die Zerſtörung der Drahtverhaue und Bruſtwehren des Fein⸗ des an verſchiedenen Stellen der Front dauert fort. Als Ant⸗ wort auf eine erfolgreiche Beſchießung der feindlichen Stellungen bei Pilkem am 8. Dezember haben die Deutſchen Mpern und Umgebung beſchoſſen, aber wenig Schaden angerich et. Weſt⸗ lich von Fricours haben wir mit großem Erfolg eine Mine zur Exploſion gebracht. Bei Givenchy hat geſtern eine feindliche Mine zwei unſerer Leute verſchüttet, ſie konnten jedoch zur rech⸗ ten Zeit befreit werden. 8 zugleich vor, für den Fall, daß es nicht zu einer ſolchen Oeſtlich dieſes Vormarſches verlief eine Eſne Schlappe der Engländer be Die einſpaltige Petitzeile 10 Pf die Zeile. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Bei öfterer Au Ginger Zeitung. Inſertsionspreis. „Reklamen 20 Pfg. 5 Rabatt. Stag, den 11. Dezember 1915. hindert. Orientarmee: gen wurden. Einige unwe en lch J Strümica. Belgiſcher Bericht: tätigkeit an der Merfeont. Iahrgang Aetille ie⸗ Wir haben nördlich von Dixmuiden eine feindliche Batterie zum Schweigen gebrach und die Befe⸗ ſtigung der deutſchen Gräben in der Gegend von Woumen ver⸗ Seit dem letzten Bericht haben die Bulgaren an verſchiedenen Stellen der Feont hefeige Angriffe ausgeführt, die alle mit großen Verluſten ür den Feind abgeſchla⸗ an der Wardarbrücke bei Gradsko an. Kitchener und Grey zur Beratung in Paris. WTB. London, 10. Dez. Amtlich wird mitgeteilt: Lord Kitchener und Sir Edward Grey begaben ſich geſtern nach Paris, um mit der ranzöſiſchen Regierung zu beraten. Der Kampf dauert an der Spitze unſerer Front Eine Heeresvorlage Asquiths. WTB. London, 10. Dez. Die„Times“ melden: Asquith wird nächſte Woche dem Parlament eine Vorlage unterbreiten, die Armee auf eine Stärke von 4 Millionen Mann zu bringen. Asquith wird zugleich das Ergebnis der Werbetätigkeit Derbys mit⸗ teilen. Antrag auf Verlängerung der Legislatur⸗ periode des engliſchen Parlaments. WTB. London, 10. Dez.(Unterhaus.) Staats⸗ ſekretär Simon brachte einen Geſetzentwurf zur Ver⸗ längerung der Legislaturveriode des Parlaments bis 31. Januar 1917 ein. Lord Cecil erklärte, daß die engliſche Regierung die nunmehr tatſächlich beſtehende mexika⸗ niſche Regierung in aller Form anerkannt habe. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 10. Dez. vom 10. Dezember 1915 mittags: Ruſſiſcher unbedeutende Aufklärungskämpfe. Front. Archangelsk blockiert. Kriegsſchauplatz: Sonſt Ruhe an der Amtlich wird verlautbart Stellenweiſe WTB. Bukareſt, 10. Dez. Auf Grund einer Mit⸗ teilung der engliſchen Geſandtſchaft bringt das Handels⸗ blatt zur Kenntnis, daß infolge der außerordentlichen Anhäufung der Waren im Hafen von Archangelsk dieſer blockiert ſei, ſo daß die dort liegenden Waren we⸗ der aufgeladen noch weiter transportiert werden könnten. Die Geſandtſchaft ſagt deshalb, daß die Aufſtellung von Garantiezertifikaten an Beſteller von Waren in England nicht mehr empfehlenswert ſei. Beſichtigung der Gefangenenlager in Rußland. WTB. Berlin, 10. Dez. Wie bereits bekannt, findet gegenwärtig eine Beſichtigung der Gefangenenlager und Lazarette in Rußland durch drei Delegierte des Dä⸗ niſchen Roten Kreuzes und drei Schweſtern des Deutſchen Bei der großen Ausdehnung des Roten Kreuzes ſtatt. e Gebietes, auf welches die Gefangenenlager verteilt ſind, werden beſtimmte Teile durch je einen Delegierten und eine Schweſter beſucht. feſtgeſtellt worden: Dabei iſt folgender Reiſeweg 1) Für Kapitän Drechſel und Schweſter Erika von Paſſow: Petersburg, Moskau, Niſch⸗ ny⸗Nowgorod, Penſa, Samara, Saratow, Oreuburg, Taſchkent, Krasnowodek, Baku, Tiflis, Wladikawkas, Za⸗ rizyn, Aſtrachan; 2) Für Oberſt Muus und Oberin Gräfin Alexandrina von Uexküll⸗Gyllenband: Peters⸗ burg, Tjumen, Tobolsk, Jalutorowsk, Omsk, Semipela⸗ tinsk, Barnaul, Bisk, Nowo Nikolajewsk, Taiga, Tomsk, Atſchinek, Tſcheljabinsk, Jekaterinburg, Ufa, Parizyn, Oſtrachan; 3) Für Oberſt Meyer und Schweſtern Magdalene von Walsleben: Petersburg, Wjatak,, Omsk, Irkutſch, Wladiwoſtok, Chabarowsk. Karhmskaja, Stre⸗ tensk. dem ſizier begleitet. 7 Auf dieſer Reiſe iſt jede Schweſter außer von däniſchen Delegierten von einem ruſſiſchen Of⸗ General Pau auf der Reiſe nach Petersburg. WTB. Chriſtiania, 10. Dez. Gefolge, im ganzen 12 Perſonen, ſind geſtern vormit⸗ tag mit der Bahn von Bergen in Chriſtiania einge⸗ troffen. General Pau ſetzte abends ſeine Reiſe nach Pe⸗ tersburg fort. General Pau mit Der Krieg mit Serbien. WTB. Wien, 10. Dez. vom 10. Dezember 1915 mittags: Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: Südlich der montenegriniſchen Nordgrenze werden die Verfolgungs⸗ kämpfe fortgeführt. Amtlich wird verlautbart Der Vierverband gibt die Saloniki⸗ Expedition nicht auf. WTB. London, 10. Dez.„Times“ melden aus Paris, es beſtehe Grund, anzunehmen, daß der Krieas⸗ 8 1 1 . kehr. zuzufübren aufzurollen und das Tauwerk in Ordnung zu bringen. und junge Leute aus kurzen Pfeifen rauchend, die Reſte Zwillichhoſen, plauderten gemeinſam, indem ſie die Ar⸗ Wenn unter dem dumpfen 9 rar ver Aumerten veſchloſſen habe, die Salon iri⸗Ex⸗ pedition unter keinen Umſtänden aufzu⸗ geben. a Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 10. Dez. Amtlich wird verlautbart vom 10. Dezember 1915 mittags: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: An der küſtenländiſchen Front herrſchte geſtern, von Artillerie⸗ feuer und kleineren Unternehmungen abgeſehen, Ruhe. Die Tätigkeit des Feindes vor den befeſtigten Räumen von Lardaro und Riva hält an. Nachmittags griff italieniſche Infanterie unſere Stellungen auf dem Monte Vies und weſtlich davon(zwiſchen Chieſe und Con⸗ ceital) an. Sie wurde unter ſchweren Verluſten vollſtän⸗ dig zurückgeſchlagen. Die Blockade der öſterr. Häfen unmöglich. WTB. London, 10. Dez. Der Marinemitarbei⸗ ter der„Morning Poſt“ ſchreibt: In den fünf Wochen ſind über 30 britiſche, franzöſiſche und italieniſche Schiffe, darunter auch Transportſchiffe, im Mittelmeer verſenkt worden. Die genaue Zahl iſt nicht bekannt. Amtliche Berichte darüber ſind ſelten veröffentlicht worden. Die meiſten Nachrichten kamen von Lloyds. Es iſt anſcheinend unmöglich, die öſterreichiſchen Häfen zu blockieren. Auch die Einfahrt in das Adriatiſche Meer ſcheint keinem Feinde verſchloſſen zu ſein. Neues vom Tage. Der Widerhall der Reichskanzlerrede in der öſterreichiſchen Preſſe. WTB. Wien. 10. Dez. Die Zeitungen bezeichnen die Rede des Reichskanzlers als eine Kundgebung von großem moraliſchem Gewicht und heben hervor, daß die Rede, aus der Beſonnenheit, Mäßigung, Stärke, Ueber⸗ zeugung und unerſchütterliche Entſchlußkraft ſprechen, in der ganzen Welt ſtarken Widerhall finden werde. Das Fremdenblatt ſchreibt: Die Reden des ungariſchen Mini⸗ ſterpräſidenten und des Reichskanzlers und der ſtürmiſche Beifall, den ſie in beiden Volksvertretungen gefunden ha⸗ ben, ſind ein deutlicher Beweis dafür, daß Oeſterreich⸗ Ungarn und Deutſchland wohl friedensbereit, aber nicht kriegsmüde ſind. Wir und unſere Verbündete ſind eins in dem Entſchluß, einen Frieden nicht eher zu ſchlie⸗ ßen, als bis die Vorbedingungen zu einem anſtändigen unſere Sicherheit und Zukunft gewährleiſtenden Frieden gegeben ſind.— Die„Neue Freie Preſſe“ ſchreibt: Die Rede des Reichskanzlers und die Beſchlüſſe, die ſich daran geknüpft haben, ſind ein Fortſchritt für ganz Europa. Die Politik Bethmann Hollweg iſt ſtets, Frieden zu wollen, aber niemals auch nur den Schein auf ſich zu nehmen, daß die beiden Kaiſerreiche ihn nöti⸗ ger hätten, als ihre Feinde. Wirtſchaftliche Annäherung und Zuſammen⸗ arbeit. WTB. Wien, 10. Dez. Die Trieſter Handels⸗ und Gewerbekammer nahm eine Kundgebung an, in der ſie ſich für wirtſchaftliche Annäherung und Zuſammenarbeit mit dem Deutſchen Reiche, ſowohl in der Zoll-, Ver⸗ kehrs⸗, Handels⸗ und Induſtriepolitik, wie auch in der Verwaltung und Geſetzgebung ausſpricht und die Not⸗ wendigkeit betont, daß die e der gegenſeitigen wirtſchaftlichen Beziehungen, ſowohl zwiſchen Oeſterreich und Ungarn, als auch zwiſchen der Monarchie und dem Deutſchen Reiche durch langfriſtige Verträge geſichert werden. Eingedenk des großen Aufſchwunges, den der Reichshafen Trieſt durch die weitgehende Fürſorge der Regierung und der geſetzgebenden Körperſchaften des Rei⸗ ches vor dem Kriege genommen hat, erklärt die Trie⸗ ſter Handelskammer es als ihre Pflicht, nach Beendigung des Krieges mit allen Kräften dazu beizutragen, die dem Handel, der Induſtrie und der Schiffahrt von Trieſt durch den Krieg geſchlagenen Wunden ſchnellſtens zu heilen, damit dann allmählich über den Reichshafen der geſamte Seeverkehr von und nach den öſterreichiſchen Ländern geleitet werde. Die Handelskammer würde fer⸗ ner mit beſonderer Genugtuung eine wirtſchaftliche An⸗ näherung an die beiden anderen Verbündeten, die Türkei und Bulgarien, begrüßen, die geeignet wäre,, Trieſt einen noch weit erheblicheren Anteil an dem Orientver⸗ Der Vogt von Sylt Roman von Theodor Mügge. 6 Forlſetzung.(Nachdruck ver ten. Nach einigen ſcherzenden Abſchiedsworten empfahl ſich Lornſen. Ich wollte, ſagte er halblaut, daß dieſe Dänen mir nicht in den Weg gekommen wären. Doch was hilft es. Es iſt ein Ritterdienſt für ein ſchönes Mädchen. Sie ſoll in ihren Heſellſchaften erzählen, daß Jens Lornſen, der ſtarrköpfige frieſiſche Bauer, ſo glatt und galant ſein kann, als wäre er in Kopenhagen ge⸗ Horen. i II. Am nächſten Morgen ſchaukelte dicht unter der Klippe eine zierliche Schlupp, die ſich möglichſt nahe ans Land elegt hatte. Zwei raſche junge Seeleute waren ge— chäftig, das große Gaffeiſegel zu kürzen, die Klüver Ter Himme! war mit Wolken bedeckt, die ſchnell ihren Flug gen Oſten fortſetzten, bald brach Sonnenſchein zwi⸗ ſchen ihren Spalten hervor, bald wieder verſchwand er unter den dunklen Maſſen. Die Flut drang mit Macht durch den ſchmalen Meeresarm, der die Inſel von der Dünne trennt und wälzte mächtige Wogen herein, die donnernd ihren Schwall an das Felſenufer ſchickten und am Pfahlwerk aufſtäubten.— Eine Menge müßiger Fiſcher und Lootſen ſtanden dort in der gewöhnlichen Trägheit beiſammen, die dem Seevolk eigentümlich iſt ſo lange es zum Hand⸗ anlegen weder Gelegenheit noch Gewinn ſieht.— Alte eines Dinges auf den Köpfen, das eingedrückt, verbogen, ohne Krempen und zerriſſen, von ihnen. Hut genannt wurde, in ungeheuren Waſſerſtiefeln und grauen weiten beiten auf der Schlupp und den Himmel betrachteten. 14 2 Kein politiſcher Hintergrund für die Ab⸗ berufung. WTB. Newyork, 10. Dez.(Funkſpruch des Vertre⸗ ters des WTB.) Gemäß einer ausdrücklichen Erklärung des Staatsſekretärs Lanſing kann feſtgeſtellt werden, daß das Verlangen nach einer Abberufung des Marine⸗ attaches von Boy-Ed und des Militärattaches von Papen keinerlei politiſchen Hintergrund hat und daß insbeſondere der Botſchafter Graf von Bernſtorf gänzlich unbeteiligt iſt. Mehlan: Ir aus Rumänien nach der Türkei. WTB. Bukareſt, 10. Dez. Die Ausfuhrkommiſ⸗ ſion des Finanzminiſteriums hat die Ausfuhr von 1000 Waggons Mehl nach der Türkei erteilt. Niederlage der Engländer am Doiran⸗See. WTB. London, 10. Dez. Das Kriegsamt teilte geſtern mit: Die Bulgaren griffen am 6. Dezember Doiran⸗Sees an. In unſere vorderſten Laufgräben eingedrungene kleine bulgariſche Abteilungen wurden ſo⸗ fort mit dem Bajonett vertrieben. Am 7. Dezember früh griffen die Bulgaren neuerlich an und vertrieben durch Uebermacht unſere Truppen aus den Stellungen. Im Schutze der Dunkelheit wurden die Truppen nach einer neuen Stellung zurückgenommen. Ueber unſere Verluſte iſt noch nichts bekannt. Am 8. Dezem⸗ ber gelang es den britiſchen Truppen, alle Angriffe ab⸗ zuwehren. Am Abend wurden ſie, um Anſchluß an die allgemeine Front zu erhalten, zurückgezogen. Das neue ſpaniſche Kabinett. WTB. Madrid, 10. Dez.(Agence Havas.) Das neue Kabinett iſt folgendermaßen zuſammengeſetzt: Mi⸗ niſterpräſident Romanones, Inneres Alba, Aus⸗ wärtiges Villanueva, Finanzen Urzais, Unter⸗ richt Burell, Juſtiz Darroſo, Krieg Luque, Ma⸗ rine Admiral Miranda, Arbeit Amos Salvados Spanien wird weiterhin ſtrikteſte Neutralität wahren. WTB. Madrid, 10. Dez. Miniſterpräſident Ro- manones gab folgende Erklärung ab: Das neue Ka— binett wird die Politik des vorhergegangenen Kabinetts fortſetzen. Es wird die ſtrikteſte Neutralität gegenüber allen Kriegführenden beobachten. Es wird alle Anſtrengungen unternehmen, um die Löſung des wirt— ſchaftlichen Problems zu erleichtern, mit dem das Par- lament befaßt iſt. Es nimmt die ihm von der gegen⸗ wärtigen Mehrheit angebotene Mithilfe an, wird jedoch, ſobald es zur Auſicht gelangen ſol'te, dieſen Beiſtand nicht benutzen zu können, eine neue Kammer einberufen. Eine amerik. Stadt faſt ganz niedergebrannt. WTB. London, 10. Dez. Das Ryu erſche Burea.1 eldet aus Richmond in Virginia: Die Stadt Ho- 15 well, in der ſich die neuen Pulverfabriken von D- pont befinden, iſt faſt ganz niedergebrannt. Die Fabriken ſind nicht beſchädigt. Die Regierung ſandte Truppen zur Hilfeleiſtang. König Peter auf der Flucht. Ein Mitarbeiſer des„Hamb. Fremde. dat es“ hakte an der italieniſch-ſchweizernlichen Erenze mehrfach Gele eng it, mit ſer⸗ biſchen Flüchtlingen zu verkehren. Ueber jeine Eindrücke ſchreibt er: Von den Flüchelengen, die ich in den letzten Tagen in Chiaſſo ſprechen konnte, erſcheint mir ein Buch ruckerelbeſizer aus Niſch der intereſſanteſte Kopf. Er hatte acht Stunden vor dem Ein⸗ rücken der Bulgaren in die Stadt Niſch den Ort verlaſſen und ſeine Werkſtatt geſchloſſen. Er war beauftragt, die letzte Re⸗ gierungskundgebung König Peters in Niſch zu ſetzen. Sie ſollte in die Miſchine zum Druck gegeben werden. Es waren nur etwa 70 Zeilen, in denen ſich der Herrſcher der Ser— ben an das Volk in einer Kundgebung zu wenden gedachte. Sie iſt niema's kerlin gedenckt worden, ſie konnte daher auch nicht verteilt, nicht mehr bekanntgemacht werden. Paſitſch hatte ſie gegengezeichnek. Sie war ſo unleſerlich geſchzteben, daß der Setzer doppelt ſoviel Zeit wie gewöhnlich brauchte. Die Korrek⸗— tur ſollte geleſen werden. Paſitſch und ſeine Beamten waren über alle Berge. Der König las Vier Endlich kam ein Mann, dem das Haar zu grauen begann und deſſen Geſicht Redlichkeit und Verſtand aus⸗ drückte. Er richtete ſeine klugen Augen auf die Schlupp und ſagte dann mit einer gewiſſen warnenden Be⸗ tonung:„Will denn Jens Lornſen wirklich dieſen Mor⸗ gen fort?“ i „Ja, Anderſen Simens, er will fort, du ſiehſt es,“ erwiderte ein alter Mann. a Der andere ſchüttelte den Kopf.„Habt Ihr nichts dazu geſagt?“ fragte er weiter. „Wir haben mit ihm geſprochen,“ war die Antwort; „aber er meint, die Schlupp hält es aus.“. In dieſem Augenblick kam Lornſen mit dem Staats⸗ rat und ſeiner Tochter die Treppe herunter, die von der Höhe des Felſens an den untern Strand, den einzigen Landungsplatz, führt, und näherte ſich nach wenigen Minuten der Stelle.— Zwei Männer trugen das Gepäck der Reiſenden, die munter und guter Dinge waren. Das Fräulein lachte über ihres Vaters Stoßſeufzer wegen der zahlloſen ſpitzen Steine und des fauligen Geruchs, den die Haufen Seetang verbreiten, welche die Wellen ausgeworfen hatten, ohne daß einer der vielen müßigen Schelme, die hier umherlungerten, wie er ſagte, es der Mühe wert hielt, etwas zur Verbeſſerung des Wegs zu tun. Jens trug den Mantel der Dame ſamt ihrer Kappe von ſchwarzem Wachstaffet über dem Arm und ſtimmte in ihre Fröhlichkeit ein, während ſeine Augen Segel und Tauwerk der Schlupp muſterten und nichts ſeiner Aufmerkſamkeit zu entgehen ſchien. „Bringt die Jolle heran,“ rief er den beiden Män⸗ Dann und wann kam mehr Leben in diefe Geſellen, 1 er 8.* nern zu, die, als ſie ihn erblickten und ſeinen Befehl JßJVCVFFCTCTCCCCTTTTVVCT lötzlich anden. 2 5 8 ˖ nach heftiger Beſchießung unſerer Truppen weſtlich des. aber fühlte e ſich am Arm Zeit. Der König jagte im Auto davon, der Drucker mußte ihm in einem zweiten Kraftwagen mit einer kleinen Druckmaſchine folgen. Aber die Wagen verloren ſich. Vier Tage darauf kam der König nach Mitrowitza. Es wurde eine neue Kundgebung entworfen. Da in der erſten das Volk aufgefordert wurde, ſeine Zuflucht im Weſten zu ſuchen mußte der Text in der zweiten Proklamation geändert werden, weil man inzwiſchen eingeſehen hatte, daß das Heil des Volkes nicht in der Flucht, ſondern im Verbleiben liegen könne. Für die zweite Kundgebung fehlte aber die Gegenzeichnung. Paſitſch war wieder über alle Berge. Die zweite Kundge⸗ bung ſollte nun ohne miniſterielle Zeichnung unter das Volk ge⸗ bracht werden. Da brach im Augenblick, wo der Satz druckfertig und korrigiert vorlag, die Tiegeldruckpreſſe zuſammen. Sie war altersſchwach und hatte die Reiſe nicht mehr vertragen kön⸗ nen. Keine techniſche Keaft war ür die Ausbeſſerung da. Der König weinte, als er von dem peinlichen Zwiſchenfalt hörte. Er iſt ſehr abergläubiſch und ſah in ihm ein böſes Zeichen. Es konnten von jetzt ab auch keine amtlichen gedruckten Berichte mehr ausgegeben werden. Auf höhere Weiſung mußte der Drucker mit dem ihm ver⸗ bliebenen Material nach Monſenegro hinüber. In Ipek jollte er ſeine Werkſtätte aufſchlagen, um die dringend notwendigen Re⸗ gierungsverordnungen herzuſtellen. Dort glaubte man auch eine neue Druckmaſchine zu finden. Aber man ging nach Dicha⸗ kowo, weil ſich Ho, und Regierung in Ipek infolge einer Süd N rung in der Bewohnerſchaft nicht ſicher genug fühlten. In Dſchakowo brannte dem König das Haus über ſeinem Kopf zuſammen. Er hatte eine Zuſammenkunft mit dem Kronprinzen. Wäre das Feuer in der Nacht ausgebro⸗ chen„dann hätte der König mit ſeinem Sohne den Tod finden können. Es fand dann die Ueberſiedelung nach Pla va ſtatt. Die Ueberreſte der ſerbiſchen Reichsdruckerei mußten immer nach. Als in Plava albaniſche Banden einbrachen, begab man ſich nach Podgoriza und von dort einen Tag ſpäter nach Cettinje. Hier war wegen tatſächlicher Ueberfüllung kein Platz vorhanden, und ſo kam man denn nach Skutari. Unterwegs aber war das geſamte Druckereimaterial verloren worden. Viel war es ja nicht mehr geweſen. Der Hofdrucker des Königs Nikolas trat in die Rechte des Hofdruckers Peter. f US 5 LAN 40 0 re 8 Oſtos- N. uA& aged J 3 R UN AN 5 5 I dhe Nest Mreoun . N 2 15 7 i** 8 at 6 b., Schunk i —— Inu Ie fumanss chen linen gerren In es lun. 5 7 N U ND cli h Piti 2 4 NN 5 N. A e N e 5 4 n rde 7280 59 4 fen 5 e 274 20. 2„ e ell 2 Ar 9 115 N ergriffen und ſah, daß es Anderſen Simens war. „Guten Morgen und Lebewohl zu gleicher Zeit, mein wackerer Freund,“ ſprach er.„Ich war gewiß, dich bie 1 90 zu finden.“ Er redete in frieſiſcher Sprache, die keine Unter⸗ ſchiede der dritten Perſon kennt.„Jenes Uve,“ erwiderte der Freund, ſeine Hand feſt haltend,„du ſollſt uns heut nicht verlaſſen. Siehſt du dort unten die ſchwarzen Hände des Himmels und vor dir die weißen Köpfe in der See?“ „Ich ſehe alles,“ rief Jens unbeſorgt lachend;„ich ſehe was vorgeht über mir und neben mir, aber ich weiß auch, was ich unter mir habe.“ „Ein wackeres Schiffchen, dicht und drall, Hanf und Leinen in der beſten Ordnung, Ballaſt unten und jeder Kloben feſt. Aber Menſchenkräften und Menſchen⸗ werk iſt ein Ziel geſetzt, darüber hinaus kommen beide nicht; auch dem beſten kann es zu viel werden.“ „Höre, Anderſen,“ fiel der junge Mann lebhaft ein, „du weiſt gewiß, daß ich nicht die geringſte Luſt habe, mich von Haien auffreſſen zu laſſen, aber ebenſowenig Han ich Luſt, deine Klagetöne anzuhören, als läge im auſe eine Leiche und die Klageweiber ſäßen au der Schwelle. So gut es auch gemeint iſt, ich ſage dir, ich will heut Abend in Sylt an meines Vaters Herd f b ſitzen und das erſte Glas auf dein Wohl leeren.“ „Wärſt du ein anderer, der du biſt,“ ſprach Anderſen, ohne ſich irre machen zu laſſen und auf den luſtigen Ton einzugehen,„wärſt du ein tollköpfiger Junge, der heraus will, um den hungrigen Wolf kennen zu lernen, der ihm die weißen Zähne zeigt, ſo würde ich ſagen: „Fahre hin und ſieh' zu, daß er dich nicht beißt.“ Aber deines Vaters Sohn hat mehr zu verlieren als ſein arm⸗ ſeliges Leben. Auf dir ruhen die Blicke deines Volkes, die Hoffnungen deiner Freunde. Du haſt viel zu ver⸗ antworten, Jens Uve, wenn du nicht, wie ein Mann, überlege, nf 3 ü eie n dee 2 1 9 . 22 Lokales. Seckenheim, den 7. Dezember 1915. 2. Frauenverein Heckenheim. Auf das Glück⸗ wunſchtelegramm des Vereins an Großherzogin Luiſe an⸗ läßlich Ihres Geburtstages iſt an den geſchäftsführenden Beirat Pfarrer Kunz folgende Antwort eingelaufen: „Ihnen und dem Frauenverein Seckenheim ſpreche ich fürs die freundlichen Glück⸗ und Segens wünſche zum Geburtstage meinen herzlichſten Dank aus. Meine treuen Wünſche werden den Verein und ſeine unermüdliche Wirkſamkeit in der großen aber ſchweren Zeit, welche wir gemeinſam durchleben, ſtets beglei⸗ ten.“ Großherzogin Luiſe. — Baden. () Karlsruhe, 10. Dez. Die Budgetkommiſſion der Zweiten Kammer befaßte ſich in ihren ſortgeſetzten Berakungen ſehr eingehend mit den Höh. Schulen. Be⸗ dauert wurde dabei der Rückgang der Schülerzahl an den Gymnaſien, der begründet ſei durch die Höhe des Schulgelds. Notwendig ſei eine Aenderung des Lehr⸗ planes der Höh. Schulen, insbeſondere müßten Deutſch, neuere Geſchichte und Geographie mehr gepflegt wer⸗ den. Der Rückgang der Schülerzahl der Gymnaſien geht aus folgenden Zahlen deutlich hervor.: Im Jahre 1912 betrug die Schülerzahl 4773, 1913 4583 und 1914 3975. Weiter wurde von einem Abgeordneten eine ent⸗ ſprechende germaniſtiſche Vorbildung ſämtlicher Lehrer gefordert, damit die Lehrer ſich einen eingehenderen Ein⸗ blick in die Zuſammenhänge der Weltgeſchichte verſchaf⸗ fen könnten. Ein Abgeordneter gedachte der in großer Zahl gefallener Lehrer und Schüler; die zahlreiche Mel⸗ dung von Kriegsfreiwilligen aus ihren Kreiſen habe be⸗ wieſen, daß der an den Höh. Lehranſtalten gepflegte Geiſt der richtige ſei. Ein anderes Mitglied der Kom⸗ miſſion ſtellte die Frage, ob nicht das ganze beſtehende Schulſyſtem zu ändern und die Höh. Schulen auf der Volksſchule aufzubauen ſeien. Die großartigen Leiſtun⸗ gen des Heeres wären ohne unſere Schulen nicht möglich geweſen. Von verſchiedenen Seiten wird die mit aller Kraft zu betreibende Förderung der Auslandsſchulen an⸗ geregt. Es handle ſich dabei um eine ſehr wichtige po⸗ litiſche Frage; die Verdrängung des franzöſiſchen Ein⸗ fluſſes im Orient ſei nur hierdurch möglich— Auch Mi⸗ niſter Dr. Hübſch trat den Ausführungen über die künf⸗ tige Bedeutung der Auslandsſchulen vollkommen bei. Nach den neuerdings getroffenen Beſtimmungen würden den Lehrern die im Ausland verbrachten Jahre unter gewiſſen Vorausſetzungen bei Berechnung der Dienſtzeit gleichgeachtet. In der Sitzung wurde dann ferner die Frage der Lehramtspraktikanten beſprochen und dabei ge⸗ wünſcht, daß die Regierung den Praltikanten möglichſt entgegenkomme. Ferner wurde eine energiſche Hand⸗ habung der Aufſicht über die Privatſchulen angeregt, na⸗ mentlich auf dem Gebiet der Handelsſchule beſtünden zurzeit erhebliche Mißſtände. () Karlsruhe, 11. Dez. Am Sonntag den 1 Dezember feiert Oberbürgermeiſter Karl Siegriſt ſein 25⸗ jähriges Dienſtjubiläum. An dieſem Tage des Jahres 1890 war Siegriſt in den Dienſt der Stadt Karlsruhe als rechtskundiger Sekretär eingetreten, nachdem er zu⸗ vor nach Ablegung des erſten und zweiten juriſtiſchen Staatsexamens im badiſchen Staatsdienst, u. a. als Re⸗ ferendar bei der Generaldirektion der Bad. Staatseiſen⸗ bahnen, tätig geweſen war. Oberbürgermeiſter Karl Siegriſt ſtammt aus Säckingen, wo er 1862 als Sohn ei⸗ nes evangel. Geiſtlichen geboren wurde. Er beſuchte dort die Volksſchule, daun das Eymnaſium in Freiburg und die Univerſitäten Freiburg, Berlin und Heidelberg. Nachdem er von 1890 bis 1892 als rechtskundiger Sekre⸗ tär auf dem Karlsruher Rathaus gearbeitet hatte, wur⸗ der er zweiter Bürgermeiſter, 1901 erſter Bürgermeiſter und nach Schuetzlers Tod am 22. Dezember 1906 zum Oberbürgermeiſter gewählt. Unter ſe imer Leitung hat ſich die Stadt Karksruhe in glücklicher Weiſe weiterent⸗ wickelt. Siegriſt förderte vor allem das Schulweſen; unter ſeiner faſt 10jährigen Oberbürgermeiſterzeit ſind zahlreiche moderne Schulhäuſer entſtanden. Einen wei⸗ teren Aufſchwung nahm in dem genannten Zeitraum der Karlsruher Rheinhafen, die ſtädt. Werke, vor allem auch das Elektrizitätswerk und die Straßenbahn. Als Siegriſt 1890 in die Stadtverwaltung eintrat, zählte Karlsruhe rund 73000 Einwohner, heute 148 000 Ein⸗ wohner. Die finanziellen Verhältuiſſe der Stadt ha⸗ ben ſich im Laufe der letzten 25 Jahren etwa verzehn⸗ facht. Oberbürgermeiſter Siegriſt iſt ſeit Jahren Vor⸗ ſtandsmitglied des deutſchen Städtetags und gehörte frü⸗ her auch der Erſten Kammer an. 5 ( Mannheim, 11. Dez. Der Bürgerausſchuß ge⸗ nehmigte die Summe von 59 000 Mk. zur Bebauung von 187000 Quadratmeter Wieſenland bei Sandhofen mit Gemüſe. Dieſe Gemüſezucht ſoll nicht allein während des Krieges, ſondern auch in kommender Friedenszeit in ſtädtiſcher Eigenwirtſchaft betrieben werden. (Heidelberg, 10. Dez. Der Gaſtwirt A. Hüff⸗ ner, der im Stadtteil Neuheim die Gaſtwirtſchaft zum „Schwarzen Schiff“ führt, wurde in Mannheim von ei⸗ nem tödlichen Unglücksfall betroffen. Hüffner wollte zur Heimfart den Nachtzug benützen. Als er auf den Bahnſteig kam, befand ſich der Zug ſchon in Bewegung. Beim Verſuch aufzuſpringen geriet Hüffner unter die Räder, wurde überfahren und ſofort getötet. 9 Konſtanz, 10. Dez. Geſtern vormittag krafen als Nachſchub in einem Krankenwagen, der an den aus der Schweiz kommenden Perſonenzug um 11 Uhr an⸗ Gorden war, noch vier deutſche Austauſchverwundete in egleitung einer Schweizeriſchen Rote Kreuz⸗Schweſter hier ein und wurden nach dem Lazarett in der Kaſerne verbracht. e 1 f — Die Poſtbeamten im Kriege. Nach den Veröf⸗ fentlichungen des Poſtamtsblattes ſind bis Ende Septem⸗ ber d. J. 64 Eiſerne Kreuze 1. Klaſſe an Poſtbeamte, einſchl. der Telegraphenarbeiter, verliehen worden. Das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe iſt aun 6736 Poſtbeamte verliehen worden. Auf dem Feld der Ehre ſind bis Ende September 1915 5929 Poſtbeamte gefallen. darum. Kriegs⸗ Allerlei. Vorbildliches Verhalten. Bei den Kämpfen im Juni 1915 zeichnete ſich der Unter⸗ offizier d. R. Otto Schur tg aus Plauen i. V. von der 10. Kompagnie des 10.(Königlich Sächſiſchen) Infanterie⸗Regi⸗ ments Nr. 134 durch hervorragende Tapferkeit aus. Schon am 14. verſtand er es, als Führer des Handgranatentrupps auf dem rechten Flügel der Kompagnie durch ſein Beiſpiel ſeine Leute ſo anzufeuern, daß ſie trotz furchtbarſten Trommelfeuers ihre Plätze behaupteten. Während der beiden folgenden Tage unter⸗ ſtützte er den Kompagnieführer auf das tatkräftigſte. Von Mann zu Mann eilend, ſpornte er die Leute an, den eingeſchoſſe⸗ nen Graben mit allen Kräften bis zum Morgen wieder aus⸗ zuſchachten. Am 16. mußte Verſtärkung vor in den Trich⸗ ter auf dem lintzen Flügel der Nachbarkompagnie. Ohne Säu⸗ men nahm Schurig freiwillig zwei Gruppen und mit lautem „Mir nach!“ ſtürzte er allen weit voran durch die Zone ſchwer⸗ ſten feindlichen Feuers vorwärts. Begeiſtert folgten die Leute ſeinem Beiſpiel. Schurig eilte über das freie Feld, unbeküm⸗ mert um die rechts und links von ihm einſchlagenden Geſchoſſe⸗ Vorn angekommen, ſetzte er ſeine Leute ſofort rechts vom Trich⸗ ter ein und nahm den Feind unter Flantenfeuer. Er ſelbſt klet⸗ terte kühn auf die Bruſtwehr, um den Gegner beſſer befeuern zu können. Durch Schurigs ermunterndes Beiſpiel hingeriſſen, griffen ſogar die im Graben befindlichen Leichtverwundeten zum Gewehr. So hielt er mit ſeinen Leuten im heftigſten Feuer Stand bis zum Abend, dem Zeitpunkt der Ablöſung. AUnter⸗ ofſizier Schurig hat für ſein vorbildliches Verhalten das Eiſerne Kreuz erhalten. Ein tapferer Pionier⸗Unteroffizier. Am 29. Auguſt 1915 zeichnete ſich der Unteroffizier Linde der 4. Kompagnie aus Recklinghauſen, Kreis Gelſenkirchen, durch beſondere Tapfertzeit aus. Seit mehreren Tagen hörte man bei den nur wenige Meter gegenüberliegenden Franzoſen Minengeräuſche. Die Beſchafſenheit des feindlichen Grabens ſollte deshalb erkundet werden. Im Morgengrauen ſprangen 10 beherzte Pioniere und Infanteriſten in den Graben hinüber. Auf dieſen unerwarteten Beſuch nicht vorbereitet, floh ein Teil der Franzoſen, die übrigen wurden gefangen genommen. Der Graben wurde nun ſchnell mit Sandſäcken abgedämmt und dann auf Minengänge, Unterſtände und ſouſtige Anlagen hin unter⸗ ſucht. Unteroffizier Linde hielt indeſſen an einer Sandſackſperre Wache. Bald begann ein äußerſt heftiges Artillerie-, Minen⸗ und Handgranatenfeuer. Doch unbekümmert blieb Linde an ſeinem Poſten. Da kamen auch ſchon Franzoſen, um die Pioniere aus dem Graben wieder hinauszuwerfen. Ein Schuß. Der vor⸗ derſte Franzoſe ſtürzte. Unerſchrocken hielt Unteroffizier Linde aus und ſchoß ſo nacheinander 7 Franzoſen nieder. Nach vocl⸗ endeter Grabenunterſuchung kam der Befehl zum Rückzug. Als ſämtliche Leute wieder im eigenen Graben waren, ſprang Linde als letzter zurück, verfolgt von wütendem Gewehrfeuer der Franzoſen. 5 Ein franzöſiſches Tagebuch. Die nachſtehenden Angaben ſind dem Tagebuch eines franzö⸗ ſiſchen Infanterieoffiziers entnommen, der Mitte Ohtober in der Champagne in deutſche Gefangenſchaft geriet: 24. Seplember: Wir gehen heute abend in die Schützengrä⸗ ben, morgen früh etwa um 6 Uhr ſchreiten wir zum Angriff. Unſere Streitkräfte ſind ungeheuer. 76 Diviſionen ſind beteiligt, darunter 15 Kavallerie⸗Diviſionen; mehr als 3000 Geſchütze, darun⸗ ter 350 auf unſerer Front. Man ſchießt ſeit drei Tagen! Heute iſt ein Höllenlärm. Sie antworten uns ein wenig, aber nicht ſtark. Es iſt merkwürdig! In weniger als 12 Stunden ſind wir mitten im Kampf. Vielleicht bin ich ſchon eine Leiche! Oder auch nicht! Man weiß es nicht. In einigen Stunden werden viele von denen, die jetzt hier ſind lachend voll Leben, tot ſein. Sei's Ich falle auf dem Schlachtfeld in Erfüllung meiner Pflicht, an der Spitze meiner Leute. Und dennoch vertraue ich auf meinen Stern. Wenn ich das Glück habe, durchzukommen, iſt mir das Kreuz ſicher. Wir ſind voll Begeiſterung. Die Stimmung der Mannſchaft iſt herrlich. Der Stoß, den wir führen, macht ein Ende. All' unſere Kräfte, all unſer Geld ſteht auf dem Spiele. Wenn es glückt, iſt unſer Boden frei, wenn nicht, iſt Paris verloren. a Hoch lebe Frankreich und uns werde der Sieg! 28. Sept. Wenn ich ſeit dem 24. nicht mehr geſchrieben habe, kommt es daher, daß wir durch den, Angriff abgeſtumpft waren. Mein Bataillon(2) hat 1300 Mann verloren, darunter 12 Offiziere es ſind nur noch deei von uns übrig. Man befürchtet einen feindlichen Gegenangriff. Wir beſinden uns in einer ſehr ſchlechten Stellung. Der vorbereitete Stoß iſt gründlich miß⸗ glückt. Es iſt aus. Rechts, wo alles gut geht, verſucht man das Unglück wieder gut zu machen.(20 000 Gefangene und 70 Ge⸗ ſchütze) Das hindert nicht, daß der erſte Angriff das Ziel nicht erreicht hat und uns enkſetzlich teuer zu ſtehen gekommen iſt. Das 103. und 104. Regimen! haben ſich geweigert, vor⸗ zugehen. Meine Kompagnie zählt noch 30 von 210 Mann. Bei anderen Re- i nentern ſieht es äßulich aus. Ich bin totmüde. Man zermürbt uns den Kopf mit Kanonenſchüſſen. Es iſt fürchterlich. Wir halten uns kaum noch auſrecht. Und dennoch: Man muß. Die deutſchen Truppen ſind großartig. Ich bewundere und achte meinen Gegner, wegen ſeiner Tapferkeit, wegen ſeiner wunderbaren Disziplen, ſeinem Ordnungsſinn, auch im Kleinen. Deutſchland iſt ſehr mächlig und hat ſich ſo auch ſelbſt geſchaffen. Das iſt herrlich. Seine edelſte Eigenſchaft iſt äußerſte Geduld, Ausdauer und Beharrlichtzeit, den Enderfolg zu er⸗ ringen für die Größe des Landes. Ich kann keine Einzelheiten ſchreiben, es iſt uns verboten. 5 ö 8 Ich habe ſchon lange nicht mehr geſchrieben. Wir 7. Oktober. Wir verſtehen es und werden ſiegen. haben den Abſchnitt gewechſelt und ſtehen unter dem Befehl des Wir befinden uns in der erſten franzöſiſchen Li⸗ nie in Reſerve. Ein deutſcker Graben wird erobert und alsdann wieder verloren. Wir beſetzen ein kleines Gehölz. Ich ſchlafe im Zelt des Bataltlenskemmondeurs. Und dennoch! Guter Ge⸗ ſundheitszuſtand und gute Slimmung. Heftiger Kanonendonner. Die Geſchütze ſtehen 10 Meter hinler uns, in der Ebene und wir werden am heilen Tage verpflegt. Stn beträchtlicher Fortſchrit“. Man rechnet damit. daß noch ein zweier Durchbruch verſucht wird in Richtung auf bie Stelleng bei Dontrien, die. we man ſagt, rieſig verſchanzt iſt! Hoffen wir, daß es glückt! Unſere Streit- krüſte ſind bedruzend. Vorgeſtern wurde.. mit dem Kreuz der Ehrenlegion geſchmückt. Ich muß es unbedingt auch haben, noch als Leuinazt. Uebrigens bin ich vorgeſchlagen ebenſo wie zum zweiten Streiten(Abzeichen des Oberleutnants), aber das dauert lang. Auseablicklich geht alles gut. 14. Oktober. Wis haben die Schüßengräben für den Win⸗ ter bezogen. Die Ofſenſive it endgültig eingeſtellt. Alles in Allem iſt es das Eingeſtänd ns der Unfühigkelt. Wenn wir mit 3000 Geſchützen und 2000 000 Mann die deutſche Linie nicht durchbrechen konnten, werden wir ſie niemals durchbrechen.— Bulgarien gebt gegen uns. Griechealand hat abgeſchwenkt. Es ſieht unſeres Landung in Salonizi(Sarrail) mit einer gewiſſen Gleichgültigkeit zu, die niczts Gutes vorausſagt. Keine Vegek⸗ ſterung für die Seche der Verbündeten. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Gottesdienst⸗Ordnung. der 12150 e der evang. Kirchengemeinde 3. Advendſonntag.„Sonntag, 12. Dez. 1915. (12. Dezember 1915) 3. Advent⸗Sonntag. 1 g 410 lüge aupiglttesdient 10 uh Sauptgottssdienf 5 5 75 ½1 Uhr Jugendgottesdienſt 1 Uhr: Chriſtenlehre ½2 Uhr: Andacht für die 1 Uhr Chriſtenlehre f. d. Mädchen. Abgeſtorbenen. 3 5 Uhr: Verſammlung der] Donnerstag, 16. Dez. 1915. ½8 Uhr Abendandacht. Jungfrauen⸗ Kongregation. 7 Uhr: Kriegsbittandacht mit Segen Bekanntmachung. Verkauf und Handel mit Saatgerſte betr. In letzter Zeit haben ſich die Fälle gehäuft, in denen Saatgerſte, die zuläſſigerweiſe als ſolche Verkauft und ausgeführt worden war, von den Käufern nachträglich zu Futterzwecken weiter veräuſſert worden iſt. Gewöhnlich wird vom erſten Käufer die Ware an einen zweiten, von dieſem an einen dritten Käufer verſchoben, und dann iſt der Verbleib der Ware nicht mehr feſtzuſtellen. Die Reichsfuttermittelſtelle hat deshalb boſtimmt, daß unter keinen Umſtänden die Ausfuhrerlaubpis für Saatgerſte erteilt iſt. a Anträge wegen Veräußerung von Saatgerſte ſind deshalb ſtets uns vorzulegen. Dies iſt, Ortsüblich bekannt zumachen. Mannheim, den 1. Dezember 1915. Großh. gezirksamt: gez. Gräſſer. Vorſtehendes wird hiermit zur allgemeinen Kennnt⸗ nis gebracht. Seckenheim, den 4. Dezember 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Aepfel und Husse zu verkaufen. Wilhelmstraße 17. Entlaufen Ein kleiner brauner lang⸗ haariger Hund auf den auf den Namen Iltis hö⸗ rend. Abzugeben gegen Be⸗ lohnung bei Schewalter Filedrichstela BB rue Iplllöfliendungen E Cognac (in kleiner Packung) Ilener's Tee (in Originalpackung) Toileifeseiien vie: Empfehle: Pfalz. Weisswein p. Ltr. 100 Mx. Rotwein„„ I. 0„ Blutrot. Süssweln,„ 1.50„ Garantiert reinen Bienenhonig Pfund 1.20 zu haben hel Bäckerel Aug. 1 25 Rledstrasse Nr. 5 etragene Kleider, Ueber- zleher, Damenmäntel schuhe, ſowie Roller ſind billig abzugeben bei A. Rech. Mannheim 8 1.10 Feldpoſt Kartons erbse. . 2 Kaladermaseiſe in jederß Größe empfiehlt Lanolinseife Georg Zimmermann. Miavera-Veilchenseife rr b emichseife Myrrholinselfe etc. (z. 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